Demographische Entwicklung in Bruchsal bis zum Jahr 2020
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Demographische Entwicklung in Bruchsal bis zum Jahr 2020 Datenquellen: Erste Prognose zur demographischen Entwicklung - Bruchsal im Jahr 2020 (veröffentlicht im März 2004 von der Statistikstelle der Stadt Bruchsal); Daten der Statistikstelle auf Basis der laufenden Einwohnerfortschreibung; Daten des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg in Stuttgart Die nachfolgend aufgeführten Eckdaten und Informationen sind Auszüge aus der Prognose, ergänzt durch weitere statistische Daten. Das Datenmaterial.... für die Prognose hat uns das Statistische Landesamt Baden-Württemberg in Stuttgart im Rohzustand zur weiteren Verarbeitung überlassen. Die wichtigsten Daten wurden durch die Statistikstelle aufbereitet, graphisch dargestellt und kommentiert. Unsere erste Prognose............ Eine Prognose ist keine Vorhersage........... Das Thema „demographische Entwicklung“ wurde aufgegriffen, da die Statistikstelle immer wieder mit der Thematik konfrontiert wurde. Wir alle müssen uns den Veränderungen stellen; dies gilt in erster Linie für die Entscheidungsträger. Die Folgen der Veränderungen aber werden wir alle in vielfacher Form spüren und bewältigen müssen. Darum muss man dieses wichtige Thema offensiv auch der Öffentlichkeit, der gesamten Bevölkerung, vorstellen. Diese von der Statistikstelle herausgegebene 1. Prognose beinhaltet Fakten, die für zukunftsweisende Entscheidungen als Basis dienen können. Hierzu zählen insbesondere wichtige kommunale Bereiche wie Kindergartenplanung, Versorgung mit Kindergartenplätzen (Kindergartenplatzgarantie) , ebenso der große Bereich der Schulen in städtischer Trägerschaft oder die Berücksichtigung der Bedürfnisse der ständig größer werdenden Gruppe der Älteren und Senioren in unserer Stadt. Die Prognose bis zum Jahr 2020...........
Die Vorausrechnungen reichen bis zum Jahr 2020. Eine Prognose für so einen langen Zeitraum birgt naturgemäß erhebliche Unsicherheitsfaktoren in sich. Bei der Verwendung der Ergebnisse ist also Vorsicht geboten, was keinesfalls am Datenmaterial bzw. dessen Seriosität liegt. Verschiedene Faktoren beeinflussen die Entwicklung einer Stadt; es sind politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die heute noch nicht absehbar und zu berücksichtigen sind. Basisjahr für unsere Prognose..........2002 Die EWO-Prognose basiert auf den vorliegenden Ereignisdaten, die da lauten Geburten Sterbefälle Zuzüge und Wegzüge. Die Daten wurden aus der amtlich festgestellten Einwohnerzahl ermittelt. Basisjahr für die Diagramme ist das Jahr 2002 und dessen Ereignisse. Die ebenfalls entscheidenden Faktoren zur Entwicklung einer Stadt oder Region, wie die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt z.B. Bereitstehen von Arbeitsplätzen, Schaffung von Wohnraum sowie die künftige Infrastruktur im Allgemeinen, sind bei keiner Prognose zu berücksichtigen, da nicht vorhersehbar. Die allseits diskutierte und nicht mehr aufzuhaltende Überalterung der Bevölkerung wird gravierende Veränderungen mit sich bringen. Das Durchschnittsalter wird auch in Bruchsal weiter ansteigen. Immer mehr ältere MENSCHEN in unserer Stadt – folglich mehr Sterbefälle aufgrund der Überalterung. Die Folge hiervon: Selbst wenn man von einer gleichbleibenden Geburtenzahl ausgeht, ist ein geringerer oder überhaupt kein Geburtenüberhang mehr vorhanden. Vergessen sollten wir nicht, dass bereits vor 30 Jahren der Geburtenrückgang durch den sogenannten Pillenknick eingeleitet wurde. Die jetzt sichtbare Entwicklung kommt also nicht so plötzlich wie uns manchmal in den Medien suggeriert werden soll. Bald sind die geburtenschwachen Jahrgänge (ab Mitte der 70- er) in der Familiengründungsphase. Hier gibt es nun schon rein zahlenmäßig weniger Mütter. Was bereits lange sichtbar war, zeigt jetzt die ersten Konsequenzen. Leider wurden in der Vergangenheit - wie auch unabhängige Statistiker und Institute sowie Fachjournalisten immer wieder betonen – von den jeweils „regierenden Parteien“ die Botschaften, die von den Prognosedaten seit Jahren ausgehen, nicht genug gewürdigt. Die entsprechenden Daten von seriösen
Statistikern liegen bereits seit Jahren vor; sicher wäre einiges noch zu beeinflussen gewesen, was heute nicht mehr durch politische Instrumente zu verändern ist. Tatsächlich befinden wir uns derzeit bereits zum zweiten Mal in einer anhaltenden Phase des permanenten Geburtenrückgangs. Eine Änderung dieses Trends ist nicht abzusehen, wie unter anderem auch ein Sprecher des renommierten Instituts für Urbanistik in Berlin in einem Referat zur demographischen Entwicklung ausgeführt hat. Interessant sind hier auch die Fakten zu den Ursachen des Bevölkerungsrückgangs. Sie liegen demnach in wachsender Wahlfreiheit (Familienplanung) der Frauen, müssen aber auch in Folge unvollständiger Emanzipation gesehen werden. Frauen haben heute in hohem Maße Zugang zum Berufsleben. Jedoch ist die Aufgabenteilung in den Familien zwischen Mann und Frau noch nicht zur Selbstverständlichkeit geworden. Ein weiteres Problem ist die Unterbringung der Kinder während der Arbeitszeiten. Es mangelt oft an Kinder-Tagesstätten und Ganztagesschulen mit entsprechend flexiblen Öffnungszeiten. Die demographische Entwicklung muss ..................... ein Umdenken in Gesellschaft und Politik mit sich bringen..................... deshalb:....... Greifen wir alle die Chance zur Veränderung auf !! Ohne viel Mühe erkennen wir aus dem Diagramm: „Die Alterspyramide verschiebt sich in den kommenden Jahren erheblich!“ Man sieht es auf den ersten Blick, die Folgen sind weitreichend und gravierend. Das Durchschnittsalter wird weiter ansteigen. Ist der „durchschnittliche Baden- Württemberger“ heute noch 40,6 Jahre alt, verändert sich dies bis zum Jahr 2020 weiter. Im Jahr 2050 wird sich nach den Berechnungen des Statistischen Landesamtes das Durchschnittsalter sogar auf rund 49 – 50 Jahre erhöhen. Die Alterspyramide..............
für Bruchsal und seine Stadtteile zeigt ganz deutlich wie sich das Durchschnittsalter der Bevölkerung in den nächsten Jahren auch in Bruchsal erhöhen wird. Die steigende Lebenserwartung und die Auswirkungen der sinkenden Geburtenzahlen werden erst im Jahr 2010 und 2020 voll sichtbar sein. Ein kurzer Vergleich der beiden Pyramiden 2002 und 2010 zeigt, dass zum Ausgangsjahr 2002 die meisten Bruchsaler in der Altersgruppe zwischen 35 und 40 Jahr alt sind. Im Jahr 2010 wird sich die größte Gruppe bereits Richtung 45 bis 50 Jahre verschoben haben. Betrachtet man das Diagramm für 2020, so zeigt sich die Altersverschiebung noch deutlicher. Die meisten Bruchsaler sind zwischen 50 und 60 Jahre alt. Das prognostizierte Durchschnittsalter soll im Jahr 2050 bei 50 Jahren liegen; eine Betrachtung der Pyramiden zeigt, dass diese Einschätzung wohl auch für Bruchsal zutreffen wird. Die Entwicklung der Wohnbevölkerung in Bruchsal ist in der Gegenwart positiv zu bewerten, da wir über eine zwar geringe, aber doch kontinuierlich positive Geburtenrate verfügen. Allerdings werden seit Jahren ca. 85 Prozent der jährlichen Zunahmen durch Zuzüge von außen verursacht.
Einwohnerentwicklung für Bruchsal einschl. Stadtteile - – Jahre 2004 bis 2020 – Prognosedaten Auszug aus der Ersten Prognose zur demographischen Entwicklung Bruchsal 2020 46000 45500 45000 44500 44000 43500 43000 42500 42000 41500 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Reihe1 43065 43367 43647 43912 44137 44355 44523 44677 44810 44933 45047 45152 45241 45339 45420 45483 45557
Wir werden in Zukunft weniger Kinder haben ............... Das Wichtigste vorab: Von einem extremen Rückgang der Kinderzahlen müssen wir in Bruchsal zum Glück nicht ausgehen! Der Geburtenrückgang wird rd. 7,5 Prozent im Zeitraum bis 2020 ausmachen. Allerdings: Die Abnahme der Geburten wird bereits für die beiden nächsten Jahre prognostiziert, was Folgen für die Zukunftsplanung unserer Kommune haben wird. Hiervon betroffen sein wird insbesondere der Bereich Kindergarten- , sowie Schul- und Schulraumplanung. Bitte beachten Sie alle Informationen zum Thema, um einen Gesamtüberblick zu erhalten! Entwicklung Altersgruppen Alter 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 0 - unter 1 440 424 412 404 401 399 401 403 405 404 1 - unter 2 443 440 425 415 409 407 408 409 411 412 2 - unter 3 430 454 438 426 418 414 413 415 417 418 1313 1318 1275 1245 1228 1220 1222 1227 1233 1234 3 - unter 4 458 454 449 434 424 418 416 416 418 420 4 - unter 5 462 446 462 446 433 424 421 421 423 425 5 - unter 6 448 470 464 456 441 431 425 423 425 427 Gesamtgruppe 1368 1370 1375 1336 1298 1273 1262 1260 1266 1272 6 - unter 7 433 472 457 467 450 437 429 425 426 428 7 - unter 8 419 460 479 469 460 444 433 428 427 429 8 - unter 9 423 444 479 464 469 452 438 430 428 428 9 - unter 10 448 430 470 484 472 461 446 435 431 429 Gesamtgruppe 1723 1806 1885 1884 1851 1794 1746 1718 1712 1714 10 - unter 11 438 436 456 487 470 472 454 441 433 431 11 - unter 12 463 459 441 479 488 475 463 448 438 433 12 - unter 13 465 451 448 466 493 476 474 457 444 437 13 - unter 14 478 475 470 452 488 493 478 466 452 442 14 - unter 15 454 488 486 480 461 495 497 482 469 454 Gesamtgruppe 2298 2309 2301 2364 2400 2411 2366 2294 2236 2197 Einwohnerprognose Bruchsal Entwicklung ausgewählter Altersgruppen
- Gegenüberstellung Juni 2003 und 2020 – Das Diagramm geht von einer Einwohnerzunahme von 3 452 Personen (= + rund 8 Prozent) in der Zeit von Juni 2003 bis 2020 aus; dies wird erhebliche Verschiebungen bei den einzelnen Altersgruppen mit sich bringen. Die Balken zeigen die gestiegene Lebenserwartung deutlich: Gab es 2003 noch 7 234 Personen (17,2 % der Bruchsaler) die 65 Jahre und älter sind (älteste Gruppe auf dem Diagramm), werden es 2020 bereits 9 069 (19,9 % Anteil an der Gesamtbevölkerung) sein. Die Gruppe der ältesten Bruchsaler wird also in Zukunft mit einem um rd. 2,7 % höheren Anteil als heute bei den „Gesamtbruchsalern“ vertreten sein. 2,7 % klingt nicht viel, bedeutet aber in der Praxis eine Zunahme um mehr als 1 800 Personen in dieser Gruppe. Hierunter fallen auch die Senioren mit dem höchsten Lebensalter und man geht davon aus, dass bei Menschen im Alter zwischen 80 und 85 Jahren in vielen Fällen Pflegebedürftigkeit auftritt und Betreuungsmöglichkeiten unterschiedlicher Art notwendig werden. Auf die Kommune kommen verstärkt Aufgaben zu, die mit steigender Lebenserwartung der Menschen entstehen. Hierzu eine Anmerkung: Mit purer Unterbringung und Versorgung der Ältesten wird es nicht getan sein, die Achtung und Anerkennung sowie das „Einbeziehen ins Leben“ wird die wichtigste und größte Herausforderung für die Gesellschaft werden. Die Gruppe der 45 - und 65 - jährigen Einwohner wird noch stärker, nämlich um rd. 5 Prozent zunehmen. Ihr Anteil beträgt heute 10 638 Menschen (das entspricht rd. 25,3 %). Voraussichtlich werden dies im Jahr 2020 dann 13 789 Menschen sein, was immerhin einem Anteil von rd. 30,3 Prozent entspricht; rund ein Drittel der Bruchsaler gehört dann zu der am stärksten vertretenen Altersgruppe und ist zwischen 45 und 65 Jahre alt. 0
Ganz anders sieht die Entwicklung bei den 30 bis unter 45 Jahre alten Menschen aus. Es wird mit - 4,8 Prozent ein deutlicher Rückgang dieser Gruppe erwartet. Im Jahr 2020 soll es nur noch 8 844 (19,4 % Anteil an der Bevölkerung) Menschen dieses Alters in Bruchsal geben. Im Juni 2003 waren es noch 10 199 (24 % Anteil an der Gesamtbevölkerung). Auch die Gruppen der 0 bis unter 18 sowie die 18 bis unter 30 - Jährigen werden bis 2020 abnehmen und zwar um ca. 1,7 bzw. 1,3 Prozent. Das heißt: Liegt heute der Anteil der Gruppe der 0 – unter 18 jährigen bei 7 907 Personen (18,8 %) werden für 2020 nur noch 7 800 Jugendliche (17,1 %) prognostiziert. Die Gruppe der 18 bis unter 30 Jahre jungen Bruchsaler wird 2020 nur noch mit 6 055 (13,3 %) gegenüber 6 127 Personen (14,6 %) zum jetzigen Zeitpunkt vertreten sein. Das Diagramm zeigt eindeutig die kommende Überalterung der Bevölkerung, die nicht nur in unserer Stadt, sondern bundesweit sichtbar wird. Die bisher positiv verlaufene Geburtenrate verlangsamt den Prozess der Überalterung in unserer Stadt.
Einwohnerprognose Bruchsal Entwicklung ausgewählter Altersgruppen Juni 2003, 2010 und 2020 13789 14000 12000 8844 10000 9069 7800 8000 6055 6000 4000 2000 0 0 - unter 18 18 - unter 30 30 - unter 45 45 - unter 65 65 Jahre und Jahre Jahre Jahre Jahre älter 2003-06-30 7907 6127 10199 10638 7234 2010 8213 6116 9616 12521 8057 2020 7800 6055 8844 13789 9069
Entwicklung der Altersgruppe der 66 jährigen bis zum ältesten Bruchsaler - Ausgangsjahr 2002 und Prognosedaten 2010 und 2020 - 8517 Anteil an den Gesamt-EWO 18,7 % 7708 9000 Anteil an den Gesamt-EWO rd. 17,3 % 6574 8000 Anteil an den Gesamt-EWO rd 15,5 % 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 2002 2010 2020 Anzahl Pers. 6574 7708 8517
Haushalte in Bruchsal 30.09.2006 Die Anzahl der Haushalte in Bruchsal steigt mit der Einwohnerzahl an; besonders im Aufwärtstrend liegen die Ein-Personenhaushalte wie in fast allen Gemeinden. Wobei die Entscheidung alleine zu leben, in kleineren Gemeinden noch nicht so ausgeprägt ist, als in größeren oder gar Großstädten. In Bruchsal entfällt auf die Single-Haushalte der größte Anteil der Gesamthaushalte mit 30,4 Prozent. Am geringsten vertreten sind die "Fünf und mehr"- Personenhaushalte 6,3 Prozent. Ein Großteil der Ein-Personenhaushalte sind – durch die höhere Lebenserwartung der Frauen verursacht – weiblich. Aber auch immer mehr jüngere Frauen und Männer entscheiden sich dafür, allein zu leben und dies aus unterschiedlichen Gründen. Die demographische Entwicklung zeigt, dass immer weniger Kinder geboren werden, die Anzahl der Haushaltsmitglieder wird in den einzelnen Familien kleiner. Die durchschnittliche Haushaltsgröße wird in Bruchsal noch bei 2,4 Personen angesiedelt (Baden-Württemberg 2,2 Personen). Hinweis: Die Hochrechnung, die die Anzahl der Haushalte in Bruchsal ermittelt, basiert auf dem Ergebnis der Volkszählung von 1987 und wird anhand der Ergebnisse der Einwohnerfortschreibung errechnet.
Schluss Die Prognose zeigt die Entwicklung auf, die sich ohne Gegensteuerung in der Zukunft ergeben würde. In Kenntnis der Prognosedaten besteht die Möglichkeit, durch entsprechende Veränderungen die Entwicklung positiv zu beeinflussen und die Prognose nicht Wirklichkeit werden zu lassen. Damit hätte sie das gesteckte Ziel erreicht, auch wenn dann der Vorwurf erhoben werden kann, dass das prognostizierte Szenario nicht eingetreten ist. Ihre Statistikstelle
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