Ostern 2020 - Luth. Dekanat Kronach
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Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Fischbach Sonderausgabe des Gemeindebriefes Ostern 2020 Foto: pixabay.com – Idee: Gemeindebriefdruckerei.de Allern, Dobrach, Fischbach, Grünlinden, Grundmühle, Hinterstöcken, Höfles, Horlachen, Planersgut, Ruppen, Staibra, Stüben, Tauschendorf, Vogtendorf, Vorderstöcken, Wötzelsdorf, Wüstbuch
#nichtabgesagt Liebe Gemeinde! Veranstaltungen und sogar Gottesdienste sind ab- gesagt. Aber Ostern ist nicht abgesagt! Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu Christi, ist der Anfang und der Grund für allen christlichen Glauben. Dass wir dieses Fest nicht gemeinsam in der Kir- che feiern können, ist für mich und viele andere sehr schmerzlich. Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern ohne gemeinsame Lieder, ohne Orgel, Posaunenchor und Kirchenchor, ohne Abendmahl, oh- ne das Licht der Osterkerzen, das sich in der dunklen Kirche aus- breitet – da fehlt etwas in der Gemeinde, im Dorf und auch im Leben einzelner Menschen. Es ist eine besondere Zeit, durch die wir grade gehen – beklem- mend, herausfordernd, für die Gesellschaft, für die kleinen Gemein- schaften und für jeden Einzelnen und jede Einzelne. Es ist vieles anders als sonst. Und keiner weiß, wie auch nur die nahe Zukunft aussehen wird. Doch grade weil nichts mehr selbstverständlich ist, tun sich auf ein- mal auch viele neue Möglichkeiten auf. Vieles ist abgesagt. Das schafft auch Raum für neue Wege, die ausprobiert werden. Es gibt Gottesdienste auf Youtube, Andachten zum Download oder als Podcast. Und für diejenigen, denen all diese neumodischen Be- griffe nichts sagen, gibt es diese Sonderausgabe des Gemeinde- briefes aus Papier. Wir entdecken nämlich grade auch manches wieder neu, was ei- gentlich die ganze Zeit schon da war, aber im Lärm und in der Ge- schäftigkeit untergegangen ist. Wenn vieles abgesagt wird, wird das sichtbar und hörbar, was nicht abgesagt ist: Bibellesen ist nicht abgesagt! Martin Luther hat die Bibel ins Deutsche übersetzt, damit die Men- schen das Wort Gottes in der Bibel lesen können und so Zugang zum Evangelium, der Frohen Botschaft haben. Inzwischen kann man auch online in der Bibel lesen, (z.B. unter www.die-bibel.de) Auch zu uns spricht Gott durch die Geschichten und Worte der Bi- bel. Wie hilfreich sind die Psalmen, wenn einem selber die Worte 2
fehlen. Und dabei stelle ich immer wieder fest, dass Menschen vor über 2000 Jahren Worte gefunden haben, in denen ich mich mit mei- nen Erfahrungen und meinen Gefühlen wiederfinde. Dazu gehören Klage und Verzweiflung genauso wie Worte des Vertrauens und des Lobes. Gebete sind nicht abgesagt! Viele entdecken das traditionelle Gebetsläuten neu oder nehmen es überhaupt erstmals so richtig wahr: Es lädt ein zu einem kurzen Inne- halten, einem Gebet für sich und für andere Menschen oder einfach zu einem Vaterunser. Beim Beten treten wir in Verbindung mit Gott. Aber wir sind auch ver- bunden mit anderen Menschen, die gleichzeitig beten. Gemeinschaft ist nicht abgesagt! Auch wenn wir mit gutem Grund derzeit körperlichen Abstand von an- deren Menschen halten sollen, bedeutet das nicht, dass wir nicht in Verbindung bleiben: Online oder durch das Telefon, oder auch wie frü- her mit Karten oder Briefe, die dann mit der Post verschickt werden. Wenn wir einander mit 2 Metern Abstand begegnen, ist es gut, sich daran zu erinnern: Durch einen freundlichen Blick oder ein Lächeln werden keine Viren übertragen, nur Freundlichkeit! Und Ostern ist eben auch nicht abgesagt. Die frohe Botschaft von Got- tes Liebe, die stärker ist als alle zerstörerischen Mächte diese Welt, stärker sogar als der Tod – diese frohe Botschaft dürfen wir auch in diesem Jahr vernehmen. Und ich glaube, wir brauchen sie gerade in dieser schwierigen Zeit besonders. In allen Zeiten sind wir getragen und gehalten von Gott, der in Jesus Mensch wurde, unter uns lebte und am Kreuz gestorben ist und dann den Tod besiegt hat. Mit dieser Sonderausgabe des Gemeindebriefes möchte ich Ihnen ei- nen Ostergruß ins Haus bringen. Er enthält einen Vorschlag für eine Andacht zu Hause, Gedanken zu den Tagen der Karwoche und den Ostertagen. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Karwoche und ein freudiges Oster- fest. Seien Sie Gott anbefohlen! Ihre Pfarrerin 3
Kirche bei uns Wegen des Corona-Virus dürfen in der nächsten Zeit, mindestens bis 19.4.2020, keine Gottesdienste oder andere Veranstaltungen in unserer Gemeinde stattfinden. Doch wir bleiben miteinander verbunden. Wenn die Kirchenglocken zur Gottesdienstzeit läuten, dann kommen wir nicht in der Kirche zusammen, aber alle sind eingeladen, eine Andacht zu Hause zu feiern oder zu beten. Am Gründonnerstag werden um 18 Uhr, an Karfreitag um 15 Uhr und am Ostersonntag um 12 Uhr die Kirchenglo- cken im Dekanat läuten—auch bei uns. In Fischbach läuten die Glocken auch am Karfreitag und am Ostersonntag jeweils um 9 Uhr. Übrigens: Die Uhrzeiger der Läutezeiten ergeben auf der Uhr ein Kreuz! Einen Vorschlag für eine Andacht zu Hause (Gottesdienst to go) und Gedanken zu den Bibeltexten finden Sie in diesem Osterbrief. Für die übrigen Sonntage gibt es immer einen Vorschlag auf der Homepa- ge des Dekanats http://www.dekanat-kronach-ludwigsstadt.de. Ausgedruckt können Sie ihn in der Kirche mitnehmen, in der Bäckerei Mö- ckel in Fischbach oder in der Metzgerei Wich in Höfles. Das tägliche Gebetsläuten unserer Glocken lädt zum kurzen Innehalten, ein Gebet für sich und für andere Menschen oder einfach für ein Vaterun- ser ein. Unsere Kirche ist tagsüber geöffnet zum Gebet und zur persönlichen Andacht. Sie können dort auch eine Kerze anzünden. Am Ostersonntag können Sie ein Osterlicht für zu Hause mitnehmen. Auch eine Gebetswand ist in der Kirche aufgestellt. Aktuelle Informationen finden Sie im Schaukasten oder im Internet unter http://www.dekanat-kronach-ludwigsstadt.de/ fischbach . Einfach den Code scannen und Sie sind da. Wenn Sie ein Anliegen haben, ein Seelsorgegespräch wünschen o- der auch praktische Hilfe benötigen, zögern Sie nicht und melden Sie sich bei mir: Telefon 09261 / 3753 E-Mail: pfarramt.fischbach@elkb.de Ich bin gerne für Sie da! Ihre Pfarrerin Alina Ellgring 4
Ostern to go Ein Osterspaziergang für Familien In der Kirche können wir keinen Ostergottes- dienst feiern. Aber ihr könnt mit eurer Familie die Osterbotschaft mit allen Sinnen entdecken—bei einem Osterspaziergang draußen in der Natur. Unsere Vorschläge dazu könnt ihr auf der Home- page des Dekanats http://www.dekanat-kronach- ludwigsstadt.de herunterladen Ausgedruckt liegen sie in der Kirche in Fisch- bach, in der Bäckerei Möckel in Fischbach oder in der Metzgerei Wich in Höfles aus. Gerade jetzt ist es wichtig, dass wir die Schwachen schüt- zen und uns um sie kümmern. Leider sind viele Tafeln und auch die Suppenküche in Kronach geschlossen. Aber der Sozialladen „Lädla“ in Kronach ist wei- terhin geöffnet. Und Sie können gerne Sachspenden (haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel wie Toilettenpapier, Duschgel…) oder auch Einkaufsgutscheine der Lebensmittelläden im Pfarramt abgeben und so anderen helfen. 5
Gottesdienst to go Vorschlag für eine Andacht zu Hause (Die Lieder finden Sie im Gesangbuch, die Lesung in der Bibel oder online www.die-bibel.de) Glockenläuten Wir nehmen uns Zeit für Andacht, Gebet, für Gottes Wort und Verheißung, alleine oder in der Gemeinschaft zu Hause in dem Vertrauen, dass wir nicht nur für uns sind, sondern verbunden durch Gottes Heiligen Geist, der durch Mauern hindurch und über Grenzen hinweg in unserer Welt wirkt und uns verbindet. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Gebet Herr, unser Gott, du gibst dem Leben Zukunft und führst uns auf unserem Weg. Du lässt einen Tropfen Freude in alles Leid fallen. Einen Lichtstrahl in jedes Dunkel. Lass uns deine liebende Zuwendung spüren und halte segnend und behütend deine Hände über uns. Durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Bruder und Herrn. Amen Lied Ein bekanntes Lied aus dem Gesangbuch wird gesungen – oder gemeinsam gesprochen Lesung aus der Bibel. Gedanken zur Lesung oder eigene Gedanken 6
Wochenlied / Lied zum Tag Fürbitten Ewiger, barmherziger Gott, du schenkst Leben, jeden Tag neu. Du zeigst Wege aus der Hoffnungslosigkeit. Du stellst uns Menschen an die Seite, Menschen, die für uns sorgen, und Menschen, die uns brauchen. In Jesus Christus bist du uns nahe und verbindest uns durch seinen Geist der Liebe. Zu dir kommen wir mit unseren Bitten: Wir bitten dich für die Menschen, die krank sind. (Stille) Wir bitten dich für die Menschen, die von Sorgen und Ängsten geplagt werden. (Stille) Wir bitten dich für die Menschen, die einsam sind. (Stille) Und wir bitten dich für die Menschen, die Verantwortung für andere tragen. (Stille) Eigene Gebetsanliegen Gott, wir vertrauen dir, dass du alle unsere Bitten hörst und dich der Menschen annimmst, die dich brauchen, weil du unser guter Vater bist in alle Ewigkeit. Amen. Vaterunser Segenslied (z.B. EG 171, 1+2) Bitte um den Segen Der Herr segne uns und behüte uns, der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns seinen Frieden. Amen 7
Gründonnerstag — 9. April 2020 Lied: Kommt her, ihr seid geladen (EG213, 1-2) oder: Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen (EG 221) Bibeltext: Matthäus 26, 20-56 Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. (Matthäus 26, 26-29): Mit Freunden gemeinsam an einem reich gedeckten Tisch sitzen, mitei- nander essen und trinken, reden und lachen – viele vermissen ein sol- ches Miteinander schmerzlich in diesen Tagen. Miteinander zu essen ver- bindet in besonderer Weise. 88
An seinem letzten Abend sitzt Jesus mit seinen Freunden zusam- men. Sie feiern das traditionelle Passahfest. Ein Fest – und ein Ab- schied. Jesus weiß, was auf ihn zukommt: Verrat, Verhaftung, Folter, Tod. Aber jetzt ist er hier mit seinen Weggefährten und Freunden. Da nimmt Jesus ein Stück Brot. Er spricht ein Dankgebet und teilt es an seine Freunde aus. Dann nimmt er seinen Becher mit Wein, dankt Gott und teilt den Wein mit den anderen, die bei ihm sind. Je- der, der am Tisch sitzt bekommt ein Stück Brot und einen Schluck Wein – auch der Verräter Judas. Auch Petrus, der ihn verleugnen wird. Es ist eine besondere Gemeinschaft, die da entsteht: Mit diesem Brot und mit diesem Schluck Wein haben sie Anteil am Leben und am Sterben von Jesus. Er wird ein Teil von ihrem Leben. So sind sie verbunden mit Gott und miteinander. Jesus teilt die Gaben mit seinen Jüngern. Er teilt sein Leben mit de- nen, die zu ihm gehören. Jesus schenkt sich auch uns in Brot und Wein; er ist gegenwärtig im Abendmahl, zu dem alle eingeladen sind. Heute können wir kein Abendmahl zusammen feiern. Trotzdem kön- nen wir uns miteinander und mit Jesus verbunden fühlen, wenn wir in der Bibel lesen, singen und beten. Es tut gut, in der Gemeinschaft der Familie miteinander zu essen und zu trinken. Es ist aber auch wichtig, dass wir die Menschen nicht aus dem Blick verlieren, die in unterschiedlicher Weise auf Unterstützung angewie- sen sind: Menschen, die krank sind. Menschen, die kaum wissen, wie sie unter normalen Umständen finanziell über die Runden kom- men sollen. Menschen, die auf der Flucht vor Terror und Krieg in überfüllten Flüchtlingslagern gestrandet sind. Ihre Not ist durch Corona nicht kleiner geworden. Im Gegenteil – für sie haben sich die Schwierigkeiten verdoppelt. Wenn wir uns daran erinnern, dass Jesus sein Leben mit uns teilt, dann ist das auch ein Auftrag, dass wir die Gaben teilen, die er uns schenkt. 9
Karfreitag—10. April 2020 Lied: O Haupt voll Blut und Wunden (EG 85, 1-3) Oder: Wir danken dir, Her Jesu Christ (EG 79) Bibeltext Johannes 19, 16-30 Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Johannes 3,16) Der Karfreitag ist der Todestag Jesu. Wir erinnern uns an diesem Tag an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz. Wenn wir heute den Karfreitag begehen, dann wissen wir, dass danach Ostern kommt, das Fest der Auferstehung vom Tod. Aber erst einmal ist da der Tod. Die Spannung wird nicht gleich aufgelöst, sondern bleibt zwei Tage lang. 10
Dieser Feiertag hat sich schon immer seltsam angefühlt. Ein Feiertag ohne Musik, ein Tag der Stille. Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren Diskussionen darüber, warum man denn nicht zum Tanzen gehen könne. Mit den Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen leben wir jetzt schon seit Wochen damit, dass es keine Feste oder Tanzveranstaltungen gibt. Wird da die Stille am Karfreitag überhaupt noch auffallen? Vielleicht wird sie sogar noch beklemmender sein. Denn zur Sterbestunde um 15 Uhr läuten die Glocken zum letzten Mal vor Ostern. Dann gibt es kein Gebetsläuten mehr, das mir in der letzten Zeit besonders wichtig geworden ist. Der Discobesuch hat mir am Karfreitag noch nie gefehlt. Aber trotzdem empfinde ich den Karfreitag als verstörend. Das Nicht- Sein auszuhalten, den Tod. Aber brauchen wir das denn grade jetzt, wo es doch ohnehin schon so eine verstörende Zeit ist? Ich glaube, es tut uns nicht gut, den Tod zu verdrängen, die Begrenztheit des Lebens wegschieben zu wollen. Traurigkeit, Verlassenheit, Scheitern – diese Seiten des Lebens sind manchmal schwer zu ertragen. Aber sie gehören zum Leben dazu und brauchen auch ihren Platz. Und es kann sogar richtiggehend erleichternd sein, wenn man mal nicht gut drauf sein muss und nicht erwartet wird, dass man positiv denkt und fühlt. Das Kreuz erzählt davon, dass Gott selber weiß, wie sich Leiden, Schmerz und Angst anfühlen. Gott geht mit, auch durch die dunkelste Zeit. Das gibt mir die Gewissheit, dass Gott immer bei mir ist, nicht nur dann, wenn alles gut läuft, wenn ich fröhlich bin und viel schaffe. Und das Kreuz ist auch ein Zeichen der Hoffnung. Denn es sagt mir, dass es Leid, Schuld und Tod in unserer Welt und auch in meinem Leben gibt und geben darf. Aber sie werden nicht das letzte Wort haben. 11
Ostersonntag—10. April 2020 Lied: Wir wollen alle fröhlich sein (EG 100) oder Die Sonne geht auf. Christ ist erstanden (EG 556) Bibeltext: Matthäus 28, 1-10 Der Engel sprach zu den Frauen: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt und seht die Stätte, wo er gelegen hat, und geht eilends hin und sagt sei- nen Jüngern: Er ist auferstanden von den Toten. Und siehe, er geht vor euch hin nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt.“ Und sie gingen eilends weg vom Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, um es seinen Jüngern zu verkündigen. (Matthäus 18, 5-8) Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Ich weiß nicht wie er in diesem Jahr klingen wird, der Osterruf. Ich weiß nicht, wie es sich anfühlen wird, ihn zu sagen, ihn zu hören. Wenn ich meine Gedanken aufschreibe, kann ich mir dieses Oster- fest nicht vorstellen. Ich weiß, dass mir der Gottesdienst in unserer Kirche fehlen wird – die Osterkerze, die feierlich in die dunkle Kirche getragen wird, das Licht, das sich ausbreitet, der Posaunenchor, der verkündet: „Christ ist erstanden!“, die fühlbare Erinnerung an die Tau- fe, das gemeinsame Abendmahl. Und dann hinausgehen in den Os- termorgen und miteinander frühstücken. 12
Er wird mir fehlen, dieser Gottesdienst am Ostermorgen, bei dem mit allen Sinnen die frohe Botschaft erfahrbar wird. Er ist mir so ans Herz gewachsen, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie Os- tern sich anfühlen wird. Vielleicht ist auch das eine heilsame Erfahrung dieser Zeit, die Un- gewissheit aushalten zu müssen. Nicht zu wissen, wie es sein wird, bis es soweit ist. Am Ostersonntag werde ich es wissen. „Mit Furcht und großer Freude“ sind die Frauen vom leeren Grab zurückgekehrt. Es war wohl nötig gewesen, dass der Engel ihnen erst einmal gesagt hat: „Fürchtet euch nicht!“ Und auch als sie Je- sus dann wirklich begegnen, sagt der erst einmal diesen Satz zu ihnen: „Fürchtet euch nicht!“ Und auch die Männer brechen nicht gleich in Jubel aus, als sie auf unterschiedlichem Wege von der Auferstehung erfahren. Die einen erschrecken, die anderen erkennen Jesus nicht, die meisten kön- nen es erst einmal nicht glauben. Es braucht seine Zeit, bis die Traurigkeit der Freude weicht. So wie es eine Weile dauert vom ersten Tagesanbruch bis die Sonne am Himmel scheint. Die Probleme, die uns am Karfreitag belastet haben, lösen sich am Ostersonntag meist nicht in eitel Sonnenschein auf. Krankheiten sind nicht plötzlich geheilt, ein geliebter Mensch fehlt immer noch, und die Sorgen um die Zukunft lösen sich auch nicht einfach auf. Wie die Jünger Jesu hören und erleben auch wir die Osterbot- schaft ganz unterschiedlich: Die einen erleben Ostern mit einem strahlenden Lächeln, freuen sich am Leben. Andere brauchen die Zusage des Engels: Fürchtet euch nicht! Die einen hören, reden oder singen mit Begeisterung, andere vorsichtig und zaghaft. Die einen werfen sich gute Mutes ins Vertrauen hinein, andere kostet es Überwindung. So unterschiedlich wir alle sind – Die Frohe Botschaft gilt allen: Jesus lebt! Der Tod ist besiegt. Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen. Dunkelheit und Tod bestimmen nicht euer Leben! Ja, es gibt immer noch Leid, Schuld und Tod. Aber am Ende führt Gott uns ins Leben. Denn der Herr ist auferstanden! Halleluja! 13
Evangelische Kirche in Rundfunk, Fernsehen und im Internet Fernsehen: ZDF: Sonntag um 9.30 Uhr (abwechselnd evangelisch und katholisch) BR-Fernsehen: Sonntag, 10.15 Uhr (abwechselnd katholisch und evangelisch) Osternacht in BR Fernsehen: 11. April von 22.00-23.00 Uhr aus Bad Reichenhall mit Regionalbischof Christian Kopp. (Kirchedigital sorgt für ein Liedblatt zum Download) tvo: Sonntag 9:00 Uhr, 11:00 Uhr, 13:00 Uhr und 14:00 Uhr (bis 26.4.2020) 12.04 Dekanat Thurnau 19.04 Dekanat Pegnitz 26.04 Dekanat Kronach-Ludwigsstadt Radio: Bayern 1: Sonntag um 10:32 Uhr Evangelische Morgenfeier Deutschlandfunk (DLF): Sonntag um 10.05 Uhr Gottesdienst (abwechselnd katholisch und evangelisch) Im Internet gibt es ganz viele weitere Angebote für „Kirche von zu Hause“. Eine Zusammenstellung finden Sie auf der Homepage unserer Landeskirche https://www.bayern-evangelisch.de oder auf: https://www.evangelisch.de/ aus Kronach: Video-Gottesdienst auf:http://evangelisch-kronach.de Ein täglicher Morgengruß zum Anhören: https://theologischepraxis.com Wer lieber liest: Mit dem Sonntagsblatt durch die Krise: Bisherige Nichtleser können jetzt das Sonntagsblatt für einige Wochen kostenfrei beziehen. Es reicht über die Osterfeiertage, endet automatisch und kann bestellt werden unter: E-Mail: vertrieb@epv.de Tel 089-12172-0 https://shop.sonntagsblatt.de/sonntagsblatt-zum-kennenlernen.html Und natürlich der „Gottesdienst to go“ - eine Andacht zu Hause auf der Homepage des Dekanats: http://www.dekanat-kronach-ludwigsstadt.de Impressum Herausgeber: Evang.-Luth. Pfarramt Fischbach, Wirtsgasse 8, 96317 Kronach V.i.S.d.P. Pfarrerin Alina Ellgring Druck: Gemeindebriefdruckerei.de 14
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Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
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