Ostern 2020 - Luth. Dekanat Kronach

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Ostern 2020 - Luth. Dekanat Kronach
Evangelisch-Lutherische
   Kirchengemeinde
       Fischbach

                      Sonderausgabe des Gemeindebriefes

                                     Ostern 2020

                            Foto: pixabay.com – Idee: Gemeindebriefdruckerei.de

Allern, Dobrach, Fischbach, Grünlinden, Grundmühle, Hinterstöcken, Höfles, Horlachen, Planersgut,
    Ruppen, Staibra, Stüben, Tauschendorf, Vogtendorf, Vorderstöcken, Wötzelsdorf, Wüstbuch
Ostern 2020 - Luth. Dekanat Kronach
#nichtabgesagt
Liebe Gemeinde!

Veranstaltungen und sogar Gottesdienste sind ab-
gesagt.
Aber Ostern ist nicht abgesagt!
Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu Christi, ist
der Anfang und der Grund für allen christlichen
Glauben.

Dass wir dieses Fest nicht gemeinsam in der Kir-
che feiern können, ist für mich und viele andere sehr schmerzlich.
Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern ohne gemeinsame Lieder,
ohne Orgel, Posaunenchor und Kirchenchor, ohne Abendmahl, oh-
ne das Licht der Osterkerzen, das sich in der dunklen Kirche aus-
breitet – da fehlt etwas in der Gemeinde, im Dorf und auch im Leben
einzelner Menschen.
Es ist eine besondere Zeit, durch die wir grade gehen – beklem-
mend, herausfordernd, für die Gesellschaft, für die kleinen Gemein-
schaften und für jeden Einzelnen und jede Einzelne. Es ist vieles
anders als sonst. Und keiner weiß, wie auch nur die nahe Zukunft
aussehen wird.
Doch grade weil nichts mehr selbstverständlich ist, tun sich auf ein-
mal auch viele neue Möglichkeiten auf. Vieles ist abgesagt. Das
schafft auch Raum für neue Wege, die ausprobiert werden.
Es gibt Gottesdienste auf Youtube, Andachten zum Download oder
als Podcast. Und für diejenigen, denen all diese neumodischen Be-
griffe nichts sagen, gibt es diese Sonderausgabe des Gemeinde-
briefes aus Papier.
Wir entdecken nämlich grade auch manches wieder neu, was ei-
gentlich die ganze Zeit schon da war, aber im Lärm und in der Ge-
schäftigkeit untergegangen ist.
Wenn vieles abgesagt wird, wird das sichtbar und hörbar, was nicht
abgesagt ist:

Bibellesen ist nicht abgesagt!
Martin Luther hat die Bibel ins Deutsche übersetzt, damit die Men-
schen das Wort Gottes in der Bibel lesen können und so Zugang
zum Evangelium, der Frohen Botschaft haben.
Inzwischen kann man auch online in der Bibel lesen, (z.B. unter
www.die-bibel.de)
Auch zu uns spricht Gott durch die Geschichten und Worte der Bi-
bel. Wie hilfreich sind die Psalmen, wenn einem selber die Worte
                                   2
Ostern 2020 - Luth. Dekanat Kronach
fehlen. Und dabei stelle ich immer wieder fest, dass Menschen vor
über 2000 Jahren Worte gefunden haben, in denen ich mich mit mei-
nen Erfahrungen und meinen Gefühlen wiederfinde. Dazu gehören
Klage und Verzweiflung genauso wie Worte des Vertrauens und des
Lobes.

Gebete sind nicht abgesagt!
Viele entdecken das traditionelle Gebetsläuten neu oder nehmen es
überhaupt erstmals so richtig wahr: Es lädt ein zu einem kurzen Inne-
halten, einem Gebet für sich und für andere Menschen oder einfach zu
einem Vaterunser.
Beim Beten treten wir in Verbindung mit Gott. Aber wir sind auch ver-
bunden mit anderen Menschen, die gleichzeitig beten.

Gemeinschaft ist nicht abgesagt!
Auch wenn wir mit gutem Grund derzeit körperlichen Abstand von an-
deren Menschen halten sollen, bedeutet das nicht, dass wir nicht in
Verbindung bleiben: Online oder durch das Telefon, oder auch wie frü-
her mit Karten oder Briefe, die dann mit der Post verschickt werden.
Wenn wir einander mit 2 Metern Abstand begegnen, ist es gut, sich
daran zu erinnern: Durch einen freundlichen Blick oder ein Lächeln
werden keine Viren übertragen, nur Freundlichkeit!

Und Ostern ist eben auch nicht abgesagt. Die frohe Botschaft von Got-
tes Liebe, die stärker ist als alle zerstörerischen Mächte diese Welt,
stärker sogar als der Tod – diese frohe Botschaft dürfen wir auch in
diesem Jahr vernehmen. Und ich glaube, wir brauchen sie gerade in
dieser schwierigen Zeit besonders.
In allen Zeiten sind wir getragen und gehalten von Gott, der in Jesus
Mensch wurde, unter uns lebte und am Kreuz gestorben ist und dann
den Tod besiegt hat.

Mit dieser Sonderausgabe des Gemeindebriefes möchte ich Ihnen ei-
nen Ostergruß ins Haus bringen.
Er enthält einen Vorschlag für eine Andacht zu Hause, Gedanken zu
den Tagen der Karwoche und den Ostertagen.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Karwoche und ein freudiges Oster-
fest.

Seien Sie Gott anbefohlen!
              Ihre Pfarrerin

                                    3
Kirche bei uns

Wegen des Corona-Virus dürfen in der nächsten Zeit, mindestens bis
19.4.2020, keine Gottesdienste oder andere Veranstaltungen in unserer
Gemeinde stattfinden. Doch wir bleiben miteinander verbunden.

Wenn die Kirchenglocken zur Gottesdienstzeit läuten, dann kommen wir
nicht in der Kirche zusammen, aber alle sind eingeladen, eine Andacht zu
Hause zu feiern oder zu beten. Am Gründonnerstag werden um 18 Uhr,
an Karfreitag um 15 Uhr und am Ostersonntag um 12 Uhr die Kirchenglo-
cken im Dekanat läuten—auch bei uns. In Fischbach läuten die Glocken
auch am Karfreitag und am Ostersonntag jeweils um 9 Uhr.
Übrigens: Die Uhrzeiger der Läutezeiten ergeben auf der Uhr ein Kreuz!

Einen Vorschlag für eine Andacht zu Hause (Gottesdienst to go) und
Gedanken zu den Bibeltexten finden Sie in diesem Osterbrief.
Für die übrigen Sonntage gibt es immer einen Vorschlag auf der Homepa-
ge des Dekanats http://www.dekanat-kronach-ludwigsstadt.de.
Ausgedruckt können Sie ihn in der Kirche mitnehmen, in der Bäckerei Mö-
ckel in Fischbach oder in der Metzgerei Wich in Höfles.

Das tägliche Gebetsläuten unserer Glocken lädt zum kurzen Innehalten,
ein Gebet für sich und für andere Menschen oder einfach für ein Vaterun-
ser ein.

             Unsere Kirche ist tagsüber geöffnet zum Gebet und zur
             persönlichen Andacht.
             Sie können dort auch eine Kerze anzünden.
             Am Ostersonntag können Sie ein Osterlicht für zu Hause
             mitnehmen.
             Auch eine Gebetswand ist in der Kirche aufgestellt.

Aktuelle Informationen finden Sie im Schaukasten oder im
Internet unter http://www.dekanat-kronach-ludwigsstadt.de/
fischbach .
Einfach den Code scannen und Sie sind da.

Wenn Sie ein Anliegen haben, ein Seelsorgegespräch wünschen o-
der auch praktische Hilfe benötigen, zögern Sie nicht und melden Sie
sich bei mir: Telefon 09261 / 3753
               E-Mail: pfarramt.fischbach@elkb.de

Ich bin gerne für Sie da!
Ihre Pfarrerin Alina Ellgring

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Ostern to go
          Ein Osterspaziergang
               für Familien

     In der Kirche können wir keinen Ostergottes-
     dienst feiern. Aber ihr könnt mit eurer Familie die
     Osterbotschaft mit allen Sinnen entdecken—bei
     einem Osterspaziergang draußen in der Natur.
     Unsere Vorschläge dazu könnt ihr auf der Home-
     page des Dekanats http://www.dekanat-kronach-
     ludwigsstadt.de herunterladen
     Ausgedruckt liegen sie in der Kirche in Fisch-
     bach, in der Bäckerei Möckel in Fischbach oder
     in der Metzgerei Wich in Höfles aus.

Gerade jetzt ist es wichtig, dass wir die Schwachen schüt-
zen und uns um sie kümmern.
Leider sind viele Tafeln und auch die Suppenküche in Kronach
geschlossen. Aber der Sozialladen „Lädla“ in Kronach ist wei-
terhin geöffnet. Und Sie können gerne Sachspenden (haltbare
Lebensmittel, Hygieneartikel wie Toilettenpapier, Duschgel…)
oder auch Einkaufsgutscheine der Lebensmittelläden im
Pfarramt abgeben und so anderen helfen.

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Gottesdienst to go
          Vorschlag für eine Andacht zu Hause
(Die Lieder finden Sie im Gesangbuch, die Lesung in der Bibel oder
online www.die-bibel.de)

Glockenläuten
Wir nehmen uns Zeit für Andacht, Gebet,
für Gottes Wort und Verheißung,
alleine oder in der Gemeinschaft zu Hause
in dem Vertrauen, dass wir nicht nur für uns sind, sondern
verbunden durch Gottes Heiligen Geist, der durch Mauern hindurch
und über Grenzen hinweg in unserer Welt wirkt und uns verbindet.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Gebet
Herr, unser Gott,
du gibst dem Leben Zukunft und führst uns auf unserem Weg.
Du lässt einen Tropfen Freude in alles Leid fallen. Einen Lichtstrahl
in jedes Dunkel.
Lass uns deine liebende Zuwendung spüren und halte segnend
und behütend deine Hände über uns.
Durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Bruder und Herrn.
Amen

Lied Ein bekanntes Lied aus dem Gesangbuch wird gesungen
– oder gemeinsam gesprochen

Lesung aus der Bibel.

Gedanken zur Lesung oder eigene Gedanken

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Wochenlied / Lied zum Tag

Fürbitten
Ewiger, barmherziger Gott,
du schenkst Leben, jeden Tag neu.
Du zeigst Wege aus der Hoffnungslosigkeit.
Du stellst uns Menschen an die Seite,
Menschen, die für uns sorgen, und Menschen, die uns brauchen.
In Jesus Christus bist du uns nahe und verbindest uns durch
seinen Geist der Liebe.
Zu dir kommen wir mit unseren Bitten:
Wir bitten dich für die Menschen, die krank sind. (Stille)
Wir bitten dich für die Menschen, die von Sorgen und Ängsten
geplagt werden. (Stille)
Wir bitten dich für die Menschen, die einsam sind. (Stille)
Und wir bitten dich für die Menschen, die Verantwortung für
andere tragen. (Stille)
       Eigene Gebetsanliegen
Gott,
wir vertrauen dir, dass du alle unsere Bitten hörst und dich der
Menschen annimmst, die dich brauchen, weil du unser guter
Vater bist in alle Ewigkeit. Amen.
Vaterunser

Segenslied (z.B. EG 171, 1+2)

Bitte um den Segen
Der Herr segne uns und behüte uns,
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns
und sei uns gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns
und gebe uns seinen Frieden.
Amen

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Gründonnerstag — 9. April 2020

Lied: Kommt her, ihr seid geladen (EG213, 1-2)
oder: Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen (EG 221)

Bibeltext: Matthäus 26, 20-56

Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's
den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. Und er nahm
den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; das
ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der
Sünden. Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem
Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich aufs Neue
davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich.
(Matthäus 26, 26-29):

Mit Freunden gemeinsam an einem reich gedeckten Tisch sitzen, mitei-
nander essen und trinken, reden und lachen – viele vermissen ein sol-
ches Miteinander schmerzlich in diesen Tagen. Miteinander zu essen ver-
bindet in besonderer Weise.
                                      88
An seinem letzten Abend sitzt Jesus mit seinen Freunden zusam-
men. Sie feiern das traditionelle Passahfest. Ein Fest – und ein Ab-
schied.
Jesus weiß, was auf ihn zukommt: Verrat, Verhaftung, Folter, Tod.
Aber jetzt ist er hier mit seinen Weggefährten und Freunden.
Da nimmt Jesus ein Stück Brot. Er spricht ein Dankgebet und teilt es
an seine Freunde aus. Dann nimmt er seinen Becher mit Wein,
dankt Gott und teilt den Wein mit den anderen, die bei ihm sind. Je-
der, der am Tisch sitzt bekommt ein Stück Brot und einen Schluck
Wein – auch der Verräter Judas. Auch Petrus, der ihn verleugnen
wird.

Es ist eine besondere Gemeinschaft, die da entsteht: Mit diesem
Brot und mit diesem Schluck Wein haben sie Anteil am Leben und
am Sterben von Jesus. Er wird ein Teil von ihrem Leben. So sind sie
verbunden mit Gott und miteinander.
Jesus teilt die Gaben mit seinen Jüngern. Er teilt sein Leben mit de-
nen, die zu ihm gehören.
Jesus schenkt sich auch uns in Brot und Wein; er ist gegenwärtig im
Abendmahl, zu dem alle eingeladen sind.

Heute können wir kein Abendmahl zusammen feiern. Trotzdem kön-
nen wir uns miteinander und mit Jesus verbunden fühlen, wenn wir
in der Bibel lesen, singen und beten.
Es tut gut, in der Gemeinschaft der Familie miteinander zu essen
und zu trinken.

Es ist aber auch wichtig, dass wir die Menschen nicht aus dem Blick
verlieren, die in unterschiedlicher Weise auf Unterstützung angewie-
sen sind: Menschen, die krank sind. Menschen, die kaum wissen,
wie sie unter normalen Umständen finanziell über die Runden kom-
men sollen. Menschen, die auf der Flucht vor Terror und Krieg in
überfüllten Flüchtlingslagern gestrandet sind.
Ihre Not ist durch Corona nicht kleiner geworden. Im Gegenteil – für
sie haben sich die Schwierigkeiten verdoppelt.

Wenn wir uns daran erinnern, dass Jesus sein Leben mit uns teilt,
dann ist das auch ein Auftrag, dass wir die Gaben teilen, die er uns
schenkt.

                                9
Karfreitag—10. April 2020

                                  Lied:
                                  O Haupt voll Blut und
                                  Wunden (EG 85, 1-3)
                                  Oder:
                                  Wir danken dir, Her Jesu
                                  Christ (EG 79)

                                  Bibeltext
                                  Johannes 19, 16-30

Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen
Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren
werden, sondern das ewige Leben haben.
(Johannes 3,16)

Der Karfreitag ist der Todestag Jesu. Wir erinnern uns an
diesem Tag an das Leiden und Sterben Jesu am Kreuz.

Wenn wir heute den Karfreitag begehen, dann wissen wir, dass
danach Ostern kommt, das Fest der Auferstehung vom Tod.
Aber erst einmal ist da der Tod.
Die Spannung wird nicht gleich aufgelöst, sondern bleibt zwei
Tage lang.

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Dieser Feiertag hat sich schon immer seltsam angefühlt. Ein
Feiertag ohne Musik, ein Tag der Stille.
Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren Diskussionen
darüber, warum man denn nicht zum Tanzen gehen könne. Mit
den Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen leben wir jetzt schon
seit    Wochen     damit,    dass     es   keine Feste   oder
Tanzveranstaltungen gibt. Wird da die Stille am Karfreitag
überhaupt noch auffallen?
Vielleicht wird sie sogar noch beklemmender sein. Denn zur
Sterbestunde um 15 Uhr läuten die Glocken zum letzten Mal vor
Ostern. Dann gibt es kein Gebetsläuten mehr, das mir in der
letzten Zeit besonders wichtig geworden ist.

Der Discobesuch hat mir am Karfreitag noch nie gefehlt. Aber
trotzdem empfinde ich den Karfreitag als verstörend. Das Nicht-
Sein auszuhalten, den Tod.
Aber brauchen wir das denn grade jetzt, wo es doch ohnehin
schon so eine verstörende Zeit ist?
Ich glaube, es tut uns nicht gut, den Tod zu verdrängen, die
Begrenztheit des Lebens wegschieben zu wollen. Traurigkeit,
Verlassenheit, Scheitern – diese Seiten des Lebens sind
manchmal schwer zu ertragen. Aber sie gehören zum Leben dazu
und brauchen auch ihren Platz. Und es kann sogar richtiggehend
erleichternd sein, wenn man mal nicht gut drauf sein muss und
nicht erwartet wird, dass man positiv denkt und fühlt.
Das Kreuz erzählt davon, dass Gott selber weiß, wie sich Leiden,
Schmerz und Angst anfühlen. Gott geht mit, auch durch die
dunkelste Zeit.
Das gibt mir die Gewissheit, dass Gott immer bei mir ist, nicht nur
dann, wenn alles gut läuft, wenn ich fröhlich bin und viel schaffe.
Und das Kreuz ist auch ein Zeichen der Hoffnung. Denn es sagt
mir, dass es Leid, Schuld und Tod in unserer Welt und auch in
meinem Leben gibt und geben darf. Aber sie werden nicht das
letzte Wort haben.

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Ostersonntag—10. April 2020

                                       Lied:
                                       Wir wollen alle fröhlich sein
                                       (EG 100) oder
                                       Die Sonne geht auf. Christ ist
                                       erstanden (EG 556)

                                       Bibeltext: Matthäus 28, 1-10

Der Engel sprach zu den Frauen: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass
ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht.
Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt und
seht die Stätte, wo er gelegen hat, und geht eilends hin und sagt sei-
nen Jüngern: Er ist auferstanden von den Toten. Und siehe, er geht
vor euch hin nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe
es euch gesagt.“
Und sie gingen eilends weg vom Grab mit Furcht und großer Freude
und liefen, um es seinen Jüngern zu verkündigen.
(Matthäus 18, 5-8)

Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!
Ich weiß nicht wie er in diesem Jahr klingen wird, der Osterruf. Ich
weiß nicht, wie es sich anfühlen wird, ihn zu sagen, ihn zu hören.

Wenn ich meine Gedanken aufschreibe, kann ich mir dieses Oster-
fest nicht vorstellen. Ich weiß, dass mir der Gottesdienst in unserer
Kirche fehlen wird – die Osterkerze, die feierlich in die dunkle Kirche
getragen wird, das Licht, das sich ausbreitet, der Posaunenchor, der
verkündet: „Christ ist erstanden!“, die fühlbare Erinnerung an die Tau-
fe, das gemeinsame Abendmahl. Und dann hinausgehen in den Os-
termorgen und miteinander frühstücken.

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Er wird mir fehlen, dieser Gottesdienst am Ostermorgen, bei dem
mit allen Sinnen die frohe Botschaft erfahrbar wird. Er ist mir so
ans Herz gewachsen, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie Os-
tern sich anfühlen wird.
Vielleicht ist auch das eine heilsame Erfahrung dieser Zeit, die Un-
gewissheit aushalten zu müssen. Nicht zu wissen, wie es sein
wird, bis es soweit ist. Am Ostersonntag werde ich es wissen.

„Mit Furcht und großer Freude“ sind die Frauen vom leeren Grab
zurückgekehrt. Es war wohl nötig gewesen, dass der Engel ihnen
erst einmal gesagt hat: „Fürchtet euch nicht!“ Und auch als sie Je-
sus dann wirklich begegnen, sagt der erst einmal diesen Satz zu
ihnen: „Fürchtet euch nicht!“
Und auch die Männer brechen nicht gleich in Jubel aus, als sie auf
unterschiedlichem Wege von der Auferstehung erfahren. Die einen
erschrecken, die anderen erkennen Jesus nicht, die meisten kön-
nen es erst einmal nicht glauben.

Es braucht seine Zeit, bis die Traurigkeit der Freude weicht. So wie
es eine Weile dauert vom ersten Tagesanbruch bis die Sonne am
Himmel scheint.
Die Probleme, die uns am Karfreitag belastet haben, lösen sich am
Ostersonntag meist nicht in eitel Sonnenschein auf. Krankheiten
sind nicht plötzlich geheilt, ein geliebter Mensch fehlt immer noch,
und die Sorgen um die Zukunft lösen sich auch nicht einfach auf.

Wie die Jünger Jesu hören und erleben auch wir die Osterbot-
schaft ganz unterschiedlich:
Die einen erleben Ostern mit einem strahlenden Lächeln, freuen
sich am Leben. Andere brauchen die Zusage des Engels: Fürchtet
euch nicht! Die einen hören, reden oder singen mit Begeisterung,
andere vorsichtig und zaghaft. Die einen werfen sich gute Mutes
ins Vertrauen hinein, andere kostet es Überwindung.

So unterschiedlich wir alle sind – Die Frohe Botschaft gilt allen:
Jesus lebt! Der Tod ist besiegt.
Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen. Dunkelheit und
Tod bestimmen nicht euer Leben!
Ja, es gibt immer noch Leid, Schuld und Tod. Aber am Ende führt
Gott uns ins Leben. Denn der Herr ist auferstanden! Halleluja!

                                13
Evangelische Kirche
           in Rundfunk, Fernsehen und im Internet
Fernsehen:
ZDF: Sonntag um 9.30 Uhr (abwechselnd evangelisch und
katholisch)
BR-Fernsehen: Sonntag, 10.15 Uhr (abwechselnd katholisch und
evangelisch)
Osternacht in BR Fernsehen: 11. April von 22.00-23.00 Uhr aus Bad
Reichenhall mit Regionalbischof Christian Kopp. (Kirchedigital sorgt für
ein Liedblatt zum Download)
tvo: Sonntag 9:00 Uhr, 11:00 Uhr, 13:00 Uhr und 14:00 Uhr (bis
26.4.2020)       12.04 Dekanat Thurnau
                 19.04 Dekanat Pegnitz
                 26.04 Dekanat Kronach-Ludwigsstadt

Radio:
Bayern 1: Sonntag um 10:32 Uhr Evangelische Morgenfeier
Deutschlandfunk (DLF): Sonntag um 10.05 Uhr Gottesdienst
(abwechselnd katholisch und evangelisch)

Im Internet gibt es ganz viele weitere Angebote für „Kirche von zu Hause“.
Eine Zusammenstellung finden Sie auf der Homepage unserer
Landeskirche https://www.bayern-evangelisch.de
oder auf: https://www.evangelisch.de/

aus Kronach: Video-Gottesdienst auf:http://evangelisch-kronach.de
Ein täglicher Morgengruß zum Anhören: https://theologischepraxis.com

Wer lieber liest:
Mit dem Sonntagsblatt durch die Krise:
Bisherige Nichtleser können jetzt das Sonntagsblatt für einige Wochen
kostenfrei beziehen. Es reicht über die Osterfeiertage, endet automatisch
und kann bestellt werden unter:
E-Mail: vertrieb@epv.de          Tel 089-12172-0
https://shop.sonntagsblatt.de/sonntagsblatt-zum-kennenlernen.html

Und natürlich der „Gottesdienst to go“ - eine Andacht zu Hause auf
der Homepage des Dekanats:
http://www.dekanat-kronach-ludwigsstadt.de

Impressum
Herausgeber: Evang.-Luth. Pfarramt Fischbach, Wirtsgasse 8, 96317 Kronach
V.i.S.d.P. Pfarrerin Alina Ellgring
Druck: Gemeindebriefdruckerei.de

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15
Siehe, ich bin bei euch alle Tage
     bis an der Welt Ende.
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