PÄDAGOGISCHES KONZEPT - Evangelischer Kindergarten Seewalchen/Rosenau
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PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen Inhaltsverzeichnis Vorwort ...................................................................................................................................... 4 1. Einleitung ............................................................................................................................ 5 2. Strukturqualität .................................................................................................................. 5 2.1 Träger und Erhalter der Einrichtung ......................................................................... 5 2.2 So kann man uns erreichen ....................................................................................... 5 2.3 Unser Team ................................................................................................................. 6 2.4 Rahmenbedingungen ................................................................................................. 7 • Öffnungszeiten............................................................................................................ 7 • Ferienregelungen ....................................................................................................... 8 • Tarife ............................................................................................................................ 8 • Mittagessen ................................................................................................................. 9 • Gruppenstruktur ......................................................................................................... 7 • Räumlichkeiten ............................................................................................................ 9 2.5 Aufnahmemodalitäten ................................................................................................ 9 3. Orientierungsqualität ....................................................................................................... 11 3.1 Unser Bild vom Kind................................................................................................. 11 3.2 Unser Rollenverständnis .......................................................................................... 12 3.3 Pädagogische Prinzipien ......................................................................................... 12 3.4 Bildungsbereiche ...................................................................................................... 14 3.5 Transitionen .............................................................................................................. 21 3.6 Elternkooperation ..................................................................................................... 22 3.7 Öffentlichkeitsarbeit ................................................................................................. 23 3.8 Dokumentation der pädagogischen Arbeit ............................................................ 24 4. Prozessqualität................................................................................................................. 25 4.1 Kindergarteneintritt/Eingewöhnung ....................................................................... 25 4.2 Tagesablauf im Kindergarten .................................................................................. 26 4.3 Ausstattung ............................................................................................................... 29 4.4 Zusammenarbeit mit Institutionen, Experten/Expertinnen und Bildungsanstalten 29 4.5 Feste feiern ............................................................................................................... 30 5. Literaturverzeichnis ......................................................................................................... 32 2
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen Wachsen kann ich da, wo jemand mit Freude auf mich wartet. wo ich Fehler machen darf. wo ich Raum zum Träumen habe. wo ich meine Füße ausstrecken kann. wo ich geradeaus reden kann. wo ich laut singen darf. wo immer ein Platz für mich ist. wo ich ohne Maske herumlaufen kann. wo ich ernst genommen werde. wo jemand meine Freude teilt. wo ich auch mal nichts tun darf. wo ich getröstet werde. wo ich Wurzeln schlagen kann. wo ich leben kann! Quelle unbekannt 3
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen Vorwort Der Evang. Kindergarten Rosenau wurde im Jahr 1967 aus einer Not heraus geboren. In der Rosenau, einer Siedlung von Heimatvertriebenen, waren in vielen Familien beide Elternteile berufstätig. Um für diese Familien eine Unterstützung und Betreuungsmöglichkeit zu schaffen, errichtete die Pfarrgemeinde unter Pfarrer Schuster unseren Kindergarten. Die erste Pädagogin hatte ihre kleine Dienstwohnung noch direkt über der Einrichtung, in der heutigen Pfarrsaalküche. Über die Jahrzehnte hinweg blieb das Ziel gleich: Den Familien eine Hilfe und den Kindern eine Begleitung auf dem Lern- und Lebensweg zu sein. Die jüngste Gesetzesnovelle hat in den Fokus gerückt, dass der Kindergarten nicht nur Betreuungs-, sondern vor allem auch Bildungseinrichtung ist. Wir verstehen Bildung als etwas Ganzheitliches. Der ganze Mensch soll wachsen und reifer werden auf vielen Ebenen: sprachlich, musikalisch, motorisch, sozial, kognitiv, religiös, ... Als konfessioneller Kindergarten begleiten wir die Kinder in interreligiöser Offenheit, bieten aber Gelegenheit, die christlichen Feste und Überzeugungen kennenzulernen und sich mit der eigenen religiösen Herkunft auseinanderzusetzen. Nach christlichem Verständnis sollte die Liebe der Kern allen Handels sein. Das gilt in ganz besonderer Weise für den Kindergarten und den Umgang mit den Kindern. Ein pädagogisches Konzept kann dabei nur bruchstückhaft darstellen, was im Alltag gelebt wird, ist aber eine wichtige Richtschnur für das gemeinsame Handeln aller Beteiligten. Möge aus und über dieses Konzept hinaus viel Gutes, viel Liebevolles erwachsen. Pfr. Mag. Roman Fraiss 4
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen 1. Einleitung Der Kindergarten ist eine Bildungseinrichtung! Bei uns knüpfen Kinder Kontakte und erleben sich in einer sozialen Gruppe. Die Vermittlung von Werten ist uns ein großes Anliegen. Dabei steht das Kind in seiner Ganzheitlichkeit in unserem Fokus. Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit sind das kindorientierte Erarbeiten von Themen – die sich nach den Interessen und Beweggründen der Kinder richten – und das kindgerechte Aufbereiten von Bildungsinhalten. Zu unseren Aufgaben gehört die Kooperation mit den Eltern, dem Rechtsträger und dem Erhalter. Wir wollen zudem in der Öffentlichkeit Präsenz zeigen, damit die Bedeutung des gemeinsamen Tuns und Arbeitens mit den Kindern mehr Achtung erlangt und die Wichtigkeit des Kindergartens als Bildungseinrichtung verstärkt ins Bewusstsein rückt. 2. Strukturqualität 2.1 Träger und Erhalter der Einrichtung Wie man dem Deckblatt schon entnehmen kann, ist unser Kindergarten ein evangelischer Kindergarten. Das bedeutet, dass der Rechtsträger des Kindergartens die evangelische Pfarre Lenzing-Kammer ist. Unsere Hauptansprechperson ist somit Pfarrer Mag. Roman Fraiss. Die Kindergarten-Beauftragte des Presbyteriums ist Waltraud Kindl. Für Finanzen und Abrechnung ist Franz Peter Seiler zuständig. Der Erhalter des Kindergartens ist die Marktgemeinde Seewalchen. 2.2 So kann man uns erreichen Evangelischer Kindergarten Rosenau Bahnweg 5 4863 Seewalchen 07662/3510 kindergarten@evang-rosenau.at Zusätzlich verfügt jede Gruppe über ein eigenes Handy. 5
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen 2.3 Unser Team Unser Team ist offen, kompetent und motiviert. Eine angenehme Atmosphäre, ein gutes Miteinander, sowie und ein partnerschaftliches Verhältnis zu den Eltern sind uns wichtig. Die gruppenführenden Pädagoginnen besprechen regelmäßig in ihren Dienstbesprechungen anstehende Termine, tauschen sich über ihre pädagogische Arbeit aus, sammeln Ideen etc. Alle vier bis sechs Wochen findet eine Teamsitzung mit allen Teammitgliedern statt. Dabei werden Termine oder Feste besprochen oder wir arbeiten unter anderem an der pädagogischen Qualitäts- oder der Teamentwicklung. Alle Mitarbeiterinnen sind am Weiterentwicklungsprozess der pädagogischen Arbeit interessiert, weshalb wir regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen. Jede Mitarbeiterin trägt Verantwortung für die Umsetzung der Ziele innerhalb ihres Arbeitsbereichs. Unser Team setzt sich folgendermaßen zusammen: Kindergartenleiterin: Sonja Reger Gruppenführende Pädagoginnen: Julia Brettbacher, Waltraud Fellinger, Jasminka Birchmann/Krisztina Motz Assistenz für Integration: Petra Kirchweger, Krisztina Motz Zusätzliche Pädagogin: Jasminka Birchmann Sprachförderin: Sonja Reger Ausgebildete Assistentinnen: Sigrid Mayerhofer-Kindl, Silvia Lehner, Monika Schwarz Reinigungskräfte: Adriana Benza, Agnes Toth 6
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen Hinten von links nach rechts: Sigrid Mayerhofer-Kindl, Waltraud Fellinger, Katharina Roither (Karenz), Monika Schwarz Vorne von links nach rechts: Julia Brettbacher, Krisztina Motz, Jasminka Birchmann, Silvia Lehner, Sonja Reger Auf dem Foto fehlt Petra Kirchweger 2.4 Rahmenbedingungen • Gruppenstruktur Wir führen in unserem Kindergarten drei altersgemischte (3-6-jährige Kinder) Gruppen. Eine Gruppe ist eine Regelgruppe mit 23 Kindern pro Gruppe (rote Gruppe) und zwei Gruppen werden als Integrationsgruppen geführt. In einer Integrationsgruppe ist ein Kind mit besonderen Bedürfnissen (gelbe Gruppe). Diese Gruppe ist mit 20 Kindern voll besetzt. In der zweiten Integrationsgruppe (blaue Gruppe) sind zwei Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Diese Gruppe ist mit 15 Kindern voll besetzt. 7
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen • Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag: 7.00-16.00 Uhr Freitag: 7.00-14.00 Uhr Die Kinder sollen bis 8:30 in den Kindergarten gebracht werden, damit sie noch Zeit haben, anzukommen und sich zu orientieren und wir mit unserem geplanten Ablauf beginnen können. Ab 11:30 können sie wieder abgeholt werden. Falls Kinder im Kindergarten zu Mittag essen, können sie von 12:00 bis 13:00 abgeholt werden. Ab 13:30 können die Nachmittagskinder abgeholt werden. Im Frühling findet jährlich eine Bedarfserhebung zu den Öffnungszeiten und der Ferienbetreuung statt. Die Öffnungszeiten werden, wenn notwendig, an die Bedürfnisse der Eltern angepasst. • Ferienregelungen Weihnachtsferien: von 24.12.-06.01. Semesterferien: Journaldienst Osterferien: Journaldienst (Karfreitag und Ostermontag sind freie Tage) Pfingstdienstag: Das ist der pädagogische Tag der Einrichtung – der Kindergarten hat geschlossen und die Mitarbeiterinnen können sich dem Teambuilding und der Qualitätsentwicklung des Kindergartens widmen. Sommerferien: 5 Wochen im August • Tarife Zwei Mal pro Jahr wird ein Werkbeitrag von allen Eltern eingezogen. Das Mittagessen wird monatlich eingezogen. Seit Februar 2018 wurde oberösterreichweit ein gesetzlich vorgeschriebener Elternbeitrag ab 13:00 eingeführt. Für Kinder, die den Kindergarten auch nach 13:00 noch besuchen, muss ein Beitrag entrichtet werden. Dieser berechnet sich nach dem Netto-Familieneinkommen. Die Marktgemeinde kümmert sich um die Beitragsberechnung. Der individuell vorgeschriebene Betrag wird gleichzeitig mit dem Mittagessen monatlich eingezogen. Das Einzugsgebiet unseres Kindergartens ist weitläufig. Daher nehmen manche Eltern den von der Marktgemeinde organisierten Bustransport in Anspruch. Der Beitrag kann bei der Marktgemeinde erfragt werden. Alle anderen Summen finden Sie in unserer Tarifordnung oder Sie können diese bei der Leiterin erfragen. 8
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen • Mittagessen Wir bieten täglich ein Mittagessen an. Dieses wird von der MS Schörfling (in den Ferien vom Altersheim in Lenzing) geliefert. An Fenstertagen bereiten wir das Mittagessen hier im Kindergarten mit den Kindern zu. Das Mittagessen wird immer am Donnerstag in der Vorwoche für die darauffolgende Woche bestellt. Die Essensliste liegt auf dem Tisch gegenüber dem Büro auf. Bis Mittwoch kann man für die darauffolgende Woche Änderungen in der Essensliste vornehmen. • Räumlichkeiten - Es gibt drei Gruppenräume (zwei im EG und einer im OG) mit je einem kleinen Abstellraum, der vom Gruppenraum aus begehbar ist und einem Waschraum vor dem Gruppenraum. Der Waschraum verfügt über zwei Kinder-WCs und zwei Kinder-Waschbecken. Zwei Waschräume sind zusätzlich mit einer Dusche ausgestattet. - Jede Gruppe hat eine eigene Garderobe. - Es gibt zwei Bewegungsräume, die auch von der Krabbelstube mitgenutzt werden. Der kleinere ist oben, der größere befindet sich unten zwischen den beiden Gruppenräumen. - Die Gänge stehen den Kindern zusätzlich als Spielbereich zur Verfügung. - Speiseraum mit angrenzender Küche - Malatelier - Büro - Personalraum/Materialraum - Materialraum draußen - Materialraum/Garage für Autos/Fahrzeuge draußen - Unser großzügig angelegter Garten ist ein wahres Abenteuer, der zum Erkunden, Erforschen und Spielen einlädt. - Externer Raum: Kellerabteil im Pfarrheim – dient als Stauraum 2.5 Aufnahmemodalitäten Ausschlaggebend für die Aufnahme in den Kindergarten und für die Reihung der Anmeldungen ist das Geburtsdatum. Das dritte Lebensjahr muss vollendet sein, damit ein Kind in den Kindergarten aufgenommen werden kann. 9
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen Es ist möglich, sein Kind bei der Leiterin für das kommende Jahr vormerken zu lassen. Es reicht, wenn man sein Kind im Dezember/Jänner vor dem kommenden Kindergartenjahr vormerken lässt. Dies kann per E-Mail oder nachmittags per Telefon erledigt werden. Jene Eltern, die dies gemacht haben, erhalten im Februar/März eine Einladung zu unseren Anmeldetagen. Die Anmeldetage finden Ende März/Anfang April im Kindergarten statt. Bei einem Gespräch mit der Leiterin können etwaige Fragen geklärt werden. Die Eltern und das Kind können den Kindergarten kurz besichtigen und einen Eindruck davon gewinnen. Im Mai/Juni erhalten die Eltern einen Brief, welcher ihnen die Aufnahme ihres Kindes in den Kindergarten bestätigt. Damit ist der Kindergartenplatz des Kindes gesichert. Anmeldungen, die erst ab April für das mit September beginnende Kindergartenjahr eintreffen, können nur noch bei freien Plätzen berücksichtigt werden. Einstiege während des Kindergartenjahres sind nach Absprache und nur bei freien Plätzen unter Umständen möglich. Kinder aus anderen politischen Gemeinden können nur aufgenommen werden, wenn es freie Plätze gibt. Ansonsten muss die Heimatgemeinde einen Gastbeitrag an die Marktgemeinde Seewalchen entrichten. 10
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen 3. Orientierungsqualität Gelebte Werte in unserem Kindergarten Vertrauen Verantwortung Hilfsbereitschaft Leidenschaft Glaube Zuverlässigkeit Gerechtigkeit Gemeinschaft Freude Humor eit aft persönliche Entwicklung eit aft Wohlbefinden Vergebung eit aft aft Offenheit Begeisterungsfähigkeit Empathie Verständnis Toleranz Teamfähigkeit Aufmerksamkeit Selbstständigkeit eit aft Echtheit Selbstvertrauen Ehrlichkeit Authentizität Respekt Wahrheit Stärke Höflichkeit Kreativität Würde Kontaktfähigkeit aft Eigenständigkeit Ethisches Verhalten Liebe 3.1 Unser Bild vom Kind In unserer pädagogischen Arbeit steht das Kind im Mittelpunkt. Wir wollen jedes Kind in seiner Einzigartigkeit und mit den dazugehörigen Wünschen und Bedürfnissen wahrnehmen. Wir sehen das Kind als soziales Wesen, das mit anderen Menschen in Kontakt tritt. Es sucht Beziehungen und hat ein Bedürfnis nach Kommunikation. Wir möchten vertrauensvolle Ansprechpartnerinnen sein, denen sich Kinder gerne zuwenden. Wir möchten sie stärken und auf ihrem Lebensweg unterstützen können. Bei uns sollen Kinder spüren, dass sie ernst genommen werden, sowie Verständnis und Unterstützung für ihre Anliegen erfahren. Kinder sind Ko-Konstrukteure/Ko-Konstrukteurinnen – d. h., sie konstruieren ihre Umwelt selbst und sie haben ein Recht auf eine aktive Mitgestaltung. Wir wollen auf ihre Wünsche, Bedürfnisse und Interessen eingehen. Dahingehend werden Materialien angeboten und der Gruppenraum (um-)gestaltet. Wir schaffen Lebensräume für Kinder, in denen sie vielfältige Erfahrungen sammeln, sowie ihre Ideen und Vorstellungen umsetzen können. Wir wollen Kinder nicht entmündigen, sondern sie zu Teilhabern/Teilhaberinnen der Gemeinschaft machen. Maria Montessoris Zitat „Hilf mir, es selbst zu tun.“ begleitet uns in unserer Arbeit. 11
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen 3.2 Unser Rollenverständnis Es ist uns wichtig, jedes Kind in seiner Individualität, mit seinen Besonderheiten anzunehmen und Wegbegleiterinnen in seiner Entwicklung zu sein. Wir möchten eine angenehme Atmosphäre schaffen, in der sich Kinder wohl und angenommen fühlen können. Dabei ist uns ein wertschätzender, partnerschaftlicher und demokratischer Umgang wichtig. Wir legen großen Wert darauf, Zeit und Raum für die Bedürfnisse der Kinder zu offenzuhalten. Wir unterstützen die Eigeninitiative der Kinder und gestalten die Umgebung so, dass der Entdeckerdrang der Kinder geweckt wird und sie möglichst selbstständig tätig sein können. Wir ermutigen Kinder, ihre Fähigkeiten zu erproben. Sie sollen gefordert, aber nicht überfordert werden. Es ist uns ein großes Anliegen, die natürliche Freude am Lernen anzuregen und aufrechtzuerhalten. Regeln, die gemeinsam mit den Kindern erarbeitet werden, geben ihnen Halt, Sicherheit und Orientierung im Kindergartenalltag. Das Hauptanliegen unserer pädagogischen Arbeit ist, dass wir situationsorientiert handeln. Grundlage dafür ist unsere Beobachtung. Themen und Interessen der Kinder werden beobachtet, wahrgenommen und umgesetzt. „Die harmonische Entfaltung von Kindern ist ein natürlicher und darum langsamer Prozess. Unsere Aufgabe ist es, die rechten Bedingungen dafür zu schaffen, aber nicht den Prozess zu beschleunigen. Bringen wir es als Erwachsene fertig, diese inneren Prozesse nicht durch unsere Ungeduld zu stören, sondern ihnen den nötigen Nährstoff 3.3 zu liefern,Prinzipien Pädagogische so lernt das Kind auf eigenen Füßen zu stehen und nicht sein Leben lang von äußerer Führung abhängig zu sein." Im BildungsRahmenPlan werden zwölf Rebecca pädagogische Wild Prinzipien angeführt. Wir erläutern nachfolgend vier davon. Bei unserer Planung leiten und begleiten uns zwölf Prinzipien, die man dem österreichischen BildungsRahmenPlan entnehmen kann. Diese Prinzipien stellen für uns eine pädagogische Haltung dar, die wir regelmäßig reflektieren. Da es sich um eine Haltung handelt, ist für uns von elementarer Bedeutung, dass wir uns an den Prinzipien orientieren und dies auch (vor-)leben. Fünf Prinzipien werden etwas näher ausgeführt, die anderen sieben wollen wir hier nur kurz erwähnen: Individualisierung, Differenzierung, Empowerment, Sachrichtigkeit, Geschlechtssensibilität, Transparenz und Bildungspartnerschaft 12
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen • Ganzheitlichkeit und Lernen mit allen Sinnen Wir setzen ganzheitlich Bildungsprozesse, welche die „[…] sozial-emotionalen, kognitiven motorischen Fähigkeiten [der Kinder] ansprechen.“ (BRP, S.3) Lernerfahrungen sollen mit dem ganzen Körper gemacht werden können, damit sie besser verinnerlich werden können. • Lebensweltorientierung Wir „holen“ Kinder dort ab, wo sie in ihrer Entwicklung, ihren Erfahrungen und ihrem Wissen stehen. Wir bieten ihnen Möglichkeiten, neue Erfahrungen zu sammeln und dadurch neues Wissen zu generieren, die sie mit ihren bisherigen Erkenntnissen verknüpfen können. • Partizipation Wir beziehen Kinder in Entscheidungsprozesse ein. So werden beispielsweise gemeinsame Regeln erarbeitet oder es wird über Projektthemen abgestimmt. Es ist uns wichtig, dass die Kinder entsprechend ihrem Entwicklungsstand selbst Entscheidungen treffen können. • Inklusion/Diversität Inklusion und Diversität sind eigentlich zwei unterschiedliche Prinzipien. Wir fassen sie hier jedoch unter einem Punkt zusammen, weil sie sich gegenseitig bedingen. „Alle Menschen in einer Gesellschaft werden als Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen angesehen, auf die individuell reagiert wird.“ (Susanna Haas, S.37) Wir achten daher auf einen respektvollen und liebevollen Umgang miteinander, sowie auf eine Wertschätzung der Umwelt. Wir selbst versuchen den Kindern ein gutes Beispiel zu sein und ihnen vorzuleben, dass Toleranz wichtig ist. Wir alle sind einzigartig und wertvoll. Eine bunte Vielfalt bietet viel mehr Möglichkeiten und Spannung. Unsere Türen stehen allen offen – ungeachtet um welche Nationalität, Religion, um welches Geschlecht, … es sich handelt. Trotz der Unterschiede wollen wir versuchen, allen die gleichen Möglichkeiten zu bieten. Diese richten sich selbstverständlich nach dem Entwicklungsstand und den jeweiligen Bedürfnissen der Kinder. Kinder mit besonderen Bedürfnissen haben in unserem Kindergarten genauso ihren Platz. Wir versuchen sie so gut wie möglich, den anderen Kindern gleichberechtigt, am Alltag teilhaben zu lassen. 13
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen 3.4 Bildungsbereiche Wir als Pädagoginnen haben die Aufgabe, die unterschiedlichen Bildungsbereiche für Kinder erlebbar und erfahrbar zu machen. Wir haben dabei zu berücksichtigen, dass alle Bereiche in unserer pädagogischen Arbeit abgedeckt werden. Nachfolgend werden die Bildungsbereiche erwähnt und beschrieben. • Emotionen und soziale Beziehungen Die Kinder sollen im Kindergarten Gemeinschaft erleben und spüren dürfen. Dazu gehört, dass sie Kontakte zu anderen aufbauen, Konflikte friedlich lösen können und sich an Regeln und Grenzen halten. Wir versuchen die Kinder dahingehend zu motivieren, dass sie ihre Gefühle erkennen und äußern können. Wir geben den Kindern Raum und Zeit, um ihre Fähigkeiten kennen zu lernen und auszubauen. Kinder haben das Recht, sich selbst zu organisieren. Durch Selbständigkeit entwickeln sie ihr Selbstbewusstsein, das sich auf ihre gesamte Entwicklung positiv auswirkt. Wir ermutigen Kinder, ihre eigenen Ideen und Vorstellungen mitzuteilen und umzusetzen. Kinder wollen am wirklichen Leben teilhaben, sie streben danach, sich in der Erwachsenenwelt zu bewähren – dabei wollen wir sie unterstützen. • Ethik und Gesellschaft Wie schon vorhin beschrieben sind Werte, Partizipation und der respektvolle Umgang miteinander in unserer Arbeit unerlässlich. Wir wollen diese vorleben und den Kindern weitervermitteln, damit sie zu handlungsfähigen Mitgliedern der Gesellschaft werden. Für uns als evangelischer Kindergarten ist Toleranz ein besonders wichtiger Wert, welcher in unserer globalisierten und vielfältigen Welt unerlässlich ist. • Sprache und Kommunikation Die gesprochene Sprache ist neben der nonverbalen Kommunikation unser wichtigstes Kommunikationsmittel. Wir lassen Sprachförderung konstant in den Alltag einfließen. Durch Lieder, Gedichte, Fingerspiele, Bilderbücher, usw. regen wir die Sprechfreudigkeit der Kinder an. Zugleich wird dadurch der Sprachwortschatz erweitert. Wir achten auf eine wertschätzende Sprachkultur. Darunter verstehen wir, dass es wichtig ist, sich selbst mitzuteilen, aber auch zuhören zu können, jemanden ausreden zu lassen, 14
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen andere Meinungen zu akzeptieren und auch Konflikte verbal lösen zu können. Wir sehen uns Erwachsene als Sprachvorbilder. Bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache ist uns wichtig, Interesse an ihrer Erstsprache zu zeigen. Den Eltern wollen wir vermitteln, dass sie sich mit ihrem Kind in ihrer Muttersprache unterhalten sollen. Denn eine gute Zweitsprachenentwicklung ist nur dann möglich, wenn man auf ausreichende Kenntnisse der Erstsprache aufbauen kann. Sprachförderung Neben der Sprachförderung im Alltag haben wir eine externe Sprachförderin, Sonja Reger, im Haus. Sprachliche Fähigkeiten sind grundlegend für erfolgreiche Lernprozesse. Die frühe sprachliche Unterstützung der Kinder soll sie dazu befähigen, dass sie sich den anderen Kindern oder Erwachsenen mitteilen und sie beim Eintritt in die Volksschule dem Unterricht folgen können. Die Sprachförderin erarbeitet in Kleingruppen die Erweiterung des Wortschatzes, den Ausbau der Satzstrukturen und zusammenhängendes Erzählen. • Bewegung und Gesundheit Dieser Bereich spielt in unserem Kindergarten eine große Rolle. Durch den Bewegungsausgleich zwischendurch, durch unsere Waldtage, Bewegungsangebote und die Bewegung an der frischen Luft im Garten haben die Kinder die Möglichkeit, ein gesundes Körperbewusstsein zu entfalten. Wir legen Wert darauf, dass wir auch bei schlechtem Wetter in Garten gehen. Dadurch wird das Immunsystem gestärkt und die Kinder können die Natur und ihre unterschiedlichen Facetten kennenlernen. Selbstständigkeit wird beim Umziehen entwickelt. Obst und Gemüse werden täglich zur freien Entnahme für die Kinder zur Verfügung gestellt. Sie helfen dabei, das Obst und Gemüse zu schneiden und anzurichten. Seit September 2019 sind wir Teil des Netzwerks Gesunder Kindergarten. Wir durchlaufen nun eine dreijährige Startphase, bis uns das Zertifikat verliehen wird. Wir besuchen jährlich einschlägige Fortbildungen zum Thema. Im Betreuungsjahr 2019/2020 liegt unser Schwerpunkt im Bereich der Psychosozialen Gesundheit. Wir haben das Glück, zu diesem Thema eine Inhouse-Schulung absolvieren zu können. 15
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen Bewegungsbaustelle Sauberkeitserziehung Es ist uns wichtig, die Kinder auch beim Toilettengang in ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen. Dabei darf auf den Schutz der Intimsphäre der Kinder nicht vergessen werden. Sie sollen ein Bewusstsein für ihren Körper und dessen Pflege entwickeln und Selbstverantwortung übernehmen. Wir nehmen dabei eine unterstützende Rolle ein. Wir fungieren hier wiederum als Vorbilder und leben den Kindern einen angemessenen Umgang vor (z.B. wann und wie wasche ich meine Hände). Unser Garten Bewegung ist im Alltag der Kinder unerlässlich – somit auch im Kindergarten. Bewegung an der frischen Luft darf nicht fehlen. Wir verfügen über einen großen und schön angelegten Garten, den wir so oft wie möglich nutzen. Selbst bei leichtem Regen sind wir am späten Vormittag draußen anzutreffen. Unser Garten bietet eine Vielfalt an Bewegungs- und Spielmöglichkeiten. Wir haben vier ‚normale‘ Schaukeln, eine Reifenschaukel und eine Nestschaukel. Unser Garten verfügt über eine große Sandkiste, ein Zelt und eine kleine Hütte. Des Weiteren besteht die Ausrüstung aus zwei Reckstangen und zwei Klettergerüsten mit unterschiedlichen Auf- und Abstiegsmöglichkeiten, sowie über 16
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen zwei Rutschen und zwei Wippen. Der Hügel eignet sich im Winter bestens zum Tellerrutschen und im Sommer können wir dort eine Wasserrutsche aufbauen. Sehr begehrt sind unsere Fahrzeuge, mit denen auf der ‚Straße‘ Runden gezogen werden können. Freiflächen laden zum Fangenspielen, Büsche und Bäume zum Versteck-Spielen ein. Die Kinder finden im Garten somit verschiedene Möglichkeiten und Angebote vor, ihren Bewegungsdrang individuell auszuleben und zu stillen. 17
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen • Ästhetik und Gestaltung Es gibt verschiedene Ausdrucksweisen, Kreativität auszuleben, wie z.B. Tanz, Rhythmik, bauen und konstruieren, Ideen im Rollenspiel ausspielen, malen und zeichnen. Traditionen und Feste im Jahreskreis werden thematisiert und erlebbar gemacht. In jedem Gruppenraum werden diverse Materialien (verschiedene Farben, Kleber, Scheren, Wolle etc.) angeboten, die für Kinder frei zugänglich sind. Das Malatelier steht allen Kindern zur Verfügung. Theaterbesuche oder musikalische Erlebnisse stehen jährlich am Programm. 18
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen Unser Malatelier • Natur und Technik Wir geben den Kindern die Möglichkeit, sich mit der realen Arbeitswelt vertraut zu machen. Die Kinder decken selbstständig den Jausentisch und den Mittagstisch, erledigen den Abwasch, helfen beim Aussäen von Samen, Einsetzen von Pflanzen, bei der Ernte, usw. Das Selbstbewusstsein der Kinder wird dadurch entfaltet. Sie fühlen sich als gleichwertige Partner/Partnerinnen und ‚Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen‘ anerkannt und geachtet. Experimente werden in den Alltag eingebunden oder es werden Projekte dazu gemacht. Es stehen uns dahingehend interessante Materialien und Bücher zur Verfügung. Es ist uns ein Anliegen, den Kindern ein Bewusstsein für unsere Umwelt zu schaffen und wertschätzend, sowie sorgfältig mit ihr umzugehen. Wir regelmäßig Müll im Wald ein. Wir trennen in unseren Gruppen unseren Müll. Wir machen Ausflüge und Spaziergänge, bei denen wir die jahreszeitliche Veränderung der Natur beobachten. 19
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen Vulkanausbruch Selbstständiges Experimentieren • Religion Für uns ist die religiöse Erziehung eng mit der Wertevermittlung verbunden. Wir möchten den Kindern die christliche Botschaft näherbringen und ihnen die Hintergründe kirchlicher Feste, an denen wir teilnehmen, verständlich machen. Wir achten Kinder aus anderen Kulturen, Religionen und bemühen uns um ein verständnisvolles Miteinander. Es darf und soll hinterfragt werden. Unterschiede werden akzeptiert und als Bereicherung erlebt. 20
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen • Schulvorbereitung Schulvorbereitung bedeutet ist für uns eine ganzheitliche Förderung des Kindes während der gesamten Kindergartenjahre. Im letzten Kindergartenjahr arbeiten wir besonders bewusst mit den Kindern. Die oben angeführten Bildungsbereiche und deren Inhalte werden gezielt gestärkt, um die Kinder gut auf die Schule und die damit verbundenen Aufgaben vorzubereiten. 3.5 Transitionen Transitionen sind unausweichliche Übergänge, die ein jeder Mensch mehrmals in seinem Leben durchlaufen muss. Gelungene Übergänge im Kindesalter wirken sich positiv auf die Bewältigung zukünftiger Lebensveränderungen aus. Die Übergänge von der Krabbelstube/dem Elternhaus in den Kindergarten oder vom Kindergarten in die Schule sind Transitionen. Kooperation Krabbelstube-Kindergarten: Die Krabbelstube ist im selben Gebäude wie wir. Krabbelstubenkinder kommen uns mit dem Betreuungs-Personal gegen Ende des Betreuungsjahres besuchen. Sie können ihre zukünftige Gruppe kennenlernen und uns kennenlernen. Durch die räumliche Nähe finden ein regelmäßiger Austausch und eine Zusammenarbeit statt. Kooperation Kindergarten-Schule: Trotz der räumlichen Distanz gibt es ein paar Fixpunkte im Jahr. Die Direktorin oder eine Lehrperson kommen, um die Briefe für die Einschreibung, den Besuchsnachmittag und die Klasseneinteilung zu bringen. Die Leiterin tauscht sich hin und wieder mit der Direktorin aus und es findet mind. einmal pro Jahr ein Treffen mit der Direktorin und den beiden Leiterinnen der Kindergärten statt. Einige Klassen kommen zu uns, um den Kindern Bilderbücher vorzulesen. Gegen Ende des Schuljahres machen wir vormittags gemeinsam mit den Schulanfängern/Schulanfängerinnen einen Ausflug zur Schule, wo sie eine Unterrichtseinheit miterleben dürfen. 21
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen Schulbesuch Kooperation Elternhaus-Kindergarten: siehe unten. 3.6 Elternkooperation Voraussetzung für eine gelingende Zusammenarbeit sind eine beidseitige offene Gesprächsbereitschaft, ein wertschätzender Umgang, Interesse und Vertrauen. Wir nehmen die Anliegen der Eltern ernst. Der gegenseitige Austausch ist unerlässlich, damit das Wohl des Kindes gewährleistet werden kann. Wir machen unsere Arbeit für Eltern transparent, indem wir folgendes berücksichtigen: • Tür- und Angelgespräche: Diese Gespräche dienen der Bestandsaufnahme (betrifft die aktuelle Situation) und sollen kurzgehalten werden, damit der Kindergartenablauf nicht gestört wird. • Entwicklungsgespräche: Können jederzeit mit der Pädagogin vereinbart werden. Diese Gespräche sind ausführlicher. • Elternversammlung/Elternabend: Findet im September mit allen Eltern des Kindergartens statt. 22
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen Elternvertreter/Elternvertreterinnen: Zwei Eltern pro Gruppe; diese werden beim Elternabend gewählt. Elternvertreterinnen 2020/2021: Rote Gruppe: Magdalena Roither, Barbara Polansky; Gelbe Gruppe: Anja Maier, Anna Charbula; Blaue Gruppe: Barbara Möller, Nicole Röschl • Feste und Feiern: Eltern helfen uns bei der Organisation mit. Sie unterstützen uns beim Ausschank, Grillen oder bringen Speisen mit. Feste eignen sich wunderbar, um sich besser kennenzulernen und engere Kontakte zu knüpfen. • Information: z.B. Aushang – was geschieht wöchentlich, Elternbriefe, Liedgut… • Vorträge von Experten/Expertinnen zu einschlägigen Themen 3.7 Öffentlichkeitsarbeit Unsere Einrichtung ist ein fixer Bestandteil in Seewalchen. Durch Öffentlichkeitsarbeit erhält unser Kindergarten ein eigenes, unverwechselbares Profil. Wir geben Einblick in das Kindergartengeschehen und machen unsere Arbeit transparent. Was wir an Öffentlichkeitsarbeit leisten: • Betreuung der Homepage • Veröffentlich von Artikeln im Marktblatt oder im Pfarrblatt • Kirchencafé • Adventsingen • Gestaltung von Gottesdiensten • Feste • Das Team tritt geschlossen beim Umzug am Faschingsdienstag auf. • Wir sind in der Öffentlichkeit präsent, wenn wir spazieren gehen, einkaufen gehen, Ausflüge machen etc. 23
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen Beim Adventsingen im Pfarrsaal 3.8 Dokumentation der pädagogischen Arbeit Die Beobachtung und Reflexion der Kinder und des Gruppengeschehens sind der Grundstein für die schriftliche Planung. • Situationsanalyse In der Situationsanalyse werden jährlich die Zusammensetzung und Struktur des Kindergartens und die Gruppenstruktur erfasst. • Beobachtung Die Beobachtung ist eine wesentliche Grundlage in unserer pädagogischen Arbeit. Wir wollen auf die unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Kinder eingehen. Beobachtungsinstrumente, z.B. Beobachtungsbögen, helfen uns dabei, diese Stadien zu erkennen und einordnen zu können. In jeder Gruppe sind Karteikarten zu finden, auf denen wir unsere Beobachtungen festhalten. Als strukturiertes Beobachtungsmodell verwenden wir die „Entwicklungsbeobachtung und -dokumentation EBD“ nach Petermann und Koglin. Dieses wird mindestens einmal in drei Kindergartenjahren angewandt. • Reflexion In unserer Reflexion lassen wir unsere Arbeit und das Gruppengeschehen revuepassieren. Daraus ergeben sich neue Impulse, Themen und weiterführende Bildungsangebote. 24
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen • Planung Die Planung ist der rote Faden unserer Arbeit. Sie wird beeinflusst durch Feste im Jahreskreis, Themen und Interessen der Kinder. Neben den jährlichen Fixpunkten lässt die Planung immer noch Freiraum für Initiativen der Kinder. „Ein Kind ist kein Gefäß, das gefüllt, sondern ein Feuer, das entzündet werden will." Francois Rabelais 4. Prozessqualität 4.1 Kindergarteneintritt/Eingewöhnung Wir schaffen eine Atmosphäre, in der sich die Kinder angenommen fühlen. Wir begegnen den Kindern mit Geduld und Einfühlungsvermögen und unterstützen sie beim Einleben in die Gruppe. Besonders während der Eingewöhnungszeit ist viel Sensibilität unsererseits gefragt. Der Eintritt in den Kindergarten bedeutet für die Kinder das Erschließen einer neuen Welt. Jedes Kind bewältigt den Kindergartenbeginn so, wie es seinen bisherigen Lebenserfahrungen, seiner Persönlichkeit und Eigenart entspricht. Es verändern sich viele Dinge für das Kind: Tagesablauf, Bezugspersonen, neue Regeln, Werte, usw. Dabei stellt der Eintritt in den Kindergarten nicht nur eine Herausforderung für die Kinder dar, sondern auch für deren Eltern. Eine gute Zusammenarbeit und vor allem ein regelmäßiger Austausch und Offenheit zwischen dem pädagogischen Personal und den Eltern sind unerlässlich für eine gelungene (Eingewöhnungs-) Zeit im Kindergarten. Am Schnuppernachmittag können die Kinder und deren Eltern die Räumlichkeiten und die neuen Bezugspersonen kennenlernen. Es gibt zudem eine kurze Informationsveranstaltung für alle ‚neuen‘ Eltern. In den ersten beiden Wochen nach Kindergartenbeginn sollen die Kinder noch früher abgeholt werden, damit sie sich an die neue Situation gewöhnen und diese verarbeiten können. Tägliche Absprachen mit den Eltern sind notwendig, um individuell zu klären, wie das weitere Vorgehen bei der 25
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen Eingewöhnung sein wird, damit wir so gut wie möglich die Bedürfnisse des Kindes berücksichtigen können. 4.2 Tagesablauf im Kindergarten • Orientierungsphase Die Kinder kommen im Kindergarten an. Die Begrüßung der Kinder am Morgen ist uns wichtig. Die persönliche Kontaktaufnahme und ein Wahrnehmen des Kindes unsererseits, z.B. mittels eines liebevollen Blicks oder ein paar persönlicher Worte, die an das Kind gerichtet sind, erleichtert dem Kind den Übergang von der Familie in den Kindergarten. So fühlt sich jedes Kind wahrgenommen und willkommen. Anschließend orientieren sich die Kinder im Gruppenraum. Sie sehen sich um, wer schon da ist, mit wem sie spielen könnten und sie suchen sich eine Beschäftigung. Viele Kinder brauchen in dieser Phase noch Ruhe, ziehen sich zurück oder kuscheln. Diese Zeit können die Kinder frei nach ihren Bedürfnissen gestalten. • Freispiel Das Kind kann all seine Fähigkeiten einbringen und seine Kreativität entfalten. Durch das freie Spiel wird auch das soziale Zusammenleben eingeübt und gefördert. Das Freispiel unterstütz die ganzheitliche Entwicklung des Kindes. Wir als Pädagoginnen sind dabei gefordert, zu erkennen, was die Kinder brauchen könnten und wir stellen dahingehend benötigte Materialien frei zur Verfügung. Im Freispiel wählt das Kind selbst das Spielmaterial, den Spielbereich und auch den Spielpartner/die Spielpartnerin, die Spielpartner/Spielpartnerinnen aus. Dabei kann Erlebtes ausgespielt und verarbeitet werden. Wir messen dem Freispiel eine große Bedeutung bei, da die Kinder hier die Möglichkeit haben, selbstmotiviert zu lernen. Dadurch werden die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein weiterentwickelt. Das Kind muss sich mit seinen Mitspielern/Mitspielerinnen Regeln vereinbaren, Rollen verteilen, seine eigenen Ideen durchsetzen, aber auch andere Vorschläge akzeptieren. Im freien Spiel lernt das Kind viele Seiten seiner Persönlichkeit kennen und erfährt unterschiedliche Wege, wie es damit umgehen kann. Während dieser Zeit findet die Sprachförderung von Sonja Reger statt. • Jause 26
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen Bei uns gibt es das Modell der gleitenden Jause. Kinder können selbst entscheiden, wann sie ihr Bedürfnis nach Hunger stillen wollen. Nur bei Waldtagen, Geburtstagen oder Festen kann es sein, dass gemeinsam gejausnet wird. Jeden Donnerstag hat unser Honigtopf geöffnet. Eine Kollegin kümmert sich dabei um die gesunde Jause, die nach dem Prinzip der gleitenden Jause im Speiseraum stattfindet. Dort können treffen sich die Kinder aus allen drei Gruppen zum gemeinsamen Essen und Austausch. • Konzentrationsphase/Angebote Gezielte Aktivitäten werden von den Pädagoginnen zu einem bestimmten Thema in der Groß-, Teil- oder Kleingruppe angeboten. Häufig begegnet sich die Grupp:e im Kreis. Teilweise gibt es auch einen Morgenkreis nach der Orientierungsphase/der ersten Freispielphase kurz nach der Bringzeit um 8:30. Bevor Angebote gesetzt werden, müssen noch die Spielsachen aufgeräumt werden. • Freispiel/Abholphase Die Kinder haben die Möglichkeit, ihre Erfahrungen, die sie während des Vormittages gemacht haben, weiter zu entwickeln, zu festigen und zu verarbeiten. Wir nutzen in dieser Zeit bevorzugt unseren Garten. Die Kinder werden von den Eltern oder vom Bus abgeholt. In der Abholphase ist uns wichtig, dass wir jedes Kind verabschieden und es den Eltern wieder ‚übergeben‘. • Mittagessen Die Mehrheit der Kinder nimmt bei uns das Mittagessen in Anspruch. Wir möchten den Kindern Sicherheit geben und eine familiäre Atmosphäre schaffen. Jedes Kind kann selbst entscheiden, wie groß sein Essbedürfnis ist. Den Kriterien des gesunden Kindergartens entsprechend, dürfen die Kinder ihr Essen selbst portionieren. Wir legen großen Wert darauf, dass die Kinder ihr Essen selbstständig einnehmen und auf Tischmanieren achten. 27
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen • Ruhephase Nach dem gemeinsamen Essen bieten wir eine Ruhezeit an, in der die Kinder die Möglichkeit haben, zu schlafen oder sich zu entspannen. Von 13:00-14:00 werden zwei verschiedene Ruhephasen angeboten. Eine für Kinder unter 5 Jahren – diese rasten auf einer Matratze im verdunkelten Bewegungsraum. Eine für Kinder ab 5 Jahren – diese bleiben in der gelben Gruppe und suchen sich dort eine ruhige Beschäftigung. Rasten 28
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen • Nachmittag Der Nachmittag wird je nach Kinderanzahl und Aufnahmebereitschaft individuell gestaltet und richtet sich nach den Bedürfnissen der Kinder. 4.3 Ausstattung Alle Räumlichkeiten in unserem Kindergartengarten, die für Kinder zugänglich sind, sind den Bedürfnissen der Kinder entsprechend eingerichtet. Das Spielangebot richtet sich nach den Interessen der Kinder und orientiert sich an festgesetzten pädagogischen Richtlinien, die im BildungsRahmenPlan (siehe 3.4) angeführt sind. Unserer Räume ermöglichen: • aktives Handeln • das Sammeln von vielfältigen Erfahrungen • das Experimentieren und Forschen • Rückzugs- und Begegnungsbereiche • abwechslungsreiche Bewegungsmöglichkeiten 4.4 Zusammenarbeit mit Institutionen, Experten/Expertinnen und Bildungsanstalten • Einmal pro Jahr besucht uns die Zahngesundheitserzieherin und erarbeitet mit den Kindern Wissenswertes rund um die Zahnpflege. • Einmal pro Jahr werden die Schulanfänger/Schulanfängerinnen einem Sehtest unterzogen. • Im Herbst führt die Logopädin bei allen 4-5-Jährigen eine Reihenuntersuchung durch. • Bei Verdacht auf eine Entwicklungsverzögerung/Verhaltensauffälligkeit, sowie nach Absprache mit den Eltern und dem schriftlichen Einverständnis der Erziehungsberechtigten setzen wir uns mit der Sonderkindergartenpädagogin Regina Wendtner in Verbindung. Diese berät uns nach eingehender Beobachtung des Kindes über die weitere Vorgangsweise. Seit September 2019 führen wir eine Integrationsgruppe. Frau Wendtner kommt in regelmäßigen Abständen zu uns ins Haus, um zu sehen, wie es dem Integrationskind in der Gruppe ergeht und welche hilfreichen Maßnahmen wir noch setzen können. 29
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen • Bei Integrationskindern nehmen wir nach Rücksprache mit den Eltern im Interesse des Kindes gerne Kontakt mit den jeweiligen Therapeuten auf. • Wir kooperieren mit der Gesunden Gemeinde. Unsere Ansprechpartnerin für die Gesunde Gemeinde ist Andrea Mayr und Frau Sabine Fehringer ist unsere Ansprechpartnerin für den Gesunden Kindergarten. • Die Zusammenarbeit und der Austausch mit dem Träger (Evang. Pfarrgemeinde) und dem Erhalter (Marktgemeinde Seewalchen) sind unerlässlich. Wir freuen uns, dass die Zusammenarbeit sowohl mit dem Träger, als auch mit dem Erhalter, sehr gut ist. • Wir sind gerne bereit, Schüler/Schülerinnen der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik einen Platz für ihre Praxis anzubieten. Wir nehmen ebenfalls gerne Praktikanten/Praktikantinnen auf, die eine Ausbildung zum Kindergartenhelfer/zur Kindergartenhelferin machen. 4.5 Feste feiern Feste bedeuten freudige Ereignisse für den gesamten Kindergarten, die Gruppe oder auch für das einzelne Kind. Sie verändern den Alltag und verleihen ihm etwas Besonderes. Feste gliedern das Jahr in verschiedene Abschnitte, die für Kinder überschaubar sind und so zum Erfassen einer Zeitstruktur helfen können. Das Erleben der Gemeinschaft und die Freude stehen bei Festen im Vordergrund. Das einzelne Kind kann über sein ‚Ich‘ hinauswachsen. Es kann sich mit anderen Kindern freuen, sowie seine Freude teilen. Es kann neue Fest- und Feierformen kennen lernen, die sich vom persönlichen Stil der Familie unterscheiden. • Geburtstagsfest: Beim Geburtstagsfest steht das jeweilige Kind im Mittelpunkt. Es gibt ein fixes Festritual. • Religiöse Feste: Es ist uns wichtig, den Kindern auf kindgerechte Art und Weise die Botschaft des Festes näher zu bringen. Wir feiern folgende Feste: Erntedankfest, Martinsfest, Nikolaus, Weihnachten, Ostern • Sonstige Feste: Fasching, Mutter- und Vatertag/Familienausflug, Sommerfest 30
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen Weitere Fixpunkte im Jahr Buchausstellung, Besuch der Fotografin, Kindergarten-Olympiade, Haus voll Musik, Dankgottesdienst, Abschlussausflug der Schulanfänger/Schulanfängerinnen und Rausschmeißen, Theater für die „Mittleren“ in Vöcklabruck, Veranstaltungen im Haus (Zauberer, Märchenerzählerin, Kasperl…) Pom-Pom-Tanz beim Sommerfest 2019 Theatervorführung im Haus 31
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen 5. Literaturverzeichnis Ämter der Landesregierungen der österreichischen Bundesländer (Hrsg.): Bundesländerübergreifender BildungsRahmenPlan für elementare Bildungseinrichtungen in Österreich, Wien 2009 Haas, Susanna (Hrsg.): Die pädagogische Planung. Nach dem Bundesländerübergreifenden BildungsRahmenPlan für elementare Bildungseinrichtungen in Österreich, Wien 2014 32
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Evangelischer Kindergarten Rosenau/Seewalchen Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unser pädagogisches Personal. 33
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