Statistisch betrachtet - Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 STATISTISCHES LANDESAMT
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Zeichenerklärung - Nichts vorhanden (genau Null) 0 weniger als die Hälfte von 1 in der letzten besetzten Stelle, jedoch mehr als nichts ... Angabe fällt später an / Zahlenwert nicht sicher genug . Zahlenwert unbekannt oder geheim zu halten x Tabellenfach gesperrt, weil Aussage nicht sinnvoll () Aussagewert ist eingeschränkt p vorläufige Zahl r berichtigte Zahl s geschätzte Zahl Allen Rechnungen liegen die ungerundeten Werte zugrunde. In einzelnen Fällen können bei der Summenbildung geringe Abweichungen entstehen, die in Abbildungen und Tabellen auf ab- bzw. aufgerundete Einzelangaben zurückzuführen sind.
Inhalt Seite Einleitung 5 Lebensformen und Familien in Deutschland und Sachsen 6 Geburtenverhalten 9 Familien in Sachsen – Entwicklung und Strukturen 11 Bildung und Erwerbstätigkeit der Eltern 14 Wirtschaftliche Situation 18 Wohnen und Ausstattung 20 Gesundheitsrelevantes Verhalten 23 Datenquellen- und Literaturverzeichnis 25 Glossar 26
Abbildungen und Tabellen Abbildungen Seite Abb. 1 Lebensformen in Sachsen 2018 6 Abb. 2 Rückgang des Anteils von Familien an den Lebensformen von 1996 bis 2018 nach Bundesländern 7 Abb. 3 Lebensformen 2018 nach Bundesländern 7 Abb. 4 Lebensformen in Sachsen 2018 nach Kreisfreien Städten und Landkreisen 8 Abb. 5 Zusammengefasste Geburtenziffer in Sachsen und Deutschland 1990 bis 2018 9 Abb. 6 Frauen im Alter von 15 bis unter 50 Jahren und Lebendgeborene in Sachsen 1990 bis 2018 9 Abb. 7 Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt der lebendgeborenen Kinder in Sachsen und Deutschland 1990 bis 2018 10 Abb. 8 Kinderlose Frauen in Sachsen 2018 nach ausgewählten Geburtsjahrgängen 10 Abb. 9 Familien und Kinder in Sachsen1996 bis 2018 11 Abb. 10 Familien in Sachsen 1996, 2006, 2016 und 2018 nach Familienform und Zahl der Kinder 12 Abb. 11 Anteil alternativer Lebensformen an Familien in Sachsen 2018 nach Kreisfreien Städten und Landkreisen 13 Abb. 12 Eltern in Sachsen 2018 nach Art des höchsten berufsbildenden oder Hochschulabschlusses und Familientyp 14 Abb. 13 Schulbesuch in Sachsen 2018 nach ausgewählten höchsten beruflichen Bildungsabschlüssen der Eltern 15 Abb. 14 Betreuungsquote von Kindern unter 3 Jahren in Kindertagesbetreuung in Sachsen am 1. März 2019 nach Kreisfreien Städten 15 und Landkreisen Abb. 15 Aktive Erwerbstätigkeit der Eltern in Sachsen 2018 nach Alter des jüngsten Kindes 16 Abb. 16 Teilzeitquoten von Frauen in Paaren und Alleinerziehenden in Sachsen 2018 nach Alter des jüngsten Kindes 16 Abb. 17 Anteil der 2015 geborenen Kinder, deren Vater Elterngeld bezogen hat, an allen in diesem Jahr Geborenen nach Bundesländern 17 Abb. 18 Familien in Sachsen 2018 nach ausgewählten Quellen des überwiegenden Lebensunterhaltes der Bezugsperson 18 Abb. 19 Mittleres monatliches Nettoeinkommen von Familien in Sachsen 2018 nach Familientyp 19 Abb. 20 Familien in Sachsen am 1. Januar 2018 nach Wohnsituation 20 Abb. 21 Durchschnittliche Wohnfläche von Familien in Sachsen am 1. Januar 2018 nach Wohnstatus 21 Abb. 22 Familien in Sachsen am 1. Januar 2018 nach Ausstattungsgrad mit Fahrrad und Personenkraftwagen 21 Abb. 23 Familien in Sachsen am 1. Januar 2018 nach Ausstattungsgrad mit ausgewählten Haushaltsgeräten 22 Abb. 24 Familien in Sachsen am 1. Januar 2018 nach Ausstattungsgrad mit ausgewählter Unterhaltungs- und Kommunikationstechnik 22 Abb. 25 Eltern in Familien in Sachsen 2017 nach Body-Mass-Index und Familientyp 23 Tabellen Tab. 1 Familien in Sachsen 2018 nach Migrationshintergrund 12 Tab. 2 Durchschnittliche Wohnfläche für Kinder je Familie in Sachsen am 1. Januar 2003, 2008, 2013 und 2018 21 Tab. 3 Familienmitglieder ab 15 Jahre in Sachsen 2017 nach Rauchverhalten und Familientyp 24
Einleitung Gesellschaftliche, ökonomische und demografische Entwicklungen bestimmen wesentlich das Leben der Menschen. So haben das über Jahre dauernde niedrige Geburtenniveau, lange Ausbildungszeiten bei den jungen Menschen, zunehmende Individualisierung, Wohnungsverfügbarkeit, finanzielle Möglichkeiten der Bevölkerung aber auch ganz individuelle Lebensvorstellungen Einfluss auf die Entwicklung der Lebensfor- men. Diese Broschüre nimmt auf Basis verfügbarer statistischer Daten, einige Aspekte der Situation von Familien in Sachsen in den Fokus. Erfahren Sie, dass ▌▌ in Sachsen das Durchschnittsalter der Frauen bei der Geburt ihrer Kinder 2018 bei 31 Jahren und damit um sechs Jahre höher lag als 1990, ▌▌ es 2018 knapp ein Drittel weniger Familien mit Kindern unter 18 Jahren gab als 1996, ▌▌ etwas mehr als jede zweite Frau mit Kindern unter sechs Jahren aktiv erwerbstätig war, ▌▌ in 8 von 100 Familien die Bezugspersonen ihren Lebensunterhalt überwiegend aus Transferleistungen wie z. B. ALG I und II bezogen, ▌▌ rund 40 Prozent der Familien in ihrem Eigenheim oder in ihrer Eigentumswohnung lebten, ▌▌ verheiratete Eltern seltener rauchten als Eltern in Lebensgemeinschaften oder Alleinerziehende ▌▌ und vieles andere mehr. Die hier dargestellten Ergebnisse basieren im Wesentlichen auf verschiedenen amtlichen Statistiken aus den jeweils aktuellsten Erhebungsjahren, u. a. der Bevölkerungsstatistik, dem Mikrozensus und der Einkom- mens- und Verbrauchsstichprobe. Für ergänzende Aussagen wurden weitere Datenquellen genutzt. Auf- grund unterschiedlicher Familienabgrenzungen sind Differenzen bei den Insgesamtzahlen möglich. Ab dem dritten Kapitel werden ausschließlich Familien mit Kindern unter 18 Jahren betrachtet. Bei Paaren mit Kindern werden die Partner unabhängig von ihrer rechtlichen Beziehung zum Kind als Mütter bzw. Väter bezeichnet. Eine ausführliche Übersicht und Hinweise zu den Besonderheiten bei der Datenauswahl befinden sich am Ende der Broschüre. © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 5
Lebensformen und Familien in Deutschland und Sachsen Lebensformen im Wandel Abb. 1 Lebensformen in Sachsen 2018 Wie Menschen leben, ob in Familie als Ehepaare, Lebensgemeinschaften oder Familien Alleinerziehende mit ihren Kindern oder aber darunter als Paare oder Lebensgemeinschaften ohne mit ledigen Kindern ohne Lebensform mit mindestens einem Kind Ohne Kinder Altersbegrenzung Kinder, als Singles oder als Alleinstehende in unter 18 Jahren (497,7 Tsd.) Wohngemeinschaften, ist vielfältig und stetig (382,6 Tsd.) in Veränderung. Ehepaare (273,1 Tsd.) Ehepaare (204,4 Tsd.) Ehepaare (568,9 Tsd.) Mit der Umstellung des „traditionellen Mit Partner Lebensgemeinschaften 1) Lebensgemeinschaften 1) Lebensgemeinschaften 1) Familienkonzeptes“ im Mikrozensus1) auf ein (99,0 Tsd.) (90,3 Tsd.) (113,8 Tsd.) „Lebensformenkonzept“ ist es ab 1996 besser möglich, die Lebensformen und insbesondere Alleinstehende Familien mit Kindern darzustellen. (siehe Alleinerziehende Alleinerziehende (994,1 Tsd.) Ohne Partner Abb. 1) (125,6 Tsd.) (87,9 Tsd.) darunter Alleinlebende 2) Als Familien gelten danach alle Eltern- (937,9 Tsd.) Kind-Gemeinschaften, unabhängig von 1) Nichteheliche gemischt- und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften. den Familienständen der Eltern. Familien 2) Alleinlebende im Einpersonenhaushalt. werden hier als die Lebensform gefasst, in Datenquelle: Mikrozensus der hauptsächlich das Aufwachsen und die Sozialisation von Kindern erfolgen. Deutlicher Rückgang von Familien in Deutschlandweit sank der Anteil der Familien im _____ Sachsen und deutschlandweit gleichen Zeitraum um 7 Prozentpunkte (siehe 1) Der Mikrozensus ist außer der Volkszählung Während 1996 noch 2 608 000 Sachsen in Abb. 2) auf rund 27 Prozent. Statt rund (Zensus) die einzige Quelle der amtlichen Statistik zu Haushalten und Familienformen (weitere Familien zusammenlebten, waren es 2018 46 Millionen Menschen lebten 2018 nur noch Ausführungen siehe Glossar). nur noch 1 648 000. Die Zahl der Familien rund 39 Millionen Menschen und somit verringerte sich in diesem Zeitraum von weniger als die Hälfte (knapp 48 Prozent) 774 000 auf 498 000. Ihr Anteil an den der Bevölkerung in Deutschland in Familien. Lebensformen sank um 14 Prozentpunkte von 1996 waren es noch fast 57 Prozent. rund 37 auf etwa 23 Prozent. Damit lebten nur noch 41 Prozent der Bevölkerung in Familien (1996: 58 Prozent). © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 6
Rückgang der Familien in den Bundes- Abb. 2 Rückgang des Anteils von Familien an den Lebensformen von 1996 bis 2018 ländern unterschiedlich stark nach Bundesländern Im Vergleich zu 1996 sank der Anteil der Familien in den östlichen Flächenländern am Mecklenburg-Vorpommern deutlichsten. Am stärksten war Mecklenburg- Sachsen-Anhalt Vorpommern vor Sachsen-Anhalt, Thüringen, Thüringen Brandenburg und Sachsen betroffen. (siehe Brandenburg Abb. 2) Sachsen Noch 1996 lag der Anteil der Familien in Deutschland diesen Ländern mit Werten zwischen 37 Rheinland-Pfalz und rund 42 Prozent höher als in allen Niedersachsen Bayern anderen Bundesländern. 2018 lag der Anteil Schleswig-Holstein der Familien in Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg Hessen und Sachsen nur noch bei 23 bis 26 Prozent. Berlin Lediglich für die Stadtstaaten Berlin, Bremen Baden-Württemberg und Hamburg wurden ebenfalls Anteile um Bremen 23 Prozent festgestellt. Saarland Gleichzeitig gab es wesentlich mehr All- Hamburg einstehende. So bestand 2018 schon mehr als die - 20 - 18 - 16 - 14 - 12 - 10 - 8 - 6 - 4 - 2 0 Hälfte aller Lebensformen in den Stadtstaaten Prozentpunkte aus Alleinstehenden. (siehe auch Abb. 3) Datenquelle: Mikrozensus Abb. 3 Lebensformen 2018 nach Bundesländern Baden-Württemberg Bayern Rheinland-Pfalz Saarland Hessen Nordrhein-Westfalen Niedersachsen Lebensformen mit Kindern Brandenburg Ehepaare Schleswig-Holstein Lebensgemeinschaften Thüringen Alleinerziehende Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Lebensformen ohne Kinder Bremen Ehepaare Sachsen Lebensgemeinschaften Hamburg Alleinstehende Berlin 0 20 40 60 80 100 Prozent Datenquelle: Mikrozensus © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 7
Anteil der Familien im Landkreis Abb. 4 Lebensformen in Sachsen 2018 nach Kreisfreien Städten und Landkreisen Nordsachsen am höchsten Nordsachsen Regional betrachtet zeigte sich, dass 2018 Bautzen in Sachsen der Landkreis Nordsachsen mit Leipzig Meißen knapp 29 Prozent den, mit Abstand zu den Zwickau anderen Landkreisen und Kreisfreien Städten, Erzgebirgskreis höchsten Anteil von Familien hatte. Es folgten Dresden, Stadt die Landkreise Bautzen (27 Prozent), Leipzig Sächsiche Schweiz-Osterzgebirge (26 Prozent) und Meißen (25 Prozent). Mittelsachsen Den niedrigsten Anteil von Familien gab es Görlitz Chemnitz, Stadt mit 19 Prozent in der Kreisfreien Stadt Leipzig, Vogtlandkreis gefolgt vom Vogtlandkreis, der Kreisfreien Leipzig, Stadt Stadt Chemnitz und dem Landkreis Görlitz mit 0 20 40 60 80 100 Werten um 21 Prozent. (siehe auch Abb. 4) Prozent Paare mit Kindern Paare ohne Kinder Alleinerziehende Alleinstehende Datenquelle: Mikrozensus © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 8
Geburtenverhalten Wussten Sie, dass … … in Sachsen das Durchschnittsalter der Frauen bei der Geburt ihrer Kinder 2018 bei 31 Jahren und damit um sechs Jahre höher lag als 1990? 2018 wurden 35 890 Kinder geboren, Abb. 5 Zusammengefasste Geburtenziffer in Sachsen und Deutschland Geburtenhoch ist überschritten 1990 bis 2018 Im Jahr 1990 wurden 49 774 Kinder Kinder je Frau (lebend) geboren. 1994 hatte sich diese 1,80 Zahl mehr als halbiert und erreichte mit 1,60 22 734 Lebendgeborenen den niedrigsten 1,40 Stand seit 1990. Danach kam es wieder zu 1,20 1,00 steigenden Geburtenzahlen. 2016 wurde mit 0,80 37 941 Lebendgeborenen der Spitzenwert Sachsen 0,60 dieser Entwicklung erreicht. 2018 sind nach 0,40 Deutschland 0 leichtem Rückgang 35 890 Lebendgeborene 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 2018 registriert worden. Die zusammengefasste Datenquelle: Statistik der Geburten Geburtenziffer1) lag in Sachsen seit 2006 über dem deutschlandweiten Durchschnitt, nähert sich ihm jedoch in den letzten Jahren wieder an. (siehe Abb. 5 und 6) Abb. 6 Frauen im Alter von 15 bis unter 50 Jahren und Lebendgeborene in Sachsen 1990 bis 2018 _____ Frauen Lebendgeborene 1) Siehe Glossar 1 200 000 50 000 1 080 000 45 000 960 000 40 000 840 000 35 000 720 000 30 000 600 000 25 000 480 000 20 000 360 000 15 000 240 000 10 000 Frauen 120 000 5 5000 000 0 0 0 Lebend- 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 2018 geborene Datenquelle: Statistik der Geburten © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 9
Mit rund 29,4 Jahren bekamen 2018 Abb. 7 Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt der lebendgeborenen Kinder sächsische Frauen ihr erstes Kind in Sachsen und Deutschland 1990 bis 2018 Das durchschnittliche Alter von Frauen bei Durchschnittsalter in Jahren der Geburt ihrer Kinder lag 1990 bei reichlich 32 25 Jahren. 2018 waren sie im Durchschnitt 30 sechs Jahre älter, als sie Kinder zur Welt brachten (siehe Abb. 7). 28 Bei ihrem ersten Kind hatten Mütter 2018 im Schnitt ein Alter von 29,4 Jahren. Beim zweiten 26 Kind lag es bei 31,9 beim dritten Kind bei 33,4 und beim vierten Kind bei 33,5 Jahren. Bei der 24 Sachsen Geburt des fünften und weiterer Kinder waren die Mütter durchschnittlich 35 Jahre alt. 22 Deutschland 0 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 2018 Zahl der kinderlosen Frauen steigt Datenquelle: Statistik der Geburten Nicht nur das Alter von Müttern bei der Geburt ihrer Kinder hat sich erhöht. Auch die Gruppe der Frauen, die aufgrund ihrer Lebensvorstellungen oder aus anderen Gründen kinderlos blieb, ist Abb. 8 Kinderlose Frauen1) in Sachsen 2018 nach ausgewählten größer geworden. Wie aus einer Zusatzerhebung Geburtsjahrgängen des Mikrozensus von 2018 hervorgeht, hatten Prozent von den 55- bis 75-jährigen Frauen nur 100 zwischen 7 und 8 Prozent keine Kinder geboren. 90 80 Von den 45- bis 54-Jährigen waren es mit mehr 70 als 13 Prozent fast schon doppelt so viele. 60 Von den 35- bis 44-jährigen Frauen hatte 50 knapp ein Fünftel (noch) keine Kinder geboren. 40 30 Dieser Anteil kinderloser Frauen wie auch die 20 hohen Anteile bei den 25- bis 34-Jährigen und 10 15- bis 24-Jährigen sind jedoch als vorläufig 0 zu betrachten. Unter Berücksichtigung der 1943-1953 1954-1963 1964-1973 1974-1983 1984-1993 1994-2003 (65 - 75) (55 - 64) (45 - 54) (35 - 44) (25 - 34) (15 - 24) Erhöhung des Alters bei Erstgebärenden, Geburtsjahrgänge auch im Zusammenhang mit den längeren (im Jahr 2018 erreichtes Alter) 1) Mit Angabe zur Geburt von Kindern. Ausbildungszeiten und individuellen Lebensent- Datenquelle: Mikrozensus würfen der jungen Frauen, ist eine noch ausstehende Familiengründung anzunehmen und vom Absinken der Quote der kinderlosen Frauen auszugehen. (siehe auch Abb. 8) [1] © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 10 _____
Familien in Sachsen – Entwicklung und Strukturen Wussten Sie, dass … … es 2018 knapp ein Drittel weniger Familien mit Kindern unter 18 Jahren gab als 1996? Ab 2010 wieder mehr Familien1) und Kinder Abb. 9 Familien und Kinder1) in Sachsen1996 bis 2018 Die Anzahl der Familien mit Kindern unter (in 1 000) 18 Jahren in Sachsen ist im Vergleich mit Familien Kinder 900 900 1996 deutlich niedriger. Gab es 1996 noch 800 800 rund 561 000 Familien, ist ihre Zahl bis 2009 700 700 stetig auf 342 000 zurückgegangen. In den Folgejahren gab es wieder mehr Familien. So 600 600 waren es 2018 rund 383 000. 500 500 Bei der Zahl der Kinder unter 18 Jahren in 400 400 Familien gab es einen ähnlichen Verlauf. 300 300 1996 lebten noch rund 863 000 Kinder 200 200 in sächsischen Familien. Bis 2009 ist ihre 100 100 Zahl auf 511 000 gesunken. 2018 waren es 0 00 wieder rund 613 000. (siehe Abb. 9). Beide 1996 1999 2002 2005 2008 2011 2014 2017 Entwicklungen wurden hauptsächlich durch Familien Kinder die im vorangegangenen Kapitel dargestellte Geburtenentwicklung beeinflusst. 1) Unter 18 Jahre. Datenquelle: Mikrozensus _____ 1) Hier und bei allen weiteren Ausführungen auf Basis des Mikrozensus werden Familien mit Kindern In fast jeder zweiten Familie sind die Eltern Lebensgemeinschaften und Alleinerziehende unter 18 Jahren betrachtet (weitere Ausführungen unverheiratet oder alleinerziehend haben seit 1996 aber als alternative Formen siehe Glossar). Noch 1996 lebten fast drei Viertel (74 Prozent) des familialen Zusammenlebens an Bedeutung der Familien in traditioneller Form als Ehe- gewonnen. Fast ein Viertel der Familien paare mit Kindern zusammen. Mit reichlich bestanden 2018 aus Lebensgemeinschaften 53 Prozent waren 2018 Ehepaare mit Kindern mit Kindern (knapp 24 Prozent) oder Allein- nach wie vor die häufigste Familienform. erziehenden (23 Prozent). © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 11
Im Vergleich mit den alternativen Abb. 10 Familien1) in Sachsen 1996, 2006, 2016 und 2018 nach Familienform Familienformen lebten bei Ehepaaren häufiger und Zahl der Kinder mehrere Kinder. So hatten reichlich die Hälfte von ihnen (54 Prozent) zwei oder mehr Kinder. 2018 Lebensgemeinschaften und Alleinerziehende 2016 Ehepaare 2006 waren dagegen häufiger Ein-Kind-Familien. 1996 Nur bei etwas mehr als zwei Fünfteln der Lebensgemeinschaften und reichlich jeder 2018 Lebens- dritten Familie von Alleinerziehenden lebten gemein- 2016 zwei oder mehr Kinder. (siehe Abb. 10) 2006 schaften 1996 Bei mehr als jeder zweiten Scheidung 2018 1 Kind waren Kinder und Jugendliche betroffen Alleiner- 2016 2 Kinder 2018 gab es in Sachsen 6 143 Ehescheidungen. ziehende 2006 3 Kinder 1996 und mehr Bei 3 203 Scheidungen waren auch minder- jährige Kinder und Jugendliche betroffen. Die 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 1 000 Familien Zahl der „Scheidungswaisen“ lag bei 4 987. Das 1) Mit Kindern unter 18 Jahren. Datenquelle: Mikrozensus waren 181 Kinder und Jugendliche weniger als im Vorjahr und der niedrigste Wert seit 2012. Tab. 1 Familien1) in Sachsen 2018 nach Migrationshintergrund 255 Adoptionen – mehr als jede zweite erfolgte durch Stiefmütter oder -väter Ohne Migrations- Mit Migrations- Merkmal Insgesamt 255 minderjährige Kinder und Jugendliche hintergrund hintergrund wurden 2018 adoptiert, 26 mehr als im 1 000 Vorjahr. Zwei Drittel von ihnen waren zum Ehepaare 204,4 165,4 39,0 Zeitpunkt der Adoption jünger als 6 Jahre. Bei Lebensgemeinschaften 90,3 82,9 7,4 der überwiegenden Mehrheit der adoptierten Alleinerziehende 87,9 79,6 8,4 Kinder (78 Prozent) hatten die abgebenden/ sorgeberechtigten Eltern bzw. Elternteile Insgesamt 382,6 327,8 54,8 zu Beginn der Adoptionspflege bzw. des Prozent Adoptionsverfahrens den Familienstand Ehepaare 53,4 50,5 71,1 „ledig“. Mehr als die Hälfte der adoptierten Lebensgemeinschaften 23,6 25,3 13,6 Kinder und Jugendlichen (57 Prozent) wurde Alleinerziehende 23,0 24,3 15,3 von Stiefmüttern oder oder Stiefvätern Insgesamt 100 100 100 angenommen. 1) Mit Kindern unter 18 Jahren. Datenquelle: Mikrozensus © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 12
Jede 14. Familie mit Migrationshintergrund Familien mit Migrationshintergrund lebten lag der Anteil der Ehepaare mit Kindern in 2018 gab es in Sachsen 54 800 Familien häufiger in den drei sächsischen Großstädten den Landkreisen Bautzen (59 Prozent) und mit Migrationshintergrund. Sie lebten als in den Landkreisen. Mehr als jede zweite Zwickau (57 Prozent) am höchsten. Es folgten deutlich häufiger als Familien ohne von ihnen war in den Kreisfreien Städten der Erzgebirgskreis (56 Prozent) und der Migrationshintergrund in traditioneller Form Dresden, Leipzig oder Chemnitz zu finden. Landkreis Leipzig (55 Prozent). als Ehepaare mit Kindern zusammen. Während Von den Familien ohne Migrationshintergrund Im Landkreis Görlitz lebte dagegen mehr als reichlich ein Viertel der Familien ohne lebte nur knapp ein Drittel in diesen drei jede zweite Familie (55 Prozent) in Lebensge- Migrationshintergrund Lebensgemeinschaften Städten. meinschaften oder als Alleinerziehende mit mit Kindern waren, kam das bei Familien ihren Kindern zusammen. Auch der Landkreis mit Migrationshintergrund nur bei knapp Landkreis Görlitz hatte höchsten Anteil an Sächsische Schweiz-Osterzgebirge verzeich- 14 Prozent vor. Auch Alleinerziehende gab alternativen Familienformen nete zur Hälfte (50 Prozent) alternative es bei Familien ohne Migrationshintergrund Auch die Ausprägung der Familienformen Familienformen. Die Städte Dresden und Leipzig deutlich häufiger. (siehe Tab.1) zeigte sich regional unterschiedlich. 2018 folgten mit einem Anteil von rund 48 Prozent. (siehe Abb. 11) Abb. 11 Anteil alternativer Lebensformen (Lebensgemeinschaften und Alleinerziehende) an Familien1) in Sachsen 2018 nach Kreisfreien Städten und Landkreisen Gebietsstand: 1. Januar 2019 Nordsachsen Leipzig, Stadt Bautzen Meißen Görlitz Leipzig Dresden, Stadt Mittelsachsen Sächsische Schweiz- Osterzgebirge Chemnitz, Stadt Zwickau Anteil alternativer Lebensformen Erzgebirgskreis von ... bis unter ... Prozent Vogtlandkreis 40,0 - 44,0 44,0 - 48,0 1) Mit Kindern unter 18 Jahren. 48,0 - 52,0 Datenquelle: Mikrozensus Kartengrundlage: Verwaltungsgrenzen, © GeoSN 2019 52,0 - 56,0 © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 13
Bildung und Erwerbstätigkeit der Eltern Wussten Sie, dass … … etwas mehr als jede zweite Frau mit Kindern unter sechs Jahren aktiv erwerbstätig war? Mehr als ein Zehntel der Alleinerziehenden Abb. 12 Eltern1) in Sachsen 2018 nach Art des höchsten berufsbildenden oder ohne beruflichen Abschluss Hochschulabschlusses und Familientyp Der Großteil der Eltern verfügte 2018 über berufsbildende oder Hochschulabschlüsse. Ehepaare Nur acht Prozent waren ohne Abschluss Mütter (einschließlich weniger als ein Prozent aller Eltern, die sich gerade in Ausbildung Väter befanden). Allerdings zeigen sich hier Lebensgemeinschaften deutliche Unterschiede zwischen den Lehre/ Berufsausbildung Mütter im dualen System2) Familientypen: lag bei Paaren der Anteil der Elternteile ohne Abschluss bei sieben Prozent, Väter Fachschulabschluss3) war er unter den Alleinerziehenden mit Hochschulabschluss4) fast 12 Prozent deutlich höher. Einen Alleinerziehende kein beruflicher Ausbil- Hochschulabschluss hatten 30 Prozent der dungsabschluss5) Elternteile bei Ehepaaren und 20 Prozent der 0 20 40 60 80 100 unverheiratet Zusammenlebenden erreicht, Prozent jedoch nur 16 Prozent der Alleinerziehenden. 1) Mit Kindern unter 18 Jahren und Angabe zum beruflichen Bildungsabschluss. Vergleicht man die Bildungsabschlüsse (nach 2) Einschl. gleichwertiger Berufsfachschulabschluss, Vorbereitungsdienst für den mittleren Dienst in der öffentlichen Verwaltung sowie den hier unterschiedenen Stufen) innerhalb der Anlernausbildung (bis 1953 geboren). 3) Einschl. Fachschulabschluss der ehemaligen DDR, Meister-/ Technikerausbildung sowie Abschluss einer 2- oder 3-jährigen Schule Paare (ohne gleichgeschlechtliche Paare), so des Gesundheitswesens. zeigt sich, dass bei 58 Prozent aller Paare beide 4) Bachelor, Master, Diplom, Promotion einschl. Berufsakademie, Fachhochschul-, Ingenieurschul-, Verwaltungsfachhochschulabschluss, Lehramts-, Staatsprüfung, Magister, künstlerischer Abschluss oder vergleichbare Abschlüsse. Partner das gleiche Bildungsniveau erreicht 5) Einschl. Anlernausbildung (ab 1954 geboren), Berufsvorbereitungsjahr, berufliches Praktikum sowie in Ausbildung Befindliche. hatten. Bei 18 Prozent lag das Bildungsniveau Datenquelle: Mikrozensus des Vaters höher, bei 25 Prozent hingegen das der Mutter. Die Unterschiede zugunsten der Frauen entfielen vor allem auf Väter mit Lehrabschluss, deren Partnerinnen einen Fach- schulabschluss hatten. (siehe Abb. 12) © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 14
Fast die Hälfte der Gymnasiasten hatte Abb. 13 Schulbesuch in Sachsen 2018 nach ausgewählten höchsten Eltern mit Hochschulabschluss beruflichen Bildungsabschlüssen der Eltern Das Bildungsniveau der Eltern wirkt sich auch in Prozent darauf aus, welchen Weg der schulischen Abschluss der Eltern Bildung die Kinder einschlagen. Von den Lehrausbildung, Meister-/Technikeraus- Hochschul- Kindern, die die Oberschule besuchten, Berufsfachschule bildung, Fachschule abschluss Schulbesuch der hatten mehr als die Hälfte der Eltern eine Kinder 53,4 22,5 15,6 Lehrausbildung oder Berufsfachschule abge- Oberschule schlossen. Bei rund 16 Prozent hatten die Eltern einen Hochschulabschluss. Waren 29,9 19,1 48,9 die Kinder Gymnasiasten, hatten lediglich Gymnasium 30 Prozent der Eltern eine Lehrausbildung oder Berufsfachschule abgeschlossen, jedoch Datenquelle: Mikrozensus. Bei abweichendem Schulabschluss der Eltern wird der Elternteil mit dem höchsten Abschluss nachgewiesen. fast die Hälfte einen Hochschulabschluss. (siehe Abb. 13) Abb. 14 Betreuungsquote von Kindern unter 3 Jahren in Kindertagesbetreuung1) in Mehr als jedes zweite Kind unter drei Sachsen am 1. März 2019 nach Kreisfreien Städten und Landkreisen Jahren in Kindertagesbetreuung Leipzig Sachsenweit besuchten 2019 rund 52 Prozent Bautzen der Kinder unter drei Jahren eine Kinder- Nordsachsen tageseinrichtung oder mit öffentlichen Meißen Mitteln geförderte Kindertagespflege. Damit Mittelsachsen lag Sachsen deutlich über dem bundesweiten Dresden, Stadt Wert von rund einem Drittel (siehe Abb. 14). Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Sobald Kinder das Alter von drei Jahren erreicht Sachsen Görlitz hatten, änderte sich die Situation. Fast alle Zwickau (rund 95 Prozent) der 3- bis unter 6-Jährigen Vogtlandkreis wurden in Kindertageseinrichtungen oder Leipzig, Stadt durch geförderte Kindertagespflege betreut. Erzgebirgskreis Auch hier lag Sachsen über der Quote von Chemnitz, Stadt 93 Prozent für Deutschland. Diese Betreu- Deutschland ungssituation wirkt sich auch auf die 0 10 20 30 40 50 60 Erwerbsbeteiligung insbesondere bei den Prozent Müttern aus. 1) Kinder in Kindertageseinrichtungen sowie Kinder in mit öffentlichen Mitteln geförderter Kindertagespflege, die nicht zusätzlich eine Kindertageseinrichtung oder eine Ganztagsschule besuchen. Datenquelle: Statistik der Kinder- und Jugendhilfe © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 15
Etwas mehr als jede zweite Frau mit Kindern Abb. 15 Aktive Erwerbstätigkeit von Eltern1) in Sachsen 2018 nach Alter unter sechs Jahren aktiv erwerbstätig1) des jüngsten Kindes Eine bestmögliche Vereinbarkeit von Familien- Alter des Kindes von leben und Erwerbstätigkeit spielt bei vielen ... bis unter ... Jahren Paare Familien eine herausragende Rolle. [2] Be- unter 6 Jahre Vater und Mutter bzw. sonders das Alter der Kinder wirkt sich auf die Alleinerziehende/r aktiv Erwerbstätigkeit der Eltern aus. [3] 6-12 Jahre Vater aktiv, Mutter Wenn jüngere Kinder in den Familien 12-18 Jahre nicht aktiv lebten, waren deutliche Unterschiede im Alleinerziehende Vater nicht aktiv, Erwerbsverhalten von Müttern und Vätern Mutter aktiv festzustellen. Sofern das jüngste Kind das unter 6 Jahre Vater und Mutter bzw. sechste Lebensjahr noch nicht vollendet 6-12 Jahre Alleinerziehende/r hatte, sind 2018 in Paargemeinschaften knapp nicht aktiv 12-18 Jahre 46 Prozent der Mütter und 19 Prozent der Vätern nicht aktiv erwerbstätig gewesen. Bei 0 20 40 60 80 100 alleinerziehenden Elternteilen war der Anteil Prozent 1) Mit Kindern unter 18 Jahren und ohne gleichgeschlechtliche Paare. der nicht Aktiven von reichlich 51 Prozent Datenquelle: Mikrozensus noch etwas höher. Mit steigendem Alter der Kinder gingen wieder Abb. 16 Teilzeitquoten von Frauen in Paaren1) und Alleinerziehenden1) mehr Frauen aktiv einer Erwerbstätigkeit nach. in Sachsen 2018 nach Alter des jüngsten Kindes Hatte das jüngste Kind ein Alter von 12 bis Prozent unter 18 Jahren erreicht, nahmen bei Frauen in 60 Paargemeinschaften etwa 81 Prozent und bei 50 alleinerziehenden Elternteilen knapp 80 Prozent am Erwerbsleben teil. (siehe Abb. 15) 40 Alter der Kinder 30 _____ unter 6 Jahre 1) Siehe Glossar. 20 6 bis unter 12 Jahre 10 12 bis unter 0 18 Jahre Mütter mit Kindern unter 6 Jahren arbeiten Ehepaare Lebensgemeinschaften Alleinerziehende am häufigsten in Teilzeit 1) Mit Kindern unter 18 Jahren. Eine Möglichkeit, Familienleben und Erwerbs- Datenquelle: Mikrozensus tätigkeit „unter einen Hut“ zu bringen, kann für viele Mütter die Reduzierung der Arbeitszeit Je nach Familientyp lassen sich aber Unterschiede Bei verheirateten Frauen war der Anteil der zugunsten der Familienzeit sein. Sowohl bei feststellen. Der Anteil von Alleinerziehenden Teilzeitbeschäftigten deutlich höher als bei Frauen in Paargemeinschaften als auch bei mit Teilzeitarbeit war höher als bei Frauen in Frauen in Lebensgemeinschaften und bei Alleinerziehenden arbeitete 2018 gut die Hälfte Paargemeinschaften, wenn das jüngste Kind Alleinerziehenden, wenn sich das jüngste Kind in Teilzeit. Mit steigendem Alter des jüngsten unter 12 Jahre alt war. Besonders deutlich zeigte im Alter von 12 bis unter 18 Jahren befand. Kindes sank die Teilzeitquote der Mütter. sich der Unterschied beim Alter der Kinder von 6 (siehe Abb. 16) bis unter 12 Jahre. © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 16
Väterbeteiligung am Bezug von Elterngeld Abb. 17 Anteil der 2015 geborenen Kinder, deren Vater Elterngeld bezogen hat in Sachsen über Bundesdurchschnitt an allen in diesem Jahr Geborenen nach Bundesländern Von den 36 466 im Jahr 2015 in Sachsen Sachsen geborenen Kindern nutzten in 35 275 Bayern Fällen die Mütter die Möglichkeit des Thüringen Elterngeldbezugs und in 17 020 Fällen (in der Baden-Württemberg Regel) zusätzlich die Väter1). Mit 46,7 Prozent Brandenburg hatten Väter in Sachsen damit eine deutlich Hamburg höhere Elterngeldbeteiligung als im Bundes- Berlin durchschnitt 35,8 Prozent (siehe Abb. 17). Deutschland Unter Berücksichtigung von Mehrlingsge- Niedersachsen Hessen burten gab es für im Jahr 2015 geborene Sachsen-Anhalt Kinder in Sachsen 16 638 Leistungsbezüge Rheinland-Pfalz von Vätern, die eine durchschnittliche Mecklenburg-Vorpommern Bezugsdauer von 2,9 Monaten aufwiesen. Schleswig-Holstein Die Bezugsdauer der Väter in Sachsen lag Nordrhein-Westfalen damit unter dem Bundesdurchschnitt von Bremen 3,2 Monaten, da nur jeder Fünfte von ihnen Saarland länger als 2 Monate Elterngeld bezogen hatte. 0 10 20 30 40 50 Prozent _____ Datenquelle: Statistik zum Elterngeld 1) Zu beachten ist, dass nicht alle Eltern die Anspruchsvoraussetzung für einen Elterngeldbezug erfüllen. © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 17
Wirtschaftliche Situation Wussten Sie, dass … …in 8 von 100 Familien die Bezugspersonen von Familien ihren Lebensunterhalt 2018 überwiegend aus Transferleistungen wie z. B. ALG I und II bezogen? Wichtige Quelle für den Lebensunterhalt Abb. 18 Familien1) in Sachsen 2018 nach ausgewählten Quellen des von Familien ist die Erwerbstätigkeit überwiegenden Lebensunterhaltes der Bezugsperson Bei der Mehrheit der Familien (86 Prozent) Prozent bezogen 2018 die Bezugspersonen die 100 finanziellen Mittel für den Lebensunterhalt 90 überwiegend aus ihrer eigenen Erwerbstätigkeit. 80 Arbeitslosengeld I und II einschließlich Sozialgeld, 70 Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung im 60 Alter oder bei Erwerbsminderung, Einglieder- 50 ungshilfe sowie Hilfe zur Pflege waren bei 40 30 fast 8 von 100 Bezugspersonen die wichtigsten 20 Erwerbstätigkeit Einkommensquellen, um den Lebensunterhalt 10 zu sichern. Arbeitslosengeld I, II2) 0 Am häufigsten (92 Prozent) bestritten Väter in Ehepaare Lebens- Alleinerziehende Lebensgemeinschaften den Lebensunterhalt gemeinschaften überwiegend aus eigener Erwerbstätigkeit. Bei 1) Mit Kindern unter 18 Jahren. 2) Einschließlich Sozialhilfe, laufende Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung u.a. Hilfen in verheirateten Vätern waren es 90 Prozent. besonderen Lebenslagen. Bei Paargemeinschaften wurde die wirt- Datenquelle: Mikrozensus schaftliche Situation ggf. noch verbessert, wenn beide Partner Einkommen aus Er- Von den Alleinerziehenden konnten nur rund wichtigsten Quellen für ihren Lebensunterhalt werbstätigkeit bezogen. Das war bei etwas 72 Prozent überwiegend von der eigenen dar. Bei Bezugspersonen von Paaren mit mehr als 70 Prozent der verheirateten und Erwerbstätigkeit leben. Sie waren besonders Kindern waren es nur rund 4 Prozent. (siehe auch der in Lebensgemeinschaften lebenden häufig auf staatliche Unterstützungen Abb. 18) „Aufstockerfamilien“, die aufgrund Paare der Fall. angewiesen. 2018 stellten für fast jede fünfte niedriger Einkommen oder Notlagen Familie von Alleinerziehenden Arbeitslosengeld, zusätzliche staatliche Hilfen erhielten, sind Sozialhilfe und ähnliche Sozialleistungen die nicht berücksichtigt. © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 18
Nettoeinkommen bei Ehepaaren mit Abb. 19 Mittleres monatliches Nettoeinkommen1) von Familien2) in Sachsen 2018 Kindern am höchsten nach Familientyp Art der Einkommen und Zahl der Ein- Ehepaare mit Kindern kommensbezieher beeinflussten die Höhe der Nettoeinkünfte, welche den Familien zur Lebensgemeinschaften Bestreitung ihrer Ausgaben zur Verfügung mit Kindern standen. Alleinerziehende Dadurch konnten Paare mit Kindern über höhere Einkommen verfügen, als 0 900 1 800 2 700 3 600 € Alleinstehende. Als Vergleichswert kann hier das mittlere monatliche Nettoeinkommen 1) Errechnet über Median, ohne Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied in der Haupttätigkeit selbstständiger Landwirt ist, sowie ohne Haushalte, die keine Angaben über ihr Einkommen gemacht haben. (Median)1) betrachtet werden. Das höchste 2) Mit Kindern unter 18 Jahren. Datenquelle: Mikrozensus monatliche Nettoeinkommen erzielten Ehe- paare mit Kindern. Ihnen standen 2018 im Mittel rund 3 550 Euro zur Verfügung. Paare mit Kindern verfügten im Schnitt Lebensgemeinschaften mit Kindern hatten ein über 53 300 Euro Bruttogeldvermögen2) mittleres finanzielles Budget von monatlich Nach den Ergebnissen der Einkommens- und 3 173 Euro. Familien von Alleinerziehenden Verbrauchsstichprobe3) 2018 besaßen 95 Pro- mussten im Mittel mit 1 645 Euro auskommen. zent der Paare mit Kindern Geldvermögen. (siehe Abb. 19) Bei Familien von Alleinerziehenden konnten Von den Ehepaaren mit Kindern befanden rund 83 Prozent auf Rücklagen in dieser Form sich fast zwei Drittel und von den zurückgreifen. Lebensgemeinschaften drei Viertel in den Wenn Alleinerziehende Geldvermögen hat- Einkommensgruppen zwischen 2 000 und ten, dann in Höhe von durchschnittlich 4 500 Euro. 20 400 Euro. Das war deutlich weniger Reichlich ein Viertel der Ehepaare und rund als bei Paaren mit Kindern. Hatten diese 15 Prozent der Lebensgemeinschaften ver- Geldvermögen, waren im Schnitt 53 300 Euro fügten über ein monatliches Nettoeinkommen in Wertpapieren, anderen Anlagen, Lebens- von mehr als 4 500 Euro. versicherungen u. Ä. angelegt. Dagegen lag bei zwei Dritteln der Allein- _____ erziehenden das monatliche Nettoeinkommen 2) Berücksichtigt bei den folgenden Angaben zum unter 2 000 Euro. Mehr als ein Zehntel von Bruttogeldvermögen sind nur Haushalte mit ihnen musste mit weniger als 1 100 Euro Angaben zur Höhe des Bruttogeldvermögens. 3) Weitere Informationen zur Einkommens- und auskommen Verbrauchsstichprobe siehe Glossar. _____ 1) siehe Glossar © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 19
Wohnen und Ausstattung Wussten Sie, dass … … rund 40 Prozent der Familien in ihrem Eigenheim oder in ihrer Eigentumswohnung lebten? Wohnsituation von Familien Abb. 20 Familien1) in Sachsen am 1. Januar 2018 nach Wohnsituation Rund 40 Prozent der Familien lebten in ihrem Eigenheim oder ihrer Eigentumswohnung. Damit lagen sie über dem sächsischen Miete/mietfrei Durchschnitt1) von rund 34 Prozent. Bei Betrachtung der Familientypen zeigte Paare mit Kind(ern) sich, dass nur etwa 13 von 100 Familien von Alleinerziehende Alleinerziehenden in den eigenen vier Wänden Wohneigentum wohnte. Dagegen bewohnte fast jedes zweite Paare mit Kind(ern) Paar mit Kindern sein Eigenheim oder seine Alleinerziehende Eigentumswohnung. (siehe Abb. 20) _____ 1) Bei diesem Durchschnittswert wurden auch 1) Mit Kindern unter 18 Jahren. Alleinlebende einbezogen, die deutlich seltener in Datenquelle: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Wohneigentum lebten. Familien mit Wohneigentum hatten mehr Durchschnitt. Rund 130 m2 standen Paaren erhöhte sich die durchschnittliche Wohnfläche Platz mit Kindern in ihrer Eigentumswohnung für Kinder unabhängig vom Familientyp Die durchschnittliche Wohnfläche ist je nach oder im eigenen Haus zur Verfügung. deutlich. (siehe Tab. 2) Familientyp unterschiedlich und war 2018 Alleinerziehende mit Wohneigentum konnten mit rund 108 m2 bei Paaren mit Kindern am erwartungsgemäß etwas weniger Fläche Mehr als neun von zehn Familien besaßen größten. Alleinerziehende verfügten durch- nutzen. In Mietwohnungen mussten Paare Fahrräder schnittlich über 76 m2. und Alleinerziehende mit mehr als 40 m2 Entsprechend den heutigen Anforderungen Unterschiede zeigten sich zwischen Mietern weniger Wohnfläche auskommen als bei an Mobilität ist auch die Ausstattung von und Wohneigentümern. Bei Eigentümern Wohneigentum. (siehe auch Abb. 21) Familien mit Pkw oder Fahrrädern hoch. Fast lagen die Wohnflächen deutlich über dem Mit steigender Zahl der Kinder in den Familien alle Paare besaßen 2018 mindestens einen Pkw. © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 20
Auch knapp drei Viertel der Alleinerziehenden Abb. 21 Durchschnittliche Wohnfläche von Familien1) in Sachsen am 1. Januar 2018 nutzten ein eigenes Auto. nach Wohnstatus Zudem verfügten fast 94 Prozent der Paare über Fahrräder und besaßen durchschnittlich Paare mit Kind(ern) Miete/mietfrei drei Räder je Familie. Von den Familien Wohnfläche für Kinder Alleinerziehender waren rund 91 Prozent mit Eigentum Alleinerziehende Fahrrädern ausgestattet. Hier standen im Schnitt Wohnfläche für Kinder zwei Fahrräder bereit. (siehe Abb. 22) 0 20 40 60 80 100 120 140 1) Mit Kindern unter 18 Jahren. m2 In Familien von Alleinerziehenden wurde Datenquelle: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe häufiger per Hand abgewaschen Paarfamilien wiesen bei allen betracht- eten Haushaltsgeräten einen höheren Tab. 2 Durchschnittliche Wohnfläche für Kinder je Familie1) in Sachsen Ausstattungsgrad auf als Familien von Allein- am 1. Januar 2003, 2008, 2013 und 2018 (in m2) erziehenden. Bei den Mikrowellengeräten lag er mit 81 Prozent rund 6 Prozentpunkte Allein- Paare Wohnfläche für Kinder Davon mit … Kind(ern) Davon mit … Kind(ern) Jahr erzie- mit über dem von Familien Alleinerziehender. Bei hende 1 2 und mehr Kind(ern) 1 2 3 und mehr kostenintensiveren Geräten wie Geschirr- spülmaschinen oder Wäschetrocknern sind 2003 14,1 (11,7) (19,9) 20,6 15,3 24,5 (35,3) die Unterschiede gravierender. Während von 2008 17,4 (14,2) (26,4) 21,9 15,8 26,5 (39,5) Paaren mit Kindern mehr als neun von zehn 2013 18,2 14,9 (26,3) 21,5 15,5 25,9 (39,5) eine Geschirrspülmaschine besaßen, hatten 2018 19,3 15,7 (27,4) 23,8 16,8 28,2 (39,3) nur reichlich zwei Drittel der Alleinerziehenden dieses Gerät zur Erleichterung der Hausarbeit 1) Mit Kindern unter 18 Jahren. Datenquelle: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe zur Verfügung. Wäschetrockner fanden sich bei knapp 47 Prozent der Paare mit Kindern und damit deutlich häufiger als bei Abb. 22 Familien1) in Sachsen am 1. Januar 2018 nach Ausstattungsgrad mit Fahrrad Alleinerziehenden (30 Prozent) wieder. (siehe und Personenkraftwagen auch Abb. 23) Fahrrad Personenkraftwagen Alleinerziehende Paare mit Kind(ern) 0 20 40 60 80 100 Prozent 1) Mit Kindern unter 18 Jahren. Datenquelle: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 21
Abb. 23 Familien1) in Sachsen am 1. Januar 2018 nach Ausstattungsgrad mit Im Internet surfende Kinder und Jugend- ausgewählten Haushaltsgeräten liche gehören zum Familienalltag Ergebnisse der IKT-Erhebung in Sachsen zeigen, Wäschetrockner dass im ersten Quartal 2019 rund 97 Prozent (auch im Kombigerät) der Kinder im Alter von 10 bis 15 Jahren im Mikrowellengerät Netz surften. Damit unterschieden sie sich Alleinerziehende kaum von der Gruppe der 16- bis 24-Jährigen Geschirrspülmaschine (96 Prozent) und der 25- bis 44-Jährigen Paare mit Kind(ern) (97 Prozent). 0 20 40 60 80 100 Prozent 1) Mit Kindern unter 18 Jahren. Datenquelle: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Internetanschluss bei fast allen Familien standen bei etwa 46 Prozent der Paare und verfügbar 27 Prozent der Alleinerziehenden stationäre Mit Fernsehgeräten waren 93 Prozent aller PCs. Auch Drucker waren in knapp 89 Prozent Familien ausgestattet. Die Ausstattung mit der Haushalte von Paaren und rund 72 Prozent PC-Technik spielte aber bei den Familien von Alleinerziehenden vorhanden. Die höchste eine noch größere Rolle. Rund 96 Prozent Ausstattung gab es bei Internetanschlüssen. der Haushalte von Paaren mit Kindern und Paare mit Kindern waren zu knapp 100 Prozent 84 Prozent von Alleinerziehenden verfügten und Alleinerziehenden zu etwa 98 Prozent auf über mindestens einen mobilen PC wie Laptop, diese Weise vernetzt. (siehe auch Abb. 24) Notebook, Netbook oder Tablet-PC. Dazu Abb. 24 Familien in Sachsen am 1. Januar 2018 nach Ausstattungsgrad mit ausgewählter Unterhaltungs- und Kommunikationstechnik Prozent 100 80 60 40 20 Paare mit Kind(ern) Alleinerziehende 0 Fernseher PC stationär PC mobil Drucker Internet- (Laptop/Notebook, (auch im anschluss Netbook, Tablet) Kombigerät) 1) Mit Kindern unter 18 Jahren. Datenquelle: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 22
Gesundheitsrelevantes Verhalten Wussten Sie, dass … … verheiratete Eltern seltener rauchten als Eltern in Lebensgemeinschaften oder Alleinerziehende? Mütter seltener übergewichtig als Väter Abb. 25 Eltern in Familien1) in Sachsen 2017 nach Body-Mass-Index Die hier dargestellten Ergebnisse zum BMI und Familientyp (Body-Mass-Index = Gewicht in kg/Körper- größe in m2) [4] und zu Rauchgewohnheiten entstammen einer Zusatzbefragung des Mikro- Männer/Ehepaare zensus von 20171). Frauen in Paargemeinschaften Frauen/Ehepaare wiesen demnach den geringsten Anteil Übergewichtiger (BMI 25 oder mehr) auf. So Männer/Lebensgemeinschaften hatten rund 36 Prozent der verheirateten und 37 Prozent der in Lebensgemeinschaften Frauen/Lebensgemeinschaften BMI in kg/m² unter 25 lebenden Mütter einen BMI von 25 und mehr. 25 bis unter 30 Väter waren deutlich häufiger übergewichtig. Alleinerziehende 30 und mehr Bei den Vätern in Paaren zählten jeweils rund 61 Prozent dazu. Von den Alleinerziehenden 0 20 40 60 80 100 wiesen rund 39 Prozent diesen Wert auf. Prozent 1) Mit Kindern unter 18 Jahren. (siehe auch Abb. 25). Datenquelle: Mikrozensus _____ 1) Erhebung zu Gesundheitsfragen erfolgt alle 4 Jahre; BMI berechnet für Personen ab 18 Jahre (siehe Glossar). © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 23
Vier Fünftel der Kinder und Jugendlichen ab wiesen sie im Vergleich mit den Kindern bei 15 Jahren in Familien waren Nichtraucher Lebensgemeinschaften oder Alleinerziehenden Verheiratete Eltern sind häufiger Nichtraucher den höchsten Nichtraucheranteil auf. als Eltern in Lebensgemeinschaften oder Über 91 Prozent von ihnen gaben an, alleinerziehende Elternteile. Rund 77 Prozent weder regelmäßig noch gelegentlich zu der verheirateten Väter und 87 Prozent der Zigarette, Tabak oder Shisha gegriffen zu verheirateten Mütter rechneten sich 2017 zu haben. Von den Kindern, die bei Eltern in den Nichtrauchern. In Lebensgemeinschaften Lebensgemeinschaften lebten, waren es rund gehörten rund 62 Prozent der Väter und 87 Prozent. Kinder bei alleinerziehenden 71 Prozent der Mütter zu den Nichtrauchern. Elternteilen zählten zu rund 83 Prozent zu den Von den Alleinerziehenden gaben etwa Nichtrauchern. (siehe Tab. 3; zur Entwicklung 61 Prozent den Status Nichtraucher an. des Rauchverhaltens siehe auch [5]) Wenn die Kinder bei verheirateten Eltern lebten, Tab. 3 Familienmitglieder ab 15 Jahre in Sachsen 2017 nach Rauchverhalten und Familientyp1) (in Prozent) Rauchverhalten2) Merkmal regelmäßiges oder Insgesamt Nichtraucher gelegentliches Rauchen Ehepaare mit Kindern Männer 100 23,5 76,5 Frauen 100 13,2 86,8 Kinder ab 15 Jahre 100 8,5 91,5 Lebensgemeinschaften mit Kindern Männer 100 38,0 62,0 Frauen 100 28,5 71,5 Kinder ab 15 Jahre 100 / 87,3 Alleinerziehende Zusammen 100 39,2 60,8 Kinder ab 15 Jahre 100 17,0 83,0 1) Mit Kindern unter 18 Jahren. 2) Personen mit Angaben zum Rauchverhalten. Datenquelle: Mikrozensus © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 24
Datenquellen Kapitel Verwendete Datenquellen Lebensformen und Familien in Deutschland und Sachsen Mikrozensus Geburtenverhalten Statistik der Geburten Mikrozensus Familien in Sachsen - Strukturen im Wandel Mikrozensus Statistik der gerichtlichen Ehelösungen Statistik der Kinder- und Jugendhilfe Bildung und Erwerbstätigkeit der Eltern Mikrozensus Statistik der Kinder- und Jugendhilfe Statistik zum Elterngeld Wirtschaftliche Situation von Familien Mikrozensus Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Wohnen und Ausstattung Einkommens- und Verbrauchsstichprobe IKT-Erhebung Gesundheitsrelevantes Verhalten und Familie Mikrozensus Quellen- und Literaturverzeichnis [1] Siehe auch Statistisches Bundesamt (Destatis): Kinderlosigkeit, Geburten und Familien - Ergebnisse des Mikrozensus 2018, Ausgabe 2019. [2] Siehe auch Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend: Familienreport 2014 - Leistungen, Wirkungen, Trends, Berlin 2015. [3] Siehe auch Keller, M.; Dr. Kahle, I.: Realisierte Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Statistisches Bundesamt, WISTA Wirtschaft und Statistik 3/2018. [4] Siehe auch Definition bei http://www.adipositas-gesellschaft.de [5] Staude, B. A., Puschmann, A.: Entwicklung des Rauchverhaltens in Sachsen - Ergebnisse der Zusatzerhebung des Mikrozensus, Fachbeitrag im Newsletter Nr. 08/2019 des Statistischen Landesamtes Sachsen. © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 25
Glossar Durch das breite Fragespektrum des Mikro- statistischer Daten über die wirtschaftliche Die Ergebnisse ab 2005 bilden einen zensus und die Möglichkeit der Aufbereitung des und soziale Situation von Haushalten und Jahresdurchschnittswert ab. Einzeldatenmaterials, das auch Informationen Lebensformen. In Sachsen und den anderen Die Hochrechnung der Mikrozensusergeb- zum Lebensformzusammenhang (Paare mit neuen Bundesländern wird der Mikrozensus nisse bis 2010 erfolgte auf Basis der und ohne Kinder, Alleinerziehende, Allein- seit 1991 durchgeführt. Fortschreibungsergebnisse auf Grundlage der stehende) enthält, ist der Mikrozensus Beim Mikrozensus handelt es sich um eine Daten des zentralen Einwohnerregisters der dafür prädestiniert, vielschichtige statistische Flächenstichprobe, die ein Prozent aller ehemaligen DDR vom 3. Oktober 1990. Ergebnisse für Familien in Sachsen zu Haushalte erfasst. Die Auswahl der Haushalte Die Hochrechnung des Mikrozensus ab 2011 liefern. Bei der Datenzusammenstellung aus erfolgt mittels eines mathematisch- erfolgt auf Basis der Bevölkerungseckwerte dem Mikrozensus wurden in den ersten statistischen Zufallsverfahrens (geschichtete aus der Fortschreibung des mit Stichtag beiden Kapiteln Familien mit Kindern ohne Klumpenauswahl). Jährlich wird ein Viertel 9. Mai 2011 durchgeführten Zensus. Altersbegrenzung und ab dem dritten Kapitel der zu befragenden Haushalte ausgetauscht, Weitere methodische Effekte ergaben sich aus mit Kindern unter 18 Jahren betrachtet. um deren Belastungen auf maximal vier Jahre der Umstellung des Mikrozensus auf eine neue In anderen Statistiken sind die Familien- zu beschränken und dennoch Aussagen im Grundlage (Daten aus Zensus 2011) sowie der zusammenhänge nicht oder weniger diffe- Zeitvergleich zu ermöglichen. In Sachsen Erfassung der Lebensgemeinschaften mit renziert darstellbar. Differenzierungen nach gelangen so jährlich rund 20 000 Haushalte Auskunftspflicht ab 2017. Ehepaaren oder Lebensgemeinschaften sind in die Auswahl. Diese werden durch vom z. B. bei den Ergebnissen der Einkommens- Statistischen Landesamt des Freistaates Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) und Verbrauchsstichprobe nicht möglich. Sachsen geschulte Erhebungsbeauftragte Bei der EVS handelt es sich um eine befragt oder erteilen anhand eines Quotenstichprobe, die rund 0,2 Prozent Mikrozensus (MZ) Erhebungsbogens schriftlich Auskunft. aller Privathaushalte umfasst. Den in dieser Der Mikrozensus ist eine laufende Reprä- Bis 2004 wurde der Mikrozensus in Deutsch- Broschüre veröffentlichten Ergebnissen sentativstatistik über die Bevölkerung und land einmal jährlich mit einer einheitlichen liegen die Daten von rund 4 000 sächsischen den Arbeitsmarkt, die in der Bundesrepublik Berichtswoche für alle befragten Haushalte Haushalten zugrunde. Um zuverlässige, tief Deutschland bereits seit 1957 durchgeführt durchgeführt. Ab 2005 erfolgte der bereits gegliederte Informationen zu gewinnen, wird. Zwischen den Volkszählungen ist der langfristig von der EU geforderte Umstieg wurden die Stichprobenumfänge zunächst Mikrozensus die einzige amtliche Statistik, die auf eine unterjährige Erhebung mit gleitender anhand der Ergebnisse des Mikrozensus im Zusammenhang und in tiefer fachlicher Berichtswoche. Das heißt, die Befragung der festgelegt. In einem zweiten Schritt er- Gliederung Angaben über die Bevölkerung, Haushalte ist gleichmäßig über das gesamte folgte die Quotierung. Diese Quoten setzen ihre Struktur, ihre wirtschaftliche und Kalenderjahr verteilt. Die Antworten beziehen sich aus der Kombination der Merkmale soziale Lage sowie ihre Erwerbsbeteiligung sich auf die jeweilige Berichtswoche, die Haushaltstyp, soziale Stellung des Haupt- bereitstellt. Darüber hinaus ermöglicht der Woche (Montag bis Sonntag) vor der einkommensbeziehers und monatliches Haus- der Mikrozensus aufgrund seiner Anlage Befragung entspricht bzw. auf den Mittwoch haltsnettoeinkommen zusammen. als Haushaltsbefragung die Gewinnung dieser Woche als Stichtag. © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 26
Die Befragungsergebnisse wurden an den Befragung durchgeführt. Dadurch ist es Alleinerziehende Daten des Mikrozensus hochgerechnet. möglich, Veränderungen und Entwicklungen Alleinerziehende sind Mütter und Väter, die Als Haushaltstypen werden bei der EVS über einen längeren Zeitraum aufzuzeigen ohne Ehe- oder Lebenspartner/-in mit ihren Alleinlebende, Alleinerziehende, Paare ohne und Vergleichswerte zu ermitteln. minder- oder volljährigen Kindern in einem und mit Kindern unter 18 Jahre sowie sonstige Die dargestellten Ergebnisse zur Computer- Haushalt zusammenleben. Elternteile mit Haushalte ausgewiesen. und Internetnutzung beziehen sich auf die Lebenspartner/-in im Haushalt zählen zu den letzten drei Monate (bei einigen Merkmalen nichtehelichen Lebensgemeinschaften mit Hinweis zur Hochrechnung der EVS-Daten letzte 12 Monate) vor der Erhebung (Berichts- Kindern. Diese Veröffentlichung beinhaltet u. a. zeitraum). Soweit nicht anders angegeben, Vergleiche privater Haushalte in Sachsen liegen bei den Ergebnissen ausschließlich Alleinstehende gegenüber dem Bundesgebiet. Dabei ist Daten von Personen im Alter ab 10 Jahren Alleinstehende sind ledige, verheiratet getrennt zu beachten, dass die Daten der EVS 2018 zugrunde, die Computer bzw. Internet im lebende, geschiedene und ver-witwete Personen, getrennt für das Bundesgebiet und die Berichtszeitraum nutzten. die im Ein- oder Mehrpersonenhaushalt ohne Länder hochgerechnet werden. Mit der Lebenspartner-/in und ohne ledige Kinder Hochrechnung werden die Stichprobendaten Definitionen leben. Alleinstehende in Einpersonenhaushalten so gewichtet, dass die hochgerechneten werden als Alleinlebende bezeichnet. Ergebnisse mit bekannten Daten in Adoption der Grundgesamtheit übereinstimmen. Bei einer Annahme als Kind (Adoption) durch Ausstattungsgrad Bei der Hochrechnung auf Bundesebene ein Ehepaar oder eine Einzelperson erhält das Der Ausstattungsgrad ist das statistische werden besonders viele Strukturdaten Kind den rechtlichen Status eines ehelichen Maß, in wie vielen von 100 Haushalten ein (wie z. B. Haushaltstyp, Soziale Stellung und Kindes des annehmenden Ehepaares bzw. der bestimmtes Gebrauchsgut mindestens einmal Alter des Haupteinkommensbeziehers, Haus- annehmenden Person. Auch die im Ausland vorhanden ist. haltsnettoeinkommensklasse, Haushaltsgröße) nach dortigem Recht vollzogenen Adoptionen berücksichtigt. ausländischer Kinder und Jugendlicher durch Betreuungsquote der Kindertagesbetreuung Für die Länderergebnisse, die mit dem deutsche Annehmende werden erfasst, soweit Die Betreuungsquote von Kindern in der Länderfaktor erstellt werden, werden weniger das zuständige Jugendamt davon erfährt. Kindertagesbetreuung gibt die Anzahl der Merkmale, dafür aber die landesspezifischen Adoptionen werden statistisch erfasst, sobald betreuten Kinder je 100 Kinder der gleichen Daten einbezogen. Damit wird gewährleistet, der Gerichtsbeschluss für die Adoption Altersgruppe an. dass die hochgerechneten Länderergebnisse vorliegt. im Hinblick auf die verwendeten Merkmale Bezugsperson der Lebensform mit den bekannten Länderwerten in der Aktiv Erwerbstätige Die Bezugsperson ist bei Ehepaaren der Grundgesamtheit übereinstimmen. Als aktiv Erwerbstätige werden Personen Ehemann, bei nichtehelichen (gemischtge- bezeichnet, die in der Berichtswoche schlechtlichen) Lebensgemeinschaften der Erhebung zur Nutzung von Informations- gearbeitet haben. Personengruppen, die männliche Lebenspartner, bei gleichge- und Kommunikationstechnologien in pri- üblicherweise zu den Erwerbstätigen zählen, schlechtlichen Lebensgemeinschaften der/die vaten Haushalten (IKT) jedoch vorübergehend nicht am Arbeitsplatz ältere Lebenspartner/-in, bei Alleinerziehenden Seit 2002 wird die IKT-Erhebung jährlich waren, werden damit ausgeschlossen. Dazu der alleinerziehende Elternteil und bei in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen zählen z. B. Frauen, die Mutterschutz oder Alleinstehenden die Person selbst. Bei Union (EU) als methodisch harmonisierte Elternzeit in Anspruch genommen haben. gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften © Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen | Familien in Sachsen - Ausgabe 2020 | 27
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