PFERD-Werkzeuge für die Bearbeitung von Baustahl - VERTRAU BLAU
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Werkzeuge für die Bearbeitung von Baustahl Einleitung, Inhaltsverzeichnis Unter der Marke PFERD entwickelt, fertigt und vertreibt August Rüggeberg GmbH & Co. KG, Marienheide/Germany, Werkzeuge für die Oberflächenbear- beitung und das Trennen von Werkstoffen. Seit über 100 Jahren steht PFERD als unverwechselbares Markenzeichen für herausragende Qualität, höchste Leistung und Wirtschaftlichkeit. PFERD fertigt ein umfangreiches Werkzeugprogramm, das die unterschiedlichen Anfor- derungen an die Bearbeitung von Stahl erfüllt. Alle Werkzeuge sind speziell für diese Anwendungen entwickelt und haben sich in der Praxis bewährt. Wir haben unsere langjährige Erfahrung und unser aktuelles Know-how des spezi- PFERDVIDEO fischen Zerspanungs- und Leistungsverhaltens bei der Bearbeitung von Stahl, insbe- Weiterführende sondere Bau-, Kohlenstoff-, Werkzeug- sowie Einsatzstahl und anderen unlegierten Informationen zu der Stählen, in dieser PFERD-PRAXIS für Sie zusammengefasst. Marke PFERD erhalten Sie hier oder unter www.pferd.com PFERD weltweit PFERDWEB Eine Übersicht aller PFERD-Vertriebsgesell- schaften und Handels- partnervertretungen finden Sie hier oder unter www.pferd.com Stahl PFERD-Werkzeuge – Kataloge 201–209 Werkstoff mit Tradition und Zukunft. . . . . . . . . . . . . . 3–5 Auf den Seiten 24–41 werden die spezifischen Eigenschaften Werkstoffkunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 einzelner Werkzeuggruppen erläutert, die für die Bearbei- Beispiele für Stahlgruppen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 tung von Baustahl besonders gut geeignet sind. Einteilung von Stahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Übersicht �������������������������������������������������������������������� 24 Einteilung nach Werkstoffnummern und Klassen. . . . . . . 9 Katalog 201 – Feilen���������������������������������������������������� 25 Einteilung nach Verwendungszweck. . . . . . . . . . . . . . . 10 Katalog 202 – H artmetallfrässtifte�������������������������������� 26 Sorten von Baustahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11–12 Katalog 202 – E DGE FINISH, Lochschneider, Korrosion und Korrosionsschutz . . . . . . . . . . . . . . . 13–15 Lochsägen, Stufenbohrer ���������������������� 27 Sicherheitshinweise, oSa, PFERDERGONOMICS®. . . . . . 16 Katalog 203 – Schleifstifte�������������������������������������������� 28 Katalog 204 – Feinschleif- und Polierwerkzeuge ���� 29–31 Arbeitsprozesse Katalog 206 – POLIFAN®-Fächerschleifscheiben������������ 32 Auf den Seiten 17–23 finden Sie eine Übersicht der PFERD- C-GRIND®-Schleifscheiben, Katalog 206 – C Werkzeuge, mit denen die verschiedenen Arbeitsprozesse bei Schruppschleifscheiben�������������������������� 23 der Bearbeitung von Baustahl gelöst werden können. Katalog 206 – S chruppschleifscheiben, Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Schleiftöpfe und -räder�������������������������� 34 Trennen und Erzeugen von Durchbrüchen. . . . . . . . . . . 18 Katalog 206 – Trennschleifscheiben������������������������������ 35 Kantenbearbeitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Katalog 207 – T rennschleifscheiben Schweißnahtvorbereitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 für stationären Einsatz �������������������������� 36 Schweißnahtbearbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Katalog 208 – Technische Bürsten. . . . . . . . . . . . . . 37–39 Entrosten und Entschichten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Katalog 209 – Werkzeugantriebe . . . . . . . . . . . . . . 40–41 Fein- und Finishbearbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Tipps und Tricks kompakt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42–43 2
Stahl Werkstoff mit Tradition und Zukunft Die Geschichte des Stahls reicht bis 2.000 vor Christus zurück, denn erste einfache Eisenwerkstoffe wurden bereits damals nachgewiesen. In der Antike und im Mittelalter wurde Erz mit Schachtöfen bei sehr hohen Temperaturen verhüttet, ohne dass es zur Schmelze kam. Hierbei entstand ein inhomogener Werkstoff, der über einen variieren- den Kohlenstoffgehalt verfügte und keine weiteren Legierungsbestandteile enthielt. Im 14. Jahrhundert nach Christus entstanden in Europa die ersten mit Holzkohle be- heizten Hochöfen, die das Schmelzen von Eisen ermöglichten. Das hieraus entstandene Gusseisen war aufgrund seines hohen Kohlenstoffgehalts spröde und nicht schmied- bar. Es musste daher aufwendig bearbeitet werden, um Kohlenstoff, Schlacke und andere Begleitelemente aus dem Material herauszubrennen. Für die Gewinnung von Roheisen benötigte Eisen erze enthalten Mineralien wie Hämatit, Limonit oder Magnetit und sind stets durch weitere Begleit mineralien verunreinigt. 1784 entwickelte Henry Cort das Puddelverfahren. Hierbei wurde das geschmolzene Roheisen durch manuelles Umrühren mit Luft in Kontakt gebracht, um Bestandteile wie Kohlenstoff, Schwefel oder Phosphor aus dem Material abzuscheiden. Das Ver- fahren ermöglichte die Herstellung eines schmiedbaren und elastischen Rohstahls, der auch Puddeleisen genannt wurde. Im 19. Jahrhundert kam Stahl eine immer bedeutendere Rolle zu. Während die Erfindung der Dampfmaschine den Transport schwerer Lasten ermöglichte, lieferte der Steinkohlebergbau den für die Stahlherstellung notwendigen Koks. Absatzmärkte fanden sich vor allem im Eisenbahnwesen und in der Dampfschifffahrt. Zudem war Stahl für die Rüstungsindustrie von großer Bedeutung. Als Monument des technischen Fortschritts für die damalige Zeit steht bis heute der Eiffelturm, der 1889 im Rahmen der Pariser Weltausstellung errichtet wurde. Seit der Errichtung des Pariser Wahrzeichens nahm die Stahlproduktion stetig zu. Im Eisenbahnwesen fand sich einst einer der größten Absatzmärkte für Stahl. Produktionsverfahren haben sich über die Jahre hinweg weiterentwickelt, so dass es heute bereits über 2.500 genormte Stahlsorten gibt, die in den verschiedens- ten Bereichen eingesetzt werden. Der weltweite Stahlbedarf belief sich im Jahr 2013 bereits auf 1,6 Milliarden Ton- nen – Stahl gehört demnach längst nicht zum alten Eisen. Seine Standfestigkeit verdankt der Eiffelturm dem im Puddelverfahren hergestellten Stahl, der für den Bau des 324 m hohen Bauwerks eingesetzt wurde. PFERDMobileMedia www .pferd .com/mobilemedia Das wichtigste Werkzeug von PFERD: Das Werkzeughandbuch Mit über 7.500 innovativen Lösungen für die Oberflächenbearbeitung und das Trennen von Werkstoffen. Fordern Sie kostenlos Ihr persönliches Exemplar unter www.pferd.com an. 3
Stahl Werkstoff mit Tradition und Zukunft Was zeichnet Stahl aus? Stahl ist ein Werkstoff mit hervorragenden Eigenschaften und Möglichkeiten, die es in dieser Zusammenstellung kein zweites Mal gibt. Auch die intensive und bisher unge- löste Suche nach alternativen Werkstoffen mit ähnlichen Eigenschaften zeigt, welches Potenzial in diesem traditionsreichen Material steckt. Mit einer Jahresproduktion von etwa 1,6 Milliarden Tonnen (Stand 2013) ist Stahl der mit Abstand meist verwende- te metallische Werkstoff. Auch aus ökologischer Sicht ist Stahl hervorragend, da er nahezu ohne Qualitätsverlust unbegrenzt recycelbar ist. Der Schrott kann nach dem Gebrauch sortenrein gesammelt, eingeschmolzen und zu neuem Werkstoff verarbeitet werden. Welche Sorten von Stahl gibt es? Mechanische Eigenschaften Die größte Gruppe unter den Stählen bilden die Baustähle. Sie werden auch als allge- unlegierter Baustähle meiner Baustahl, Massenstahl, Konstruktionsstahl oder auf Englisch als structural steel bezeichnet. Diese Gruppe macht mehr als 90 % der gesamten Stahlerzeugung aus. Zu ■■ Dichte: 7,85 g/cm3 ihr zählen unlegierte Baustähle sowie Feinkorn- und wetterfeste Baustähle. Teilweise ■■ Elastizitätsmodul: 210.000 N/mm2 werden auch korrosionsbeständige Edelstähle (INOX) den Baustählen zugeordnet, weil aus ihnen ähnliche Konstruktionen wie aus den oben genannten Stahlsorten gefertigt ■■ Schubmodul: 81.000 N/mm² werden. ■■ Querdehnzahl: 0,30 Im Rahmen dieser PRAXIS werden vorwiegend unlegierte Baustähle betrachtet. Infor- ■■ Streckgrenze (Dehngrenze): mationen zu Edelstahl (INOX) bzw. rost- und säurebeständigen Stählen finden Sie in 185 bis 355 N/mm² unserer PRAXIS „PFERD-Werkzeuge für die Bearbeitung von Edelstahl (INOX)“. ■■ Zugfestigkeit Rm: 310 bis 680 N/mm² ■■ Bruchdehnung 18 bis 26 % Wieso wird gerade Baustahl so häufig eingesetzt? Für die Verwendung von Baustählen sind vor allem die Streckgrenze, die Umformbar- Thermische Eigenschaften keit, die Eignung zum Schweißen und die spanende Bearbeitbarkeit maßgebend. Der meist verkaufte Stahl ist der allgemeine beziehungsweise unlegierte Baustahl. Dies ■■ Wärmeausdehnungskoeffizient: liegt daran, dass: 12·10 -6 K-1 ■■ Spez. Wärmekapazität: ■■ seine Eigenschaften für die häufigsten Anwendungen geeignet sind 0,46 bis 0,49 kJ⁄kg·K ■■ er kostengünstig ist ■■ Wärmeleitfähigkeit: ■■ er über sehr gute Bearbeitungs- und Schweißeigenschaften verfügt 40 bis 60 W⁄m·K ■■ aus einer großen Anzahl an Legierungsvarianten die Sorte mit den individuell ■■ Dampfdiffusionswiderstandszahl: 5 benötigten B earbeitungseigenschaften ausgewählt werden kann ■■ Brennbarkeitsklasse: A1 ■■ eine große Auswahl an, meist genormten, Halbzeugen zur Verfügung steht Spannungs-Dehnungs-Diagramm Die Zugfestigkeit Rm ist ∂ [N/mm²] die höchste Spannung, unter der ein Stahl reißt, wodurch eine Konstruk- Einschnürungsbeginn tion endgültig versagt. Die Streckgrenze Re da Rm gegen ist die Spannung, die ein Stahl ohne plasti- sche, das heißt bleiben- Re Bruch de Verformung ertragen kann. Sie ist damit der Wert, den ein Stahl auf Dauer ertragen kann. ε [%] Zugprüfmaschine 4
Stahl Werkstoff mit Tradition und Zukunft Welche Bearbeitungsmöglichkeiten bietet Baustahl? Stahl zeichnet sich besonders dadurch aus, dass er nicht nur auf Automaten, sondern auch mit freihandgeführten Werkzeugen bearbeitet und so außerhalb von Werkhallen zu Bauwerken, Fahrzeugen, Behältern, Anlagen und vielem mehr ausgestaltet werden kann. Die Bearbeitungsmöglichkeiten von Stahl sind vielfältig: ■■ Umformen: Biege-, Druck-, Zug- und Zugdruckumformen ■■ Trennen: Trennschleifen, Sägen, Schneiden, Brenn- und Plasmaschneiden ■■ Spanend bearbeiten: Bohren, Drehen, Fräsen, Schleifen, Feilen ■■ Fügen: Schweißen, Schrauben, Nieten ■■ Oberflächen bearbeiten: Schleifen, Polieren, Bürsten, Prägen, Gravieren, Laser- beschriften ■■ Oberflächen behandeln: Beschichten, Lackieren ■■ Eigenschaft ändern: Glühen, Vergüten Wofür wird Baustahl eingesetzt? Baustähle kommen als warm- oder kaltgewalzte und -gezogene Bleche, Stäbe oder Profile bzw. Rohre in den Handel. Aufgrund ihrer Materialeigenschaften und hervorra- genden Bearbeit- und Schweißbarkeit werden sie in zahlreichen Branchen eingesetzt, zum Beispiel: ■■ Stahlbau und Schlossereien ■■ Maschinen- und Anlagenbau ■■ Apparate- und Behälterbau ■■ Architektur und Bauwesen ■■ Werften und Offshoretechnik ■■ Fahrzeugbau ■■ Rohrleitungs- und Pipelinebau 5
Stahl Werkstoffkunde Definition, Normen, Unterteilung und Sorten Stahl ist nach EN 10020 ein „Werkstoff, dessen Massenanteil an Eisen größer ist Schmelze als der jedes anderen Elementes, dessen Kohlenstoffgehalt im Allgemeinen kleiner als 2 % ist und der andere Elemente ent- hält. Eine begrenzte Anzahl von Chrom- Schmelze + Schmelze Schme Schmelze elze + Austenitkristalle t Zementit n stählen kann mehr als 2 % Kohlenstoff Austenit enthalten, aber 2 % ist die übliche Gren- ze zwischen Stahl und Gusseisen.“ Temperatur eburit burit Austenit+ Zementit + Ledeburit + Ledeburit e Zementit Eisen-Kohlenstoff-Diagramm Lede Aust. Austenit + Im Eisen-Kohlenstoff-Diagramm werden + Fer. Zementit für den technisch interessanten Kohlen- stoffgehalt von 0 bis 6,67 % (entspricht einem Zementitgehalt (Fe3C) von 100 %) Ferrit in Abhängigkeit des Massengehaltes an Ferrit + Perlit + Perlit + Zementit e + Ledeburit + Kohlenstoff (x-Achse) und der Tempe- Perlit Zementit Ledeburit b Zementit ratur (y-Achse) die auftretenden Phasen dargestellt. Das Diagramm ist ein Gleich- Kohlenstoffgehalt gewichtsschaubild für sehr langsame Abkühlung aus der Schmelze und im Eutektoid Eutektium festen Zustand. Stahl Gusseisen Auftretende Phasen ■■ Schmelze: flüssige Eisen-Kohlen- stoff-Legierung Gefügeabbildungen ■■ Ferrit (α-Mischkristalle): kubisch raumzentrierte Kristallstruktur ■■ Austenit (γ-Mischkristall): kubisch flächenzentrierte Kristallstruktur Schmelze ■■ Zementit (Fe3C): Eisenkarbid Bei Perlit handelt es sich nicht um eine Phase, sondern um ein Phasengemisch Schmelze + Schmelze Schmelze Schmelze e aus Ferrit und Zementit. Austenitkristalle Ferrit t Zementi n Austenit Temperatur eburit burit Austenit+ Zementit + Ledeburit + Ledeburit e Zementit Lede Aust. Austenit + + Fer. Zementit Austenit Ferrit Ferrit + Perlit + Perlit + Zementit e + Ledeburit + Perlit Zementit Ledeburit b Zementit Kohlenstoffgehalt Eutektoid Eutektium Perlit, Mischgefüge aus Ferrit und Zementit Stahl Gusseisen 6 Hinweis: Hellgrau gedruckte Inhalte werden zur Vollständigkeit genannt, jedoch in dieser PRAXIS nicht näher behandelt.
Stahl Beispiele für Stahlgruppen Konstruktionswerkstoffe für Stahl- und Maschinenbauteile Kohlenstoffgehalt: 0,05–0,6 % Allgemein stehen Zähigkeit und gute Bearbeitbarkeit im Vordergrund. Bezeichnung Beschreibung Unlegierter bzw. all- Kohlenstoffgehalt/Legierung: 0,15–0,5 % C gemeiner Baustahl Günstiger Werkstoff für allgemeine Konstruktionen. Bauteile mit normaler Temperaturbeanspruchung. Schweißgeeigneter Ähnlich unlegiertem Baustahl, jedoch mit Zusätzen zur Verfeinerung des Korns. Verbesserte Spröd Feinkornbaustahl bruchunempfindlichkeit und Schweißbarkeit. Einsatzstahl Kohlenstoffgehalt/Legierung: 0,05–0,2 % C; teilweise legiert mit Cr, Mn, Mg, Ni Günstiger Werkstoff für allgemeine Konstruktionen mit normaler Temperaturbeanspruchung. Nur die Randschicht wird mit Kohlenstoff angereichert und gehärtet. Bauteile mit harter Randschicht und zä- hem Kern (Wellen, Zahnräder, Nocken, Kettenglieder u. ä.). Vergütungsstahl Kohlenstoffgehalt/Legierung: 0,22–0,6 % C; teilweise legiert mit Cr, Ni, Mo, V Der Stahl wird vergütet, das bedeutet gehärtet und angelassen. Sehr hohe Festigkeit bei guter Zähigkeit (Antriebs- und Getriebewellen, Bolzen, Radreifen (Bahn)). Nitrierstahl Kohlenstoffgehalt/Legierung: 0,31–0,41 % C; legiert mit den Nitridbildnern Al, Cr, Ti Nur die Randschicht wird mit Stickstoff angereichert, wodurch sich harte Nitride bilden, die die Ver- schleißbeständigkeit erhöhen (Zahnräder, Nocken, Ventile). Automatenstahl Durch die Elemente Blei oder Schwefel brechen die Späne bei der spanenden Bearbeitung kürzer, der Werkzeugverschleiß und die Zerspankräfte werden reduziert. Für Werkstücke zur Bearbeitung auf Zer- spanungsmaschinen. Rostfreie Stähle Kohlenstoffgehalt/Legierung: < 0,1–0,15 % C; für gehärtete Stähle bis 1 %. Verfügt über einen Cr-Ge- halt von mindestens 10,5 %, i. d. R. 12–30 %, auch legiert mit z. B. Ni, Mo, Ti, Nb, Cu (Rohre, Behälter, Ventile, Messer, Abgasanlage). Blankstahl Keine eigentliche Klasse nach der Zusammensetzung. Blankgezogene Teile weisen durch Kaltverfor- mung erhöhte Festigkeit auf und haben glatte Oberflächen mit hoher Maßgenauigkeit. Kostenreduzier- te Fertigung von Maschinenteilen ohne weitere Oberflächenbearbeitung. Mit einer Gesamtlänge von 1.645,92 m gehört die Tacoma-Narrow-Brücke in Washington, USA, zu den 50 längsten Hängebrücken der Welt. Die Stahlkonstruktion besteht aus zwei parallelen Bauwerken, die die Kitsap-Halbinsel mit dem Hauptort Bremerton verbinden. Hinweis: Hellgrau gedruckte Inhalte werden zur Vollständigkeit genannt, jedoch in dieser PRAXIS nicht näher behandelt. 7
Stahl Einteilung von Stahl Einteilung der Stähle bei PFERD Werkstoff Untergruppen/Differenzierung Beispiele/Marken/Branchen Stähle bis 1.200 N/mm² (< 38 HRC) Baustähle, Kohlenstoffstähle, Werkzeugstähle, unlegierte Stähle, Einsatzstähle, Vergütungsstähle Gehärtete, vergütete Stähle über Werkzeugstähle, Vergütungsstähle, Stahl und 1.200 N/mm² (> 38 HRC) legierte Stähle Stahlguss Stahlguss Unlegierter Stahlguss, niedrig legierter Stahlguss Rost- und säurebeständige Stähle Austenitische und ferritische Edelstähle, PFERD-Werkzeuge für die Bearbeitung von Edelstahl Weitere z. B. Informationen hierzu Namen EN AISI finden Sie in unserer Edelstahl V2A 1.4301 304 PRAXIS „PFERD- (INOX) V2A 1.4310 301 Werkzeuge für die V4A 1.4401 316 Bearbeitung von V4A 1.4571 316Ti VERTRAU BLAU Edelstahl (INOX)“. INOX Genormte Einteilung der Stähle in Europa Allein in Europa sind in der Stahl-Eisen-Liste der Europäischen Stahlregistratur, die vom Verein Deutscher Eisenhüttenleute (VDEh) in Düsseldorf betreut wird, mehr als 2.000 registrierte und in europäischen Normen enthaltene Stahlsorten mit ihren Werkstoff- nummern (EN 10027-2) aufgeführt. Zu beachten ist, dass außerhalb Europas unter- schiedliche Einteilungen der Stähle bestehen können, z. B. in den USA oder in den BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika). Stähle werden nach unterschiedlichen Kriterien in Gruppen eingeteilt. So gibt es Eintei- lungen nach Klassen, dem Verwendungszweck oder dem Nummernsystem. ■■ EN 10020 – Begriffsbestimmungen für die Einteilung der Stähle ■■ EN 10027-1 – Bezeichnungssysteme für Stähle – Teil 1: Kurznamen ■■ EN 10027-2 – Bezeichnungssysteme für Stähle – Teil 2: Nummernsystem Werkstoffnummern (nach EN 10027-2) Mit der Werkstoffnummer lassen sich alle Werkstoffe – ob metallisch oder nicht – ordnen: 1. XX XX (XX) Zählnummer Die in Klammern wiedergegebenen Stellen sind für den möglichen zu- künftigen Bedarf vorgesehen Stahlgruppennummer Werkstoffgruppennummer 1 = Stahl Beispiel: S235JR+C 1. 01 22 Zählnummer Allgemeiner Baustahl mit Rm
Stahl Einteilung nach Werkstoffnummern und Klassen Einteilung gemäß EN 10020 und EN 10027-2 Unlegierte Stähle Nichtrostende Stähle Andere legierte Stähle Stähle, bei denen keiner der unten Stähle mit Stähle, bei denen mindestens einer stehenden Grenzwerte erreicht wird Chrom ≥ 10,5 % der unten stehenden Grenzwerte Kohlenstoff ≤ 1,2 % erreicht ist und die nicht zu den nicht rostenden Stählen zählen Qualitätsstähle Unlegierte Qualitätsstähle Legierte Qualitätsstähle ■■festgelegte Anforderungen wie 1.01xx, 1.91xx: Allgemeine Bau 1.08xx, 1.98xx: Stähle mit Zähigkeit, Schweißeignung und stähle mit Rm < 500 N/mm² besonderen physikalischen Umformbarkeit Eigenschaften ■■nicht für eine gezielte Wärme- 1.02xx, 1.92xx: Sonstige, nicht für behandlung geeignet (Vergüten, eine Wärmebehandlung bestimmte 1.09xx, 1.99xx: Stähle für Härten) Baustähle Rm < 500 N/mm² verschiedene Anwendungsbereiche ■■Qualität durch feinkörniges 1.03xx, 1.93xx: Stähle mit im Mittel Gefüge und geforderte Reinheit < 0,12 % C oder Rm < 400 N/mm² von max. 0,045 % Phosphor und 1.04xx, 1.94xx: Stähle mit im Mittel Schwefel 0,12 % ≤ C < 0,25 % oder 400 N/mm² ≤ Rm < 500 N/mm² 1.05xx, 1.95xx Stähle mit im Mittel 0,25 % ≤ C < 0,55 % oder 500 N/mm² ≤ Rm < 700 N/mm² 1.06xx, 1.96xx Stähle mit im Mittel ≥ 0,55 % C oder Rm ≥ 700 N/mm² 1.07xx, 1.97xx Stähle mit höherem P- oder S-Gehalt Edelstähle Unlegierte Edelstähle Legierte Edelstähle Legierte Edelstähle Edelstahl ≠ rostfrei ■■festgelegte Anforderungen höher 1.10xx: Stähle mit besonderen WeiterePFERD-Werkzeuge für die Bearbeitung von Edelstahl Werkzeugstähle als bei Qualitätsstählen physikalischen Eigenschaften Informationen 1.20xx–1.28xx ■■höhere Festigkeitswerte und in finden Sie in 1.11xx: Bau-, Maschinenbau-, unserer PRAXIS Verschiedene Stähle den meisten Fällen für gezielte Behälterstähle mit < 0,50 % C Wärmebehandlung geeignet, „PFERD-Werk- VERTRAU BLAU 1.32xx, 1.33xx: Schnellarbeitsstähle INOX besonders Härten und Vergüten 1.12xx: Maschinenbaustähle mit zeuge für die 1.35xx: Wälzlagerstähle ■■nochmals verbesserte Reinheit ≥ 0,50 % C Bearbeitung von Edelstahl (INOX)“. 1.36xx, 1.37xx: Werkstoffe durch besondere Herstellungs- 1.13xx: Bau-, Maschinenbau-, mit besonderen magnetischen verfahren (z. B. ESU), Schlacke- Behälterstähle mit besonderen Eigenschaften Chemisch beständige einschlüsse weitgehend entfernt, Anforderungen Stähle 1.38xx, 1.39xx: Werkstoffe mit Gehalt an Schwefel und Phosphor höchstens 0,025 % 1.15xx–1.18xx: Werkzeugstähle 1.40xx, 1.41xx, besonderen physikalischen Eigen- ■■weitere Unterteilung in niedrig- 1.43xx–1.45xx: Nichtrostende schaften und hochlegierte (Gehalt eines Stähle mit Sonderzusätzen Bau-, Maschinenbau-, Legierungselements über 5 %) 1.46xx: Chemisch beständige Behälterstähle Edelstähle und hochwarmfeste Ni-Legierungen 1.50xx–1.60xx, 1.62xx, 1.63xx, 1.65xx–1.77xx, 1.79xx–1.84xx 1.47xx: Hitzebeständige 1.85xx: Nitrierstähle Stähle mit < 2,5 % Ni 1.87xx: Nicht für eine 1.48xx: Hitzebeständige Wärmebehandlung beim Verbraucher Stähle mit ≥ 2,5 % Ni bestimmte Stähle 1.49xx: Hochwarmfeste 1.88xx, 1.89xx: Nicht für eine Werkstoffe Wärmebehandlung beim Verbrau- cher bestimmte Stähle; hochfeste schweißgeeignete Stähle Legierungs Ab Grenzwert Legierungs Ab Grenzwert Legierungs Ab Grenzwert element kürzung [%] element kürzung [%] element kürzung [%] Aluminium Al 0,30 Mangan Mn 1,65 Tellur Te 0,10 Bor B 0,0008 Molybdän Mo 0,08 Titan Ti 0,05 Bismut Bi 0,10 Niob Nb 0,06 Vanadium V 0,10 Cobalt Co 0,30 Nickel Ni 0,30 Wolfram W 0,30 Chrom Cr 0,30 Blei Pb 0,40 Zirkon Zr 0,05 Kupfer Cu 0,40 Selen Se 0,10 Lanthan La 0,10 Silicium Si 0,60 Hinweis: Hellgrau gedruckte Inhalte werden zur Vollständigkeit genannt, jedoch in dieser PRAXIS nicht näher behandelt. 9
Stahl Einteilung nach Verwendungszweck Kurznamen (nach EN 10027-1) Der Kurzname setzt sich aus dem Hauptsymbol, den Zusatzsymbolen für Stähle und den Zusatzsymbolen für Stahlerzeugnisse zusammen. Zusatzsymbole ergänzen die Hauptsymbole um Informationen, z. B. zur Eignung für die Verwendung bei hohen oder niedrigen Temperaturen oder zum Oberflächen- oder Behandlungszustand. Beispiele: S235JR+C (1.0122) C85S (1.1269) S = Stähle für Stahlbau C = unlegierte Stähle mit mittlerem Mn-Gehalt < 1 % 235 = Mindeststreckgrenze 235 N/mm² (ausgenommen Automatenstähle) JR = 27 J Kerbschlagzähigkeit + 20° C 85 = 0,85 % mittlerer Kohlenstoffgehalt C = besondere Kaltumformbarkeit S = Für Federn Kategorie Hauptsymbol Verwendungszweck Beispiel Beispiel Werkstoff- genormt in nummer Kurznamen, die S Stähle für Stahlbau S235JR EN 10025-2 1.0038 Hinweise auf die G1 S S355N EN 10025-3 1.0545 Verwendung und die S235J0W EN 10025-5 1.8958 mechanischen oder physikalischen Eigen- S460Q EN 10025-6 1.8908 schaften der Stähle S350GD EN 10326 1.0529 enthalten P Stähle für Druckbehälter P265GH EN 10028-2 1.0425 P355NH EN 10028-3 1.0565 L Stähle für Leitungsrohre L360GA EN 10208-1 1.0499 E Maschinenbaustähle E295 EN 10025-2 1.0050 GE240 EN 10293 1.0446 B Betonstähle B 500B DIN 488-1 1.0439 Y Spannstähle Y 1770C EN 10138-2 - R Stähle für oder in Form von Schienen R320Cr EN 13674-1 1.0915 D Flacherzeugnisse zum Kaltumformen DC04 EN 10130 1.0338 H Flacherzeugnisse aus höherfesten Stählen zum HC380LA EN 10268 1.0550 Kaltumformen T Verpackungsblech oder -band TS 550 EN 10202 1.0385 M Elektroblech oder -band M 660–50D EN 10126 1.0361 Kurznamen, die C Unlegierte Stähle mit mittlerem Mn-Gehalt < 1 % C20D EN 10016-2 1.0414 Hinweise auf (ausgenommen Automatenstähle) C35E EN 10083-1 1.1181 die chemische C85S EN 10132-4 1.1269 Zusammensetzung der Stähle enthalten ohne Haupt- Unlegierte Stähle mit einem Mittel von ≥ 1 % Mn, 13CrMo4-5 EN 10028-2 1.7335 symbol unlegierte Automatenstähle sowie legierte G1... Stähle, ausgenommen Schnellarbeitsstähle, 28Mn6 EN 10083-1 1.1170 sofern der mittlere Gehalt der einzelnen 11SMnPb30 EN 10087 1.0718 Legierungselemente < 5 % ist X2 Nichtrostende Stähle und andere legierte X100CrMoV5 EN ISO 4957 1.2363 G1 X Stähle (ausgenommen Schnellarbeitsstähle), X37CrMoV5-1 EN ISO 4957 1.2343 PM3 X 2 sofern der mittlere Gehalt mindestens eines Legierungselementes ≥ 5 % ist X10CrNi18-8 EN 10088-2 1.4310 HS Schnellarbeitsstähle HS2-9-1-8 EN ISO 4957 1.3247 PM3 HS HS6-5-2 EN ISO 4957 1.3339 HS6-5-2C EN ISO 4957 1.3343 1 G = Stahlguss (wenn erforderlich) 2 X = Mittlerer Gehalt mindestens eines Legierungselementes ≥ 5 % 3 PM = Pulvermetallurgie (wenn für Werkzeugstähle erforderlich) 10 Hinweis: Hellgrau gedruckte Inhalte werden zur Vollständigkeit genannt, jedoch in dieser PRAXIS nicht näher behandelt.
Stahl Sorten von Baustahl Erläuterungen zu Baustählen Die meisteingesetzten Stähle sind Baustähle, die in EN 10025 „Warmgewalzte Erzeugnisse aus Baustählen“ genormt sind. Korrosionsbeständige Baustähle aus der Klasse „Nichtrostende Stähle“ nach EN 10020 fallen nicht in diese Norm. Weitere Informationen finden Sie in unserer PRAXIS „PFERD-Werkzeuge für die Bearbeitung von Edelstahl (INOX)“. ■■ Unlegierte Baustähle • EN 10025-2: Technische Lieferbedingungen für unlegierte Baustähle ■■ Feinkornbaustähle • EN 10025-3: Technische Lieferbedingungen für normalgeglühte/normalisierend gewalzte, schweißgeeignete Feinkornbaustähle • EN 10025-4: Technische Lieferbedingungen für thermomechanisch gewalzte, schweißgeeignete Feinkornbaustähle • EN 10025-6: Technische Lieferbedingungen für Flacherzeugnisse aus Stählen mit höherer Streckgrenze im vergüteten Zustand ■■ Wetterfeste Baustähle • EN 10025-5: Technische Lieferbedingungen für wetterfeste Baustähle Unlegierte Baustähle Früher wurden unlegierte Baustähle auch als „allgemeine Baustähle“ (DIN 17100) mit den bekannten St-Güten, z. B. St 37 (S235) oder St 52 (S355), bezeichnet. Sie umfassen die Stähle, die in Form von Stäben, Profilen, Rohren, Blechen etc. vielfältig in Schlossereien, Werften, im Stahlbau (Hoch-, Tief-, Brücken-, Wasserbau), Fahrzeug-, Maschinen-, Werkzeug-, Apparate- und Behälterbau usw. tagtäglich eingesetzt werden. Es handelt sich um unlegierte Stähle, die im warmgewalzten Zustand nach einem Normalglühen oder nach einer Kaltverformung vorwiegend entsprechend ihrer Streck- grenze für Bauteile, für die keine Wärmebehandlung (Vergüten) erforderlich ist, eingesetzt werden. Sie weisen Mindestwerte für Zugfestigkeit und Streckgrenze auf. Stahlsorte Haupt- Streckgrenzen EN 10025-2 legt acht Stahlsorten fest, die in verschiedenen Gütegruppen mit unter- symbole stufen schiedlicher Schweißeignung und Sprödbruchunempfindlichkeit lieferbar sind. [MPa bzw. N/mm²] Für die Stähle S185, E295, E335 und E360 wird keine Angabe zur Schweißeignung Unlegierte S 185, 235, 275, 355, gemacht, da ihre chemische Zusammensetzung nicht fest definiert ist. Die anderen Baustähle 450 EN 10025-2 E 295, 335, 360 Sorten können in der Regel mit allen gängigen Verfahren geschweißt werden. Stahlsorten mit dem Hauptsymbol S werden als Stabstahl, Profile und Blech in den für den Stahl- und Fahrzeugbau erforderlichen Abmessungen und Festigkeitsstufen ange- boten. Aus ähnlichen Stahlsorten werden Rohre und Stahlbauhohlprofile (EN 10210-1 und EN 10219-1) mit entsprechend anderen Normen und Hauptsymbolen gefertigt. Maschinenbaustähle mit dem Hauptsymbol E werden für den Maschinenbau haupt- sächlich als Stabstahl, Profile und Blech hergestellt und für Wellen, Achsen, Bolzen und prismatische Maschinenbauteile verwendet. Diese Stähle sind nicht für eine Wärme- behandlung (Härten, Vergüten) vorgesehen und geeignet. Da sie weiterhin schlecht schweißbar sind, werden sie in der Regel nicht in den Profilformen I, U, T und L ange- boten. Notwendige Verbindungen werden durch Schrauben oder Nieten hergestellt. Sind geschweißte Verbindungen erforderlich, wird in der Regel auf schweißgeeignete höherfeste Baustähle zurückgegriffen. 11
Stahl Sorten von Baustahl Feinkornbaustähle Feinkornbaustähle sind (niedrig)legierte, besonders beruhigte Stähle mit Ele- menten wie Vanadium, Niob und/oder Titan. Diese behindern durch Bildung von Nitriden oder Karbiden das Kornwachstum bei hohen Temperaturen (im austenitischen Zustand und bei der Umwandlung von Austenit zu Ferrit bzw. Perlit). Dadurch weisen sie im Lieferzustand und nach dem Schweißen feines Korn auf. Hieraus resultieren eine verbesserte Sprödbruchunempfindlichkeit gegenüber unlegierten Baustäh- len und durch das feinkörnige Gefüge höhere Streckgrenzen bei verringertem Kohlenstoffgehalt. Der geringere Kohlenstoffgehalt verbessert nochmals die Schweißeignung. Die Verwendung der Feinkornbaustähle ist im Stahlbau dann sinn- voll, wenn die höheren Werkstoffkosten durch Materialeinsparungen und geringere Kosten für das Schweißen aufgefangen werden, z. B. durch Verringerung der Materi- alstärken aufgrund der höheren Streckgrenze. Die Bezeichnung der Feinkornbaustähle gleicht denen der Baustähle mit Abweichungen bei den Streckgrenzenstufen und der Gütebezeichnung. Anwendungsbeispiele für Feinkornbaustähle. Der entscheidende Vorteil der Feinkornbaustähle ist die günstige Kombination von hohen Festigkeits- und Zähigkeitskennwerten und kostengünstigen Verarbeitungsmög- lichkeiten. Ein Nachteil im Vergleich zu den allgemeinen Baustählen ist der geforderte große Eignungsnachweis des Betriebes für das Schweißen (Herstellerqualifikation zum Schweißen von Stahlbauten Klasse D und E). Wichtige Einsatzgebiete ergeben sich, wenn die Gewichtsersparnis im Vordergrund steht, z. B. bei Auto- und Turmdreh kränen, Bergbaugeräten, Nutzfahrzeugen und Druckrohrleitungen, Offshore- Stahlsorte Haupt- Streckgrenzenstufen Zusatz- plattformen oder Schiffbaublechen zur symbole [MPa bzw. N/mm²] symbole Gewichtsreduktion des Schiffsrumpfes. Normalgeglühte/normalisierend gewalzte S 275, 355, 420 und 460 N (L) Die Bezeichnung der Feinkornbaustäh- schweißgeeignete Feinkornbaustähle le erfolgt analog zu den unlegierten EN 10025-3 Baustählen. Erkennbar sind sie am Thermomechanisch gewalzte S 275, 355, 420 und 460 M (L) Zusatzsymbol N, M oder Q ggf. mit den schweißgeeignete Feinkornbaustähle Anhängen L oder L1. EN 10025-4 Stähle mit höherer Streckgrenze im S 460, 500, 550, 620, Q (L, L1) Beispiele: S275N, S420ML, S960QL1 vergüteten Zustand 690, 890 und 960 EN 10025-6 Wetterfeste Baustähle Von den Vereinigten Stahlwerken Düsseldorf in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erfunden, erlebt wetterfester Baustahl derzeit besonders in der Architek- tur eine Renaissance. Anders als bei feuerverzinkten oder durch Lack oder Beschich- tung vor Korrosion geschützten Stählen wird der Schutz bei diesen Stählen durch eine dichte, fest haftende Sperrschicht erreicht. Diese bildet sich innerhalb von ein bis drei Jahren durch Bewitterung und besteht aus schwer löslichen Sulfaten oder Phosphaten. Die Sperrschicht wird zudem von einer Rostschicht überdeckt, wodurch Fassaden und andere sichtbare Bauteile eine besondere Optik erhalten. Sie werden in allen Bereichen des Hochbaus, in der Industrie und vor allem auch im Stahlbrücken- bau für die Herstellung geschweißter, genieteter oder geschraubter Konstruktionen verwendet. Durch die spezifischen Rostschutzeigenschaften ist weiterer Oberflächen- schutz vor atmosphärischer Korrosion in Industrie-, Stadt- und Landluft an Bauteilen und Konstruktionen, die aus wetterfestem Baustahl hergestellt sind, überflüssig. Wetterfeste Baustähle sind Stähle mit Legierungselementen wie Kupfer und Chrom, aber auch Phosphor und ggf. anderen, die bei Einfluss von Witterungsbedingungen eine schützende Oxidschicht bilden und so einen erhöhten Widerstand gegen at- mosphärische Korrosion aufweisen. Sie sind nach EN 10020 legierte Edelstähle und umfassen die Sorten S235 und S355 in den Gütegruppen J0, J2 und K2. Sie werden mit dem Kennbuchstaben W für wetterfest bzw. WP für phosphorlegierte wetterfeste Stähle (S355) gekennzeichnet. Landmarke „Rostiger Nagel“ aus COR-TEN®-Stahl am Stahlsorte Haupt- Streckgrenzenstufen Zusatz- Sornoer Kanal in der Niederlausitz. symbole [MPa bzw. N/mm²] symbole Wetterfeste Baustähle S 235 W EN 10025-5 S 355 W(P) 12
Stahl Zunder, Korrosion und Korrosionsschutz Zunder/Walzhaut Zunder, Walzhaut, Abbrand oder Hammerschlag bezeichnen Oxidschichten, die sich bei hohen Temperaturen durch Verbindung des Eisens mit dem Luftsauerstoff auf der Oberfläche des Stahls bilden. Es entstehen festhaftende graue bis blau-schwarze Schichten, die einen relativ guten Korrosionsschutz bieten. Die sich bildenden Eisen oxide weisen die gleichen Eigenschaften wie die in der Natur vorkommenden Halb- edelsteine Hämatit und Magnetit auf. Die Härte dieser Schichten reicht von über 60 HRC bis über die HRC-Skala hinaus. Hieraus resultieren Schwierigkeiten hinsichtlich der Bearbeitbarkeit von mit Zunder behaftetem Stahl. Nicht nur aus diesem Grund müssen diese Schichten vor dem Schweißen oder dem Auftragen von Korrosionsschutz entfernt werden. Andernfalls entstehen Schweißfehler aufgrund von Schlackeein- schlüssen im Schweißgut, die Beschichtung haftet schlecht oder platzt ab. Entstehung von Oxidschichten Korrosion (Rost) Rost ist ein großes Problem bei der Verwendung von Stahl oder aus Stahl gefertigten Bauteilen. Eisen und Stahl oxidieren mit Sauerstoff in Gegenwart von Wasser – das heißt an der Atmosphäre, im Wasser und im Erdboden. Es bildet sich Rost, ein poröses Korrosions- produkt, das sich aus Eisen(II)-oxid, Eisen(III)-oxid und Kristallwasser zusammensetzt. Anders als oxidische Schichten wie Chrom, Zink oder Aluminium schützt die Rost- schicht in der Regel nicht vor weiterer Zersetzung (Ausnahme: wetterfeste Baustähle). Die weltweit durch die Verwitterung von Eisen- und Stahlbauteilen verursachten Schäden liegen in Milliardenhöhe. Verheerend ist dabei, wenn Bauteile durch Rost nicht nur unansehnlich werden, son- dern durch die damit einhergehende Schwächung versagen. Rost kann zu brechenden Bordwänden oder Streben und damit zum Sinken eines Schiffes oder Zusammen Rostfraß brechen einer Brücke führen. Dem Rostschutz gilt daher besonderes Augenmerk! Korrosionsschutz Um die Schädigung durch Rost so gering wie möglich zu halten, ist Korrosionsschutz, das heißt das Verhindern oder Vermindern von Korrosion, notwendig. Neben kon- struktiven Maßnahmen wie der Vermeidung von Wasseransammlungen oder dem Schutz vor Regen werden häufig Korrosionsschutzverfahren durch Beschichtungssyste- me eingesetzt. Diese Korrosionsschutzmaßnahmen sind besonders leistungsfähig und vielseitig anwendbar: ■■ Beschichtung der Stahloberfläche mit Flüssig- oder Pulverbeschichtungsstoffen, z. B. Lackieren ■■ Aufbringen von metallischen Überzügen (Zink, Aluminium oder auch Zink-/Alu miniumlegierungen) durch galvanische Schmelztauchverfahren, z. B. Feuerverzinken oder thermische Spritzverfahren ■■ Kombination metallischer Überzüge mit Beschichtungsverfahren (Duplex-Systeme) Verzinktes Bauteil Beschichtungssysteme mit Flüssig- oder Pulverbeschichtungsstoffen erlauben zusätzlich zum Schutz des Stahls auch eine vielseitige farbliche Gestaltung. 13
Stahl Korrosion und Korrosionsschutz Die korrosionsschutzgerechte Gestaltung und Oberflächenvorbereitung von Stahlbau- ten vor der Durchführung passiver Korrosionsschutzmaßnahmen ist unumgänglich. Grundregeln werden u. a. in folgenden Normen behandelt: ■■ EN ISO 12944 Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungssysteme ■■ EN ISO 8501 Vorbereitung von Stahloberflächen vor dem Auftragen von Beschichtungsstoffen Die hier aufgeführten Maßnahmen werden zum Teil auch in Regelwerken für Stahl bauten oder Schiffe, z. B. der „International Convention for the Safety of Life at Sea“ (SOLAS, eine UN-Konvention zur Schiffssicherheit, „Internationales Übereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See“), gefordert. Die SOLAS entstand als Reaktion auf den Untergang der Titanic. Derzeit ist die fünfte Version von 1974 in er- weiterter und durch zahlreiche Ergänzungsprotokolle (Amendments) geänderter Form gültig. Die dort aufgeführten Forderungen sind für alle Schiffe im Raum der Inter national Maritime Organisation (IMO) verbindlich. Schutzanstrich im Schiffsbau Oberflächen Wesentlichen Einfluss auf die Qualität und damit die Schutzwirkung eines Beschich- tungssystems hat die Beschaffenheit der zu beschichtenden Oberfläche. Im günstigs- ten Fall liegen keine haftfestigkeitsmindernden und korrosionsfördernden Verunreini- gungen auf der Oberfläche vor. Das bedeutet, die gesamte Oberfläche wird bis zum blanken Stahl gereinigt. Zusätzlich wird die Haftfestigkeit einer Beschichtung durch die Rauheit der Oberflächen beeinflusst. Die beste Haftung ermöglichen Oberflächen mit mittleren Rauheitsgraden R A von ca. 30 bis 70 μm. Verunreinigungen und Unebenheiten reduzieren die Haltbarkeit der Schutzschicht. Eine gut gereinigte Oberfläche ist daher die Basis für perfekte Ergebnisse. Kanten Beschichtungen an scharfen Kanten weisen eine geringere Schichtdicke auf als auf pla- nen Oberflächen, platzen häufiger ab und können zudem leichter beschädigt werden. Gerundete Kanten gewährleisten einen gleichmäßigen Beschichtungsauftrag mit aus- reichenden Schichtdicken. Daher müssen alle am Bauteil vorhandenen scharfen Kanten entgratet, gebrochen und im besten Fall auf einen Radius ≥ 2 mm gerundet werden. Scharfe Stahlkante Gebrochene Stahlkante Gerundete Stahlkante Beschichtungssystem Beschichtungssystem Beschichtungssystem d r Stahl Stahl Stahl Verrundung der Kanten mit Hartmetallfrässtiften mit der Zahnung EDGE dient der optimalen Vorbereitung zum Beschichten. d = 1 mm d r ≥ 2 mm schlecht besser gut 14
Stahl Korrosion und Korrosionsschutz Oberflächenfehler an Schweißstellen An Schweißnähten liegen häufig Fehler wie starke Rauhigkeiten, Einbrandkerben, Poren oder Schweißspritzer vor, welche durch eine Beschichtung nur unzureichend abgedeckt werden. Daher sind derartige Fehler an Schweißnähten zu entfernen. Unebene Schweißnaht Schweißnaht Schweißnaht nicht eben genug optimal ausgeführt Beschichtungssystem Beschichtungssystem Beschichtungssystem Unebenheiten Schmutzansammlungen Glatte Schweißnaht oberfläche Stahl Stahl Stahl Stahl Stahl Stahl Schweißnaht Schweißnaht Schweißnaht Vor der Beschichtung müssen fehlerhafte Schweiß schlecht besser gut nähte wie diese entsprechend vorbereitet werden. Was muss bei der Bearbeitung von Stahl beachtet werden? Der Arbeitschritt Fügen hat bei der Verarbeitung von Baustählen eine zentrale Bedeutung. Hierbei handelt es sich in den meisten Fällen um den Schweißprozess. Zunächst werden Halbzeuge wie Bleche, Profile, Rohre u.ä. zugeschnitten oder abgelängt und ggf. Durchbrüche erzeugt. Vor dem Schweißen werden dann die zu schweißenden Kanten und Flächen vorbereitet. Hierzu gehören ■■ das Entgraten zur Entfernung von unerwünschten Werkstücküberhängen und zur Vermeidung von Schnittverletzungen, ■■ das Erzeugen von Fasen als Schweißnahtvorbereitung, z. B. von V-Nähten (ISO 9692), Anfasen zur Schweißnahtvorbereitung mit der ■■ das Bearbeiten von zu fügenden Bereichen zum Erhalt von metallisch blanken Kan- Fächerschleifscheibe POLIFAN® SGP ZIRKON-STRONG. ten und Flächen, z. B. aufgrund von Rost, Zunder oder nach dem Brennschneiden. Durch diese Vorbereitung können die Teile sachgerecht miteinander verschweißt werden. Nach dem Schweißen werden die Schweißnähte nachbearbeitet. Hierzu gehören ■■ das Entfernen von Schlacke/Silikaten und Anlauffarben, ■■ das Beheben von Schweißfehlern wie Einbrandkerben oder Schweißspritzern, ■■ die Glättung der Schweißraupe oder ■■ die komplette Einebnung/Egalisierung der Schweißnaht, damit die Fügestelle unsichtbar wird. Als Vorbereitung für den abschließenden Korrosionsschutz werden ■■ Oberflächen von haftfestigkeitsmindernden und korrosionsfördernden Ver unreinigungen befreit und mit einer haftvermittelnden Oberflächenbeschaffenheit versehen und Schweißnahtbearbeitung mit Schleifstiften, Härte M. ■■ scharfe Kanten entgratet, gebrochen und im besten Fall auf einen Radius ≥ 2 mm gerundet. Zum Schluss wird die Stahloberfläche des fertigen Bauteils durch Lack, Pulverbeschich- tung oder metallische Überzüge (z. B. Verzinken) gegen Korrosion geschützt. 15
Stahl Sicherheitshinweise, oSa, PFERDERGONOMICS® Werkzeughersteller, Maschinenhersteller und Anwender tragen gleicher SICHERHEITSVORKEHRUNGEN maßen GEGEN MÖGLICHE zur GEFAHREN SICHERHEITSEMPFEHLUNGEN FÜR DEN RICHTIGEN GEBRAUCH VON Sicherheit beim Arbeiten bei. PFERD fertigt alle Werkzeuge entsprechend der vorge- Lärm FEDERATION·OF·EUROPEAN PRODUCERS·OF·ABRASIVES SCHLEIFWERKZEUGEN schriebenen Sicherheitsbestimmungen. Der Anwender trägt die Verantwortung durch • Gehörschutz nach EN352 wird unabhängig vom Lärmpegel für alle Anwendungen mit handgeführter Schleifmaschine oder Werkstück empfohlen. • Stellen Sie sicher, daß das Schleifwerkzeug für die betreffende Anwendung geeignet ist. Ein DIESES FALTBLATT DEN ANWENDERN AUSHÄNDIGEN den zweckbestimmten Gebrauch der Antriebsmaschine und die richtige Handhabung Die Sicherheitsempfehlungen in diesem Faltblatt sollten von allen Anwendern ungeeignetes Produkt kann übermäßigen Lärm verursachen. im Interesse ihrer eigenen Sicherheit befolgt werden. Vibration und Anwendung der Werkzeuge. • Arbeitsprozesse mit handgeführtem Schleifwerkzeug oder Werkstück können Verletzungen durch Vibration verursachen. ALLGEMEINE SICHERHEITSMASSNAHMEN Insbesondere gilt: Die falsche Verwendung von Schleifwerkzeugen ist sehr gefährlich. • Ergreifen Sie sofortige Maßnahmen, falls nach 10 Minuten pausenloser Verwendung des Schleifwerkzeuges ein Kribbeln, Stechen oder Taubheitsgefühle auftreten. • Beachten Sie grundsätzlich die Hinweise auf dem Schleifwerkzeug und der Schleifmaschine. Die angegebene Arbeitshöchstgeschwindigkeit [m/s] darf nicht überschritten werden. • Da Vibration unter kälteren Arbeitsbedingungen stärker empfunden wird, ist es ratsam, die • Vergewissern Sie sich, daß der Schleifkörper für die betreffende Anwendung geeignet ist. Hände warm zu halten sowie Hände und Finger regelmäßig zu bewegen. Verwenden Sie Prüfen Sie Schleifkörper vor jeder Inbetriebnahme auf mögliche Beschädigungen. moderne Geräte mit niedrigem Vibrationslevel. • Beachten Sie die Hinweise für sachgerechte Handhabung und Lagerung des Schleifwerkzeuges. • Achten Sie auf den ordnungsgemäßen Zustand Ihres Werkzeugs; stoppen Sie die Maschine bei Auftreten übermäßiger Vibration und lassen Sie diese überprüfen. Seien Sie sich der möglichen Gefahren während der Anwendung von Schleifwerkzeugen bewußt PFERD bietet eine Benutzerinformation nach der Richtlinie 2001/95/EG über die und beachten Sie die empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen: • Verwenden Sie Schleifwerkzeuge von guter Qualität und sorgen Sie für einen guten mechanischen Zustand. • Körperlicher Kontakt mit dem Schleifwerkzeug bei Arbeitsgeschwindigkeit allgemeine Produktsicherheit und dem Gesetz über die Bereitstellung von Produk- • Halten Sie Befestigungsflansche und Schleifteller in gutem mechanischen Zustand und ersetzen • Verletzungen durch Bruch des Schleifwerkzeuges beim Gebrauch Sie diese bei Abnutzung oder Deformierung. • Durch den Schleifprozeß erzeugte Schleifpartikel, Funken, Gase und Staub • Halten Sie Werkstück oder Maschine bei Anwendung nicht zu fest und üben Sie nicht • Lärm ten auf dem Markt (§ 6 Abs. 1 Nr. 1 ProdSG) an, die die notwendigen Informationen übermäßig Druck auf das Schleifwerkzeug aus. • Vermeiden Sie die pausenlose Inbetriebnahme des Schleifwerkzeuges. • Vibration Verwenden Sie lediglich Schleifwerkzeuge, die den höchsten Sicherheitsnormen entsprechen. für die sichere Verwendung von Schrupp- und Trennwerkzeugen der Marke PFERD auf • Verwenden Sie ein geeignetes Schleifwerkzeug, da ein ungeeignetes Produkt übermäßige Vibrationen erzeugen kann. Diese Produkte tragen die jeweilige Nummer der EN-Norm und/oder die “oSa”-Marke: • EN 12413 für Schleifkörper aus gebundenem Schleifmittel • Achten Sie auf körperliche Symptome der Vibration – holen Sie ggf. medizinischen Rat ein. Handschleifmaschinen oder Handtrennschleifmaschinen zusammenfasst. Sie können Entsorgung von Schleifwerkzeugen • EN 13236 für Schleifkörper mit Diamant oder Bornitrid • EN 13743 für spezielle Schleifmittel auf Unterlagen (Vulkanfiberschleifscheiben, diese unter www.pferd.com abrufen. • Abgenutzte oder defekte Schleifwerkzeuge sollten nach regionalen oder nationalen Lamellenschleifscheiben, Fächerschleifscheiben und Lamellenschleifstifte) Vorschriften entsorgt werden. Verwenden Sie niemals eine Schleifmaschine, deren Arbeitszustand nicht ordnungsgemäß ist • Weitere Informationen befinden sich auf den Sicherheitsdatenblättern Ihres Lieferanten. oder die defekte Bauteile enthält. • Beachten Sie, daß Schleifwerkzeuge durch den Schleifprozeß oder Schleifabrieb kontaminiert sein können. Arbeitgeber sollten eine Risikobewertung aller Schleifprozesse vornehmen, um die jeweils geeigneten Sicherheitsvorkehrungen treffen zu können. Sie sollten sicherstellen, daß ihre • Entsorgte Schleifwerkzeuge sollten zerstört werden, um eine Wiederverwendung zu Angestellten zur Ausübung ihrer Pflichten ausreichend ausgebildet sind. Sicherheitshinweise: verhindern. Wichtiger Hinweis Faltblatt wurde überreicht von Dieses Faltblatt enthält lediglich die wichtigsten Sicherheitsempfehlungen. Weitere Es wurden alle Anstrengungen Informationen über die sichere Anwendung von Schleifwerkzeugen erhalten Sie in Form unternommen, um sicherzustellen, August Rüggeberg GmbH von umfangreichen Sicherheitshinweisen bei der FEPA oder beim Verband Deutscher Bitte die Sicherheitsempfehlungen der FEPA und die Piktogramme beachten! Tel.: 0228 / 635587 Fax: 0228 / 635399 daß alle Informationen dieses Faltblattes korrekt und aktuell sind. Es wird allerdings keine & Co. KG PFERD-Werkzeuge Hauptstraße 13 Schleifmittelwerke. • FEPA Sicherheitshinweise für gebundene Schleifmittel und Schleifkörper mit Diamant und CBN 51709 Marienheide Mitglied der FEPA Verantwortung übernommen Tel. (0 22 64) 90 www.fepa-abrasives.org für Fehler, Auslassungen oder Fax (0 22 64) 94 00 • FEPA Sicherheitshinweise für Schleifwerkzeuge mit Diamant und CBN zum Einsatz in den Folgeschäden. Bereichen Bau und Naturstein © FEPA 2004 Ausgabe 1 – Nov. 2004 www.pferd.com · info@pferd.com • FEPA Sicherheitshinweise für Schleifmittel auf Unterlagen = Augenschutz tragen! = Staubmaske anlegen! Sicherheitsempfehlungen der FEPA stehen unter www.pferd.com/fepa/de Nur mit Stützteller = Handschuhe anziehen! = zum Download bereit. verwenden! Bitte Sicherheitshinweise = Gehörschutz tragen! = beachten! Nicht zulässig für Keine beschädigten Scheiben = = Nassschleifen! verwenden! Nicht zulässig für Nicht zulässig für Freihand- und = = Seitenschleifen! handgeführtes Schleifen! PFERD ist ein langjähriges Mitglied der oSa PFERD hat sich gemeinsam mit anderen namhaften Herstel- PFERD-Werkzeuge sind mit dem oSa-Marken- lern freiwillig verpflichtet, Qualitätswerkzeuge nach höchsten zeichen gekennzeichnet. Sicherheitsstandards herzustellen. Haben Sie Fragen zur Sicherheit beim Schleifen? Ob in den Die Mitgliedsfirmen der Organisation für die Sicherheit von Seminaren unserer PFERDAKADEMIE oder durch unseren Schleifwerkzeugen e.V. (oSa) garantieren die ständige Über Außendienst vor Ort – PFERD berät Sie gerne. wachung der Sicherheit und Qualität ihrer Produkte. PFERDERGONOMICS® PFERDERGONOMICS® Der Mensch steht im Mittelpunkt Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz Grenzwerte für Lärm und Vibrationen Die Auswahl eines Werkzeuges wirkt sich auf die Arbeitssituation des Anwenders und sein gesamtes Arbeitsumfeld aus. Sie hat nicht nur großen Einfluss auf eine wirtschaftliche Problemlösung, sondern auch wesentlich auf die Gesunderhal- tung, die Sicherheit und den Arbeits- ■ Geringere Vibrationen ■ Reduzierter Lärm VERTRAU BLAU EU-Arbeitsschutz-Richtlinien in nationales deutsches Recht umgesetzt komfort des Werkzeuganwenders. Erhöhung der Sicherheit und Verbesserung des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz ■ Weniger Staub ■ Optimierte Haptik beim Arbeiten 1 Um diesen hohen Anforderungen Weitere Informationen und geeignete gerecht zu werden, bietet PFERD PFERD-Werkzeuge finden Sie in den ERGONOMICS® Lösungen für Prospekten „PFERDERGONOMICS® – ■■ Geringere Vibrationen Der Mensch steht im Mittelpunkt“ ■■ Reduzierten Lärm und „Gesundheit und Sicherheit am ■■ Verminderten Staub Arbeitsplatz – Grenzwerte für Lärm und Vibration“. ■■ Optimierte Haptik 16
Arbeitsprozesse Übersicht Auf den nachfolgenden Seiten werden den verschiedenen Arbeitsprozessen bei der Bearbeitung von Stahl die entsprechenden PFERD-Produktgruppen zugeordnet. Seite Trennen und Erzeugen von Durchbrüchen18 Kantenbearbeitung19 Schweißnahtvorbereitung 20 Schweißnahtbearbeitung21 Entrosten und Entschichten 22 Fein- und Finishbearbeitung 23 In dieser PRAXIS werden für die Darstellung der Werkzeugantriebe folgende Piktogramme verwendet: Handeinsatz CHOPSAW-HD Robotereinsatz Geradschleifer Bandschleifer Winkelschleifer Bohrmaschine Handtrennschleif maschine Langbandschleifer ø 300–400 mm CHOPSAW Ständerbohrmaschine < 3KW Biegwellenantrieb 17
Arbeitsprozesse Trennen und Erzeugen von Durchbrüchen ■■ Trennen von Vollmaterial, Profilen, Blechen und Rohren ■■ Erzeugen von Durchbrüchen an Blechen, Behältern und Schaltschränken für Anschlüsse und Rohrdurchführungen ■■ Herstellen von Ausschnitten und Aussparungen bei Profilen und dünnwandigen Bauteilen Antrieb Anwendungsbeispiel Geeignete PFERD-Werkzeuge Trennschleifscheiben (ø 30–76 mm) Kombischleif Trennschleifscheiben scheiben DUODISC® Trennschleifscheiben (ø 300–400 mm) Stationäre Trenn- schleifscheiben CHOPSAW Stationäre Trenn- schleifscheiben CHOPSAW-HD HSS-Stufenbohrer mit HICOAT®- HSS-Lochsägen HM-Lochschneider Beschichtung 18
Arbeitsprozesse Kantenbearbeitung ■■ Entgraten von Kanten, Durchbrüchen und Konturen ■■ Anfasen ■■ Verrunden von Kanten Antrieb Anwendungsbeispiel Geeignete PFERD-Werkzeuge HM-Frässtifte HM-Frässtifte Schleifstifte Zahnung 3, 5 Zahnung EDGE Härte O COMBIDISC®- COMBIDISC®- Schleifhülsen Mini-POLIFAN® Schleifblätter POLIROLL® POLICAP®- Fächerschleifer/ POLICO® Schleifkappen Fächerräder POLISTAR- Pinselbürsten Schleifräder Schleifsterne PBG/PBU ST/SiC Rundbürsten Kegelbürsten RBG/RBU ST/CO/SiC KBU ST Kantenbearbeitungs- COMBICLICK® Klettronden system EDGE FINISH Fiberschleifer Schruppschleif Kombischleif Schleifscheiben scheiben scheiben DUODISC® CC-GRIND®-SOLID POLIFAN®- Rundbürsten Schleiftöpfe Fächerschleifscheiben RBG/RBU ST/CO/SiC Tellerbürsten Topfbürsten Kegelbürsten DBUR SiC/ TBG/TBU ST/SiC KBG/KBU ST DBU SiC/CO Kurzbänder HM-Frässtifte HM-Frässtifte Langbänder Zahnung STEEL, 5 Zahnung EDGE Rundbürsten Rundbürsten Entgratbürsten mit Plastikkörper RBG/RBU ST/CO/SiC RBU CO/SiC RBUP SiC/CO Tellerbürsten CO/SiC Schlüsselfeilen Werkstattfeilen Handentgrater Präzisionsfeilen Blattware Gewebe, Innenbürste Schleifbandrollen Blattware Papier IBU ST/SiC 19
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