Pilotprojekt Elektro-Tankstelle
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Eine wissenschaftliche Einrichtung der TU Clausthal Nachrichten • Nr. 2/2012 • März 2012 bis September 2012 Pilotprojekt Elektro-Tankstelle EFZN und Wolfsburg AG starten Kooperation Goslar/Clausthal-Zellerfeld. EFZN und Wolfsburg AG arbeiten künftig Hand in Hand: Eine langfristige Zusammenarbeit im Be- reich Elektromobilität und Ladeinfrastruktur besiegelten Mitte September die Wolfsburg AG und das EFZN. In Clausthal-Zeller- feld unterschrieben beide Partner einen Kooperationsvertrag zur Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wis- senschaft zu intensivieren, um die Spitzenposition der Regi- on in der Automobilwirtschaft auszubauen und langfristig zu stärken. Das Pilot-Projekt dieser Kooperation – ein autarker, re- generativ aufladbarer Energie- speicher – wurde offiziell vom Vizepräsidenten für Studium und Lehre der TU Clausthal, Professor Oliver Langefeld, und EFZN-Vorstandsvorsitzender Professor Hans-Peter Beck anlässlich der Thomas Krause, Professor Vertragsunterzeichnung an die Wolfsburg AG übergeben. In den kom- Hans-Peter Beck und Pro- fessor Oliver Langefeld in- menden Wochen soll die Konstruktion, die unter anderem noch aus mitten des Teams vom IEE, Photovoltaik-Elementen und einem Windrad besteht, ihre Reise vom EFZN und der Wolfsburg Oberharz zum Bestimmungsort, dem Forum „AutoVision“ in Wolfs- AG. Foto: Anna Tietze burg, antreten und dort aufgestellt, als solare Schnelllade-Tankstelle der Aufladung von Elektrofahrzeugen dienen. „Die Bündelung der Kompetenzen in unserer Region ist von großer © 2012 Bedeutung, um gesteckte Ziele im Bereich Elektromobilität voranzu- Das EFZN ist eine wissen- treiben und sie als eine echte Alternative auf dem Automobilmarkt schaftliche Einrichtung der TU Clausthal in Koopera- zu etablieren. Mit dem EFZN haben wir hier einen exzellenten Part- tion mit den Universitäten ner, mit dem wir bereits an einem zweiten Projekt, der DC-Schnell- Braunschweig, Hannover, Ladesäule, arbeiten. Gemeinsam können wir diese Ziele systematisch Göttingen und Oldenburg. 1
Eine wissenschaftliche Einrichtung der TU Clausthal Nachrichten • Nr. 2/2012 • März 2012 bis September 2012 umsetzen“, sagt Thomas Krause, Vorstand der Wolfsburg AG. „Wir Forscher sind überzeugt, dass mobile Schnellladetankstellen, die re- generativ erzeugten Strom speichern und Elektroautos in weniger als 60 Minuten 100 Prozent emissionsfrei laden, die Elektromobilität vor- an bringen. Die Wolfsburg AG ist zur Verbreitung dieser Idee ein idea- ler Partner,“ so Professor Hans-Peter Beck, der neben seiner Funktion als EFZN-Chef Leiter des Instituts für Elektrische Energietechnik (IEE) der TU Clausthal ist, das den Energiespeicher gemeinsam mit dem EFZN konzipiert hatte. EFZN-Projekt „AKUZIL“ Zink/Luft-Sekundärbatterien für die Elektromobilität Professor Frank Endres von der TU Clausthal koordiniert das EFZN-Projekt „Entwicklung von Materialien und Komponenten für Zink-Luft Sekundärelemente unter Berücksichtigung von Sys- temrestriktionen und Systemoptionen - AKUZIL“. (Laufzeit: 1. Mai 2012 bis 30. April 2015) Professor Endres, worum geht es konkret im Projekt? Im Projekt „AKUZIL“ sollen die Grundlagen neuer Zink/Luft-Akkumulato- ren erforscht werden, die als Anode (Minuspol) das hinreichend verfüg- bare Zink und als Kathode (Pluspol) Sauerstoff aus der Umgebungsluft nutzen. Solche Batterien sind intrinsisch sicher, brennen nicht und haben Energiedichten, die zwei bis drei Mal höher sind als die von Lithium-Io- nen-Batterien. Professor Frank Endres Zur Einführung der Elektromobilität ist die Verfügbarkeit leistungsfähi- ger Akkumulatoren eine grundlegende Voraussetzung. Zurzeit werden Li- thium-Ionen-Akkumulatoren in der ersten Phase der Elektromobilität als Energiespeicher favorisiert. Aufgrund ihrer sehr geringen Energiedichten und den sich daraus ergebenden geringen Reichweiten sind sie jedoch nur bedingt geeignet, die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger zu befriedi- gen. Eine Lösung dieses Zwiespalts wird von Metall-Luft-Systemen zur Energie- speicherung erwartet, wobei neben Lithium-Luft-Systemen insbesondere wiederaufladbare Zink-Luft-Batterien ein interessantes Potenzial bilden. 2
Eine wissenschaftliche Einrichtung der TU Clausthal Nachrichten • Nr. 2/2012 • März 2012 bis September 2012 Zink-Luft-Akkumulatoren bieten gegenüber aktuellen Lithium-Ionen-Ak- kumulatoren eine um etwa zwei bis drei Mal höhere Energiedichte. Zink als Aktivmaterial ist unempfindlich gegen Luft und Wasser und die in Fra- ge kommenden Elektrolyte sind nicht brennbar. Daher bieten potenzielle Zink-Luft-Akkumulatoren eine hohe intrinsische Sicherheit. In der Konzeption mit Ionischen Flüssigkeiten (IL) als Elektrolyt ist ein Ein- satz über einen weiten Temperaturbereich von -20°C bis 100°C möglich. Zudem ist Zink ein preiswerter, weltweit verfügbarer Rohstoff und kann einfach und energieschonend recycelt werden. Was ist das Ziel des Projekts? Die Herstellung wiederaufladbarer Zink/Luft-Batterien als Traktions- und Speicherbatterie. Hierzu sollen Ionische Flüssigkeiten als Elektrolyte, dar- auf abgestimmte Katalysatoren, die Mikrostruktur der Zink-Elektrode, die Gasdiffusionselektrode und Komponenten für das Gesamtsystem zukünf- tiger großer Batterien entwickelt werden. Wie viele Mitarbeiter arbeiten im Projekt? An der TU Clausthal werden 4 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen daran arbeiten, voraussichtlich eine Technikerin und ein Werkstattmitar- beiter. Wie hoch sind die Fördergelder für das Projekt? Das EFZN bzw. die TU Clausthal erhält inklusive overhead rund 1.1 Mil- lionen Euro für 3 Jahre. Das Gesamtvolumen beträgt 2 Millionen Euro. Ist ein Anschlussprojekt in Aussicht? Gegenwärtig ist diese Frage nicht zu beantworten, da dies auch stark von der Förderpolitik des Bundes abhängen wird, aber im Hinblick auf die internationale Bedeutung des Themas und die Elektromobilität wäre ein Anschlussprojekt wünschenswert. 3
Eine wissenschaftliche Einrichtung der TU Clausthal Nachrichten • Nr. 2/2012 • März 2012 bis September 2012 1 Jahr EFZN Viele Eindrücke und eine Erkenntnis zum Schluss Goslar. Die Zeit verging wie im Flug: 12 Monate lang blickte Karolin Warnecke als erste Jahrespraktikantin des Energie-For- schungszentrums Niedersachsen (EFZN) der TU Clausthal hinter die Kulissen der Geschäftsstelle. Dabei interessierte sie sich vor allem für die Verwaltungsarbeit und die organisatorischen Abläu- fe im Büro. Rückblick, Januar 2012: Ob Sonne, Regen oder eben Schnee, Karolin Warnecke begeisterte sich das gan- ze Jahr über für E-Mobile. Foto: Anna Tietze „Es war auch für uns etwas Neues, da wir bisher nur wochenweise Hospitanten hatten, keine längeren Aufenthalte“, sagt Dr. Jens-Peter Springmann, EFZN-Geschäftsstellenleiter. „Die Zeit mit Karolin Warne- cke hat uns gut gefallen und war für uns und die Arbeit im EFZN eine Bereicherung. Wir wünschen ihr alles Gute für die Zukunft und freuen uns auf weitere Jahrespraktikantinnen und -praktikanten.“ Die mittlerweile 17-jährige Karolin Warnecke aus Goslars Ortsteil Oker startete am 1. August 2011 ihr schulbegleitendes Praktikum im EFZN. Die Pressestelle fragte nach, wie es ihr gefallen hat und wie es nun für sie weitergeht: 4
Eine wissenschaftliche Einrichtung der TU Clausthal Nachrichten • Nr. 2/2012 • März 2012 bis September 2012 Karolin, wie hat dir das Praktikum im EFZN gefallen? Sehr gut! Und welche Aufgaben wurden dir im Laufe der Zeit übertragen? In der Geschäftsstelle durfte ich Buchungen im Haushaltsprogramm ma- chen, zum Beispiel Reisekosten, Bruttopersonalkosten und solche Dinge. Post sortieren, Telefondienst, Büromaterial bestellen, Dokumente kopie- ren, sortieren und abheften gehörten mit zu meinen täglichen Aufga- ben. Ich durfte aber auch bei größeren Veranstaltungen helfen, sie mit vorbereiten und auch daran teilnehmen. Bei Konferenzen habe ich beim Eindecken der Räume im EFZN geholfen. Toll war, dass mich die Kollegen mit zur IDEEN-Expo nach Hannover genommen haben, da war ich vor- her noch nie. Konntest du auch in anderen Bereichen Eindrücke sammeln? Von den Wissenschaftlern habe ich etwas über alternative Energien und ihre Erforschung und ihren Nutzen erfahren und sie haben mir die EFZN- Labore gezeigt und wie dort gearbeitet wird. Was hat dir am meisten Spaß gemacht? Die Zusammenarbeit mit den netten Kollegen, die Vorbereitung von Sit- zungen, Konferenzen und Veranstaltungen. Und auch der Postdienst. Wie geht es für dich weiter? Im September habe ich eine Ausbildung zur Feinwerkmechanikerin hier in Goslar begonnen. Hat dir das Praktikum im EFZN bei der Berufswahl geholfen? Ja, das hat es. Trotz des netten Arbeitsklimas im EFZN liegt mir persönlich die Verwaltungsarbeit nicht wirklich. Mir ist in dieser Zeit klar geworden, dass ein handwerklicher Beruf vermutlich besser zu mir passt. 5
Eine wissenschaftliche Einrichtung der TU Clausthal Nachrichten • Nr. 2/2012 • März 2012 bis September 2012 Würdest du anderen Jugendlichen ein Jahrespraktikum im EFZN emp- fehlen? Ja, weil man dort viele verschiedene Tätigkeiten kennen lernt und es auch mal größere, interessante Veranstaltungen gibt, bei denen man mithilft. Und weil die Kollegen sehr bemüht sind, einem die Tätigkeiten zu erklä- ren. Weil ihr wie eine Familie für mich geworden seid. Danke!!! net2012 am 17. und 18.10. in Goslar Gemeinschaftsprojekt Energiewende – Noch Utopie oder schon Realität? Goslar. Die Diskussionen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und in der breiten Öffentlichkeit über den Umbau des Energiesystems sind © JiSIGN - Fotolia.com niedersachsen- und bundesweit in vollem Gange. Entscheidende Pro- bleme wie Versorgungssicherheit, Akzeptanz, Kosten, Netzausbau oder Speicherung müssen gelöst werden. Immer öfter werden seitens der Politik, Umweltschutzverbänden und Wirtschaftskreisen erste Bi- lanzen gezogen. In einem gibt es – unter Hervorhebung unterschied- licher Gründe – Konsens: Die Umsetzung der Energiewende hakt. Gesellschaftspolitisch stehen Deutschland und aufgrund seiner be- sonderen Stellung beim Umbau des Energiesystems insbesondere Niedersachsen vor einer großen Herausforderung. Die Energiewende kann nur gelingen, wenn ein nationaler Konsens erreicht wird. Sie erfordert einen Bewusstseinswandel bei allen Beteiligten. Dies war die Kernaussage des interaktiven Expertenworkshops der net2011. Es wurde festgestellt: Die Energiewende ist im Wesentlichen kein techni- sches, sondern ein gesellschaftliches Problem. Redaktion und Satz: Anna Tietze Hier setzen die Fünften Niedersächsischen Energietage – net2012 mit Layout: dem Titel „Gemeinschaftsprojekt Energiewende – Noch Utopie oder Melanie Bruchmann schon Realität?“ an. Weitere Informationen zum Programm, zur Teil- Kontakt: nahme und Unterkunft finden Sie auf www.efzn.de. Telefon 05321-3816 8016 E-Mail anna.tietze@efzn.de www.efzn.de 6
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