Planen und Bauen Bauphysik-Grundlagen - Das Original. Für Räume zum Leben - Rigips

Die Seite wird erstellt Mercedes Heinze
 
WEITER LESEN
Planen und Bauen Bauphysik-Grundlagen - Das Original. Für Räume zum Leben - Rigips
Das Original. Für Räume zum Leben.

Planen und Bauen
Bauphysik-Grundlagen
Planen und Bauen Bauphysik-Grundlagen - Das Original. Für Räume zum Leben - Rigips
Seit 75 Jahren das Synonym für den Trockenbau – die Gipskartonplatte
vom Pionier Rigips. Rigips – Das Original. Für Räume zum Leben.

rigips.de
Planen und Bauen Bauphysik-Grundlagen - Das Original. Für Räume zum Leben - Rigips
Inhaltsverzeichnis

Das Flipbook – Planen und Bauen in digitaler Form / BIM – Planen auf höchstem Niveau mit Rigips    2

Baulicher Brandschutz                                                                              5

Rigips – der Brandschutzexperte                                                                    6

Hinweise zu Rigips Verwendbarkeitsnachweisen                                                       8

Begriffe und Anforderungen                                                                        10

Ertüchtigung von Einfachständerwänden und Schachtwänden                                           16

Schallschutz                                                                                      21

Anforderungen an den Schallschutz                                                                 22

Schallschutzbegriffe                                                                              23

Schalldämmung mit Trennwänden von Rigips                                                          25

Rechenverfahren des Luftschallschutzes nach DIN 4109-2                                            26

Ermittlung des resultierenden Schalldämm-Maßes R’w oder L‘n,w                                     28

Erforderliche Luftschalldämmung                                                                   31

Erforderliche Schalldämmung                                                                       32

Einfluss flankierender Bauteile                                                                   34

Raumakustik                                                                                       41

Raumakustische Fachbegriffe und Kenngrößen                                                        42

Einflussgrößen auf das Absorptionsverhalten                                                       44

Normen für die raumakustische Planung                                                             46

Optimale Nachhallzeit – Räume der Gruppe A                                                        47

Positionierung akustisch wirksamer Flächen                                                        49

Räume der Gruppe B                                                                                52

Wärme- und Feuchteschutz                                                                          55

Wärmeschutz                                                                                       56

Wärmeschutz – Begriffe, Kennwerte und Berechnungen                                                58

Feuchteschutz                                                                                     60

Feuchteschutz – Begriffe, Kennwerte und Berechnungen                                              63

Berechnungsverfahren Wärme- und Feuchteschutz                                                     64

                                                                                                       1
Planen und Bauen Bauphysik-Grundlagen - Das Original. Für Räume zum Leben - Rigips
Das Flipbook – Planen und Bauen in digitaler Form

Die Flipbooks bzw. die Rigips Online-Kataloge bieten Ihnen größtmöglichen Support für Ihre Arbeit

Die wesentliche Eigenschaft des Flipbooks
(„to flip over“ = umblättern) ist die – wie
bei Druckwerken – gewohnte Handhabung:
sie blättern sich durch die Seiten bzw. ge-
zielt zu ausgewählten Seiten. Das Flipbook
birgt eine Reihe von Vorzügen, die in Form
hilfreicher Features Ihren Arbeitskomfort
erheblich steigern. Ein Mausklick genügt.
Die Online-Kataloge finden Sie unter:
www.rigips.de/planen-und-bauen-online

Schneller zum Ziel durch intelligente
­Verlinkungen und effektiven Zusatz­-
 -funktionen
 Um das Arbeiten mit dem neuen Online-­
 Katalog noch komfortabler zu machen
 ­haben wir zahlreiche Verlinkungen und
  Zusatzfunktionen integriert.

Die internen Cross-Verlinkungen führen Sie
schnell und direkt zu den von ­Ihnen benö-
tigten Informationen. Beispielsweise über
die Reiter am rechten Bildrand, über die
Inhalts­verzeichnisse und/oder Übersichts­
tabellen.

Arbeitsfreundlichen Komfort bzw. gängige       Beispiel für die internen Cross-Verlinkungen:
Funktionen bietet Ihnen natürlich auch die
Programmebene des Flipbooks selber, z. B.
das Anlegen von Notizen, das Setzen von
Favoriten, die Möglichkeit Seiten direkt per
Email weiterzuempfehlen, usw..

Benötigen Sie persönlichen Support?
Durch Anklicken des Kontakt-Buttons und
Eingabe Ihrer Postleitzahl erfahren Sie, wer
Ihr Rigips-Ansprechpartner ist.

                                               Cross-Verlinkung von einer Übersichts­          ... einem Rigips-Wandsystem im Flipbook
                                               tabelle direkt zu ...                           Planen und Bauen – Wände

                                               Cross-Verlinkung von einer Übersichts­          ... einem Rigips-Deckendetail im Flipbook
                                               tabelle direkt zu ...                           Planen und Bauen – Decken / ­Dächer

2
Planen und Bauen Bauphysik-Grundlagen - Das Original. Für Räume zum Leben - Rigips
BIM – Planen auf höchstem Niveau mit Rigips

                                                                                                                                                 Baulicher Brandschutz
Was ist BIM und warum BIM?

BIM ist eine digitale, ganzheitlichen Methode
zur Bauplanung und -steuerung.

Grundsätzliches Prinzip ist es, Projekte als
­Ganzes zu sehen und den Projekterfolg
 ­gemeinschaftlich durch eine integrierte
  ­Zusammenarbeit zu erreichen.

Dieser Ansatz beeinflusst die Richtlinien,
­Prozesse, Technologien und Kenntnisse der
 Mitarbeiter. Das digitale Bauwerksmodell
 bildet dabei die zentrale und transparente
 Informationsgrundlage für das Projektteam
 über den gesamten Bauwerks­lebenszyklus.
 Höhere Transparenz, Effizienz und Kosten­
 sicherheit zählen zu den primären BIM-­
 Vorteilen, von denen alle Baubeteiligten
 profitieren.                                   BIM – die vernetzte Zusammenarbeit aller an einem Projekt beteiligter Disziplinen

Was bedeutet die BIM-Methode für Sie?           Rigips – Ihr Planungsassistent                  Die zahlreichen Vorteile für Sie:
1. Kürzere Projektlaufzeiten                    Integriert in die Design2Cost-Lösung von        • BIM-Gebäudedatenmodelle einfach und
2. Kosten- und Planungssicherheit               ­Allplan bietet Rigips Ihnen ab sofort mit         effizient planen
3. Vermeidung von Planungsfehlern und           den „Rigips-Assistenten“ exklusive wie         • Professionelle Ergebnisse
    ­Reduzierung von (­rechtlichen) ­Risiken     ­intelligente Werkzeuge für Ihre bauteil­      • Regelmäßig aktualisierte Daten
4. Fundierte Entscheidungsbasis                   orien­tierte Planung und Ihr effizientes      • Präzise Baubeschreibungen verwendeter
5. Reduzierte Gesamtkosten, inklusive            Baukosten­management. Die Rigips-Assis-          ­Rigips-Systeme
     ­Minimierung der Folgekosten                 tenten be­inhalten alle BIM-fähigen Objekte   • Automatische Erstellung und Aktualisie-
6. Höhere Qualität der Planung und damit         sowie ­Informationen und unterstützen Sie         rungen von LVs, usw.
      die Verbesserung Ihrer Wettbewerbs­         dabei, Ihre kostbaren Ressourcen auf den      • Verlässliche Mengen als Basis einer
      fähigkeit                                   kreativen Entwurf zu verwenden.                   ­belastbaren Kostenberechnung
                                                                                                • TÜV-SÜD Zertifizierung

                                                 Quelle: BMATT Architektur- Bernd Mattern

                                                Die Setups (Updates) zum Herunterladen
                                                und weitere Informationen zum Thema
                                                BIM finden Sie unter rigips.de/BIM
                                                oder nehmen Sie direkt Kontakt mit uns auf
                                                unter BIM@rigips.de.

Die integrierten Rigips-Assistenten                                                             Effiziente Erstellung von Leistungs­
                                                                                                verzeichnissen, usw.

                                                                                                                                             3
Planen und Bauen Bauphysik-Grundlagen - Das Original. Für Räume zum Leben - Rigips
4
Planen und Bauen Bauphysik-Grundlagen - Das Original. Für Räume zum Leben - Rigips
Baulicher Brandschutz
Baulicher Brandschutz

Rigips – der Brandschutzexperte                           6

Hinweise zu Rigips Verwendbarkeitsnachweisen              8

Begriffe und Anforderungen                                10

Ertüchtigung von Einfachständerwänden und Schachtwänden   16

                                                               5
Planen und Bauen Bauphysik-Grundlagen - Das Original. Für Räume zum Leben - Rigips
Rigips – der Brandschutzexperte

                          Rigips – ein Pionier von Anfang an               Hiermit werden nicht „nur“ Material­kosten
                          70 Jahre Brandschutz-Erfahrung, so stellt        eingespart, sondern auch die Bau­zeit ver-
                          sich Rigips als Experte mit einem innovati-      kürzt.
                          ven Programm für den „Baulichen Brand-
                          schutz“ dar.                                     So werden Brandschutzsysteme und Detail­
                                                                           lösungen angeboten, die Ihnen helfen sollen,
                          Schon 1949 wurde Rigips das erste Prüf­          Ihr Brandschutzkonzept schlüssig und
                          zeug­nis vom damaligen Institut für Bau-         ­kos­tengünstig umzusetzen. Des Weiteren
                          stoffkunde und Materialprüfung der                bietet Rigips, neben den genormten Konst-
                          Technischen Hochschule Braunschweig               ruktionen, nichtgeregelte Bauarten an,
                          ausgestellt.                                      ­welche durch all­gemeine bauaufsichtliche
                                                                             Prüfzeug­nisse bzw. Bauartgenehmigungen
                          Sicherheit im Brandfall                            belegt werden, wie z. B. die Rigips-Brand-
                          Heute bietet Rigips ein breites Spektrum an        wände, Installa­tions-/ Kabelkanäle sowie
                          hervorragenden Produkten und Konstruk­             Stützen-/ Träger­bekleidungen aus Rigips
                          tionen für den vorbeugenden baulichen              Glasroc F, etc..
                          Brandschutz, damit sich kein Brandherd
                          ausbreiten und verheerende Schäden an            Das ist nur mit absoluten Spitzen­erzeu­g­
                          Mensch, Tier oder Sachgütern hervorrufen         nissen möglich, die – aufeinander abge-
                          kann.                                            stimmt – ein Komplettsystem bilden.

                          Hunderte von Prüfzeugnissen und Zu­              Neue Ideen, intensive Entwicklungs­arbeit
                          lassun­gen dokumentieren das einwandfreie        und umfangreiche Prüfserien in Brand­
                          Funktionieren unserer Rigips-Konstruktionen      schutz-Instituten führen zu einem ständigen
                          im Hinblick auf verschiedene Regelwerke,         Fortschritt des heute technisch Mög­lichen.
                          im besonderen DIN 4102.
                                                                           Für diese geprüfte Sicherheit stehen Ihnen
                          Qualität nach EN ISO 9001                        Fachkräfte in der Entwicklungs- und Anwen­
                          Rigips verpflichtet sich zu höchster Qualität.   ­dungstechnik zur Ver­fügung.
                          Dies gilt sowohl für die Pro­dukte als auch
                          für unsere Mitarbeiter, die Ihnen täglich mit    Sollte für eine besondere Bau­situa­tion kein
                          Rat und Tat fachkompetent zur Verfügung          Prüfzeugnis zutreffen, sind Ihnen unsere
                          stehen. Ein zertifiziertes Qualitäts­­manage­­   Brandschutz­experten im Innen- oder Außen­­
                          ment­system, das uns verpflichtet und bei        dienst gerne mit einem fachkompetenten
                          Ihnen in allen Bereichen, von der ersten Be-     Kons­truk­tionsvorschlag be­hilf­lich, der in
                          ratung bis hin zum fertiggestellten System,      Anlehnung an bestehende Prüf­zeugnisse
                          Vertrauen schafft.                               entweder mit einem Gut­achten abgedeckt
                                                                           oder direkt von der örtlichen Bauaufsicht
                          Gips – mit eingebauter Feuerwehr                 akzeptiert werden kann.
                          Für den Brandschutz einzusetzende Rigips-
                          Platten basieren auf dem Naturprodukt            Prüfzeugnisse und Zulassungen
                          Gips. Es enthält kristallgebundene Wasser-       Geprüfte Konstruktionen werden einzeln in
                          anteile, die im Brandfall als „Löschwasser“      Prüfzeugnissen bzw. Bauartgenehmigun-
                          dienen. Dieser dann austretende Wasser-          gen in Wort und Bild beschrieben. Die zur
                          dampf bewirkt, dass die Temperatur der           jeweiligen System­lösung aufgeführten
                          Oberfläche nicht höher als 100 °C ansteigen      ­Materialien sind bindend und nicht durch
                          kann, solange sich Wasserdampf bildet.            andere oder ähn­liche Materialien aus-
                                                                            tauschbar. Einzelne Komponenten sind evtl.
                          In z. B. Die Dicke 20 sind, ausgehend von         dicker (größer) dimensionierbar. Hierfür ist
                          einem Durchschnittsanteil des kris­tall­          die Rücksprache mit unserem technischen
                          gebundenen Wassers von 21 % pro m2,               Service notwendig.
                          über 4 Liter „Lösch­wasser“ enthalten.
                                                                           Nicht alle notwendigen Details können hier
                          Innovative Systemlösungen                        erläutert werden, deshalb gilt: Zur Ausfüh-
                          Rigips bietet eine Vielzahl von System­          rung jeder der hier im Katalog ent­haltenen
                          lösungen an, die einfachere Konstruktions-       Brand­schutz-Konstruktionen muss das ent­
                          aufbauten beinhalten und auch sehr viel          sprechende Prüfzeug­nis /Gutachten bzw.
                          schlanker sind als vergleichbare Systeme         Bauartgenehmigungen zu Rate ge­zo­gen
                          der DIN 4102.                                    werden!

6
Planen und Bauen Bauphysik-Grundlagen - Das Original. Für Räume zum Leben - Rigips
Baulicher Brandschutz
Das Rigips-Labor                               Das Rigips-Brandhaus
Rigips hat sehr früh den Bereich Forschung     Der ständig steigende Einsatz insbe­sondere
und Entwicklung vorange­trieben. Ein zent-     von Rigips-Brandschutz-Konstruk­tionen
rales Labor mit qualifizierten Mitarbeitern    in Krankenhäusern, Schulen, Verwaltungs­
befindet sich in Ladenburg.                    gebäuden usw. erfordert, aufgrund bau­
                                               recht­­licher Vor­schriften, immer mehr Ent­
Hier werden mit modernsten Labor- und          wicklun­gen geeigneter Systeme und deren
Analysegeräten Gipse und andere Bau­stoffe     Modi­fi­kationen.
auf all ihre produkt- und verarbeitungsrele-
vanten Eigen­schaf­ten untersucht.             Dazu bedarf es eigener qualifizierter Prüf-
                                               einrichtungen. Ein Brandofen für Vorprüfun­
Für innovative Entwicklungen und die Opti-     ­gen von Brandschutz-Kon­struktionen gibt
mierung vorhandener Produkte, gerade für        Rigips die Möglich­keiten, der Innovation
den Brandschutz, werden hier neue Rezep-        von Produkten und Systemen gerecht zu
turen entwickelt, ge­prüft und produktions-     werden und somit dem Planer und Architek­
technisch er­probt.                             ten, dem Trockenbauer und Handel jeder-
                                                zeit das technisch Mögliche anzubieten und
Eine wichtige Aufgabe sind aber auch qua-       weiter zu verfeinern.
litätssichernde Untersuchungen. Diese be-
ziehen sich sowohl auf die Rohstoffe, die in   Vor dem offiziellen Brandversuch in einem
den Produktions­prozess gelangen, als auch     Materialprüfungsamt kann jede Neuent­
auf die Fertig­pro­dukte. Neben den klassi-    wicklung auf Herz und Nieren überprüft
schen Unter­suchungsmethoden werden            werden, um dem Markt ein Spitzenerzeug-
heute auch modernste elektronische Unter­      nis anzubieten.
such­ungsverfahren und -geräte eingesetzt.

                                                                                              7
Planen und Bauen Bauphysik-Grundlagen - Das Original. Für Räume zum Leben - Rigips
Hinweise zu Rigips Verwendbarkeitsnachweisen

Mit Umsetzung des Urteils des EuGH vom          Mit einer Übereinstimmungserklärung, be-       Zur Beurteilung dieser Fragestellung werden
16.10.2014 wurde die Musterbauordnung in        scheinigt der Ersteller des Bauteils (Fach­    häufig ergänzende gutachterliche Stellung-
wesentlichen Punkten geändert. Die „Mus-        unternehmer), dass er dieses gemäß des         nahmen von erfahrenen Sachverständigen
ter Verwaltungsvorschrift Technische Bau-       gültigen Verwendbarkeitsnachweises (z. B.      und/oder Prüfstellen heran­gezogen, welche
bestimmungen“ (MVV TB) ersetzt seit 2018        AbP) erstellt hat. Die Überstimmung mit        grundlegend oder objektbezogen formuliert
die Bauregelliste (BRL). Es wurden neue         dem Nachweis liegt nach Musterbauord-          sein können. Die entsprechenden gutachter­
Begriffe wie „Bauartgenehmigung“ oder           nung auch dann vor, wenn von diesem            lichen Stellungnahmen können zusammen
„vorhabenbezogene Bauartgenehmigung“            nicht wesentlich abgewichen wird.              mit dem für das ­jeweilige System erforder­
mit aufgenommen. Diese Bauartgenehmi-                                                          liche Verwendbarkeitsnachweis ­online an-
gungen ersetzten die AbZ (Allgemeine             Nach den Landesbauordnungen (§ 22 ff          gefordert werden: rigips.de/services/
bauaufsichtliche Zulassung) bzw. die ZiE        Musterbauordnung) obliegt es dem Bau-          pruefzeugnisse-anfordern
(Zustimmung im Einzelfall).                     ausführenden (Ersteller des Bauteils), nicht
                                                wesentliche Abweichungen der von ihm           Gerne unterstützen wir Sie bei Fragen zur
Die hohe Qualität und die exzellente tech­      ­erstellten Bauart gegenüber dem verwen-       ergänzenden oder alternativen Nachweis-
ni­sche Leistungsfähigkeit von Rigips-Pro-       deten Nachweis (z. B. AbP) zu erklären.       führung. Klären Sie bitte mit Ihrem Rigips-
dukten und Systemen blieben von diesem           Die Beurteilung nicht wesentlicher Abwei-     Ansprechpartner, ob für Ihr Bauprojekt der
Verwaltungsakt grundsätzlich unberührt           chungen ermöglichen dem Fachunterneh-         Nachweis der Anwendbarkeit über AbP,
und haben sich nicht geändert.                   mer die Nachweisführung so zu ergänzen,       über die Erklärung einer nicht wesentlichen
                                                 dass die Angaben des Allgemeinen bauauf-      Abweichung, auf Basis normativer Konst-
Bei der Erstellung von AbP werden seitdem        sichtlichen Prüfzeugnisses nicht wesentlich   ruktionen oder über eine Zustimmung im
die Inhalte im Wesentlichen auf die ge­          erweitert und somit an die gegebenen          Einzelfall erfolgen kann.
prüften Konstruktionen reduziert. Darüber       Baustellenbedingungen angepasst werden
hinaus werden Beschlüsse für erweiterte          können.                                       Unser Planen und Bauen basiert auf dem
Anwendungen berücksichtigt, die grund-                                                         zum Drucktag vorliegenden letzten Nach-
sätzlich in einem fortlaufenden Prozess         Die Übereinstimmungserklärung kann direkt      weisstand und wird (insbesondere in der
zwischen den zuständigen Prüfstellen            online ausgefüllt und ausdruckt werden:        ­digitalen Fassung) permanent weiter
(PÜZ-Stellen) und dem DIBt abzustimmen          rigips.de/downloads/uebereinstimmungs-          ­aktu­alisiert. Genaue Hinweise zu den
sind.                                           erklaerung_rigips.pdf                            ­Nachweisen finden Sie auf den jeweiligen
                                                                                                  Systemseiten.
Der Beurteilung und Erklärung so genannter      Der Bauausführende hat jedoch häufig nicht
nicht wesentlicher Abweichungen kommt           die Prüferfahrung aus Brandversuchen, um
in diesem Zusammenhang eine steigende           sachgerecht beurteilen zu können, ob eine
Bedeutung zu.                                   Abweichung tatsächlich nicht wesentlich ist.

Rigips Handlungsempfehlung für die Anwender von Verwendbarkeitsnachweisen
Rigips empfiehlt im Planungsprozess grundsätzlich folgende Vorgehensweise:

                                  Leistungs­
                                  verzeichnis
       Nachweise
        einholen

                                                                                Hersteller-                                 Abnahme
             Angebot*/
              Zuschlag                                                           erklärung
                                                                               ausfüllen und
                                             Bauausführung
                                                                                Nachweise
                                                                                 beilegen

* Das Angebot sollte auf Basis der aktuellen Nachweise erstellt werden!

8
Baulicher Brandschutz
Da die Abgrenzung einer wesentlichen zu           Da in Deutschland das nationale und euro-         Konstruktive, statische und bauphysikali-
einer nicht wesentlichen Abweichung nicht         päische Klassifizierungssystem gleichbe-          sche Eigenschaften von Rigips-Systemen
eindeutig gesetzlich geregelt ist und daher       rechtigt gültig sind, ist es für die Planer be-   gelten nur bei Verwendung von Rigips-­
von den zuständigen Bauaufsichtsbehörden          sonders empfehlenswert, unter Benennung           Systemkomponenten oder seitens Rigips
uneinheitlich bewertet werden kann, emp-          der bauaufsichtlichen Begriffe auszuschrei-       ausdrücklich empfohlener Produkte.
fehlen wir, die Frage der Akzeptanz bezüg-        ben, welche durch beide Klassifizierungen
lich nicht wesentlicher Abweichungen              bedient werden können.
stets vor der Ausführung der Arbeiten mit
dem Auftraggeber bzw. den für den Brand-          Diese sind z.B.
schutz verantwortlichen Personen oder             • feuerhemmend
­Behörden abzuklären. So kann nachträg­           • hochfeuerhemmend
 lichen Problemen vorgebeugt werden.              • feuerbeständig

Die aktuellen Verwendbarkeitsnachweise            Gegebenenfalls sind – üblicherweise mit Be­
können Sie nach Auswahl eines Systems             zug auf die jeweilige Landesbauordnung –
über unsere Systemsuche (­rigips.de/­             weitere Anmerkungen zu ergänzen wie z. B.
systeme-kalkulation) oder direkt unter            • nur aus nichtbrennbaren Baustoffen
­folgendem Link online anfordern:                 • Brandwand
 rigips.de/services/pruefzeugnisse-anfor-
 dern                                             Hinweise zu unseren Brandschutznach­              Weitere Informationen dazu unter:
                                                  weisen                                            rigips.de/trockenbauloesungen/
Nachweis der Feuerwiderstandsklassen              Rigips-Systeme bieten dem Anwender                rigisystem
Der Nachweis der Feuerwiderstandsklassen          ­häufig zusätzliche Ausführungsvarianten,
kann in Deutschland auf Basis folgender            die nicht unmittelbar vom Verwendbarkeits­
Unterlagen geführt werden:                         nachweis erfasst sind. Auf Basis unserer
• Normativ geregelt nach DIN 4102-4               technischen Bewertungen sowie ergänzen-
   (Bauteilkatalog Brandschutz),                   der gutachterlicher Stellungnahmen von
• Allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnisse       Experten der Prüfstellen gehen wir davon
   (AbP),                                          aus, dass diese Ausführungen als nicht
• allgemeine Bauartgenehmigung,                   wesentliche Abweichungen eingestuft
• Europäisch technische Zulassungen /             werden.
   Bewertungen (ETZ/ETB) oder
• Vorhabenbezogene Bauartgenehmigung             Insoweit ist nach unserer Einschätzung für
                                                  diese Ausführungen keine vorhabenbezo-
Übergangsregeln und Gültigkeit bisheriger         gene Bauartgenehmigung erforderlich,
Nachweise nach deutscher Klassifizierung          sondern die Bestätigung der Übereinstim-
In Deutschland gelten folgende Übergangs­         mung und der nicht wesentlichen Abwei-
regeln:                                           chung über die Übereinstimmungserklärung
a.	Das europäische Klassifizierungssystem        des Erstellers des Bauteils (Fachunterneh-
    steht gleichberechtigt neben dem bis­         mer) ausreichend. Die dieser Einschätzung
    herigen Klassifizierungssystem nach           zugrundeliegenden Dokumente stellen wir
    DIN 4102 (Beschluss der ARGEBAU).             zusammen mit dem Verwendbarkeitsnach-
b.	Mit der Parallelgeltung beider Klassifizie-   weis zur Verfügung.
    rungssysteme besteht die Möglichkeit
    für Hersteller und Anwender, Nachweise        Da die Abgrenzung einer wesentlichen zu
    zum Brandverhalten oder zur Feuerwi-          einer nicht wesentlich Abweichung nicht
    derstandsfähigkeit (z. B. AbP) entweder       eindeutig gesetzlich geregelt ist und daher
    auf der Grundlage der DIN EN 13501            von den zuständigen Bauaufsichtsbehör-
    (z. B. EI 90) oder der DIN 4102 (z. B.        den uneinheitlich bewertet werden kann,
    F 90-A) zu führen.                            empfehlen wir, das Vorliegen einer nicht
c.	Eine zeitliche Begrenzung der Geltungs-       wesentlichen Abweichung vor Bauausfüh-
    dauer des bisherigen Systems der              rung mit den für den Brandschutz verant-
    DIN 4102-Klassen (z. B. F 30 oder F 90)       wortlichen Personen oder Behörden abzu-
    ist derzeit nicht abzusehen.                  stimmen.

                                                                                                                                                9
Begriffe und Anforderungen
... nach der deutschen Norm DIN 4102, der europäischen Norm DIN EN 13501 und mitgeltenden Normen

1. Einleitung                                    Nachfolgende Erläuterungen sollen helfen,     4. Die deutsche Norm DIN 4102 „Brand­
In der nationalen deutschen Norm DIN 4102        sich insbesondere in der Phase der Koexis­    verhalten von Bau­stof­­­fen und Bauteilen“
„Brandver­halten von Bau­stoffen und Bau-        tenz der deutschen und europä­ischen          • DIN 4102-1
teilen“ werden Bau­stoffe und Bauteile hin-      Brandschutzklassifi­zie­rung, die besondere      (Klassifizierung von Baustoffen)
sichtlich ihres Brandver­haltens ausführlich     Ansprüche an Baustoffhersteller, Planer,      • DIN 4102-2
charakterisiert sowie Begriffe, Anforde­         Verarbeiter und Bauleitung stellt, zurecht­      (Klassifizierung von Bauteilen)
rungen und Prüfungen hierfür festgelegt.         zufinden.                                     • DIN 4102-3
Als Bauteile im Sinne dieser Norm gelten                                                          (Brandwände und nichttragende Außen-
­Wände, Decken, Stützen, Unterzüge usw..         2. In eigener Sache                              wände)
                                                 Die hier aufgeführten Begriffserklärungen     • DIN 4102-4
Bauteile mit brandschutztechnischen              und Erläuterungen sind Auszüge für               (Zusammen­stel­lung und An­wen­­dung
Sonderanforderungen, wie Brand­wände,            Planer, Architekten und Anwender des             klassifizierter Bau­stoffe, Bau­­teile und
Feuerschutz­ab­schlüsse, Ab­schlüs­se in         Trockenbaus aus der DIN 4102 und der             Sonder­bauteile, sog. Bauteilkatalog)
Fahr­schacht­wänden, Ver­gla­sungen der          DIN EN 13501 sowie ggfs. mitgeltender         • DIN 4102-5
Feuer­widerstands­klas­se G, Lüftungs­lei­tun­   Normen und ersetzen daher nicht die              (Feuerschutz­ab­schlüsse, Ab­schlüs­se in
gen etc., werden hinsichtlich der Begriffe,      Ausarbeitung mit den Langtexten dieser           Fahrschacht­wän­den und gegen feuer­
Anfor­de­rungen und Prüfungen in DIN 4102,       Normen!                                          wider­standsfähige Verglasungen)
Teil 3 bzw. Teile 5-7 be­handelt.                                                              • DIN 4102-6
                                                                                                  (Lüftungslei­­tungen)
Teil 4 der DIN 4102 enthält eine Zu­sammen­­     3. Allgemeines                                • DIN 4102-7
stellung von Baustof­fen, Bau­teilen und         Die europäischen Klassifizie­rungen zum          (Bedachungen)
Konstruk­tionen aus ge­norm­ten Baustof­fen      Brandverhalten und zum Feuer­wider­stand      • DIN 4102-8
mit nachgewiesenen Bau­stoff- bzw. Feuer­        sind in dem Anhang der MVV TB aufge-             (Kleinprüfstand)
wider­stands­­klassen und hat damit eine be­     nommen.                                       • DIN 4102-9
sondere Be­deutung für die Bauaus­führung.                                                        (Kabelabschot­tung­en)
                                                 Mit der Änderung der Musterbauordnung         • DIN 4102-11
Im Zuge der Harmonisierung europä­ischer         wurden auch die Bauordnungen der einzel-         (Rohrumman­te­lungen, Rohr­ab­schottun­
Normen wurde auch der Bau­liche Brand-           nen Länder angepasst, wo­nach Baupro­            gen, Installations­schächte und -kanäle so-
schutz erfasst, so dass es inzwischen mit        dukte nur verwendet werden dürfen, wenn          wie Abschlüsse ihrer Revisions­öffnungen)
der DIN EN 13501 „Klassi­fizie­rung von Bau-     sie von den in der Verwaltungsvorschrift      • DIN 4102-12
produkten und Bauarten zu ihrem Brand­           Technische Baubestimmungen (VV TB)               (Funktionserhalt von elektrischen Kabel-
ver­halten“ und diversen Prüf­nor­men auch       des DIBt be­kannt gemachten technischen          anlagen)
europäische Rege­lungen zur Charakterisie-       Regeln nicht oder nicht wesentlich ab­wei­    • DIN 4102-13
rung des Brand­ver­hal­tens von Bau­stoffen      chen (geregelte Bau­­produkte).                  (Brandschutzverglasungen)
(Baupro­dukten) und Bauteilen (Bauarten)                                                       • DIN 4102-14
sowie zur Fest­legung von Begriffen und          Bauprodukte, für die es allgemein an­er­         (Bodenbeläge und Bodenbe­schichtungen)
Prü­fungen hierfür gibt. Aller­dings weichen     kannte Regeln der Technik nicht gibt (nicht   • DIN 4102-15
die europäischen Normen in einigen Punk-         geregelte Bauprodukte) oder die von tech-        (Brandschacht)
ten von der deutschen Norm DIN 4102 er-          nischen Regeln wesentlich ab­weichen,         • DIN 4102-16
heblich ab. So ersetzen z. B. die Teile 1 und    benötigen als Verwendbar­keitsnachweis           (Durchführung von Brandschacht­
2 der DIN EN 13501 keineswegs vollständig        - eine allgemeine Bauartgenehmigung oder        prüfungen)
die Teile 1, 2 und 4 der DIN 4102. Ein Bau­      - ein allgemeines bauaufsichtliches Prüf­    • DIN 4102-17
teilkatalog, ähnlich der DIN 4102, Teil 4, mit      zeugnis oder                                  (Schmelzpunkt von Mineral­faser-Dämm­
einer Zu­sammen­stellung klassifizierter Bau­    - eine vorhabenbezogene Bauartgenehmi-          stoffen)
stoffe, Bau­teile und Sonder­bauteile gibt es       gung.                                      • DIN 4102-18
z. B. auf europäischer Ebene nicht. Dies                                                          (Feuerschutzabschlüsse „selbstschließend“)
sind u. a. Gründe dafür, weshalb für eine        Zur Bestätigung der Übereinstimmung mit
noch unbestimmte Zeit, sicher aber noch          den technischen Regeln bzw. mit der allge-
über Jahre hinweg, die deutsche und die          meinen bauaufsichtlichen Bauartgenehmi-
europäische Klassi­fizie­rung gleichberech-      gung, dem allgemeinen bauaufsichtlichen
tigt nebeneinander gültig sein werden.           Prüf­zeugnis oder der vorhabenbezogenen
                                                 Bauartgenehmigung tragen die verwend-
                                                 baren Baupro­duk­te das Übereinstimmungs-
                                                 zeichen (Ü-Zeichen).

10
Baulicher Brandschutz
5. Die europäische Klassi­fizie­rungs­norm      • DIN EN 1366                               • DIN EN 13163
DIN EN 13501 „Klassi­fizierung von                 „Feuerwiderstandsprü­fungen für              (Schaumkunststoffe als Dämmstoffe
Bau­produk­ten und Bauarten zu ihrem               Installationen“                              im Bauwesen)
Brand­ver­halten“                               • DIN EN 1366-1                             • DIN EN 13950
• DIN EN 13501-1                                  (Leitungen)                                  in Verbindung mit
   „Klassifizierung mit den Er­geb­nissen aus   • DIN EN 1366-2                             • DIN 18184
   den Prüfungen zum Brand­verhalten von           (Brandschutzklappen)                         (Gipsplatten-Verbundelemente)
   Bau­produkten“ (Baustoffe/ Bauprodukte)      • DIN EN 1366-3                             • DIN EN 13964
• DIN EN 13501-2                                  (Abschottungen)                              in Verbindung mit
   „Klassifizierung mit den Ergebnissen         • DIN EN 1366-4                             • DIN 18168
   aus den Feuer­widerstandsprüfungen              (Abdichtungssysteme für Bau­teil­fugen)      (Gipsplatten-Deckenbekleidungen
   mit Ausnahme von Lüftungs­anlagen“           • DIN EN 1366-5                                und ­Unterdecken)
   (Bauteile/Bauarten)                             (Installationskanäle und -schächte)       • DIN EN 14195
• DIN EN 13501-3                               • DIN EN 1366-6                                in Verbindung mit
   „Klassifizierung mit den Er­gebnissen           (Doppel- und Hohlböden)                   • DIN 18182-1
   aus den Feuer­wider­standsprüfungen an       • DIN EN 1366-7                                (Profile aus Stahlblech)
   Lüftungsanlagen“                                (Förderanlagen)
                                                • DIN EN 1366-8
                                                   (Entrauchungsleitungen)                   8. Begriffe aus der DIN 4102 bzw. der
6. Wichtige europäische Prüf­normen           • DIN EN 1366-9                             DIN EN 13501
• DIN EN 1363                                     (Entrauchungsleitungen für eine
   „Feuerwiderstands­prüfungen“                    Raumeinheit)                              8.1 Klassen zum Brandverhalten von
• DIN EN 1363-1                                • DIN EN 1366-10                            Baustoffen bzw. Baupro­dukten (Bau­
   (Allgemeine Anforderungen)                      (Entrauchungsklappen)                     stoffklassen)
• DIN EN 1363-2                                				                                         Zur Einteilung von Baustoffen bzw. Bau-
   (Alternative und ergänzende Verfahren)       • DIN EN 1634                               produkten nach ihrem Brandver­hal­ten in
                                                   „Feuerwiderstandsprü­fungen für           (Baustoff) Klassen müssen diese entweder
• DIN EN 1364                                     Tür- und Abschlussein­rich­tungen“        nach deutscher Norm DIN 4102-1 oder
   „Feuerwiderstandsprü­fungen für              • DIN EN 1634-1                             ­alternativ nach europäischer Norm geprüft
   nicht­tragende Bauteile“                        (Feuerschutzabschlüsse)                    werden. Da das Brandver­halten nicht nur
• DIN EN 1364-1                                • DIN EN 1634-2                              von der Art des Stoffes sondern auch von
   (Wände)                                         (Beschläge)                                der Gestalt, der spezifischen Oberfläche
• DIN EN 1364-2                                • DIN EN 1634-3                              und Masse, dem Verbund mit anderen
   (Unterdecken)                                   (Rauchschutzabschlüsse)                    ­Stoffen, den Verbindungsmitteln und der
• DIN EN 1364-3                                                                               Verarbei­tungstechnik beeinflusst wird,
   (Vorhangfassaden – Gesamt­aus­führung)                                                      müssen solche Faktoren bei den Prüfungs-
• DIN EN 1364-4 (Vorhangfassaden –             7. Weitere wichtige Normen im                  vorbereitungen, bei der Aus­wahl von Pro-
   Teilaus­führung)                             Trockenbau		                                   ben, bei der Interpre­tation der Prüf­ergeb­
                                                • DIN 4103-1                                  nisse sowie bei der Kenn­zeichnung von
• DIN EN 1365                                    (Nichttragende innere Trenn­wände)          Baustoffen be­rück­sichtigt werden.
    „Feuerwiderstands­prüfungen für             • DIN 4108
    tragende Bauteile“                             (Wärmeschutz im Hochbau)
• DIN EN 1365-1                                • DIN 4109
    (Wände)                                        (Schallschutz im Hochbau)
• DIN EN 1365-2                                • DIN 18181
    (Decken und Dächer)                            (Verarbeitung von Gips­platten)
• DIN EN 1365-3                                • DIN 18182, Teile 2-4
    (Balken)                                       (Schrauben, Klammern, Nägel)
• DIN EN 1365-4                                • DIN 18183
    (Stützen)                                      (Montagewände aus Gipsplatten)
• DIN EN 1365-5                                • DIN EN 520
    (Balkone)                                      in Verbindung mit
• DIN EN 1365-6                                • DIN 18180
    (Treppen)                                      (Gipsplatten)
                                                • DIN EN 13162
                                                   (Faserdämmstoffe im Bau­wesen)

                                                                                                                                         11
Begriffe und Anforderungen

Nach der deutschen Norm DIN 4102-1
                                                   Tabelle 1: Zuordnung der Klassen zum Brandverhalten von Baustoffen/
werden nichtbrennbare Baustoffe in die
Baustoffklasse A mit der Unter­teilung in          Bauprodukten* gemäß DIN 4102-1 bzw. DIN EN 13501-1
die Klassen A1 und A2 eingeordnet.
                                                   Bauaufsichtliche    Zusatzanforderungen                  Europäische         Deutsche
                                                   Anforderungen                                            Baustoffklasse      Baustoffklasse
Brennbare Baustoffe gehören zur Bau­stoff­                             keine Rauch­      kein brennen-
                                                                                                            nach                nach
klasse B mit den Klassen B1, B2 und B3,                                entwicklung       des Abtropfen/
                                                                                                            DIN EN 13501-1      DIN 4102-1
wie in Tabelle 1 ange­geben. Bei der Klassi-                                             Abfallen
fizierung des Brandver­haltens nach europä-
ischer Norm werden dagegen die Baustoffe           nichtbrennbar              x                x            A1                  A1
bzw. Bauprodukte in sogar 7 Klassen ein-           ohne Anteile
geteilt: A1, A2, B, C, D, E und F.                 von brennbaren
		                                                 Baustoffen
Darüberhinaus werden bei der europä­i­             nichtbrennbar              x                x            A2 - s1 d0          A2
schen Normung als zusätzliche Prüf- bzw.           mit Anteilen
Klassifizierungskriterien die Rauch­ent­           von brennbaren
wicklung (s = smoke) sowie das brennende           Baustoffen
Abfal­len/Abtropfen (d = droplets) aufge-
                                                   schwer­                    x                x            B, C - s1 d0        B1
nommen. Beide Kriterien werden in jeweils
                                                   entflammbar
3 Ab­­stufungen berücksichtigt:                                                                x            A2, B, C - s2 d0
                                                                                               x            A2, B, C - s3 d0
Rauchentwicklung s:
s1 – keine/kaum Rauchentwicklung                                              x                             A2, B, C - s1 d1
s2 – beschränkte Rauchentwicklung
                                                                              x                             A2, B, C - s1 d2
s3 – unbeschränkte Rauchentwicklung
                                                                                                            A2, B, C - s3 d2
Brennendes Abfallen/Abtropfen d:
                                                   normal­                    x                x            D - s1 d0           B2
d0 – kein Abtropfen
                                                   entflammbar
d1 – kein fortdauerndes Abtropfen                                                              x            D - s2 d0
d2 – deutliches Abtropfen
                                                                                               x            D - s3 d0

Dies hat zur Folge, dass die europäische                                      x                             D - s1 d2
Klassifizierung zum Brandver­halten von
                                                                                                            D - s2 d2
Baustoffen/Bauprodukten deutlich mehr
und nach deutscher Norm bisher nicht                                                                        D - s3 d2
­bekannte Klassen enthält, wie in Tabelle 1                                                    x            E
 dargestellt.
 		                                                                                                         E - d2
 In Tabelle 1 sind die Baustoffklassen nach                                                                 F
 DIN 4102-1 bzw. nach DIN EN 13501-1
 direkt gegenübergestellt. Diese Gegen­            leichtentflammbar                                        F                   B3
 über­stellung macht auf einen weiteren            * ohne Bodenbeläge
 wichtigen Aspekt aufmerksam, dass näm-
 lich die Klassen nach deutscher bzw. euro-
 päischer Norm wegen unterschiedlicher/
 zu­sätz­licher Prüfverfahren nicht vollständig   8.2 Ermittlung bzw. Nachweis der                  - bei denen jedoch die Voraus­setzungen
 vergleichbar sind.                               Baustoffklassen                                      für die Klassifizierung durch Ergebnisse
                                                  a) durch Brandversuche                               aus zusätzlichen Prüfungen nach anderen
Besonders eindrucksvoll lässt sich dies ver­      Im Rahmen der deutschen Norm wird die                Prüfver­fahren erfüllt werden sollen, be-
anschaulichen an der Baustoff­klas­se A2.         Baustoffklasse auf der Grundlage von Prü-            dürfen zusätzlicher Beurteilungen bzw.
Ein Bauprodukt, das nach DIN EN 13501-1           fungen nach DIN 4102-1 ermittelt und z. B.           Nachweise (vgl. 3. Allgemeines).
in der europäischen Klasse A2 eingestuft ist,     durch eine Allge­meine Bauauf­sichtliche
ist nur dann ein nichtbrennbarer Baustoff         Zulassung des Deutschen Instituts für Bau-        Alternativ kann im Rahmen der europäi-
(ähnlich der Klasse A2 nach DIN 4102-1),          technik (DIBt) nachgewiesen.                      schen Norm die „Baustoffklasse“ auf der
wenn gleichzeitig die Kriterien „Rauchent­        		                                                Grundlage von Prüfungen ermittelt werden
wicklung“ und „Brennendes Abtrop­fen“ mit         Baustoffe, die unter den Begriff Baupro­          und die Klassifizierung nach DIN EN 13501-1
s1 bzw. d0 klassifiziert sind. Sobald auch        dukt nach den Landesbau­ord­nungen fallen         erfolgen, vorausgesetzt, dass für das zu
nur eines dieser Kriterien mit s2, s3, d1         und die zwar die allgemeinen Anforderun-          prüfende Bauprodukt bereits eine europäi­
oder d2 eingestuft ist, handelt es sich nach      gen an die jewei­lige Baustoff­klasse erfüllen,   sche Produktnorm existiert.
euro­pä­i­scher Klassifizierung bereits um ein    - für deren Klassifizierung jedoch die
schwerentflammbares Bauprodukt!                     ­Prüf­ergebnisse nach obiger Norm allein
                                                     nicht ausreichen (siehe DIN 4102-1,
				                                                 Abs. 5.1.2.1, 5.2.2.1 und 6.1.2.1) oder

12
Baulicher Brandschutz
b) ohne Brandversuche
                                                   Tabelle 2: Feuerwiderstandsklassen von Bauteilen nach DIN 4102-2 und
Wenn der zu klassifizierende Baustoff in
DIN 4102-4 unter „Klassifizierte Bau­stoffe“       ihre Zuord­nung zu den bauaufsichtlichen Anforderungen*
aufgeführt ist, kann er ohne weitere Brand-
                                                   Bauaufsichtliche             Feuerwiderstandsklasse             Kurzbezeichnung
prüfungen und Nachweise in die dort ange-
                                                   Anforderungen                nach DIN 4102-2                    nach DIN 4102-2
gebene Baustoffklasse eingeordnet werden.
		                                                 feuerhemmend                 Feuerwiderstandsklasse F 30        F 30-B
Auf europäischer Ebene gibt es keinen dem
Teil 4 der DIN 4102 entsprechenden Bau-                                         Feuerwiderstandsklasse F 30 und    F 30-AB
produkt-Katalog. Aller­dings ist eine Reihe                                     in den wesentlichen Teilen aus
von Baupro­dukten, z. B. Gips­karton­platten                                    nichtbrennbaren Baustoffen
nach DIN EN 520, über die betreffende              feuerhemmend                 Feuerwiderstandsklasse F 30 und    F 30-A
­Produktnorm auf Basis der DIN EN 13501-1          und aus nichtbrennbaren      aus nichtbrennbaren Baustoffen
 brandschutztechnisch klassifiziert. Auch in       Baustoffen
 diesen Fällen können die jeweiligen Produkte
                                                   hochfeuerhemmend             Feuerwiderstandsklasse F 60 und    F 60-AB
 ohne weitere Brandprüfungen und Nach-
                                                                                in den wesentlichen Teilen aus
 weise in die dort angegebenen Klassen ein-
                                                                                nichtbrennbaren Baustoffen
 gestuft werden.
 			                                                                            Feuerwiderstandsklasse F 60 und    F 60-A
 8.4 Brandschutztechnische Klas­si­f­izierung                                   aus nichtbrennbaren Baustoffen
 von Bau­teilen bzw. Bauarten (Feuer­wider­
                                                   feuerbeständig               Feuerwiderstandsklasse F 90 und    F 90-AB
 standsklassen)
                                                                                in den wesentlichen Teilen aus
 a) Deutsche Norm DIN 4102
                                                                                nichtbrennbaren Baustoffen
 Das Brandverhalten von Bauteilen wird
 durch Feuerwiderstandsklassen beschrie-           feuerbeständig und           Feuerwiderstandsklasse F 90 und    F 90-A
 ben, die aus Brandprüfungen der Bau­teile,        aus nichtbrennbaren          aus nichtbrennbaren Baustoffen
 z. B. nach DIN 4102-2 oder anderen Teilen         Baustoffen
                                                                                Feuerwiderstandsklasse F 120 und   F 120-A
 der Norm DIN 4102, ermittelt werden. Die                                       aus nichtbrennbaren Baustoffen
 Klassi­fizierung enthält drei Angaben:
 - einen Buchstaben zur Beschreibung der                                       Feuerwiderstandsklasse F 180 und   F 180-A
    Art des klassifizierten Bauteils, z. B. ein                                 aus nichtbrennbaren Baustoffen
    „F“ für tragende und raum­ab­schließen­de      * (Auszug aus DIN 4102-2, Tabelle 2)
    Wände, Decken, Stüt­­zen, Unterzüge u. a.
    sowie für nichttragende Innen­wände oder
    z. B. ein „S“ für Kabelab­schottungen, die
    zu Sonder­bau­teilen nach DIN 4102-9 ge-      Im Teil 4 der DIN 4102 sind zahlreiche
    hören, usw.                                   Kons­truktionen bzw. Bauteile aufge­listet,
 - die Feuerwiderstandsdauer in Minuten,         die ohne weitere Nachweise in die dort
    d. h. die Mindestdauer in Minuten, während    ­angegebenen Feuerwider­stands­klassen
    der das im Brand­versuch geprüfte Bauteil      eingestuft werden können. Bauteile, die
    die z. B. nach DIN 4102-2 gestellten An­       auf Basis der DIN 4102 nicht hinreichend
    for­derungen erfüllt (mindestens 30, 60,       beurteilt werden können, bedürfen eines
    90, 120 oder 180 Min.),                        geson­der­ten Nach­weises durch
 - eine Kennzeichnung zum Brandver­halten         - eine allgemeine Bauartgenehmigung oder
    (Baustoffklasse) der im Bauteil enthalte-      - ein allgemeines bauaufsichtliches
    nen „wesentlichen“ Baustoffe mit A bzw.             Prüf­zeugnis (ABP) oder
    AB bzw. B.                                     - eine vorhabenbezogene Bauartgenehmi-
                                                        gung.
Aus diesen drei Angaben ergeben sich die
in DIN 4102-2 definierten Feuer­wider­stands­­
klassen für Bauteile bzw. die zugehörigen
Kurzbezeich­nungen, die in der hier wieder-
gegebenen Tabelle 2 aufgeführt und gleich-
zeitig den „bauaufsichtlichen Anforde­run­
gen“ gegenübergestellt sind.

Diese bauaufsichtlichen Anforderun­gen an
die Feuerwiderstandsfähigkeit von Bauteilen
ergeben sich aus den Regelungen der
Landesbauord­nun­gen zu Wänden, Decken
und Dächern und sind auch in der Verwal-
tungsvorschrift technische Baubestimmun-
gen in Anhang 4 mit aufgenommen.

                                                                                                                                     13
Begriffe und Anforderungen

b) Europäische Norm DIN EN 13501                  Tabelle 3: Europäische Klassifizierungskriterien zum Feuerwiderstand von
Ähnlich wie bei der Klassifizierung des
                                                   Bauteilen bzw. Bauarten nach DIN EN 13501-2 und DIN EN 13501-3*
Brandverhaltens von Baustoffen/Bau­pro­
dukten ist auch die Klassifizierung des
                                                   Herleitung des                  Kriterium                       Anwendungsbereich
Brandverhaltens von Bau­teilen/Bau­arten
                                                   Kurzzeichen
nach europäischer Norm DIN EN 13501,
Teile 2 und 3 komplexer als nach der deut-         R (Résistance)                  Tragfähigkeit                   zur Beschreibung der
schen Norm DIN 4102-2. Auch hier beste-                                                                            Feuerwiderstands­-
                                                   E (Étanchéité)                  Raumabschluss
hen die Klassi­fizie­rungen aus Buch­staben                                                                        fähigkeit
und Zahlen­angaben, wobei die Buch­staben          I (Isolation)                   Wärmedämmung
die Beur­teilungskriterien kenn­­zeichnen und                                      (unter Brandeinwirkung)
die Zahlen die Feuer­widerstandsdauer in
                                                   W (Radiation)                   Begrenzung des
Minuten angeben. Dabei werden im euro-
                                                                                   Strahlungsdurchtritts
päischen Klassi­fizierungssystem mehr Zeit­
intervalle be­rücksichtigt: 15, 20, 30, 45, 60,    M (Mechanical)                  Mechanische Einwirkung
90, 120, 180 und 240 Minuten.                                                      auf Wände (Stoß­
		                                                                                 beanspruchung)
Eine zusätzliche Angabe zum Brandverhal-           S200 (Smokemax. leakage         Begrenzung der Rauch-           Rauchschutzabschlüsse (als
ten der im beurteilten Bauteil enthaltenen         rate)                           durchlässigkeit (Dichtheit,     Zusatzanforderung auch bei
Baustoffe/Bau­produkte ist in den europäi-                                         Leckrate), erfüllt die Anfor-   Feuerschutzabschlüssen)
schen Klassen nicht vorge­sehen. Aussagen                                          derungen sowohl bei Umge-
hierzu müssten durch zu­sätz­liche Beurtei-                                        bungstemperatur als auch
lungen auf Basis der DIN EN 13501-1 erhal-                                         bei 200 °C
ten werden. Anderer­seits können die euro-
päischen Feuer­widerstands­klas­sen aber           C... (Closing)                  selbstschließende Eigen-        Rauchschutztüren,
weitere Kürzel enthalten, die zusätzliche                                          schaft (ggf. mit Anzahl der     Feuerschutzabschlüsse
An­gaben zu den Klassifizie­rungs­kriterien                                        Lastspiele) einschließlich      (einschließlich Abschlüsse
beschreiben.                                                                       Dauerfunktion                   für Förder­anlagen)
                                                   P                               Aufrechterhaltung der           Elektrische Kabelanlagen
Die wichtigsten europäischen Klassifizie-                                          Energieversorgung und/          allgemein
rungskriterien und zusätzlichen An­gaben                                           oder
dazu sowie die zugehörigen Buchstaben-                                             Signalübermittlung
kürzel sind in Tabelle 3 aufgeführt, die
ihrer­seits einen Aus­zug aus der entspre-         G                               Rußbrandbeständigkeit           Schornsteine
chenden Tabelle des Anhang 4 zur MVV TB            K1, K2                          Brandschutzvermögen             Wand- und Decken­
(vgl. Angabe in der ­Tabellen-Überschrift)                                                                         bekleidungen
darstellt.                                                                                                         (Brandschutzbekleidungen)
                                                   I1, I2                          unterschiedliche Wärme-         Feuerschutzabschlüsse
Durch Kombination verschiedener Klassi­
                                                                                   dämmungskriterien               (einschließlich Ab­schlüsse
fizierungskriterien miteinander sowie mit
                                                                                                                   für Förderanlagen)
zusätzlichen Angaben und mit den zuge­
hörigen Feuerwider­stands­dauern ergibt            i –> o                          Richtung der klassifizierten    Nichttragende Außenwände,
sich eine Vielzahl europä­ischer Feuer­wi­der­     i
Baulicher Brandschutz
8.5 Vorbeugender Brandschutz                        Brandwände werden im Teil 3 der DIN 4102            • Abschnitt 4.2.4:
Der vorbeugende Brandschutz um­fasst                behandelt und müssen den in den Ab-                 Brandwände müssen bei den Prüfungen
Maßnahmen zur Verhinderung eines Brand­­            schnitten 4.2.1 bis 4.2.4 dieser Norm ge-           nach Abschnitt 4.3.3 unter der dort defi-
ausbruchs und einer Brand­aus­brei­tung             nannten Anforderungen genügen, es sei               nierten Stoßbean­spru­chung standsicher
sowie zur Siche­rung der Rettungs­wege              denn, dass sie gemäß Abschnitt 4.2.5 eine           und raumabschließend im Sinne von
und schafft Voraus­set­zungen für einen             höhere Feuer­widerstandsdauer aufgrund              DIN 4102, Teil 2 bleiben.
wirkungs­vollen abweh­renden Brandschutz.           besonderer bauaufsichtlicher Be­stimmun­
                                                    gen aufweisen müssen. Zu den Anforde­
8.6 Brandabschnitt                                  rungen an Brandwände heißt es (auszugs-             9. Mitgeltende Richtlinien
Der Brandabschnitt ist der Teil eines Gebäu­­       weise) in DIN 4102-3:                               • Rechtsgrundlagen für die Erteilung
des oder einer Gebäude­gruppe, der durch            • Abschnitt 4.2.1:                                    allgemeiner bauaufsichtlicher (baurecht­
Wände und/oder Decken be­grenzt ist, für            Brandwände müssen aus Baustoffen der                  licher) Zulassungen
die bestimmte An­for­de­rungen gelten.              Klasse A nach DIN 4102, Teil 1 be­stehen.           • Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie
                                                    • Abschnitt 4.2.2:                                    MLAR
8.7 Brandwände                                      Brandwände müssen die Forderungen der               • Muster-Lüftungsanlagen-Richtlinie
Brandwände sind Wände zur Tren­nung                 Abschnitte 4.2.3 und 4.2.4 ohne Anordnung             MLüAR
oder Abgrenzung von Brand­abschnitten.              von Bekleidungen erfüllen.                          • Muster-Systemböden-Richtlinie
Sie sind dazu bestimmt, die Ausbreitung             • Abschnitt 4.2.3:                                    MSysBöR
von Feuer auf andere Gebäude oder Ge-               Brandwände müssen bei mittiger und aus-
bäudeabschnitte zu verhindern.                      mittiger Belastung die Anfor­de­rungen
                                                    mindestens der Feuerwider­standsklasse
                                                    F 90 nach DIN 4102, Teil 2 erfüllen.

 Tabelle 4: Feuerwiderstandsklassen ausgewählter Bauteile und Sonderbauteile nach DIN EN 13501-2 und
 DIN EN 13501-3 und ihre Zuordnung zu den bauaufsichtlichen Anforderungen*

(Zur Gegenüberstellung sind die Feuerwiderstandsklassen nach der alten DIN 4102 in den eckigen Klammern [x] angegeben)

Bauaufsichtliche    Tragende Bauteile           Nichttragende Nichttragende Selbständige                Feuerschutz- Installations-     Elektrische
Anforderungen                                   Innenwände    Außenwände Unterdecken                    abschlüsse 1) schächte und      Leitungs­
                    ohne         mit
                                                                                                                      -kanäle           anlagen mit
                    Raum­        Raum­
                                                                                                                      (I-Kanäle)        Funktions­
                    abschluss    abschluss
                                                                                                                                        erhalt
                                                                                                                                        (E-Kanäle)

feuerhemmend        R 30         REI 30         EI 30             E 30 (i –> o)       EI 30 (a –> b)    EI230-C...     EI 30            P 30
                                                                  und                 EI 30 (a  b)    EI260-C...     EI 60            P 60
hemmend                                                           und                 EI 60 (a  b)    EI290-C...     EI 90            P 90
                                                                  und                 EI 90 (a
Ertüchtigung
... von Einfachständerwänden und Schachtwänden von F 0 auf F 30-A

 Brandschutztechnische Ertüchtigung auf F 30-A                                            Systemaufbau

                                                                                         1.1	 vorhandene Beplankung
                                                                                         1.2 zusätzliche Beplankung
                                                                                         2    Anschlussdichtung
                                                                                         3.1 UW-Wandprofile
                                                                                         3.2 CW-Wandprofile
                                                                                         4	Mineralwolle gemäß Verwendbarkeits-
                                                                                            nachweis der vorhandenen Wand

 Voraussetzung                                                                            Allgemeine Hinweise

• Die vorhandene zu ertüchtigende Montagewand muss an Bauteilen F 30 angeschlossen      Die Befestigung der zusätzlichen Beplan-
   sein.                                                                                 kungen (zur Ertüchtigung) erfolgt gemäß
• Die Unterkonstruktion muss aus CW-Wandprofilen (Ständerabstand ≤ 625 mm) und          DIN 18182-2 z. B. mit Rigips Schnellbau-
   UW-Anschlussprofilen ≥ 0,6 mm Dicke bestehen und die Anforderungen nach DIN 4103-1    schrauben TN immer in den CW-Ständern.
   sowie DIN 18183 erfüllen.
• Die 1. Lage der vorhandenen Metall-Einfachständerwand muss mindestens mit Gips­       Die VARIO-Plattenfugen können auch ohne
   platten 12,5 mm gemäß DIN 18180 beplankt sein.                                        Bewehrungsstreifen mit VARIO Fugen-
• In den Montagewänden können mindestens B2-klassifizierte Dämmstoffe, d ≥ 40 mm,       spachtel verspachtelt werden. Grundsätzlich
   eingebaut sein.                                                                       sind alle Beplankungs­lagen zu verspachteln.

Montagewand – Ertüchtigung auf einer Wandseite

 Ertüchtigung von F 0 auf F 30-A                                                          Skizze
 Beplankung der vorhandenen                 Brandschutztechnische Ertüchtigung mit
 Wand je Wandseite                          ­einer einseitigen zusätzlichen Beplankung
 F0                                         auf F 30
 1 x Bauplatte (GKB) 12,5 mm                ≥ 1 x Rigips Feuerschutzplatte RF 12,5 mm
                                            ≥ 1 x Rigips Die Dicke 20 RF
                                            ≥ 1 x Rigips Die Leichte 25
                                            ≥ 1 x Rigips Glasroc F 15

 Zulässige Wandhöhen – beidseitige Einfachbeplankung                                      Skizze
 Beplankung                   Rigips        Ständerabstand         Wandhöhe
 mm                           Wandprofile   mm                     mm
 1 x 12,5                     CW 50         625                    3.150   1)

 1 x 12,5                     CW 75         625                    4.000
 1 x 12,5                     CW 100        625                    5.100
1)
     Wert gilt nur für Einbaubereich 1

16
Baulicher Brandschutz
Montagewand – Ertüchtigung auf beiden Wandseiten

 Ertüchtigung von F 0 auf F 30-A                                                           Skizze
 Beplankung der vorhandenen                   Brandschutztechnische Ertüchtigung mit
 Wand je Wandseite                            ­einer beidseitigen Beplankung je Seite
 F0                                           auf F 30
 1 x Bauplatte (GKB) 12,5 mm                  ≥ 1 x Rigips Bauplatte RB 12,5 mm

 Zulässige Wandhöhen – beidseitige Einfachbeplankung                                       Skizze
 Beplankung                   Rigips         Ständerabstand          Wandhöhe
 mm                           Wandprofile    mm                      mm
 2 x 12,5                     CW 50          625                     4.000
 2 x 12,5                     CW 75          625                     5.000   1)

 2 x 12,5                     CW 100         625                     5.000   1)

1)
     Maximal zulässige Wandhöhen sind aus brandschutztechnischen Gründen auf
      5.000 mm begrenzt

Vorsatzschale/Schachtwand – Ertüchtigung auf einer Wandseite

 Ertüchtigung von F 0 auf F 30-A                                                           Skizze
 Beplankung der vorhandenen                   Brandschutztechnische Ertüchtigung mit
 Wand je Wandseite                            ­einer einseitigen zusätzlichen Beplankung
 F0                                           auf F 30
 1 x Bauplatte (GKB) 12,5 mm                  ≥ 2 x Rigips Feuerschutzplatte RF 12,5 mm
                                              ≥ 1 x Rigips Die Dicke 25 RF
                                              ≥ 1 x Rigips Glasroc F 20
 1 x Feuerschutzplatte RF 12,5 mm             ≥ 1 x Rigips Feuerschutzplatte RF 12,5 mm
                                              ≥ 1 x Rigips Die Dicke 20 RF
                                              ≥ 1 x Rigips Die Leichte 25
                                              ≥ 1 x Rigips Glasroc F 15
 1 x Die Dicke 20 RF                          ≥ 1 x Rigips Bauplatte RB

 Zulässige Wandhöhen – einseitige Doppelbeplankung                                         Skizze
 Beplankung                   Rigips         Ständerabstand          Wandhöhe
 mm                           Wandprofile    mm                      mm
 2 x 12,5                     CW 50          625                     2.950   1)

 2 x 12,5                     CW 75          625                     3.200
 2 x 12,5                     CW 100         625                     4.000
1)
     Wert gilt nur für Einbaubereich 1

                                                                                                    17
Ertüchtigung
... von Einfachständerwänden und Schachtwänden von F 30 auf F 60-A, F 90-A oder F 120-A

 Brandschutztechnische Ertüchtigung bis F 120-A                                           Systemaufbau

                                                                                         1.1	 vorhandene Beplankung
                                                                                         1.2 zusätzliche Beplankung
                                                                                         2    Anschlussdichtung
                                                                                         3.1 UW-Wandprofile
                                                                                         3.2 CW-Wandprofile
                                                                                         4	Mineralwolle gemäß Verwendbarkeits-
                                                                                            nachweis der vorhandenen Wand

 Voraussetzung                                                                            Allgemeine Hinweise

• Die vorhandene, brandschutztechnisch als mindestens F 30-Wand klassifizierte und      Die Befestigung der zusätzlichen Beplan-
   zu ertüchtigende Montagewand muss mindestens an Bauteilen, die der gleichen neu       kungen (zur Ertüchtigung) erfolgt gemäß
   zu erreichenden Feuerwiderstandsklasse entsprechen, angeschlossen sein.               DIN 18182-2 z. B. mit Rigips Schnellbau-
• Die Unterkonstruktion muss aus CW-Wandprofilen (Ständerabstand ≤ 625 mm)              schrauben TN immer in den CW-Ständern.
   und UW-Anschlussprofilen ≥ 0,6 mm Dicke bestehen und die Anforderungen nach
   DIN 4103-1 sowie DIN 18183 erfüllen.                                                  Die VARIO-Plattenfugen können auch ohne
• Die 1. Lage der vorhandenen Metall-Einfachständerwand muss mindestens mit Gips-       Bewehrungsstreifen mit Rigips VARIO
   platten 12,5 mm gemäß DIN 18180 beplankt sein.                                        Fugenspachtel verspachtelt werden.
• In den Montagewänden können mindestens B2-klassifizierte Dämmstoffe, d ≥ 40 mm,       Grundsätzlich sind alle Beplankungslagen
   eingebaut sein.                                                                       zu verspachteln.

Montagewand – Ertüchtigung auf einer Wandseite

 Ertüchtigung von F 30 auf F 60-A                                                         Skizze
 Beplankung der vorhandenen                 Brandschutztechnische Ertüchtigung mit
 Wand je Wandseite                          ­einer einseitigen zusätzlichen Beplankung
 F 30                                       auf F 60
 1 x Feuerschutzplatte (GKF) 12,5 mm        ≥ 2 x Rigips Bauplatte RB 12,5 mm
                                            ≥ 1 x Rigips Die Dicke 20 RF
                                            ≥ 1 x Rigips Glasroc F 15

 Ertüchtigung von F 30 auf F 90-A                                                         Skizze
 Beplankung der vorhandenen                 Brandschutztechnische Ertüchtigung mit
 Wand je Wandseite                          ­einer einseitigen zusätzlichen Beplankung
 F 30                                       auf F 90
 1 x Feuerschutzplatte (GKF) 12,5 mm        ≥ 2 x Rigips Feuerschutzplatte RF 12,5 mm
                                            ≥ 1 x Rigips Die Dicke 25 RF
                                            ≥ 1 x Rigips Glasroc F 20
 2 x Bauplatte (GKB) 12,5 mm                ≥ 2 x Rigips Feuerschutzplatte RF 12,5 mm
                                            ≥ 1 x Rigips Die Dicke 20 RF
                                            ≥ 1 x Rigips Glasroc F 15

18
Baulicher Brandschutz
Montagewand – Ertüchtigung auf beiden Wandseiten

 Ertüchtigung von F 30 auf F 60-A                                                           Skizze
 Beplankung der vorhandenen                   Brandschutztechnische Ertüchtigung mit
 Wand je Wandseite                            ­einer beidseitigen zusätzlichen Beplankung
 F 30                                         auf F 60
 1 x Feuerschutzplatte (GKF) 12,5 mm          ≥ 1 x Rigips Bauplatte RB 12,5 mm

 Ertüchtigung von F 30 auf F 90-A                                                           Skizze
 Beplankung der vorhandenen                   Brandschutztechnische Ertüchtigung mit
 Wand je Wandseite                            ­einer beidseitigen zusätzlichen Beplankung
 F 30                                         auf F 90
 1 x Feuerschutzplatte (GKF) 12,5 mm          ≥ 1 x Rigips Feuerschutzplatte RF 12,5 mm
 2 x Rigips Bauplatte (GKB) 12,5 mm           ≥ 1 x Rigips Feuerschutzplatte RF 12,5 mm

 Ertüchtigung von F 30 auf F 120-A                                                          Skizze
 Beplankung der vorhandenen                   Brandschutztechnische Ertüchtigung mit
 Wand je Wandseite                            ­einer beidseitigen zusätzlichen Beplankung
 F 30                                         auf F 120
 1 x Feuerschutzplatte (GKF) 12,5 mm          ≥ 2 x Rigips Feuerschutzplatte RF 12,5 mm
                                              ≥ 1 x Rigips Die Dicke 20 RF
                                              ≥ 1 x Rigips Glasroc F 20
 2 x Bauplatte (GKB) 12,5 mm                  ≥ 1 x Rigips Feuerschutzplatte RF 18 mm
                                              ≥ 1 x Rigips Die Dicke 20 RF
                                              ≥ 1 x Rigips Glasroc F 20
 2 x Feuerschutzplatte (GKF) 12,5 mm          ≥ 1 x Rigips Feuerschutzplatte RF 12,5 mm
                                              ≥ 1 x Rigips Glasroc F 15

 Zulässige Wandhöhen – beidseitige Doppelbeplankung                                         Skizze
 Beplankung                 Rigips           Ständerabstand          Wandhöhe
 mm                         Wandprofile      mm                      mm
 2 x 12,5                   CW 50            625                     4.000
 2 x 12,5                   CW 75            625                     5.000   1)

 2 x 12,5                   CW 100           625                     5.000   1)

1)
     Maximal zulässige Wandhöhen sind aus brandschutztechnischen Gründen auf
      5.000 mm begrenzt

 Zulässige Wandhöhen – beidseitige Dreifachbeplankung                                       Skizze
 Beplankung                 Rigips           Ständerabstand          Wandhöhe
 mm                         Wandprofile      mm                      mm
 3 x 12,5                   CW 50            625                     5.000   1)

 3 x 12,5                   CW 75            625                     5.000   1)

 3 x 12,5                   CW 100           625                     5.000   1)

1)
     Maximal zulässige Wandhöhen sind aus brandschutztechnischen Gründen auf
      5.000 mm begrenzt

                                                                                                     19
20
Schallschutz
Schallschutz

Anforderungen an den Schallschutz                               22

Schallschutzbegriffe                                            23

Schalldämmung mit Trennwänden von Rigips                        25

Rechenverfahren des Luftschallschutzes nach DIN 4109-2          26

Ermittlung des resultierenden Schalldämm-Maßes R’w oder L‘n,w   28

Erforderliche Luftschalldämmung                                 31

Erforderliche Schalldämmung                                     32

Einfluss flankierender Bauteile                                 34

                                                                 21
Anforderungen an den Schallschutz

Damit Bauteile entsprechend ihrer Nutzung einen Mindest- oder          Die Teile 31 bis 36 der DIN 4109:2016 übernehmen die Aufgabe
erhöhten Schallschutz bieten, sind entsprechende Anfor­derungen        eines Bauteilkatalogs.
in Normen und Richtlinien definiert.
                                                                       Darüber hinaus kennt die DIN 4109-4:2016-07 auch den „Nachweis
Die zentrale Norm in diesem Zusammenhang ist die DIN 4109,             der Eignung der Bauteile“ mit bauakustischen Messungen. Die bau-
„Schallschutz im Hochbau“. Wenn der Schallschutz festgelegt            akustischen Eigenschaften von Bauteilen und Konstruktionen kön-
oder beurteilt werden soll, wird sie routine­mäßig herangezogen.       nen durch Messungen in Prüfständen ermittelt werden.

Nach langjähriger Beratung wurde im Juli 2016 eine rundum über-
arbeitete Fassung der DIN 4109, „Schallschutz im Hochbau“, heraus-
gegeben. DIN 4109-1:2018-01 regelt die Mindestanforderungen                   Rigips-Hinweis
an den Schallschutz.                                                      Die erste Norm zur Schalldämmung kam 1938 mit der
                                                                          DIN 4110 – Technische Bestimmungen für die Zulassung
Bei neuen Gebäuden liegen die Erwartungen an den Schallschutz             ­neuer Bauweisen – heraus. Als Richtlinie für den Schallschutz
und die Schalldämmung in der Regel höher als in der DIN 4109-1             im Hochbau wurde im April 1944 die erste DIN 4109 veröffent­
vorgeschrieben. Daher ist es empfehlenswert, dass Planer oder              licht. Nach einem Entwurf im Jahr 1952 gab es 1962 einen
Architekten die Anforderungen an den Schallschutz im Vorfeld mit           Weißdruck. 1989 folgte die aktualisierte DIN 4109:1989-11,
den Bauherren besprechen und vertraglich vereinbaren. Zur Festle-          „Schallschutz im Hochbau – ­Anforderungen“.
gung eines erhöhten Schallschutzes enthält Beiblatt 2 zu                   Im Juli 2016 wurde eine Neuauflage der DIN 4109, bestehend
DIN 4109:1989 weiter­hin entsprechende Vorschläge.                         aus 9 Teilen, veröffentlicht.

                                an den Schallschutz
                            gen
                  Anforderun
                                                                                                    dem Fall
                                                                     rderung        en, die in je
                               :2018-01                   dest-)Anfo
                   DIN 4109 -1              füh rte (M in
                                htlich einge
                   • Bauaufsic n sind
                      einzuhalte                                                                                   nd
                                                                                                       reinbaren si
                                     D IN  4 10 9:1989 -11              e lc h e ve  rt raglich zu ve
                    Beiblatt 2 zu                                utz, w
                                                     n Schallsch
                           rschlä g e für erhöhte
                    • V o
                                                                                                               hes als
                                                                                     te  n S ch allschutz, welc
                                     ie 4100                                     öh
                     VDI-Richtlin                               ngen für erh                          erden kann
                                       o n ze pt  m it Empfehlu         g e n  h e ra ngezogen w
                                      K                               n
                     • 3-stufiges für vertragliche Vereinbaru
                       Grundlage
                                                                                                             udes und
                                                 103                                a llsch u tz eines Gebä
                                      fehlung                 zept für de
                                                                           n Sch
                      DEGA-Emp                  ertungskon
                                   fig e s B ew                        a llschutz
                      • Mehrstu nstrument für erhöhten Sch
                         Planung     i
                                    s­

22
Sie können auch lesen