PLUS REPORT 2017 - Uni Salzburg
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
3 INHALT CONTENT 04 – 05 EDITORIAL EDITORIAL 06 – 49 1. D IE UNIVERSITÄT IM PORTRÄT PORTRAIT OF THE UNIVERSIT Y • Innovation durch Kooperation Innovation through Cooperation • Neue Materialitäten für Menschen: Der Schauraum der Zukunft New Materialities for Humans: The Showroom of the Future • Kooperationen für die biomedizinische Revolution Cooperating for the Biomedical Revolution • Analytische Philosophie: Von Gleichgewichten und Unsicherheiten Analytical Philosophy: Equlibria and Uncertainties • „Grüne Trends“ im Anlageuniversum Green Trends in the Investment World • Religious Studies: Erforschte Spiritualität Religious Studies: Researching Spirituality • Grenzkontrollen 4.0: Identitäts-Check im Vorbeigehen Border Controls 4.0: Identity Check on the Go 50 – 69 2. S ERVICE UND SPEZIELLES SERVICES AND OTHER NEWS • Ein einheitliches Curriculum für die Sekundarstufe A Standard Curriculum for Secondary Education • Preisverdächtig Worthy of Winning an Award • Internationale Perspektiven Short Portraits International • Internationale Partnerschaften: Eine große Chance International Partnerships Offer Ample Opportunity 70 – 103 3. U NI TICKER - DIE UNIVERSITÄT IN DATEN UND FAKTEN FACTS AND FIGURES 104 IMPRESSUM IMPRINT PLUS REPORT 2017
4 5 EDITORIAL EDITORIAL Frische Ideen und Impulse, neue Wege und überraschende Einsichten Fresh ideas and impulses, new paths and surprising insights require brauchen Offenheit und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit über openness and the readiness to cooperate across all boundaries. vielerlei Grenzen hinweg. In der aktuellen Ausgabe des nunmehr dritten PLUS Report haben In the new issue of the PLUS Report – the third report so far – we wir uns darum das Motto Innovation durch Kooperation vorge- therefore examine the issue Innovation through Cooperation. We nommen und wieder ein buntes Potpourri von Themen quer durch once offer again a colorful mix of interesting topics from across our unsere Universität für Sie zusammengestellt. In Wort und Bild university. Through detailed descriptions and vivid pictures, we would möchten wir Ihnen damit ein weiteres Mal markante Beispiele unserer like once more to give you deeper insights into some prominent Tätigkeiten in Forschung und Lehre sowie in der gesamtuniversitären examples of our activities in research and teaching as well as into the Entwicklung an unserer Paris Lodron-Universität Salzburg (PLUS) University’s unique development. näher bringen. Ausgangspunkt für den PLUS Report 2017 und Thema des Leitar- The starting point of the PLUS Report 2017 and the topic of the tikels ist die Eröffnung eines neuen Universitätsgebäudes im Salz- lead article is the opening of a new university building in the Salzburg burger Stadtteil Itzling, wo sich ein naturwissenschaftlich-technischer district Itzling, where a scientific-technical focus is emerging with a Fokus mit einem starken Potenzial für Kooperationen in Forschung strong potential for cooperations in research and teaching. In the und Lehre herauskristallisiert. In den anschließenden acht Artikeln subsequent eight articles, we report on developments in automo- berichten wir über Entwicklungen im Autoverkauf, biomedizinische bile sale, biomedical cooperations, analytical philosophy as well as Kooperationen, analytische Philosophie sowie Nachhaltigkeitstrends sustainability trends in the investment industry. You will be informed im Anlegesektor. Sie lesen über Forschungen zu Identitätsüberprü- about research activities on identity verification, the new curriculum fungen, das neue Curriculum für Lehramtsstudierende sowie Pläne for teacher training students as well as projects in the international im Bereich Internationales. Vier Kurzporträts (Preise und internatio- sphere. Four short portraits (academic prizes and international per- nale Perspektiven) sowie der Uni Ticker mit Zahlen und Fakten runden spectives) and the uni ticker, which provides an overview of facts and den PLUS Report 2017 ab. figures about our university, round off the PLUS Report 2017. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lesezeit. Und wer weiß? Viel- We hope that you enjoy reading. And who knows – perhaps the leicht setzt der PLUS Report 2017 da und dort auch bei Ihnen einen PLUS Report 2017 will give you an impetus for a future cooperation Impuls für eine künftige Kooperation mit der Universität Salzburg. with the University of Salzburg. v. r. n. l.: Vizerektor für Qualitätsmanagement und Personalentwicklung Rudolf Feik, from right to left: Vice Rector for Quality Management and Human Resources Vizerektorin für Forschung Fatima Ferreira-Briza, Rektor Heinrich Schmidinger, Development Rudolf Feik, Vice Rector for Research Fatima Ferreira-Briza, Rector Ihr Rektorat The Rectorate Vizerektorin für Internationale Beziehungen und Kommunikation Sylvia Hahn, Vize- Heinrich Schmidinger, Vice Rector for International Relations and Communication rektor für Lehre Erich Müller Sylvia Hahn, Vice Rector for Teaching Erich Müller PLUS REPORT 2017
7 1. Die Universität im Porträt Portrait of the University 08 Innovation durch Kooperation Innovation through Cooperation 14 Neue Materialitäten für Menschen: Der Schauraum der Zukunft New Materialities for Humans: The Showroom of the Future 20 Kooperationen für die biomedizinische Revolution Cooperating for the Biomedical Revolution 26 Analytische Philosophie: Von Gleichgewichten und Unsicherheiten Analytical Philosophy: Equlibria and Uncertainties 32 „Grüne Trends“ im Anlageuniversum Green Trends in the Investment World 38 Religious Studies: Erforschte Spiritualität Religious Studies: Researching Spirituality 44 Grenzkontrollen 4.0: Identitäts-Check im Vorbeigehen Border Controls 4.0: Identity Check on the Go
8 9 INNOVATION DURCH KOOPERATION Im Stadtteil Itzling treffen sich seit März 2017 vier naturwissenschaftlich-technisch orientierte Fächer der Universität Salzburg in unmittelbarer Nachbarschaft: Im neuen Uni-Gebäude und im Techno-Z forschen und lehren nun die Fachbereiche Chemie und Physik der Materialien, Com- puterwissenschaften, Geoinformatik – Z_GIS sowie das Center for Human-Computer Interaction. Die neue Itzlinger Plattform für Begegnungen von Forschung, Bildung und Öffentlichkeit soll neue Kooperationen und in der Folge Innovationen ermöglichen. „Vernetzung der Forschenden und Lehrenden im naturwissenschaft- larbiologin Fatima Ferreira-Briza und hat kürzlich ein erfolgreiches lich-technischen Bereich war von Anfang an ein zentrales Ziel für den Kooperationsprojekt um fünf Jahre verlängern können: Ein mit der Bau unseres neuen Uni-Gebäudes in Itzling“, erläutert Universitäts- Wiener Biotechnologiefirma Biomay gemeinsam bis zur präklinischen professorin Dr. Fatima Ferreira-Briza, Vizerektorin für Forschung, den Phase entwickelter Impfstoff gegen Birkenpollen wird nun in einem Standpunkt des Rektorats. „Wir wissen, dass Kooperationen, die eine neuen EU-Projekt in mehreren EU-Ländern klinisch getestet, damit er physische Nähe haben, noch besser funktionieren“, erklärt sie weiter. letztendlich anwendbare Praxis wird. Die angestrebte Vernetzung reicht aber über die akademischen Fä- cher hinaus: Auch Firmen, Forschungsinstitute, Schulen und andere NEUE BLICKWINKEL Bildungseinrichtungen, Expertinnen und Experten unterschiedlicher Bereiche sowie Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, in Itzling „Wir wollen uns weiterentwickeln und Exzellenz erreichen, an ein- mitzumachen. zelnen Standorten, gesamtuniversitär, national und international. „Im Bereich der Geoinformatik haben wir beispielsweise das iDEAS:lab, Dazu brauchen wir eine klare Strategie und eine effiziente Ver- eine Plattform, wo verschiedene Gesellschaftssegmente miteinander wendung der finanziellen Mittel“, sagt Frau Ferreira-Briza. Was für interagieren können“, erklärt die Vizerektorin. iDEAS:lab steht für sie zählt, ist Flexibilität bei der Zielerreichung. Um Innovation und Integrated Digital Earth Applications and Science Lab und ist eine Fortschritt zu ermöglichen, sollte das Denken regelmäßig die Rich- digitale „Werkstatt“ für Geoinformatik im Techno-Z. Dort werden tung ändern dürfen, meint die Vizerektorin für Forschung. Sie selbst Forschenden, Studierenden, Projektpartnern und anderen Interes- nimmt deshalb an Besprechungstischen gern immer wieder einmal sierten Methoden der Fernerkundung zugänglich gemacht. Insbeson- auf einem anderen Stuhl Platz. „Kooperation auf allen Ebenen macht dere Schülerinnen und Schüler lernen in interaktiven Modulen, wie das Denken breiter und so entsteht Innovation, die letztendlich dem „Sicherheit am Schulweg mit Geoinformatik“, verschiedene Anwen- Menschen dient.“ dungsmöglichkeiten von Geodaten kennen und verstehen. PROJEKTE UND SCHWERPUNKTE Neben dem iDEAS:lab zählt auch das Automotive Retail Lab (siehe Seite 14) zu den Projekten in Itzling, die zugleich für Offenheit für den Zeitgeist und flexible Erweiterbarkeit stehen. Dies gilt selbstverständ- lich universitätsweit, zum Beispiel auch für die spoc laboratories in Anif, in denen seit Oktober 2016 Unternehmen und Forschungsein- PLUS REPORT 2017 richtungen gemeinsam an Biochip-Technologien forschen. Für Innovationen durch gelungene Kooperationen stehen aber auch die drei großen Schwerpunkte an der Universität Salzburg: Das Centre for Cognitive Neuroscience, das Salzburg Centre of Euro- pean Union Studies und das Allergy-Cancer-BioNano Research Im Salzburger Stadtteil Itzling forschen und lehren nun vier naturwissenschaftlich-technisch orientierte Fächer der PLUS. Centre. Im letztgenannten Schwerpunkt forscht auch die Moleku- The Itzling district of Salzburg is now home to four of PLUS’s science- and engineering-related disciplines.
10 11 INNOVATION THROUGH COOPERATION In March 2017, four natural science departments at the University of Salzburg became neighbours in the Itzling district at the northern edge of the city: the new University building and the Tech- no-Z technology park are now home to the departments of Chemistry and Physics of Materials, Computer Sciences, Geoinformatics – Z_GIS, and the Center for Human-Computer Interaction. This new platform for interaction between research, education and public relations will make new cooperation and new innovations possible. “From a strategic-planning perspective, one of the main goals for our Biomay was renewed for another five years. The project developed a new building in Itzling was always to bring together researchers and vaccine against birch pollen up to the pre-clinical testing phase. As teachers in the STEM disciplines”, says Prof. Fatima Ferreira-Briza, part of a new EU project, the vaccine is now set to undergo clinical Vice Rector for Research. “We know that close physical proximity in trials in multiple EU countries and may well find its way into doctors’ a research cooperation situation has a beneficial effect on the work offices and pharmacies across the EU. that is done”, she adds. But this networking effect won’t just stop with the academic disciplines: Businesses, research institutes, schools NEW PERSPECTIVES and other educational institutions, experts from different fields and people from the community are invited to bring their skills to Itzling. “We want to further great results, in individual labs, throughout the university and at a national and international level”, Prof. Ferreira „In the area of geoinformatics, for instance, we have a platform Briza asserts. „In order to do that, we need a coherent strategy and called iDEAS:lab, where different sections of society can interact have to use the resources we have efficiently.“ What is important for with each other”, Vice Rector Ferreira-Briza explains. iDEAS:lab her is flexibility in reaching goals. In order to help forward innovation stands for Integrated Digital Earth Applications and Science Lab. and progress, she insists that people have to be allowed see things It’s a digital workspace for geoinformatics in the Techno-Z park. from different angles. This is why she likes to take a seat in a different The ‘idea’ is to make remote sensing technology accessible to rese- part of the room in each meeting she’s in. “Cooperation at all levels archers, students, project partners and anyone else who might be broadens our horizons and leads to innovation, which in the end interested. Secondary school students in particular can take modules helps all of us.” such as Safety on the Way to School with Geoinformatics in order to learn and understand different ways to use geographic data and Fatima Ferreira-Briza, Vizerektorin für Forschung. information. Fatima Ferreira-Briza, Vice Rector for Research. PROJECTS AND FOCUS AREAS In addition to the iDEAS:lab, an Automotive Retail Lab (see page 14) is among the projects on offer in Itzling, all of which stand for an open zeitgeist and flexible expandability. This is the case throughout the University, for instance at spoc laboratories in Anif, a small town to the south of Salzburg, where companies and University resear- chersare working together on biochip technologies. PLUS REPORT 2017 But the University’s three big focus areas also stand for innovations achieved through successful research cooperation: the Centre for Cognitive Neuroscience, the Salzburg Centre of European Union Stu- dies and the Allergy-Cancer-BioNano Research Centre, where the molecular biologist Prof. Ferreira-Briza carries out her research and where her research cooperation with the Viennese biotech company
12 13 INFORMATION INFORMATION Die Molekularbiologin Fatima Ferreira-Briza ist seit Oktober 2011 Born in Brazil, Fatima Ferreira-Briza has been Vice Rector for Reseach Vizerektorin für Forschung und zuständig für die Naturwissen- since 2011 and oversees the Faculty of Natural Sciences. An internati- schaftliche Fakultät. Die gebürtige Brasilianerin und international onally acclaimed molecular biologist, she was named Scientist of the renommierte Forscherin wurde 2008 vom Club der Bildungs- und Year in 2008 by the Austrian branch of the European Union of Science Wissenschaftsjournalisten als Wissenschaftlerin des Jahres ausge- Journalists’ Associations. Her publications on birch, ragweed and zeichnet. Ihre Forschungsarbeiten zu Birken-, Traubenkraut- und mugwort allergies are among the most frequently cited worldwide. Beifußallergien zählen zum weltweiten Spitzenfeld. KO N TA K T CO N TAC T Univ.-Prof. Dr. Fatima Ferreira-Briza Univ.-Prof. Dr. Fatima Ferreira-Briza Vizerektorin für Forschung Vice Rector for Research Kapitelgasse 4-6, 5020 Salzburg Kapitelgasse 4-6, 5020 Salzburg t. +43 662 8044 5016 t. +43 662 8044 5016 fatima.ferreira@sbg.ac.at fatima.ferreira@sbg.ac.at www.uni-salzburg.at/rektorat www.uni-salzburg.at/rektorat (in German) THE NEW UNIVERSITY BUILDING IN DAS NEUE UNI-GEBÄUDE IN SALZBURG-ITZLING SALZBURG’S ITZLING DISTRICT öffnete im Sommersemester 2017 seine Pforten in unmittelbarer opened its doors in the 2017 summer semester – right next to the Das neue Uni-Gebäude in Itzling wurde im Frühjahr 2017 eröffnet. Nachbarschaft zum Techno-Z. In Salzburg-Itzling forschen und lehren Techno-Z technology park. Itzling is now home to the departments The new University building in Salzburg’s Itzling district opened its doors in the 2017 summer semester. nun die Fachbereiche Chemie und Physik der Materialien, Computer- of Chemistry and Physics of Materials, Computer Sciences, and wissenschaften, Geoinformatik – Z_GIS sowie das Center for Human- Geoinformatics – Z_GIS as well as the Center for Human-Computer Computer Interaction. Interaction. Die Projekte iDEAS:lab und Automotive Retail Lab sowie die Studien The iDEAS:lab and Automotive Retail Lab as well as the Data Science Data Science (MA), Ingenieurwissenschaften (BA) sowie Materialwis- MA, Engineering BA and Material Sciences MA programmes are the senschaften (MA) sind erste Beispiele für gelungene Innovation und first products of successful cooperation and innovation. Kooperation. W E I T E R E I N F O R M AT I O N E N F U R T H E R I N F O R M AT I O N www.ideaslab.sbg.ac.at www.ideaslab.sbg.ac.at (in German) PLUS REPORT 2017 https://hci.sbg.ac.at/automotive-retail-lab https://hci.sbg.ac.at/automotive-retail-lab www.uni-salzburg.at/studium www.uni-salzburg.at/studium (in German)
14 15 NEUE MATERIALITÄTEN FÜR MENSCHEN: DER SCHAURAUM DER ZUKUNFT Wie viele andere Bereiche ist auch die Automobilbranche zunehmend vom digitalen Wandel geprägt. Die immer kürzeren Innovationszyklen betreffen dabei aber längst nicht mehr nur die Fahrzeughersteller – auch Autohäuser müssen heutzutage angesichts der vielen neuen Herausforderungen und Möglichkeiten im digi- talen Bereich im wahrsten Sinne des Wortes „Gas geben“. Mit riesigen Flachbildschirmen und Sales-Pads in den Autohäusern allein ist es jedoch nicht getan – für das optimale Kauferlebnis müssen nutzungsorientierte digitale Strategien entwickelt werden. Seit April 2016 läuft an der Universität gemeinsam mit der Porsche Käufer die Möglichkeit, im Schauraum vor Ort jedes Modell in jeder Holding Salzburg, dem Center for Human-Computer Interaction und Ausstattung und jeder Farbe anzusehen. Schwarze Lederbezüge oder dem Fachbereich Chemie und Physik der Materialien das interdiszip- doch lieber rote Stoffbezüge, Sportfelgen oder eine besondere In- linäre Forschungsprojekt „Automotive Retail Lab“. Ziel des Projektes nenausstattung? Künftig soll der Kunde dies mit wenigen Mausklicks ist es, einzigartige Kauferlebnisse für Fahrzeugkunden zu generieren. online konfigurieren und offline erleben können. So soll alles rund um Positionierung von Produkten, der Beratung und dem Verkauf durch eine Customer Experience orientierte Sichtweise INFORMATION ONLINE & OFFLINE NUTZEN unterstützt werden. Der Autokauf ist und bleibt ein emotionales Erlebnis, wie auch Prof. Neben innovativen Tools ist und bleibt aber auch die Nähe zum Tscheligi weiß: Dabei geht es heutzutage nicht mehr darum, Kata- Kunden wichtig: Konsumenten werden immer anspruchsvoller und ihr loge und Prospekte zu wälzen. Viele Kunden haben vor dem Besuch Verhalten ändert sich aufgrund der technologischen Entwicklungen im Autohaus bereits online recherchiert und per Konfigurator ihr laufend. Die kontinuierliche Interaktion mit dem potentiellen Käufer Wunschauto konzipiert: Typ, Farbe, Sonderausstattung – digital ist deshalb unerlässlich. Vor allem der Bereich Social Media spielt können sie aus einer Reihe von unterschiedlichen Fahrzeug- bzw. hierbei eine wichtige Rolle: Ein Selfie mit dem Wunschauto in zukünf- Konfigurationsvarianten wählen. Wie sieht in diesem Kontext der tigen Situationen und schon wird das (Kauf-)Erlebnis auf Facebook, Schauraum der Zukunft aus? Welche Rolle spielt darin der Mensch in Twitter und anderen sozialen Kanälen mit Freunden geteilt und disku- den verschiedenen Rollen (Käufer, Verkäufer, Berater)? Wie schaut tiert. Digitale Kommunikationskanäle bieten so nicht nur Einblicke in die Synergie von Offline- und Online-Welt aus, bzw. welche „Gren- das Kundenverhalten, sondern erlauben auch Rückschlüsse auf das zübertritte“ sollen wie gestaltet werden. Bei den Verkaufsräumen der Kaufverhalten und entsprechende Bedürfnisse. Zukunft geht es vermehrt darum, besondere bzw. andere Anreize und Um auf solche und andere Kundenwünsche und Trends besser und Mehrwerte bzw. Synergiepotentiale gegenüber dem Online-Erlebnis rascher einzugehen, werden diese im Rahmen des zweijährigen zu bieten und nachhaltige Erlebnisse zu schaffen. Die Möglichkeiten Forschungsprojektes „Automotive Retail Lab“ effizient erfasst und sind dabei breit gestreut: Etwa ein Miniatur-3D-Modell des gewün analysiert. Ziel ist es dabei, neue Formen von nutzerzentrierten Mög- schten Autos mitnehmen zu können, besondere Sichtweisen auf das lichkeiten zu schaffen, Online- und Offline-Welten nahtlos mitein- Produkt virtuell zu erleben oder sich selbst (als möglicher Käufer) in ander zu verzahnen und so das Kauferlebnis der Zukunft zu bieten. unterschiedliche Kontextszenarien zu versetzen. Das Projekt stellt den Menschen, das Erlebnis bzw. die Interaktions- materialien zum Erlebnis in den Vordergrund und eröffnet auch me- VIRTUELLE MÖGLICHKEITEN HAPTISCH ERLEBEN thodische Möglichkeiten, diese intensiv zu untersuchen. Gerade im Hochpreissegment möchte der Kunde nicht die Katze im Sack kaufen, sondern vor der Bestellung ein Fahrzeug probesitzen PLUS REPORT 2017 oder -fahren, die Haptik der Materialien spüren. Prof. Nicola Hüsing ist deshalb überzeugt, dass virtuelle und analoge Welt optimal ver- knüpft werden müssen, etwa durch Simulatoren, die virtuelle Objekte erfahr- und erfassbar machen. Zusätzlich könnten dadurch viele Zusatzfeatures der Fahrzeugtechnik, wie etwa Abstandsregler, im Im Projekt „Automotive Retail Lab“ werden Verkaufsszenarien der Zukunft erforscht. Schauraum optimal erklärt und getestet werden. Schließlich hat der The new Automotive Retail Lab research project analyses future sale scenarios.
16 17 NEW MATERIALITIES FOR HUMANS: THE SHOWROOM OF THE FUTURE Like many other sectors, the car industry is increasingly shaped by digital change. Shorter and shorter innovation cycles no longer affect just car manufacturers – nowadays car dealerships, too, have to step on the gas, in the truest sense of the word, to be able to face the many new challenges and possibilities in the digital sector. But simply placing huge flat-screens and sales pads in car dealerships won’t do the trick – to ensure the optimum shopping experience, usage-oriented digital strategies need to be developed. Since April 2016, the interdisciplinary project ‘Automotive Retail Lab’ to see every model in every configuration and every colour in the has been running at the University as a joint venture between Por- local showroom. Black leather covers, or rather red fabric covers, sche Holding Salzburg, the Center for Human-Computer Interaction, sporty rims or particular features inside the car? In the future, the and the Department of Chemistry and Physics of Materials. The aim customer should be able to configure a car online with just a few of the project is to generate unique shopping experiences for car mouse clicks and then experience it offline. customers. Everything from the positioning of products, to consulta- tion, to the sale itself will be supported through a customer experi- USING INFORMATION ONLINE AND OFFLINE ence oriented approach. Purchasing a car has always been an emotional experience, as Pro- In addition to innovative tools, customer relations are and will remain fessor Tscheligi knows: Nowadays, it is no longer about poring over important. Consumers are becoming more and more discerning and catalogues and prospectuses. Before going to a car dealership, many their behaviour is continually changing as a result of technological customers conduct online research and use a configurator to con- developments. Continuous interaction with potential consumers is ceive their dream car: model, colour, special features – digitally they therefore essential. In partiuclar, social media play an important role can choose from a variety of car and configuration options. So, in in this context. Just one selfie with the dream car in future situations this context, what does the showroom of the future look like? What is enough for the (buying) experience to be discussed and shared part do humans in their various roles (buyer, seller, advisor) play with friends on Facebook, Twitter, and other social channels. In this in this? What kind of synergy exists between the offline and online way, digital communication channels not only offer insights into worlds, and which ‘border crossings’ should be designed in what way? customer behaviour, but also allow conclusions to be drawn about For selling contexts of the future, it is becoming more and more buying behaviour and the corresponding needs of customers. important to offer special or different incentives and added values as In order to react to customer desires and trends better and more Manfred Tscheligi und Nicole Hüsing leiten das Projekt „Automotive Retail Lab“ an der PLUS. well as synergy potentials in comparison with the online experience, quickly, these will be efficiently recorded and analysed as part of the Manfred Tscheligi and Nicola Hüsing head up the Automotive Retail Lab research project at PLUS. and to create sustainable experiences. The possibilities are many two-year research project ‘Automotive Retail Lab’. The aim of this and varied: For example, taking a miniature 3D model of the desired project is to create new forms of user-centred possibilities to seam- car home, experiencing particular perspectives of the product lessly mesh online and offline worlds, and in this way to provide the virtually, or putting oneself (as a potential customer) in different shopping experience of the future. The project places people, the context scenarios. experience, and the interactional materials for the experience in the foreground and also opens up the methodological possibilities to EXPERIENCING VIRTUAL POSSIBILITIES HAPTICALLY intensively investigate these. Particularly in the premium price segment, customers don’t want to buy a pig in a poke, but want to test out the car before ordering it, want to feel the texture of the materials. Professor Nicola Hüsing PLUS REPORT 2017 therefore believes that the virtual and analogue worlds need to be optimally combined, for example through simulators that make it possible to experience and grasp virtual objects. In addition, in this way, it would be possible to explain and test in the showroom many additional features of automotive engineering, such as autonomous cruise control systems. Finally, the customer will have the possibility
18 19 INFORMATION INFORMATION Manfred Tscheligi leitet die Besondere Einrichtung „Center for Hu- Manfred Tscheligi heads the institution ‘Center for Human- man-Computer Interaction“. Das interdisziplinäre Team arbeitet in Computer Interaction’. The interdisciplinary team works on a variety unterschiedlichen Forschungsprojekten zu den Themen User Expe- of research projects on the topics of user experience research, rience Research, Interaktionsdesign und neue Interaktionsansätze interaction design, and new interactional approaches between zwischen Mensch und Maschine. human and machine. Nicola Hüsing ist Leiterin des Fachbereichs Chemie und Physik der Nicola Hüsing is head of the Department of Chemistry and Physics Materialien und beschäftigt sich vorwiegend mit der Synthese und of Materials and works predominantly on the synthesis and charac- Charakterisierung von hochporösen, anorganischen und organischen terisation of highly porous, inorganic and organic materials. Together Materialien. Gemeinsam mit der TU München bietet der Fachbereich with the Technical University of Munich, the Department offers joint Joint-Degree-Studiengänge an, wie z.B. das BA-Studium Ingenieur- degrees, such as the BA in Engineering. wissenschaften. P R O J E K T N A M E : A R L ( A U T O M O T I V E R E T A I L L A B) P R O J E C T T I T L E : A R L ( A U T O M O T I V E R E T A I L L A B) Projektstart: 01.04.2016 Project start: 01.04.2016 Projektdauer: 24 Monate Project length: 24 months Geförderte Projektkosten: 550.000 Euro Funded project costs: 550,000 Euros Das neue Uni-Gebäude in Itzling beherbergt u. a. den FB Chemie und Physik der Materialien. https://hci.sbg.ac.at/automotive-retail-lab https://hci.sbg.ac.at/automotive-retail-lab The new University building in the Itzling district of Salzburg hosts the Department of Chemistry and Physics of Materials. KO N TA K T CO N TAC T Univ.-Prof. Dr. Manfred Tscheligi Univ.-Prof. Dr. Manfred Tscheligi Center for Human-Computer Interaction Center for Human-Computer Interaction Jakob-Haringer-Straße 8 / Techno 5, 5020 Salzburg Jakob-Haringer-Straße 8 / Techno 5, 5020 Salzburg t. +43 662 8044 4800 t.+43 662 8044 4800 manfred.tscheligi@sbg.ac.at manfred.tscheligi@sbg.ac.at https://hci.sbg.ac.at/person/tscheligi https://hci.sbg.ac.at/person/tscheligi Univ.-Prof. Dr. Nicola Hüsing Univ.-Prof. Dr. Nicola Hüsing PLUS REPORT 2017 FB Chemie und Physik der Materialien Department of Chemistry and Physics of Materials Jakob-Haringer-Straße 2a, 5020 Salzburg Jakob-Haringer-Straße 2a, 5020 Salzburg t. +43 662 8044 6265 t.+43 662 8044 6265 nicola.huesing@sbg.ac.at nicola.huesing@sbg.ac.at www.uni-salzburg.at/materialwissenschaften www.uni-salzburg.at/materialwissenschaften
20 21 KOOPERATIONEN FÜR DIE BIOMEDIZINISCHE REVOLUTION Universitätsprofessor Dr. Fritz Aberger ist Tumorbiologe und versucht therapeutische Hemmstoffe gegen Krebsmoleküle zu finden. Dabei setzt er auf Synergien und Interdisziplinarität: Über den Cancer Cluster Salzburg fließt die geleistete Grundlagenforschung effizient in die Klinische Forschung ein und diese Kooperation wiederum bereichert die forschungsgeleitete Lehre an der Universität Salzburg – zum Beispiel im Masterstudium Medical Biology. Es sind die Statistiken, die Fritz Aberger motivieren, mit seiner viel- CANCER CLUSTER SALZBURG versprechenden Forschungsarbeit weiterzumachen: „Sie bestätigen, dass die Krankheit Krebs, auch wenn man bereits von noch nie dage- Dass es dafür eine forschungsgeleitete Lehre braucht, die fachlich wesenen Erfolgen sprechen kann, ein sozio-ökonomisch relevantes über den Tellerrand blickt, ist selbstverständlich. Und diese profitiert Gesundheitsproblem darstellt. Statistisch betrachtet ist Krebs eine nicht zuletzt auch von einer Kooperation, die Aberger gemeinsam Alterserkrankung und der demographische Wandel sowie das Bevöl- mit dem Onkologen Primar Professor Richard Greil vom Universitäts- kerungswachstum tragen maßgeblich dazu bei, dass global deutlich klinikum Salzburg (SALK) 2014 ins Leben gerufen hat: dem Cancer mehr Krebserkrankungen zu beobachten sind. Bis zum Jahr 2050 ist Cluster Salzburg. Das interdisziplinäre, vom Land Salzburg geförderte mit einer Verdopplung von Krebsdiagnosen zu rechnen“, berichtet der „Smart Specialization“-Zentrum für translationale Krebsforschung be- Krebsforscher und Molekularbiologe. inhaltet insgesamt 14 Arbeitsgruppen. Es kooperieren die Universität Salzburg, das Universitätsklinikum Salzburg und das Salzburg Cancer MEDIZINISCHE BIOLOGIE Research Institute (SCRI). Die Forschungsschwerpunkte werden regional gesetzt, thematisiert werden die Fragen jedoch auf interna- Die medizinische Biologie wird damit zu einer der zentralen Leitwis- tionaler Ebene. senschaften zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem Derzeit arbeitet das international agierende Forschungszentrum demographischen Wandel, den Umweltveränderungen und den an der Frage, wie so genannte maligne Krebszellen medikamentös damit verbundenen Krankheiten wie eben Krebs. Darin sieht Fritz angreifbar werden. Das heißt, man untersucht u.a. Mechanismen, Aberger auch die wissenschaftliche Herausforderung. die Krebszellen nutzen, um gegen Medikamente resistent zu werden. Und wie schlägt sich das auf universitärer Ebene nieder? Aberger: Denn Tumorzellen spielen regelrecht mit der Evolution ihrer geneti- „Die Universität Salzburg bietet ein medizinisch-orientiertes biologi- schen Information und können sich durch Zufallsprozesse anpassen sches Forschungs- und Lehrprogramm und die Studierenden können und so eine Resistenz auf die Behandlung entwickeln. Eine durchaus sich hier vom Bachelor bis zum Doktorat auf hohem Niveau aus- große Herausforderung ist die frühzeitige Erkennung einer Resistenz bilden lassen.“ Beispielsweise haben sich die Fachbereiche Moleku- und wie man hier medikamentös vorbeugen bzw. eingreifen kann. lare Biologie sowie Zellbiologie und Physiologie zusammengetan und Dazu liefert die universitäre Grundlagenforschung der Molekularbio- organisieren seit Herbst 2016 das englischsprachige Masterstudium logie und Immunologie wichtige Erkenntnisse. Medical Biology. Es bietet im Bereich Biomedizin und Gesundheit "Im gesamten biomedizinischen Bereich, der Onkologie und der eine zukunftsorientierte und qualitativ hochwertige Ausbildung an Krebsforschung passiert gerade eine Revolution, vor allem auch was PLUS REPORT 2017 der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und translationaler, therapeutische Erfolge anbelangt", betont Fritz Aberger abschlie- klinischer und pharmazeutischer Forschung. ßend. Genau hier weiterzumachen, regional und international gut Man möchte in Salzburg Expertinnen und Experten auf internati- vernetzt, das treibt ihn an und genau diese Begeisterung will er als onalem Niveau ausbilden, die zukünftig ihr Wissen auch am Wirt- Lehrender und Vorsitzender der Curricularkommission auch den Vom Bachelor bis zum Doktorat: Ein medizisch-orientiertes biologisches Forschungs- schafts- und Forschungsstandort Salzburg einbringen können. „Das Studierenden vermitteln. und Lehrprogramm bietet für Studierende in Salzburg eine zukunftsweisende Ausbildung. hat auch das Land Salzburg höchst begrüßt“, freut sich Fritz Aberger. From bachelor to PhD: a medically oriented biology programme gives students in Salzburg a high-quality, forward-thinking education.
22 23 COOPERATING FOR THE BIOMEDICAL REVOLUTION Tumour biologist Dr. Fritz Aberger is working to fight cancer with a new generation of targeted therapies: small molecule inhibitors. In his research, he relies on synergies between disciplines: basic research carried out in the Cancer Cluster Salzburg flows directly into clinical research, a cooperative endeavour that enriches the research-based classroom teaching done at the University of Salzburg – for instance, in the Medical Biology master’s programme. The statistics are what motivates Professor Aberger, a molecular bio- CANCER CLUSTER SALZBURG logist and cancer researcher, to keep doing his promising research: “They are what prove that cancer, even though we’re already able to It was a no-brainer that these degree programmes needed to be speak of real breakthroughs in treatment, is a health problem with a both interdisciplinary and based on research carried out in Salzburg. wider socio-economic relevance”, he asserts. “Statistically speaking, And this research has profited from the Cancer Cluster Salzburg, an cancer is a disease of old age, and the demographic changes along undertaking Professor Aberger launched jointly in 2014 with Professor with general population growth are influential factors in the increase Richard Greil, an oncologist from SALK, the university hospital in Salz- in cancer cases across the globe. By 2050, we may see the number burg. A smart specialization centre for translational cancer research, of people diagnosed with cancer double.” the Cancer Cluster boasts 14 research groups subsidized by the Salz- burg state government. It’s a research cooperation between the Uni- MEDICAL BIOLOGY versity of Salzburg, SALK and the Salzburg Cancer Research Institute (SCRI); and while the research topics have a regional focus, they are In light of the demographic developments, environmental changes nonetheless of importance to the international research community. and accompanying diseases such as cancer, medical biology is beco- Currently, the Cancer Cluster is tackling the question of how malig- ming crucial to responding to the global challenges the whole world nant cells can be rendered vulnerable to cancer drugs, in particular is facing. For Fritz Aberger, these are challenges that are facing which mechanisms cancer cells use to make themselves resistant to science. medication. Tumour cells can quite literally play with the evolution And what is the University’s role? According to Aberger, “the Uni- of their genetic information, using random processes to adapt to versity of Salzburg has a string of medically oriented biology pro- particular drugs and thereby develop a resistance to them. One grammes for students seeking to earn degrees from a BS to a PhD.” of the biggest challenges is discovering a possible drug resistance Fritz Aberger, Molekularbiologe und Krebsforscher. The Molecular Biology Department has, for instance, teamed up with early on and being able to either prevent or react to this resistance Fritz Aberger, a molecular biologist and cancer researcher. the Cell Biology and Physiology Department to offer a Medical Bio- with other drugs. It’s an area in which basic research in molecular logy master’s programme, which has been available since autumn biology and immunology has led to important discoveries. 2016. It gives students a high-quality, forward-thinking education in According to Fritz Aberger, there is currently a revolution underway the fields of biomedicine and health that combines basic research in medical biology, oncology and cancer research, especially with with translational, clinical and pharmaceutical research. regard to the efficacy of drug therapies. Building on excellent re- The idea is to turn students in Salzburg into future international gional and international connections, Aberger wants to take this experts who will then contribute their knowledge to making Salz- prodigious revolution in the laboratory and bring it to students into burg an economic and research powerhouse. “This was something the classroom in his function as a professor and chairman of the that the Salzburg state government was extremely receptive to”, curriculum committee. Aberger explains. PLUS REPORT 2017
24 25 INFORMATION INFORMATION M A S T E R S T U D I UM M E D I C A L B I O LO GY M E D I C A L B I O LO GY M A S T E R’S P R O G R A M M E Studiendauer: 4 Semester Length of study: 4 semesters Akademischer Grad: MSc Degree: MSc Unterrichtssprache: Englisch Language of instruction: English Q UA L I F I K AT I O N U N D B E R U F S F E L D E R Q U A L I F I C A T I O N A N D C A R E E R PA T H S Die vertiefende Ausbildung im Bereich der medizinischen Biologie A master’s degree in medical biology opens up career paths spanning eröffnet den Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiums public institutions and private companies in the areas of health and Medical Biology vielfältige berufliche Möglichkeiten in privaten und medicine, including jobs in the following fields: öffentlichen Unternehmen und Institutionen im Bereich Gesundheit und Medizin. Unter anderem stehen folgende Berufsfelder offen: · research, development, production, analytics and marketing in the pharmaceuticals industry and the biotechnology sector · Forschung, Entwicklung, Produktion, Analytik und Vertrieb in der · research and teaching in public universities and research institutes pharmazeutischen Industrie und im Biotech-Sektor · research and development in the health and medical sectors, for · Forschung und Lehre in öffentlichen Forschungseinrichtungen und instance in clinical institutes im akademischen Sektor · participation in clinical studies · Forschung und Entwicklung im Gesundheits- und Medizinsektor wie · quality assurance in the pharmaceuticals and biotechnology industry beispielsweise in klinischen Einrichtungen · Mitarbeit an klinischen Studien Die Naturwissenschaftliche Fakultät im Süden Salzburgs. · Qualitätssicherung in der pharmazeutischen und biotechnologi- The Faculty of Natural Sciences in the south of Salzburg. schen Industrie KO N TA K T CO N TAC T Univ.-Prof. Dr. Fritz Aberger Univ.-Prof. Dr. Fritz Aberger Fachbereich Molekulare Biologie Department of Molecular Biology Hellbrunnerstraße 34, 5020 Salzburg Hellbrunnerstraße 34, 5020 Salzburg t. +43 662 8044 5792 t. +43 662 8044 5792 fritz.aberger@sgb.ac.at fritz.aberger@sgb.ac.at www.uni-salzburg.at/aberger www.uni-salzburg.at/aberger PLUS REPORT 2017 W E I T E R E I N F O R M AT I O N E N F U R T H E R I N F O R M AT I O N Cancer Cluster Salzburg Cancer Cluster Salzburg www.cancercluster-salzburg.at www.cancercluster-salzburg.at
26 27 ANALYTISCHE PHILOSOPHIE: VON GLEICHGEWICHTEN UND UNSICHERHEITEN Philosophie der Klimawissenschaften, die statistische Mechanik und Evidenzforschung. Das sind die drei Forschungsschwerpunkte einer der jüngsten Professorinnen an der Universität Salzburg: 2014 wurde Charlotte Werndl an den Fachbereich Philosophie der Kultur- und Gesellschaftswis- senschaftlichen Fakultät (KGW) berufen und stärkt dessen Ruf als eines der führenden Institute in Europa innerhalb der analytischen Philosophie. Auf einer Grafik, die die Durchschnittstemperatur der Erde bis 2100 schen Mechanik. Erst kürzlich konnte sie beweisen, unter welchen zeigt, beginnt die Kurve um 1850 – also in der vorindustriellen Zeit. Bedingungen ein System in einen Zustand des Äquilibriums eintritt. Die anwachsende Kurve weist auf eine Erderwärmung und damit auf „Ein schönes Ergebnis“, freut sich die Forscherin. Während sie also einen steigenden Meeresspiegel hin. Auf der Basis solcher Klimavor- auf der Ebene von Molekülen und Atomen „nach dem Gleichgewicht hersagen will man nun in Amsterdam entscheiden, ob Dämme ver- sucht“ und auf konzeptioneller Ebene in den Klimawissenschaften stärkt werden sollen, die die Stadt vor Überflutung sichern. nach Unsicherheiten forscht, dreht sich ihr drittes Interesse um Evi- Das Problem bei derartigen Klimaprojections? „Aus der vorindustri- denzforschung und die unschuldig klingenden Fragen: Was ist Evidenz ellen Zeit liegen uns keine Daten vor. Man muss diese mithilfe eines und welche Arten gibt es? Die 35-Jährige gibt ein einfaches Exempel: Modells konstruieren und mit diesen Informationen die Grafik füt- „Im Falle der Klimaforschung wären Modelle, Meinungen von Ex- tern. Dass darin Unsicherheiten liegen, die sich auf die Prognosen pertInnen und physikalisches Verständnis drei Wege, um Evidenz zu auswirken können, leuchtet ein“, erklärt Charlotte Werndl, Universi- erlangen.“ tätsprofessorin für Logik und Wissenschaftstheorie. Erst kürzlich hat Aktuell ist auch die Higher-Order Evidenz (HOE) ein Feld, dem sich sie einen Artikel darüber veröffentlicht. Zur Klimaforschung kam sie Frau Werndl gemeinsam mit der Nachwuchswissenschaftlerin Dr. durch ihr Doppelstudium Philosophie und Mathematik an der Univer- des. Anna-Maria Eder widmet. In einem FWF-Projekt, das Frau Eder sität Salzburg und ihr Doktorat an der University of Cambridge. Frau eingereicht hat, will man eine Theorie der Rationalität von HOE mit Werndl: „Der Fachbereich in Salzburg war immer international ausge- vielen Fallbeispielen entwickeln. Wenn zum Beispiel ein Arzt schlecht richtet, was eine gute Vorbereitung für England war. Die Mathematik, geschlafen hat und operieren muss, dann weiß er, dass er schlecht die ich studiert habe, war genau die, die in den Klimawissenschaften geschlafen hat, und wird seine Handlungen doppelt überprüfen. Ihm angewendet wird.“ In England war sie u. a. vier Jahre an der London ist seine Müdigkeit klar und er ist sich des Prinzips, dass Müdigkeit School of Economics tätig, traf mit den internationalen Größen ihres fehleranfällig macht, bewusst und sich somit nicht mehr ganz sicher, Fachs zusammen, mit denen sie nach wie vor in verschiedenen For- dass er alles richtig macht. Also überprüft er sein Tun sorgfältiger. schungsszenarien eng kooperiert. „Um zum Beispiel in Wissenschaft und Medizin zu den besten Ent- scheidungen zu gelangen, muss man HOE einbeziehen. Die besten KLIMA, MECHANIK UND EVIDENZ Entscheidungen basieren auf rationalen Meinungen. Wie man im Lichte von HOE zu solchen Meinungen gelangt, wird in dem Projekt Seit ihrer Berufung nach Salzburg 2014 widmet sich Charlotte untersucht“, konkretisieren Frau Werndl und Frau Eder das Vorhaben. Werndl mit ihren KollegInnen der Weiterentwicklung des Fachbe- Charlotte Werndl hält Grundlagenforschung dieser Art und auch reichs Philosophie der KGW: Einem englischsprachigen Masterstu- im Allgemeinen für sehr wichtig, speziell in Hinblick auf Innovation: dium Philosophie folgt ab Herbst 2017 ein Bachelorstudium Politik, „Im Rahmen der analytischen Philosophie beschäftigen wir uns mit Philosophie und Ökonomie. Drei Qualifizierungsstellen wurden mit konzeptionellen Fragen der Wissenschaften und auch mit der Frage: wirklich guten Leuten besetzt, wie sie betont. Und in Kooperation mit Was kann man machen, damit Wissenschaft so innovativ wie möglich mehreren anderen Fachbereichen wurden die internen DSP-Dok- ist? Nicht überraschend ist eine Antwort, dass es Forschungsfreiheit PLUS REPORT 2017 toratskollegs „Dynamic Mountain Environment“ und „Statistics and braucht. Man muss nicht schon anfangs wissen, was man finden wird. Applied Data Science“ eingerichtet. Auch in der Quantentheorie ging es zunächst darum zu verstehen, Daneben darf die eigene Forschung selbstverständlich nicht zu kurz was da passiert, und nicht um Technik.“ Es braucht also das richtige kommen, was alles in allem viel Arbeit bedeutet. Doch das sei sie von Innovationsumfeld und ein solches hat Charlotte Werndl nun hof- England gewohnt, lächelt die stellvertretende Fachbereichsleiterin fentlich in Österreich gefunden. Unsicherheiten in Klimavorhersagen sind auch ein Thema in der analytischen Philosophie. Werndl. Eines ihrer Spezialgebiete sind die Grundlagen der statisti- Uncertainties in climate forecasts are also a topic in analytical philosophy.
28 29 ANALYTICAL PHILOSOPHY: EQUILIBRIA AND UNCERTAINTIES The philosophy of climate science, statistical mechanics, and evidence research. These are the three main research interests of one of the youngest female professors at the University of Salzburg. In 2014, Charlotte Werndl received a full professorship in the Department of Philosophy in the Faculty of Cultural and Social Studies (KGW) and is strengthening its reputation as one of the leading institutes for analytical philosophy in Europe. On a graph that shows the average temperature of the earth up used to this from England, says Werndl, who is also the acting Head until 2100, the curve starts around 1850, in the pre-industrial era. of Department. One of her specialist fields is the fundamentals of The rising curve is an indication of global warming and increasing sea statistical mechanics. Just recently, she was able to prove under levels. On the basis of such climate forecasts, it will now be decided which conditions a system reaches a state of equilibrium. “A great whether dams in Amsterdam that protect the city from flooding result”, enthuses the researcher. While Werndl “searches for balance” should be reinforced. at the level of molecules and atoms and researches uncertainties in The problem with these kinds of climate projections? “We don’t have climate science at a conceptual level, her third interest is all about any data from the pre-industrial era. These have to be constructed evidence research and the innocent-sounding question: What is with the help of a model, and the graph is then fed with this infor- evidence, and what types of evidence are there? The 35-year-old mation. It is clear that this entails uncertainties that can have an provides a simple example: “In the case of climate research, three effect on the prognoses”, explains Charlotte Werndl, Professor for ways to gather evidence would be through models, expert opinions, Logic and Philosophy of Science. Just recently she published an ar- and physical insight.” ticle about this problem. Her interest in climate research developed Currently, Higher-Order Evidence (HOE) is a field that Werndl, to- through her parallel degrees in philosophy and mathematics at the gether with the young researcher Dr. des. Anna-Maria Eder, is devo- University of Salzburg and her doctorate at the University of Cam- ting herself to. An FWF (Austrian Science Fund) project submitted by bridge. “The department in Salzburg has always been very internati- Eder aims to develop a theory of the rationality of HOE using many onally oriented, which prepared me very well for my time in England”, case studies. If, for example, a doctor has slept badly and needs to says Werndl. “The kind of mathematics that I studied was exactly that operate, then he knows that he has slept badly and will double-check which is applied in climate science.” In England, she also spent four his actions. He is aware of his tiredness and of the principle that years at the London School of Economics and met with the interna- tiredness makes one more prone to make mistakes, and is therefore Charlotte Werndl, Universitätsprofessorin für Logik und Wissenschaftstheorie. tional greats in her subject, with whom she still closely cooperates in no longer absolutely certain if he is doing everything correctly. So Charlotte Werndl, Professor for Logic and Philosophy of Science. various research scenarios. he checks his actions more carefully. “To make the best decisions in science and medicine, for example, HOE has to be incorporated. The CLIMATE, MECHANICS AND EVIDENCE best decisions are based on rational opinions. How one forms such opinions in the light of HOE will be investigated in the project”, exp- Since her appointment in Salzburg in 2014, Charlotte Werndl, to- lain Werndl and Eder. gether with her colleagues, has been dedicating herself to the further Charlotte Werndl considers fundamental research of this kind to development of the Department of Philosophy in the KGW. From be generally very important, especially with regard to innovation: autumn 2017, a BA in Politics, Philosophy and Economics will be set “In analytical philosophy, we are concerned with conceptual issues up; this follows a new English-language MA in Philosophy. Three of science and also with the question: What can one do to make tenure-track positions have been filled with very highly qualified science as innovative as possible? Not surprisingly, one answer is PLUS REPORT 2017 people, emphasizes Werndl. And in cooperation with several other that freedom of research is needed. One doesn’t have to know departments, the internal Doctorate School PLUS (DSP) doctoral from the very beginning what one is going to find. Even in quantum programmes ‘Dynamic Mountain Environment’ and ‘Statistics and theory, it was initially important to understand what was happening Applied Data Science’ have been established. and not to focus on the technique. What is required is the right Besides all of this, Werndl’s own research can, of course, not be environment for innovation, and this is what Charlotte Werndl has allowed to suffer, and all in all this results in a lot of work. But she is hopefully found in Austria.
30 31 INFORMATION INFORMATION Charlotte Werndl ist Professorin für Logik und Wissenschaftsthe- Charlotte Werndl is Professor for Logic and Philosophy of Science orie und Visiting Professor an der London School of Economics. Ihre and Visiting Professor at the London School of Economics. Her re- Forschungsschwerpunkte liegen in der Philosophie der Statistik, der search interests are in the philosophy of statistics, the philosophy of Philosophie der Klimawissenschaften und den Grundlagen der sta- climate science and the fundamentals of statistical mechanics. She tistischen Mechanik. Sie hat zahlreiche Publikationen in den besten has published widely in the best journals in her field and is a leading Journalen ihres Gebietes veröffentlicht und ist eine international füh- researcher internationally. This is also reflected in her work as editor rende Forscherin. Dies schlägt sich auch in ihrer Tätigkeit als Editor of the journals ‘Philosophy of Science’ and ‘Review of Symbolic Logic’. für die Journale „Philosophy of Science“ und „Review of Symbolic In 2011, Werndl received the Cushing Memorial Prize in History and Logik“ nieder. Für Exzellenz in der Forschung erhielt sie 2011 den Philosophy of Physics for excellence in research. Cushing Memorial Prize in History and Philosophy of Physics. PROJEKTNAME: HIGHER-ORDER EVIDENZ PROJECT NAME: HIGHER-ORDER EVIDENCE Projektstart: 01.09.2016 Project start: 01.09.2016 Projektdauer: 36 Monate Project length: 36 months Geförderte Projektkosten: rund 156.000 Euro Funded project costs: c. 156,000 Euros Projekteinreicherin: Dr. des. Anna-Maria Eder Project submitter: Dr. des. Anna-Maria Eder (Schrödinger Fellowship) (Schrödinger Fellowship) https://annamariaasuntaeder.com https://annamariaasuntaeder.com D O C TO R AT E S C H O O L P LU S -KO L L EG S D O C TO R AT E S C H O O L P LU S -P R O G R A M M E S Im Stadtzentrum: Die Philosophie der Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät, Franziskanergasse 1. Dynamic Mountain Environment: Dynamic Mountain Environment In the city centre: The Department of Philosophy at the Faculty of Cultural and Social Sciences, Franziskanergasse 1. http://dsp-dynamite.sbg.ac.at http://dsp-dynamite.sbg.ac.at Statistics and Applied Data Science: Statistics and Applied Data Science: www.uni-salzburg.at/dsp-statistics www.uni-salzburg.at/dsp-statistics KO N TA K T CO N TAC T Univ.-Prof. MMag. Charlotte Werndl, PhD. Univ.-Prof. MMag. Charlotte Werndl, PhD. FB Philosophie an der KGW-Fakultät Department of Philosophy at the Faculty of Franziskanergasse 1, 5020 Salzburg Cultural & Social Sciences t. +43 662 8044 4081 Franziskanergasse 1, 5020 Salzburg t. +43 662 8044 4081 charlotte.werndl@sbg.ac.at www.uni-salzburg.at/phs/werndl charlotte.werndl@sbg.ac.at PLUS REPORT 2017 www.uni-salzburg.at/phs/werndl
32 33 „GRÜNE TRENDS“ IM ANLAGEUNIVERSUM Mit nachhaltigen Veranlagungen beschäftigt sich Universitätsprofessorin Dr. Claudia B. Wöhle. Auch in Österreich, sagt die Leiterin des Fachbereichs Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Salzburg, sei das Thema im internationalen Vergleich relativ gesehen gut vertreten. Man spricht von „Grünem Geld“, von ökologischen Investments oder wurde von der Firma yourSRI (Socially Responsible Investment) ins vom nachhaltigen Veranlagen. Das sind drei Begriffe von vielen, Leben gerufen, die es sich zur Aufgabe macht, Nachhaltigkeitsdaten die sich auf Geldanlagen in Unternehmen beziehen, die nachhaltig, von Unternehmen auf einer Internetplattform zu verlinken und Infor- ethisch, sozial, ökologisch und in Bezug auf die Unternehmensfüh- mationen über nachhaltiges Veranlagen bereitzustellen. rung verantwortungsbewusst agieren. In Österreich ist die Universität Salzburg Mitveranstalterin und Claudia Nachhaltiges Investieren bedeutet, dass man neben der Finanzana- Wöhle die verantwortliche Ansprechpartnerin: „Das Impact Forum lyse in den Anlageprozess auch ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales findet im Oktober 2017 zum vierten Mal hier in Salzburg statt. Wir ver- und Governance) einbezieht. AnlegerInnen können damit z. B. be- anstalten unmittelbar zuvor das zweitägige Seminar für BeraterInnen stimmte Branchen, wie etwa Atomenergie, aus dem Anlageuni- rund um nachhaltige Geldanlagen, in dem man sich zum European versum ausschließen oder auch die Entwicklung umweltfreundlicher Sustainable Investment Advisor ausbilden lassen kann. Dasselbe Mo- Technologien oder einen sinnvollen Wertewandel unterstützen. Ein dell der Kombination von Weiterbildung und Praxisdialog zum Thema Unternehmen, das sich für nachhaltige Unternehmensführung und Nachhaltiges Investieren gibt es auch in London, Berlin und Zürich.“ transparente Abläufe entscheidet, fördert nicht nur eine lebens- freundlichere Zukunft, sondern auch ein gutes Image und die Mitar- SPRACHE – WIRTSCHAFT – KULTUR beiterzufriedenheit. „Dieser wachsende Trend des nachhaltigen Wirtschaftens betrifft Nicht nur in solchen Seminaren, auch in Universitätslehrgängen, in AnlegerInnen sowie Unternehmen gleichermaßen“, bestätigt Claudia denen Frau Wöhle unterrichtet, und in ihren Lehrveranstaltungen Wöhle vom Fachbereich Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an ist „grünes Geld“ ein wiederkehrendes Thema: „Es ist wichtig, bei den der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Die Expertin für nachhaltige Studierenden das Bewusstsein für nachhaltige Investments zu we- Veranlagungen beschäftigt sich u.a. mit wertorientierter Unterneh- cken. Dabei geht es darum, dass der übliche Anlageprozess anhand mensführung. Das spielt selbstverständlich auch in die von der EU von finanziellen Erfolgsgrößen sinnvoll durch die Berücksichtigung geforderte Transparenz in Bezug auf nachhaltige Unternehmensfüh- von Nachhaltigkeitskriterien ergänzt wird.“ rung hinein. Eine sinnvolle Ergänzung des Studienangebots an der Universität Salzburg soll übrigens auch ein neues Bachelorstudium bieten, das NEUE TRENDS KOMPAKT: IMPACT FORUM der Fachbereich Sozial- und Wirtschaftswissenschaften mit dem Fachbereich Romanistik ab Herbst 2017 anbietet. Sprache – Wirt- Seit einigen Monaten sind große kapitalmarktorientierte Unternehmen schaft – Kultur (Französisch/Italienisch/Portugiesisch/Spanisch) heißt und Konzerne durch eine neue EU-Richtlinie zur Erweiterung der es und kombiniert in einem interdisziplinären Ansatz das Studium der nicht-finanziellen Berichterstattung angehalten. Dabei geht es um Sprache und Kulturen mit den wirtschaftswissenschaftlichen Kom- Informationen zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen, die petenzen. Es beinhaltet ein facheinschlägiges Praktikum, zudem wird Achtung der Menschenrechte und die Bekämpfung von Korruption und ein Auslandsaufenthalt an einer Partneruni empfohlen. Bestechung, also kurz gesagt um die Berichterstattung zur Corporate Frau Wöhle freut sich über das neue Angebot und erklärt: „Das Social Responsibility (CSR), d.h. der unternehmerischen Gesellschafts- Studium soll den Erwerb sprachlicher Kompetenzen ermöglichen bzw. Sozialverantwortung. Claudia Wöhle erklärt: „Der Gesetzgeber und diese in die wirtschaftlichen Kontexte der entsprechenden zielt mit der CSR-Richtlinie auf die Transparenz für die AnlegerInnen ab, Länder einbetten. Sprache, kulturelles Wissen und Anwendungen im PLUS REPORT 2017 bewirkt damit aber gleichzeitig, dass die Unternehmen ihre Aktivitäten betriebswirtschaftlichen Bereich werden sinnvoll verzahnt. Daraus im Bereich der CSR verstärken.“ ergeben sich für die AbsolventInnen zahlreiche berufliche Perspek- Einige solcher Trends im „grünen“ Anlageuniversum hat Frau Wöhle tiven mit entsprechendem interkulturellem Bezug zum romanischen im Herbst 2016 beim letzten Impact Forum – einer halbtägigen Exper- Sprachraum.“ tInnenkonferenz – gemeinsam mit anderen SpezialistInnen und Stra- Werteorientierte Unternehmensführung und nachhaltiges Veranlagen fördern u. a. umweltfreundliche Entwicklungen. tegInnen aus verschiedenen Branchen diskutiert. Die Veranstaltung Value-oriented business management and sustainable investments contribute to environmentally friendly developments.
Sie können auch lesen