POLISH NATIONAL RADIO SYMPHONY ORCHESTRA - POLEN
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Montag, 10. September 2018 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal Elbphilharmonie Abo 1 | 1. Konzert SCHWERPUNKT POLEN POLISH NATIONAL RADIO SYMPHONY ORCHESTRA SZYMON NEHRING KLAVIER DIRIGENT ALEXANDER LIEBREICH Krzysztof Penderecki (*1933) Als Jakob erwachte … (1974) ca. 10 Min. Ignaz Jan Paderewski (1860–1941) Klavierkonzert a-Moll op. 17 (1882–1888) ca. 35 Min. Pause Andrzej Panufnik (1914–1991) Wiegenlied (1947) ca. 10 Min. Witold Lutosławski (1913–1994) Konzert für Orchester (1954) Intrada Capriccio notturno et Arioso Passacaglia, Toccata e Corale ca. 30 Min. Gefördert durch das Ministerium für Kultur und nationales Erbe der Republik Polen im Rahmen des Programms Niepodległa 2017–2021
WILLKOMMEN POLEN 10.9.–25.11.2018 Im November dieses Jahres feiert Polen den 100. Jahrestag seiner Unabhängigkeit – ein willkommener Anlass, die Musik unseres öst- lichen Nachbarn in den Fokus zu rücken. Zum Auftakt des mehrwöchigen Polen-Schwer- DIE VIELFALT DER POLNISCHEN MUSIK IM PANORAMA punktes ist heute eines der großen Orchester des Landes in der Elbphilharmonie zu Gast: das Polish National Radio Symphony Orches- tra. Auf dem Programm stehen vier der wich- POLISH NATIONAL RADIO SYMPHONY ORCHESTRA tigsten polnischen Komponisten, darunter NFM WROCŁAW PHILHARMONIC große Namen wie Krzysztof Penderecki und NDR ELBPHILHARMONIE ORCHESTER KRZYSZTOF URBAŃSKI Witold Lutosławski, dessen meisterhaftes LESZEK MOŻDŻER »Konzert für Orchester« in der zweiten Kon- PIOTR ANDERSZEWSKI zerthälfte erklingt. Und mit Ignaz Jan Pade- APOLLON MUSAGÈTE QUARTETT U.V.A. rewski ist ein Künstler dabei, der auch poli- TICKETS 040 357 666 66 tisch äußerst aktiv war – und ohne den der WWW.ELBPHILHARMONIE.DE heutige Abend vielleicht gar nicht hätte statt- finden können …
SCHWERPUNKT POLEN AUF DER SUCHE NACH FREIHEIT In nur wenigen Ländern, so scheint es, hatten äußere, politische Umstände einen so großen Einfluss auf die Kulturgeschichte wie in Polen. Geprägt von Jahrhunderten der Unterdrückung, hin- terließ die Sehnsucht der polnischen Bevölkerung nach Freiheit Das Chopin-Denkmal in Warschau zeigt den Komponisten unter einer Trauerweide und Unabhängigkeit tiefe Spuren – gerade in der Musik. Besonders folgenreich war in dieser Hinsicht das Ende des 18. Jahrhunderts, als die Nachbarmächte Russland, Österreich Nach seinem Tod sollten noch fast fünf weitere Jahrzehnte vergehen, ehe Polen und Preußen das polnische Territorium unter sich aufteilten. mit der Gründung der Republik 1918 seine Souveränität wiedererlangte. Als Das Resultat: Polen verschwand faktisch für über 120 Jahre von bedeutendster Komponist der Zwischenkriegsjahre gilt Karol Szymanowski. Er der Landkarte. Und während sich ringsum große Kulturnationen komponierte im Spannungsfeld von westlicher und russischer Moderne, die er formierten, kämpfte die polnische Bevölkerung um nichts weni- mit polnischer Folklore zu einer ganz eigenen Musiksprache verband. ger als um ihre Existenz. Eine freie, geradlinige musikalische Doch schon bald musste die polnische Musikgeschichte einen weiteren Bruch Entwicklung war unter diesen Umständen kaum möglich. verkraften: Mit dem Einmarsch der Nazis fand 1939 die gerade erst etablierte Auch jener Komponist, der in Polen bis heute als National- Unabhängigkeit Polens ihr jähes Ende. Und die anschließend von den Sowjets held verehrt wird, litt stark unter den Folgen der Teilung. Sein errichtete kommunistische Diktatur mit ihrer Doktrin des »Sozialistischen Rea- Name: Frédérik, oder vielmehr, Fryderyk Chopin (1810–1849). lismus«, die der Kunst strenge ästhetische Vorgaben machte, verbesserte die Zwar startete er als junger Pianist und Komponist erfolgreich Situation ebenfalls nicht. Mit Witold Lutosławski (1913–1994) und Krzysztof Pen- in seine Karriere, aber das geistige Umfeld der russischen derecki (*1933), die das Programm des heutigen Konzerts rahmen, gelang es Unterdrückung setzte ihm zu. So wanderte er mit gerade einmal jedoch zwei Komponisten, auch unter diesen Umständen zu einer eigenstän- 20 Jahren nach Wien und anschließend nach Frankreich aus. digen Musiksprache zu finden. Erst seit dem Fall des Eisernen Vorhangs – seit Die politische Situation seiner Heimat ließ ihn jedoch zeit sei- gerade einmal 30 Jahren also – können polnische Komponisten ihrer Arbeit wie- nes kurzen Lebens nicht los, und genau jene Zerrissenheit und der ohne geistige Zwänge nachgehen. Eine Freiheit, die angesichts der aktuellen Melancholie spiegelt sich auch in seiner Musik wider. »Chopins politischen Lage in Polen abermals bedroht ist. Werke sind wie unter Blumen eingesenkte Kanonen«, beschrieb Die polnische Musikgeschichte wäre nicht vollständig erzählt ohne ein Genre Mehr über die musikalische Vielfalt es Robert Schumann einmal. zu erwähnen, das heute vielleicht sogar das populärste ist: der Jazz. Mit rund Polens lesen Sie im aktuellen Noch deutlicher zeigt sich das polnische Unabhängigkeits 100 Festivals im ganzen Land gehört die polnische Jazz-Szene zu den aktivsten Alle Konzerte Elbphilharmonie Magazin, erhältlich unter: bestreben bei dem hierzulande sehr viel weniger bekannten in Europa. Das hat Tradition, denn der Jazz war hier schon zwischen den Welt- im Zeitschriftenhandel und im elphi.me/polen Shop auf der Plaza. Komponisten Stanisław Moniuszko (1819–1872). Mit seiner von kriegen äußerst populär und blühte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einem galizischen Bauernaufstand inspirierten Oper Halka gab endgültig auf. Manchmal, etwa bei Penderecki, gingen Klassik und Jazz auch er 1858 dem Leiden der Bevölkerung ein Sprachrohr. Nicht eine Symbiose ein. Folgerichtig stehen beim aktuellen Polen-Schwerpunkt der zufällig gilt das Werk als polnische Nationaloper und wird bis Elbphilharmonie beide Genres auf dem Programm. heute regelmäßig aufgeführt. SIMON CHLOSTA
DIE MUSIK VOM FLÜGEL INS PARLAMENT VON DER BIBEL ZUM FILM Ignaz Jan Paderewski: Klavierkonzert Krzysztof Penderecki: Als Jakob erwachte … Politisch aktiv sind viele Künstler, aber das Engagement von Krzysztof Penderecki (sprich: Schischtof Penderetzki), das kann Ignaz Jan Paderewski ist wirklich einmalig. Ohne ihn würde das man ganz ohne Scheu sagen, ist eine lebende Legende. 1933 heutige Konzert zum 100. Jahrestag der polnischen Unabhän- im polnischen Dębica östlich von Krakau geboren, gehört der gigkeit vielleicht gar nicht stattfinden. Aber der Reihe nach. Komponist und Dirigent bis heute weit über die Grenzen Polens 1860 im russisch besetzten Teil Polens geboren, entdeckte hinaus zu den b edeutendsten Vertretern der musikalischen Paderewski schon in frühester Kindheit seine Liebe zur Musik. Moderne. Und er ist einer der wenigen, denen auch der Durch- Mit zwölf Jahren bewarb er sich am Warschauer Konservato- bruch zur breiten Öffentlichkeit gelungen ist. rium, das er bereits 1878 erfolgreich abschloss. Anschließend Einen nicht geringen Anteil dürfte daran die Verwendung sei- studierte er Komposition. Privat musste er hingegen zahlrei- Alteingesessene Hamburger ner Musik im Film haben, vornehmlich im Horror- und Thriller- che Schicksalsschläge verkraften. War seine Mutter bereits kurz kennen Krzysztof Penderecki Genre. So untermalen seine Werke unter anderem Filme wie nach der Geburt gestorben, entzogen die russischen Behörden vielleicht noch aus seiner Der Exorzist (1973) und Shutter Island (2010), und auch Als Jakob dem Vater später auch noch das Sorgerecht. Paderewski erstes Zeit als Erster Gastdirigent des damaligen NDR Sinfonie- erwachte …, das das heutige Konzert eröffnet, fand im Kino eine Kind kam 1881 mit Behinderungen zur Welt, kurz darauf starb orchesters (1988–1992). prominente Verwendung. Kein Geringerer als Stanley Kubrick seine Frau. All dies führte dazu, dass er sein Leben vorerst ein- setzte das Stück in seinem Filmklassiker Shining von 1980 ein. zig und allein der Musik verschrieb. Da passt es mit seinen bedrohlichen Klängen auch gut hin. Ganz Und das mit vollem Erfolg. Fast fünf Jahrzehnte lang bereiste im Gegensatz zur eigentlichen Bestimmung, denn ursprünglich er als gefeierter Klaviervirtuose die Welt; auch als Kompo- Ignaz Jan Paderewski handelt es sich um einen Kompositionsauftrag zum 25-jähri- nist konnte er beachtliche Erfolge verbuchen. Unter anderem gen Regierungsjubiläum von Fürst Rainier III. von Monaco aus schrieb er eine monumentale Sinfonie, der er die polnische dem Jahr 1974. Nationalhymne Noch ist Polen nicht verloren zugrunde legte. Festlich ist die Musik aber keineswegs. Penderecki vertont Heute wird sie als Ankündigung der politischen Aktivitäten mit einem groß besetzten Orchester und differenzierter Instru Paderewskis verstanden, denen er sich bald gänzlich widmete. mentation jene Bibelstelle aus der Genesis, in der Jakob in einer Auslöser war ein Konzert im Weißen Haus Anfang 1916, in des- Traumvision eine Leiter zwischen Erde und Himmel erblickt, auf sen Anschluss er US-Präsident Woodrow Wilson dazu bewe- der die Engel Gottes auf- und absteigen. In seiner Form ähnelt gen konnte, die Wiedergründung Polens zu einer Kernforde- 1937 wurde Paderewskis Leben es damit einer sinfonischen Dichtung. rung für die Neuordnung Europas nach dem Ersten Weltkrieg unter dem Titel Moonlight Sonata verfilmt – mit ihm selbst in der Bis heute gehört Als Jakob erwachte … zu den meistgespiel- zu machen. 1919 wurde Paderewski zum ersten Ministerpräsi- Hauptrolle. ten Werken Pendereckis – vielleicht auch, weil sich der Kompo- denten und Außenminister Polens ernannt; als solcher unter- nist darin (trotz der noch immer vorhandenen Expressivität) von zeichnete er für Polen den Versailler Vertrag. der Avantgarde ab- und einem neoromantischen Stil zuwandte. Sein Klavierkonzert, entstanden in den 1880er Jahren, ist Wie dem auch sei: Der Wirkung der Musik kann man sich kaum heute eines seiner meistgespielten Werke. Kein Wunder: Die Krzysztof Penderecki entziehen. eingängigen Melodien, die romantische Klangfärbung und die virtuosen Solo-Passagen sind einfach mitreißend.
DIE MUSIK NICHT ZUM EINSCHLAFEN Andrzej Panufnik: Wiegenlied Er war ein Einzelgänger mit einem höchst eigenwilligen Kompositionsstil – und doch erreichte Andrzej Panufnik mit seiner Musik ein breites Publikum. »Mein Ideal ist eine Komposition, in der sich poetischer Inhalt und perfekte Konstruk- tion verbinden. Die Musik erhält ihre ewige Schönheit durch die ideale Balance von Gefühl und Intellekt«, beschrieb er selbst einmal sein künstlerisches Credo. Auf dieser Basis schuf er einzigartige, unmittelbar ansprechende Stücke. 1914 in Warschau geboren, hinterließen der nationalsozialistische Terror und die anschließende Unterdrückung durch die Sowjets auch in Panufniks Bio- grafie tiefe Spuren. Zwar wurde er in Polen vielfach ausgezeichnet, leitete das Orchester der Krakauer Philharmonie und die Warschauer Philharmonie. Doch die wachsende Unfreiheit seiner Heimat behinderte ihn zunehmend. 1954 nutzte er deshalb eine Schallplattenaufnahme in der Schweiz zur Flucht und setzte sich nach England ab, wo er Asyl erhielt. In Polen wurde er daraufhin zur Persona non grata erklärt, und nicht nur die Aufführung seiner Werke, sondern auch Andrzej Panufnik (links) und Witold Lutosławski die Erwähnung seines Namens wurde verbo- ten. In England jedoch konnte er fortan frei leben und arbeiten. Panufnik wurde Musik- direktor des City of Birmingham Symphony Orchestra sowie Mitglied der Royal Academy of Music in London. 1991, kurz vor seinem Tod, wurde er von der Queen sogar in den Adels- stand erhoben. Das Wiegenlied stammt aus einer viel frü- heren Zeit. 1947 gelangte er mit diesem hyp- notischen Stück an die Spitze der polnischen Avantgarde. Das Besondere: Zu einer äußerst schlichten Melodie (wie sie für ein Wiegen- lied üblich ist) setzt Panufnik eine kratzige Streicherbegleitung aus Vierteltönen. Das klangliche Ergebnis ist faszinierend – nur zum Einschlafen taugt es wirklich nicht.
DIE MUSIK SOLO FÜR ALLE Witold Lutosławski: Konzert für Orchester Konzert für Orchester, das klingt erst mal wie ein Widerspruch in sich. Denn kalischen Vorlieben zu bündeln. Mit der Hommage an Bartók und den barocken »Konzert« – verstanden nicht als musikalische Veranstaltung, sondern als musi- Satzbezeichnungen, die auf die Gattung des Concerto grosso verweisen, doku- kalische Gattung – meint ja eigentlich Solokonzert, sprich: Ein Solist sitzt oder mentierte er sein ausgesprochenes Traditionsbewusstsein. Vor allem aber steht mit seinem Instrument vor dem Orchester und ist der Star des Abends. konnte er mit dem Werk sein Faible für den Orchesterklang als solchen zur Zwar gibt es auch Konzerte für mehrere Solisten (so schrieben schon die Kom- Geltung bringen. »Mein Lieblingsinstrument ist das Orchester selbst«, erklärte ponisten des Barock sogenannte »Concerti grossi«), doch bleibt bei ihnen stets er einmal. »Seit meiner Kindheit war ich von seinem Klang fasziniert; die dort das Verhältnis zwischen Solo und Orchester-Tutti gewahrt. schlummernden Möglichkeiten haben meine Fantasie schon immer beflügelt.« Einen richtigen Solisten gibt es nun im Konzert für Orchester von Witold Dennoch zog sich die Komposition über vier Jahre hin: »Es war ein kritischer Lutosławski (sprich: Lutoswawski) nicht, zumindest sitzt jeder Instrumentalist Moment in meinem Leben, und dieser Vorschlag war für mich ein Ausweg. Er an seinem angestammten Platz. Stattdessen könnte man sagen: Alle sind hier half mir dabei, meine psychische Krise zu überwinden.« Solisten, der Star des Abends ist das Orchester selbst. Denn zum grundlegen- Damit verwies der Komponist bereits selbst darauf, dass das Konzert für den Merkmal gehört die besonders solistische und virtuose Behandlung der ein- Orchester einen Wendepunkt in seinem Schaffen markiert. Geboren im Januar zelnen Stimmen. Jedes Instrument kommt einmal zum Zug. Daher kann man 1913 in Warschau, zeigt Lutosławskis Biografie keine geradlinige künstlerische auch nicht einfach von einer Sinfonie unter anderem Namen sprechen, denn das Entwicklung. Zunächst erhielt er Unterricht an Klavier und Violine, studierte Konzert für Orchester ist in der Form sehr viel freier, und die Instrumentalisten dann aber einige Jahre Mathematik an der Warschauer Universität, was dazu sind auf eine ganz andere Art gefordert. beigetragen haben dürfte, dass er später auf Form und Struktur seiner Werke Zum ersten Mal versah Paul Hindemith Witold Lutosławski ein besonderes Augenmerk legte. Erst im Anschluss folgte ein Kompositions- 1925 eines seiner Stücke mit diesem Titel. studium. Während des Zweiten Weltkriegs verdiente sich Lutosławski – im Duo Den berühmtesten Gattungsbeitrag (und mit Andrzej Panufnik – in den Kaffeehäusern von Warschau als Klavierspieler gleichzeitig einen Klassiker der Moderne) seinen Lebensunterhalt, wofür die beiden Komponisten rund 200 Werke aus ver- schuf Béla Bartók im Jahr 1943. schiedenen Epochen transkribierten. Nach dem Krieg folgte eine neoklassizis- An ihm orientierte sich Anfang der tische Phase, in der die Folklore seiner Heimat eine große Rolle spielte. Beides 1950er Jahre auch Lutosławski, als er spiegelt sich auch im Konzert für Orchester wider, in dem Motive aus der masuri- vom Dirigenten der gerade erst gegrün- schen Volksmusik verarbeitet sind. Verpackt in barocken Formen und mit neuar- deten Warschauer Philharmonie, Witold tigen Harmonien versehen, stehen sie in einem gänzlich neuen Licht. Die musi- Rowicki, den Auftrag für ein neues Werk kalische Sprache bleibt dabei zwar weitgehend tonal, dennoch ist sie ungemein erhielt. Dessen Wunsch: ein Stück, das abwechslungsreich und modern und schöpft die musikalische Bandbreite von seinem Ensemble die Möglichkeit gäbe, stampfender Motorik im ersten Satz über wispernde Klangwelten im zweiten bis sich zu profilieren. Und was wäre für die- zum fulminaten Schluss voll aus. sen Anlass besser geeignet gewesen als 1954 wurde das Werk mit großem Erfolg in Warschau uraufgeführt. Es ist das eben jene Gattung, in der alle Musiker vorerst letzte, in dem sich Lutosławski folkloristischer Elemente bediente und Solisten sind? die Tradition reflektierte, bevor sich der Komponist der Avantgarde zuwandte. Zudem gab das Werk Lutosławski die Ein vorläufiger Abschied. Aber was für einer! SIMON CHLOSTA Gelegenheit, gleich mehrere seiner musi-
DIE KÜNSTLER SZYMON NEHRING KLAVIER DIRIGENT ALEXANDER LIEBREICH Szymon Nehring gehört zu den aufstrebenden Pianisten der jüngeren Genera- Seit 2012 ist Alexander Liebreich Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des tion in Polen. Im vergangenen Jahr gewann er als erster polnischer Pianist die Polish National Radio Symphony Orchestra. Seit Mai 2015 verantwortet er zudem Artur Rubinstein International Piano Master Competition in Tel Aviv, die weltweit das Festiwal Katowice Kultura Natura, bei dem schon Künstler wie Leif Ove zu den wichtigsten Klavierwettbewerben gehört. Andsnes, das Quatuor Ebène und das Tonhalle-Orchester Zürich auftraten. Von Schon im Grundschulalter erhielt Szymon Nehring Klavierunterricht an einer 2006 bis 2016 leitete er das Münchener Kammerorchester; ab dieser Saison ist Musikschule in Krakau. 2013 begann er sein Klavierstudium in Bydgoszcz; 2015 er zusätzlich Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieor- erhielt er das Krystian-Zimerman-Stipendium und wurde für seinen Auftritt im chester Prag. Finale des renommierten internationalen Chopin-Wettbewerbs unter anderem Darüber hinaus ist Alexander Liebreich auf den großen Konzertbühnen der mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Seit 2017 studiert er an der Yale School Welt zu Hause und hat mit vielen hochkarätigen Orchestern zusammengearbei- of Music. tet, zum Beispiel mit dem Royal Concertgebouw Orchestra, dem BBC Symphony Weltweit tritt der Pianist mit Orchestern wie dem Warsaw Philharmonic Orchestra, den Münchner Philharmonikern, dem Orquestra Sinfônica do Estado Orchestra oder dem Israel Symphony Orchestra auf und spielt dabei unter Diri- de São Paulo und dem japanischen Yomiuri Nippon Symphony Orchestra. Dabei genten wie Krzysztof Penderecki und Antoni Wit. Aktuelle Tourneen führen ihn hat er mit herausragenden Solisten wie Lisa Batiashvili, Krystian Zimerman und unter anderem nach China und Japan, in die USA und in verschiedene Städte Isabelle Faust konzertiert. International hat er sich auch mit innovativen Pro- Westeuropas. jekten einen Namen gemacht. 2011 war er der erste europäische Künstlerische Zu seinen mehrfach ausgezeichneten CD-Aufnahmen gehören unter anderem Leiter des Tongyeong International Music Festival in Südkorea. Außerdem rief die beiden Klavierkonzerte von Chopin sowie Pendereckis Klavierkonzert Ressu- er das East-West Residence Programme ins Leben, das den interkulturellen rection. Auf seinem jüngsten Album widmet er sich erneut Chopin, dessen Werke Austausch fördert. er auf einem historischen Flügel aus dem 19. Jahrhundert eingespielt hat, um Im Oktober 2016 wurde Alexander Liebreich mit dem Sonderpreis des Kultur- ihnen einen besonders authentischen Klang zu verleihen. preises Bayern ausgezeichnet.
DIE KÜNSTLER Das Polish National Radio Symphony Orchestra übernimmt weltweit die Rolle eines Botschafters der polnischen Kultur. Mit Auftritten in beinahe allen europäischen Ländern, in Amerika, Australien sowie Hongkong, China und Japan, in Taiwan und am Persischen Golf hat es sich zudem als renommierter Klangkör- per in der internationalen Konzertszene etabliert. Das Orchester wurde 1935 von Grzegorz Fitelberg in War- schau gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg, der für das Orchester eine Zwangspause bedeutete, kam es zur Zusam- menarbeit mit einigen der wichtigsten polnischen Komponis- ten wie Krzysztof Penderecki und Witold Lutosławski. Seit 2012 ist Alexander Liebreich Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Orchesters. Zahlreiche namhafte Solisten sind mit dem Polish National Radio Symphony Orchestra aufgetreten, darunter Artur Rubin- stein, Mstislav Rostropovich, Maurizio Pollini, Mischa Maisky, Barbara Hendricks und Plácido Domingo. Am Pult standen einige der bedeutendsten Dirigenten, darunter Leonard Bern- stein, Charles Mackerras, Sir Neville Marriner und Kurt Masur. Neben Produktionen für das polnische Radio hat das Polish National Radio Symphony Orchestra bis heute mehr als 200 CD- Aufnahmen eingespielt und wurde für seine Leistungen dabei unter anderem mit dem Diapason d’Or und dem Cannes Clas- sical Award ausgezeichnet. In den vergangen Jahren hat das Orchester zudem einige große, innovative Projekte verwirklicht, darunter The Marathon of Górecki’s Works, und damit sowohl beim Publikum als auch bei der Kritik große Erfolge gefeiert. POLISH NATIONAL RADIO SYMPHONY ORCHESTRA Seit drei Jahren organisiert das Polish National Radio Sym- phony Orchestra das Katowice Kultura Natura Festival in Katto- witz. Zudem veranstaltet das Orchester seit 2005 alle zwei Jahre das Festival of World Premieres Polish Modern Music, das 2017 als musikalisches Event des Jahres für den Koryfeusz Muzyki Polskiej Award nominiert wurde.
BESETZUNG VIOLINE I VIOLA FLÖTE TROMPETE Rafał Zambrzycki (Konzertmeister) Dariusz Korcz Łukasz Zimnik Stanisław Dziewior Grzegorz Witek Mieczysław Krzyżowski Joanna Dziewior Benedykt Matusik Roch Prax Beata Raszewska Ryszard Sojka Piotr Pyda Janusz Klich Józef Bogacz Piotr Nowak Grażyna Walus-Klich Eugeniusz Mikołajczyk OBOE Ewa Bychowiec Andrzej Żydek Maksymilian Lipień POSAUNE Grzegorz Bartoszek Sandra Kałuża Karolina Stalmachowska Michał Mazurkiewicz Dorota Paliwoda Joanna Tesarczyk Piotr Pyc Tomasz Hajda Krystyna Kowalska Agnieszka Hałuzo Zdzisław Stolarczyk Lucyna Fiedukiewicz Dawid Jadamus KLARINETTE Karol Gajda Michał Kowalczyk Aleksander Tesarczyk Karolina Szefer-Trocha VIOLONCELLO Maciej Niewiara BASSPOSAUNE Dorota Warcaba Łukasz Frant Tomasz Żymła Jakub Urbańczyk Katarzyna Jawor Karolina Nowak-Waloszczyk Andrzej Burzyński FAGOTT SCHLAGWERK VIOLINE II Roman Hałoń Krzysztof Fiedukiewicz Roman Gawlik Antoni Nowina-Konopka Antoni Smołka Damian Lipień Wojciech Morcińczyk Kinga Tomaszewska Magdalena Czech Jan Hawryszków Krzysztof Jaguszewski Beniamin Czech Norbert Pióro Cezary Rembisz Dariusz Brauhoff Anita Bartłomiejczyk Anna Tumidajska Piotr Połaniecki Barbara Szefer-Trocha HORN Michał Żymełka Joanna Szafraniec KONTRABASS Tadeusz Tomaszewski Jolanta Sobczak-Smołka Aleksander Mazanek Mariusz Ziętek HARFE Adam Gajdosz Waldemar Tamowski Damian Walentek Krzysztof Waloszczyk Małgorzata Krzeszowiec Michał Paliwoda Rudolf Brudny Anna Scheller Magdalena Ziętek Bogusław Pstraś Paweł Cal Maria Strzelczyk Łukasz Bebłot CELESTA Teresa Mercik-Szopa Krzysztof Wąsik Dariusz Noras KLAVIER Antoni Brożek
VORSCHAU CHARLES IVES IM FOKUS CHARLES IVES »CONCORD SONATE« Originell, unabhängig und ein echtes »American Original« – so PIERRE-LAURENT AIMARD ließe sich Charles Ives (1874–1954) beschreiben, einer der inter- essantesten und ungewöhnlichsten Komponisten der Moderne. In der Elbphilharmonie lässt sich seine Musik nun in gleich vier TABEA ZIMMERMANN Konzerten bestaunen. Zum Auftakt steht seine monumentale Concord-Sonate auf dem Programm. Ihr collagenhafter Stil mit ADAM WALKER eingestreuten Beethoven-Zitaten war ihrer Zeit weit voraus und macht das rund dreiviertelstündige Werk bis heute zum Ereig- nis – besonders, wenn Pianisten vom Schlage Pierre-Laurent Aimards (Foto) am Werk sind, der das Werk zusammen mit Star- Bratschistin Tabea Zimmermann und Flötist Adam Walker auf- führt. Ein Fest für entdeckungsfreudige Musikliebhaber! 1. Oktober 2018 | Elbphilharmonie Großer Saal 1.10.2018 | 20 UHR Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren. ELBPHILHARMONIE IMPRESSUM GROSSER SAAL Herausgeber: HamburgMusik gGmbH Geschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen Margedant TICKETS 040 357 666 66 Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, François Kremer, Laura Etspüler WWW.ELBPHILHARMONIE.DE Lektorat: Reinhard Helling Gestaltung: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyer Druck: Flyer-Druck.de Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, antje.sievert@kultur-anzeigen.com BILDNACHWEIS Chopin-Denkmal (Artur Bogacki); Krzysztof Penderecki (Peter Andersen / Schott Musik); Ignaz Jan Paderewski (unbezeichnet); Andrzej Panufnik und Witold Lutosławski (Włodzimierz Echeński); Witold Lutosławski (unbezeichnet); Szymon Nehring (Bartek Barczyk); Alexander Liebreich (Sammy Heart); Polish National Radio Symphony Orchestra (Bartek Barczyk); Kofinanziert durch das Pierre-Laurent Aimard (Marco Borggreve) Programm Kreatives Europa der Europäischen Union
Es ist das Besondere, das Wellen schlägt. WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN PRINCIPAL SPONSORS PRODUCT SPONSORS FÖRDERSTIFTUNGEN BMW Coca-Cola Klaus-Michael Kühne Stiftung Montblanc Hawesko Körber-Stiftung SAP Lavazza Hans-Otto und Julius Bär Meßmer Engelke Schümann Stiftung Ricola Haspa Musik Stiftung Ruinart Hubertus Wald Stiftung Störtebeker Ernst von Siemens Musikstiftung Cyril & Jutta A. Palmer Stiftung Mara & Holger Cassens Stiftung CLASSIC SPONSORS Programm Kreatives Europa Aurubis der Europäischen Union Bankhaus Berenberg Adam Mickiewicz Institut Commerzbank AG Stiftung Elbphilharmonie DG HYP GALENpharma Freundeskreis Elbphilharmonie Hamburger Feuerkasse + Laeiszhalle e.V. Hamburger Sparkasse Hamburger Volksbank HanseMerkur Versicherungsgruppe MEDIENPARTNER HSH Nordbank NDR Jyske Bank A/S Der Spiegel KRAVAG-Versicherungen Byte FM M.M.Warburg & CO VAN Magazin NDR Kultur ELBPHILHARMONIE CIRCLE Der offizielle Weinpartner der Elbphilharmonie Mehr Infos unter: hawesko.de/elphi
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