JAMES CONLON ALEXANDER VON ZEMLINSKY ERICH WOLFGANG KORNGOLD

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JAMES CONLON ALEXANDER VON ZEMLINSKY ERICH WOLFGANG KORNGOLD
JAMES CONLON
 ALEXANDER VON ZEMLINSKY
ERICH WOLFGANG KORNGOLD
JAMES CONLON ALEXANDER VON ZEMLINSKY ERICH WOLFGANG KORNGOLD
Das
            Zwei Wunderkinder, zwei jüdische Kom-
            ponisten, zweimal eine Sinfonietta, zwei
            Persönlichkeiten, die der Nazi-Terror

Konzert
            verfemte und zumindest in Deutschland
            verstummen ließ. Erich Wolfgang Korn-
            gold, der mit dem Elan des 15-Jährigen

auf einen
            seine brillante Sinfonietta aufs Noten-
            papier warf, fand später nach seiner
            erzwungenen Emigration in den USA

Blick
            eine neue Heimat. Alexander von Zem-
            linsky jedoch blieb nur der verzweifelte
            Rückzug in eine Welt der Fassungs-
            losigkeit, Depression und kalten Angst.
            Seine Sinfonietta entstand 1934 in einer
            Phase zunehmender Verunsicherung
            und Hoffnungslosigkeit: ein Werk voll
            pochender Unruhe als Spiegel einer Zeit
            des Schreckens. James Conlon, bis
            2003 Gürzenich-Kapellmeister und mit
            seinen Zemlinsky-Aufnahmen maß-
            geblich an der Wiederentdeckung des
            Komponisten beteiligt, dirigiert.
JAMES CONLON ALEXANDER VON ZEMLINSKY ERICH WOLFGANG KORNGOLD
Maske
                                       Erich Wolfgang Korngold
                                 43'   Sinfonietta H-Dur op. 5
                                       1912

                                       Fließend, mit heiterem Schwunge
                                       Scherzo – Molto agitato, rasch und feurig
                                       Molto andante (träumerisch)
                                       Finale: Patetico – Allegro giocoso
      Alexander von Zemlinsky
20'   Sinfonietta op. 23
      1934                             Gürzenich-Orchester Köln
                                       James Conlon Dirigent
      Sehr lebhaft
      Ballade – Sehr gemessen,         SO 14.11.21 11 Uhr
      doch nicht schleppend            MO 15.11.21 20 Uhr
      Rondo                            DI 16.11.21 20 Uhr
                                       Kölner Philharmonie

      Pause                            Am 16.11. auch im Livestream

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JAMES CONLON ALEXANDER VON ZEMLINSKY ERICH WOLFGANG KORNGOLD
Gebrochene   Begegnungen
             Im März 1902 hatte Alexander von Zemlinsky
             Liebeskummer. Und zwar jenen von der Sorte, bei

Schwingen
             der man glaubt, man könne nicht mehr atmen.
             Zwei Jahre lang schon hatte der damals 31-jährige
             österreichische Komponist und Dirigent die junge
             Alma Schindler unterrichtet. Die musikalisch
             talentierte und überaus schöne 20-Jährige war
             damals eine der begehrtesten Frauen Wiens – und
VON          brachte den schüchternen Zemlinsky beinahe um
ARIANA
             den Verstand. Alma war zunächst von dem nur 1,59
ZUSTRA
             Meter großen, schmächtigen Mann abgestoßen
             und schrieb in ihr Tagebuch: »Eine Carricatur –
             kinnlos, klein, mit herausquellenden Augen und
             einem zu verrückten Dirigieren.« Doch mit jeder
             Unterrichtsstunde bei Zemlinsky fühlte sie sich
             mehr berührt vom zurückhaltenden Charme des
             acht Jahre älteren Komponisten, der als eine der
             großen Hoffnungen der Wiener Musikszene galt.
             Es entspann sich eine leidenschaftliche, jedoch
             ambivalente Beziehung. »Sie ließ sich von ihm
             küssen, streicheln, erlaubte ihm fast jede Intimität
             bis auf die letzte«, hielt Françoise Giroud in ihrer
             Biografie »Alma Mahler oder die Kunst, geliebt zu
             werden« fest. »Einen Tag sprach sie von Verlobung,
             dann wieder lehnte sie eine Heirat kategorisch ab.
             Sie unterhielt mit ihm einen glühenden Briefwechsel,
             stürzte ihn in ein Wechselbad der Gefühle und
             quälte ihn zwei Jahre lang.«

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Zemlinsky liebte Alma abgöttisch: »Ich will dich –
                                                                       mit jedem Atom meines Fühlens!« Ihr Hü und Hott
                                                                       trieb ihn fast in den Wahnsinn. Am 23. Dezember
                                                                       1901 dann der finale Schlag in die Magengrube:
                                                                       Alma verlobte sich ausgerechnet mit Gustav Mahler,
                                                                       Zemlinskys Lehrer und Mentor, mit dessen Musik
                                                                       er aufgewachsen war. Fünf Tage später schickte
                                                                       Zemlinsky seinem Freund und späteren Schwager
                                                                       Arnold Schönberg einen Brief, in dem er unter die
                                                                       Mitteilung von Almas Verlobung 25 Gedankenstriche
                                                                       setzte: Zeugnis seiner Sprachlosigkeit.

                                                                       Wunderwerk eines Teenagers:
                                                                       Korngolds Sinfonietta
                                                                       Zur Zeit dieses großen Herzschmerzes war der
                                                                       1897 im damals österreich-ungarischen Brünn
                                                                       geborene Erich Wolfgang Korngold noch ein
                                                                       kleiner Junge. Doch bald sollte er in Wien als
                                                                       komponierendes Wunderkind von sich reden
                                                                       machen. Als sein pantomimisches Ballett Der
                                                                       Schneemann an keinem unbedeutenderen Ort
                                                                       als der Wiener Hofoper aufgeführt wurde, zählte
                                                                       der junge Tonkünstler gerade einmal 13 Jahre.
                                                                       Publikum und Kritiker schwärmten schon vom
                                                                       »Mozart des 20. Jahrhunderts«. Das dem Ballett
                                                                       ursprünglich zugrunde liegende Klavierwerk hatte
                                                                       Korngold genaugenommen bereits als Elfjähriger
                                                                       aufs Papier geworfen. Die Orchesterversion für die
    Hochbegabter 13-Jähriger: Erich Wolfgang Korngold, Foto von 1910
                                                                       Uraufführung an der Wiener Hofoper stammte –
                                                                       von Alexander von Zemlinsky!
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Unter den Bewunderern des Wunderknaben Erich             für seine Unterstützung ist ihm das Werk auch
              Wolfgang war neben Giacomo Puccini und Richard           gewidmet. Die in rauschhafter spätromantischer
              Strauss auch Gustav Mahler, seit Korngolds               Klangpracht schwelgende Sinfonietta geriet zu
              Geburtsjahr 1897 Wiener Hofoperndirektor.                einem sensationellen Erfolg, der Aufführungen
                         Mahler riet dem, wie er formulierte,          in ganz Europa und Amerika nach sich zog.
ERICH WOLFGANG
KORNGOLD                 »musikalischen Genie« zu einem Studium        Was Erfindungsgabe, die delikate harmonische
* 29.05.1897 Brünn       bei eben jenem Zemlinsky. Und so wurde        Verarbeitung des Materials und die handwerkliche
* 29.11.1957 Los Angeles Erich Wolfgang Korngold fortan dessen         Souveränität anbelangt, zeigt sich der 15-Jährige
Sinfonietta H-Dur op. 5 Schüler, während Gustav Mahler bis zu          nicht nur als Meister ohne Fehl und Tadel,
Uraufführung             seinem Tod 1911 Korngolds Mentor blieb.       sondern auch mutig auf der Höhe seiner Zeit.
30.11.1913 Wien                                                        Unwillkürlich fühlt man sich stellenweise an den
Zuletzt gespielt vom      Nach seinem durchschlagenden Erfolg          vorwärtsstürmenden Elan und die klangliche
Gürzenich-Orchester
                          an der Wiener Hofoper begann Korngold        Delikatesse einer sinfonischen Dichtung von
06.01.1914
                          im Frühjahr 1912 mit den Skizzen zu          Richard Strauss erinnert. Und bereits mit diesem
Fritz Steinbach, Dirigent
                          seiner Sinfonietta in H-Dur op. 5 und        frühen Geniestreich setzt Korngold Marksteine für
              vollendete die Partitur im August 1912 im Alter von 15   sein späteres Schaffen. So arbeitet er gezielt mit
              Jahren. Die Komposition ist sein erstes eigenhändig      Quartenmotivik – bei ihm das Motiv des fröhlichen
              instrumentiertes großes Orchesterwerk. Dabei             Herzens –, die später in seiner Oper Die tote
              ist die Bezeichnung »Sinfonietta«, also »kleine          Stadt (1920 in Köln uraufgeführt!) eine wichtige
              Sinfonie«, schlichtweg eine Untertreibung, denn          Rolle spielen sollte. Bereits in der Sinfonietta
              das viersätzige Werk mit seiner Spieldauer von           ließ sich erahnen, dass die Welt es mit einem
              einer knappen Dreiviertelstunde ist sowohl               Instrumentationszauberer zu tun hatte, der auch in
              von seiner Anlage her wie auch in der üppigen            seinem weiteren Schaffen durch Klang-Opulenz
              spätromantischen Orchesterbesetzung inklusive            im Breitband-Format zu berauschen verstand –
              zwei Harfen, Celesta, Klavier und Basstuba eine          und sich selbst ungeachtet aller zeitgleich zu
              ausgewachsene Sinfonie.                                  beobachtenden musikalischen Pionierleistungen
                                                                       stets als Vertreter der Moderne empfand.
            Erich Wolfgang Korngolds Sinfonietta erlebte am
            30. November 1913 in Wien unter der Leitung von
            Felix Weingartner ihre Uraufführung, als Dank
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Am Rande des Abgrunds:
             Zemlinskys Sinfonietta
             21 Jahre nach diesem fulminanten sinfonischen
             Debüt reiste Korngold, der Wiener mit jüdischen
             Wurzeln, erstmals nach Hollywood, um dort den
             Grundstein zu seiner großen Karriere als Komponist
             von Filmmusik und zu einem freien Leben fern des
             Nazi-Terrors zu legen. Auch Alexander von Zemlinsky
             – ebenfalls Jude – brütete 1934 über einem neuen
             Werk: Zu einer Zeit, als der offene Judenhass auch
             in Wien täglich zunahm, komponierte er in der
             Kaasgrabengasse 24 im 19. Wiener Bezirk seine
                         Sinfonietta op. 23 – ein Bekenntnis,
ALEXANDER VON
                         das deutlich Zemlinskys Bedrückung
ZEMLINSKY
                         und Sorge angesichts bedrohlich
* 14.10.1871 Wien
+ 15.03.1942 Larchmont, zunehmender Anfeindungen und
New York                 Ressentiments widerspiegelt. So nahm
Sinfonietta op. 23       er für das Hauptthema des langsamen
Uraufführung             Satzes ein musikalisches Motiv aus
19.02.1935 Prag          dem letzten der sechs Gesänge op. 13
Zuletzt gespielt vom     auf, die er 1913, in einer besseren Zeit,
Gürzenich-Orchester
                         nach Texten von Maurice Maeterlinck
2008 (CD-Aufnahme)
                         geschrieben hatte. In »Sie kam zum
James Conlon, Dirigent
                         Schloß gegangen« heißt es: »Wohin
             gehst du? Wohin gehst du? Gib acht in dem
             Dämmerschein!« Banges Fragen, Ungewissheit,
             Warnung – Ausdruck von Resignation auch, die
             Zemlinskys Kreativität schließlich brechen sollte.
                                                                     Alexander von Zemlinsky. Undatiertes Gemälde von Arnold Schönberg

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Musikalisch besticht Zemlinskys dreisätzige            resigniert, keine Energie, alles Notwendige für die
     Sinfonietta durch ihre Ausgewogenheit zwischen         Ausreise zu organisieren.
     trockener Prägnanz ganz im Charakter der Neuen
     Sachlichkeit und dem Rückverweis auf den großen        Am 23. Dezember 1938 erreichte das Paar
     spätromantischen Orchesterklang. Der erste Satz        schließlich New York. Schnell wurde jedoch
     gibt den Bezug auf traditionelle Formvorgaben          deutlich, dass Zemlinsky dort weder imstande
     auf, lebt von perkussiver rhythmischer Prägnanz,       war zu unterrichten noch zu dirigieren. Die einzige
     von ungestümem Vorwärtsdrängen in eine                 Einkommensquelle blieb das Komponieren. »Ich
     Welt der Auflösung zwischen Bedrohung und              habe gerade Ihre wunderbare ›Sinfonietta‹ gehört:
     sehnsuchtsvollem lyrischem Innehalten. Voller          Ich hoffe, das ist der Beginn Ihres amerikanischen
     Wehmut und Schmerz erzählt die »Ballade« in            Erfolges«, schrieb der Freund und Schwager Arnold
     düsteren, fahlen Farben von einer versunkenen Zeit,    Schönberg an Zemlinsky über seine Sinfonietta
     die in der großen Steigerung in der Mitte des Satzes   op. 23. Leider bewahrheitete sich dies zu dessen
     beinahe wie in einem Fiebertraum erscheint. Mit        Lebzeiten nicht mehr. Um seine Frau und sich
     Witz und Brillanz verarbeitet das spritzige Finale     über Wasser zu halten, komponierte er unter dem
     Themenmaterial aus den vorherigen Sätzen und           Pseudonym »Al Roberts« amerikanische Schlager.
     endet in einem grandiosen Stretta-Finale.              Im Sommer 1939 erlitt Zemlinsky einen schweren
                                                            Schlaganfall, infolgedessen er ein Pflegefall wurde.
     Alexander von Zemlinsky, der 1933 bei der              Am 15. März 1942 schließlich starb er, desillusioniert,
     Machtergreifung der Nationalsozialisten von            gebrochen und verkannt.
     Berlin zurück in die alte Heimat Wien gezogen
     war, erkannte rasch, dass auch dort Bedrohung
     und Terror immer näher rückten. Am 12. März
     1938 wurde der Bundesstaat Österreich in das
     nationalsozialistische Deutsche Reich eingegliedert.
     Noch am selben Tag beschloss Zemlinskys Frau,
     die amerikanische Botschaft aufzusuchen, um
     für Alexander und sich ein Visum für die USA zu
     beantragen. Wochenlang fand der Komponist,
     bereits gesundheitlich schwer angeschlagen und
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James Conlon
Seit seinem Debüt 1974          Conlon in Wien für seine
bei den New Yorker Phil-        Verdienste um die Wiederent-
harmonikern hat James           deckung dieses Komponisten
Conlon alle großen euro-        der Zemlinsky-Preis verliehen.
päischen und amerikanischen     Aber auch an den großen
Symphonieorchester dirigiert    Opernhäusern der Welt
und sich mit langjähriger       ist James Conlon überaus
Konzerttätigkeit sowie einer    gefragt. An der Metropolitan
umfassenden, vielfach           Opera New York leitete er
preisgekrönten Diskografie      mehr als 270 Vorstellungen,
international den Ruf eines     als Chefdirigent der Pariser
der bedeutendsten Dirigenten    Oper prägte er von 1995 bis
erworben. James Conlon war      2004 eine der wichtigsten
von 1990 bis 2002 Gürzenich-    europäischen Institutionen
Kapellmeister und General-      des Musiktheaters. Seit 2006
musikdirektor der Stadt Köln.   ist James Conlon General-
In dieser fruchtbaren Zeit      musikdirektor der Los Angeles
nahm er sich besonders des      Opera. Soeben verlängerte
sinfonischen Schaffens von      er seinen Vertrag um weitere
Alexander von Zemlinsky         vier Jahre. Zudem ist er Chef-
an. Zusammen mit dem Gür-       dirigent des Orchestra sinfo-
zenich-Orchester entstand       nica nazionale della RAI im
eine weltweit beachtetet        italienischen Torino. Ende
und mit zahlreichen Preisen     Oktober war James Conlon
ausgezeichnete Gesamt-          erneut am Pult des Chicago
einspielung von Zemlinskys      Symphony Orchestra zu
Orchesterwerken. 1999 wurde     erleben.

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Gürzenich-Orchester
Köln
Das Gürzenich-Orchester,         50 Konzerten pro Saison in der     große Vergangenheit zurück.     inspirieren. Auch das gehört
fest verwurzelt in Köln, aber    Kölner Philharmonie mehr als       Herausragende Werke des         zu seinem Selbstverständnis.
offen für die Welt, steht        100.000 Besucher. Außerdem         romantischen Repertoires von    Auftritte in Seniorenein-
für wegweisende Inter-           tritt es als Orchester der Oper    Johannes Brahms, Richard        richtungen und Kindergärten,
pretationen, innovative Pro-     Köln in jeder Spielzeit bei etwa   Strauss und Gustav Mahler       Workshops, Schülerkonzerte
gramme und seine vielfältigen    160 Vorstellungen auf.             erfuhren mit dem Gürzenich-     sowie Angebote wie die
Angebote über den Konzert-                                          Orchester ihre Uraufführung.    Familienkarte oder das Kölner
saal hinaus. Es zählt sowohl     Seit der Saison 2015/16 ist        Dieses große Erbe ist heute     Bürgerorchester möchten
im Konzert- wie auch im          François-Xavier Roth Gür-          für die etwa 130 Musikerinnen   unterschiedlichste Ziel-
Opernbereich zu den führen-      zenich-Kapellmeister und           und Musiker des Orchesters      gruppen für Musik begeistern
den Orchestern Deutschlands      Generalmusikdirektor der           und seine Dirigenten Ansporn,   oder mit Musik begleiten.
– und verfügt wie kaum ein       Stadt Köln. In dieser Position     Brücken zur Musik unserer       Mit seinen Livestreams GO
anderes über eine Tradition,     reiht er sich in eine ruhmreiche   Tage zu schlagen: Auch hier     Plus sowie mit Podcasts und
die Musikgeschichte schrieb.     Riege von Vorgängern ein:          kann das Gürzenich-Orches-      Videos ist das Gürzenich-
                                 Ferdinand Hiller (1850–1884)       ter auf eine beeindruckende     Orchester auch im digitalen
Gegründet wurde das              oder Franz Wüllner (1884–          Liste bedeutender Urauf-        Raum unterwegs. Vielfach
Orchester 1827 durch die         1902), die Ehrendirigenten         führungen verweisen.            preisgekrönte CDs machen
Concert-Gesellschaft, seine      Günter Wand und Dmitrij                                            es in seiner Einzigartigkeit als
Vorgeschichte lässt sich         Kitajenko sowie seit 1986          Das Gürzenich-Orchester         Kulturbotschafter der Stadt
aber bis zur mittelalterlichen   die Chefdirigenten Marek           ist ein Orchester für alle,     Köln für die Welt erlebbar.
Musikpflege in Köln zurück-      Janowski, James Conlon und         das voller Freude und ohne
verfolgen. Seit 1888 ist das     Markus Stenz.                      Berührungsängste den klas-
Gürzenich-Orchester das                                             sischen Konzertsaal verlässt,
Orchester der Stadt Köln.        Mit Stolz blickt das Gürze-        um mitten in der Gesellschaft
Es begeistert in etwa            nich-Orchester auf seine           Menschen schöpferisch zu

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Orchesterbesetzung
1. Violine                  Viola                         Jorge Letra             Trompete
Torsten Janicke             Öykü Canpolat                 Andrej Karpusin*        Simon de Klein
Anna Heygster               Jan Melichar*                                         Matthias Jüttendonk
Dylan Naylor                Martina Horejsi-Kiefer        Harfe                   Klaus v. d. Weiden
Chieko Yoshioka-Sallmon     Bruno Toebrock                Saskia Kwast
Andreas Bauer               Vincent Royer                 Swantje Wittenhagen**   Posaune
Rose Kaufmann               Gerhard Dierig                                        Pedro Olite Hernando
Adelheid Neumayer-Goosses   Annegret Klingel              Flöte                   Jan Böhme
Demetrius Polyzoides        Antje Kaufmann                Tomer Amrani*           Jan Hormann**
Elisabeth Polyzoides        Ina Bichescu                  Antonia Heyne*
Judith Ruthenberg           Eva-Maria Wilms               Pipilota Neostus*       Tuba
Petra Hiemeyer              Maria Scheid                                          Frederik Bauersfeld
Ayane Okabe**               Ji-Eun Yang*                  Oboe
Anselmo Simini*                                           Horst Eppendorf         Pauke
Sergio Katz*                Violoncello                   Ikuko Homma             Frank Assmann*
Marina Geldsetzer*          Bonian Tian
Sonia Kim*                  Jee-Hye Bae                   Klarinette              Schlagzeug
                            Angela Chang                  Oliver Schwarz          Alexander Schubert
2. Violine                  Franziska Leube               Ekkehardt Feldmann      Ulli Vogtmann
Sergey Khvorostukhin        Georg Heimbach                Thomas Adamsky          Felix Kolb*
Andreas Heinrich            Daniel Raabe
Will Grigg                  Sylvia Borg-Bujanowski        Fagott                  Klavier / Celesta
Marek Malinowski            Katharina Apel-Hülshoff       Miriam Kofler*          Felix Knoblauch*
Stefan Kleinert             Michael Polyzoides            Jörg Steinbrecher       Paulo Alvares*
Martin Richter              Johannes Nauber*              Victor König**
Elizabeth Macintosh
Sigrid Hegers-Schwamm       Kontrabass                    Horn
Susanne Lang                Christian Geldsetzer          Markus Wittgens
Nathalie Streichardt        Ertug Turon*                  Gerhard Reuber
Anna van der Merwe          Konstantin Krell              Willy Bessems
Marina Rodríguez**          Greta Bruns                   Andreas Jakobs          * Gast
                                                                                  ** Orchesterakademie des
Jovana Stojanovic*          Otmar Berger                                             Gürzenich-Orchesters
Alexandra Samedova*         Jon Mikel Martínez Valgañón                              Stand 04.11.2021

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VOR     MUSENKUSS                         ABO 05                            FAMILIENKONZERT
SCHAU                                     GEGENWELT                         NUSSKNACKER

DEZ     Samstag 04.12.21 15 Uhr
        Kölner Philharmonie
                                          Sonntag 05.12.21 11 Uhr
                                          Montag 06.12.21 20 Uhr
                                          Dienstag 07.12.21 20 Uhr
                                                                            Sonntag 19.12.21 11 Uhr & 15 Uhr
                                                                            Kölner Philharmonie

        Richard Strauss                   Kölner Philharmonie               Peter Tschaikowsky
        Variationen über                                                    Der Nussknacker
        »’s Deandl is harb auf mi«        Alberto Ginastera                 1892
                                          Variaciones concertantes op. 23
        Wolfgang Rihm
                                          1953                              Eine Weihnachtsgeschichte,
        Chiffre IV
                                                                            neu erzählt nach dem Märchen
        Jörg Widmann                      Richard Strauss                   Nussknacker und Mausekönig von
        Tränen der Musen                  Oboenkonzert D-Dur AV 144         E. T. A. Hoffmann
                                          1945
        Richard Strauss                                                     Giulia Haas Marie
        Till Eulenspiegel einmal anders   Johannes Brahms                   Miguel Klein Medina
        op. 28                            Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68      Nussknacker
                                          1862–1876                         Maciej Bittner
        Franz Schreker
                                                                            Gürzi / Mausekönig
        Der Wind
                                          François Leleux Oboe              Kai Anne Schuhmacher
        Leoš Janácek                      Gürzenich-Orchester Köln          Inszenierung
        Concertino                        Juanjo Mena Dirigent              Mara Lena Schönborn
                                                                            Bühnen- und Kostümbild
        Ursula Maria Berg Violine                                           Clara Siewering Licht
        Daniel Dangendorf Violine                                           Gürzenich-Orchester Köln
        Öykü Canpolat Viola                                                 Harry Ogg Dirigent
        Antje Kaufmann Viola
        Bonian Tian Violoncello
        Katharina Apel-Hülshoff
        Violoncello
        Jason Witjas-Evans Kontrabass
        Markus Wittgens Horn
        Tino Plener Klarinette
        Thomas Jedamzik Fagott
        Oliver Triendl Klavier
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Das Gürzenich-     KURATOREN                            FIRMEN                        MITGLIEDER                  Ulrike Höller
                                                                                                                  Dr. Sebastian Hölscher
                                                                                                                                                 Dr. Hans-Michael
                                                                                                                                                 & Elisabeth Pott
Orchester Köln und Bechtle GmbH                         VERBÄNDE                                                  Gerd &                         Julia Priemer-Bleisteiner
                                                                                      Konrad & Petra Adenauer
                   IT-Systemhaus
                                                        VEREINE                       Claudia & Joachim
                                                                                                                  Ursula Hörstensmeyer           Dr. Maximilian Freiherr
François-Xavier    Waldemar Zgrzebski                                                 von Arnim
                                                                                                                  Brigitte Hollenstein-          von Proff
                                                        August Hülden                                             Miebach                        Ute Proschmann
Roth danken        Commerzbank AG                       GmbH & Co. KG
                                                                                      Erika Baunach
                                                                                                                  Dr. Roland & Inge Hueber       Jacqueline Ritter
                                                                                      Helge & Thekla Bauwens
                                                                                                                  Prof. Dr. Dr. Rolf             Ulrich & Heide Rochels
den Kuratoren      Stephan Plein
                                                        Freie Volksbühne Köln e. V.   Dr. Axel Berger
                                                                                                                  Huschke-Rhein                  Andreas Röhling
                   Deloitte                                                           Ingrid van Biesen
und Mitgliedern    Consulting GmbH
                                                        Freytag & Petersen            Wolfgang & Ellen Böttcher
                                                                                                                  & Dr. Irmela Rhein             Dr. Dirk Sagemühl
                                                                                                                  Prof. Dr. Rainer Jacobs        Dr. Bernd Schäfer &
                                                                                      Birgit Boisserée
der Concert-       Dirk Guttzeit                        Henze & Partner
                                                                                      Otto Brandenburg &
                                                                                                                  Klaus & Dagmar Jaster          Ulrike Schäfer-Trüb
                                                                                                                  Beate Genz-Jülicher &          Sonja Schlögel
Gesellschaft Köln  Ebner Stolz
                   Partnerschaft mbB
                                                        ifp Will und Partner          Rose Wurster
                                                                                      Andreas Braun
                                                                                                                  Wilhelm Jülicher               Frank Scholz
                                                        GmbH & Co. KG                                             Prof. Dr. Hans-Friedrich       Prof. Dr. Ulrich Schröder
für die großzügige Dr. Werner Holzmayer                                               Prof. Dr. Gerhard &
                                                                                                                  Kienzle & Dr. Sabine           Bernd & Marianne Schubert
                                                        Kreissparkasse Köln eG        Anke Brunn
Unterstützung.     Ernst & Young GmbH                                                 Prof. Dr. Tilman Brusis
                                                                                                                  Staemmler-Kienzle              Kathrin Kayser &
                           Dr. Dominik Müller           m.i.r. media                                              Hildegard Kilsbach             Dr. Alexander Schwarz
                                                                                      Beatrice Bülter
                                                                                                                  Dirk Klameth                   Gerd-Kurt &
                           Excelsior Hotel Ernst AG     Philharmonischer Chor e. V.   Dr. Michael &
                                                                                                                  Hans-Josef Klein               Marianne Schwieren
                           Georg Plesser                                              Marita Cramer
                                                        Richard-Wagner-                                           Dr. Wilhelm & Claudia Kemper   Edith & Dieter Schwitallik
                                                                                      Dr. Hans &
                                                        Verband Köln                                              Dieter & Gaby Kleinjohann      Siegfried Seidel
                           ifp Personalberatung &                                     Christine Custodis
                                                                                                                  Dr. Jobst Jürgen &             Dr. Christoph &
                           Managementdiagnostik                                       Klaus Dufft
                                                        Sparkasse KölnBonn                                        Dr. Marlies Knief              Barbara Siemons
VORSTAND                   Jörg Will                                                  Dieter Eimermacher
                                                                                                                  Hermann & Ute Kögler           Rolf Stapmanns
                                                                                      Brigitte Eldering
CONCERT-                   Koelnmesse GmbH
                                                        Theatergemeinde Köln
                                                                                      Dr. Ben & Sigrun Elsner
                                                                                                                  Dr. Klaus Konner               Bernd Stöcker
GESELLSCHAFT               Gerald Böse                  Volksbank Köln Bonn eG        Heinz Christian Esser
                                                                                                                  Dr. Peter Konner               Gabriele Stroß
                                                                                                                  Dr. Hanns &                    Peter & Monika Tonger
KÖLN                       Sybil und Kaspar
                                                                                      Renate & Wilfridus Esser
                                                                                                                  Monika Kreckwitz               Dr.-Ing. Reiner &
                                                                                      Brigitte Feierabend
                           Kraemer                                                                                Dr. Arnd Kumerloeve            Anita Tredopp
Dr. Christoph Siemons                                                                 Ines Friederichs
                                                                                                                  Prof. Dr. Helmut Lamm          Hans-Ulrich Trippen
Vorstandsvorsitzender      Kreissparkasse Köln                                        & Alexander Wierichs
                                                                                                                  Dr. Hans-Erich Lilienthal      Dr. Detlef Trüb
                           Christian Brand                                            Christoph Gallhöfer
                                                                                                                  Dr. Heiko Lippold & Marianne   Markus & Nicole Ulrich
                                                                                      & Katrin Preuß-Neudorf
                                                                                                                  Krupp-Lippold                  Claus Verhoeven &
                           Hedwig Neven DuMont                                        Hubertus von Gallwitz
                                                                                                                  Susanne Lührig                 Birgid Theusner
                                                                                      Hans & Dr. Helga Gennen
EHREN-                     Privatbrauerei Gaffel                                      Jutta Geyr
                                                                                                                  Gerd & Sabine Lützeler         Heinz-Peter &
                           Becker & Co. OHG                                                                       Dr. Andreas &                  Andrea Verspay
KURATOREN                  Heinrich Philipp Becker
                                                                                      Erwin & Heidi Graebner
                                                                                                                  Dr. Henriette Madaus           Peter Egon Wagner
                                                                                      Dr. Dieter Groll &
                                                                                                                  Johanna von Mirbach-Reich      Sebastian & Anna Warweg
Henriette Reker            Sparkasse KölnBonn                                         Ellen Siebel
                                                                                                                  Prof. Dr. Hanns-Ferdinand      Olaf Wegner
Oberbürgermeisterin        Ulrich Voigt                                               Gregor Grimm
                                                                                                                  Müller                         Bruno Wenn & Ilse Bischof
der Stadt Köln                                                                        Bernd & Gisela
                                                                                                                  Hermann-Reiner Müller          Helmut Wexler
                           TÜV Rheinland AG                                           Grützmacher
Jürgen Roters                                                                                                     Georg Müller-Klement           Michael Wienand &
                           Prof. Dr. Bruno O. Braun                                   Ursula Gülke
Oberbürgermeister                                                                                                 Dr. Wolfram & Stefanie Nolte   Dr. Andrea
                                                                                      Christa Hackenbruch
der Stadt Köln a. D.       Volksbank Köln Bonn eG                                                                 Renate Ocker                   Firmenich-Wienand
                                                                                      Erich Hahn
                           Jürgen Neutgens                                                                        Freifrau Jeane von             Gabriele
                                                                                      Dr. Rolf-D. Halswick
Dr. h. c. Fritz Schramma                                                                                          Oppenheim                      Wienhenkel-Pfeiffer
                           Bruno Wenn und                                             Prof. Henrik Hanstein
Oberbürgermeister                                                                                                 Dr. Jürgen Pelka               Rafaela & Dieter Wilde
                           Ilse Bischof                                               Hermann Hauke
der Stadt Köln a. D.                                                                                              Dr. Carlo Pelzer               Hans-Peter Wolle &
                                                                                      Dr. Alfred Heiliger &
                                                                                                                  Dr. Joachim Pfeifer            Brigitte Bauer
                           Zarinfar GmbH                                              Renate Heiliger-Tüffers
                                                                                                                  Manfred & Christine Pfeifer    und weitere
                           Dipl.-Ing. Turadj Zarinfar                                 Doris & Dieter Heithecker
                                                                                                                  Klaus & Kit Piehler            anonyme Förderer
                                                                                      Bärbel & Josef Hergarten
                                                                                                                  Dr. Wolfgang &
                                                                                      Claudia Hessel
                                                                                                                  Doris Postelt
                                                                                      Jutta & Bolko Hoffmann

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Impressum

                                                 Ariana Zustra, geboren             Herausgeber
                                                                                    Gürzenich-Orchester Köln
                                                 1987 in Dubrovnik, ist freie       Bischofsgartenstraße 1
                                                 Journalistin und Musikerin.        50667 Köln
                                                 Sie schreibt u. a. für den         Stefan Englert
                                                                                    ( Geschäftsführender Direktor )
                                                 Musikexpress und für SPIEGEL
                                                 ONLINE, ist als Lektorin beim      Redaktion
                                                                                    Dr. Volker Sellmann
                                                 Nachhaltigkeits-Magazin
                                                 Perspective Daily tätig und        Textnachweis
                                                                                    Alle Texte sind Originalbeiträge
                                                 tritt als Kritikerin bei Sound-    für dieses Heft.
                                                 check – Das musikalische
                                                                                    Bildnachweis
                                                 Quartett von radioeins in          S. 1: Todd Rosenberg

Metropolis
                                                 Erscheinung. Mit ihrem             S. 8: akg images
                                                 Essay über Blackfishing in         S. 13: akg images
                                                                                    S. 17: Dan Steinberg
                                                 kaput – Magazin für Insolvenz      S. 28: James Conlon
                                                 & Pop gewann sie 2020 den
                                                                                    Gestaltung
                                                 International Music Journa-        Grey Düsseldorf
                                                 lism Award. Seit 2019 arbeitet
                                                                                    Druck
                                                 sie als freie Redaktions-          rewi druckhaus
                                                 leiterin für die junge Klassik-    Reiner Winters GmbH
                                                 institution PODIUM Esslingen,      Wiesenstraße 11
                                                                                    57537 Wissen
                FEB 16 | 17 | 2022               etwa für deren Projekt
 MARTIN MATALON | IRCAM | FRANÇOIS-XAVIER ROTH   #bebeethoven. Als ZUSTRA           Wir bitten um Ihr Verständnis,
      METROPOLIS REBOOTED                        veröffentlicht sie eigene          dass Bild- und Tonaufnahmen
                                                                                    aus urheberrechtlichen Gründen nicht
       FÜR ORCHESTER UND ELEKTRONIK              Musik, die u. a. bei BBC Radio 6   gestattet sind.
    ZUM RESTAURIERTEN FILM VON FRITZ LANG        gespielt wurde. Ihr Debüt-
                URAUFFÜHRUNG                     album The Dream Of Reason
                                                 erscheint im Frühjahr 2022.
                GO-TICKETS.DE
SAISON
         21 / 22
         ABO 4

GUERZENICH-ORCHESTER.DE
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