Prävention und Diagnostik von Osteonekrosen - Dr. med. univ. Dr. med. dent. Hannes Wegner
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BEKANNTE BISPHOSPHONATE UND ANDERE OSTEONEKROSEAUSLÖSENDE MEDIKAMENTE (MRONJ) Bisphosphonate RANKL-Inhibitoren Angiogenesehemmer Zoledronsäure Denosumab Sunitinib (Zometa®) (Prolia®, XGEVA®) (Sutent®) Aledronsäure Sorafenib (Fosamax®) (Nexavar®) Ibandronsäure Bevacicumab (Avastin®) (Bonviva®) Bisphosphonate, RANKL-Inhibitoren und Angiogenesehemmer erhöhen die Lebensqualität und verlängern das Überleben
MEDIKAMENTENASSOZIIERTE OSTEONEKROSEN (MRONJ) Osteoklastenhemmung und Angiogenesehemmung führen zur Verminderung der Knochenabwehr und bei vorliegendem Infektionsfocus zum Knochenabsterben (Osteonekrose) Cave: Oralchirurgie Risiko für Osteonekrose nach Zahnextraktion 33x Bei Osteoporose / oralen Bisphosphonaten 0,5% (Niedrigrisikopatienten) Bei Krebspatienten / i.V. Bisphosphonaten 1,6-14,8% (Hochrisikopatienten)
FREILIEGENDER KNOCHEN IST DAS LEITSYMPTOM Schlüsselrolle ist die genaue Anamnese und klinische Untersuchung durch den Zahnarzt oder in einer Osteonekrosesprechstunde 3 Kriterien für Diagnostik 1. Laufende oder abgeschlossene Behandlung mit antiresorptivem oder antiangiogenetischem Medikament 2. Keine Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich in der Anamnese 3. Freiliegender Knochen en- oder extraoral seit mehr als 8 Wochen Diagnostik an Hand von 2D Röntgenbildern unzuverlässig (unterschätzen des Befundes), daher ist eine 3D Bilddiagnostik empfohlen
OSTEONEKROSEN WERDEN IN 4 GRADE EINGETEILT (AAOMS NACH RUGGIERO) 0 nicht exponierter Knochen, asymptomatische Röntgenveränderungen, unspezifische klinische Angaben 1 asymptomatisch freiliegender Knochen oder Fistelung 2 symptomatisch freiliegender Knochen, Zahnlockerungen, Fistelung, Schwellung, Schmerzen 3 Komplikationen wie Sequestrierung, Abszessbildung, Hypästhesie (Vincent-Sympotmatik) oder pathologische Frakturen
OSTEONEKROSEN SIND DURCH STRUKTURIERTE VORSORGE VERMEIDBAR Zahnärzte sind die Schlüsselperson 1. Anamnese und Untersuchung 2. Ermittlung einer Überlebensprognose bei dringender Indikationsstellung (beim Onkologen erfragen) 3. Risikoermittlung und Aufklärung über Risiko 4. Schulung des Patienten zur Selbstdiagnose 5. Einbindung in ein intensiviertes Mundhygieneprogramm
ZIEL IST EIN ALLGEMEIN GESUNDES GEBISS VOR BEHANDLUNGSBEGINN MIT DEN AUSLÖSENDEN MEDIKAMENTEN P RO T H ET IK O P ERA T IV KO N S ERV A T IV • Druckstellenreduktion bei • Entfernung von nicht • Wurzelkanalbehandlung Prothesenträgern erhaltungsfähigen Zähnen avitaler Zähne • Glättung von und Implantaten • Parodontaltherapie und Knochenkanten, Exostosen • Entfernung von Periimplantitistherapie an und Tori bei Risiko der teilretinierten Zähnen erhaltungswürdigen Mucosaperforation • Entfernung von Zysten und Zähnen und Implantaten Fremdkörpern • Kariessanierung im Verlauf • Wurzelspitzenresektion bei symptomatischen Zähnen
ZUSAMMENFASSUNG Bisphosphonate u.a. sind für die Patienten lebensverlängernd und lebensqualitätverbessernd MRONJ sind durch strukturierte Vorbereitung vermeidbar Gefährdete Patienten sollten in einer risikoadaptierten regelmäßigen zahnärztlichen Sprechstunde begleitet werden Zahnoperationen bergen eine erhöhte Gefahr der MRONJ und können unter besonderer Vorsicht risikoarm durchgeführt werden QUELLEN 1. Nicolatou-Galitis O, Schiødt M, Mendes RA, Ripamonti C, Hope S, Drudge-Coates L, Niepel D, Van den Wyngaert T. Medication-related osteonecrosis of the jaw: definition and best practice for prevention, diagnosis, and treatment. Oral Surg Oral Med Oral Pathol Oral Radiol. 2019 Feb;127(2):117-135. doi: 10.1016/j.oooo.2018.09.008. Epub 2018 Oct 9. PMID: 30393090. 2. Song M. Dental care for patients taking antiresorptive drugs: a literature review. Restor Dent Endod. 2019 Nov 1;44(4):e42. doi: 10.5395/rde.2019.44.e42. PMID: 31799170; PMCID: PMC6875544. 3. Walter C, Sagheb K, Bitzer J, Rahimi-Nedjat R, Taylor KJ. Analysis of reasons for osteonecrosis of the jaws. Clin Oral Investig. 2014 Dec;18(9):2221-6. doi: 10.1007/s00784-014- 1205-6. Epub 2014 Feb 18. PMID: 24535075. 4. Walter C, Al-Nawas B, Wolff T, Schiegnitz E, Grötz KA. Dental implants in patients treated with antiresorptive medication - a systematic literature review. Int J Implant Dent. 2016 Dec;2(1):9. doi: 10.1186/s40729-016-0041-7. Epub 2016 Apr 4. PMID: 27747701; PMCID: PMC5005701. 5. Ruggiero SL, Dodson TB, Fantasia J, Goodday R, Aghaloo T, Mehrotra B, O'Ryan F; American Association of Oral and Maxillofacial Surgeons. American Association of Oral and Maxillofacial Surgeons position paper on medication-related osteonecrosis of the jaw--2014 update. J Oral Maxillofac Surg. 2014 Oct;72(10):1938-56. doi: 10.1016/j.joms.2014.04.031. Epub 2014 May 5. Erratum in: J Oral Maxillofac Surg. 2015 Jul;73(7):1440. Erratum in: J Oral Maxillofac Surg. 2015 Sep;73(9):1879. PMID: 25234529.
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