LEITFADEN ZUR DIAGNOSTIK - bei Morbus Fabry mit kardialer Beteiligung MORBUS FABRY - LysoSolutions
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
MORBUS FABRY LEITFADEN ZUR DIAGNOSTIK bei Morbus Fabry mit kardialer Beteiligung Untersuchungsvideos UNKLARE LINKSVENTRIKULÄRE HYPERTROPHIE (LVH) DIAGNOSE: MORBUS FABRY Mit wegweisenden Therapien komplexen Erkrankungen begegnen.
Diagnostik DIAGNOSEEMPFEHLUNG1–9 Zum Video UNKLARE LINKSVENTRIKULÄRE Anamnese- gespräch HYPERTROPHIE (LVH) TYPISCHE BEFUNDE • Akroparästhesien • Hypohidrose/Anhidrose ANAMNESE • Angiokeratome EKG 1 Frühe Veränderungen • Verkürztes PQ-Intervall (aufgrund kürzerer P-Wellen-Dauer) • Symmetrische T-Welle EKG 2 EKG Späte Veränderungen • Verkürztes PQ-Intervall (trotz längerer P-Wellen-Dauer) • Verkürztes PENDQ-Intervall • QRS- und QTc-Zeiten verlängert Echo 1 • T-Wellen-Negativierung • Ausgeprägte Wandverdickung Echo 2 des linken Herzens (LVH) • Prominenter Papillarmuskel ECHOKARDIOGRAPHIE • Eingeschränkte systolische Funktion v. a. in lateralen Segmenten • Reduzierter GLS in basal inferolateraler Region MRT 1 • -Galaktosidase-A-Aktivität normal (♀) bis stark vermindert TROCKENBLUTTESTUNG • Erhöhter Lyso-GL-3-Wert • Mutation im -Galaktosidase-A-Gen MRT 2 • T1-Mapping: T1 verändert sich im Verlauf ERGÄNZEND: MRT • Late-Enhancement-Sequenzen: Kontrastmittelanreicherung Trockenbluttestung ERGÄNZEND: LABORPARAMETER • NT-proBNP-Wert mäßig erhöht Labor/ DIAGNOSE: a-GLA: a-Galaktosidase A; GFR: glomeruläre Filtrationsrate; MORBUS FABRY GLS: Globaler longitudinaler Strain; NT-proBNP: N-terminales pro-B-Typ natriuretisches Peptid
Diagnostik CHECKLISTE FÜR IHR ANAMNESEGESPRÄCH Zum Video Anamnese- Fragen Sie Ihre Patienten: gespräch Empfinden Sie (oder empfanden Sie als Kind/ Leiden Sie unter häufigem Durchfall Jugendlicher) häufig »brennende« Schmerzen und/oder Magenkrämpfen? EKG 1 in Ihren Händen und Füßen? Haben Sie kleine rote Punkte auf Ihrer Verschlimmern sich diese Schmerzen Haut bemerkt, z. B. im Beckenbereich, durch Hitze/Kälte oder Anstrengung? um den Bauchnabel, an den Finger- spitzen oder der Lippe? EKG 2 Breiten sich die Schmerzen, z. B. bei fieberhaften Infekten, von Händen und Füßen Sind enge Verwandte (Mutter/Vater/ auf den ganzen Körper aus? Großeltern) früh an Herzversagen oder Nierenversagen oder Schlaganfall verstorben? Schwitzen Sie im Vergleich zu Mitmenschen in Echo 1 derselben Situation wenig oder gar nicht? Falls Ihre Patienten mehr als Konnten Sie am Schulsport aufgrund von 2 der oben aufgelisteten Fragen Schmerzen oder Kreislaufproblemen nur mit Ja beantworten, kann das ein eingeschränkt teilnehmen? Hinweis auf Morbus Fabry sein. Echo 2 ! MRT 1 Bei der Late-Onset-Verlaufsform des Morbus • Fabry treten im Anfangsstadium viele Symptome nicht auf. Achten Sie besonders auf die kardiale Symptomatik, da diese schon sehr früh einen Hinweis auf Morbus Fabry geben kann. MRT 2 Denken Sie bei positivem Befund auch an eine • Stammbaumanalyse der Familienmitglieder zur Früherkennung von Morbus Fabry. Trockenbluttestung Labor/
Diagnostik RUHE-EKG / 2 * 5s 50mm/s RUHE-EKG / 2 * 5s 50mm/s müller, peter müller, peter Patienten-Nr.: T-P8558 Patienten-Nr.: T-P8558 29.03.2019 männlich 29.03.2019 männlich EKG-AUFFÄLLIGKEITEN 16:49:06 01.01.1960 (59J.) Herzfrequenz PQ Intervall 77/min 134ms 16:49:06 01.01.1960 (59J.) Herzfrequenz PQ Intervall 77/min 134ms Fortsetzung ... Zum Video QRS Dauer 110ms QRS Dauer 110ms Anamnese- EKG eines Morbus Fabry-Patienten in fortgeschrittenem Stadium QT/QTc 406/459ms QT/QTc 406/459ms gespräch P-QRS-T Winkel 49/10/182° P-QRS-T Winkel 49/10/182° P Dauer 112ms P Dauer 112ms RR/PP Intervall 778/775ms RR/PP Intervall 778/775ms I V1 EKG 1 II V2 EKG 2 III V3 aVR V4 Echo 1 aVL V5 aVF V6 Echo 2 GE CardioSoft V6.73(2) nicht befundet GE CardioSoft V6.73(2) nicht befundet 50mm/s 10mm/mV 0.01-100Hz 50Hz ADS 12SL V21 50mm/s 10mm/mV Behand. Arzt: 0.01-100Hz 50Hz ADS 12SL V21 Seite 1 Behan Herzfrequenz 77/min MRT 1 PQ-Intervall 134 ms QRS-Dauer 110 ms QT/QTc 406/459 ms MRT 2 P-QRS-T Winkel 49/10/182° P-Dauer 112 ms Trockenbluttestung RR/PP Intervall 778/775 ms Labor/
Diagnostik EKG-AUFFÄLLIGKEITEN Anamnese- EKG-Auffälligkeiten in verschiedenen Morbus Fabry-Stadien4–6 gespräch Sehr frühes Stadium (ohne LVH, T1 normal)§ QRS-Komplex R EKG 1 • Verkürztes PQ-Intervall PQ-Intervall (aufgrund kürzerer P-Wellen-Dauer) • Niedrigere T-Wellen-Amplitude P-Welle PEND Q- T-Welle Intervall • Niedrigerer T-Wellen-Ratio$ • Symmetrische T-Welle EKG 2 Q S Frühes Stadium QRS-Komplex Echo 1 (ohne LVH, T1 niedrig) # R • Verkürztes PQ-Intervall (aufgrund kürzerer P-Wellen-Dauer) Normwerte: P-Welle < 120 ms; PQ-Intervall: 120 bis 200 ms PQ-Intervall • Höhere Maximalwerte der Q-Wellen-Amplitude P-Welle PEND Q- T-Welle • Höhere R-Wellen-Amplitude (in V1) Intervall • Verlängerte R-Wellen Peak-Dauer (in V5) Echo 2 • Gehäuftes Auftreten von fragmentierten QRS-Komplexen • Symmetrische T-Welle S Q MRT 1 Mit diagnostizierter LVH ## QRS-Komplex R PQ-Intervall • Verkürztes PQ-Intervall (trotz längerer P-Welle) MRT 2 • Verkürztes PENDQ-Intervall P-Welle PEND Q- T-Welle Intervall • QRS- und QTc-Zeiten verlängert • T-Wellen-Negativierung Trockenbluttestung Q S Labor/ ## Im Vergleich zu Patienten ohne LVH, cMR-Befunde: § Im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen. MBF und GLS niedriger, T2 und %-LGE höher. # Im Vergleich zu Patienten mit normalem T1, GLS in Patienten mit T1 niedrig. $ Berechnung T-Wellen-Ratio: T(Beginn) – T(Spitze) / T(Spitze) – T(Ende).
Diagnostik ECHOKARDIOGRAPHIE-MERKMALE Zum Video Anamnese- Echokardiographie eines Morbus Fabry-Patienten gespräch Apikaler Vierkammerblick EKG 1 • Ausgeprägte Wandverdickung des linken Herzens (oranger Pfeil) EKG 2 • Sehr prominenter Papillarmuskel (roter Pfeil) Echo 1 Apikaler Zweikammerblick Echo 2 MRT 1 MRT 2 Trockenbluttestung Labor/
Diagnostik ECHOKARDIOGRAPHIE-MERKMALE Anamnese- Speckle-Tracking-Analysen (Bullseye) in frühem und fortgeschrittenem Stadium gespräch ANT_SEPT -13 EKG 1 SEPT ANT -16 -16 -18 Frühes Morbus Fabry-Stadium: -20 -18 • Grenzwertige linksventrikuläre -24 -16 -21 Hypertrophie (12 mm) -21 -22 • Patient ohne kardiale Beschwerden -23 -18 20.0 • Bereits gering reduzierter GLS EKG 2 21 -19 16 (global longitudinal strain) INF LAT 111 -20.0 % POST Echo 1 ANT_SEPT -6 SEPT ANT Echo 2 -8 -10 -9 Fortgeschrittenes -8 -6 Morbus Fabry-Stadium: -9 -9 -7 • Extreme linksventrikuläre Hypertrophie -4 -5 • Diagnose bioptisch gesichert -11 -5 20.0 • Dyspnoe NYHA II MRT 1 -15 -3 -4 • Stark eingeschränkter GLS INF LAT -10 -20.0 % POST MRT 2 Trockenbluttestung Labor/ GLS: Globaler longitudinaler Strain
Diagnostik MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE (MRT) Anamnese- MRT eines Morbus Fabry-Patienten* gespräch Kurzachsenschnitt EKG 1 (cine SSFP) eines Linksventrikuläre Morbus Fabry- Hypertrophie Patienten EKG 2 Reduziertes Echo 1 T1-Signal als T1-Mapping Hinweis auf GL-3- Einlagerungen Echo 2 Late-Gadolinium- Aufnahme in infero- MRT1 lateraler Region Fibrotische Areale MRT (oranger Pfeil) MRT 2 Trockenbluttestung Labor/ * A bbildungen mit freundlicher Genehmigung von Dr. Christoph Tillmanns, Diagnostikum Berlin.
Diagnostik MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE (MRT) Anamnese- MRT-Veränderungen im Verlauf der Erkrankung2,6,7 gespräch Gewebecharakteristika GL-3-Einlagerung LVH und Inflammation Fibrose (Pseudo-)Normalisierung EKG 1 T1-Werte Reduktion2,6,7 in Bereichen mit GL-3- Erhöhung2 Einlagerungen und Fibrose2 T2-Werte - Erhöhung2,6 - EKG 2 Erhöhung der Erhöhung der Late Gadolinium - Kontrastmittelaufnahme Kontrastmittelaufnahme Enhancement (basal inferolateral)2,6 (basal inferolateral)2,6 Echo 1 Schematische Darstellung des Verlaufs T1-Werte T2-Werte Late Gadolinium Enhancement Echo 2 GL-3-Einlagerung LVH und Inflammation Fibrose erhöht MRT 1 MRT2 reduziert MRT Krankheitsverlauf Trockenbluttestung Labor/
Diagnostik AUSGEWÄHLTE LABORPARAMETER Zum Video Anamnese- Laborparameter bei Morbus Fabry- gespräch Patienten3,8,9 Was mache ich bei einem Morbus Fabry Verdachtsfall? Spezifische Diagnostik Labor- Bei Bei Morbus Mittels Trockenblutkarte umfassende Messung von lysosomaler α-Galaktosidase A und Globotriaosylsphingosin (= Lyso-GL-3/Lyso-Gb-3); parameter Gesunden Fabry-Patienten bei pathologischer Enzymaktivität oder Lyso-GL-3-/Lyso-Gb-3-Konzentration EKG 1 erfolgt optional konfirmatorisch eine Gen-Analyse (GAL). normal (♀) bis Aktivität a-GLA normal stark vermindert Lyso-GL-3 0,6 nmol/l erhöht Bei positivem Befund auf Morbus Fabry empfiehlt sich die Kontaktauf EKG 2 nahme mit einem s pezialisierten Behandlungszentrum. Eine Liste der Zentren stellt Ihnen Ihr Außendienstmitarbeiter gerne zur Verfügung NT-proBNP < 125 pg/ml mäßig erhöht oder kann unter www.lysosolutions.de eingesehen werden. Unterlagen zur Diagnostik-Initiative für lysosomale Speicherkrankheiten Genetik keine Mutation von Archimed Life S cience GmbH erhalten Sie bei der kostenfreien Service- (a-GLA-Gen) Mutation vorhanden Echo 1 Hotline 0800 /1115 200 oder w enden Sie sich an Ihren Außendienstmit arbeiter oder per E-Mail an Archimed-Diagnostikinitiative@viluacare.de. 90–130 ml/min/ < 60 ml/min/ Sanofi-Aventis Deutschland GmbH unterstützt die GFR 1,73 m2 1,73 m2 Diagnostik-Initiative für lysosomale Speicherkrankheiten von Archimed Life Science GmbH. Daher kann Archimed Ärzten die Trockenblut-Testung kostenfrei anbieten. Echo 2 Bei positivem Befund empfiehlt sich die Kontaktaufnahme mit einem spezialisierten Behandlungszentrum. Eine Liste der Zentren stellt Ihnen Ihr Außendienstmitarbeiter MRT 1 gerne zur Verfügung oder kann unter www.lysosolutions.de eingesehen werden. Zur Zentrenliste MRT 2 Trockenbluttestung Labor// Labor a-GLA: a-Galaktosidase A; GFR: glomeruläre Filtrationsrate; NT-proBNP: N-terminales pro-B-Typ natriuretisches Peptid
Alle Videos und weitere praxisnahe Informationen zur kardialen Diagnostik bei Morbus Fabry finden Sie auf www.dasdickeherz.de MAT-DE-2007310(V2.0) 01/2021 – 343374 Referenzen 1. Modifiziert nach DGK. Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. ESC Pocket Guidelines, Diagnose und Behandlung der hypertrophen Kardiomyopathie, https://leitlinien.dgk.org/files/33_2014_pocket_ leitlinien_hypertrophe_kardiomyopathie.pdf (Letzter Zugriff: 14.01.2021). 2. Perry R et al., JACC Cardiovasc Imaging 2019;12(7 Pt 1):1230–1242. 3. Modifiziert nach Mehta A et al., QJM 2010;103(9):641–659. 4. Namdar M et al., Heart 2011;97(6):485–490. 5. Namdar M et al., Am J Cardiol 2012;109(4):587–593. 6. Augusto JB et al., Eur Heart J Cardiovasc Imaging 2020. doi: 10.1093/ehjci/ jeaa101. 7. Sado DM et al., Circ Cardiovasc Imaging 2013;6(3):392–398. 8. Luchner A et al., Dtsch Arztebl 2016;113(41):[10]. 9. Smid BE et al., J Med Genet 2015;52(4):262–268. Mit wegweisenden Therapien komplexen Erkrankungen begegnen.
Sie können auch lesen