HORMON-YOGA Praxisbuch - nach Dinah Rodrigues MONIKA SCHOSTAK
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ISBN 978-3-8434-1004-5 Monika Schostak: Umschlag: Murat Karaçay, Schirner Praxisbuch Fotografien der Übungen: HORMON-YOGA Alette Borgböhmer, Bonn nach Dinah Rodrigues Sonstige Abbildungen siehe S. 163 Copyright © 2011 Redaktion: Claudia Simon, Schirner Schirner Verlag, Darmstadt Satz: Michael Zuch, Frankfurt a. M. Printed by: FINIDR, Czech Republic www.schirner.com 1. Auflage 2011 Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks vorbehalten
Inhalt Vorwort 9 Einführung 13 Was ist Hormon-Yoga? 14 Wer kann Hormon-Yoga praktizieren? 16 Wann darf man Hormon-Yoga nicht ausüben? 17 Wodurch wird eine Absenkung des Hormonspiegels ausgelöst? 18 Allgemeine Hinweise zur Ausübung von Hormon-Yoga 20 Wirkungsweisen von Hormon-Yoga 22 Techniken im Hormon-Yoga 27 Atemtechniken 28 1. Bhastrika (Blasebalgatmung) 28 2. Ujjayi 30 Bandhas 31 1. Mula Bandha (Beckenbodenkontraktion) 31 2. Uddiyana Bandha (Passives Baucheinziehen, Magenhub) 32 3. Jalandhara Bandha (Kehlkopfverschluss) 33 Mudra 35 Khecari Mudra (Zungenspitze an den oberen hinteren Gaumen) 35 Drishti 36 Nasagra Drishti (Konzentration auf die Nasenspitze) 36 Energielenkung 37
Hormon-Yoga-Übungsreihe 39 Aufwärmübungen 40 1. Schultern 40 2. Dehnung der Körperseiten 41 3. Hüftschwung (Samba) 43 4. Bein- und Rückendehnung (hintere Dehnung) 44 a) Dehnung im Stehen (hintere Bein- und Rückendehnung) 44 b) Dehnung im Liegen (seitliche Beindehnung) 45 5. Twisting – Fliegende Haare (Oberkörperdrehung) 46 6. Sitzende Katze 48 Hauptübungen 50 1. Janushirshasana (Kopf-zum-Knie-Haltung) 50 2. Ardha Matsyendrasana in drei Stufen (halber Drehsitz) 53 3. Mahasana (Seitbeuge) 55 4. Muslimische Gebetshaltung 56 5. Supta Vajrasana (Diamantschlaf) 58 6. Die fünf Wellen der Schönheit 60 7. Energielenkung für die Nadis in den Armen und zur Schilddrüse 63 8. Vilomasana, dynamisch (Schulterbrücke) 65 9. Übung für die Schilddrüse mit den drei Bandhas 67 9.a) Schlankheitsübung (Matsyasana/Fisch) 69 10. Surya Bhedana (Sonnenatmung) 72 11. Viparita Karani, dynamisch (halbe Kerze) 75 12. Harmonisierung für alle Hormondrüsen 79 13. Energetische Harmonisierung und Ausgleich der Hauptchakren 82
Anti-Stress-Programm 87 Erläuterungen zu Stress 88 Übersicht über einige Anti-Stress-Übungen 90 1. Mentale Ruhe (buddhistische Technik) 90 2. Krokodil (Entspannung mit Energielenkung) 92 3. Fingermudras (Jnana Mudra-Varianten) 94 4. Pranayama 95 a) Beruhigende Atmung 95 b) Samavritti (ausgleichend) 95 c) Chandra Bhedana (Mondatmung) 96 d) Nadi Shodana (wechselseitige Nasenatmung) 97 5. Mantras 98 a) SO HAM 98 b) AMRITZA – Ozean des Friedens 99 c) OM NAMAH SHIVAYA – Mantra der Transformation 100 6. Entspannung im Liegen 100 7. Am Ufer des goldenen Sees 102 8. Svadhyaya (Meditation) 102 9. Salzstreuer 103 10. Daumen, Arme und Schultern vor und zurück 104 Weiterführendes zum Hormon-Yoga 107 Ernährung 108 Hormonelle Situation 110
Erfahrungsberichte mit Hormon-Yoga 113 1. Berichte und Erfahrungen von Teilnehmerinnen und Yoga-Lehrerinnen 114 2. Eigener Erfahrungsbericht mit Hormon-Yoga 120 Fragen rund um das Hormon-Yoga 125 Die häufigsten Fragen von Frauen, die Hormon-Yoga regelmäßig praktizieren möchten 126 Fragen einer Yoga-Lehrerin zum Hormon-Yoga 135 Hinweise und Anregungen 139 Gesammelte Erfahrungen 140 Sonstige Empfehlungen 145 Hinweise für Yoga-Lehrer zum Arbeitskreis für Hormon-Yoga-Lehrende 147 Schlusswort 148 Anhang 154 Literaturhinweise 155 Hormon-Yoga-Reihe für Frauen 158
Vorwort D ieses Begleitbuch ist für Frauen geeignet, die sich intensiver mit der Hormon-Yoga-Übungsreihe be- auf die häufigsten Fragen von Teil- nehmerinnen und Yoga-Lehrerinnen eingehen sowie einige Berichte und schäftigen möchten. Es behandelt die Fallbeispiele vorstellen. wichtigsten Fragen aus Kursen, Work- shops und Seminaren. Daneben werden Das Buch versteht sich in erster Linie die Übungen in der Reihenfolge des als Ergänzung zum Buch »Hormon- Originals nach Dinah Rodrigues noch Yoga« von Dinah Rodrigues.1 Es rich- einmal einzeln mit den wichtigsten tet sich vor allem an Frauen, die das Alternativen und Kontraindikationen Hormon-Yoga schon kennengelernt dargestellt und einzelne Übungen und haben und in der praktischen Aus- Erklärungen zum Anti-Stress-Programm führung noch unsicher sind. Es kann vorgestellt. jedoch durchaus auch als eigenständige Weil in den Seminaren und auch in Einführung in die Grundlagen und der täglichen Praxis zu Hause immer Anwendung von Hormon-Yoga gelesen wieder Fragen rund um das Hormon- werden. Yoga auftauchen, werde ich sowohl aus meinem eigenen Erfahrungsschatz als Leider wird das Hormon-Yoga in Fach- auch von den Erkenntnissen aus den kreisen nicht nur positiv bewertet, Arbeitskreisen zur Theorie und Pra- wo es oft mit anderen Yoga-Stilen xis von Hormon-Yoga berichten und und Richtungen verglichen wird, die
jedoch eine ganz andere Intention und von Varianten, die sich an die indivi- eine eher ganzheitlich ausgerichtete duellen Voraussetzungen so anpassen Zielsetzung haben. lassen, dass eine optimale Wirksamkeit Hormon-Yoga gehört in den Bereich gewährleistet ist und Nebenwirkungen Yoga-Therapie mit dem Ansatz zur weitgehend ausgeschlossen werden Linderung von Beschwerden, die mit können. einem hormonellen Ungleichgewicht Diese Yoga-Lehrerinnen sind auf der einhergehen. Website: www.ggfyoga.de unter dem Stichwort »Hormonyoga« zu finden. Hormon-Yoga ist kein Patentrezept, das für jede Frau gleich anzuwenden Ich möchte mich an dieser Stelle recht ist. Es bietet aber bei entsprechender herzlich bei Dinah Rodrigues dafür be- Kenntnis der alternativen Möglich- danken, dass sie diese effektive hormo- keiten eine Anpassung der Übungen nelle Yoga-Therapie nach Deutschland an die individuell verschiedenen kör- gebracht hat. perlichen und psychischen Beschwer- Desgleichen gilt mein Dank allen debilder. Ohne diese Feinabstimmung Yoga-Lehrerinnen, die in den Arbeits- kann es durchaus zu unerwünschten kreisen für Hormon-Yoga-Lehrende Reaktionen und Wirkungen kommen mit wertvollen Tipps aus dem Erfah- (siehe auch Hinweise und Anregungen rungsschatz ihrer eigenen Praxis und S. 139–146). ihres Unterrichts sehr zur Vertiefung meiner eigenen Kenntnisse beigetragen Aus diesem Grund empfehle ich vor haben. allem den Yoga-Anfängerinnen, sich die Hormon-Yoga-Übungsreihe nicht Ich wünsche den Leserinnen gute selbst beizubringen, sondern bei einer Erkenntnisse und weiterhin viel Freude entsprechend ausgebildeten Yoga- beim Praktizieren von Hormon-Yoga. Lehrerin zu erlernen. Diese hat den Überblick über ein breites Spektrum Monika Schostak 10
Bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung: E-Mail: www.mschostak@web.de Webseiten: www.monika-schostak.de und www.hormon-yoga.eu 11
Einführung 13
Was ist Hormon-Yoga? D as Hormon-Yoga wurde von Dinah Rodrigues in Brasilien unter der Bezeichnung Hormonelle wie Osteoporose, Cholesterinerhöhung und hierdurch bedingte Herz- und Ge- fäßerkrankungen. Yoga-Therapie entwickelt und besteht aus einer dynamischen Yoga-Übungs- Daneben ist es auch für jüngere Frauen reihe mit speziellen Atemtechniken. mit hormonell bedingten Beschwer- Diese Übungen wirken hauptsächlich den oder Problemen geeignet, wie z. B. auf das hormonelle Drüsensystem der PMS (prämenstruelles Syndrom) oder Frau ein, und Beschwerden in den einem unerfüllten Kinderwunsch. Wechseljahren wie z. B. Hitzewallun- gen, Unruhe, Herzrasen, Schlaflosig- Hormon-Yoga umfasst ebenfalls ge- keit, Migräne, emotionelle Verstim- zielte Übungen gegen Stress und zur mungen, Depressionen, Haarausfall, allgemeinen Beruhigung des vegeta- brüchige Nägel, Libidoverlust, vaginale tiven Nervensystems sowie Hinweise Trockenheit, Gelenkbeschwerden, Ge- auf eine gesunde Ernährung, die sich dächtnisschwäche etc., können durch positiv auf die hormonelle Balance sie gelindert werden. auswirkt. Ebenso dient Hormon-Yoga zur Vor- Bevor Dinah Rodrigues das Hormon- beugung gegen Folgeerscheinungen Yoga öffentlich bekannt gemacht hat, von u. a. auch durch Östrogenmangel führte sie eine Studie mit 66 Frauen hervorgerufenen Krankheitsbildern durch, bei der sich herausstellte, dass 14 Einfü h r u n g
die meisten Frauen sowohl eine Linde- rung ihrer durch Wechseljahre be- dingten Beschwerden als auch eine Verbesserung der hormonellen Situati- on erzielen konnten. Auch hatte sich bei einigen jüngeren Frauen mit bisher erfolglosem Kinderwunsch nach regel- mäßigem Praktizieren eine Schwan- gerschaft eingestellt. Fallbeispiele dazu können Sie in ihrem Buch1 nachlesen. Methodisch gesehen enthält Hormon- Yoga eine Kombination aus speziellen Atemtechniken (Pranayama) und Bandhas (Verschlüssen) aus dem Kun- dalini- sowie Hatha-Yoga, Körperhal- tungen (Asanas) aus dem Hatha-Yoga und tibetische Energielenkungen. Diese sind so konzipiert, dass sie vor allem das Drüsensystem (Eierstöcke, Schilddrüse, Hypophyse und Nebennieren) anspre- chen. 15
Wer kann Hormon-Yoga praktizieren? • Frauen ab dem 35. Lebensjahr onsbeschwerden (starke Blutungen, (Beginn des Absinkens des natür- heftige Schmerzen, Ausbleiben der lichen Hormonspiegels in den Menstruation), PMS, polyzystischen Eierstöcken), nach oben gibt es Eierstöcken keine Altersgrenze, • junge Frauen mit verfrühter Meno- pause durch länger anhaltenden psychischen Stress oder starke kör- perliche Belastung (z. B. Leistungs- sportlerinnen), • alle Frauen, die sich wegen der be- kannten Nebenwirkungen keiner konventionellen medikamentösen Hormon-Ersatz-Therapie unterzie- hen möchten, • in Ausnahmefällen junge Mädchen und Frauen mit Kinderwunsch oder mit hormonellen Problemen wie Eierstockzysten, starken Menstruati- 16 Einfü h r u n g
Wann darf man Hormon-Yoga nicht ausüben? • in der Schwangerschaft, • bei Entzündungen im Bauchraum, • während der Menstruation, • bei starker Osteoporose, • bei hormonell (Östrogen) • bei akuten oder schweren Herz- bedingtem Brustkrebs (nur mit Kreislauf-Erkrankungen sowie nach ärztlicher Abstimmung), Herzoperationen, • bei akuter Endometriose, • in den ersten drei Monaten nach Operationen im Bauchraum, • bei großen Myomen in der Gebär- mutter, • bei schweren behandlungsbedürf- tigen Depressionen Hinweis: Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen wie Hypo- und Hyperthyreose sowie Autoimmun erkrankungen sollte der be- handelnde Arzt zurate gezogen werden. 17
Wodurch wird eine Absenkung des Hormonspiegels ausgelöst? E s gibt verschiedene Faktoren, die die Hormonproduktion aus dem Gleichgewicht bringen können. • Zu viel Alkohol und Koffein hat meistens ebenfalls einen niedrigeren Östrogenspiegel zur Folge. • Dazu gehört z. B. eine den Stoff- • Eine ungesunde und einseitige Er- wechsel negativ beeinflussende nährung kann sich negativ auf den Lebensweise oder ein allgemeiner Hormonspiegel auswirken. Mangel an Bewegung. • Weil auch im Körperfett Östrogen • Stress und emotionale Traumata gespeichert wird, kann ein zu nied- können eine Absenkung des Östro- riges Körpergewicht ebenso Einfluss genspiegels auslösen und dadurch zu haben. einer vorzeitigen Menopause führen. • Bei zu intensiven körperlichen • Rauchen ist oft verbunden mit Übun-gen, wie z. B. im Hochleis- einem verfrühten Beginn der Meno- tungssport, kann es zur Überbean- pause. Forschungen haben gezeigt, spruchung des Körpers kommen. dass Raucher im Allgemeinen einen Auf Erschöpfung ohne ausreichende niedrigeren Östrogenspiegel als Erholungsphasen reagiert der Orga- Nichtraucher haben. nismus oft mit einer Absenkung der Hormonproduktion, was eine vorzei- tige Menopause auslösen kann. 18 Einfü h r u n g
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Allgemeine Hinweise zur Ausübung von Hormon-Yoga E s handelt sich beim Hormon-Yoga um eine Übungsreihe, die gleich- bleibend in der auf Seite 39–85 ange- Am Anfang der Übungsreihe stehen immer die Aufwärmübungen. Die- se sollten Sie nicht durch andere gebenen Reihenfolge ausgeführt wird. Yoga-Übungen ersetzen, weil sie Sie Um die Wirksamkeit nicht zu beein- energetisch und körperlich auf die trächtigen, sollten Sie die Übungen Hauptübungen vorbereiten. Die Auf- nicht verändern oder mit anderen wärmungen werden bis auf zwei Aus- Yoga-Übungen vermischen. Ist sie nahmen jeweils siebenmal mit Bhas- einmal erlernt, werden Sie in der trika begleitet ausgeführt. Bei den Lage sein, die ganze Übungsreihe in meisten Hauptübungen wird siebenmal ca. 30 Minuten zu praktizieren. Bhastrika mit einer Energielenkung in Bei jeder Übung werden auch die Kon- die jeweilige Drüse ausgeführt. Falls bei traindikationen genannt. Falls Sie eine Ihnen sehr starke hormonell bedingte Übung wegen entsprechender Be- Beschwerden vorliegen, können Sie schwerden nicht ausführen können, nach einigen Wochen regelmäßiger sollten Sie entweder die genannten Al- Praxis die Bhastrika auf bis zu 15-mal ternativen praktizieren oder die Übung steigern und eventuell jede Übung auslassen und mit der nächsten Übung (außer den Aufwärmübungen) bis zu fortfahren, ohne die Reihenfolge zu dreimal nacheinander wiederholen. verändern. Dies ist jedoch nur in Ausnahmefällen und in Absprache mit einer Yoga-Leh- rerin zu empfehlen, weil unerwünschte 20 Einfü h r u n g
Nebenwirkungen wie z. B. Übererreg- barkeit durch zu starke Stimulation auftreten können. Falls es notwendig ist, Übungen auf- grund körperlicher Probleme oder Beschwerden abzuwandeln, sollten Sie das mit einer Yoga-Lehrerin abspre- chen, um die Übungsreihe individuell an Ihre Bedürfnisse und Möglichkeiten anzupassen. 21
Hauptübungen D ie Hauptübungen dienen zur Ak- tivierung der hormonerzeugenden Drüsen (Eierstöcke, Schilddrüse, Hy- 1. Janushirshasana (Kopf-zum-Knie-Haltung) pophyse). Falls Ihre Eierstöcke operativ Energielenkung zum jeweiligen Eier- entfernt worden sind, können Sie bei stock allen Übungen mit Energielenkung zu den Eierstöcken an deren Stelle die Ausführung: Energielenkung in die Nebennieren Setzen Sie sich mit geradem Rücken ausführen, weil auch dort eine kleine und ausgestreckten Beinen auf den Menge Östrogen erzeugt wird. Boden. Beugen Sie das rechte Knie, stellen Sie den rechten Fuß auf, und lassen Sie das rechte Knie nach außen zum Boden sinken. Ziehen Sie dabei die rechte Ferse etwas zum Beckenbo- den/Damm. Heben Sie mit der Einat- mung die gestreckten Arme, platzieren Sie dabei die rechte Hand auf der linken, und drehen Sie den Oberkörper zum gestreckten linken Bein. Beu- gen Sie nun mit der Ausatmung den Oberkörper zu diesem Bein, und legen Sie die linke Hand auf den linken Fuß 50 Die H o r m o n - Y o g a -Ü b u n g s r e i h e
(Zeigefinger zwischen großem und zweitem Zeh). Falls Ihnen das nicht möglich ist, legen Sie die Hand auf den Fußrücken oder den Unterschenkel. Belassen Sie dabei die rechte Hand auf der linken. Begleitet von Bhastrika ziehen Sie die Fußspitze mit der Ein- atmung siebenmal heran und bringen diese mit der Ausatmung ganz nach vorn. Hierbei wird der linke Eierstock sanft massiert. Der Oberkörper bewegt sich dabei leicht mit. Anschließend an die letzte Ausatmung bleiben Sie in der Haltung mit der linken Fußspitze und dem Oberkörper vorn und führen eine Energielenkung zum linken Eierstock aus. Dazu atmen Sie ein, halten den Atem an, wobei Sie zuerst die Zun- genspitze an den weichen Gaumen legen, dann die Konzentration auf die Nasenspitze lenken und anschließend den Beckenboden anspannen – Mula 51
Bandha. Dann richten Sie die Auf- beugen. Beugen Sie sich dann über das merksamkeit auf den linken Eierstock linke Bein und verfahren Sie weiter wie und lassen die Energie mit der Ausat- oben. Bei der Übung zur rechten Seite mung dort hineinfließen. Danach lösen legen Sie das linke Bein dann gestreckt Sie die Fußspitze wieder und richten etwas zur Seite usw. den Oberkörper langsam auf. Wenn Sie sich mit dem Oberkörper Wiederholen Sie dasselbe mit der an- nicht so weit über das Bein hinunter- deren Seite: Das linkes Knie ist zum beugen können, legen Sie die Hand Boden gebeugt, das rechte Bein bleibt dort auf das Bein, wo es möglich ist, gestreckt und die linke Hand liegt auf oder Sie benutzen einen Gurt und hal- der rechten. Dann legen Sie die rech- ten diesen um die Zehen, während Sie te Hand auf den rechten Fuß, ziehen die Zehenspitzen mit Bhastrika vor- siebenmal mit Bhastrika einatmend und wieder heranziehen. die rechte Fußspitze heran und schie- Nach einem Bandscheibenvorfall ben diese ausatmend wieder nach vorn. sollten Sie sich nicht zu weit nach vorn Führen Sie die Energielenkung, den beugen oder eventuell das Knie nicht rechten Fuß dabei vorn lassend, zum beugen, sondern das gestreckte Bein zur rechten Eierstock aus. Seite legen und vor allem keine ruckar- tigen Bewegungen ausführen. Üben Sie Alternativen: dafür die Vor- und Rückwärtsbewegung Wenn Sie das Knie nicht zum Boden der Fußspitze mit Bhastrika etwas lang- bringen können, besteht die Möglich- samer und sanfter aus. keit, sich ein Kissen unter das gebeugte Diese Übung können Sie auch auf Knie zu legen. einem Stuhl sitzend praktizieren: Dabei Falls Sie unter Knieproblemen leiden lassen Sie den Oberkörper auf der Seite, und Ihre Knie gar nicht beugen kön- wo der Eierstock stimuliert werden soll, nen, sollten Sie bei der Übung zur lin- zum Oberschenkel sinken und üben so ken Seite das rechte Bein gestreckt et- siebenmal Bhastrika mit Energielen- was zur Seite legen, anstatt das Knie zu kung zu diesem Eierstock aus. 52 Die H o r m o n - Y o g a -Ü b u n g s r e i h e
2. Ardha Matsyendrasana Sie den Oberkörper nach links, und schauen Sie mit dem Kopf über die in drei Stufen linke Schulter nach hinten. Führen (halber Drehsitz) Sie siebenmal Bhastrika mit der Energielenkung zum linken Eier- Energielenkung zum jeweiligen stock aus. Eierstock 3. Verbleiben Sie wie im Schritt 2. Bringen Sie nun den rechten Arm Ausführung: gestreckt über das linke Knie, und 1. Setzen Sie sich auf den Boden und legen Sie die rechte Hand auf das legen Sie die Beine ausgestreckt rechte gestreckte Bein. Falls Ihnen aneinander. Beugen Sie das linke das nicht möglich ist, legen Sie Knie, stellen Sie den linken Fuß eventuell die Hand auf die linke neben dem rechten Knie auf, brin- Gesäßseite und begeben sich noch gen Sie das linke Knie nah zum ein wenig mehr in die Drehung. Brustkorb, und umfassen Sie es. Die Führen Sie siebenmal Bhastrika Wirbelsäule ist dabei aufgerichtet. mit der Energielenkung zum linken Bleiben Sie in dieser Haltung und Eierstock aus. führen Sie siebenmal Bhastrika mit Energielenkung zum linken Eier- Wiederholen Sie anschließend die gan- stock aus. ze Übung zur anderen Seite. Beugen 2. Anschließend bleiben Sie in dieser Sie dafür zunächst Ihr rechtes Bein, Lage und stellen jetzt den linken und stellen Sie Ihren Fuß auf: Fuß über das rechte Bein auf. Brin- gen Sie den linken Arm hinter den 1. Ihr linkes Bein bleibt gestreckt. Um- Rücken, und richten Sie die Wir- fassen Sie mit beiden Händen das belsäule mit der Hand am Boden rechte Knie. auf. Umarmen Sie mit dem rechten 2. Stellen Sie dann den rechten Fuß Ellenbogen Ihr linkes Knie. Drehen über das linke Bein, drehen Sie sich 53
nach rechts, und stellen Sie dabei die rechte Hand hinter dem Rücken auf den Boden. Ihr linker Ellenbo- gen umarmt das rechte Knie. 3. Legen Sie den gestreckter linken Arm über das rechte Knie und dabei eventuell die Hand auf das linke Bein. In diesen Haltungen führen Sie jeweils siebenmal Bhastrika mit der Energielenkung zum rechten Eierstock aus. Hinweis: Begeben Sie sich bei Bandschei- benproblemen nicht zu weit in die Drehung. Sie können Schritt 3 weglassen und stattdessen Schritt 2 noch einmal ausüben, indem Sie Ihre eigenen Grenzen beachten und einhalten. 54 Die H o r m o n - Y o g a -Ü b u n g s r e i h e
3. Mahasana (Seitbeuge) können, sollten Sie diesen nur so lange Aktivierung des Stoffwechsels anhalten, wie es ohne Beschwerden möglich ist, sodass Sie keine Atemnot Ausführung: bekommen und anschließend normal Begeben Sie sich in den Kniestand weiteratmen können. Steigern Sie die – die Knie zusammen, die Füße aus- Übung langsam. Hierbei werden auch einander – und ballen die Hände zu Ihre Nebennieren sanft stimuliert. Fäusten, Ihre Finger umschließen dabei die Daumen. Legen Sie die Fäuste seit- lich in die Vertiefung hinter den Oh- ren, die Fingerknochen zeigen dabei nach vorn. Füllen Sie Ihre Lunge bis zu ¾ und bringen Sie mit angehaltenem Atem Ihre Hüfte nach links unten, als wenn Sie sich neben die Füße setzen wollten. Beugen Sie dabei den Ober- körper nach rechts. Bringen Sie dann die Hüfte nach rechts unten, und beu- gen Sie den Oberkörper dabei nach links. Dann beugen Sie den Oberkör- per leicht nach hinten, öffnen dabei die Brust und beugen den Oberkörper anschließend leicht nach vorn. Prak- tizieren Sie die ganze Übung dreimal hintereinander, wenn möglich mit angehaltenem Atem. Falls Sie am An- fang nicht so lange den Atem anhalten 55
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