Prüfung der Ausschreibung und Vertragsabwicklung eines Bauprojektes - Schweizerische Bundesbahnen AG

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Prüfung der Ausschreibung und
Vertragsabwicklung eines
Bauprojektes
Schweizerische Bundesbahnen AG

         EFK-19230 | inkl. Stellungnahme | 17. Februar 2020 | FinDel D2/2020
Bestelladresse                           Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK)
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EFK-19230 | inkl. Stellungnahme | 17. Februar 2020                                    2
Inhaltsverzeichnis
Das Wesentliche in Kürze ......................................................................................................... 4

L’essentiel en bref ................................................................................................................... 5

L’essenziale in breve ................................................................................................................ 6

Key facts.................................................................................................................................. 8

1        Auftrag und Vorgehen ...................................................................................................10
         1.1      Ausgangslage ............................................................................................................... 10
         1.2      Prüfungsziel und -fragen.............................................................................................. 10
         1.3      Prüfungsumfang und -grundsätze ............................................................................... 10
         1.4      Unterlagen und Auskunftserteilung ............................................................................ 10
         1.5      Schlussbesprechung .................................................................................................... 11

2        Hintergrundinformationen zum Prüfobjekt ....................................................................12

3        Die Ausschreibungsunterlagen wurden vor der Publikation einer Qualitätssicherung
         unterzogen ...................................................................................................................14

4        Aspekte der Vertragsführung.........................................................................................15
         4.1      Die Vertragsführung ist einfach aufgebaut und funktioniert ...................................... 15
         4.2      Die Bestellung von Zusatzleistungen und die dazugehörenden Kontrollnachweise sind
                  nachvollziehbar ............................................................................................................ 16
         4.3      Die Rechnungsstellung und -kontrolle erfolgen nachvollziehbar und korrekt ............ 17
         4.4      Die Qualitätssicherung auf der Baustelle funktioniert, das Risikomanagement kann
                  noch verbessert werden .............................................................................................. 17

Anhang 1: Rechtsgrundlagen...................................................................................................19

Anhang 2: Abkürzungen ..........................................................................................................20

Anhang 3: Glossar ...................................................................................................................21

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Prüfung der Ausschreibung und Vertragsabwicklung
eines Bauprojektes
Schweizerische Bundesbahnen AG

Das Wesentliche in Kürze

        Die Schweizerischen Bundesbahnen AG (SBB) realisieren mit Léman 2030 das zurzeit
        grösste Bahnprogramm in der Westschweiz. Zwischen Genf und Lausanne sollen bis 2030
        rund 3,9 Milliarden Franken in den Ausbau der Bahninfrastruktur und ca. 2 Milliarden Fran-
        ken in die Substanzerhaltung der bestehenden Anlagen investiert werden.
        Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) führte erstmals eine Projektprüfung im Rahmen
        des Programms Léman 2030 durch. Dabei stand der Werkvertrag für den Bau der Überwer-
        fung (Saut-de-mouton, SDM) zwischen Renens und Prilly-Malley, mit einer Vertragssumme
        von rund 29,5 Millionen Franken im Fokus der Prüfung.
        Die EFK stellte fest, dass die Ausschreibungsunterlagen vor deren Publikation qualitätsgesi-
        chert wurden und die Ausführungsarbeiten bis zum Prüfungszeitpunkt ohne wesentliche
        Anpassungen realisiert werden konnten. Auch bei den Aspekten der Vertragsführung
        (z. B. Rechnungskontrollen, Regiearbeiten, Qualitätssicherung) zeigt sich, trotz punktuel-
        lem Verbesserungspotenzial, ein positives Gesamtbild.

Die einfache Organisation ermöglicht eine Projektführung mit wenigen dokumentierten Vorgaben
        Beim Projekt SDM hat der Projektleiter SBB (PL SBB) lediglich zwei Verträge zu führen und
        zu verantworten: Den Planervertrag führt er direkt, der Werkvertrag wird operativ durch
        die örtliche Bauleitung geführt.
        Für die Planungs- und Ausführungskoordination zwischen der Baustelle und den SBB-Fach-
        diensten (z. B. Fahrbahn, Fahrstrom, Betrieb etc.) hat die SBB eine eigens dafür geschaffene
        Funktion in der Projektorganisation eingesetzt. Damit können die Schnittstellen zwischen
        den am Projekt Beteiligten gut beherrscht werden. Beim geprüften Vorhaben funktioniert
        folglich die Umsetzung auch ohne umfassend dokumentierte Vorgaben wie beispielsweise
        ein Projekthandbuch oder Schnittstellenpapier.

Bis auf einzelne Verbesserungsmöglichkeiten bei der Vertragsführung ist das Projekt SDM gut
aufgegleist
        Bis zum Prüfungszeitpunkt sind Ausführungsarbeiten im Betrag von rund 20,4 Millionen
        Franken verrechnet worden. Die Endkostenprognose für den Werkvertrag geht von einer
        Unterschreitung von ca. 200 000 Franken aus. Vor diesem Hintergrund betrachtet, ist das
        Projekt gut unterwegs.
        Grundsätzlich funktioniert die Vertragsführung im Projekt SDM gut. Bei einzelnen Themen
        besteht jedoch punktuelles Verbesserungspotenzial (z. B. einzelne Differenzen zwischen
        Anträgen und Exceltabellen, Darstellung von Risiken auf der Baustelle). Allerdings handelt
        es sich dabei um Punkte, die keine umgehenden Massnahmen erfordern.
        Aus diesem Grund hat die EFK auf die Formulierung von Empfehlungen verzichtet.

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Audit de l’appel d’offres et de la gestion des contrats
d’un projet de construction
Chemins de fer fédéraux suisses

L’essentiel en bref

        Avec Léman 2030, les Chemins de fer fédéraux suisses (CFF) réalisent actuellement le plus
        grand programme ferroviaire en Suisse romande. D’ici 2030, il est prévu d’investir quelque
        3,9 milliards de francs pour l’aménagement de l’infrastructure ferroviaire entre Genève et
        Lausanne et environ 2 milliards pour l’entretien des installations existantes.
        Le Contrôle fédéral des finances (CDF) a effectué un premier audit de projet dans le cadre
        du programme Léman 2030 en mettant l’accent sur le contrat d’entreprise relatif à la cons-
        truction du saut-de-mouton (SDM) entre Renens et Prilly-Malley. Le montant du contrat
        s’élève à environ 29,5 millions de francs.
        Le CDF a constaté que la documentation de l’appel d’offres avait été soumise à un contrôle
        de qualité avant sa publication et que les travaux avaient pu être réalisés sans modifications
        majeures jusqu’au moment de l’audit. Malgré les améliorations ponctuelles possibles, le
        tableau général est également positif en ce qui concerne la gestion des contrats (par ex.
        contrôles comptables, travaux en régie, assurance qualité).

Moins de documents prescriptifs grâce à une organisation simple de la gestion de projet
        Pour le projet SDM, le chef de projet des CFF gère et est responsable de deux contrats uni-
        quement : le contrat de planification qu’il gère directement, et le contrat d’entreprise géré
        au niveau opérationnel par la direction de chantier sur place.
        Les CFF ont créé une fonction spécifique au sein de l’organisation de projet pour coordon-
        ner la planification et la réalisation des travaux entre la direction de chantier et les services
        spécialisés des CFF (voie de roulement, courant de traction, exploitation, etc.). Cela permet
        une bonne maîtrise des interactions entre les différents intervenants. Ainsi, dans le cadre
        du projet audité, la mise en œuvre fonctionne même sans documents prescriptifs exhaus-
        tifs tels qu’un manuel de projet ou une vue d’ensemble des interactions.

Sauf quelques améliorations possibles dans la gestion des contrats, le projet SDM est sur les rails
        Jusqu’au moment de l’audit, des travaux pour un montant avoisinant 20,4 millions de francs
        avaient été facturés. Pour le contrat d’entreprise, les estimations des coûts finaux sont
        d’environ 200 000 francs en dessous du montant prévu. De ce point de vue, le projet est en
        bonne voie.
        La gestion des contrats du projet SDM est fondamentalement bonne. Des améliorations
        ponctuelles sont toutefois possibles (par ex. quelques divergences entre les demandes et
        les tableaux Excel, présentation des risques sur le chantier), mais il ne s’agit pas d’aspects
        nécessitant des mesures immédiates.
        Par conséquent, le CDF a renoncé à formuler des recommandations.
                                                                              Texte original en allemand

EFK-19230 | inkl. Stellungnahme | 17. Februar 2020                                                     5
Verifica del bando e dell’esecuzione dei contratti relativi
a un progetto di costruzione
Ferrovie federali svizzere FFS

L’essenziale in breve

        Con il programma Léman 2030 le Ferrovie federali svizzere (FFS) realizzano il progetto fer-
        roviario attualmente più importante della Svizzera romanda. Entro il 2030, l’asse Ginevra–
        Losanna beneficerà di investimenti pari a circa 3,9 miliardi di franchi per l’ampliamento
        dell’infrastruttura ferroviaria e a circa 2 miliardi di franchi per il mantenimento della qualità
        degli impianti esistenti.
        Il Controllo federale delle finanze (CDF) ha effettuato per la prima volta una verifica del
        progetto nell’ambito del programma Léman 2030 concentrandosi sul contratto d’appalto
        per la costruzione del salto di montone (Saut-de-mouton, SDM) tra Renens e Prilly-Malley.
        L’importo di tale contratto è di circa 29,5 milioni di franchi.
        Il CDF ha constatato che la documentazione del bando è stata sottoposta a un controllo di
        qualità prima della sua pubblicazione e che fino al momento della verifica i lavori di esecu-
        zione si sono potuti realizzare senza cambiamenti fondamentali. Il quadro generale è posi-
        tivo anche per quanto concerne i diversi aspetti della gestione dei contratti (ad es. controlli
        contabili, lavori a regia, garanzia della qualità), nonostante il margine di miglioramento ri-
        levato in alcuni ambiti specifici.

Grazie a un’organizzazione semplice è possibile gestire il progetto senza una documentazione
tecnica esaustiva
        Nel progetto SDM, il capoprogetto delle FFS ha solo due contratti da gestire e di cui è
        responsabile: il contratto di pianificazione, che gestisce direttamente, e il contratto d’ap-
        palto, che a livello operativo è gestito dalla direzione locale dei lavori.
        Le FFS hanno introdotto nell’organizzazione del progetto una funzione specifica per il coordi-
        namento dei lavori di pianificazione ed esecuzione tra la direzione del cantiere e i servizi spe-
        cialistici delle FFS (ad es. sede ferroviaria, corrente di trazione, esercizio ecc.). Ciò consente di
        gestire al meglio i contatti tra le parti coinvolte nel progetto. Di conseguenza, nei progetti
        verificati, si è potuto rinunciare a una documentazione tecnica esaustiva, come un manuale
        di progetto o un documento relativo alle interfacce, per eseguire i lavori di attuazione.

Il progetto SDM è sulla buona strada, ad eccezione di alcuni possibili miglioramenti nella
gestione dei contratti
        Fino al momento della verifica, per i lavori di esecuzione sono stati fatturati circa 20,4 milioni
        di franchi. I costi finali stimati per il contratto d’appalto sono inferiori di circa 200 000 franchi
        a quelli previsti inizialmente. Da questo punto di vista, il progetto è sulla buona strada.

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In linea di principio, nel progetto SDM la gestione dei contratti è buona, sebbene per alcuni
        aspetti vi sia ancora un certo margine di miglioramento (ad es. alcune differenze tra le ri-
        chieste e le tabelle Excel, rappresentazione dei rischi sul cantiere). Tuttavia, si tratta di ele-
        menti che non richiedono alcuna misura immediata.
        Per questo motivo il CDF ha rinunciato a formulare raccomandazioni.
                                                                                Testo originale in tedesco

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Audit of the tender process and contract management
of a construction project
Swiss Federal Railways

Key facts

        Léman 2030 is currently the Swiss Federal Railways' (SBB) largest railway programme in
        French-speaking Switzerland. By 2030, around CHF 3.9 billion is to be invested in the ex-
        pansion of the railway infrastructure between Geneva and Lausanne, and around CHF 2 bil-
        lion in maintaining the existing system.
        The Swiss Federal Audit Office (SFAO) conducted its first project audit in the context of the
        Léman 2030 programme. The audit focused on the work contract for the construction of
        the overpass (saut-de-mouton, SDM) between Renens and Prilly-Malley, with a contract
        total of around CHF 29.5 million.
        The SFAO found that the tender documents had been quality assured prior to publication
        and that the implementation work had been completed by the time of the audit without
        any major adjustments. The overall impression was positive also with regard to aspects of
        contract management (e.g. accounting controls, directorial work, quality assurance), de-
        spite isolated areas for improvement.

Simple organisation enables project management involving few documented specifications
        In the SDM project, the SBB project manager (SBB PM) has to manage and assume respon-
        sibility for only two contracts: he or she manages the planner contract directly and the work
        contract is managed operationally by the local site management.
        For the coordination of planning and implementation between the construction site and
        the SBB specialist services (e.g. track, electrification, operations, etc.), the SBB specially cre-
        ated a function in the project organisation. This enables the interfaces between the parties
        involved in the project to be well managed. In the case of the project under review, imple-
        mentation is therefore possible even without comprehensively documented specifications
        such as a project manual or interface document.

Certain possibilities for improvement in contract management, but SDM project is well on track
        At the time of the audit, implementation work amounting to around CHF 20.4 million had
        been charged. The final cost forecast for the work contract assumes a cost underrun of
        approximately CHF 200,000. Against this backdrop, it can be said that the project is well
        under way.
        In general, contract management in the SDM project is working well. However, there is
        room for improvement in specific areas (e.g. individual differences between applications
        and Excel tables, presentation of risks on the construction site). However, these issues do
        not require any immediate measures.
        For this reason, the SFAO decided not to make any recommendations.
                                                                                   Original text in German

EFK-19230 | inkl. Stellungnahme | 17. Februar 2020                                                       8
Generelle Stellungnahme der SBB
        Die SBB ist mit den Feststellungen der EFK einverstanden. Insbesondere werden für die an-
        stehenden grossen Bauarbeiten (z.B. Umbau des Bahnhofes Lausanne) folgende Verbesse-
        rungsmöglichkeiten umgesetzt:
        - Ein Prozess/Laufweg für die Bearbeitung und Kontrolle von Regiearbeiten und Zusatzbe-
        stellungen (OC) wird erstellt.
        - Wir werden für komplexere Bauvorhaben ein «Baustellenhandbuch» erstellen, in wel-
        chem die baustellenspezifischen Spielregeln und Prozesse dokumentiert sind.
        - Dieses Baustellenhandbuch wird auch eine finanzielle Kompetenzordnung für die Geneh-
        migung von Regiearbeiten und Zusatzbestellungen (OC) für die verschiedenen Baufüh-
        rungsstufen (örtliche Bauleitung DLT, Oberbauleitung DGT, Projektleitung, etc.) beinhalten.
        Die festgestellten Unstimmigkeiten zwischen der Excel-Liste und den von den SBB geneh-
        migten Anträgen für Regie und Zusatzbestellungen (OC) auf der Baustelle «saut de mou-
        ton» werden bis Ende April 2020 bereinigt.

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1      Auftrag und Vorgehen
1.1     Ausgangslage
        Zwischen Genf und Lausanne realisieren die Schweizerischen Bundesbahnen AG (SBB) mit
        Léman 2030 das zurzeit grösste Bahnprogramm in der Westschweiz. Gesamthaft sollen bis
        2030 rund 5,9 Milliarden Franken in den Ausbau und Substanzerhalt des Schienennetzes
        investiert werden.
        Die SBB baut zwischen Renens und Prilly-Malley die Überwerfung (Saut-de-mouton, SDM).
        Gestützt auf das Finanzkontrollgesetz prüft die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) dieses
        Projekt aus dem Programm Léman 2030.

1.2     Prüfungsziel und -fragen
        Die Prüfung erfolgte projektbezogen und fokussiert auf den Werkvertrag «Travaux génie
        civil 8 (TraGC8)» für die Realisierung der Stahlbeton- und Tiefbauarbeiten der «Saut-de-
        mouton et solde 4ème voie Lausanne-Renens». Die Qualitätssicherung der Ausschreibungs-
        unterlagen und Aspekte der Vertragsführung standen dabei im Zentrum. Die vereinbarte
        Vertragssumme beträgt 29,56 Millionen Franken (exkl. MWST). Die formalen Aspekte des
        Ausschreibungsprozesses wurden nicht geprüft. Für die Beurteilung hat die EFK folgende
        Prüfungsschwerpunkte festgelegt:
           Wurden die Ausschreibungsunterlagen für den Werkvertrag «TraGC8» vor der Publika-
            tion einer angemessenen Qualitätssicherung unterzogen? (Siehe Kapitel 3)
           Erfolgt die Werkvertragsführung nach klaren Prozessen und ist der aktuelle Projekt-
            stand jederzeit verfügbar? (Siehe Kapitel 4)

1.3     Prüfungsumfang und -grundsätze
        Die Prüfung wurde von Frank Ihle (Revisionsleiter) und Géraldine Brügger vom 15. bis
        31. Oktober 2019 durchgeführt. Sie erfolgte unter der Federführung von Mischa Waber.
        Nach Abschluss der Prüftätigkeiten wurde die SBB am 12. November 2019 mündlich über
        die wesentlichen Feststellungen informiert. Die weitere Projektentwicklung nach dem
        mündlichen Feedback wurde nicht berücksichtigt.
        Der vorliegende Bericht verwendet grundsätzlich die deutschsprachigen Begriffe, be-
        schreibt aber in Klammern die im Projekt SDM festgelegten französischen Bezeichnungen
        und Abkürzungen. Lesebeispiel: Die Oberbauleitung (Direction général des travaux, DGT).

1.4     Unterlagen und Auskunftserteilung
        Die notwendigen Auskünfte wurden der EFK von der SBB umfassend und zuvorkommend
        erteilt. Die gewünschten Unterlagen sowie die benötigte Infrastruktur standen dem Prüf-
        team vollumfänglich zur Verfügung.

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1.5     Schlussbesprechung
        Der Bericht wurde auf dem Korrespondenzweg auf die inhaltliche Richtigkeit der Feststel-
        lungen überprüft. Im gegenseitigen Einvernehmen zwischen der EFK und der SBB wurde auf
        die formelle Schlussbesprechung verzichtet.
        Die EFK dankt für die gewährte Unterstützung und erinnert daran, dass die Überwachung
        der Empfehlungsumsetzung der Konzernleitung bzw. dem Verwaltungsrat der SBB obliegt.

        EIDGENÖSSISCHE FINANZKONTROLLE

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2       Hintergrundinformationen zum Prüfobjekt
        Mit dem Programm Léman 2030 werden in der Westschweiz Kapazitätsengpässe beseitigt,
        Angebotserweiterungen realisiert und gleichzeitig Substanzerhaltungsmassnahmen am be-
        stehenden Schienennetz umgesetzt. Die Realisierung der Arbeiten erfolgt über einzelne
        Projekte (z. B. Stellwerkneubauten, Bahnhofsumbauten und -erweiterungen, Gleiserweite-
        rungen, Überwerfung etc.) bei denen die SBB Division Infrastruktur als Bauherr auftritt.
        Bis 2030 will die SBB rund 3,9 Milliarden Franken in den Ausbau und etwa 2 Milliarden Fran-
        ken in den Substanzerhalt (SE) zwischen Lausanne und Genf investieren. Den grössten Teil
        der Finanzierung übernimmt der Bund (Ausbau ca. 3 Milliarden Franken, SE rund 2 Milliar-
        den Franken), vertreten durch das Bundesamt für Verkehr (BAV). Dabei erfolgt die Finan-
        zierung über verschiedene Gefässe, wie zum Beispiel die Leistungsvereinbarung (LV), die
        Ausbauschritte 2025 und 2035, oder die zukünftige Entwicklung Bahninfrastruktur. Mitbe-
        stellt und -finanziert werden die Projekte zusätzlich durch die Kantone Genf (ca. 400 Milli-
        onen Franken) und Waadt (ca. 100 Millionen Franken), die Städte Genf (ca. 100 Millionen
        Franken), Lausanne (ca. 15 Millionen Franken) und Renens (ca. 8 Millionen Franken) sowie
        durch die SBB Divisionen Personenverkehr und Immobilien (ca. 260 Millionen Franken).
        Bei dem vorliegenden Audit handelt es sich um eine Erstprüfung der EFK im Rahmen des
        Programms Léman 2030. Dabei hat die EFK bewusst auf Projektebene und nicht auf Stufe
        Programm geprüft.
        Die SBB hat die Planungs- und Ausführungsarbeiten zwischen Renens und Lausanne in
        13 Ausschreibungslose aufgeteilt. Das Los TraGC8 beinhaltet dabei den Werkvertrag für die
        Baumeisterarbeiten der SDM und Teile des vierten Gleises (Unter- und Oberbau). Zusätzlich
        ist die Erstellung und spätere Demontage einer Schutzwand im Leistungspaket enthalten.
        Die Bauarbeiten wurden im Oktober 2018 gestartet und sollen im Dezember 2021 beendet
        werden.
        Der Projektperimeter des Ausschreibungsloses TraGC8 liegt zwischen den Bahnhöfen Re-
        nens und Prilly-Malley, die Arbeiten sind wie folgt strukturiert:

        Abbildung 1: Projektstruktur TraGC8 – Darstellung EFK

        Das zum Werkvertrag gehörende Leistungsverzeichnis (LV) übernimmt die Strukturen der
        Objekte (objets) und Bauteile (localisation) bis auf Stufe der einzelnen Normpositionen
        (z. B. Aushub m3, Beton m3, Schalung m2 etc.). Damit wird sichergestellt, dass die erbrach-
        ten Leistungen auf die entsprechenden Werkteile (partie d’ouvrage) abgerechnet werden
        können.

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Am 23. Juni 2017 publizierte die SBB die Ausschreibung TraGC8 auf SIMAP 1. Per 12. Oktober
           2017 reichten fristgerecht fünf Anbieter jeweils ein Angebot ein und am 15. Juni 2018 er-
           folgte der Zuschlag an die Implenia Schweiz AG.

1   Informationssystem über das öffentliche Beschaffungswesen in der Schweiz

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3       Die Ausschreibungsunterlagen wurden vor der
        Publikation einer Qualitätssicherung unterzogen
        Gemäss SBB stützen sich die Ausschreibungsunterlagen TraGC8 (z. B. Leistungsverzeichnis,
        technische Bedingungen, Pläne etc.) auf das Bauprojekt und Detailpläne. Ein expliziter
        Nachweis der durchgeführten Qualitätssicherung (QS) der Ausschreibungsunterlagen vor
        deren Publikation liegt nicht vor. Die QS ist jedoch nach Auskunft der SBB ein fester sowie
        permanenter Bestandteil der SBB-internen und -externen Projektierungsarbeiten. Dabei
        wurden sowohl Fachstellen der SBB (z. B. Einkauf, Rechtsdienst, Sicherheit) als auch die
        Projektverfasser Perret-Gentil + Rey & Associés SA (Planergemeinschaft PMSB) einbezogen.
        Bereits im August 2013 fand eine Überprüfung der Projektierungsergebnisse der Überwer-
        fung durch einen externen Sachverständigen statt, die im Ergebnis gewisse Ungenauigkei-
        ten zeigte. Im Rahmen des Plangenehmigungsverfahrens (Januar 2015) hat das BAV die
        erneute Prüfung der Überwerfung durch einen unabhängigen Sachverständigen gefordert.
        Bei der abermaligen Überprüfung durch einen anderen, externen Sachverständigen wur-
        den nebst den statischen Berechnungen der SDM auch die früheren Beanstandungen ge-
        prüft. Die Ergebnisse sind im Sachverständigenbericht vom 12. April 2018 festgehalten. Die
        früheren Ungenauigkeiten wurden behoben, weitere Beanstandungen wurden nicht fest-
        gestellt.
        Auch die Sicherheitsmassnahmen für das Bauen unter Betrieb waren Bestandteil der Aus-
        schreibung. So wurden einzelne Leistungen explizit ausgeschrieben (z. B. Stunden für Si-
        cherheitswärter), andere mussten als Bestandteil in die Normpositionen eingerechnet
        werden. Gemäss der verantwortlichen Sicherheitsbeauftragten der SBB (Direction de sé-
        curité) wurden die Sicherheitsmassnahmen in den Ausschreibungsunterlagen vor der Pub-
        likation nochmals kontrolliert. Konkrete Kontrollnachweise dazu bestehen jedoch nicht.
        Beurteilung
        Auch wenn die durchgeführte QS der Ausschreibungsunterlagen nicht in jedem Fall mit kon-
        kreten Nachweisen belegt werden kann, wurde diese nach Auffassung der EFK durchge-
        führt. Die Endkostenprognose geht zum Prüfungszeitpunkt von einer Unterschreitung der
        vereinbarten Werkvertragssumme TraGC8 aus (siehe Kapitel 4.2). Dies zeigt, dass die Pro-
        jektplanung bisher ohne nennenswerte Änderungen umgesetzt werden konnte, was ein In-
        diz für die gute Qualität der ausgeschriebenen Leistungen ist.
        Zum anderen attestiert auch der Bericht des externen Sachverständigen die Qualität der
        erfolgten Ausschreibung, da er bestätigen konnte, dass frühere Beanstandungen ausge-
        räumt wurden und keine weiteren vorliegen.

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4      Aspekte der Vertragsführung
4.1     Die Vertragsführung ist einfach aufgebaut und funktioniert
        Grundsätzlich verantwortet der Projektleiter SBB (PL SBB) alle abgeschlossenen Verträge
        bezüglich Einhaltung der Kosten, Termine und Leistungen. Während der PL SBB den Vertrag
        mit der Planergemeinschaft PMSB direkt führt, erfolgt die operative Führung des Werkver-
        trages TraGC8 durch die örtliche Bauleitung (Direction locale des travaux, DLT). Sie über-
        nimmt dabei die klassischen Aufgaben wie bspw. die Kontrolle von Ausmassen und
        Rechnungen, Regiearbeiten sowie von Zusatzbestellungen (Offres complémentaires, OC).
        Die DLT wird durch die Planergemeinschaft PMSB gestellt.
        Das Los TraGC8 ist vertragsmässig einfach strukturiert. Der Bauherr SBB verantwortet dabei
        nur den Planer- und den Werkvertrag. Auf Projektstufe besteht kein Projekthandbuch oder
        Schnittstellenpapier, welches die am Projekt beteiligten Rollen mit ihren Aufgaben, Kom-
        petenzen und Verantwortungen regelt. Anlässlich der ersten Bausitzung im Juli 2017 wur-
        den zwischen der SBB, der PMSB und dem Bauunternehmer Implenia die «Spielregeln» für
        die Rechnungskontrollen, Regiearbeiten und OC festgelegt und protokolliert.
        Die Aufgaben der DLT im Zusammenhang mit der Vertragsführung sind im Pflichtenheft der
        Ausschreibung, welches Vertragsbestandteil ist, festgehalten (z. B. Kontrolle der Regiear-
        beiten, OC, Rechnungen etc.). Für die Abbildung der aktuellen Vertragssituation führt die
        DLT eigene Exceltabellen. Darauf werden Rechnungen, OC und Regiearbeiten unmittelbar
        nach deren Einreichung abgebildet. Auf dieser Basis erfolgt die finanzielle Werkvertragsab-
        bildung und die Nachführung der Endkostenprognose.
        In der Projektorganisation hat die SBB eine Oberbauleitung (Direction générale des travaux,
        DGT) installiert und durch eine eigene Mitarbeiterin besetzt. Die DGT übernimmt nebst an-
        derem auch Kontrolltätigkeiten mit Bezug auf die Unternehmerrechnungen, Regiearbeiten
        und OC. Gleichzeitig koordiniert die DGT in der Rolle als OPC (Ordonnancement, planifica-
        tion et coordination) auch die Planung und Ausführungsarbeiten zwischen der Baustelle
        und den SBB-Fachdiensten (z. B. Fahrbahn, Fahrstrom, Telekommunikation).
        Beurteilung
        Die zum Baustart festgelegten Spielregeln für die Vertragsführung werden eingehalten. Die
        vertraglich einfache Organisation und die damit verbundenen, kurzen Kommunikations-
        wege erlauben es aus Sicht der EFK, im geprüften Projekt auf umfassende Projekthandbü-
        cher und/oder Schnittstellenpapiere zu verzichten. Die EFK geht jedoch davon aus, dass die
        SBB bei komplexeren Bauvorhaben mit deutlich mehr Beteiligten die Vorgaben für die Pro-
        jektabwicklung entsprechend dokumentieren wird.
        Mit der Installation der OPC hat die SBB eine zentrale Stelle für die Pflege der projektbezo-
        genen Schnittstellen zwischen den SBB-Fachdiensten und der Baustelle geschaffen. Dieser
        «single point of contact» unterstützt ebenfalls die Projektumsetzung und trägt dazu bei,
        dass die Vorgabendokumentation einfach gehalten werden kann.

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4.2     Die Bestellung von Zusatzleistungen und die dazugehörenden
        Kontrollnachweise sind nachvollziehbar
        Werden Leistungen im Rahmen der Ausführungsarbeiten notwendig, die nicht mit dem
        Werkvertrag bestellt wurden, müssen diese vor der Ausführung beantragt werden. Einen
        gezeichneten Prozess, wie allfällige Regiearbeiten, Bestellungsänderungen und/oder Pro-
        jektanpassungen abgewickelt werden sollen, gibt es auf Stufe Projekt SDM nicht. Wie be-
        reits erwähnt, wurden die Spielregeln bezüglich Vorgehen an der ersten Bausitzung
        gemeinsam festgelegt und die Behandlung von Regiearbeiten und/oder OC erfolgen ge-
        mäss diesen Vorgaben.
        Regiearbeiten oder OC werden anlässlich der wöchentlichen Bausitzung durch den Bauun-
        ternehmer angezeigt und protokolliert. Anschliessend erfolgt die formelle Beantragung der
        Arbeiten, die Kontrolle und Bereinigung durch die DLT und DGT sowie die abschliessende
        Genehmigung. Da die DLT keine finanziellen Kompetenzen besitzt, müssen alle Entschei-
        dungen durch die SBB erfolgen. Die Genehmigungen seitens SBB dauern, bedingt durch die
        Standardformulare (sie müssen von mindestens vier Personen gemäss Kompetenzordnung
        unterzeichnet werden), teilweise recht lange. Damit kann dem Vertragsgrundsatz, dass
        keine Arbeiten ohne genehmigten Auftrag ausgeführt werden dürfen, nicht immer entspro-
        chen werden.
        Die durchgeführten Kontrollen der Regiearbeiten und OC zeigt die DGT mittels E-Mail der
        DLT an. Dabei werden teilweise mit einer Nachricht mehrere Regiearbeiten und/oder OC
        abgehandelt. Die genehmigten Anträge werden auf dem gemeinsamen Filer der SBB und
        DLT abgelegt.
        Zusatzleistungen (Regie und OC) führt die DLT auf dem Excel für die Werkvertragsführung
        nach. Der von der EFK durchgeführte punktuelle Abgleich zwischen dem Excel und den von
        der SBB genehmigten Anträgen für Regie und OC hat Differenzen ergeben. Zum Zeitpunkt
        der EFK-Prüfung standen gemäss Excel Ist-Kosten von ungefähr 20,4 Millionen Franken, Re-
        giearbeiten im Betrag von rund 55 000 Franken und OC von ca. 950 000 Franken zu Buche.
        Demgegenüber konnten nicht mehr benötigte Leistungen aus dem LV in der Summe von
        etwa 1,39 Millionen Franken gestrichen werden. Die DLT geht zum Prüfungszeitpunkt da-
        von aus, dass der Werkvertrag TraGC8 rund 200 000 Franken unter der ursprünglich ver-
        einbarten Vertragssumme abgerechnet werden kann.
        Beurteilung
        Mit entsprechendem Aufwand kann der Beantragungs- und Kontrollprozess von Regiear-
        beiten und OC nachvollzogen werden. Aus Sicht der EFK könnte ein gezeichneter Prozess /
        Laufweg für Dritte oder neu ins Projekte kommende Mitarbeitende eine schnellere Einar-
        beitung ermöglichen.
        Die Kontrollnachweise zu den Regiearbeiten und OC sind nachvollziehbar.
        Auch wenn die Differenzen zwischen den Anträgen und dem Excel der DLT im Einzelfall un-
        wesentlich erscheinen mögen, kann die entstandene Unsicherheit nicht ausgeräumt wer-
        den. Vor allem mit Blick auf die Endkostenprognose des Werkvertrages TraGC8 erachtet die
        EFK eine korrekte Abbildung der finanziellen Situation als unabdingbar. Nach Auffassung
        der EFK ist die SBB angehalten, diese Unstimmigkeiten zu bereinigen.
        Der Grundsatz, dass keine Arbeiten ohne genehmigten Auftrag ausgeführt werden dürfen,
        ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Jedoch ist es auch klar, dass die Bauarbeiten nicht

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aufgrund von langdauernden Genehmigungen gestoppt werden können. Vor diesem Hin-
        tergrund erwartet die EFK, dass die SBB die Gewährung einer finanziellen Kompetenz zu-
        handen der DLT (auch mit Blick auf zukünftige Projekte) prüfen und ggf. umsetzen wird.
        Damit kann der administrative Aufwand auf Seite SBB reduziert und der Genehmigungspro-
        zess beschleunigt werden.

4.3     Die Rechnungsstellung und -kontrolle erfolgen nachvollziehbar
        und korrekt
        Implenia stellt monatlich Rechnungen für erbrachte Leistungen. Die Rechnungen resp. die
        effektiven Leistungen müssen gemäss Vertrag mit einem plantheoretischen, nachvollzieh-
        baren Ausmass belegt werden. Die materielle Rechnungs-/Ausmasskontrolle erfolgt durch
        die DLT. Die bereinigte Rechnung wird anschliessend erneut durch die DGT kontrolliert. Erst
        danach wird die fertige Rechnung durch den Unternehmer an die SBB zur Zahlung versen-
        det. Sowohl DLT wie auch DGT übernehmen die Rechnungen zwecks Kontrolle in ihre eige-
        nen Exceltabellen. Die durchgeführten Kontrollen kommuniziert die DGT per E-Mail an die
        DLT. Auf der jeweiligen Rechnung resp. den dazugehörenden Ausmassdokumenten finden
        sich nur Kontrollnachweise der DLT.
        Bei den von der EFK geprüften Unternehmerrechnungen konnten keine Hinweise auf Fehler
        festgestellt werden.
        Der PL SBB führt den Planervertrag mit der PMSB direkt. Er kontrolliert auch die Monats-
        rechnungen der PMSB. Dabei validiert er die in Rechnung gestellten Stunden. Eine effektive
        Kontrolle resp. der Nachweis der Kontrolltätigkeit (z. B. Abhaken/Visieren der Stundenrapp-
        orte) ist nicht vorhanden. Die Plausibilisierung der Rechnungen stützt sich zudem auf die
        von PMSB gelieferten Budget- und Istwerte.
        Beurteilung
        Die Rechnungskontrollen sind nachvollziehbar dokumentiert.

4.4     Die Qualitätssicherung auf der Baustelle funktioniert, das
        Risikomanagement kann noch verbessert werden

        Qualitätssicherung
        Bauherrenseitig hat die SBB bereits in der Ausschreibung TraGC8 Vorgaben zu der QS auf
        der Baustelle erlassen und diese mit dem Bauunternehmer vertraglich vereinbart. Grund-
        sätzlich ist der Unternehmer verantwortlich, dass die von der SBB bestellten Leistungen in
        der geforderten Qualität erbracht werden. Dazu hat er ein eigene QS-Konzept mit Kontroll-
        plänen erstellt über welche er die Qualität der ausgeführten Arbeiten nachweist.
        Die SBB hat die DLT mit dem Vertragsnachtrag Nr. 4 «DLT Contrôle Qualité» am 27. Sep-
        tember 2017 beauftragt, die QS auf der Baustelle sicherzustellen. Die DLT überwacht damit
        einerseits die Umsetzung der QS des Bauunternehmers. Andererseits führt sie aber auch,
        im Sinne der Unabhängigkeit, eigene Kontrollen durch. Die DLT hat dazu ebenfalls eigene
        Kontrollpläne erarbeitet. Anlässlich der wöchentlichen Bausitzung ist das Thema des QS-
        Managements ein Standardtraktandum.

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Die zu liefernden resp. die bestellten Qualitäten sind in verschiedenen Dokumenten und
        Vorgaben festgehalten. So hat die SBB bspw. eigene Vorgaben für armierten Beton oder
        Abdichtungen erstellt. Aber auch im Leistungsverzeichnis finden sich konkrete Qualitätsan-
        sprüche (z. B. ME-Werte, Stahlqualität). Damit sind die Zielvorgaben für die QS vorhanden.
        Die durchzuführenden Kontrollen sind in den Kontrollplänen festgelegt. Dabei werden der
        Kontrolltyp und -rhythmus, die Durchführungsverantwortung, die zu erreichenden Werte
        sowie die Massnahmen bei allfälligen Abweichungen festgelegt. Die Kontrollergebnisse
        werden entsprechend dokumentiert und abgelegt.

        Risikomanagement
        Auf Seite SBB ist der Navigator das Standardinstrument für die Projektberichterstattung.
        Nebst den Terminen, Kosten und der Finanzierung wird auch die Risikosituation abgebildet.
        Der Projektbericht wird meilensteinbezogen (z. B. Phasenübergänge, Planungsrunden) oder
        bei Bedarf nachgeführt. Gemäss PL SBB werden Risiken auf der Baustelle, welche eine Re-
        levanz für den Projekterfolg aufweisen, in den Navigator übernommen. Die Risiken und
        Massnahmen werden personenscharf zugewiesen.
        Auf der Baustelle findet rund alle drei Monate die Sitzung «Direction générale de projet»
        (DGP) statt. Dabei besprechen die PL SBB zusammen mit der PMSB und dem Unternehmer
        die kommenden Herausforderungen und damit verbundenen möglichen Risiken. Die Sit-
        zungen werden protokolliert und die Themen (etwa Termine, Kosten, Qualität) mit Ampeln
        bewertet. Nicht in jedem Fall werden Risiken als solche bezeichnet (z. B. Auswechslung Ge-
        ometer und intensivere Überwachung DLT). Auch die Zuweisung der Risiken und allfälliger
        Massnahmen ist für Dritte nicht ohne weiteres erkennbar.
        Beurteilung
        Der Aufbau der QS auf der Baustelle ist nach Ansicht der EFK zweckmässig, die Umsetzung
        erfolgt zielgerichtet und nachvollziehbar.
        Seitens SBB ist mit dem Navigator das Risikomanagement auf Stufe Projekt standardisiert
        (z. B Darstellung, Rhythmus etc.). Auf der Baustelle findet die Risikodiskussion quartalweise
        an der DGP-Sitzung statt. Diese Auseinandersetzung mit den anstehenden Herausforderun-
        gen ist positiv zu bewerten. Die Protokollierung der Risikosituation und auch die Ampelbe-
        wertung lassen jedoch keinen eindeutigen Rückschluss auf die konkreten Gefahren und
        Chancen sowie die Zuweisung der Verantwortung zu. Damit besteht die Gefahr, dass we-
        sentliche Risiken nicht oder zu spät erkannt werden und das Projektteam im Falle eines
        Eintritts «überrascht» wird. Die SBB hat bereits am mündlichen Feedback gegenüber der
        EFK festgehalten, dass sie das Ausbaupotenzial der Risikodarstellung erkannt haben. Daher
        geht die EFK davon aus, dass entsprechende Präzisierungen vorgenommen werden und
        verzichtet auf eine Empfehlung.

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Anhang 1: Rechtsgrundlagen
        Rechtstexte

        Eisenbahngesetz (EBG) vom 20. Dezember 1957 (Stand am 1. Januar 2018), SR 742.101

        Verordnung über Bau und Betrieb der Eisenbahnen (Eisenbahnverordnung, EBV) vom
        23. November 1983 (Stand am 15. Mai 2018), SR 742.141.1

        Bundesgesetz über die zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur (ZEBG) vom
        20. März 2009 (Stand am 1. Januar 2016), SR 742.140.2

        Bundesgesetz über den Fonds zur Finanzierung der Eisenbahninfrastruktur (Bahninfra-
        strukturfondsgesetz, BIFG) vom 21. Juni 2013 (Stand am 1. Januar 2018), SR 742.140

        Bundesgesetz über Finanzhilfen und Abgeltungen (Subventionsgesetz, SuG) vom
        5. Oktober 1990 (Stand am 1. Januar 2016), SR 616.1

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Anhang 2: Abkürzungen
        BAV                       Bundesamt für Verkehr

        DGT                       Direction général des travaux = Oberbauleitung

        DLT                       Direction local des travaux = örtliche Bauleitung

        EFK                       Eidgenössische Finanzkontrolle

        LV                        Leistungsverzeichnis

        OC                        Offres complémentaires = Zusatzbestellungen

        PL SBB                    Projektleiter Schweizerische Bundesbahnen AG

        PMSB                      Perret-Gentil + Rey & Associés SA = Planergemeinschaft

        QS                        Qualitätssicherung

        SBB                       Schweizerische Bundesbahnen AG

        SDM                       Saut-de-mouton = Überwerfung

        SE                        Substanzerhalt

        TraGC8                    Travaux génie civil Lot 8

        WV                        Werkvertrag

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Anhang 3: Glossar
        Überwerfung               Eine Überwerfung ist ein brückenähnliches Kreuzungsbauwerk für
                                  die niveaufreie Querung von mehreren Gleisen. Dabei werden
                                  mittels Rampen und Brückenplatten darunterliegende Gleise
                                  überquert. Durch die niveaufreie Kreuzung ist es möglich, die
                                  Fahrplankapazität zu erhöhen (z. B. von Halbstunden- auf Viertel-
                                  stunden-Takt).

         Priorisierung der Empfehlungen
         Die Eidg. Finanzkontrolle priorisiert die Empfehlungen nach den zugrunde liegenden Risi-
         ken (1 = hoch, 2 = mittel, 3 = klein). Als Risiken gelten beispielsweise unwirtschaftliche
         Vorhaben, Verstösse gegen die Recht- oder Ordnungsmässigkeit, Haftungsfälle oder Re-
         putationsschäden. Dabei werden die Auswirkungen und die Eintrittswahrscheinlichkeit
         beurteilt. Diese Bewertung bezieht sich auf den konkreten Prüfgegenstand (relativ) und
         nicht auf die Relevanz für die Bundesverwaltung insgesamt (absolut).

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