Rahmenplan für die Modernisierung - Wohnpark Strubergasse in Salzburg - Schulze Darup
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25 Rahmenplan für die Modernisierung Wohnpark Strubergasse in Salzburg Arch. Dr. Burkhard Schulze Darup Augraben 96 90475 Nürnberg Tel.: +49 (0)911/8 32 52 62 e-mail: schulze-darup@schulze-darup.de www.schulze-darup.de Der Stadtteil Lehen in Salzburg ist ge- Nachkriegsjahren errichtet wurden. Wohnumfeld kennzeichnet durch hohe Urbanität und Das Quartier soll in Form eines um- Eine Aufwertung der Freiflächen im weist die höchste Bewohnerdichte und fassenden Rahmenplans auf Entwick- Zuge der Modernisierungsarbeiten den größten Anteil an geförderten Miet- lungsmöglichkeiten überprüft werden. ist wesentliche Voraussetzung für wohnungen in der Stadt auf. Zugleich Ziel ist es, einen „Wohnpark Struber- die nachhaltige Aufwertung des Ge- ist es der Stadtteil mit dem höchsten gasse“ zu gestalten, der den Anforde- biets. Das Konzept sieht eine ausge- Anteil an Bewohnern mit Migrations- rungen der nächsten vierzig Jahre im wogene Mischung unterschiedlicher hintergrund. Durch zahlreiche Maßnah- Sinn der Nachhaltigkeit gerecht werden Funktionen und Angebote für das men wird der Stadtteil derzeit aufgewer- kann. Größere Umgestaltungen oder Gebiet vor. Dabei wird unterschie- tet, vor allem durch eine qualitätvolle Sanierungen fanden bisher nicht statt. den nach öffentlichen Nutzungen Neubebauung im Bereich Stadtwerk Auf Grund dessen befinden sich die wie dem Grünzug, der sich quer Lehen mit 293 geförderten Mietwoh- Gebäude in einem sanierungsbedürf- durch das Gebiet zieht, den halböf- nungen, einem Kindergarten, Studen- tigen Zustand. fentlichen Bereichen mit Aufent- tenwohnheim, Geschäften, Café, Ho- Die Erschließung des Gebietes erfolgt haltsplätzen und Kinderspielplätzen tel, Seminar- und Büroräumen. Nördlich durch die angrenzenden öffentlichen sowie den mehr privaten Nutzungen der Ignaz-Harrer-Straße wurde mit der Straßen. Zwischen den Gebäuden be- wie den neu zu errichtenden Mie- „Neuen Mitte Lehen“ ein neues Zen- finden sich relativ großzügige Freiräu- tergärten und Balkonen. Darüber trum geschaffen mit Geschäften, der me und eine lockere Durchwegung. hinaus wird die öffentliche Grünflä- Stadtbibliothek und Veranstaltungsräu- Im Laufe der Zeit wurden die Bereiche che im nordwestlichen Bereich mit men. Die Infrastruktur im Stadtteil wird entlang der Wege als Parkplätze ge- ihren wichtigen Funktionen hinsicht- sich in den kommenden Jahren auf nutzt. Zugeordnete Stellplätze gibt es lich Naherholung und Spielflächen Grund der aktuellen Maßnahmen noch- nicht, viele Bewohner parken auf den weiter aufgewertet und ein überge- mals verbessern. öffentlichen Straßen. Es gibt keine ordnetes Grünzug- und Wegenetz Im Karree zwischen der Rudolf-Biebl- Fahrradstellplätze oder baulich gestal- sowie ein Biotopverbund zu den an- Straße im Westen, der Leonhard- teten Müllsammelplätze. Die Grünräu- grenzenden Bereichen geschaffen. Keutschach-Straße im Norden, der Ro- me werden durch einen schönen alten Parkplätze werden im Straßenraum seggerstraße im Osten sowie nördlich Baumbestand geprägt. Die weitere geordnet und Tiefgaragenlösungen und südlich der Strubergasse befindet Gestaltung oder Zuordnung von Frei- als Ersatz für die bisher wenig zufrie- sich eine Wohnsiedlung der Stadt Salz- räumen befindet sich in einem wenig denstellende Beparkung des Freiflä- Lehen – ein urbaner Stadtteil mit hohem Potenzial Foto: Schulze Darup burg, deren Gebäude in den frühen zufrieden stellenden Zustand. chenbereichs vorgeschlagen. Mehr als nur sanieren 26 Rahmenplan "Wohnpark Strubergasse" der Straßenraum neu durch Bäume 15 16 14 8 4 gefasst und ein attraktiver Übergang Freiflächenplan zu den Freiflächen des Gebietes ge- Wohnstrasse schaffen werden. Für die Leonhard- Mietergärten von-Keutschach-Straße wird eine Bus/ Fahrrad IV IV öffentliche Grünflächen 37 IV IV IV Spielplatz Wohnstraßengestaltung angestrebt in 35 33 31 25 23 34 39 29 27 21 19 Treffpunkt/ Freizeit Verbindung mit einer Neuordnung der V + DG Gartenwege, 1,5 - 2 m Breite Stellplatzsituation und der Aufweitung Fußweg befahrbar, 3 m Breite (Feuerwehr) der Straße zu platzartigen Situati- 11 32 42 52 Stellplätze Auto onen. Die Verbesserung des Schall- 62 Fahrradstellplätze/ Müllsammelstelle schutzes erfolgt durch städtebauliche 9 IV IV 30 40 50 Tiefgaragenzufahrt V + DG IV 60 IV Neuregulierungen und Schallschutz- 7 Kunst im öffentlichen Raum 48 38 maßnahmen an den Gebäuden. 58 10m 20m 30m 40m 50m 28 Verkehr Bus/ Fahrrad Die Erschließung durch den öffent- 36 56 46 lichen Verkehr ist sehr gut. Mit Bus- 5 IV 66 IV IV linien ist eine sehr zügige Anbindung 26 34 IV an die Stadtmitte und durch die S- 3 V + DG IV 44 32 54 Bahn an den Bahnhof und die wei- 64 teren Gebiete entlang der Trasse 24 27 21 gegeben. Per Fahrrad ist die Altstadt in zehn Minuten zu erreichen. Durch 37 29 IV + DG Schaffung von Fahrradabstellplätzen VII 23 direkt vor den Hauseingangstüren in 51 IV Verbindung mit einer möglichst di- Bus/ Fahrrad 35 53 45 41 31 rekten Anbindung an die Radwege 22 47 39 49 VII zur Innenstadt entlang der Salzach 20 IV + DG 27A weist die Fahrradnutzung gegenüber 51A 43 der Nutzung durch PKWs eine hohe 18 Attraktivität auf. Damit ist eine optimale Voraussetzung 16 51B S geschaffen für autoarmes Wohnen. Da im Gebiet inklusive der umge- Abbildung 1: Freiflächenplanung benden Straßen nur 280 Stellplätze für Die Aufwertung der Entwicklungs- beflächen für Dienstleistungen und 480 Wohnungen gegeben sind, muss achse Rudolf-Biebl-Straße erfolgt Aufwertung der Wohnungen durch bei dem zukünftigen Wechsel von äl- durch eine Neubebauung mit stim- Ausrichtung zum hofseitig angren- teren Mietern zu neuen Mietergruppen migen neuen Bezügen zum Straßen- zenden Park. Im Bereich der Stru- aktiv darauf geachtet werden, dass raum unter Einbeziehung von Gewer- bergasse und Roseggerstraße soll bei den Bewohnern die Pkw-Quote Mehr als nur sanieren
27 niedrig gehalten wird. Das kann z. B. dadurch erreicht werden, dass bei der Vermietung ein Bonus für Bewoh- ner gewährt wird, die auf ein eigenes Auto verzichten, z. B. durch einen Zu- schuss zu einer Jahreskarte für den öffentlichen Personennahverkehr. Car- sharing-Modelle sollten mit erfahrenen Partnern aktiv vorangetrieben werden und für Mieter eine Reduzierung des Bei einer Sanierung sollen auch private Freiräume Mitgliedsbeitrags vorgesehen sowie für die Wohnungen geschaffen werden (Balkone, Mietergärten). attraktive Konditionen angestrebt wer- Foto: Inge Straßl den, die eigene Autos unwirtschaftlich machen. Dennoch muss eine erhebliche Anzahl von Stellplätzen auf dem Grundstück 50 neu erstellt werden, um die Beparkung des Grünbereichs zu beenden. Durch eine Tiefgarage im Bereich des Neu- baus entlang der Rudolf-Biebl-Straße 50 können 150 Stellplätze bei einge- schossiger Ausführung und bis zu 300 150 bei Ausführung von zwei Parkebenen (200-300) 40 geschaffen werden. Weitere Tiefga- 40 ragen- oder Parkdeckstellplätze sind z. B. entlang der Strubergasse zwi- schen den bestehenden Gebäuden 30-40 unterzubringen. Insgesamt können auf 230 auf dem Grundstück diesem Weg zwischen 370 und 520 50–150 optional (2. TG-Ebene) Stellplätze im Vergleich zu den bisher Bei Sanierungen sollen die öffentlichen Freibereiche besser 130-140 im Straßenraum nachgewiesenen 280 entstehen. organisiert werden (Parkplätze) und private Freiräume für die 370 Stellplätze gesamt (optional 420 bis 520) Wohnungen geschaffen werden (Balkone, Mietergärten). Foto: Inge Straßl Gebäudeentwicklung – wohnungswirtschaftliches Abbildung 2: Parksituation nach Abschluss der Maßnahmen Konzept Im Rahmen der Modernisierung soll eine ausgewogene Mischung von Bestand verfügt die Siedlung über stigen Lage und der ungenutzten Wohnungen erzielt werden. Das gilt 482 Wohneinheiten mit Schwer- Flächen im Dachgeschossbereich sowohl hinsichtlich der Wohnungs- punkt auf Zwei- und Drei-Zimmer- bietet es sich an, eine Nachverdich- größen als auch des Standards. Im wohnungen. Auf Grund der gün- tung durchzuführen. Dabei sollen auf Mehr als nur sanieren 28 Rahmenplan "Wohnpark Strubergasse" 50 auf 78 zu, bei den Fünfzimmer- wohnungen von 6 auf 34 Wohnein- 16 14 8 Wohnungstypologie Bestand heiten. Der Schwerpunkt liegt nach Typ 1: 1 Zi + Wohnküche Typ 2: 1 Zi DG wie vor bei den Zweizimmer- (160) IV IV Typ 3: 2 Zi DG und Dreizimmerwohnungen (262), 37 IV die aber nach der Sanierung einen 35 33 31 34 IV Typ 4: 2 Zi IV IV 39 IV 29 4x4= 16 WE V + DG IV 4x4= 16 WE Typ 5: 2 Zi + Wohnküche IV deutlich höheren Standard und z. T. 6x4= 24 WE 4x4= 16 WE 4x4= 16 WE 4x4= 16 WE Typ 6: 2 Zi Typ 7: 3 Zi eine höhere spezifische Wohnflä- 32 52 Typ 8: 3 Zi IV IV Typ 9: 3 Zi che aufweisen. Nicht zu vergessen 62 6x4= 24 WE ist die Schaffung von zusätzlichen 30 IV IV IV 50 6x4= 24 WE Typ 10: 4 Zi IV 6x4= 24 WE 60 IV V + DG 8x4= 32 WE 6x4= 24 WE Typ 11: 4 Zi Typ 12: 4 Zi wohnnahen Flächen für Gewerbe-, 48 Dienstleistungs- und Versorgungs- 58 28 6x4= 24 WE Typ 13: 5 Zi Typ 14: Ladenfläche/ Büro nutzungen im Bereich der Bebauung IV IV IV Anzahl der Wohneinheiten: Summe = 481 WE in der Rudolf-Biebl-Straße. Insge- 56 46 IV samt erfolgt eine Nachverdichtung 66 26 IV 8x4= 32 WE IV IV IV + DG 3x4+2=14WE 8x4= 32 WE 4x4= 16 WE um 35 Prozent von 26.700 m² auf V + DG IV 54 44 TG 36.000 m² Wohn- und Nutzfläche. TG 64 24 DG 8x4= 32 WE Für die Zeile entlang der Rudolf- 1.2.3.OG EG Biebl-Straße wird eine Neubebauung VII vorgeschlagen. Die sonstigen Woh- IV IV + DG IV + DG nungsgrundrisse müssen im Zuge 51 der Sanierung aktuellen Anforde- 2x4+2=10WE 53 45 41 22 47 49 VII 4x7= 28 WE rungen angepasst werden. Dies soll VII 20 6x4= 24 WE 51A 2x4+1=9WE möglichst behutsam geschehen, um 4 die Eingriffe in die Substanz so gering 18 4x7= 28 WE wie möglich zu halten. Dennoch steht 16 51B vor allem für die ungünstig geschnit- tenen Einzimmerwohnungen die Abbildung 3: Wohnungstypologie im Bestand Fragestellung an, ob ein Abriss und Abbildung 4: Behindertengerechte und barrierearme Ersatzneubau die mittelfristig ökono- Grund des hohen Bedarfs vor allem misch günstigere Lösung darstellt. Grundidee ausgegangen, dass je- Wohnungen für vier und mehr Per- Darüber hinaus werden bei über der des Bauteil, das bearbeitet wird, ei- sonen neu geschaffen werden. Das Hälfte der Wohnungen Maßnahmen nen möglichst hohen energetischen Konzept sieht eine Nachverdichtung für behindertengerechtes und barrie- Standard aufweist, der die Investi- um 70 auf insgesamt 552 Wohnein- rearmes Wohnen vorgeschlagen. tion für den Abschreibungszeitraum heiten vor. Die mittlere Wohnflächen- von vierzig bis fünfzig Jahren ener- größe wird zugleich von 54,7 auf 62,2 Energiekonzept getisch aktuell hält. Das Motto heißt: m² erhöht. Die Zahl familiengerechter Für die energetische Sanierung wer- wenn schon – denn schon! großer Wohnungen nimmt im Be- den durchgreifende Maßnahmen Grundsätzlich werden darüber hinaus reich von Vierzimmerwohnungen von vorgeschlagen. Dabei wird von der jeweils Gesamtmaßnahmenpakete Mehr als nur sanieren
29 15 15 4 Rahmenplan "Wohnpark Strubergasse" 16 14 8 Rahmenplan "Wohnpark Strubergasse" 4 Behindertenger. und barrierearme Whg. Modernisierungskonzept Var.1 Standardsanierung behindertengerecht Var.2 Faktor 10 Sanierung 1 1 37 Aufzug 1/2 geschossig versetzt Var.3 Neubau im Passivhausstandard 25 23 IV 35 33 31 25 23 34 IV 21 19 barrierearm im Erdgeschoss 27 IV IV 21 19 1 Anbau und Erweiterung des 2 39 IV 29 27 IV V bestehenden Baukörpers IV Leonh. v. Kreutschachstr. 31- 35 V + DG 2 Neubau 11 11 32 42 Rudolf-Biebl-Str. 24-34 42 52 EG Nahversorgung IV 62 1.OG Option Büros 9 IV 9 IV 40 IV 40 3 Anbau Strubergasse 37- 41 30 IV IV 50 EG/ 1.OG: Büros/ Dienstleistungen 7 2 60 7 38 V + DG 38 Aufstockung im Passivhausstandard 48 58 Tiefgarage Fläche Tiefgarage 28 10m 20m 30m 40m 50m 4.871,05 m 2 10m 20m 30m 40m 50m 36 36 5 46 5 56 IV IV 34 66 IV TG IV IV 26 34 IV 3 3 TG 32 2 IV TG Fläche Tiefgarage V + DG 32 44 54 791,12 m2 Fläche Tiefgarage 64 TG 791,12 m2 24 27 21 27 21 29 29 37 3 37 VII 23 IV + DG VII 23 IV 51 IV + DG IV + DG IV 35 31 IV + DG 1 35 31 53 45 41 22 39 47 49 39 I VII 27A 20 27A 51A 43 43 18 16 51B Abbildung 5: Modernisierungskonzept: Standardsanierung (grau), Faktor 10 Sanierung (grün) und Neubau in Passivbauweise (blau). Wohnungen Die Dachgeschosse werden im Passivhausstandard als neue Wohngeschosse erstellt. vorgeschlagen, die aus Portfoliogründen bewusst in leicht unterschiedliche Standards unterteilt wer- 1. Variante 1 – den. Bezug genommen wird dabei auf die städ- optimierte Gebäudehülle gemäß bereits intendiertem Standard tebaulichen Akzente, die für das Gebiet gesetzt 2. Variante 2 – werden (s. Abbildung 5). In Tabelle 1 befindet sich Faktor 10: erhöhter Standard mit hoher Wirtschaftlichkeit unter eine detaillierte Auflistung der einzusetzenden Einsatz von Passivhauskomponenten und Lüftungsanlage mit Energieeffizienz-Komponenten und in Diagramm Wärmerückgewinnung 1 die resultierenden Kennwerte für den Heizwär- 3. Variante 3 – mebedarf, die nach Passivhaus- Projektierungs- Passivhaus Standard – Neubau und Aufstockung Paket pro m² beheizter Fläche ermittelt wurden. Mehr als nur sanieren 30 Diagramm1 Nutzenergiebedarf für die drei Standards im Vergleich zum Bestand Neben der energetischen Optimie- rung hinsichtlich des Heizwärmebe- kWh/(m²a) [Nutzenergie pro m² Wohnfläche, berechnet nach PHPP] darfs wird das System für die Warm- 220 wasserbereitung optimiert. Zudem ist 200 Strom es höchst sinnvoll, das Gebiet an das 180 Nahwärmenetz des angrenzenden Warmwasser Neubaugebietes anzuschließen, um 160 einen möglichst hohen Anteil an er- 140 Heizw ärmebedarf neuerbaren Energien bei der Wär- 120 meversorgung einzubinden. Der re- 100 generative Anteil kann in der Zentrale bei Folgeinvestitionen entsprechend 80 der technischen Entwicklung zu eher 60 Tabelle 1: Gegenüberstellung der Dämmdicken und günstigen Kosten weiter verbessert resultierenden U-Werte für die Standards auf 40 werden. Grundlage der Berechnungen 20 Variante 1 Variante 2 Variante 3 0 Bestand Standard Faktor 10 Passivhaus Bestand Diagramm 2 Nutz-, Var 1 Standard End- und Primärenergiebedarf Var 2 Faktor des Gebietes nach der10 Var 3 im Sanierung Passivh. Bestand U-Wert Dämm- U-Wert Dämm- U-Wert Dämm- U-Wert Vergleich zum Ertrag durch Photovoltaik (Primärenergie) auf den Dachflächen dicke dicke dicke der Gebäude Diagramm 1: Nutzenergiebedarf für die drei Standards im Vergleich zum Bestand W/(m² K) cm W/(m² K) cm W/(m² K) cm W/(m² K) MWh Außenwand 1,015 16 0,180 20 0,138 25 0,114 3500 PV-Ertrag PE Kellerdecke 1,111 12 0,231 20 0,151 25 0,124 Strom 3000 Warmwasser Decke über OG 0,812 20 0,143 25 0,119 30 0,101 Heizung Dachschräge 1,127 27 0,154 30 0,131 35 0,113 2500 TH-Wand zum Keller 1,722 16 0,194 20 0,146 25 0,119 2000 TH-Wand z. Dachboden 1,722 16 0,194 20 0,146 25 0,119 1500 Außentür 2,800 1,250 1,250 0,800 1000 Innentür zu unbeheizt 2,800 1,250 1,250 0,800 Fenster 0,9 0,85 0,8 500 Außenwand zu Erdreich 1,596 16 0,192 20 0,158 25 0,129 0 Lüftung frei ventilatorgest. Abluft Zu-/Abluft m. WRG Zu-/Abluft m. WRG Nutzenergie Endenergie Prim är energie Photovoltaik Wärmebrückenzuschlag 0,1 ∆UWB=0,05W/(m²K) ∆UWB=0,03W/(m²K) ∆UWB=0,0 W/(m²K) Diagramm 2: Nutz-, End- und Primärenergiebedarf des Gebietes nach der Sanierung im Luftdichtheit 3-6 h-1 1,0 h-1 0,6 h-1 0,6 h-1 Vergleich zum Ertrag durch Photovoltaik (Primärenergie) auf den Dachflächen der Gebäude Mehr als nur sanieren
31 Es werden Maßnahmen zur Sen- kung des Stromverbrauchs in den Haushalten und bei den Hilfsener- gien vorgeschlagen. Angesichts der Anforderungen der EU-Gebäu- deeffizienzrichtlinie für die Jahre 2019/2021 ist es darüber hinaus dringend geboten, bei der Neuord- nung des Quartiers die Gewinnung Durch die Anbindung an das Wärmenetz im Stadtwerk Lehen von regenerativem Strom innerhalb kann Solarenergie für Heizung und Warmwasser genutzt werden. der Siedlungsstruktur zu ermögli- Foto: gswb chen. Dazu können die Hüllflächen 15 der Gebäude verwendet werden. 16 14 8 4 Rahmenplan "Wohnpark Strubergasse" Nahwärmenetz Den höchsten Ertrag bringen die 1 1 1 Anbau und Erweiterung des bestehenden Baukörpers Dachflächen, sodass ein Konzept Leonh. v. Kreutschachstr. 31- 35 37 2 IV 35 33 31 25 23 2 Neubau 34 IV Rudolf-Biebl-Str. 24-34 39 IV 29 27 21 19 IV EG Nahversorgung für verschiedene Dachformen er- V + DG IV 3 1.OG Option Büros Anbau Strubergasse 37- 41 EG/ 1.OG: Büros/ Dienstleistungen 11 32 stellt wurde. In Diagramm 2 werden 42 52 62 IV Trasse Nahwärmenetz 9 IV 40 Nutz-, End- und Primärenergiebe- 30 IV IV 50 2 60 7 V + DG 38 48 darf im Vergleich zum Primärener- 58 10m 20m 30m 40m 50m 28 gieertrag durch Photovoltaik auf 46 36 5 56 IV IV IV den Dachflächen der Gebäude dar- 66 26 34 IV 3 2 IV V + DG 32 44 TG gestellt. Der Ertrag ist höher als der 54 64 TG TG 24 Bedarf und es könnte der Bedarf 27 21 für den Verkehr ebenfalls gedeckt 3 29 37 VII 23 51 IV IV + DG IV + DG werden, wenn eine sehr optimierte 35 31 53 45 41 22 47 49 39 VII Lösung gefunden wird. Dieses sehr 20 27A 51A 43 ambitionierte Energiekonzept für die 18 16 51B innerstädtische Siedlung mit ho- Abbildung 6: Leitungstraße für die Nahwärmeversorgung des Gebietes Die Gestaltung der Freiflächen mit Müllsammelplätzen und Park- her Dichte zeigt, dass nicht nur im plätzen soll zeitgemäß geplant werden. Neubau, sondern auch im Bestand Wohnungswirtschaft sind immer Ge- Kurzfristig kostengünstige Maßnah- Foto: Inge Straßl Pluse nergiesiedlungen mit markt- bäude, die seinerzeit zukunftsfähig men sind dann nicht wirtschaftlich, gängiger Technik umsetzbar sind. erstellt wurden und auch nach Ab- wenn sie erkennbar in kürzeren Zeit- lauf der Kreditverpflichtungen weiter abschnitten erneute grundlegende Kosten und Finanzierung hochwertig vermietet werden können. Maßnahmen nach sich ziehen, für Bei Wirtschaftlichkeitsberechnungen Die gleiche Anforderung muss an Sa- die dann kein Finanzierungsspielraum muss grundsätzlich eine Betrach- nierungsmaßnahmen gestellt werden: mehr gegeben ist. tung über den absehbaren Gesamt- Durchführung eines zukunftsfähigen Auf diesem Hintergrund wurden un- lebenszyklus der Gebäude durch- Gesamtkonzepts mit langfristig ange- terschiedliche Umsetzungsstrategien geführt werden. „Cash Cows“ der legter Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. hinsichtlich ihrer Kosten analysiert. In Mehr als nur sanieren 32 Diagramm 3 werden Varianten ge- genüber gestellt. Die Variante 2 mit Balance Neubau zwischen Sanierung und so gewählt werden, dass zienten Modernisierung ist dabei zu beachten, dass eine Einsparung von €/m² Wohnfläche 1500 Energetische Sanierung Wohnungsmod hochwertiger energetischer Faktor- neben den städtebaulichen As- 0,70 bis 1,00 €/m² im Monat durch 1400 G emeinschaftsbereich Erschließung 1300 Freiflächen Nebenkosten 10-Sanierung unter Einsatz von pekten eine möglichst sinnvolle In- die Senkung der Heizkosten möglich 1200 1100 Passivhauskomponenten schneidet anspruchnahme von Fördermitteln ist, was für zahlreiche Mietparteien zu 1000 900 dabei in der umfassenden Betrach- möglich ist. Insbesondere im Bereich einer Senkung der tatsächlichen mo- 800 tung am günstigsten ab. Die Investi- der Sanierung ist es aber sinnvoll, in natlichen Kosten führen kann. 700 600 tionskosten liegen etwas höher als angemessenem Umfang städtische 500 bei Variante 1, die Gesamtwirtschaft- Mittel einzusetzen bzw. Instandset- Öffentlichkeitsarbeit 400 300 lichkeit ist jedoch günstiger. Das zungsmittel in Ansatz zu bringen. Ein und Partizipation 200 100 Vorgehen nach Status Quo ist ko- mögliches Szenario der jährlich an- Werden für ein Wohnquartier Planungs- 0 stenintensiver, weil durch die schritt- stehenden Kosten für die Sanierung überlegungen angestellt, so ist dies ein Status Quo Variante 1 Variante 2 Variante 3 Standard Faktor 10 Passivhaus weise Ausführung der Maßnahmen des Gesamtgebietes innerhalb eines tiefer Eingriff in den Lebensraum der Schnittstellenkosten anfallen in Höhe Zeitraums von zehn Jahren wird in Bewohner. Externe Fachleute stellen Diagramm 3: Spezifische Kosten pro m² Wohnfläche für die Vergleichsstandards: Trotz der von 150 bis 200 €/m², die bei der Diagramm 4 dargestellt. Wohn- und Freiflächenräume in Frage, effizienteren Energiestandards ist das bisherige optimierten Durchführung eines Ge- Die Mietbelastung ergibt sich aus den die den dort lebenden Menschen über Sanierungsverfahren am teuersten, wenn alle samtkonzepts eingespart werden diesbezüglichen Regularien der Stadt Jahrzehnte Geborgenheit gegeben ha- Arbeitsschritte ausgeführt werden. Vor allem entstehen Mehrkosten durch die schrittweise können. Weitere 100 €/m² werden Salzburg und liegt zwischen 3,50 € ben und im besten Fall zur Heimat ge- Durchführung gegenüber einem Gesamtkonzept, eingespart durch niedrigere Stan- und 4,69 €/m² im Monat ohne Ne- worden sind. Dennoch ist dieser Pro- das stringent und kosteneffizient durchgeführt wird. dards innerhalb der Wohnungen. benkosten. Bei der energetisch effi- zess unerlässlich, um Gebiete weiter Werden auf dieser Grundlage die zu entwickeln, deren Baulichkeiten und 14 Mio € Gesamtkosten für die Sanierung des Strukturen erkennbar in absehbarer 13 Förderdarlehen 12 Kapitalmarktdarlehen Quartiers ermittelt, so ergibt sich Zeit an Grenzen gelangen werden. Es 11 Instandsetzungsmittel ohne die Kosten für Tiefgarage und ist aber unabdingbar, zu einem sehr 10 9 Eigenmittel 7,335 Mio. € PV-Anlage eine Gesamtsumme von frühen Zeitpunkt nach Vorliegen eines 8 53,9 Mio. für die Ausführung gemäß schlüssig ausgearbeiteten Konzeptes 7 6 Status Quo und von 44,9 Mio. € für die Bewohner über das Vorhaben zu 5 die energetisch hochwertige Variante informieren und in den Planungspro- 4 gemäß Gutachten. zess einzubeziehen. Ziel muss es sein, 3 2 1,203 Ziel des darauf aufbauenden Finan- Verständnis für die Maßnahmen bei 1,022 1,009 1,039 1 0,876 0,8 0,686 0 ,7 68 0 ,6 59 0,888 0,761 0,865 0,891 0,859 0,736 0,969 0,831 1,031 zierungskonzeptes muss es sein, ein den Bewohnern zu erzeugen und vor 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Höchstmaß an Qualität für das Ge- allem gemeinsam die Planung weiter biet und die Objekte mit gleichzeitig zu entwickeln und eine gute Qualität Diagramm 4: Jährliche Aufwendungen bei Sanierung des möglichst geringer Belastung für die der Planung und eine hohe Identität Gebietes gemäß Vorgaben des Gutachtens innerhalb eines Zeitfensters von 10 Jahren bei Mieter und den städtischen Haushalt der Bewohner für die zukünftige Ge- zurückhaltender Nutzung von Förderdarlehen und zu verbinden. Der Grundansatz zur staltung des Gebietes zu ermöglichen, Einsatz von Eigenmitteln in Höhe von 7,3 Mio. € Lösung dieser sehr anspruchsvollen damit sie sich auch weiterhin in ihrem sowie von Instandsetzungsmitteln; im Jahr 2013 werden in diesem Szenario die Neubauten entlang Aufgabe liegt in einer Aufteilung der Quartier zu Hause fühlen. der Rudolf-Biebl-Straße ausgeführt. Kosten in mehrere Kategorien und Strubergassensiedlung Etatpositionen: Einerseits sollte die Foto: Schulze Darup Mehr als nur sanieren
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