RCC Node-CM Produktbeschreibung Version 1.1 (September 2018)
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RCC Node-CM Produktbeschreibung Version 1.1 (September 2018) Extremereigniskarte Die Folgen von extremen Wetterereignissen haben für Umwelt und Mensch oftmals verheerende Auswirkungen. „Climate Watch Systems“ dienen dazu extreme Witterungssituationen zu erkennen und frühzeitig entsprechende Hinweise zu geben. In diesem Zusammenhang dienen die Beobachtungen von Extremereignissen und deren Folgen als ergänzende Information für die Langfrist-Vorhersagen der Ereignisse und deren Auswirkungen. Die Ergebnisse des Ereignismonitorings werden wöchentlich in die Geodatenbank KRONER (Knowledge Database on EuROpeaN Climate ExtRemes) eingetragen und die Auswertungen in den monatlichen Berichten als Extremereigniskarte veröffentlicht. Die berücksichtigten Ereigniskategorien sind: Sturm (Sturm, Gewitter, Hagel, Tornado und Sandsturm), Kältewelle, Kälteperiode(1), Hitzewelle, Wärmeperiode, Niederschlag (Starkniederschlag, starker Schneefall), Flut, Dürre, Erdrutsche, Lawine und Waldbrand. Die Wärme- oder Kälteperiode ist eine Periode von ungewöhnlich warmem oder kaltem Wetter(1). Um diese Ereignisse zu bestimmen, wurde ein zeitlicher Ablauf von einer Woche in Betracht gezogen, in der die aktuellen Temperaturabweichungen (Referenzzeitraum 1981-2010) +6°C überschreiten bzw. -6°C unterschreiten. Für die Definition der Wärme- oder Kältewelle(2) müssen neben den oben genannten Bedingungen noch die Kriterien der zeitlichen Dauer und Extremcharakter erfüllt sein (siehe unten). Um die Zugbahnen der Stürme zu definieren, wurde der IPCC- Begriff verwendet. Der IPCC definiert „Sturmzugbahn“ als den Weg, den die Hauptregion eines Sturms verfolgt. Dafür haben wir "Analyse- und Prognosekarten Europa" von DWD und ZAMG verwendet. Um die Daten in der Datenbank aufzuzeichnen, muss der Sturm außerdem Schäden mit sich bringen. Hier werden relevante Berichte zu den Ereignissen verwendet. Produkte Die Karte enthält Informationen zu den im betreffenden Monat aufgetretenen extremen Wetterereignissen. Die Highlights der extremen Wetterereignisse werden als kurzer Text in die Karte integriert. 1/5
RCC Node-CM Produktbeschreibung Version 1.1 (September 2018) Spezifikationen • geografische Region: Europa (30°-90°N, 60°W-50°E) und Naher Osten (29°-45°N, 25-45°E), nur Landgebiete • Projektion: North Pole LAEA Europe, World Geodetic System 1984 • Verfügbarkeit: monatlich seit Januar 2018 • Zeitliche Auflösung: monatlich • Format: PNG (maps) Methodik Welches meteorologische Ereignis kann als klimarelevantes Extremereignis definiert werden? Folgende Kriterien wurden zur Aufnahme als extreme Ereignisse benutzt: • Zeitliche Dauer: Das Ereignis soll mindestens 3 Tage andauern, um den klimatologischen Charakter zu rechtfertigen. Das Ereignis muss dabei nicht zwingend an einem Ort so lange andauern, sondern irgendwo innerhalb des identifizierten Gebiets. • Extremcharakter: Wenn ein Ereignis erheblich von einem Normalzustand 3/5
RCC Node-CM Produktbeschreibung Version 1.1 (September 2018) abweicht, so kann es im meteorologischen Sinne dann einen extremen Charakter besitzen. Dies ist der Fall wenn z.B. das 90. Perzentil über- oder das 10. Perzentil unterschritten wird, in jedem Fall auch wenn ein neuer Rekord gemeldet wird, der auch lokal sein kann. • Räumliche Ausdehnung: die Ereignisse sollten mindestens den synoptischen Skalenbereich erfassen(3), (4). Daher sollte die minimale Ausdehnung also in der Größenordnung von mindestens einigen 100 km liegen. • Ökologische und wirtschaftliche Auswirkungen: die Geschehnisse, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem meteorologischen Ereignis stehen, müssen ökologische und/oder wirtschaftliche Schäden ausgelöst haben. Außerdem muss die Dokumentation der Schäden durch Medienberichte und/oder Meldungen aus öffentlichen Quellen nachweisbar sein. • Datensammlungen und Auswertungen: zunächst werden täglich unterschiedliche Quellen nach Extremereignissen durchgesucht. Danach werden alle gefundenen Ereignisse als mögliche Extremwetterereignisse in einer Datei gespeichert. Schließlich werden einmal in der Woche die Extremereignisse anhand der oben genannten Kriterien identifiziert. Um die Extremwetterereignisse zu charakterisieren und zu beschreiben, haben wir ein Layer-Modell innerhalb der GIS-Umgebung erstellt. Die GIS-Technologie wurde verwendet, um räumliche und nicht-räumliche Daten zu sammeln, zu speichern, abzurufen, zu verwalten, zu transformieren und anzuzeigen. Qualität Für die Extremereigniskarte benutzen wir die Daten aus der KRONER Datenbank. Die KRONER Datenbank charakterisiert sich durch unterschiedliche Attribute wie z.B. Ländername nach ISO-Code 3166, Ereigniskatogerien (die Art der Extremereignisse), die Wirkungsgebiete, Beginn und Ende des Extremereignisses, der Dauer des Extremereignisses in Tagen, Anzahl der durch das Extremereignis verursachten Todesfälle oder Vermissten, Anzahl der evakuierten und obdachlos gewordenen Personen, der durch das Extremereignis verursachte finanzielle Schaden usw.. Manche Berichte über die Schäden aus den Quellen EM-DAT, Münchner Rück usw. erscheinen einige Monate später, aber mit ausführlichen Informationen. Daher werden die Attribute über das Schadenausmaß in der KRONER Datenbank mehrmals im Jahr vervollständigt. Um möglichst in naher Echtzeit Produkte anbieten zu können, wird hier eine vorläufige Version der Auswertung für die Extremereigniskarte verwendet. Es muss an dieser Stelle aber betont werden, dass zum einen die Ereignisse täglich aus existierenden Datenquellen gesammelt werden, zum anderen alle Aufnahmekriterien (siehe oben „Methodik“) erfüllt werden müssen, um als Extremereignis in die vorläufige Version der KRONER Datenbank aufgenommen zu werden. Daher gehen wir davon aus, dass die Ereigniskatogerien und deren räumlichen Ausdehnung schon in der vorläufigen Version gut erfasst sind, welche für die Visualisierung der monatlichen Extremereigniskarte verwendet wird. 4/5
RCC Node-CM Produktbeschreibung Version 1.1 (September 2018) Datenquellen Die Eingabedaten basieren auf aufgezeichneten und dokumentierten Ereignissen aus verschiedenen vorhandenen Dokumentationsquellen. Die Datengrundlage der Ereigniskarte basiert auf folgenden Quellen: • Meteorologische und Hydrologische Dienste in den jeweiligen Ländern innerhalb der RA-VI Region • NASA's Integrated Multi-satellitE Retrievals for Global Precipitation Measurement mission (IMERG) • Copernicus Emergency Management Service • Wetteronline • SPIEGEL ONLINE • MeteoWeb • SIGN OF THE TIMES • Prague Daily Monitor • REUTERS • BBC • The Guardian • The foreigner: Norwegian News in English • ESWD: European Severe Weather Database • EM-Dat: EMergency Events Database (The International Disaster Database) • KIT (Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Karlsruher Institut für Technologie • Wetterzentrale - Aktuelle Wetterinformationen Referenzen (1) IPCC, 2012 - Annex II – Glossary (2) https://www.dwd.de/DE/leistungen/rcccm/int/descriptions/hkw_hitzekaeltewellen/01_produktbeschrei bung_hkw_de.pdf?__blob=publicationFile&v=3 (3) http://www.synoptische-meteorologie.de/synoptisch-skalige-größenordnung-synoptic-scale/ (4) https://en.wikipedia.org/wiki/Synoptic_scale_meteorology Kontakt Deutscher Wetterdienst RCC Node-CM (WMO RA VI) Frankfurter Str. 135 63067 Offenbach Germany E-Mail: rcc.cm@dwd.de letzte Aktualisierung: 06. September 2018 5/5
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