Rede mit uns... nicht über uns! - Sozialdemokratischer Leitfaden zur respektvollen und inklusiven Sprache gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen ...

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Rede mit uns... nicht über uns! - Sozialdemokratischer Leitfaden zur respektvollen und inklusiven Sprache gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen ...
Rede mit uns...
nicht über uns!
Sozialdemokratischer Leitfaden zur respektvollen und inklusiven
Sprache gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen, transidenten,
intergeschlechtlichen und queeren Personen
                                                                  1
Rede mit uns... nicht über uns! - Sozialdemokratischer Leitfaden zur respektvollen und inklusiven Sprache gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen ...
Herausgeberin und Verlegerin: SoHo Österreich in Kooperation mit SPÖ-Bildung, SPÖ-Frauen
& Junge Generation in der SPÖ, alle Löwelstr. 18, 1010 Wien
Redaktion: Tatjana Gabrielli, Dominique Mras, Sebastian Pay Grafik und Layout: Juraj Veres
Druck: online Druck GmbH
Inhaltsverzeichnis
Rede mit uns... nicht über uns                                            3

Heteronormativität - darum geht‘s                                         4

Sexuelle Orientierung & Geschlechtsidentität - ein Unterschied            5

Vielfalt sichtbar machen: Gendern.                                        6

Richtige Anrede                                                           7

Checklist für respektvolle Kommunikation                                  8

DOs & DON‘Ts                                                              10

Definitionen, Begriffe und Bedeutungen                                    14

Rede mit der Community                                                    17

Die SoHo Österreich                                                       18

Rede mit uns... nicht über uns!
Sprache schafft Bewusstsein! Mit dem,      Egal ob in Boulevard- oder Qualitäts-
was wir sagen, können wir Akzeptanz        medien, ob in politischen Reden, Wer-
fördern oder Vorurteile bekräftigen –      bekampagnen oder öffentlichen Aus-
wir haben Einfluss auf die Meinungen,      sendungen … noch immer erleben wir,
die unsere Gesellschaft und oft auch wir   dass häufig verwendete Formulierun-
selbst vertreten. Gerade Medien, Politi-   gen gänzlich veraltete Vorstellungen
ker*innen, Parteien und Organisationen     aufgreifen, weit an der Realität vorbei-
haben deshalb eine besondere Verant-       gehen oder sogar schmerzhaft und ge-
wortung, wenn es darum geht, welche        fährlich sind. Mit dieser Broschüre gibt
Begriffe sie benutzen und welche Bilder    die SoHo Österreich allen Kommunika-
sie mit ihren Aussagen zeichnen. Umso      tor*innen einen übersichtlichen Leitfa-
mehr gilt das, wenn wir über margina-      den für eine respektvolle und inklusive
lisierte Gruppen wie die LGBTIQ-Com-       Sprache in die Hand. Der Grundsatz
munity reden, die mit jahrzehntelanger     dafür ist einfach: Zuhören, informieren
Ausgrenzung, anhaltender Diskriminie-      und nachfragen. Respektvolle Kommu-
rung und eingefleischten Stereotypen       nikation wird immer dann funktionieren,
konfrontiert ist.                          wenn wir miteinander und nicht überei-
                                           nander reden!
                                                                                      3
Heteronormativität – darum geht’s
    Die LGBTIQ-Community (Lesbian, Gay,                 Männer und Frauen werden mit den je-
    Bisexual, Trans*; Inter*, Queer) verbin-            weiligen biologischen Merkmalen gebo-
    det viele verschiedene Menschen mit                 ren und daraus entwickelt sich vermeint-
    unterschiedlichsten Identitäten und se-             lich automatisch die dazugehörende
    xuellen Orientierungen zusammen. Was                Identität. Das Geschlecht einer Person
    sie alle eint, ist, dass sie nicht der hete-        lässt sich nach dieser Formel also am
    ronormativen Vorstellung unserer Ge-                Aussehen, am Körper und am Verhalten
    sellschaft entsprechen – das zeigt sich             ablesen. Dabei wird davon ausgegan-
    in Vorurteilen und Ablehnung, Diskrimi-             gen, dass eine Person nur ein Geschlecht
    nierungserfahrungen und noch immer                  haben kann – und zwar jenes mit dem
    bestehender Ungleichbehandlung.                     sie geboren wurde.

    Heteronormativität prägt jeden Teil
    unserer Gesellschaft. Einfach gesagt be-
    deutet das, dass die Heterosexualität als
    soziale Norm angesehen wird und da-
    mit als „Normalzustand“ gilt.

    Diesem Gedanken liegt eine zweige-
    teilte, binäre Geschlechterordnung zu-
    grunde: Damit bestimmt unser biologi-
    sches Geschlecht nicht nur wer wir sind,
    sondern auch wie wir uns zu verhalten
    haben und zu wem wir uns hingezogen
    fühlen. Heteronormativität legt fest,
    dass es nur zwei Geschlechter gibt … die
    sich gegenseitig sexuell begehren, Män-
    ner zu Frauen und Frauen zu Männern.

     Biologisches Geschlecht           Soziales Geschlecht               Begehren

     männlich                          Mann                              Frauen

     weiblich                          Frau                              Männer

    Diese Tabelle (auch Heteronormative Matrix genannt) definiert die gesellschaftliche Norm. Sie geht von
    einem binären Geschlechtersystem aus. Das soziale Geschlecht soll mit dem biologischen übereinstim-
    men und man soll das „andere“ Geschlecht begehren.

4
Sexuelle Orientierung & Geschlechtsidentität -
Ein Unterschied
Heteronormativität führt dazu, dass         Geschlechtsidentität
Menschen, die diese Gleichung nicht
erfüllen, strukturell benachteiligt, dis-   Die Geschlechtsidentität sagt uns, in
kriminiert und unsichtbar gemacht           welchem Geschlecht ein Mensch lebt
werden. All diese Menschen finden sich      bzw. leben möchte – das ist unabhängig
unter dem Dach der LGBTIQ-Commu-            vom Körper, den Geschlechtsmerkma-
nity wieder. Menschen, deren sexuelle       len oder auch dem Aussehen. Beschrei-
Orientierung nicht heterosexuell ist und    bungen wie „Transgender“ – oder besser:
Menschen, die sich nicht in der binären     „transident“, „intergeschlechtlich“ oder
Geschlechterordnung       wiederfinden.     „non-binär“ fallen unter diese Kategorie.
Genau deshalb ist es wichtig, zwischen
der sexuellen Orientierung und der Ge-      Die Geschlechtsidentität kann von je-
schlechtsidentität von Menschen zu          nem Geschlecht abweichen, dass bei
unterscheiden:                              der Geburt zugeschrieben worden ist.
                                            Ein Mensch, der mit weiblichen Körper-
                                            merkmalen geboren wurde, sich aber
Sexuelle Orientierung                       als Mann identifiziert, ist transident.
                                            Trans*Personen bewegen sich auf einem
Durch gesellschaftliche Fortschritte        breiten Spektrum, nicht immer muss der
hören wir immer öfter von Kategorien        Körper an das gelebte und gefühlte Ge-
wie „schwul“ oder „lesbisch“. Diese be-     schlecht angeglichen werden. Ob bei-
zeichnen die sexuelle Orientierung,         spielsweise geschlechtsangleichende
also zu welchem Geschlecht sich eine        Eingriffe für eine Person wichtig sind, ist
Person hingezogen fühlt. Die sexuelle       eine individuelle Entscheidung.
Orientierung sagt aber nichts über die      Auch das biologische Geschlecht selbst,
Geschlechtsidentität eines Menschen         muss nicht immer eindeutig „weiblich“
selbst aus, sondern nur darüber, wen        oder „männlich“ sein. Intergeschlecht-
sie begehren. Lesbisch, schwul, bise-       liche Menschen, also Personen, deren
xuell, pansexuell oder asexuell sind        Körper sich in einem medizinischen
ausschließlich Bezeichnungen für das        Spektrum zwischen männlich und weib-
sexuelle Begehren, dass Menschen            lich bewegt, sind von Geburt an nicht
empfinden. Ob die Personen nun Cis          eindeutig einem Geschlecht zuzuord-
oder Trans sind, ist nicht relevant. Wen    nen.
ein Mensch begehrt, wird nicht durch
seine Geschlechtsidentität bestimmt.        Menschen, die mit dem ihnen durch ihre
                                            biologischen Merkmale zugewiesenen
                                            Geschlecht konform sind, werden Cis ge-
                                            nannt (Cis-Männer und Cis-Frauen).

                                                                                          5
Soziales Geschlecht
Ausdruck

                                                                 Sexuelle Orientierung

                                                               Biologisches Geschlecht

    Vielfalt sichtbar machen: Gendern.
    Ob sich auch alle Menschen in unserer         tung nicht mehr nur über die weibliche
    Sprache wiederfinden, ist eine bewusste       „Krankenschwester“ und den männli-
    Entscheidung. Gendern, also das Ver-          chen „Arzt“, über die „Putzfrau“ und den
    wenden von inklusiven Schreib- und            „Chef“ reden. Jetzt geht es darum, auch
    Sprechweisen, kann uns dabei helfen,          Geschlechtsidentitäten sichtbar zu ma-
    ohne großen Aufwand die Vielfalt unse-        chen.
    rer Gesellschaft sichtbar zu machen. In       Dafür gibt es viele Methoden. Das Bin-
    der Kommunikation ermöglicht uns die-         nen-I wurde von vom Gender-Stern
    se Methode, niemanden auszuschließen          oder Asterisk („Arbeitnehmer*innen“),
    und gleichzeitig die Bilder, die wir von      dem Gender-Gap („Pfleger_innen“)
    unserer Gesellschaft haben, zu verän-         oder geschlechtsneutralen Begriffen
    dern.                                         („Studierende“) abgelöst.

    Seit vielen Jahren bemühen sich viele
    von uns, Rollenbilder und Vorurteile
    durch Sprache abzubauen. So ist es
    längst klar, dass wir in der Berichterstat-
6
richtige
 Anrede
     Die Grundlage respektvoller Kommunikation ist und bleibt: Nachfragen! Wert-
     schätzendes Nachfragen ist immer der beste Weg – wie eine Person angespro-
     chen werden möchte – also mit welchen Pronomen, weiß die Person immer
     selbst am besten!

     •     „Guten Tag! Aus Deinen Unterlagen kann ich keine Anrede herauslesen,
           wie möchtest du gerne angesprochen werden?“

     •     Sollte ein Nachfragen, aus welchen Gründen auch immer, nicht möglich
           sein, so ist eine geschlechtsneutrale Anrede der einfachste Weg, mit je-
           mandem zu kommunizieren: „Guten Tag!“, „Hallo!“

     •     Wenn größere Gruppen statt Einzelpersonen angesprochen werden, dann
           erlaubt uns das Gendern eine respektvolle Ansprache für alle, indem wir
           Anreden wie „Liebe Freund*innen“ oder „Geschätzte Kolleg*innen“ benut-
           zen.

                                                                                      7
Checklist für respektvolle Kommunikation
    Wenn wir über die LGBTIQ-Community direkt, also über verschiedene Geschlechts-
    identitäten und sexuelle Orientierung, schreiben oder sprechen, dann gilt der
    Grundsatz: Zuhören und nachdenken! Gut gemeinte Kommentare können oft ge-
    nau das Gegenteil von dem bewirken, was sie eigentlich erreichen wollten. Sie
    können Vorurteile weitertragen, Diskriminierungen unsichtbar machen und in den
    schlimmsten Fällen Menschen verletzen. Daher ist es wichtig, sich einige grundle-
    gende Fragen zu stellen:

    Homo... geht‘s um Gleichstel-
    lung oder Sonderrechte?
    Wir alle kennen die jubelnden Kommen-
    tare über die „Homo-Ehe“ oder die nach-     Im falschen Körper… stimmt
    denklichen Beiträge über die Situation      das, was ich sagen will?
    von „Homo-Familien“. Genau mit sol-
    chen Begriffen werden aber Klischees        Vorurteile sind in allen unseren Köp-
    bedient, die darauf hinauslaufen, dass      fen, wir kriegen sie von Kindheit auf
    es sich dabei um „etwas anderes“ als        eingetrichtert und sind uns oft lange
    die „normale Ehe“ oder die „klassische      nicht bewusst, wie anders die Realität
    Familie“ handelt. Niemand würde auf         aussieht. Wenn wir diese Vorurteile in
    die Idee kommen, von der Hetero-Ehe         unserer Sprache benutzen, dann mei-
    oder den Hetero-Eltern zu sprechen…         nen wir damit oft nichts Böses – genau
    warum ist es dann wichtig, zu betonen,      deshalb gilt auch hier: Informieren!
    dass ein Schritt zur Gleichstellung aller   Phrasen wie „im falschen Körper ge-
    eben „Homo-„ ist? Begriffe wie die „Ehe     fangen“, wenn es um die Situation
    für ALLE“ oder das Englische „Marriage      transidenter Menschen geht, zeigen
    Equality“ zeigen sehr gut, worum es bei     sehr gut, wie weit prägende Vorurtei-
    vielen Themen wirklich geht: Dass eine      le von der Realität weg sein können …
    ausgeschlossene Gruppe endlich die-         und wie verletzend sie für Betroffene
    selben Rechte und Pflichten bekommt,        sein können. In unserer modernen Ge-
    wie der Rest der Gesellschaft auch – und    sellschaft ist es nicht schwer, herauszu-
    darauf sollten wir in unserer Kommuni-      finden, wie Gruppen beschrieben wer-
    kation auch achten.                         den möchten und was der Stand der
                                                Wissenschaft ist. Genau deshalb sollte
                                                sich das auch in unserer Kommunika-
                                                tion widerspiegeln. Daher ist etwa der
                                                Hinweis, dass sich eine Person nicht
                                                mit dem Geschlecht, das ihr bei der
                                                Geburt zugeschrieben wurde, identi-
                                                fiziert, weitaus geeigneter, als wieder
                                                nur die biologische Komponente zu
                                                betonen.
8
Lebensweisen und schrille Partys… bediene ich Stereotypen?
Wir alle kennen die Fotos von Regen-         gen: Warum werden nicht die Familien
bogenparaden, auf denen trainierte           und die Schulgruppen auf Paraden ge-
Männer in knappen Lederoutfits aus den       zeigt? Warum zeigen wir nicht die Ü-60
Zeitungen lachen … und die Statements        Lesben und jene Queers, die nicht das
wohlmeinender Politiker*innen, die ihre      westliche Schönheitsideal erfüllen. Und
„Toleranz für alle Lebensweisen“ ver-        warum vermitteln wir mit dem Gerede
künden. Und obwohl solche Kommu-             von Lebensformen und Lebensweisen,
nikation oft gut gemeint ist, bedient sie    dass Sexualität und Identität etwas sind,
auch Stereotypen, die oft das Gegenteil      was Menschen sich einfach aussuchen
bewirken. Denn damit werden Bilder re-       können. Dabei geht es nicht um Befind-
produziert, die einen breiten Teil der Ge-   lichkeiten, sondern darum, die LGBTIQ-
sellschaft auf einige wenige Klischees       Community und damit die Vielfalt in
zusammenschrumpfen und verniedli-            unserer Gesellschaft ernst zu nehmen.
chen. Wir müssen uns also bewusst fra-

                                                                                         9
DOs & DON‘Ts

     Homo... geht‘s um Gleichstel-
     lung oder Sonderrechte?
     Mit der „Ehe für ALLE“ wurde eben kein     „Im Jahr 2017 hat der Verfassungsge-

                                                 DON‘T
     Sonderrecht für gleichgeschlechtliche      richtshof die Homo-Ehe in Österreich
     Paare geschaffen – stattdessen beka-       legalisiert.“
     men endlich auch Lesben, Schwule und
     Bisexuelle Zugang zu einer Institution,
     die ihnen über Jahrzehnte verschlos-        „Die Ehe für Alle ist ein weiterer Schritt

                                                           DO
     sen war. Im Englischen hat sich genau         zur Gleichstellung von schwulen und
     deshalb schon lange der Begriff der                              lesbischen Paaren.“
     „Marriage Equality“ durchgesetzt, in der
     deutschen Sprache freuen wir uns über
     die „Ehe für ALLE“.

     Dagegen unterstreichen Bezeichnun-
     gen wie „Homo-Ehe“ oder „Schwulen-
     Ehe“ diesen Grundsatz von Gleichheit
     eben nicht. Stattdessen wird damit das
     Bild erzeugt, wonach hier eine Gruppe
     Sonderrechte für sich beansprucht.

                                                Bekennender Schwuler und
                                                überzeugte Lesbe vs. offen
                                                leben
                                                Bekennen kann man sich zu Straftaten
                                                oder einem Glauben, überzeugt ist man
                                                von Ideen. Weder die sexuelle Orien-
                                                tierung noch die Geschlechtsidentität
          „Auch heute gibt es um Nationalrat    eines Menschen sind Eigenschaften, zu
                                                denen Menschen sich bekennen oder

     DON‘T
      kaum überzeugte Schwule und Lesben
     – in der FPÖ gibt es keine bekennenden     von denen sie überzeugt sind – denn
                           LGBTIQ-Personen!“    das würde bedeuten, dass sie sich mit

          DO
                                                den richtigen Argumenten auch wieder
                                                ändern könnten. Die Frage ist stattdes-
     „Bruno lebt nach seinem Coming-Out als     sen, ob eine Person offen lebt und diese
     offen Schwuler und macht daraus auch       Eigenschaften offen zeigen kann oder
     an seinem Arbeitsplatz kein Geheimnis.“    will.

10
DON‘T
„Jahr für Jahr feiert die Homo-Szene mit
  einer schrillen Party am Wiener Ring.“
                                           Schrilles Milieu und Homo-
                                           Szene vs. Community
                                           Gerne wird die LGBTIQ-Community
„Jahr für Jahr feiert und demonstriert     mit Attributen wie schrill beschrieben,

                           DO
die LGBTIQ-Community für gleiche           LGBTIQ-Lokale gelten in vielen Medien
Rechte am Wiener Ring.“                    als die ominöse „Szene“. All das baut
                                           nicht nur auf Klischees auf, die eine gan-
                                           ze Gruppe nicht nur verniedlichen, son-
                                           dern ihnen auch Forderungen abspricht
                                           und Diskriminierungen ausblendet.
                                           LGBTIQ-Personen sind aber eben kei-
                                           ne „exotischen Paradiesvögel“, sondern
                                           eine vielfältige und diverse Community
                                           mit Herausforderungen, Erfolgen und
                                           Kämpfen. Und als genau das sollte sie
Drag vs. Transvestit vs. Trans             auch betrachtet werden.

Sobald binäre Geschlechtergrenzen
überschritten werden, können Ver-
wirrung und Unsicherheit entstehen.
Spätestens seit dem Sieg von Conchi-
ta Wurst beim Eurovision Songcontest
wissen wir leider, dass genau das auch
dazu führt, dass Kunstformen wie Tra-
vestie und Drag mit der Geschlechts-
identität von Menschen verwechselt
werden. Jemand der Drag macht, also
einen Charakter schafft und dazu be-

                                           DON‘T
wusst Geschlechtergrenzen verwischt,
sagt damit nichts über seine*ihre Ge-
schlechtsidentität aus … genau dieser      „Seit dem Sieg der bärtigen Dragqueen
Unterschied ist wichtig. Drag und Tra-     ist die Diskussion um Transgender-
vestie sind Kunstformen. Trans zu sein,    Rechte in Österreich voll entbrannt!“

                                                                         DO
ist eine Geschlechtsidentität. Übrigens:
Begriffe wie Transvestit sind durch die
diskriminierende Verwendung absolut              „Durch ihren Sieg hat die die Drag-
zu unterlassen! Drag Queen oder Drag            queen eine Diskussion rund um Ge-
King sind gängige Bezeichnungen, die           schlechternormen losgetreten. Auch
von den Künstler*innen selbst akzep-         die Rechte von Transidenten Personen
tiert werden.                                          werden dabei aufgegriffen.“

                                                                                        11
Schwulen-Parade vs. Regen-
     bogenparade, CSD und PRIDE
     Gerade im Regenbogenmonat Juni,             „Die Schwulen-Parade im Juni gehört zu

                                                   DON‘T
     wenn in ganz Österreich Paraden, Kund-      den jährlichen Highlights der Homose-
     gebungen und Demonstrationen ein            xuellen-Community.“
     Zeichen für Gleichstellung und gegen
     Diskriminierung setzten, fallen oft skur-
     rile Begriffe für diese Veranstaltungen:    „Die Regenbogenparade im Juni ge-

                                                            DO
     Vor allem in den Medien werden sie          hört zu den jährlichen Highlights der
     gern als „Schwulen-Paraden“, „Regen-                          LGBTIQ-Community.“
     bogen-Partys“ oder manchmal sogar
     als „Love Parades“ bezeichnet – dabei
     handelt es sich um Veranstaltungen, die
     trotz ihrer Buntheit und Ausgelassenheit
     vielfältig und vor allem politisch sind.    „Im falschen Körper“ und
     Und genau so sollten sie auch wahr- und     Geschlechtsumwandlung vs.
     ernstgenommen werden … vor allem, in        Transidentität
     dem sie mit jenen Begriffen beschrieben
     werden, die sie sich selbst geben – egal    Gerade wenn es um Fragen zur Ge-
     ob als Regenbogenparade, Christopher        schlechtsidentität geht, kommen be-
     Street Day oder PRIDE-Demonstratio-         sonders viele Vorurteile oft auch unbe-
     nen.                                        wusst in unseren Sprachgebrauch. Die
                                                 Idee, dass „transsexuelle Personen“ zum
                                                 Beispiel „im falschen Körper“ leben und
                                                 deshalb eine „Geschlechtsumwandlung“
                                                 brauchen, ist nicht nur unwissenschaft-
                                                 lich, sondern auch verletzend. Nicht alle
                                                 transidenten Personen wollen oder kön-
                                                 nen ihr biologisches Geschlecht an das
                                                 soziale Geschlecht angleichen, in dem
                                                 sie leben; nicht alle transidenten Perso-
        „Viele Transsexuelle brauchen eine       nen leben als Mann oder Frau, sondern

     DON‘T
       Geschlechtsumwandlung, weil sie im        verwenden alternative Geschlechtsbe-
             falschen Körper geboren sind.“      zeichnungen; und Transidentität sagt
                                                 nichts über die Sexualität eines Men-
                                                 schen aus. Worum es in der Sprache
     „Geschlechtsangleichende Operationen        daher geht, ist einmal mehr Respekt
     sind für manche Transpersonen wichtig,      und eine Auseinandersetzung mit der

                                DO
     damit der eigene Körper das gelebte         Thematik: Als zentrale Bezeichnungen
     Geschlecht widerspiegelt.“                  sollten daher „Transpersonen“, „Trans-
                                                 identität“ und in Fällen, bei denen es um
                                                 Operationen geht, „geschlechtsanglei-
                                                 chend“ sein.

12
Zwitter und intersexuell vs.
intergeschlechtlich
Die intergeschlechtliche Community ist
                                            DONT‘s
                                            Auch in unserem alltäglichen Sprach-
noch immer mit besonderen Vorurteilen       gebrauch finden sich Worte, Ideen und
und Stereotypen konfrontiert. In vielen     Ausdrücke, die das genaue Gegenteil
Begriffen und Bezeichnungen schwimmt        von respektvoller Kommunikation sind.
die Idee mit, dass intergeschlechtliche     Absolute DON’Ts sind daher:
Personen ihr Leben lang als „Zwitter“
mit Geschlechtsmerkmalen von Män-
nern und Frauen leben. Der Begriff Zwit-
                                            „Nur eine Phase...“
ter ist hier vollkommen fehl am Platz. Er   Mit Aussagen wie diesen werden die
zeigt nicht nur fehlendes Verständnis für   Sexualität und Identität von Menschen
Varianten der Geschlechtsentwicklung,       nicht nur klein gemacht, sondern auch
sondern verharmlost auch die Lebens-        verniedlicht. Gerade für junge Men-
erfahrung vieler intergeschlechtlicher      schen ist der Prozess des Outings vor
Menschen: Nicht jede intergeschlecht-       verschiedensten Umfeldern oft psy-
liche Person wird mit verschiedenen         chisch besonders belastend – genau das
Geschlechtsmerkmalen geboren; viele         muss respektvolle Kommunikation auch
erfahren schon in der Kindheit durch        ernst nehmen.
medizinisch nicht notwendige Eingriffe
dauerhafte Traumatisierung; bei ande-
ren zeigt sich Intergeschlechtlichkeit
                                            „Vom anderen Ufer...“
erst in der Pubertät, in verschiedenem      Die Idee, dass Schwule und Lesben „vom
Ausmaß oder gar nicht. Genau diese          anderen Ufer“ sind, schwimmt mit im
Vielfalt muss auch respektvolle Kom-        großen Meer an Vorurteilen und Kli-
munikation widerspiegeln. Zudem soll-       schees über sexuelle Orientierungen. In
te der Begriff intergeschlechtlich ver-     der Kommunikation geht es darum, sol-
wendet werden, da es sich dabei um          che Stereotypen zu überwinden – und
keine sexuelle Orientierung handelt.        anzuerkennen, dass Sexualitäten viel-
                                            fältig, komplex und individuell sind.

             DON‘T
„Mit dem dritten Geschlechtseintrag
können sich endlich auch Intersexuelle
                                            „Der schwule Zebrastreifen“
                                            Viele Zeichen der Sichtbarkeit für die
                                            LGBTIQ-Community werden gern mit
richtig eintragen lassen.“                  Begriffen wie die „Schwulen-Fahne“ be-

DO
                                            zeichnet, nur weil sie in Regenbogen-
                                            farben sind. Regenbogen-Zebrastreifen
     „Mit dem sogenannten dritten Ge-       sind aber nicht lesbisch, Regenbogen-
      schlechtseintrag können interge-      Zebrastreifen nicht queer… sie sind un-
   schlechtliche Personen ihr gelebtes      belebte Dinge, die für Sichtbarkeit und
 Geschlecht eintragen, wenn dies nicht      Akzeptanz stehen. Reden wir also lieber
           männlich oder weiblich ist.“     über ihre Bedeutung, als ihnen eine Se-
                                            xualität zuzuschreiben.
                                                                                      13
„Alternativer Lebensstil“
 Schwul, lesbisch, bisexuell oder queer
 zu sein, ist kein Stil, den sich Menschen
 aussuchen. Zudem bedeutet „alternativ“
                                              Definitionen, Begriffe
                                              und Bedeutungen                               G
 abseits einer gesellschaftlichen Norma-      Asexuell      beschreibt Personen, die
 lität zu sein. In unserer Sprache müssen     wenig oder kein Bedürfnis an sexuellen
 wir darauf achten, die LGBTIQ-Commu-         und/oder romantischen Kontakten mit
 nity nicht als „das Andere“ zu titulieren.   anderen Personen haben oder grund-
 Auch sagen Sexualität und Identität          sätzlich kein Interesse an Sexualität ha-
 nichts über den gesamten Lebensstil          ben (z.B. Selbstbefriedigung).
 eines Menschen aus.
                                              Bisexuell      („Bi“=“Zwei“) bezeichnet
 „Alternative Lebensformen“                   ursprünglich Männer und Frauen, die
                                              sich zu Männern und Frauen sexuell hin-
 Die Lebensform beschreibt das private        gezogen fühlen und/oder Frauen und
 (Zusammenleben) – ob allein in Privat-       Männer lieben. Mittlerweile wird der Be-
 haushalten, in Partner*innenschaften,        griff darüber hinaus auch von Personen
 Verheiratet, mit Kindern, bei den Eltern     benutzt, die sich zu zwei unterschiedli-
 usw. Auch hier sind gleichgeschlechtli-      chen Geschlechtern sexuell hingezogen
 che Paare oder „Regenbogen-Familien“         fühlen und/oder sich verlieben.
 keine speziellen Formen.
                                              CIS-geschlechtlich        (cis, lateinisch:
                                              diesseits) Als Cis bezeichnen sich Men-
 „Die Homosexuellen-                          schen, die in dem Geschlecht leben, das
 Community“                                   ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.
                                              Jemand ist also cis, wenn er oder sie sich
 Gerne versuchen wir, Abkürzungen bzw.        mit seinem*ihrem Geburtsgeschlecht
 schwierige Begriffe zu vermeiden. Den-       identifiziert.
 noch ist es wichtig, dass wir in unserer
 Sprache die Community als Ganzes             Coming Out         meint den Prozess,
 sichtbar machen. Also schrecken wir          sich über etwas bewusst zu werden (in-
 nicht davor zurück, gegebenenfalls zu        neres Coming Out) und dies eventuell
 erklären, von was wir sprechen: „Die         mitzuteilen (äußeres Coming Out). Das
 LGBTIQ-Community (die englische Ab-          Coming Out ist kein einmaliges Ereig-
 kürzung steht für lesbische, schwule, bi-    nis. Da wir in einer heteronormativen
 und transidente sowie intergeschlecht-       Gesellschaft leben, sind homo- und bi-
 liche Menschen)...“                          sexuelle Personen, aber auch transiden-
                                              te und intergeschlechtliche Personen
                                              immer wieder damit konfrontiert, sich
                                              outen zu müssen. (zB „Und hast du einen
                                              Freund?“ „Nein, eine Freundin.“).

DONT‘s
14
GLOSSAR
 Drag ist eine Kunstform, bei der es um
 die bewusste Inszenierung von gesell-
 schaftlichen Geschlechterrollen und da-
 rum diese zu parodieren geht.

 Heterosexuell ist eine Bezeichnung
                                              wird LGBTIQ oft als LSBTIQ geschrieben

                                              Pansexuell Pan ist eine griechische
                                              Vorsilbe und heißt übersetzt „umfas-
                                              send“ oder „alles“. Menschen, die sich als
                                              pansexuell definieren, begehren/lieben
 für Frauen, die sich emotional und se-       Menschen unabhängig vom Geschlecht
 xuell zu Männern hingezogen fühlen,          bzw. jeglichen Geschlechtsmerkmalen.
 sowie umgekehrt. In der Regel wird da-
 von ausgegangen, dass alle Menschen          Queer ist nicht ein nur ein Synonym für
 heterosexuell sind. Das wird Heteronor-      schwul-lesbisch-bi-trans-inter*, sondern
 mativität genannt.                           auch Kategorien übergreifend oder Ka-
                                              tegorien sprengender Begriff in Bezug
 Homosexuell ist ein Überbegriff für          auf Geschlecht, auf sexuelle Orientie-
 Lesbisch und Schwul.                         rung, auf Körperformen, auf Befähigun-
                                              gen und Verhinderungen, genauso wie
 Inter*/Intergeschlechtlich          Inter-   auf alle anderen Aspekte von Identität
 geschlechtliche Menschen haben „Va-          und Lebensweisen. Ursprünglich als
 rianten der Geschlechtsentwicklung“,         Schimpfwort für Schwule (und Lesben)
 durch die sie genetisch, anatomisch          gebraucht, wird der Begriff heute von
 und/oder hormonell nicht „eindeutig          vielen mit Stolz als Zeichen gegen He-
 als weiblich oder männlich” eingestuft       teronormativität selbst verwendet. Wir
 werden können. Als SoHo verwenden            verwenden Queer als Dachbegriff, um
 wir den Begriff Inter* mit Sternchen         auch Personen, die sich noch nicht ge-
 (Asterisk) – als Platzhalter für verschie-   outet haben (oder wollen) mit zu nen-
 dene Wort-Ergänzungen, um die Viel-          nen, sowie auch den vielen unterschied-
 falt von Inter-Realitäten wahrnehmbar        lichen Identitäten und individuellen
 zu machen. Begriffe wie „Zwitter“ sind       Sexualitäten einen Raum zu geben.
 stark diskriminierend. Auch „intersexu-
 ell“ ist keine adäquate Beschreibung, da     Regenbogenfamilie Es gibt unter-
 es nicht um eine sexuelle Orientierung       schiedliche Konstellationen, in denen
 geht.                                        das Konzept „Regenbogenfamilie“ ge-
                                              lebt wird. Sie reichen von lesbischen
 Lesbisch ist das Adjektiv für weibliche      oder schwulen Alleinerzieherinnen und
 Personen, die Frauen* lieben und/oder        Alleinerziehern über Patchwork-Fa-
 sexuell begehren.                            milien bis hin zu Familiensystemen mit
                                              zwei Mamas und zwei Papas.
 LGBTIQ      beschreibt die Gruppe von
 lesbischen, schwulen, bisexuellen,           Solihete Aus dem Englischen: Straight
 transidenten,      intergeschlechtlichen     Ally = heterosexuelle/r Verbündete/r.
 und queeren Personen. Queer wird da-         Als solidarische Hete bist du vielleicht
 bei als Sammelbegriff für alle anderen       nicht selbst von Diskriminierung be-
 nicht-heteronormativen sexuellen und         troffen, aber du bist der Überzeugung,
 geschlechtlichen Identitäten verwendet       dass es egal sein sollte, welche sexuelle
 – oft wird das auch durch ein „+“ oder „*“   Orientierung oder Geschlechtsidentität
 am Ende gekennzeichnet. Im Deutschen         eine Person hat.
                                                                                           15
Schwul ist das Adjektiv für männliche
     Personen, die Männer lieben und/oder
     sexuell begehren.

     Trans    Oberbegriff für Personen, die
     nicht in dem Geschlecht leben, das ih-
     nen bei der Geburt zugewiesen wurde.
     Begriffe wie Transgender und Trans-
     identität werden dazu oft als Synonyme
     genutzt, um Transpersonen und Trans-
     forderungen zu beschreiben. „Trans-
     sexuell“ ist kein adäquater Begriff, da
     es nicht um eine sexuelle Orientierung
     geht.

     Transfrau ist eine Selbstbezeichnung für
     eine Frau, der bei der Geburt ein männ-
     liches Geschlecht zugewiesen wurde
     – Transmann ist die umgekehrte Selbst-
     bezeichnung.

16
Rede mit der Community
Wenn es um regionale Themen geht oder um Fragen, die ein spezielles Thema be-
treffen, gilt immer der Grundsatz: Rede mit der Community, statt über sie!

In ganz Österreich gibt es engagierte Aktivist*innen und NGOs, die für LGBTIQ-An-
liegen kämpfen. Sie stehen für Fragen, bei Anliegen oder bei Unsicherheiten stets
zur Verfügung. Die nachfolgende Liste fasst die wichtigsten Ansprechpartner*innen
in Österreich zusammen:

          HOSI Wien                                       COURAGE - queere Beratungs-
          www.hosiwien.at                                 stellen und Therapiezentren
                                                          www.courage-beratung.at
          HOSI Salzburg                                   Wien: info@courage-beratung.at
          www.hosi.or.at                                  Graz: graz@courage-beratung.at
                                                          Salzburg: salzburg@courage-beratung.at
          HOSI Linz                                       Innsbruck: innsbruck@courage-beratung.at
          www.hosilinz.at                                 Linz: linz@courage-beratung.at

          HOSI Tirol                                      Austrian Gay Professionals
          www.hositirol.at                                www.agpro.at

          RosaLila PantherInnen                           Queer Business Women
          www.homo.at                                     www.qbw.at

          Go West Vorarlberg                              Familien Andersrum / FAMOS
          www.gowest.jimdo.com                            www.regenbogenfamilien.at

          Queer Klagenfurt                                Gay Cops Austria
          www.fb.com/Regenbogen-                          www.gaycops-austria.at
          paradeKlagenfurt/
                                                          QueerBase - Welcome and
          Verein Intergeschlechtlicher                    Support for LGBTIQ Refugees
          Menschen Österreich                             www.friends.queerbase.at
          www.vimoe.at
                                                          Ausgesprochen -
          TransX                                          LGBTI Lehrer*innen
          www.transx.at                                   www.verein-ausgesprochen.at

          Trans Austria
                                         Für Fragen zu sexueller Gesundheit und vor allem beim Thema
          www.trans-austria.org          HIV/AIDS informieren die Österreichischen Aids Hilfen:

          Rechtskomitee Lambda                            Die AIDS-Hilfen Österreichs
          www.rklambda.at                                 www.aidshilfen.at
                                                                                                       17
Wofür stehen die vielen Pride-Fahnen?
     Auch, wenn die Regenbogenfahne weithin als Symbol der LGBTIQ-Community an-
     erkannt wird, kommen bei Regenbogenparaden und bei Demos unterschiedliche
     Fahnen zum Einsatz. Damit wird Sichtbarkeit für die Forderungen einzelner Grup-
     pen in unserer Community geschaffen. Hier wollen wir euch einen Überblick über
     die wichtigsten Fahnen geben:

                              LGBTIQ Pride-Flagge: Die klassische Pride-Flagge
                              wurde 1978 in San Francisco vom Künstler Gilbert Baker
                              geschaffen. Jede Farbe hat eine Bedeutung: Pink stand
                              für Sexualität, Rot für das Leben, Orange für Heilung,
                              Gelb für die Sonne, Grün für die Natur, Türkis für die
                              Kunst, Blau für Harmonie und Lila für Spiritualität.

     Progress Pride-Flagge: Die Progress Pride-Flagge
     findet in den letzten Jahren immer mehr Verwendung.
     Sie wurde 2017 von dem*r nichtbinären Grafikdesi-
     gner*in Daniel Quasar entworfen, um den Fortschritt der
     LGBTIQ-Community zu symbolisieren. Dazu wurde die
     klassische Pride-Flagge um Elemente der Trans-Flagge
     (Blau, Rosa, Weiß) und die braunen und schwarzen Strei-
     fen (als Zeichen für marginalisierte People of Color in
     der Community) ergänzt.

                              Trans Pride-Flagge: Im Jahr 1999 wurde die Trans-
                              Flagge von Monica Helms designet. Die blauen Streifen
                              stehen für Männlichkeit, die rosa Streifen für Weiblich-
                              keit und der weiße Streifen steht für nicht-binäre und
                              intergeschlechtliche Menschen.

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Intersex Pride-Flagge: Seit 2013 steht diese Fahne
als Zeichen für die intergeschlechtliche Community. Der
Kreis symbolisiert das Ungebrochene, die Ganzheit und
die Potentiale von intergeschlechtlichen Personen.

                         Bisexual Pride-Flagge: Im Jahr 1988 entwarf Mi-
                         chael Page die Bisexual Pride-Flagge. Der pinke Streifen
                         steht für die gleichgeschlechtliche Liebe, der blaue für
                         die Liebe zu einem anderen Geschlecht und der lila Strei-
                         fen in der Mitte steht für die Liebe zu einem Menschen
                         egal, wo dieser sich auf dem Geschlechterspektrum be-
                         findet.

Der Rosa Winkel: Vor allem im 20. Jahrhundert wur-
de der Rosa Winkel oft als Zeichen der Schwulen- und
Lesbenbewegung verwendet. Mit ihm wurden im natio-
nalsozialistischen Konzentrationslagersystem schwule
bzw. queere Männer gekennzeichnet.

                                                                                     19
Rede mit uns: Die SoHo Österreich
     Die SoHo Österreich ist die sozialdemokratische LGBTIQ-Organisation und kämpft
     seit mehr als 25 Jahren für ein selbstbestimmtes, sichtbares und stolzes Leben für
     ALLE Menschen! Wir sind in ganz Österreich aktiv und auch jederzeit gern als An-
     sprechpartner*innen und Bündnispartner*innen für LGBTIQ-Anliegen zur Verfü-
     gung.

             SoHo Österreich                    SoHo Salzburg
             Löwelstraße 18, 1010 Wien          salzburg@soho.or.at
             office@soho.or.at
             +43 1 53427 284

             SoHo Burgenland                    SoHo Steiermark
             burgenland@soho.or.at              stmk@soho.or.at

             SoHo Kärnten/Koroška               SoHo Tirol
             kaernten@soho.or.at                tirol@soho.or.at

             SoHo Niederösterreich              SoHo Vorarlberg
             noe@soho.or.at                     vorarlberg@soho.or.at

             SoHo Oberösterreich                SoHo Wien
             ooe@soho.or.at                     wien@soho.or.at

     Weitere Kontaktdaten findest du unter
     www.soho.or.at/bundeslaender/

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SPÖ-Bildung
Die Bildungsbewegung war und ist ein       SPÖ-Frauen
Kernelement      sozialdemokratischer
Politik. Die österreichweit ehrenamt-      Wir SPÖ-Frauen setzen uns seit jeher
lich tätigen Bildungsfunktionär*innen      für eine geschlechtergerechte Gesell-
widmen sich der bildungspolitischen        schaft ein, in der Frauen in jeder Lage
Themenarbeit im Sinne des lebens-          selbstbestimmt entscheiden können.
begleitenden Lernens ebenso wie            Egal ob es um Berufsentscheidungen
Projekten der demokratiepolitischen        geht, den eigenen Körper und das
Bildung.                                   eigene Selbstbild, die Entscheidung
                                           über den eigenen Beziehungsstatus,
SPÖ-Bildung                                die Trennung aus einer (toxischen)
Löwelstraße 18, 1010 Wien                  Partner*innenschaft, die selbststän-
+43 1 53427 384                            dige Lebensweise in der Pension und
Weitere Informationen findest du unter     vielem mehr. Dafür kämpfen wir, dafür
www.spoe-bildung.at                        brennen wir, dafür rennen wir – täg-
                                           lich in ganz Österreich, für alle Frau-
                                           en. Denn unsere Grundwerte Freiheit,
                                           Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidari-
Junge Generation                           tät – ergänzt um unsere bedingungs-
                                           lose feministische Grundhaltung – sind
                                           die Richtschnur, die unser frauenpoliti-
Die Junge Generation (JG) ist das Ju-      sches Engagement voran bringt.
gendreferat der SPÖ. Wir kümmern uns
um die Anliegen aller 18-38 jährigen in    SPÖ-Frauen
Österreich. Gemeinsam entwickeln wir       Löwelstraße 18, 1010 Wien
in Bundes-, Landes und Bezirksorgani-      +43 1 53427 272
sationen sowie in den Projektgruppen
Konzepte für ein gemeinsames Öster-        Weitere Informationen findest du unter
reich. Wir, das sind Arbeitende und Stu-   frauen.spoe.at
dierende, Frauen und Männer, Mamas
und Papas, Tänzer*innen, Akademi-
ker*innen, Hobbygärtner*innen, Eisen-
bahnfanatiker*innen usw., die gemein-
sam Initiative ergreifen.

Junge Generation in der SPÖ
Löwelstraße 18, 1010 Wien
+43 1 53427 244
Weitere Informationen findest du unter
jg.spoe.at

                                                                                      21
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