Reportage: Aufgehende Sonne in Weggis Der richtige Boden unter den Füssen Zukunftsstandard Intelligentes Wohnen - TH 6/07 Dezember 2007 CHF 8.50
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TH 6/07 Dezember 2007 CHF 8.50 6/2007 Reportage: Aufgehende Sonne in Weggis Der richtige Boden unter den Füssen Zukunftsstandard Intelligentes Wohnen www.immoscout24.ch
Reportage Einfamilienhaus TraumHaus 6/2007 29 Das Charakterhaus Eine elegante Schlichtheit, ein kompromissloses Design und die Liebe zum Detail prägen den Charakter dieses modernen Einfamilien- hauses. Für die Auseinandersetzung mit dem Objekt hat die Bauherrschaft sich selbst und ihre Bedürfnisse ins Zentrum gestellt. Text: Christine Spirig Fotos: Susanne Seiler-Hersperger
30 TraumHaus 6/2007 Reportage Einfamilienhaus Schlicht und doch speziell: Der grosszügige Grund- riss mit aufgesetzter Attika sowie das harmonische Zusammenspiel der Mate- rialien deuten an, was sich hinter der Fassade verbirgt. Einen kleinen Vorgeschmack dessen bietet der einla- dende Gartensitzplatz hin- ter dem Haus.
32 TraumHaus 6/2007 Reportage Einfamilienhaus Die grossflächige Fenster- front setzt die umliegende Umgebung perfekt in Szene und lässt dadurch ein einzig- artiges Raumgefühl entste- hen. Wie eine Feuerstelle über dem Wasser präsentiert sich das tropfenförmige De- signercheminée. Der warme Doussié-Parkett macht den Wohnraum zusätzlich zum «Wohlfühl»-Raum.
Reportage Einfamilienhaus TraumHaus 6/2007 35 Design und Funktionalität ergänzen sich hier optimal: Die kantige Holztreppe posiert als eigenständiges Design- Objekt mitten im Raum. Genauso wie der grosse Esstisch ist auch sie eine Individualanfertigung. Ein Haus zu bauen, war nicht unbedingt Teil ihres Le- Wenn bauen, dann richtig bensplans. Das beruflich stark engagierte Paar kam viel im In- und Ausland herum. Als sich ein kleiner Erden- Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Objekt er- bürger anmeldete, hegte das Ehepaar den Wunsch, an öffnete die zweijährige Entstehungsphase des moder- einem schönenen Ort mit Bezug zu Wasser, Berge und nen Einfamilienhauses. «Dazu mussten wir uns erst Natur als Familie Fuss zu fassen. Die erste Zeit konzen- über uns selbst und unsere Bedürfnisse klar werden», trierten sie sich auf die Suche nach bestehenden Objek- erklärt die Geschäftsführerin einer Beratungsfirma. ten. Nur durch Zufall erfuhren sie, dass ein Grundstück Gemeinsam eruierten die Ehepartner die bestimmen- an ihrer präferierten Lage am luzernischen Ufer des den Faktoren wie Offenheit, Licht, klare Formen und Vierwaldstättersees zum Verkauf frei stand. «Ein abso- eine gradlinige Architektur. Dass das Ergebnis so gut luter «Outdoor-Place» und doch zentral», beschreibt die mit ihren Vorstellungen übereinstimmte, haben sie Bauherrin den Ort. Nur gerade zwei Wochen Zeit blieb nicht zuletzt dem ausführenden Architekten zu verdan- den beiden für den Kaufentscheid, womit das Projekt ken. «Uns war von Anfang an bewusst, dass die Umset- Eigenbau unerwartet schnell besiegelt war. zung unserer Wünsche nur mit dem richtigen Fach-
36 TraumHaus 6/2007 Reportage Einfamilienhaus Ein Vollbad mit Blick auf die Berge? Das offene Bade- zimmer ist Teil des Attika-Geschosses. Die von Hand gefertigten Schrankmöbel zusammen mit dem puristi- schen Look verleihen dem Raum eine exklusive Note. monatigen Bauphase bei. Die vielseits gefürchteten «Überraschungen» in Form von Kostenüberschreitun- «Uns war von Anfang an bewusst, dass die gen oder Verzögerungen blieben aus. Ende Dezember Umsetzung unserer Wünsche nur mit dem richtigen 2006 konnte die junge Familie ihr neues Zuhause be- ziehen. Fachmann gelingen würde», so der IT-Spezialist. Gestaltungselement Aussicht Von aussen präsentiert sich der kubische Beton-Bau schlicht und modern. Damit fügt er sich optimal ein in mann gelingen würde», so die Bauherrschaft. Diesen die Reihe der zahlreichen Neubauten, die in jenem be- Fachmann fanden sie in Patrick Müller von Müller Ar- gehrten Wohnquartier wie Pilze aus dem Boden schies- chitekten, der auch den Bauplan für ihr Quartier ent- sen. Entgegen dem Eindruck, welcher durch die ähnli- worfen hat. «Sein Wesen und sein Baustil passte ideal che Architektur der meisten Häuser erweckt wird, ist zu uns und unserem Konzept», so die Bauherrin. Mit der Bauplan der Gemeinde sehr offen gehalten. «In der seiner Vorgehensweise, schon vor dem Spatenstich Höhe waren wir ziemlich frei und in der Breite haben sämtliche baulichen Entscheide bis ins Detail zu tref- nicht einmal das Maximum erreicht», erzählt die be- fen, trug er zu einem reibungslosen Ablauf der neun- rufstätige Mutter. Allzu gross wollte das Paar ihr Haus
Reportage Einfamilienhaus TraumHaus 6/2007 37 in der Tat nicht werden lassen. «Wir möchten in unse- und verleiht dem Raum Leichtigkeit und Transparenz. rer Lebensplanung frei bleiben und nicht Jahre lang an Die geräumige, grifflose Küche vermittelt sinnliche eine zu grosse Immobilie gebunden sein», erklärt der Eleganz in hochglänzendem Schwarz. Die mittig posi- Hausherr. Für eine dreiköpfige Familie bietet das Haus tionierte Arbeitsinsel ist mit einer dunklen Granitplat- jedoch mehr als genügend Platz. Das zur Hälfte in den te ausgelegt, die neben ihrer raffinierten Optik auch Berg gebaute Untergeschoss bringt das Kinderzimmer praktisch und pflegeleicht ist. Mit der Anfertigung der des zweijährigen Söhnchens, ein Gästezimmer, ein Küche wurde ein Schreiner beauftragt. «Wir wollten Bad, einen Wirtschaftsraum sowie ein Atelier mit Büro keine Küche aus dem Katalog, sondern ein individuell unter. Der grosszügige, offen gestaltete Wohn- Essbe- gefertigtes Modell nach unseren Vorstellungen», so das reich im mittleren Geschoss bildet das Zentrum das Ehepaar. Auch die Treppe ins Obergeschoss ist eine In- Hauses. Eine gegen Osten und Süden ausgerichtete dividualanfertigung. Neben ihrer funktionalen Aufga- Fensterfront holt die umliegende Landschaft ins Innere be als Verbindungsstück zwischen den Etagen erfüllt Auch im Schlafzimmer nimmt die Aussicht eine zentrale gestalterische Rolle ein. Aufgrund der schwarzen Fenster- rahmen nimmt man die Umgebung wie ein Bild wahr.
38 TraumHaus 6/2007 Reportage Einfamilienhaus sie auch ästhetische Ansprüche, indem sie als selbst- liche Atmosphäre aus. Das edle Holz wurde auch für ständiges Designobjekt mitten im Raum steht. Und als die Treppe und die handgeschreinerten Möbel im El- dezenter Raumtrenner bringt sie eine ordnende Struk- ternbad verwendet. Lediglich Flur- und Badezimmer- tur in die weitläufige Wohnlandschaft. Das Halbge- böden wurden mit dunklem Schiefer verlegt. Die In- schoss zuoberst bietet Platz für ein offenes Badezimmer nenwände bestehen ausschliesslich aus weissem Ver- sowie das Elternschlafzimmer. Auch hier zeigt sich die putz. «Qualität statt Quantität», hiess die Devise bei Aussicht als wesentliches Element der Innenraumge- der Materialauswahl, wodurch ein Charakter der Ruhe staltung. Durch die schwarzen Fensterrahmen wird die und Klarheit entsteht. Die klare Linie zieht sich kom- Umgebung fast wie als Bild wahrgenommen. promisslos durch das ganze Haus hindurch und macht deutlich, dass die Bauherrschaft am gleichen Strang zieht. «Wir haben denselben Geschmack», bestätigt Weniger ist mehr die Dame des Hauses. Und auch die Arbeitsteilung Dass sich die Möbilierung knapp ein Jahr nach Einzug während der Bauphase funktionierte einwandfrei: immer noch relativ spärlich zeigt, tut dem Wohnam- Während sich der studierte Ingenieur mit den techni- biente keinen Abbruch. Vor allem die Bauherrin legt schen Aspekten auseinander setzte, kümmerte sich sei- Wert darauf, ihr Haus langsam «wachsen zu lassen». ne Frau mit leidenschaftlicher Hingabe um die innen- «Ich habe immer ein Auge offen für ganz besondere architektonischen Details. Dass sie das richtige Händ- Stücke», verrät sie. Eines davon ist das extravagante chen dafür hat, ist augenscheinlich. Trotz vollen Ter- Cheminée, welches die Bauherrschaft rein zufällig ent- minkalenders empfand die Bauherrschaft den deckt hat. Wie ein Tropfen schwebt es über dem Bo- Entstehungsprozess ihres Hauses nicht als Belastung. den und nimmt so trotz des exponierten Standorts an Vielmehr bleibt ihnen die Bauphase als spannende der Fensterfront wenig von der Aussicht. Als Kontrast Zeit in Erinnerung. «Und auch unsere Beziehung hat zur spartanisch-kühlen Einrichtung strahlt der warm- den Härtetest «Bauen» bestens überstanden», freut braune Doussié-Parkett eine anheimelnde und wohn- sich das Paar. Küche Ankleide Büro Schlafzimmer Bad / WC Wohnen / Essen Universal Erdgeschoss Attika Reduit Reduit Du / WC Waschen Atelier Kind Gast Eingang Beat und Patrick Müller Büro für Architektur, Innenarchitektur und Design 6010 Kriens Tel. 041 320 19 10 Untergeschoss www.arch.ch
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