Richtlinien für Sicheres Tauchen - Sicheres Tauchen geht so!
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Nederlandse Onderwatersport Bond Richtlinien für Sicheres Tauchen Sicheres Tauchen geht so! Hier folgt eine alphabetische Auflistung der Richtlinien für Sicheres Tauchen, die vom Niederländischen Tauchsportverband für das Tauchen in niederländischen Gewässern empfohlen werden. Tauchen ist ein abenteuerlicher Sport. Wie viele andere Sportarten kann man auch diesen Sport auf unterschiedlichen Niveaus ausüben. Einerseits als Freizeittaucher die Naturschönheiten unter Wasser genießen, andererseits sich der Herausforderung stellen und große Tiefen, Wracks und Grotten erkunden, was wiederum andere Techniken und Geräte erfordert. Was für den einen sicheres Tauchen bedeutet, kann für den anderen schon gefährliches Tauchen sein. Daher keine starren Vorschriften, sondern Empfehlungen für mehr Sicherheit beim Tauchen. Für die Einhaltung der Richtlinien ist der Taucher selbst verantwortlich. Wie bei allen Richtlinien kann man im Einzelfall abweichen. Das muss dann jedoch eine bewusste Entscheidung sein, wobei das Ziel die Verringerung von Risiken oder die Erhöhung der Sicherheit sein sollte. Unzumutbare Risiken eingehen oder sich in Situationen begeben, die nicht gut überschaubar sind, führt zu unsicherem Tauchen. In den Richtlinien werden die Themen kurz besprochen. Ausführlichere Informationen finden Sie in den Leitfäden des Niederländischen Tauchsportverbands, bzw. anderer Tauchsportorganisationen. Diese Richtlinien entsprechen den ISO-Normen, die für den Tauchsport gelten. Ärztliche Untersuchung Der Niederländische Tauchsportverband schreibt für die Taucher ein ärztliches Attest für die Ausübung des Tauchsports vor. Bis zum 50. Lebensjahr muss diese Untersuchung alle drei Jahre wiederholt werden. Danach muss die Untersuchung jährlich wiederholt werden. Bei wichtigen Veränderungen des Gesundheitszustands wie schwerer Krankheit, Unfälle oder Medikamenteneinnahme muss ein Taucher erneut untersucht werden, bevor er wieder tauchen darf. Die Tabellen und Tauchcomputer gehen von einer guten, körperlichen Verfassung aus. Um sicher tauchen zu können, muss überprüft werden, ob die körperliche Verfassung dies ermöglicht. Alternative Luftversorgung (ALV) Der Niederländische Tauchsportverband rät allen Tauchern, mit einer alternativen Luftversorgung zu tauchen, für den Fall, dass ein Buddy während des Tauchgangs mit Luft versorgt werden muss. Die alternative Luftversorgung ermöglicht es dem Buddy, den Tauchgang abzubrechen und auf sichere Art zu beenden. Wenn die Luftversorgung aus dem eigenen Atemregler gestört ist, kann man auf die eigene alternative Luftversorgung oder die des Buddys umsteigen. Störungen an der eigenen Luftversorgung können je nach dem verwendeten System auch die alternative Luftversorgung beeinflussen. Beispiele alternativer Luftversorgung sind ein Octopus- Atemregler, ein zweiter Atemregler, eine Pony-Flasche u.Ä. Bei betreuten Tauchgängen oder beim Unterricht ist eine ALV vorgeschrieben. Nederlandse Onderwatersport Bond Postbus 326 3900 AH Veenendaal T 0318 - 55 93 47 F 0318 - 55 93 48 I www.onderwatersport.org
Assistierte Aufstiege Der NOB empfiehlt die Nutzung einer primären oder alternativen Luftversorgung (ALV), um einen assistierten (Not-)Aufstieg zu machen. Daher wird auch allen Tauchern empfohlen eine ALV mitzuführen. In den Erläuterungen zu der Alternativen Luftversorgung werden einige dieser Ausrüstungsteile genannt. Ein assistierter (Not-)Aufstieg ist ein Vorgehen im Notfall, wobei ein Taucher dem anderen Taucher Luft spendet. Der Luftvorrat des Luft spendenden Tauchers wird in so einem Fall viel mehr beansprucht als vorgesehen ist. Daher muss der Tauchgang schnellstmöglich beendet werden. Aufstieg üben Wenn man während eines einzigen Tauchgangs mehrere (Übungs-) Aufstiege absolviert (Jojo-Tauchen), steigt das Risiko einer Dekompressionskrankheit. Es wird empfohlen, die Anzahl der Aufstiege zu beschränken und dabei während des letzten Aufstiegs einen Sicherheitsstopp zu machen. Der Effekt des Jojo-Tauchens auf die Dekompression ist noch nicht vollständig untersucht. Es ist jedoch bekannt, dass das Jojo-Tauchen, daher auch mehrere Aufstiege während eines Tauchgangs, das Risiko einer Dekompressionskrankheit enorm ansteigen lässt. Die Medizinische Kommission des NOB hat 2002 eine Richtlinie für das Absolvieren mehrerer hintereinander folgenden Übungsaufstiege erlassen. Sie besagt, dass höchstens 4 Aufstiege ab 15 oder 20 Meter oder höchstens 6 Aufstiege ab 10 Meter absolviert werden sollen, vorzugsweise mit einem Stopp auf 3 Metern. Aufstieg - Tarierweste Bei einem Aufstieg mit Hilfe der Tarierweste wird die Auftriebsleistung der Tarierweste genutzt. Es ist wichtig, die Auftriebsleistung der Tarierweste während des Aufstiegs gut zu kontrollieren. Aufstieg - Unkontrolliert Falls ein Taucher seinen Aufstieg mit einer zu hohen Aufstiegsgeschwindigkeit absolviert, muss er seinen Tauchgang sofort beenden. An der Oberfläche muss er dann sorgfältig überwacht werden, vorzugsweise in Reichweite von 100% Sauerstoff. Falls ein Taucher den Aufstieg mit einer viel zu hohen Aufstiegsgeschwindigkeit absolviert oder sogar einen Dekompressionsstopp auslässt, muss der Taucher schnellstmöglich 100% Sauerstoff verabreicht bekommen. Außerdem muss eine Einrichtung, die auf Dekompressionsunfälle spezialisiert ist, kontaktiert werden. Lagern Sie den Taucher komfortabel und versorgen Sie ihn mit Flüssigkeit. Aufstiegsgeschwindigkeit In den Tauchsport-Tabellen und vielen Tauchcomputern wird eine feste Aufstiegsgeschwindigkeit von 10 Metern pro Minute vorgegeben. Während des Aufstiegs haben alle Taucher mit Dekompression zu tun. Die maximale Aufstiegsgeschwindigkeit gibt beim Nullzeit-Tauchen die minimale Sicherheit in Bezug auf die Dekompression an. Eine langsamere Aufstiegsgeschwindigkeit als die maximale Aufstiegsgeschwindigkeit bringt mehr Sicherheit, solange sie nicht eine längere Tauchzeit zur Folge hat. Nederlandse Onderwatersport Bond NOB - Richtlinien für Sicheres Tauchen -2-
Ausbildungen - allgemein Tauchen ist ein Sport, bei dem sich der Mensch in eine für ihn nicht natürliche Umgebung begibt. Daher rät der Niederländische Tauchsportverband davon ab, ohne vorherige Ausbildung zu tauchen. Die Ausbildung von Tauchsportlern ist an ISO-Normen gebunden, die sehr spezielle Anforderungen an die Tauchsport-Instructor, die verwendete Ausrüstung, die Sicherheitsmittel und Abläufe und Einrichtungen des Tauchvereins oder Tauchzentrums stellen. Betreute Tauchgänge Betreute Tauchgänge bedeuten, dass ein Taucher bei der Ausbildung zum Tauchschein oder Spezialkurs keine speziellen Fertigkeiten mehr lernen braucht, sondern in den jeweiligen Bereichen Erfahrungen sammeln muss. Ein betreuter Tauchgang mit einem Schüler darf nur nach Autorisierung eines dazu befugten Instructors von einem NOB 3*- Taucher (oder gleichwertig) durchgeführt werden. Bei der Begleitung eines Tauchers bei einem Spezialkurs, muss der NOB 3*-Taucher (oder gleichwertig) im Besitz der betreffenden Spezialisierung sein. Bergseen Das Tauchen in höher gelegenen Gebieten (wie Bergseen) bringt ein verändertes Risiko für die Dekompressionskrankheit mit sich. Tauchorganisationen, die diese Spezialausbildungen anbieten, haben die Korrekturmethoden in den betreffenden Ausbildungen verarbeitet. Bleigewichte Bleigewichte müssen unter allen Umständen schubweise oder ganz abgeworfen werden können. Der Abwurf der Bleigewichte wird aus Sicherheitsgründen meistens nur an der Oberfläche trainiert. Bleigewichte unter Wasser abwerfen kann zu einem unkontrollierten Aufstieg führen. Der Abwurf des Bleigurts ist das letzte Rettungsmittel, um an die Oberfläche zu kommen. Sorgen Sie für eine korrekte Verteilung der Bleigewichte (Trimming). Mit einer leeren Tarierweste und beinahe leeren Tauchflasche muss die Taucherbrille über Wasser bleiben, wenn man die Lungen mit Luft füllt (Augen über Wasser, Atemregler unter Wasser). Bubble Check Die Buddys kontrollieren zu Beginn eines Tauchgangs gegenseitig ihre Ausrüstungen auf eventuelle Lecks. Wenn man das direkt unter der Wasseroberfläche macht, muss man ausschließlich auf Bläschen kontrollieren. Buddy-Check Bei einem Buddy-Check kontrollieren beide Buddys eines Buddy-Paares gegenseitig ihre Ausrüstung. Dabei kontrollieren sie, ob alle erforderlichen Ausrüstungsteile vorhanden sind und erkundigen sich nach deren Funktionsfähigkeit. Außerdem wird besprochen, wie man bei Notfällen vorgeht. Es ist immer gut, dass sich auch jemand anders die Ausrüstung anschaut, um sicher zu gehen, dass nichts vergessen wurde. Das ist auch der richtige Zeitpunkt, um seinem Buddy zu erklären, wie abweichende Ausrüstungsteile funktionieren, oder um zusätzliche Handzeichen zu vereinbaren. Nederlandse Onderwatersport Bond NOB - Richtlinien für Sicheres Tauchen -3-
Buddy-Leine Bei schlechter Sicht unter Wasser kann man eine Buddy-Leine verwenden, damit man den anderen nicht verliert. Direkter Kontakt mit Hilfe von Hand in Hand-Tauchen ist nicht immer erforderlich. In manchen Situationen mit schlechter Sicht kann Kontakt halten jedoch wünschenswert sein. Bei diesen Gelegenheiten wird eine Buddy-Leine verwendet, wenn beide Buddys einverstanden sind, den Tauchgang damit fortzusetzen. Fragen Sie sich (vor dem Tauchgang) selbst, ob Sie an diesem Tauchspot mit schlechter Sicht unbedingt tauchen müssen oder ob ein anderer Tauchspot nicht besser wäre. Buddy-Paare Ein wichtiges Element beim sicheren Tauchen sind die Buddy-Paare. Ein Buddy-Paar ist eine Einheit, in der zwei Taucher für die gegenseitige Sicherheit verantwortlich sind und dabei die Tauchschein-Ziele des Tauchers mit dem niedrigsten Tauchschein berücksichtigen. Bei jedem Buddy-Paar wird ein Taucher, meistens der erfahrenere und/oder der mit dem höchsten Tauchschein, als führender Taucher bestimmt. In vielen Fällen muss ein Vorfall nicht zu einem tödlichen Unfall führen, wenn ein Buddy anwesend ist, um den Taucher aus der Problemsituation zu befreien und an die Oberfläche zu bringen. Im Gegensatz dazu hat sich herausgestellt, dass die Risiken bei Tauchgängen mit mehr als 2 Personen zunehmen. Berücksichtigen Sie diesen Punkt auch in Ausbildungssituationen. Nicht nur die Zielsetzungen des Tauchscheins sorgen für Einschränkungen beim Tauchgang: Beide Buddys müssen weitgehend die Wünsche des jeweils anderen in Bezug auf Tiefe, Tauchdauer usw. berücksichtigen. Buddy - Verlieren Die Buddys vereinbaren beim Buddy-Check, wie sie vorgehen, wenn sie sich unverhofft verlieren sollten. Check den Spot „Check den Spot“ ist ein Leitfaden, mit dem der Taucher bestimmen kann, ob es mögliche Risiken beim Tauchen an einem bestimmten Tauchspot gibt. Falls die identifizierten Risiken nicht ausgeräumt werden können, ist es ratsam, einen anderen Tauchspot zu suchen oder ganz auf den Tauchgang zu verzichten. Deep-Stopp (Pyle Stopp) Nach einem Tauchgang in der Tiefe können zusätzliche Stopps die Gefahr von Dekompressionssymptomen verringern. Dekompression Jeder Tauchgang ist prinzipiell ein Dekompressionstauchgang. Für Dekompression verwenden wir Dekompressionstabellen und/oder Tauchcomputer. Wir unterscheiden Nullzeit-Tauchen, wo ein Sicherheitsstopp während des Aufstiegs ausreicht und Dekompressionstauchen, wo mehrere Stopps beim Aufstieg eingelegt werden. Nederlandse Onderwatersport Bond NOB - Richtlinien für Sicheres Tauchen -4-
Sowohl Tauchcomputer als auch Dekompressionstabellen sind nicht in der Lage, automatisch alle Korrekturen von Faktoren vorzunehmen, welche die Anfälligkeit für die Dekompressionskrankheit beeinflussen können. Sie sind lediglich die Ausgabe eines standardmäßigen Dekompressionsmodells. In so einem allgemeinen Modell werden erschwerende Umstände wie Alter, Gesundheit, Anstrengung, Übergewicht und Verletzungen nicht berücksichtigt. Den Tauchern müssen diese Umstände bewusst sein, und sie müssen sich bei der Nutzung der Tabelle und/oder des Tauchcomputers dementsprechend danach richten. Seien Sie vor allem vorsichtig mit wiederholten Tauchgängen und mehreren (Übungs-)Aufstiegen oder wiederholtem Wechsel von Tiefen während eines Tauchgangs. Bei der Dekompression wird der Stickstoffüberdruck aus dem Körper abgeleitet. Der Wert des Stickstoffüberdrucks, mit dem man an die Oberfläche kommen kann, ist für Personen in guter körperlicher Verfassung in Tabellen und Computern festgesetzt. Die Abweichung von dieser guten körperlichen Verfassung bedeutet auch eine Abweichung von dem verwendeten Rechenmodell. Doch auch bei korrekter Anwendung der Tabellen oder des Computers bleibt noch ein geringes Risiko, einen Dekompressionsunfall zu erleiden. Dekompressionsboje Die Dekompressionsboje wird im offenen Wasser bei einem Dekompressionsstopp verwendet. Die Farbe dieser Boje hat eine Funktion und ist vorzugsweise knallorange. Sie kann im Notfall für die Abgabe eines frühzeitigen Signals an der Oberfläche verwendet werden, beispielsweise beim Abtreiben, und damit die Stelle der/des Taucher/s markieren. In diesen Fällen kann man eine Dekompressionsboje verwenden, die aus der Tiefe nach oben steigen kann. Das erfordert einige Übung. Frei schwebend einen Dekompressionsstopp einlegen, ist schwierig und ungenau. Eine Dekompressionsboje ist ein ausgezeichnetes Mittel, um eine feste Tiefe einzuhalten. Ein zweiter günstiger Effekt ist die Warnung für den Oberflächenbereich. Falls man nicht direkt an die Oberfläche kommen kann, wird die Position des Buddy-Paares dem Oberflächen‐Koordinator und Skipper signalisiert. Dekompressionstauchen Dekompressionstauchen erfordert eine sorgfältige Vorbereitung und Planung. Kenntnisse und Fertigkeiten können in einem Spezialkurs erlernt werden. Genau wie beim Tauchen in geschlossenen Räumen kann man in Problemsituationen nicht direkt an die Oberfläche tauchen. Eistauchen Siehe unter Geschlossene Räume Fliegen und Tauchen Fliegen oder Reisen in höher gelegene Gebiete kurz nach dem Tauchen kann Dekompressionskrankheit verursachen. Halten Sie sich daher an die in den Dekompressionstabellen angegebenen Wartezeiten für Flüge und Entsättigung. In einer Umgebung mit einem niedrigeren Luftdruck passt sich der Körper nicht direkt vollständig an. Daher wird empfohlen, dies zu berücksichtigen. Siehe auch Reisen und Tauchen Flüssigkeitshaushalt/Dehydratation Sorgen Sie für ausreichende Aufnahme von Wasser. Nicht nur normaler Flüssigkeitsverlust, sondern auch andere Faktoren, wie die Einnahme von Kaffee und Alkohol, führen zu einem zu starken Flüssigkeitsverlust. Durch den Flüssigkeitsmangel können einige Probleme auftauchen, die verhindert werden müssen. Ein Flüssigkeitsmangel erhöht beispielsweise das Risiko der Dekompressionskrankheit. Nederlandse Onderwatersport Bond NOB - Richtlinien für Sicheres Tauchen -5-
Geräte Jeder Taucher muss die Geräte, die er selber benutzt und zugleich auch die Geräte seines Buddys, genau kennen. Außerdem muss ein Taucher in der Benutzung seiner eigenen Geräte gut geübt sein, außer wenn es um eine Tauchausbildung geht, wo er das gerade lernt. Spezialwissen in Bezug auf die Geräte kann man sich oft über Spezialisierungen oder Spezialkurse aneignen. Geschlossene Räume Diese Art von Tauchen erfordert spezielle Kenntnisse und Fertigkeiten. Unter geschlossenen Räumen versteht man: Tauchbereiche, wo die Oberfläche nicht auf direktem Weg erreichbar ist, wie z.B. beim Höhlentauchen, Eistauchen, Wrackpenetration und auch Dekompressionstauchen, weil es dabei eine Art virtuelle Decke gibt. Das Training und die vorgeschriebene Ausrüstung für derartige Taucharten gehören nicht zum Standardpaket der regulären Tauchausbildungen, sondern sind Spezialausbildungen. In Notsituationen muss ein Taucher immer schnellstmöglich an die Oberfläche. Bei dieser Art von Tauchen ist das nicht ohne weiteres möglich. Daher müssen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit der Taucher in diesen Situationen gewährleisten zu können. Gesetzgebung Sporttauchen ist an den gesetzlich genehmigten Stellen erlaubt. Diverse Gesetze und Vorschriften bestimmen, was man als Taucher darf und was man unterlassen muss. Beispiele für geltende Gesetze sind die Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung (Binnenvaart Politie Reglement - BPR), die Allgemeine Polizeiliche Verordnung (Algemene Politie Verordening - APV), das Arbeitsschutzgesetz und das Naturschutzgesetz. Gezeitenzone Das Tauchen in Gezeitenzonen erfordert zusätzliches Wissen und Fertigkeiten. Nur mit diesem Wissen kann das Tauchen in den Gezeitenzonen sicher durchgeführt werden. Tauchen in Gezeitenzonen kann mit Strömungstauchen einhergehen oder aber in einer strömungslosen Periode erfolgen. Für das Tauchen in der Strömung gibt es beim NOB Spezialkurse für Strömungstauchen. Handzeichen Jeder Taucher muss adäquat auf die international anerkannten Handzeichen, einschließlich Signale mit der Lampe und Oberflächensignale, reagieren können. Auch in Situationen, wo die Stimme nicht eingesetzt werden kann, kann es erforderlich sein miteinander zu kommunizieren. Die sehr begrenzte Anzahl der Signale ist mittlerweile auf der ganzen Welt mehr oder weniger gleich. Zusätzliche Signale kann man am besten beim Buddy-Check vereinbaren. Höhe Beim Tauchen in höher gelegenen Gebieten oder bei Reisen in die Höhe (inkl. Flüge) nach dem Tauchen, wird der Taucher einem niedrigeren Umgebungsdruck ausgesetzt. In so einem Fall muss man berücksichtigen, dass sowohl das Dekompressionsverfahren als auch die Anfälligkeit für die Dekompressionskrankheit beeinflusst werden. Einige Dekompressionstabellen wurden so entworfen, dass die betreffenden Bereiche der Tabellen problemlos korrigiert werden können. Diese Tabellen müssen jederzeit für das Tauchen in höher gelegenen Gebieten verwendet werden, um zu beurteilen, ob ein Tauchgang (Reise) aufgrund der Höhe überhaupt durchführbar ist. Schauen Sie in der Anleitung der Dekompressionstabelle nach, ob und wie die Korrekturmethoden beschrieben sind. Siehe auch Bergseen Nederlandse Onderwatersport Bond NOB - Richtlinien für Sicheres Tauchen -6-
Höhlentauchen Siehe geschlossene Räume Kompressor Im Zusammenhang mit den Arbeitsschutzgesetzen ist es erforderlich, dass nur autorisierte Personen einen Kompressor bedienen. Kondition Sorgen Sie dafür, dass Ihre geistige und körperliche Verfassung den Umständen des geplanten Tauchgangs gewachsen ist. Koordinator Siehe Oberflächen-Koordinator Leinen Die Verwendung einer Signalleine während des Tauchens, die Verbindung zwischen Taucher und Ufer, dient als Kommunikations- und Sicherheitsmittel. Beim Niederländischen Tauchsportverband sind die Leinensignale für das Tauchen an einer Leine Teil der Spezialisierungen "Retten", "Eistauchen" und "Suchen & Bergen". Leinensignale Jeder Taucher muss auf die Leinensignale, einschl. Buddy-Leinensignale, adäquat reagieren. Auch in Situationen, wo die Stimme nicht eingesetzt werden kann, kann es erforderlich sein, miteinander zu kommunizieren. Luft teilen Wenn die verfügbare Luft eines Tauchers mit einem anderen Taucher geteilt werden muss, kann zu einer alternativen Luftversorgung gewechselt werden. Wenn nur ein Atemregler verfügbar ist, wird dieser Atemregler wechselweise von den Buddys benutzt (buddybreathing). In allen Fällen gilt, dass der Tauchgang mittels korrektem, zum Tauchprofil passendem Aufstieg, abgebrochen werden muss. Die Verwendung der alternativen Luftversorgung ist eine Rettungstechnik für Notsituationen. Material Die Entwicklung des Tauchmaterials schreitet immer noch in rasantem Tempo voran. Deshalb müssen sich die Taucher bewusst sein, dass sich auch die elementaren Abläufe für Selbsthilfe und Hilfeleistungen weiterentwickeln. Falls ein Taucher nicht mit der Tauchausrüstung und den dazugehörigen Abläufen seines Buddys vertraut ist, wird abgeraten, mit ihm zu tauchen. Siehe auch Rebreathers. Medikamente Medikamenteneinnahme und Tauchen schließen sich normalerweise aus. Es ist empfehlenswert bei Medikamenteneinnahme vorab mit dem Facharzt (ein auf Tauchen und Tauchkrankheiten spezialisierter Arzt) zu besprechen, welche Tauchmöglichkeiten es mit den betreffenden Medikamenten gibt. Viele Medikamente können beim Tauchen unvorhersehbare Reaktionen hervorrufen. Nederlandse Onderwatersport Bond NOB - Richtlinien für Sicheres Tauchen -7-
Nachttauchen Nächtliche Tauchgänge erfordern zusätzliches Wissen und Fertigkeiten. Die meisten Tauchorganisationen bieten dafür Spezialausbildungen. Navigation, sowohl über als auch unter Wasser, ist im Dunkeln schwieriger als bei Tageslicht. In der Ausbildung NOB 2*-Taucher und in der NOB-Spezialisierung "Unterwassernavigation" werden dieses Wissen und diese Fertigkeiten angeboten. Netze Netze stellen eine Gefahr für Taucher dar. Halten Sie sich daher von Netzen fern. Lokalisieren Sie eventuelle Netze während dem “Check den Spot“, und passen Sie Ihre Tauchplanung dementsprechend an. Auf der Website www.onderwatersport.org können Sie nähere Infos über die verschiedenen Netzsorten finden. Nitrox und andere Mischgase Atemgase mit einer anderen Zusammensetzung und anderen Komponenten als normale Druckluft dürfen nur von Tauchern mit den entsprechenden Tauchscheinen verwendet werden. Eine Veränderung in der Zusammensetzung des Atemgases beeinflusst direkt die Dekompression. Für das Tauchen mit Nitrox, sowohl Nullzeit-Tauchen als auch Dekompressionstauchen, gibt es Spezialkurse. Der NOB bietet die Spezialkurse "Nitrox" und "Fortgeschrittenes Nitrox-Tauchen" an. Notfallplan Der Notfallplan ist Teil des “Check den Spot“ (Aufgaben-/Risiko-Analyse). Er enthält alle notwendigen Angaben für die Meldung eines Tauchunfalls wie Name und Ort des Tauchorts und alle wichtigen Telefonnummern, wie in der Beschreibung des NOB- Spezialkurses "Retten" (oder gleichwertig) beschrieben. Notfallmaßnahmen Unter Notfallmaßnahmen verstehen wir Handlungen, die in Notsituationen verrichtet werden müssen. Es wird empfohlen, diese Handlungen zumindest vor dem Tauchgang mit dem Buddy durchzunehmen oder zu besprechen, weil es in den verschiedenen Ausbildungssystemen geringe Unterschiede bei der Ausführung gibt. Diese Notfallmaßnahmen sind: 1. Handzeichen 2. Vorgehen beim Buddy-Verlieren 3. Verwendung alternativer Luftversorgung 4. Rettungsgriffe 5. Abwurf von Bleigewichten Oberflächen-Koordinator Oberflächen-Koordinator siehe Vereinstauchen Rebreather (Kreislauftauchgeräte) Das Tauchen mit Kreislauftauchgeräten erfordert spezielle Kenntnisse, Fertigkeiten und Material, was nicht in den üblichen NOB-Kursen angeboten wird. Bei der Verwendung eines Kreislauftauchgeräts haben wir nicht nur mit einer abweichenden Zusammensetzung des Atemgases zu tun, sondern auch noch mit hochtechnischer Apparatur, die eine sorgfältige Behandlung erfordert. Schenken Sie diesem Gerät beim Buddy-Check besondere Aufmerksamkeit, und instruieren Sie Ihren Buddy dementsprechend. Nederlandse Onderwatersport Bond NOB - Richtlinien für Sicheres Tauchen -8-
Rettungsgriffe Während des Buddy-Checks üben Sie die Rettungsgriffe mit Ihrem Buddy. Verschiedene Typen von Tarierwesten haben andere Bedienungsorgane und erfordern einen anderen Rettungsgriff. Reisen und Tauchen Sogar in der Druckkabine eines modernen Flugzeugs erlebt man eine derartige Senkung des Drucks, dass das Risiko einer Dekompressionskrankheit stark zunimmt. Damit man dieses Risiko so gering wie möglich hält, wird geraten: - keine Flüge innerhalb von 12 Stunden nach einem einzigen Nicht- Dekompressionstauchgang - keine Flüge innerhalb von 24 Stunden nach einem Dekompressionstauchgang oder nach diversen Tauchgängen an mehreren Tagen hintereinander - nach einem langen Flug mindestens 12 Stunden mit dem Tauchen warten. Reserve Atemgas Sorgen Sie dafür, dass Sie am Ende des Tauchgangs noch über eine ausreichende Reservemenge an Atemgas verfügen. Da der Reservevorrat nicht nur von verschiedenen Faktoren wie Größe und Fülldruck des Sets bestimmt wird, sondern auch von der Tiefe und Art das Tauchgangs, ist es nicht möglich, exakte Werte für den Reservevorrat zu nennen. Verwenden Sie für Ihren Buddy als Zeichen für den noch verfügbaren Luftvorrat vorzugsweise die Handsignale für “100 bar” und “Reserve”. Am Ende eines Tauchgangs können sich immer unvorhergesehene Umstände ergeben, welche die Nutzung der Atemgas-Reserve für eine gewisse Zeit erforderlich machen. Diese Reserve muss dann aber auf die Tauchsituation abgestimmt werden. Für tiefe Tauchgänge kann man sich beispielsweise an die 1/3 Regel halten, für einfache Tauchgänge reichen 50 bar oder 150 x P(mdd). Sauerstoff Dem Opfer eines Tauchunfalls 100% Sauerstoff verabreichen, ist eine anerkannte Erste- Hilfe-Maßnahme bei Tauchunfällen, die schwerere Schäden verhindern kann. Es ist keine den Berufsmedizinern vorbehaltene Handlung im Sinne des Gesetzes für die Berufe im privaten Gesundheitswesen (BIG). Die Verwendung des Sauerstoffgeräts wird jedoch als risikoreich betrachtet. Es bedeutet nämlich, dass der derjenige, der den Sauerstoff verabreicht, qualifiziert sein muss. Die Qualifizierung muss nachgewiesen werden (Qualifizierung mittels NOB Spezialkurs "Retten" oder "DAN Oxygen Provider"-Kurs). Die Verabreichung darf jedoch nie anstelle einer hyperbaren Sauerstoffbehandlung erfolgen. Da bei einem Dekompressionsunfall oft beide Taucher eines Buddy-Paares betroffen sind, wird empfohlen, einen Sauerstoffkoffer so auszurüsten, dass man in der Lage ist, zwei Tauchern gleichzeitig Sauerstoff zu verabreichen. Es wird empfohlen, den Sauerstoffvorrat entsprechend der Zeit, die bis zum Eintreffen ärztlicher Hilfe vor Ort überbrückt werden muss, aufzustocken. Beim Tauchen in Gewässern auf niederländischem Grundgebiet kann das Eintreffen eines Rettungswagens oft innerhalb einer Viertelstunde erfolgen. Beim Tauchen in der Nordsee oder auf großflächigen Binnengewässern dauert das Eintreffen erheblich länger. Nederlandse Onderwatersport Bond NOB - Richtlinien für Sicheres Tauchen -9-
Schleppboje Es gibt Situationen, wo die Verwendung einer Schleppboje pro Buddy-Paar wünschenswert ist (z.B. eine Strömungsboje beim Strömungstauchen). Das liegt im Ermessen des Oberflächen-Koordinators. Die teilnehmenden Taucher müssen im Umgang mit einer Schleppboje Übung haben. Eine Schleppboje treibt an der Oberfläche und ist während des gesamten Tauchgangs mit den Tauchern verbunden. Falls beide Taucher miteinander verbunden sind, reicht eine Schleppboje pro Buddy-Paar. Sicherheitsstopp Ein (Sicherheits-)Stopp für die Dauer von fünf Minuten zwischen drei und sechs Metern Tiefe am Ende jeden Nullzeit-Tauchgangs, der tiefer als acht Meter war, wird dringend empfohlen. Das Einlegen eines Sicherheitsstopps verringert die Gefahr eines Dekompressionsunfalls. Solo-Tauchen Es gibt Situationen, wo man nicht in einem Buddy-System tauchen kann. In so einem Fall kann sicher getaucht werden, wenn der Taucher angeleint und ständig in Verbindung mit dem Leinenführer ist. Die Leine muss an einem festen Punkt gesichert sein. Die Leinensignale müssen dem Taucher und dem Leinenführer bekannt sein. Für Notfälle ist die Anwesenheit eines vollständig ausgerüsteten und angeleinten Standby- Tauchers ratsam. Ein Buddy bietet in den meisten Fällen zusätzliche Sicherheit. Standby-Taucher Die Anwesenheit eines Standby-Tauchers liegt im Ermessen des Oberflächen- Koordinators. Falls ein Standby-Taucher für notwendig erachtet wird, reicht in vielen Fällen ein Standby in Schnorchelausrüstung. Der Oberflächen-Koordinator ist derjenige, der eventuelle Aktivitäten des Standby-Tauchers koordiniert. Tarierung Es wird empfohlen, sich das Austarieren gründlich anzueignen. Eine gute Tarierung kann den Auftrieb und Abtrieb kompensieren und somit einen unkontrollierten Aufstieg des Tauchers oder Schaden am Boden durch einen heftigen Abstieg verhindern. Außerdem sorgt eine gute Tarierung dafür, dass der Taucher vom Boden fern bleibt, wodurch das Risiko eines Kontakts mit gefährlichen Pflanzen und Tieren verringert wird. Tarierungssysteme Ein Taucher muss in der Lage sein, den Auftrieb unter Wasser zu kompensieren. Achten Sie darauf, dass die Passform der Tarierweste gut ist und der Auftrieb auch in größeren Tiefen ausreichend kompensiert werden kann. Alle Tarierwesten müssen eine mechanische Vorrichtung zum Aufblasen und Ablassen von Luft und ein Überdruckventil aufweisen. Die Tarierweste, die zugleich Rettungsweste ist, muss ohnmachtssicher sein. Das ist nicht bei allen Tarierwesten der Fall. Achten Sie daher auf die beiliegende Gebrauchsanleitung. Tarierweste Aufblasvorrichtung Jede Tarierweste hat eine mechanische Aufblasvorrichtung. Diese kann mit Hilfe einer kleinen Druckluftflasche aktiviert werden. Der Inhalt der kleinen Tarierwesten-Flasche eignet sich für das Füllen der Tarierweste an der Oberfläche und kann nicht als Ersatz für den Inflator betrachtet werden. Nederlandse Onderwatersport Bond NOB - Richtlinien für Sicheres Tauchen - 10 -
Tauchcomputer Berücksichtigen Sie, dass es Faktoren gibt, welche die Anfälligkeit für die Dekompressionskrankheit beeinflussen, die weder im Tauchcomputer noch in der Dekompressionstabelle aufgenommen sind. Daher wird empfohlen, bei der Benutzung von Tauchcomputern nicht an die Grenzen zu gehen. Die Empfehlung für sicheres Tauchen in den Tabellen gilt auch für das Tauchen mit einem Tauchcomputer. Tauchen im Meer und in großflächigen Binnengewässern Tauchen im Meer von Wasserfahrzeugen aus und in großen Binnengewässern erfordert spezielles Wissen, besondere Fertigkeiten und das entsprechende Material. Beim Tauchen von einem Wasserfahrzeug aus, sind zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich. Diese Kenntnisse können bei der NOB-Spezialisierung "Wracktauchen" (oder ähnliches) erworben werden. Tauchen von einem Schiff Aufgrund der besonderen Umstände ist hier die Anwesenheit eines Oberflächen- Koordinators erwünscht. An Bord eines Schiffs hat der Skipper das Sagen. Er trifft die Entscheidungen unter Berücksichtigung einer verantwortungsvollen Schiffsführung, der geltenden Gesetze (z.B. Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung) und der Sicherheit der Personen an Bord und im Wasser. Tauchflaschen/Tanks Die Tauchflaschen (Tanks) müssen ein gültiges Prüfzeichen aufweisen. Das Füllen der Tauchflaschen darf nur bis zum erlaubten Betriebsdruck erfolgen. Überfüllen ist lebensgefährlich. Auch für Tauchflaschen gelten die behördlichen Vorschriften. Diese beziehen sich nicht nur auf die Prüfung, Farbe und Kennzeichnungen auf der Tauchflasche, sondern regeln auch deren Transport. Wärme kann den Druck vorübergehend etwas über den Betriebsdruck ansteigen lassen. Die Tauchflaschen müssen bei Lagerung und Transport gesichert sein. Taucherflagge Die internationale Alpha-Flagge (aus starrem Material) muss und darf auch nur benutzt werden, wenn Taucher im Wasser sind. Für die Verwendung und Ausführung gelten die gesetzlichen Vorschriften der Binnenschifffahrtsstraßen-Ordnung. Auf internationaler Ebene werden auch andere Signalflaggen verwendet. Tiefe Pro Tauchschein-Niveau gelten Beschränkungen für die Tiefe. Bei den Tauchorganisationen werden Tiefenbeschränkungen pro Tauchschein in den Ausbildungsprogrammen gehandhabt. Trockentauchanzug Die Auftriebsleistung eines Trockentauchanzugs an der Oberfläche bietet keine ausreichende Sicherheit, weil die Luft einfach entweichen kann. Daher wird die Benutzung einer Rettungsweste als Mindestmaßnahme für zusätzliche Auftriebsleistung an der Oberfläche empfohlen. Siehe NOB-Spezialisierung "Trockentauchen" (oder gleichwertig) für die Anwendungsart. Die Luft in einem Trockentauchanzug ist nicht gebunden. Im Zusammenhang mit den Wendeeigenschaften ist es erwünscht, dass der Taucher über eine Einrichtung verfügt, die bewirkt, dass er mit dem Kopf über Wasser treiben kann. Uneingeschränktes Tauchen im Urlaub Siehe Wiederholungstauchgang Nederlandse Onderwatersport Bond NOB - Richtlinien für Sicheres Tauchen - 11 -
Unfälle / Zwischenfälle Jedem Sporttaucher, der an einem Tauchunfall oder Zwischenfall beteiligt ist, wird dringend empfohlen, diesen bei der DOSA (DuikOngevallen Statistiek & Analyse =Tauchunfälle, Statistik & Analyse) zu melden. Online (www.duikongevallen.nl) oder telefonisch +31 (0)318-559347 kann ein Meldeformular angefordert werden. Es sollte so komplett wie möglich ausgefüllt und zurückgeschickt werden. Die ausgefüllten Angaben werden streng vertraulich behandelt und dienen lediglich statistischen Zwecken, um die Sicherheit zu analysieren und zu erhöhen. Von Unfällen müssen wir lernen. Diese Richtlinien sind größtenteils diversen Unfallmeldungen zu verdanken. Ungerade Anzahl Der Niederländische Tauchsportverband rät davon ab, in niederländischen Gewässern zu dritt zu tauchen, vor allem, wenn eine Buddy-Leine verwendet wird. Das Tauchen zu dritt hat in vielen Fällen zu Zwischenfällen oder Unfällen geführt. Berücksichtigen Sie diesen Punkt auch in Ausbildungssituationen. Unterricht/Tauchausbildung Ein Unterrichts- / Ausbildungstauchgang fällt in den Verantwortungsbereich des ausführenden und dazu befugten Instructors bei Schwimmbadausbildung: NOB 1*- Instructor (oder gleichwertig); bei Freiwasserausbildung: NOB 2*-Instructor (oder gleichwertig) Bei der Durchführung eines Unterrichts- / Ausbildungstauchgangs ist dieser Instructor für das Vorhandensein, bzw. die korrekte Verwendung, folgender Elemente verantwortlich: 1. Unterrichtsplan für diesen Tauchgang 2. Infos über die Teilnehmer, zu denen u.a. die Adresse, Geburtsdatum, Tauchscheine und ärztliches Attest der Teilnehmer zählen* 3. „Check den Spot“ (Aufgaben-/Risiko-Inventarisation) des Tauchplatzes, einschl. Notfallplan für den Tauchplatz* 4. Tauchplanung für das Atemgas des auszuführenden Tauchgangs (Teil des Logbuchs) 5. geeignete Ausrüstung, seine und die des Schülers, vor dem auszuführenden Tauchgang 6. Oberflächenunterstützung für die Mobilisierung von Hilfe.* Der Instructor, der die Verantwortung während des Unterrichts- / Ausbildungstauchgangs trägt, muss Zugang haben zu 1. einem Sauerstoffset, das mindestens 15 Liter Sauerstoff pro Minute für die Dauer von 20 Minuten liefern kann* 2. einer Erste-Hilfe-Ausrüstung, die für die geplante Aktivität geeignet ist* 3. einem Handy oder einem Marifon (UKW-Funkgerät in NL).* Bei der Durchführung des Unterrichts- / Ausbildungstauchgangs muss der Instructor 1. im Besitz eines gültigen, ärztlichen Attests sein 2. darauf achten, dass der Tauchgang nicht tiefer als 50 Meter geht 3. bei einem Tauchgang eine max. Dekompressionszeit von 20 Minuten eingehalten wird 4. darauf achten, dass ein absoluter pO2Grenzwert von 1,4 bar nicht überschritten wird. 5. Er muss körperlich und geistig fit und 6. in der Lage sein, die Tauchgefahren zu erkennen und möglichst zu verhindern. *Bei der Durchführung eines Ausbildungstauchgangs während eines vom Verein organisierten Tauchgangs kann der Verein die Einrichtung stellen. Nederlandse Onderwatersport Bond NOB - Richtlinien für Sicheres Tauchen - 12 -
Vereinstauchen / Oberflächen-Koordinator Bei den Anbietern von Aktivitäten für Freizeittaucher (Tauchverein / Tauchzentrum) werden drei Dienstleistungsbereiche unterschieden: 1. Unterricht / Tauchausbildung 2. Freizeittauchen und Tauchbegleitung, wo die Fertigkeiten der Schüler in der Praxis geübt werden oder wo sie neue Situationen, für die keine spezielle Tauchausbildung erforderlich ist, kennenlernen. 3. Verleih von Tauchausrüstung Die Verantwortung für die Tauchausbildung übernimmt der jeweilige Instructor. Die Verantwortung für die restlichen Tauchgänge übernimmt der Vorstand des Vereins (bzw. Stiftung) oder der Eigentümer des Tauchzentrums. Der Anbieter entscheidet nach Rücksprache mit einem NOB 2*-Instructor oder gleichwertig (ISO Level 2 Scuba Instructor) über die Auswahl des Tauchspots und den für die Teilnahme an diesem Tauchgang erforderlichen Tauchschein. Für die Leitung des Tauchgangs vor Ort benennt der Anbieter einen Oberflächen- Koordinator, der mindestens im Besitz des Tauchscheins NOB 3*-Taucher oder Gleichwertiges (ISO Level 3 Dive Leader) ist. Der Anbieter stattet den Oberflächen-Koordinator mit Folgendem aus 1. ein Check den Spot-Formular (Aufgaben-/Risiko-Inventarisation) des Tauchorts mit einem Notfallplan für diesen Tauchplatz 2. ein Sauerstoffset, das mindestens 15 Liter Sauerstoff pro Minute für die Dauer von 20 Minuten liefern kann 3. eine für die geplante Aktivität geeignete Erste-Hilfe-Ausrüstung 4. ein Handy oder ein Marifon (UKW-Funkgerät in NL) 5. alle für die auszuführenden Tauchgänge benötigten zusätzlichen Materialien 6. Infos über die Teilnehmer, zu denen Adresse, Geburtsdatum, Tauchscheine und ärztliches Attest der Teilnehmer zählen 7. Infos für die Teilnehmer über ihren Vertreter vor Ort, den Oberflächen-Koordinator und „Wer macht was?“-Infos. Der Oberflächen-Koordinator ist verantwortlich für 1. die letzte Check den Spot-Kontrolle (Aufgaben-/Risiko-Analyse), wo nach Rücksprache mit dem anwesenden 3*-Taucher und/oder Instructor entschieden wird, ob der geplante Tauchgang stattfinden kann 2. die Einteilung und das Briefing der Buddy-Paare bei begleiteten Tauchgängen und Freizeit-Tauchgängen 3. die Erstellung des Tauch-/Luftplans (über das Logbuch) der Buddy-Paare bei den begleiteten Tauchgängen und den Freizeit-Tauchgängen. Der Oberflächen-Koordinator kann vor Ort Aufgaben an andere delegieren. Er bleibt jedoch für die Eignung (Kenntnisse und Können!) der Personen, an die er die Aufgaben delegiert, verantwortlich. Vollgesichtsmaske Falls der Taucher eine Vollgesichtsmaske verwendet, ist es ratsam, zusätzlich zur alternativen Luftversorgung eine normale Taucherbrille für Notsituationen bei sich zu haben. Die Verwendung einer Vollgesichtsmaske erfordert zusätzliche Kenntnisse und Fertigkeiten. Nederlandse Onderwatersport Bond NOB - Richtlinien für Sicheres Tauchen - 13 -
Wiederholungstauchgang Ein Wiederholungstauchgang ist jeder Tauchgang, bei dem der restliche Stickstoff nach einem vorherigen Tauchgang noch nicht vollständig abtransportiert wurde. In den meisten Tauchtabellen sind das Tauchgänge, die innerhalb eines Zeitraums von 15 Minuten bis 18 Stunden nach Beendigung des vorherigen Tauchgangs anfangen. Ein Wiederholungstauchgang ist ein Tauchgang, wenn bei jenem Tauchgang mit zusätzlichem Stickstoff infolge vorheriger Tauchgänge gerechnet werden muss. Die meisten Dekompressionstabellen können restlichen Stickstoff nur bis 18 Stunden nach einem Tauchgang berücksichtigen. Wenn jedoch mehrere Tage hintereinander mehrmals pro Tag getaucht wird, sind 18 Stunden Entsättigungszeit zu kurz. Die Zuverlässigkeit eines jeden Dekompressionsmodells sinkt in so einem Fall sehr stark. Der NOB empfiehlt bei mehreren Tauchgängen an hintereinander folgenden Tagen, vorsichtiger mit der Dekompressionsempfehlung umzugehen und regelmäßig Ruhetage einzulegen. Wracktauchen Das Wracktauchen erfordert mehr Kenntnisse und Erfahrungen als in den üblichen Tauchkursen vermittelt wird. Der Niederländische Tauchsportverband bietet dafür den Spezialkurs "Wracktauchen" an. Wrackpenetration ist eine gesonderte Disziplin, die in den Bereich Tauchen in geschlossenen Räumen fällt. Zusätzlich zu der konservativen Luftplanung sind Ortsbestimmung und Strömungsbestimmung vor Ort Kenntnisse, die in einem Spezialkurs erlernt werden müssen. Zeittabelle Eine ausführliche Tauchplanung in Form einer Zeittabelle, eventuell mit Alternativen für mehrere Szenarien. Nederlandse Onderwatersport Bond NOB - Richtlinien für Sicheres Tauchen - 14 -
Sie können auch lesen