Der Blick für das perfekte Eis - CC Thun Regio

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Der Blick für das perfekte Eis - CC Thun Regio
13.1.2019                                              Jungfrau Zeitung - Der Blick für das perfekte Eis

  CURLING 12. JANUAR 2019

  Der Blick für das perfekte Eis
  Für die Schweizer Meisterschaften in Thun vom 9. bis 17. Februar muss
  alles stimmen. Besonders wichtig ist natürlich die Unterlage. Dafür
  sorgt René Friedli. Doch um das perfekte Eis zu schaffen, muss alles
  harmonieren.
  von Urs Häfliger

  Eismeister René Friedli sorgt in der Curlinghalle Thun für die perfekt bespielbare Fläche. Dies wird besonders bei der
  Schweizer Meisterscha vom 9. bis 17. Februar wichtig sein.                                                   Fotos: Urs Häfliger

  Seit 7.15 Uhr ist René Friedli aus Steffisburg in der Curlinghalle in Thun am Tag des Interviews. So
  könne der 52-Jährige den Spielbetrieb ab Mittag gewährleisten, wie er ausführt. Es sei aber nicht
  immer so, dass sich wirklich jemand um 12.00 Uhr in der Halle befinde. An diesem Tag jedoch
  schon – und sie sind mit seiner Arbeit zufrieden. Die Steine «curlen» bis ins Haus. «Es fasziniert
  mich. Man merkt, dass das Eis lebt», schildert der Eismeister.

  Seit 1997 sorgt Friedli für das perfekte Eis in der Curlinghalle. Vorher arbeitete er als Bademeister
  im Strämu oder im Schwäbisbad. Er wechselte sozusagen vom Sommer in den Winter – wegen
  seines Hobbys:
    Die Jungfrau   «Ich verwendet
                 Zeitung habe damals  Eishockey
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  Möglichkeit gebe, bei ihnen zu arbeiten. Zunächst gab es nichts, plötzlich hat mich dann jemand
  angefragt für das Eis in der Curlinghalle. So bin ich dazu gekommen.»

  Wichtiger Austausch
  Friedli arbeitete zunächst 40 Prozent und half dabei seinem Vorgänger. Doch dieser wurde krank –
  und verstarb kurz darauf. Friedli war noch unerfahren und war von heute auf morgen für das
  perfekte Eis zuständig. Um ihn zu unterstützen, wurde ein Experte aus Kanada geholt, um ihn
  komplett mit der Materie vertraut zu machen. Unter anderem auch dem sogenannten «Pebeln», bei
  dem entmineralisiertes Wasser, dem auch die organischen Elemente entnommen wurden, aufs Eis
  getröpfelt wird, damit die Curling-Steine auch wirklich curlen können. «Ich habe auf den
  Parkfeldern vor der Curlinghalle geübt», schildert Friedli seine Anfänge.

  Trotzdem dauerte es noch ein wenig, bis er für sich dem Begriff «Eismeister» gerecht wurde. «Am
  Anfang waren die Leute unzufrieden, das Eis war nicht gut, und es gab ab und zu Nebel in der
  Halle. Es war wirklich nicht gut. Das hat mich dann mitgenommen», schildert er seine damalige
  Gefühlslage. Sein Wissen wurde mit der Zeit jedoch umfangreicher. «Ich habe mich mit
  verschiedenen Eismeistern ausgetauscht und habe so viel gelernt.»

  Nachdem die Grundlage der Eisfläche steht, benötigt es den Feinschliff. Zunächst wird die Oberfläche abgehobelt, dann
  kommt das «Pebeln» ins Spiel. Dazu benötigt es das richtige Wasser mit der richtigen Temperatur.

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  Fürs «Pebeln» gibt es verschiedene Aufsätze.

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       wird das
            das Wasser
                Wasser auf
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                           der Eisfläche  verteilt.
                               Eisfläche verteilt.

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  Daraus entstehen die sogenannten «Pebel», also kleine Eistropfen, die das Curlen der Steine erst ermöglichen.

  Versiegeln und schwemmen
  Zudem hat die Stadt dafür gesorgt, dass die Möglichkeiten in der Halle kontinuierlich verbessert
  werden, so wurde etwa vor drei Jahren eine Anlage zur Senkung der Luftfeuchtigkeit installiert. «So
  wurden die Möglichkeiten, gutes Eis vorzubereiten, stetig verbessert. Inzwischen darf ich schon
  zufrieden sein.»

  Um die perfekte Unterlage fürs Curling zu schaffen, muss Friedli einiges beachten. Dies beginnt
  bereits Mitte September. Dann muss er nämlich zunächst die im Boden eingelegten Betonplatten
  kühlen. Das dauert rund vier Tage. Im Anschluss muss er die Betonplatten mit Wasser
  «versiegeln», sodass sich keine Luft darunter befindet. Dann folge die «Schwemmung». Das heisst,
  dass Friedli mit Wasser die notwendige Eisschicht erstellt. Insgesamt dauert es rund zehn Tage, bis
  das Eis bereit ist.

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  Doch zunächst müssen die Spitzen der «Pebel» noch mit einem Messer abgeschnitten werden.

  Diese Messer sind extrem scharf.
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  Zum Abschluss – und auch bei den kommenden Schweizer Meisterscha en – gilt es die verschiedenen Faktoren wie
  Lu feuchtigkeit, die Temperatur in der Halle, vom Eis und von der Lu im Auge behalten.

  Alles für die Elite
  Steht die Grundlage zum Curling, folgt der Feinschliff. Das Eis wird jeden Morgen abgehobelt, dann
  kommt das «Pebeln» und zum Schluss noch der Gang mit dem Messer, damit die Spitzen der
  «Pebel» abgeschnitten werden. Gerade bei der Schweizer Meisterschaft ist das mehrmals täglich
  der Fall. Gleichzeitig muss Friedli die Luftfeuchtigkeit, die Temperatur in der Halle, vom Eis und
  von der Luft im Auge behalten. Bei einem Turnier ist dies konstant der Fall: «Man muss ein Gespür
  für das Eis und für das Spiel entwickeln, dann kann man auch entsprechend reagieren», sagt
  Friedli.

  Wie kann man perfektes Eis für eine Schweizer Meisterschaft über neun Tage garantieren? «Es ist
  sicherlich ein Druck, weil vieles zusammenpassen muss.» Das heisst, dass Friedli während der
  Spiele vor dem Computer sitzen und die Luftfeuchtigkeit und die Temperaturen beobachten wird.
  «Wir werden nicht einfach auf einen Stuhl sitzen können und es geniessen.» Schliesslich gehe es
  um etwas: «Das Eis muss gut sein, denn es kommen die Besten, und wir werden alles dafür tun,
  dass wir die besten Voraussetzungen schaffen können.» Dafür lohnt es sich auch, früh aufzustehen.
  ARTIKELINFO
  Artikel Nr. 170765   12.1.2019 – 07.00 Uhr    Autor/in: Urs Häfliger

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