SaiSon der Superlative - rückblick 76 partien 37 Spieler
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FC Basel 1893 / NR. 3 / Juni 2013 Rückblick Saison der Superlative Statistik 76 Partien 37 spieler CHF 8.–/EUR 5.50
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Editorial
inteam
ENGINEERED TO EXCITE
Nicht
alles wird
anders
Entschuldigen Sie bitte, dass Sie an dieser Stelle zum ersten Mal
seit der Lancierung des «Rotblau Magazins» im Jahr 2002 nicht
das Editorial von Josef Zindel vorfinden. Zur allgemeinen Beru-
higung der Gemüter sei allerdings vorausgeschickt: Es handelt
sich um eine einmalige Ausnahme – bereits in der nächsten Aus-
gabe vom August 2013 räume ich hier das Feld wieder und «JoZ»
übernimmt seinen angestammten Platz. Grund für die Aus-
nahme ist der Folgende: Josef Zindel wird, wie Sie vielleicht
bereits anderweitig erfahren haben, am Ende dieses Monats offi-
ziell etwas kürzer treten. Als Mediensprecher und Öffentlich-
keitsbeauftragter des FC Basel 1893 wird ihm per 1. Juli 2013
Andrea Roth folgen. Sein Büro auf der FCB-Geschäftsstelle –
es war zweifellos eines der umtriebigsten im dritten Stock des
St. Jakob-Turms – löst er auf und verschifft einen grossen Teil des
Inhalts in sein neues Heim in der Laufentaler Gemeinde Blauen,
wo er derzeit gerade von Pratteln aus hinzieht.
Einiges wird also anders in der Beziehung zwischen dem FCB
und «JoZ» – aber bei Weitem nicht alles: Josef Zindel wird in
einem reduzierten Pensum unter anderem im Rahmen der An-
fang 2013 neu aufgegleisten FCB-Medien immer noch als Re-
daktionsleiter das «Rotblau Magazin» inhaltlich verantworten
und bei den anderen Printmedien tatkräftig mitwirken. Deshalb
wird er zum Beispiel für Redaktionssitzungen nach wie vor
regelmässig den Weg in den St. Jakob-Turm finden, vielleicht
steht er mir dabei auch weiterhin für eine traditionelle Partie
«Büro-Handball» mit dem kleinen Champions-League-Ball zur
Verfügung – es wäre fahrlässig, wenn er seine beachtlichen
TECHNOLOGIE – MIT DEN FÜHRENDEN Reflexe als Torhüter nicht auch künftig à jour halten würde.
FAHRZEUGHERSTELLERN ENTWICKELT – Zudem darf man «JoZ» weiterhin an allen FCB-Heimspielen
UM DIE LEISTUNG IHRES FAHRZEUGES
erwarten, und es ist nicht völlig auszuschliessen, dass er auch
ZU STEIGERN.
künftig nicht mit hundert Prozent aller Schiedsrichterentscheide
einverstanden sein wird. Demgegenüber wird er, anders als in
UNSERE PARTNER IN DER REGION: den letzten elf Jahren, sicher nicht mehr an jede Auswärtspartie
des FCB fahren. Zwischendurch aber dürfen seine FCB-Mitrei-
Halbeisen AG Aesch* Halbeisen AG Füllinsdorf* senden sicherlich nach wie vor damit rechnen, bei einer Fahrt
nach Sion, Lausanne, St. Gallen oder Thun von ihm die Schweiz
Adam Touring GmbH Allschwil Euromaster SA Kaiseraugst
erklärt zu bekommen; sässe Josefs Geografielehrer jeweils im
Pneu Fuchs Basel AG Allschwil Emil Frey AG Münchenstein Auto, dieser würde vor Stolz platzen.
Adam Touring GmbH Basel Pneu Egger Münchenstein Etwas wird Josef Zindel sicher nicht vermissen in Zukunft:
Central Garage AG Basel Pneu Egger Muttenz Die verflixte Fliegerei an die internationalen Auswärtsspiele –
hoch über den Wolken fühlte er sich weit weniger wohl als mit
Emil Frey AG Basel Fuoco Garage Muttenz*
festem Boden unter den Füssen. Handkehrum hatte er gegen teils
Garage Lavino AG Basel Kestenholz Auto AG Oberwil lange und «gesprächsintensive» Abende in den Hotelbars dieser
Pneuhaus First Stop Pratteln Welt mit dem FCB-Staff und rotblauen Urgesteinen wie Gusti
Spalenring-Service Basel Kestenholz Auto AG Pratteln Nussbaumer oder Ruedi Zbinden selten etwas einzuwenden,
Pneuhaus Zeller AG Basel regelmässig lief er, der Kommunikationsmensch, bei diesen
ASAG Auto-Service AG Pratteln*
Gelegenheiten zur Hochform auf. Sehr zur Unterhaltung der
Halbeisen AG Basel* Lenkgeometrie-Center Tischgenossen.
Kestenholz Basel AG Basel* Pneu-Service GmbH Pratteln*
Solche Gelegenheiten wird es weiterhin geben. Einiges wird sich
Pneuhaus Gysin AG Birsfelden Auto Götte AG Reinach verändern, anderes nicht. Zum Glück.
CH Pneu & ASAG Auto-Service AG Reinach*
Festmobiliar GmbH Dornach* Garage Hollenstein AG Reinach* Remo Meister
Euromaster SA Füllinsdorf Garage Schmid Reinach*
rotblau 3
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© 2013 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.
Impressum/Inhalt
Rotblau Nr. 3, 12. Jahrgang Editorial Nicht alles wird anders 3
Magazin Juni 2013
ISSN 1660-087
Inhalt/Impressum 5
Auflage 25 000 Objektiv Der Schweizer Fussballmeister 2013 6
Herausgeber FC Basel 1893 AG
Birsstrasse 320 A Banalyse Klatsch und so 8
CH-4052 Basel
Telefon +41 61 375 10 10 Inteam Die Saison der Superlative 10
Fax +41 61 375 10 11
Mail rotblau@fcb.ch
Redaktion FC Basel 1893 AG
Medien
Birsstrasse 320 A
CH-4052 Basel
Telefon +41 61 375 10 10
Fax +41 61 375 10 11
Mail rotblau@fcb.ch
Medien-Management
FC Basel 1893 Remo Meister
Redaktionsleitung Josef Zindel
Ständige Mitarbeiter Sereina Degen
Martin Dürr
Feldstudie Die FCB-Physiotherapeuten 24
Caspar Marti
Remo Meister
Lukas Müller
Hansjörg Schifferli
Ständige Fotografen Sacha Grossenbacher
Hans-Jürgen Siegert
Uwe Zinke
Freshfocus
Keystone
Anzeigenleitung Numa Frossard
Anzeigen-
koordination Felix Hollenstein
Anzeigen FC Basel 1893 AG
VIF Very Important Fan 30
Anzeigen
Birsstrasse 320 A 33 Dreimal elf Fragen an Raphael Wicky 32
CH-4052 Basel
Telefon +41 61 375 10 10
Fax +41 61 375 10 11 Carton jeune Der FCB-Nachwuchs 35
Mail inserate@fcb.ch
Damals Uwe Wassmer 38
Satz und Druck Reinhardt Druck Basel
Missionsstrasse 36
CH-4012 Basel Ballerina Die FCB-Frauen 42
Telefon +41 61 264 64 64
Fax +41 61 264 64 65
Mail rotblau@reinhardt.ch Carte blanche Alex Frei 48
Layout Stefan Escher
Abonnemente Reinhardt Media Service
Missionsstrasse 36
CH-4012 Basel
Telefon +41 61 264 64 50
Fax +41 61 264 64 86
Mail verlag@reinhardt.ch
Einzelpreis CHF 8.00 / EURO 5.50
Abonnement CHF 40.00 / EURO 30.00
Torheit Martin Dürrs Kolumne 57
Organ
«Rotblau Magazin» ist das offizielle Magazin Dr. Fussball Das grosse FCB-Quiz 58
der FC Basel 1893 AG für Mitglieder sowie
Inhaberinnen und Inhaber von Jahreskarten des
FC Basel 1893. Juni 2012–Juni 2013 Namen Zahlen Daten Fakten 60
Das Magazin ist via Kioskverkauf oder Abonne-
mente auch allen anderen zugänglich.
Der Nachdruck von Text und/oder Illustrationen Aussicht Das nächste «Rotblau Magazin» 94
ist nicht erlaubt.
Für unverlangt erhaltene Manuskripte oder Die Poster Yann Sommer und Markus Steinhöfer
Illustrationen lehnen Verlag und Redaktion jede
Haftung ab.
in dieser Ausgabe eingelegt
Fotos: Sacha Grossenbacher
rotblau 5
Objektiv Nach 1953, 1967, 1969, 1970, 1972, 1973, 1977, 1980, 2002 6 rotblau
2, 2004, 2005, 2008, 2010, 2011, 2012 auch Meister 2013!
rotblau 7
BAnalyse
SaisonBuch
Saison 2012/2013: Spezial
angebot für «Rotblau»-Leser
Der FC Basel 1893 hat in der vergangenen
Saison Geschichte geschrieben – in der
Raiffeisen Super League wie auch auf
internationalem Parkett. Und der FCB ist
weiter die Lokomotive für den Schweizer
Spitzenfussball; der Zuschauerrekord der
Meisterschaft 2012/2013 ist nur ein
Aspekt dieser Entwicklung. Zur Doku-
mentation und auch als Erinnerung an
besonders schöne Momente ist nun das
Buch «Saison 2012/2013» erschienen: Es
lässt alle Highlights von der Meisterfeier
in Basel über bissige Marder in Thun bis
hin zu den Emotionen rund um den Pen-
Generalversammlung
altypunkt nochmals Revue passieren –
auf 224 Seiten (Format 200×280 mm) mit
den schönsten Fotos in bester Druckqua-
lität, den wichtigsten Geschichten und Am Montag, 27. Mai 2013, lud der FC Basel gewählt, Präsident Bernhard Heusler gar
allen Zahlen und Fakten von der 1. bis zur 1893 zu seiner ordentlichen Generalver- mit einer stehenden Ovation. Es herrschte
36. Runde. sammlung, die von Barbara Bigler zum generell eine sehr positive Grundstim-
Leserinnen und Leser von «rotblau» 24. Mal perfekt organisiert wurde. Im mit mung, zumal das Geschäftsjahr 2012 ja
erhalten das Buch zum Sonderpreis von 526 Stimmberechtigten gefüllten Saal auch sportlich eines der erfolgreichsten
nur Fr. 25.– (zzgl. Porto) statt Fr. 34.80 San Francisco im Congress Center der in der Geschichte des Clubs war, wurde in
(Buchhandel). Bestellmöglichkeiten über Messe Basel standen an dieser 119. GV jenem Jahr doch die Qualifikation für den
den bei gelegten Flyer oder via Internet die hervorragenden Geschäftszahlen des Achtelfinal der UEFA-Champions-League
www.footmagazin.ch. Geschäftsjahres 2012 bei einem Gewinn sowie das Double gefeiert. Beendet wurde
von 15 Millionen Franken und einem die gut 89-minütige GV, an der zu Beginn
Umsatz von über 80 Millionen Franken auch die gesamte erste Mannschaft anwe-
im Mittelpunkt. Der Vorstand mit den send war, mit der Ehrung von Karl Oder-
AG-Verwaltungsräten Bernhard Heusler, matt, der zu seinem 70. Geburtstag von
Adrian Knup, Stephan Wertmüller, René Bernhard Heusler und mit der Akklama-
Kamm, Georg Heitz sowie mit Benno Kai- tion der Mitglieder zum ersten «Ehrencap-
ser, Dominique Donzé und Reto Baum- tain» des FCB. Damit weiss Marco Streller,
gartner wurde per Akklamation wieder was ihn am 18. Juni 2051 erwartet!
«Saison 2012/2013»
Verlag Martin + Schaub GmbH
Texte: Michael Martin, Daniel Schaub
Gestaltung und Satz: Fabienne Steiger
Druck: Reinhardt Druck, Basel
ISBN: 978-3-7245-1936-2
8 rotblau
Fanshop in
Der Manor
Am 31. Mai 2013 eröffnete der FCB in der
Manor Basel an der Greifengasse 22 einen
neuen Fanshop – den ersten in der Innen-
stadt. Schon tags zuvor standen nach der
zeremoniellen Eröffnung durch Manor-
Direktor Marcel Schnider und FCB-Ver-
kaufsleiter Numa Frossard aber die Fans
Schlange, um bei Mohamed Elneny,
Aleksandar Dragovic, Mohamed Salah,
Valentin Stocker und Markus Steinhöfer
ein Autogramm zu ergattern.
Meister noch unter uns: Paul Stöcklin, Peter
Redolfi und Kurt Thalmann, der aus
1953 gesundheitlichen Gründen als Einziger
in der Lage war, zu einer kurzen Ehrung
durch Bernhard Heusler und Karl Oder-
Drei aus der ersten Meister-Mannschaft matt vor dem Servette-Spiel ins «Joggeli»
des FCB, die den Titel 1953 holten, sind zu kommen.
Der Feier- Der
macher Storch
Seit Jahren ist Elio Tomasetti dem FCB Es kreiste der Storch um den Glasturm
stets dann eine riesige Stütze, wenn es und die FCB-Geschäftsstelle und traf die
gilt, eine Meisterfeier auf dem Barfi zu administrative Leiterin des – nomen est
organisieren – so auch dieses Jahr. Nach omen – Nachwuchses: Bianca Corti wird
getaner Arbeit feierte Tomasetti bei «Papa Mitte September Mutter, nachdem der
Joe’s» zusammen mit dem Basler Ballett- Storch im Auftrag ihres Lebensgefährten
direktor Richard Wherlock, der sich ver- Dominik Ziegler seinen Auftrag erfüllt
geblich mit seinem neuerdings wuchern- hatte.
den Bart zu tarnen versuchte.
rotblau 9
inteam Die Saison der Superlative Orte, Spiele, Tor Anekdoten hoch
Tore,
h sieben
Einverstanden, das Double wurde dieses Mal nicht erreicht: Wer aber zum
vierten Mal in Folge Schweizer Fussballmeister wurde und so «by the way»
in sechs zusätzlichen Cupspielen den Final und darüber hinaus in
20 Europacup-Spielen auch noch die Halbfinals der UEFA Europa League
erreicht, darf mit Fug und Recht von einer Saison der Superlative reden.
«Rotblau Magazin» tut es auf den folgenden Seiten und schaut zurück
auf ausgewählte Orte, Spiele, Tore, Tops, Flops, Anekdoten und Medien
reaktionen.
Text: Josef Zindel
Fotos: Sacha Grossenbacher und Freshfocusinteam
Bereits am 26. Mai 2013 um 18 Uhr hätte ner wie Martinroda, Stadtroda oder die Jahren liebäugeln. Irgendwann im Okto-
es so weit sein können: In seinem 60. Sai- zweite Mannschaft des Zipsendorfer ber 2012, eine Woche nach dem Trainer-
sonspiel plante der FCB die Überquerung Fussballclubs Meuselwitz empfing und wechsel beim FCB von Heiko Vogel zu
der Ziellinie, hätte das erreichen sollen, dabei das Saisonziel knapp erreichte: Murat Yakin, wies der Schweizer Rekord-
was er vor allen anderen Zielen erlangen einen einstelligen Platz in dieser 6. Liga meister einen Vorsprung von elf Punkten
wollte: den Meistertitel 2013. Deutschlands … auf den FCB aus, der in Meisterschaft,
Cup und vor allem im Europacup atemlos
Mit sechs Punkten Vorsprung reiste der … aus der wir – sorry für den Abstecher von Bühne zu Bühne hetzte und am Ende
FCB an diesem Sonntag nach Zürich. Im – nun aber wieder zurückkehren nach seines Marathons, der am 14. Juli 2012 in
Vergleich mit den zehn internationalen Zürich West, allwo der Mannschaftsbus Genf mit einem 1:0-Sieg begann und am
Reisen, die die Mannschaft in der glei- des FCB ein paar Hundert Meter nach den 1. Juni 2013 mit der Dernière gegen den FC
chen Saison nach Lettland und Portugal Hardturm-Überbleibseln rechts abbog, St. Gallen endete, 20 Wettbewerbsspiele
oder in die Ukraine und nach Russland über die Bahngeleise fuhr und den Letzi- länger dauerte als jener von GC.
trugen, war das ein Katzensprung. grund erreichte.
Zu Weihnachten sah es dann für den FCB,
Vorbei ging dabei die Fahrt am Hardturm, Starke Grasshoppers den einzigen Club der Liga, der klipp und
besser gesagt an jenem kläglichen Rui- in heimatloser Heimat klar den Titelgewinn als Saisonziel de-
nenrest, der vom legendären GC-Stadion Jenes Stadion also, das mit seinem altein- klamierte, bereits etwas besser aus. Zwar
früherer Jahre noch übrig blieb: Das geführten Namen so fest für den FCZ steht klebten hinter ihm zu diesem Zeitpunkt
Skelett einer Arena, das aussah, wie es wie St. Jakob für den FCB, das nun aber der FC St. Gallen und der FC Sion noch
Franz Hohler in seinem Buch «Die Rück- mangels Alternativen auch die Heimat immer gefährlich nah an den Fersen, doch
eroberung» beschreibt: An all jenen Stel- der Grasshoppers ist. Eine heimatlose nach vorne war der Rückstand auf Win-
len von grünem Pflanzenzeug überwu- Heimat freilich, wie langjährige Freunde termeister GC auf vier Punkte geschmol-
chert oder oben zurückerobert, wo der und Fans des GC beklagen. zen.
Bagger nicht ganze Arbeit geleistet hat.
Immerhin brachten die Grasshoppers in FCB-Turnaround in Thun
Immerhin: Hier soll nach neuesten Plä- diesem ungeliebten Stadion, das Desig- Damit liess sich für den FCB einigermas-
nen 2017 endlich das neue Stadion für ner-Freaks ins Schwelgen, echte Fuss- sen zuversichtlich in die Rückrunde star-
GC und den FCZ entstehen, nun in einer ballfans aber eher zum Heulen bringt, ten – und in der Tat erzwang er am 17.
abgespeckten Variante, nun noch mit eine erstaunlich gute Saison zustande. Im März 2013, in der 24. Runde und damit
Platz für maximal 19 500 Zuschauer. Vorjahr nur dank der Misswirtschaft von exakt nach zwei Meisterschaftsdritteln,
Xamax und dem Konkurs des Neuenbur- den Turnaround.
Die grösste Stadt der Schweiz soll also in ger Traditionsclubs nicht abgestiegen,
vier Jahren ein Fussballstadion für die blieben die «Hoppers» gegen Ende der Er gewann an diesem Tag gegen den FC
beiden führenden Clubs der Stadt haben, Meisterschaft der letzte Rivale des FCB, Thun im «Joggeli» 1:0. Um 13.45 Uhr hatte
das kleiner sein wird als die Skatbank- nachdem der ebenso erstaunliche FC dieser Match begonnen. Erst zwei Tage
Arena des SV Motor Altenburg e.V., der in St. Gallen und die enttäuschenden Teams zuvor war der FCB von einer beschwerli-
der Verbandsliga Thüringen spielt. wie Sion und YB immer mehr an Terrain chen Reise aus St. Petersburg mit einer
verloren hatten. Flugzeugpanne und einem damit verbun-
25 000 Zuschauer fasst das Altenburger denen zehnstündigen Zwangsaufenthalt
Stadion, in der der SV Motor Altenburg in Bis Ende Mai 2013 durften die Grasshop- in einer – Achtung: Ironie! – ausseror-
der abgelaufenen Saison 2012/2013 Geg- pers mit dem ersten Meistertitel seit zehn dentlich heimeligen Räumlichkeit des
Der Kurzfilm des wohl saisonentscheidenden Tores: Fabian Freis Penalty-Goal vom 26. Mai 2013 in Bern zum 1:0-Sieg gegen YB.
12 rotblauPulkovo-Airports wieder in Basel ange-
kommen. Da durfte es keinen der 25 000
Zuschauer wirklich wundern, dass sich
der FCB gegen die Thuner schwertat,
zumal die sich mit ihrer Zähigkeit und
ihrem Willen trotz bescheidenen Mitteln
und unspektakulärem Kader Ende Saison
in die Europa League spielen sollten, ganz
im Gegensatz zum Beispiel zu Sion oder
den Young Boys.
Seis drum: Um 15.20 Uhr dieses 17. März
2013, zehn Minuten vor dem Abpfiff,
belohnte Streller seine Mannschaft und
die ausharrenden Fans. Einen weiten Ball
von Diaz wuchtete der Captain mit einer
linken Direktabnahme fantastisch zum
1:0 ins Tor. Vergessen war damit ein har-
ziges Spiel, vergessen auch, dass Alex Frei
eine halbe Stunde zuvor mit einem Foul-
penalty an Thuns Goalie Faivre geschei-
tert war. Strellers Treffer reichte zum 1:0-
Sieg, und der stand fest, noch ehe GC am
gleichen Nachmittag zu seinem Tagesjob Valentin Stocker spielte mit 11 Toren und 26 (!) Assists eine überragende Saison.
startete. Für den Überraschungsleader
stand mit Spielbeginn um 16 Uhr eine 17 100 Zuschauer waren zu diesem Spit- Der Basler Stürmer erhielt auf seinem Weg
vergleichbare Aufgabe bevor, doch im zenspiel gekommen, womit auch geklärt Richtung GC-Goalie Bürki, von keinem
Gegensatz zum FCB, der gegen Thun sein dürfte, weshalb man sich in Zürich Gegenspieler mehr behelligt, Begleitung
wenigstens 1:0 siegte, liessen die «Hop- künftig mit einem Stadion kleiner als im durch Mohamed Salah, doch die beiden
pers» in ihrem Heimspiel gegen den FC thüringischen Altenburg oder in Kons- vergeudeten auch noch diesen Matchball,
Luzern, der bis zu seinem Trainerwechsel tanz begnügen will. der den Wert eines Meisterballs hatte.
vom 8. April, als er Ryszard Komornicki
durch den Basler U21-Ausbildner Carlos Sechs Punkte betrug vor Matchbeginn Das war ärgerlich, aber kein wirkliches
Bernegger ersetzte, in argen Abstiegsnö- der Vorsprung des FCB an diesem dritt- Drama, denn mit dem 0:0 konnte der FCB
ten taumelte, mit einem 0:0 jene zwei letzten Spieltag, mit einem Sieg wäre noch immer leben, bedeutete es doch
Punkte liegen, die den Leaderwechsel zur man definitiv am Ziel, mit einem Un- zwei Runden vor Schluss noch immer
Folge hatten. entschieden nur noch theoretisch an der Besitzstandswahrung von sechs Punkten
erfolgreichen Titelverteidigung zu hin- Vorsprung.
In der Tat waren der FCB und GC nach dern gewesen.
diesem 24. Spieltag punktgleich, erstmals Dann geschah, was keiner mehr verges-
in dieser Saison aber hiess der Tabellen- Und wenig, nein: Nichts deutete in 90 sen wird, der dabei war: GC kam in der
führer FC Basel, weil er zu jenem Zeit- Spielminuten daraufhin, dass der FCB 92. Minute zur ersten nennenswerten
punkt eine um zwölf Treffer bessere Tor- am Ende dieser bizarren Partie mit leeren Chance: Zwei Unachtsamkeiten in der
differenz aufwies. Händen, die Grasshoppers dagegen mit sonst nicht geprüften Basler Abwehr hat-
neuen Hoffnungen und einem auf nur ten zur Folge, dass sich FCB-Goalie Yann
Die bizarre Niederlage noch drei Punkte Rückstand verringerten Sommer und GC-Stürmer Anatole erst-
gegen GC Handicap dastehen würden. mals in dieser Partie nahekamen – mit
Fortan pendelte die Differenz zwischen dem guten Ende für Anatole und dem bit-
dem FCB und GC bis Saisonende dauernd Denn 90, nein 91 Minuten lang, war der teren Erlebnis für Yann Sommer, all seine
zwischen einem und sechs Punkten, stets Meister in diesem Auswärtsspiel besser, Teamkollegen und den ganzen rotblauen
aber blieb der FCB nun vorn, auch … und zwar nicht ein bisschen besser, son- Anhang.
dern deutlich. Nur er hatte bis dato
… an jenem 26. Mai 2013, mit dem dieser Torchancen, und das nicht zu knapp. Denn Anatole Cedric Romeo Ngamukol
Artikel beginnt und an dem der FCB kurz Allesamt vergab er jedoch, die beste in der aus Äquatorialguinea, dessen Karriere
vor 15 Uhr im besagten Letzigrund an- 91. Minute, als Innenverteidiger Dragovic weg von Aubervilliers über Reims, Sara-
kam, um sich, mit Spielbeginn um 16.15 an der Mittellinie einem Gegenspieler gossa B, Palencia (Wiederholung: Palen-
Uhr, mit den Grasshoppers im fünften den Ball abnahm und Marco Streller los- cia und nicht etwa Valencia), Roye-Noyon,
und letzten Direktvergleich der Saison zu schickte. Wil und Thun zu GC führte, traf aus fünf
messen. Metern zum 1:0 für GC.
rotblau 13www.volkswagen.ch Kein Wunder trägt er die gleiche Nummer wie David Beckham, Cristiano Ronaldo und David Degen. Der Golf . Das Auto. In der siebten Generation ist der Golf der Beste aller Zeiten. Flache Silhouette, markante Linienführung und längerer Radstand – das elegante und dynamische Design des neuen Golf zieht alle Blicke auf sich. Und obwohl die Ausstattung und die Assistenzsysteme erweitert wurden, zum Beispiel mit proaktivem Insassenschutzsystem, ist der Preis auf dem Niveau des Vorgängers geblieben. Zudem ist der neue Golf jetzt serienmässig mit der BlueMotion Technology ausgestattet. Das heisst für Sie: mehr Golf zum gleichen Preis. Überzeugen Sie sich selbst bei einer Probefahrt bei Ihrem Volkswagen Partner. Mehr Informationen finden Sie unter www.new-golf.ch Golf 1.4 TSI, 140 PS (103 kW), 3-türig, BlueMotion Technology, 6-Gang manuell, 1’968 cm3. Energieverbrauch: 4.7 l/100 km, CO2-Emission: 109 g/km (Durchschnitt aller verkauften Neuwagen: 153 g/km), Energieeffizienz-Kategorie: A. Volkswagen ist offizieller Car-Sponsor des FC Basel.
inteam
Was danach folgte, war … nis der dominierenden Schweizer Mann- len nach einem
• … eine kurze Rudelbildung, ausgelöst schaft entspricht. 0:1-Rückstand
von Fabian Schär, der müde und aus mit 2:1.
gelaugt, wie er nach seiner famosen, Doch wer immer deshalb auf ein anhal-
aber anstrengenden Saison war, dieses tendes Nervenflattern des FCB gehofft Allerdings war
Gegentor am schlechtesten verdaute hatte, wurde getäuscht. der FCB-Erfolg
und den ersten Frust mal mit einem ungleich
Schubser an Gashi abbaute, wobei, War am Sonntag, den 26. Mai 2013, die wichtiger
wenn wir ganz ehrlich sein wollen, es FCB-Kabine im Letzigrund nach dieser als jener
drei Schubser waren, aber noch immer grotesken 0:1-Niederlage noch der Rück- der
nicht so viele, dass es Schiedsrichter zugsort lauter trauriger oder, je nach Tem-
Kever gesehen hätte, weshalb tags dar- perament, stinkhässiger FCB-Spieler ge-
auf der TV-Richter zur Tat schritt und wesen, die an diesem Fussballnachmittag
Schär für die beiden letzten Saisons- wohl nichts mehr hassten als solche Fuss-
piele sperrte … ballnachmittage, so sah das Gesamtbild
• … der Schlusspfiff des Schiedsrichters der Mannschaft schon tags darauf ganz
aus dem Tessin, der in diesem umkämpf- anders aus. «Ich kam an jenem Montag-
ten Match mindestens acht Karten hätte morgen im ‹Joggeli› in unsere Garderobe.
ziehen müssen, es aber bei einer gegen Statt dass ich noch immer verzagte oder
Fabian Frei beliess und damit einen hadernde Spieler antraf, wie ich es be-
bizarren Match auch ziemlich bizarr fürchten musste, sah ich fast durchwegs
geleitet hatte … Menschen, die sich bereits wieder gefan-
• … euphorisierte Grasshoppers, die wider gen hatten, die zum einen wild entschlos-
alle Erwartungen doch nochmals zu- sen waren, die GC-Niederlage zu entdra-
rück im Meisterrennen waren … matisieren und zum anderen bereits
• … FCB-Exponenten, bei denen bei Wei- wieder lachten und einander fopp-
tem nicht nur Schär mit den Nerven zu ten», sagte zwei Wochen später
kämpfen hatte, sondern … Murat Yakin in einem seiner vie-
• … Trainer Murat Yakin, der mit dem len Saisonbilanzgespräche.
Schlusspfiff den Erstbesten anherrschte
– und der Erstbeste war dummerweise Lange auf die Chance, das 0:1
der Verfasser dieser Zeilen … gegen GC zu ändern, musste
• … ein Bild des Jammers in der FCB-Ka- der FCB ja nicht warten.
bine, in der Präsident Bernhard Heus- Denn nur drei Tage später
ler, Trainer Murat Yakin und Sportchef stand die zweitletzte
Georg Heitz nebeneinander auf einem Runde an.
Bänklein sassen, alle drei den Kopf auf
die Hände gestützt. Die Formulierung, Es war ein Mittwoch
die drei hätten einen traurigen Ein- abend. Der FCB und GC
druck hinterlassen, wäre die Untertrei- hatten beide heikle Aufga-
bung des Jahres … ben zu bewältigen, wobei
• … tags darauf Zeitungsschlagzeilen, jene der Zürcher mit dem
die alle in die gleiche Richtung zielten: Besuch beim Tabellendrit-
Verliert der FCB kurz vor dem Zielein- ten FC St. Gallen sogar
lauf doch noch die Nerven, zumal nur noch eine Spur schwieri-
sechs Tage zuvor die Grasshoppers dem ger schien als jene des
FCB bereits einmal schmerzhaft im FCB, der in Bern bei den
Weg gestanden waren – bei deren Pen- Young Boys anzutreten
alty-Sieg im Cupfinal? Allerdings: Im hatte. Ein Familienausflug
Gegensatz zum Meisterschaftsspiel eine freilich war auch das nicht,
Woche später war jener Cupfinalerfolg denn YB hatte gegen den
der Zürcher keineswegs unverdient FCB quasi die letzte Chance,
gewesen. die Saison mit der Qualifika-
tion für die Europa League
Kein Nervenflattern mehr noch einigermassen zu retten.
Zwei Niederlagen gegen GC innerhalb
einer Woche, eine im Cupfinal, eine zweite Nun, FCB wie GC lösten die Aus-
dann in einem «Matchballspiel» – das war wärtsprüfungen – der FCB dank
schon nicht das, was dem Selbstverständ- Fabian Freis Tor 1:0, GC in St. Gal-
rotblau 15Offside oder nicht?
Mitreden, wenn
Entscheidendes
passiert.
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Erst lesen, dann reden.inteam
Grasshoppers, denn mit diesem 1:0 bei spielte und seinen ersten FCB-Treffer angibt. Das dürfe auch nicht weiter ver-
YB blieb der FCB vor der Schlussrunde erzielte. Es wird nicht sein letzter gewesen wundern, werden da viele einwerfen, bei
weiterhin im Besitz von drei Punkten sein, aber gewiss einer seiner wichtigen. dem Budget und bei den finanziellen
Vorsprung – und einem um 16 Einheiten Möglichkeiten, die beim FCB der Neuzeit
besseren Torverhältnis, was angesichts Was folgte, war eine der berühmten, tatsächlich grösser sind als bei den ande-
dieser Ausgangslage den Wert eines legendären und nach wie vor unver- ren neun Clubs!
zusätzlichen Punktes hatte. gleichlichen Meisterfeiern auf dem
«Barfi»: Der FCB hatte eine famose Sai- Aber: Hat der FCB nicht auch vor den
Fabian Freis Penaltys son, in der er – seinen Exploits in der Spielen gegen Dnjepropetrowsk, St. Pe-
Mit anderen Worten: An diesem Mitt- UEFA Europa League seis verdankt – tersburg, Tottenham und Chelsea das Ziel
wochabend, den 29. Mai 2013, war der nicht weniger als 62 Wettbewerbsspiele ausgedeutscht, man wolle diese Clubs eli-
FCB praktisch Meister. Verantwortlich und damit 20 mehr als GC bestreiten minieren – und ist die finanzielle Kluft
dafür waren die (guten!!!) Nerven des musste oder durfte, gekrönt. zwischen dem FCB und diesen Vereinen
FCB respektive jene von Fabian Frei. Der nach oben nicht viel, viel grösser als die
nämlich war eine Woche zuvor im Cup Noch besser als 2011/2012? finanzielle Differenz zwischen dem FCB
final einer von zwei Baslern (neben Boba- Die einzige Schwierigkeit, die die Chefs und YB, Sion, Luzern, FCZ oder GC nach
dilla) gewesen, der den Ball im entschei- um Bernhard Heusler und Murat Yakin unten …?!
denden Elfmeterschiessen an die Torlatte jetzt noch zu bewältigen hatten, war die
gezimmert hatte. vor allem von den Medien oft gestellte Seis drum: Der FCB hat Ziele formuliert
Frage zu beantworten, ob diese Saison – und das wichtigste erreicht, trotz (oder
Jetzt gab es gegen YB nur zehn Tage später 2012/2013, in der man sich Schritt um vielleicht wegen …?) der riesigen Zusatz-
Penalty – und Fabian Frei traute sich. Zu Schritt in den internationalen Halbfinal, belastung durch die 20 Europacup-Spiele,
Recht. Er schoss jenes 1:0, das bis zum den nationalen Final und zur vierten eine Zahl, auf die in Europa kein anderer
Spielende Bestand haben und eben zu Meisterschaft in Serie steigerte, noch bes- Club kam.
99,9999 Prozent mit dem Meistertitel ser gewesen sei als die Vorsaison mit dem
identisch sein sollte. Double-Gewinn und den Wahnsinnsspie- Und rechnet man noch die Länderspiel-
len gegen Manchester United und Bayern reisen und Länderspieleinsätze von FCB-
Nur, bereits jetzt so wirklich zu feiern – München. Teamstützen wie Sommer, Stocker, Dra-
das verbot der Anstand, der Respekt, das govic, Salah, Elneny, Diaz und Serey Die
Bemühen, nicht arrogant zu sein. Denn So richtig festlegen mochte sich niemand, dazu, dann sind die Leistungen des FCB
theoretisch, rein mathematisch betrach- was selten genug der Fall ist. in der abgelaufenen Saison nicht hoch
tet, hätten die Grasshoppers im Falle einer genug einzuschätzen, zumal …
Basler Niederlage am letzten Spieltag Denn der FCB ist seit geraumer Zeit stets
gegen St. Gallen ja diese 16 Minustore der einzige Schweizer Club, der ohne … sie nach einem «Break» erreicht wur-
noch aufholen können. Wenn und Aber den Meistertitel als Ziel den, den vor einem Jahr viele Beobachter
Aus diesem Grund nahm der FCB in Bern
noch keine Gratulationen an und unter-
sagte sich selbst einen voreiligen Abste-
cher auf den Barfüsserplatz bereits an
diesem Abend. Auch alle Interviews, die
sich um das Thema «Meister» drehten,
gab der FCB tapfer im Konjunktiv, auch
wenn danach hinter verschlossenen
Türen der eine oder andere schon mal
eine Meisterzigarre ansteckte – etwas,
was übrigens Murat Yakin ziemlich miss-
fiel.
Das war dann weitere drei Tage später
anders, als alles nun niet- und nagelfest
gemacht wurde und der Titel mit einem
weiteren 1:0-Sieg, jetzt vor fast 35 000 Fans
gegen den FC St. Gallen, definitiv unan-
tastbar gemacht wurde. Torschütze war
dieses Mal – welch schöner Schlusspunkt
– der im Winter verpflichtete Raúl Boba-
dilla, der ein schwieriges Frühjahr hatte,
gegen die Ostschweizer nun aber gut Auch wenn man sie nicht gern sieht – solche Bilder gehören offenbar auch zum Fussball.
rotblau 17inteam
als so einschneidend erlebt haben, dass Die vielen statistischen Angaben zu all gefeuerten früheren FCB-Spieler Murat
sie um sofortige Bestätigungen der jüngs- diesen 62 Spielen und den 14 Testspielen Yakin zu installieren und den Medien im
ten sportlichen Erfolge fürchteten. sind hinten in diesem extra umfangrei- St. Jakob-Park vorzustellen. Weniger die
chen Heft zu finden. nackten Ergebnisse, die nicht gut, aber
Die Rede ist vom damaligen Abgang zahl- keine Katastrophe waren, als die Furcht
reicher Teamstützen des Vorjahres, unter Auf den nächsten Seiten aber folgt ein vor einer schlechten Entwicklung der
anderem von Huggel, Abraham, Shaqiri, zusätzlicher Rückblick auf die Ausnah- Mannschaft bewog den FCB zu diesem
Granit Xhaka oder Chipperfield, die es zu mesaison 2012/2013, gegliedert in ein schwierig zu vermittelnden Entscheid,
ersetzen galt. paar Blöcke von jeweils «sieben Dinge auf der sich in der Folge allerdings keines-
dem Weg zum 16. Meistertitel», eher zu- wegs als Fehler entpuppen sollte.
Das gelang der Technischen Kommission fällig ausgewählt und keineswegs in allen
selbstverständlich nicht auf Anhieb 1:1 – Fällen entscheidend. Szekesfehervar, 25.10.2012:
andernfalls auch nicht ein erklecklicher Schärs Kopftor
Transferüberschuss von mehreren Millio- Murat Yakin kam freilich nur schwer in
nen Franken hätte erwirtschaftet werden Sieben Orte auf dem Weg Gang. Das erste Spiel verlor er in der Liga
können. Doch das Gremium mit Bern- zum Titel 2013 in Luzern 0:1, das zweite dann in der
hard Heusler, Georg Heitz, Adrian Knup ungarischen Provinz in einem Gruppen-
und Ruedi Zbinden arbeitete gut. Die bei- Rottach-Egern, 23.6.2012: spiel der Europa League gegen Videoton
den Südamerikaner Sauro und vor allem Das erste Saisonspiel Szekesfehervar 1:2. In diesem Spiel vor
Diaz zum Beispiel leisteten dem Team Am 23. Juni 2012 trug der FCB in Rot- nur 8500 Zuschauern im Sostoi-Stadion
weit bessere Dienste innerhalb und aus- tach-Egern am Tegernsee in Bayern sein verkürzte Fabian Schär in der 91. Minute
serhalb der Garderobe, als es die «öffent- erstes Spiel der Erfolgssaison 2012/2013 zum 1:2, was damals kaum einer wirklich
liche» und vor allem die «veröffentlichte» aus. Es hatte nicht den geringsten Sym- ernsthaft zur Kenntnis nahm, denn an
Meinung mitunter wahrhaben wollten. bolgehalt, denn es ging gegen Steaua der Niederlage änderte es nichts mehr.
Bukarest mit 2:4 verloren. Freude machte Aber zum einen war es der erste von
Und andere wie die beiden Ägypter Salah vor allem einer: Mohamed Salah, die in immerhin vier Europacup-Toren von
und Elneny sowie der Wiler Schär ent- Ägypten entdeckte Trouvaille, die im Ver- Fabian Schär, der auf Saisonbeginn zum
puppten sich als eigentliche Trouvailles. lauf der Saison noch manch spektakulä- FCB stiess und zur Entdeckung der Sai-
Auch der in der Winterpause verpflich- ren Auftritt haben sollte, erzielte in die- son wurde. Und zum anderen hatte dieses
tete Serey Die war sofort ein sicherer Wert, sem Match, eben erst von den Olympischen Auswärtstor dann beim Rückspiel in
derweil es mit Stürmer Raúl Bobadilla, Spielen aus London zum FCB gestossen, Basel zur Folge, dass ein 1:0 genügte, um
verpflichtet als Nachfolger von Alex Frei, den ersten Treffer für den neuen Verein. an den damals punktgleichen Ungarn in
wie gesagt etwas Geduld brauchte, da sich der Tabelle vorbei auf Platz 2 zu ziehen –
der Argentinier im Wintertrainingslager Amriswil, 15.9.2012: dank des besseren Abschneidens in der
in Spanien ernsthaft verletzte, lange aus- Cupfest Direktbegegnung, das beim Gesamtskore
fiel und erst ganz am Schluss der Saison Erstmals in der Fussballgeschichte begeg- von 2:2 wiederum dank des Basler Aus-
etwas besser auf Touren kommen konnte. neten sich der FC Amriswil und der FCB. wärtstores von Schär besser war.
Anlass war der 1/32-Final im Schweizer
Vom 1:0 zum 1:0 Cup, aus dem der Thurgauer Zweitligist Flughafen Berlin, 13.3.2013:
Apropos Verletzungen: Trotz über 60 Par- ein veritables Fussballfest machte. Er war Notlandung
tien mit häufig sehr fordernden Gegnern vor und nach dem Spiel ein erstklassiger Das gab es auch noch nie in der FCB-Ge-
beklagte der FCB in der vergangenen Sai- Gastgeber und während der 90 Minuten schichte: Ein Flugzeug mit der Basler
son relativ wenig Spielerausfälle durch ein zäher Gegner, der sich beim 6:1-Sieg Mannschaft an Bord musste notlanden.
längere oder lange Verletzungen. Das des FCB den Ehrentreffer durch Michele Es geschah auf dem Flug von Basel nach
spricht sehr für die hochwertige Arbeit Contartese sehr verdiente. 5153 Zuschauer St. Petersburg, als der ägyptische FCB-
des Trainerstabs, namentlich der für die sorgten auf dem Sportplatz Tellenfeld für Spieler Mohamed Elneny plötzlich das
Reha und Kondition zuständigen Assis- eine fantastische Kulisse, einen Stadion Bewusstsein verlor. Nach kurzer ärztli-
tenztrainer Marco Walker und auch Mar- rekord und die grösste Zuschauerzahl cher Untersuchung musste man sich zur
kus Hoffmann sowie für die medizini- aller 32 Cupspiele dieser ersten Cuprunde, Notlandung in Berlin entscheiden – kei-
sche Abteilung des FCB mit einem die für den FCB der erste von fünf Schrit- ner an Bord des Airbus der Hamburg Air-
kompetenten Physioteam, dem in diesem ten in den Final war. ways wird je vergessen, wie steil die
Heft ein eigener Artikel gewidmet ist. Maschine runter Richtung Berliner Flug-
Media Center St. Jakob-Park, platz stach. Auch wenn die Formulierung
62 Partien also waren es zwischen dem 15.10.2012: «Sturzflug», die der «Blick» wählte, etwas
13. Juli 2012, dem Tag des 1:0-Startsieges Trainerwechsel übertrieben gewesen sein mag – so ange-
in Genf, den Rückkehrer David Degen Ein sehr trauriger Moment in der Basler fühlt hat es sich für die Passagiere alle-
sicherstellte, und dem Abschlusspiel gegen Erfolgssaison: Die Clubleitung entschied mal. Wichtiger aber war: Elneny erholte
den FC St. Gallen vom 1. Juni 2013, das sich, Trainer Heiko Vogel zu entlassen sich rasch wieder und konnte tags darauf
ebenfalls 1:0 endete. und an diesem Tag den zuvor in Luzern bei der 0:1-Niederlage in St. Petersburg,
18 rotblauDie grosse Freude nach geleisteter Arbeit über zwölf Monate: Murat Yakin und Präsident Bernhard Heusler am Ort des Saisonzieles!
die einem Sieg gleichkam, dem FCB 90 Sieben Topspiele auf dem Viel! Denn in diesem Match experimen-
Minuten lang heldenhaft helfen. Weg zum Titel 2013 tierte Trainer Murat Yakin nochmals stark,
unter anderem versuchte er nochmals die
Letzigrund, 8.5.2013 und St. Jakob-Park, 22.11.2012: Dreierabwehr. Und kam zur wegweisen-
26.5.2013: Sporting-Heimspiel den Erkenntnis, dass es so im Moment
Niederlagen, die stark machten Wann immer der FCB im Europacup noch nicht geht. Und genau solcher
Eigentlich verrückt: Gleich zweimal innert einen portugiesischen Gegner zugelost Schlussfolgerungen wegen macht man
kurzer Zeit verlor der FCB im Letzigrund erhielt, ging mit dem Los ein kollektives Testspiele und heissen Testspiele Test-
– zuerst mit 1:3 gegen den FCZ, dann mit Stöhnen einher. Denn selten bis nie spiele.
0:1 gegen GC. Gleichwohl reichte es nach schaute für den FCB gegen Portugiesen
diesen beiden Mai-Niederlagen zum Titel, etwas heraus. Ganz anders in dieser Sai- St. Jakob-Park, 14.3.2013:
auch, weil sich der FCB beide Male recht- son. Gegen Sporting Lissabon, einen der Zenit-Heimspiel
zeitig wieder aufraffte. Dem 1:3 gegen den drei Grossen des Landes, gab es auswärts Das 2:0 in den Achtelfinals zu Hause
FCZ liess er je ein 2:0 gegen Servette und ein 0:0 und zu Hause bei einer der besten gegen den weit höher eingestuften FC
gegen Lausanne folgen, dem 0:1 gegen GC Saisonleistungen ein glattes 3:0, das Zenit St. Petersburg entsprang der zweit-
dann das meisterschaftsentscheidende Schär, Stocker und David Degen sicher- besten Saisonleistung des FCB, die durch
1:0 gegen YB. Fazit: Niederlagen in Zürich stellten und vorentscheidend für den Auf- die späten Tore von Diaz (83.) und Alex
tun nicht immer weh – nachträglich … stieg in die K.o.-Phase des bevorstehen- Frei (93.) gekrönt wurde.
den Frühjahrs mit dem Vorstoss bis in den
Barfüsserplatz, 1.6.2013: Halbfinal sein sollte. White Hart Lane, 4.4.2013:
die Feier Tottenham-Auswärtsspiel
Jedes Skirennen endet im Zielgelände. Rankhof, 2.2.2013: Die möglicherweise beste Leistung eines
Für den FCB ist das Zielgelände jeder 0:2-Niederlage gegen Biel Clubteams auf internationaler Bühne in
Meisterschaft der Barfüsserplatz in Basels Wie bitte – eine 0:2-Testspielniederlage der Neuzeit. Fast 90 Minuten lang domi-
Innenstadt. Auch dieses Mal am 1. Juni gegen den bescheidenden FC Biel aus der nierte der FCB in London den renommier-
2013 wurden Basel und sein fantastischer Challenge League in den sieben FCB-Top- ten Tottenham Hotspur FC, ging durch
FCB-Anhang nicht müde, der Meister- spielen der Saison?!? Was soll das!? Stocker und Fabian Frei nach mehreren
mannschaft ein Riesenfest zu geben. vergebenen Chancen auch völlig verdient
rotblau 19inteam
in Führung. Einziger Makel: Am Ende gab Basel zurückgekehrt, musste der FCB ins nen gleich. Zwei Kontern des überragen-
es «nur» ein 2:2 … doch das sollte schliess- Wallis dislozieren und errang drei Tage den Senegalesen Pape Amodou Sougou.
lich reichen. nach dem 1:3 an der Stamford Bridge in In der letzten halben Stunde war der FCB
Sion einen wegweisenden 1:0-Auswärts- nicht gewachsen, so wenig, wie er zwei
St. Jakob-Park, 11.4.2013: sieg – dank des Tores von Marcelo Diaz, Wochen später die 0:1-Niederlage im
Tottenham-Heimspiel dem kleinen und wertvollen Chilenen, Rückspiel abwenden konnte, zumal in
Denn es folgte gleich das vielleicht dra- der in den Medienkritiken häufig viel zu jenem Match selbst Alex Frei ein Penalty-
matischste Spiel der Saison. Dem 2:2 in schlecht davonkommt. schuss misslang. Nun, das Out in der
London gegen die Tottenham Hotspurs Champions League kompensierte der FCB
liess der FCB nämlich ein 2:2 auch zu Stade de Suisse, 29.5.2013: mit seiner bemerkenswerten Fortsetzung
Hause folgen. Entscheidend war somit meisterschaftsentscheidend der Kampagne in der UEFA Europa
das Penaltyschiessen – und in dem zwei- Es wurde schon mehrfach erwähnt in die- League dann doch eindrücklich.
tens die erfolgreichen Schützen Schär, sem Heft. Fabian Freis Penaltytor zum
Streller, Fabian Frei und Diaz und erstens 1:0-Auswärtssieg gegen YB in der zweit- Swisspo-Arena, 21.10.2012:
Yann Sommer, der gegen Huddlestone ab- letzten Runde war letztlich meister- 0:1 gegen Luzern
wehrte und damit – gefühlt – seinen 100. schaftsentscheidend. Sechs Tage nach der Ernennung zum
wichtigen Penalty hielt, die Hauptdarstel- neuen FCB-Trainer ausgerechnet in
ler waren. Womit der FCB erstmals in Luzern 0:1 zu verlieren, wird selbst der
seiner Vereinsgeschichte die Halbfinals
Sieben Flops auf dem Weg betroffene Murat Yakin als Flop bezeich-
eines Europacup-Wettbewerbes erreichte. zum Titel 2013 nen, zumal das einzige Tor auch noch von
einem Basler erzielt wurde – vom bedau-
Tourbillon, 5.5.2013: St. Jakob-Park, 21.8.2012: ernswerten Arlind Ajeti, der Yakin mit
Spiele, die man gewinnen muss 1:2 gegen Cluj seinem Eigentor den Einstand verdarb.
Das sind jene schweren Spiele der Katego- Die bittere Heimniederlage gegen Rumä- Aber nicht den Optimismus und auch
rie, die man gewinnen muss, wenn man niens Meister nach einer Streller-Füh- nicht die Freude am – zunehmend erfolg-
Meister werden will. Kaum vom Halbfi- rung kamen 80 Prozent des Ausscheidens reichen – Experimentieren, wie sich in
nalspiel in London gegen Chelsea nach aus dem UEFA-Champions-League-Ren- den Monaten danach zeigen sollte.
Oft, sehr oft hatten die FCB-Spieler in der Saison 2012/13 Grund zum ausgelassenen Jubel.
20 rotblauLido, 9.12.2012:
3:2 gegen Locarno
Ein Sieg in der Flop-Liste? Ja, wenn der
erst in der Verlängerung eines Cupspiels
beim FC Locarno zustande kam, jenem
FC Locarno, der Ende Saison nur deshalb
nicht in die 1. Liga abstieg, weil Bellin-
zona zwangsrelegiert wurde.
St. Jakob-Park, 14.2.2013:
8314 Zuschauer
8314 Zuschauer in einem Europacup-
Heimspiel der K.o.-Runde sind ausnahms-
weise ein «Flöpli» des sonst so treuen und
grossartigen Basler Publikums.
Immerhin: Jene wenigen, die kamen,
sahen einen starken FCB, dank Stocker
und Streller auch einen 2:0-Heimsieg und
eines der ganz wenigen FCB-Heimspiele
der Geschichte, die gleich zweimal wegen
Schneeräumungen unterbrochen werden
mussten …
St. Jakob-Park, 25.4.2013:
Gegentor in der 94. Minute
gegen Chelsea
Eigentlich eine absolute Frechheit, einen
FC-Halbfinal gegen Chelsea in die Flop-
liste zu stellen, aber dieses verfluchte 1:2
in der 94. Minute …!!!
St. Jakob-Park, 28.4.2013:
0:3 gegen Luzern
Dieses 0:3 zu Hause gegen jenen FC
Luzern, den man vier Wochen zuvor aus-
wärts noch 4:0 gebodigt hatte, hinterliess
letztlich nicht mehr Spuren als diese Murat Yakin rühmte Tottenham-Trainer André Villas-Boas als grossen Gentleman.
harmlose Aufnahme in die Flop-Liste.
überragenden Torhüter der Schweizer St. Jakob-Park, 14.4.2013:
Letzigrund, 26.5.2013: Meisterschaft 2012/2013. Alex Frei
0:1 gegen GC Beim 3:1-Heimsieg gegen den FCZ erzielt
Die doofste und unverdienteste Saison- Dnipro-Arena, 21.2.2013: Alex Frei mit einem unnachahmlichen
niederlage war jene am drittletzten Spiel- Schär Freistoss-Goal das 1:1 gegen den macht
tag bei GC; als man nach einem riesigen Beim 1:1 auswärts im UEFA-Europa- losen Torhüter Da Costa. Es war dies Alex
Chancenplus und grosser Überlegenheit League-Achtelfinal beweist Fabian Schär Freis 319. und letztes Profitor in einer
in der 93. Minute das 0:1 kassierte und nicht zum ersten- und nicht zum letzen aussergewöhnlichen Karriere. Tags dar-
beim «Thema Titel» nochmals ganz kurz Mal in dieser Saison seine enorme Ner- auf arbeitete der Rekordstürmer bereits
ins Grübeln kam. venstärke. Eiskalt verwandelte er den als Sportdirektor für den FC Luzern.
Penalty in der 81. Minute in der ukraini- Fortan wird er nur noch für die Senioren
schen Eiseskälte zum 1:1 gegen Dnipro des FC Biel-Benken Tore machen – aber
Sieben spezielle Tore auf Dnipropetrowsk. auch mit denen hat er grosse Pläne: Auf-
dem Weg zum Titel 2013 stieg in die regionale Senioren-Meister-
White Hart Lane, 4.4.2013: klasse.
Letzigrund, 28.7.2013: Stocker
Yapi Das 1:0-Führungstor bei den Spurs in Arena Thun, 21.4.2013:
Beim 2:2 gegen GC im Letzigrund trifft London durch Valentin Stocker steht hier Park
Gilles Yapi aus fast 50 Metern gegen Bürki, stellvertretend für die sensationell gute Im gefühlten tausendsten Anlauf gelingt
den sonst, zusammen mit Yann Sommer, Saison des 23-jährigen FCB-Routiniers! Aussenverteidiger Joo Ho Park ein Tor in
rotblau 21inteam
essen gehen. Nach Lachs stand Medienchef, weil er beim Tippen der
der Sinn natürlich, schliess- Mannschaftsaufstellung des FC Bayern
lich ist man in Norwegen. Fro- München im Rahmen des Testspiels vom
hen Mutes steuert das muntere 12. Januar 2013 Bastian Schweingruber
Trio, versorgt mit einem ent- schreibt. Als ob jeder diesen Schweinstei-
sprechenden Geheimtipp, das ger oder wie der Spieler des deutschen
Quality Hotel Alexandra an Meisters 2013, des deutschen Cupsiegers
der Storgaten 1–7 an. Weil die 2013, des deutschen Champions-League-
Speisekarte dann allerdings Siegers 2013 und des deutschen Welt-
nur Pizza hergibt, bestellen meisters 2014 (?) wirklich heisst, kennen
die Herrschaften aus Basel müsste, verdelli noonemool! Gut, spätes-
halt Pizza und erleben eine tens in der 11. Minute lernen ihn 30 080
kulinarisch-gastronomische Zuschauer im «Joggeli» wirklich kennen,
Lehrstunde der seltenen Art: als er zum 2:0 für die Bayern trifft. Am
Serviert werden die Lecker- Ende der Partie heisst es 3:0 für den
bissen nämlich mit je einem FCB … äääh … ääh, also für jenen FCB
Topf voller Sauce Béarnaise, aus Deutschland …
die überall ausser in Molde zu
Châteaubriand kredenzt wird, Stade de Genève, 3.3.2013:
und vielleicht auch noch zu Wette
einem Rindsfilet. Aber ganz Eine, na ja, sagen wir einmal, nicht sehr
sicher nirgendwo ausserhalb durchdachte interne Wette, bringt Schlag-
von Molde zu Pizza. Immer- zeilen für FCB-Assistenztrainer Markus
hin ist die Sauce im Preis von Hoffmann, als er nach einem Kopfballtor
35 Euro pro Pizza inbegriffen, von Aleksandar Dragovic beim 2:1-Sieg
derweil das Glas Bier mit je 13 gegen Servette unverhofft eine Ehren-
Wichtige Verstärkung: Geoffroy Serey Die. Euro separat berechnet wird. runde im Stade de Genève dreht. Und
Dragovic eine Rote Karte, weil er Hoff-
der höchsten Schweizer Spielklasse. Der Basel/Zürich, 3.8.2012: mann mit einer vom Schiedsrichter und
Südkoreaner macht beim 2:2 in Thun das Degen-Interview vom Publikum (nicht ganz zu Unrecht)
Basler 1:0 und überholt damit im FCB-in- Die Degen-Zwillinge und der FCB-Me- missverstandenen Geste begleitet …
ternen Torschützenklassement den frühe- dienchef ziehen ein Degen-Zwillinge-In-
ren Aussenverteidiger Massimo Cecca- terview auf einer unbekannten Zürcher Stamford Bridge, 21.5.2013:
roni. Homepage zurück – und machen die Flash-Zone
unbekannte Website aufgrund des damit
St. Jakob-Park, 28.4.2013: verbundenen Mediengetöses für kurze
Winter Zeit bekannt. Sowohl die Zwillinge wie
Man verzeihe den leisen Kalauer: Winter der Medienchef haben schon weisere Ent-
erzielt gegen Sommer erstmals ein Tor. scheide gefällt …
Adrian Winter beim 3:0-Sieg für den FC
Luzern gegen Yann Sommer vom FCB … Schützenmatte, 12.10.2012:
Lim
Stade de Suisse, 29.5.2013: Kennen Sie Lim Donghyun? Erinnern
meisterschaftsentscheidend Sie sich an diesen FCB-Spieler? Nicht?!
Es sei auch an der Stelle liebend gerne und Schande über Sie – immerhin gab der Süd-
mit Genuss nochmals aufgewärmt: Fabian koreaner aus der japanischen J-League bei
Freis Penaltytor zum 1:0-Auswärtssieg einem Testspiel gegen Wohlen einen
gegen YB in der zweitletzten Runde ist 29-minütigen Auftritt in Rotblau, wurde
und bleibt meisterschaftsentscheidend. beim 7:0-Sieg des FCB aber als Innenver-
teidiger nicht wirklich geprüft und ward
danach auch nicht mehr gesehen. Zur
Sieben Anekdoten auf dem Aufnahme in die FCB-Saison-Statistiken
Weg zum Titel 2013 ganz hinten in diesem Heft aber reicht das
dem 19-Jährigen allemal …
Quality Hotel Alexandra Jeder Club, der ein Europa-Cup-Spiel or-
in Molde, 1.8.2012: St. Jakob-Park, 12.1.2013: ganisiert, muss unter den strengen Augen
Pizza Schweingruber der UEFA harte Kriterien erfüllen, auch
Ein Präsident, ein Sportdirektor und ein In die «Bild»-Zeitung, auf «Spiegel-On- und gerade in der Infrastruktur. Dazu
Medienchef des FCB wollten in Molde line» und ins ZDF bringt es der FCB- gehört die Bereitstellung von Räumen, die
22 rotblauden TV-Stationen nach den Spielen als
Interviewstudios mit entsprechenden
Reklamewänden dienen. Genannt wer-
den diese Räumlichkeiten «Flash-Zone».
Und so sah eine Flash-Zone im Stadion
des FC Chelsea, immerhin UEFA-Cham-
pions-League-Sieger 2012 und Europa-
League-Sieger 2013 im Stadion an der
Stamford Bridge, kein Witz, aus.
Leutschenbach, 2.6.2013:
kosmetische Meisterleistung
Im Vergleich zu dieser Leistung war jeder
abgewehrte Penalty nichts, niente, nada,
rien: Nur wenige Stunden nach der Meis-
terfeier vom 1. Juni 2013 auf dem Barfi, die
am 2. Juni 2012 im Volkshaus endet, stellt
Yann Sommer im Studio des Schweizer
Fernsehens in Leutschenbach in
Zürich-Oerlikon bereits wieder tapfer sei-
nen Mann – als Gast in der Sendung
«Sportpanorama». Und wer die Sendung
mit einem taufrisch wirkenden Basler
Goalie sieht, merkt gleich: Die Schweizer
Meister im Schminken arbeiten todsicher
beim Schweizer Fernsehen. Aufsteiger Fabian Schär: eine nervenstarke Leistung bis zur zweitletzten Saisonminute …
2.6.2013 3.6.2013
Sieben Medienstimmen zum Ueli Kägi «Sonntagszeitung» Iso Niedermann
Titelgewinn des FCB Der FCB hat in der Vergangenheit wieder- «Schweizer Illustrierte»
holt den Mut gehabt, unpopuläre Ent- Der Feier-Meister.
3.6.2013 scheidungen zu treffen. Zuletzt entliess er
Sven Schoch «Südostschweiz» im Herbst den beliebten und in der Vor- 3.6.2013
National spielt der FC Basel weiterhin in saison so erfolgreichen Trainer Heiko Christoph Kieslich in
einer eigenen Güteklasse. Der Branchen- Vogel und verpflichtete Murat Yakin. Das «Der Bund»
leader glänzte zudem als exzellenter Bot- führte zu Unruhe und Proteststürmen … so aber kann Basel mit dem vierten
schafter für den Schweizer Fussball. Der beim Anhang und zu Unverständnis bei Titel in Folge eine historische Marke set-
16. Titel der Vereinsgeschichte ist in jeg Kommentatoren – aber auch zum Ende zen – mehr als ein halbes Jahrhundert
licher Hinsicht eine Parforceleistung. Der der kleinen sportlichen Krise. nach den Young Boys und ihrer Titelserie
FC Basel hatte nach einem Marathon (und In den vergangenen Jahren hat sich der bis 1960. Der Monolog in der Meister-
zeitweiliger Dreifachbelastung) mit über Verein bei den wichtigsten Personalent- schaft ist gleichermassen Ausdruck der
60 Wettbewerbsspielen in der hektischen scheiden keine Fehler geleistet und damit Stärke und Stabilität des Fussballstand-
Schlussphase unter den körperlichen die Grundlage geschaffen, dass sich die orts Basel und der Unzulänglichkeit und
Strapazen zu leiden und die empfindliche Mannschaft Jahr für Jahr erfolgreich neu Instabilität der Konkurrenz. Während die
Niederlage im Cupfinal gegen die Grass- erfinden kann. Basler in der Erfolgsepoche der Gegen-
hoppers zu verkraften. Trotz zunehmen- wart ihre Position ausbauen und zemen-
der Turbulenzen und spürbarer Erschöp- 3.6.2013 tieren, werden andernorts viele Fehler
fung stürzte der medial angezählte Titel- Sandro Compagno «20 Minuten» gemacht. Aber in Basel herrscht keine
halter nicht vom Sockel. Der perfekte Abschluss einer perfekten pure Schadenfreude, wenn andere groben
Saison! Irrtümern unterliegen wie in Bern, wenn
2.6.2013 Fehleinschätzungen begangen werden
Stephan Ramming «NZZ» wie in Luzern, wenn Vereine in Konkurs
Der Titel ist der vierte in Folge. Der FCB 2.6.2013 gehen wie in Neuenburg oder fast wie in
muss in den vergangenen Jahren einiges Florian Muller « Le Matin » Genf. Oder wenn ein Präsident Amok
richtig gemacht haben. Viel Geld bietet Le FC Bâle fête son titre en grande pompe. läuft wie in Sion. Es hat dann auch Platz
die Möglichkeit, viel falsch zu machen. In Les bords du Rhin ont vibré jusque tard für Bestürzung.
Basel ist das umgekehrt. Deshalb ist letzt- dans la nuit. Ils étaient plus de 10 000 à
lich das Aufregende am Titel der Basler fêter le 16e titre du FC Bâle sur la célèbre
seine Geburt aus Kontinuität. Barfüsserplatz.
rotblau 23Sie können auch lesen
