"SCHULE KANN EIN KIRCHLICHER ORT SEIN, AN DEM MENSCHEN ZUSAMMEN LEBEN UND LEBEN GESTALTEN UND DAS IM SINNE DES EVANGELIUMS TUN." - rpi-ekkw-ekhn.de
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
„SCHULE KANN EIN KIRCHLICHER ORT SEIN, AN DEM MENSCHEN ZUSAMMEN LEBEN UND LEBEN GESTALTEN UND DAS IM SINNE DES EVANGELIUMS TUN.“ Interview mit Bischöfin Beate Hofmann Kassel, im Februar 2020 RPI: Liebe Frau Bischöfin Hofmann, vielen Dank, dass Sie bereit sind, sich unseren Fragen in diesem Interview zu stellen. Starten wir mit einer aktuellen Frage. Derzeit gibt es wieder verschiedene Initiativen, die den Religi- onsunterricht als ordentliches Lehrfach an unseren Schulen in Frage stellen. Da ist die Landesschülervertre- tung in Rheinland-Pfalz, die dessen Abschaffung fordert, ebenso wie die Initiative vor dem Petitionsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtages, da ist die in Hessen lebende Autorin Julia Wöllenstein, die in vielen Interviews rund um ihr Buch „Von Kartoffeln und Kanaken“ eben- falls das Fach Religion vehement in Frage stellt. Wie ste- hen Sie zu diesen Initiativen? Hofmann: Mich hat das sehr erschreckt. Ich hatte ei- gentlich die Hoffnung, dass gerade angesichts der De- batten, die wir im Moment in unserer Gesellschaft um so- zialen Zusammenhalt und um Werteorientierung haben, der Wert des Religionsunterrichts deutlich geworden ist. Ich habe selber an einer Brennpunktschule unter- richtet und die Schwierigkeiten des Religionsunterrichts hautnah erlebt. Von daher habe ich eine Idee warum Frau Wöllenstein zu dem Urteil kommt, Religionsunter- richt mache in der vorgegebenen Form heute keinen Sinn mehr. Ich glaube aber, dass es einen Unterschied macht, ob es um allgemeine Religionskunde geht oder © Foto: Schauderna/medio.TV um die Auseinandersetzung mit Menschen, die auch als Zeuginnen und Zeugen für ihre Religion stehen. RPI: Diese neutrale Bearbeitung von Religion, die stets als Forderung gegen den konfessionellen Religionsun- terricht ins Feld geführt wird, ist ja auch immer nur eine vermeintliche Neutralität. Hofmann: Irgendeine Positionalität braucht und gibt es immer, und gerade für junge Menschen ist das auch wichtig. Wenn ich an meine eigene Jugend denke, dann RPI: Wobei es ja frappierend ist, dass vielfach von Kriti- waren für mich die Leute überzeugend, bei denen ich kern des Religionsunterrichtes Religion per se als kon- das Gefühl hatte: da ist ein Profil erkennbar. Da gibt es fliktiv angesehen wird und als eine Kraft, die Konflikte klare Überzeugungen und an denen kann ich mich rei- eher herbeiführt und nicht Konflikte löst. Religiöse Plura- ben. Die kann ich übernehmen oder die kann ich ganz lität gilt heute vielen eher als Quelle von Streit und nicht schrecklich finden, aber daran kann ich mich abarbeiten als Ausgangspunkt friedlichen Miteinanders. und ich finde, genau das braucht es. Es braucht da Men- schen, die sprachfähig sind über das, was sie selber Hofmann: Ja, aber ich finde, das ist zu billig. Durch so- denken, die das aber eben in einer Art und Weise tun, zialwissenschaftliche Studien sehen wir sehr klar, dass die nicht überwältigt. gerade in Deutschland der Kontakt mit Kirche an vielen Stellen eben auch ein wichtiges soziales Kapital unserer Gesellschaft ist, weil dadurch interpersonelles Vertrau- 6 -Impulse 2|20 | Zur Person
ZUR PERSON en, Ambiguitätstoleranz und Pluralitätsfähigkeit geför- Hofmann: Die Grundidee von missionaler Kirche ist ge- dert werden können. Natürlich kann es in dem Zusam- nau diese Bewegung. Nicht zu sagen: „Kommt her zu menhang immer auch negative Effekte geben. Allerdings uns! Wir haben etwas Tolles!“, sondern zu sagen: „Wir kann die Alternative nicht sein, sich von aller Religion zu gehen hin. Und wir gucken: was sind die Themen? Was distanzieren und damit letztlich Fundamentalismen Tür sind die Fragen der Menschen? Was hat das Evangelium und Tor zu öffnen. dazu zu sagen und beizutragen? Wie können wir diese Menschen unterstützen in den Herausforderungen, vor RPI: In Ihrer Rede vor der letzten Synode haben Sie denen sie stehen?“ Und das nicht vorrangig unter dem sehr stark auf die Veränderungsprozesse hingewiesen, Gedanken, wie wir diese Menschen als Mitglieder ge- denen Kirche heute ausgesetzt ist, und dabei deutlich winnen können. Vielmehr geht es vorrangig um den Ge- die Chancen herausgestellt, die diese Veränderungen danken: „Wir wollen euch helfen, euer Leben gut zu be- bieten. Dabei haben Sie den Begriff „missionale Kirche“ wältigen und dabei auch zeigen, welcher Schatz das geprägt. Was bedeutet dies für religiöse Bildung und für Evangelium sein kann.“ Natürlich auch mit der Idee, sie schulische Bildung? für das Evangelium zu begeistern und damit auch, sie für die sozialen Konsequenzen des Evangeliums zu begeis- Hofmann: Ich denke, dass wir heute viel stärker hin- tern – aber das ist eine andere Reihenfolge. schauen müssen, welche Möglichkeiten der Gestaltung wir als Kirche in Kooperation mit den Schulen haben, um Ich glaube, die Schule kann ein kirchlicher Ort sein, ein jungen Menschen Begegnungsflächen mit zentralen Le- Ort, an dem Menschen zusammenleben und Leben ge- bensfragen, mit gesellschaftlichen Herausforderungen stalten und das im Sinne des Evangeliums tun – zum und mit sozialen Lernfeldern zu bieten. Ich bin zum Bei- Beispiel über Schülercafés oder gemeinsame Gottes- spiel ein großer Fan von sozialen bzw. diakonischen Ler- dienste und so weiter. Alles, was Gemeinde ausmacht, nerfahrungen und glaube, dass das eine ganz wichtige wird auch im Raum Schule erlebt. Zu sagen, Schule ist Chance in der Zusammenarbeit von Kirche und Schule nicht Teil der Gemeinde, stellt eine pauschale Engfüh- darstellt. Die Chance für Kirche liegt jetzt im Blick auf rung dar. Schule ist Lebenswelt von Menschen in der das „missionale Verständnis“ darin, sich tatsächlich auf Region. Und damit eben eine Chance der Kontaktauf- den Lebensraum Schule einzulassen und zu fragen, was nahme. es für junge Menschen bedeutet, sich in diesem Lebens- raum bewegen und bewähren zu müssen. RPI: Ich würde gerne mit ihnen einmal genauer auf die Religionslehrer*innen schauen. Interessant ist, dass die- Ich glaube, dass wir in der Zusammenarbeit mit Schule se nach unseren Beobachtungen zunehmend Wert dar- die Chance haben, mit jungen Menschen in Kontakt zu auf legen, dass sie eine offizielle Beauftragung seitens kommen, mit denen wir sonst nirgendwo mehr als Kir- der evangelischen Kirche erhalten. Die Vokation hat für che in Kontakt kommen. Das ist eine unglaubliche Chan- viele eine tiefe religiöse Bedeutung. Trotzdem sind diese ce, wenn ich beispielsweise Schulanfangs-Gottesdiens- Lehrkräfte für Kirche oft nicht sichtbar, weil sie weder te oder auch Schulabschlussfeiern anschaue und Hauptamtliche noch ehrenamtlich Mitarbeitende sind. beobachte, mit welcher Selbstverständlichkeit auch Kin- der aus anderen Religionen oder ohne konfessionelle Hofmann: Religionslehrkräfte sind keine institutionellen Bindung in christlichen Gottesdiensten sitzen und zuhö- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirche. Aber sie ha- ren. Und ich kann mich noch sehr gut an meine erste ben eine spirituelle Bindung, und die wird durch die Vo- Erstklässler-Segnung – ökumenisch in München – erin- kation ausgedrückt, die im Sinne von Auftrag und Sen- nern, als das zweite Kind mit Namen Mohammed vor mir dung zu verstehen ist. Ja, Religionslehrkräfte sind als stand und ich mir dachte: „Gut, Segen schadet nicht.“ Christinnen und Christen gesandt in ein besonders for- derndes Feld. Sie bewältigen ihre Aufgabe nicht nur eh- RPI: Sie sagen, hier muss sich Kirche auf Schule einlas- renamtlich wie jede Christin und jeder Christ, sondern sen. Ich finde es manchmal erstaunlich, wie selbstver- sie tun dies als Teil ihrer Berufsausübung, und da haben ständlich sich Schule auf Kirche einlässt. wir als Kirche eine besondere Begleitungsaufgabe. Hofmann: Das ist aus meiner Erfahrung abhängig vom Ich glaube, die Schule ist tatsächlich einer der herausfor- Direktor oder der Direktorin. Sind das Menschen, die derndsten Orte in der Frage, ob ich eine nachvollziehbare selber einen positiven Bezug zur Kirche haben, oder plausible Sprache über Glauben und über religiöse The- Menschen, die Religion als ein fundamentalistisches men finde oder ob meine Sprache als Formelsprache an Denksystem wahrnehmen, das Demokratiefähigkeit den Leuten völlig vorbeigeht. Das ist eine unserer großen oder Pluralitätsfähigkeit verhindert? Es ist aber auch von Herausforderungen. Wie reden wir von Glaubensfragen Bedeutung, wie Schulleitungen ihre Religionslehrkräfte so, dass Menschen es auch verstehen können? Die im Kollegium erleben. Wenn diese als präsent und enga- Schule ist ein Ort, wo einem überhaupt nicht verziehen giert im Sinne der Schulentwicklung agierend erlebt wer- wird, wenn man das nicht kann und deswegen glaube ich, den, dann hat der Religionsunterricht viele Chancen. dass Religionslehrerinnen und Religionslehrer tatsächlich vor einer ziemlich großen Herausforderung stehen. RPI: Ich fand es eben sehr schön, wie sie entwickelt ha- ben, was es bedeuten kann, wenn Kirche sich auf Schule RPI: Ich gehe noch einmal kurz zurück an den Anfang und auf Jugendliche in ihrer Lebenswelt Schule einlässt. unseres Gespräches. Ich wage zu behaupten, dass der -Impulse 2|20 | Zur Person 7
ZUR PERSON Religionsunterricht selten so gut aufgestellt war wie heu- Unterricht erlebt, der mich auch intellektuell angespro- te. Trotzdem gibt es auch aktuell Rufe und Forderungen chen hat: „Was heißt denn heute, Gott oder eine Welt- nach Abschaffung des Religionsunterrichtes. perspektive mit Religion zu denken?“ Insofern habe ich sehr unterschiedliche Erfahrungen mit Religionsunter- Hofmann: Nach meinen eigenen Erfahrungen an einer richt gemacht. sogenannten Brennpunktschule stellt sich mir die Frage, ob wir nicht für bestimmte Schulsituationen auch spezi- RPI: Wie sahen dann Ihre eigenen Erfahrungen mit der elle Formen von Religionsunterricht brauchen, die auf die Erteilung von Religionsunterricht aus? Bedingungen vor Ort auch ganz konkret eingehen kön- nen. Entscheidend sind für mich nicht in erster Linie die Hofmann: Meine eigenen Erfahrungen im Vikariat wa- Konzepte, sondern der offene Blick auf die konkreten ren tatsächlich zunächst einmal ziemlich erschütternd. Situationen in den Schulen und die Frage nach dem, Ich habe in einem sozialen Brennpunkt Vikariat gemacht welche Form des Religionsunterrichtes die Schulen in und in diesem Kontext Schulklassen erlebt, mit denen es diesen unterschiedlichen Bedingungskontexten brau- fast unmöglich war, Unterricht zu gestalten. Ich kann chen. mich noch erinnern, dass ich meinem Vater Unterrichts- videos gezeigt habe und er völlig erschüttert war von der Und zu dieser Situation an den Schulen gehört für mich Schulsituation, die mit dem, was er in seinem Edel-Gym- auch die Frage nach anderen Religionsunterrichten, zum nasium erlebt hat überhaupt nicht kompatibel war. Da Beispiel dem Islamischen Religionsunterricht. Daher habe ich gemerkt, der ist mit seinem Latein genauso am stellt sich perspektivisch die Frage, ob es uns gelingt, in Ende wie ich. Ich habe schließlich mit den Jugendlichen irgendeiner Form Religionsunterricht in einem interreligi- viel gespielt, weil ich gemerkt habe, dass Spielen die ösen Kontext zu gestalten, was für mich immer noch Form war, über die ich Aufmerksamkeit gewinnen und was anderes ist als Lebens- und Religionskunde. Ich halten und Interaktion fördern konnte. Ich habe dann glaube, die Herausforderung besteht eben darin, in solch versucht, auch Religion spielerisch einzubringen, weil es hoch multireligiös und pluralen Kontexten zu zeigen, wie neben dem Geschichtenerzählen in diesen neunzig Mi- man ins Gespräch miteinander kommt. Tatsächlich ist nuten das einzige war, was ein geregeltes Miteinander dies aus meiner Sicht auch eine der großen Herausfor- möglich machte. derungen, die wir als Gesellschaft im Moment insgesamt haben. RPI: Danach sind Sie Professorin für Religionspäda- gogik geworden? RPI: Abschließend möchte ich nun noch nach der Per- son Beate Hofmann fragen. Das Biografische hat in eini- Hofmann: Ja, und zwar mit Schwerpunkt Gemeindepä- gen Ihrer Antworten immer schon einmal durchgeschim- dagogik. Aber ich war natürlich bei Lehrproben dabei mert, und einige Ihrer eigenen Erfahrungen sind sichtbar und habe Examensarbeiten bewertet und war auch ein- geworden. bezogen in die Berufsentwicklung der Religionspäda- gog*innen in Bayern. In den letzten Jahren in Nürnberg Hofmann: Ich habe Religionsunterricht mit der Mutter- habe ich an einem Graduierten-Kolleg von zwei Universi- milch eingesogen. Meine Eltern sind beide Lehrkräfte für täten und zwei Fachhochschulen mitgearbeitet, in dem Deutsch und Religion am Gymnasium und gehören zur es um Gestaltung von Bildungslandschaften ging und ersten Generation der Religionsphilolog*innen in Bayern. um die Berührung und Begegnung, Überschneidung Schule war bei uns immer Thema. Am Mittagstisch wur- von formalen und non-formalen Bildungsorten und for- de stets von Schulerfahrungen gesprochen. Mein Vater meller und informeller Bildung ging. Eine Doktorandin war viele Jahre lang bei der Gymnasialpädagogischen stellte bspw. genau die Frage nach dem Professionsver- Materialstelle in Erlangen und hat viele Arbeitshilfen für ständnis von Gemeindepädagog*innen und Religions- den Religionsunterricht erstellt. Meine Mutter war in pädagog*innen, die beides machen, Schulunterricht und Lehrplankommissionen tätig. All dies hat mich sehr in- Gemeindearbeit. Was bedeutet das für mein Rollenver- tensiv begleitet. Mein eigener Religionsunterricht fand ständnis? Bildet sich an den unterschiedlichen Orten ein an einer katholischen Klosterschule statt. Dort gab es unterschiedliches Professionsverständnis heraus oder evangelischen Religionsunterricht nachmittags für drei entwickelt sich ein professionelles Verständnis, das vari- Klassenstufen zusammen. Es war ein Religionsunter- abel ist? Wird das Muster aus dem einen Ort auf den richt, der mit dem Lehrplan relativ wenig zu tun hatte und anderen Ort übertragen? Meine Vermutung war immer, den ich auch nicht als besonders intellektuell herausfor- dass diese Kolleg*innen mit einem schulischen Professi- dernd erlebt habe. Ich erinnere noch sehr genau, dass onsverständnis auch in die Gemeinde kommen und die ich einmal nach Hause kam und vom Religionsunterricht große Überraschung war, dass es eher umgekehrt ist, erzählte: „Heute haben wir begonnen, die zwölf Werke sie gehen mit einem aus der Gemeinde geprägten Ver- des Heiligen Geistes durchzunehmen“, und meine Mut- ständnis auch in den Ort Schule. Das ist erstaunlich we- ter sagte: “Was ist das denn?“, und ich dachte: “Aha, in- nig reflektiert bisher. teressant!“ Das hat sich dankenswerterweise in der Oberstufe geändert, sonst hätte ich auch nicht Theolo- Es gibt zum Beispiel bisher fast keine Arbeiten zur Rolle gie studiert. Mein Religionslehrer in der Oberstufe hat von Moscheen für das Gelingen von Bildungskarrieren vieles wettgemacht von dem, was in den Jahren vorher von muslimischen Kindern und Jugendlichen. Es gab Ar- so schiefgelaufen ist. Und zum ersten Mal habe ich einen beiten, die sich damit beschäftigt haben, wie Leute, die 8 -Impulse 2|20 | Zur Person
ZUR PERSON bildungsfern aufgewachsen sind, es trotzdem geschafft Deswegen bin ich überzeugt, dass medienpädagogi- haben, bildungserfolgreich zu werden. Eine türkische sche Erziehung einen sehr wichtigen Bildungsauftrag in Studentin, die dieses Thema bearbeitet hat, erzählte, unseren Zeiten darstellt. Dieser Auftrag besteht darin, dass sie in mehreren solcher Interviews immer wieder Jugendliche zu unterstützen, mit sozialen Medien ange- auf Moscheeerfahrungen gestoßen ist. messen umzugehen. Die Fähigkeit zu analoger Streitkul- tur und Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Pers- Da liegen offensichtlich Potenziale, die allen Seiten im pektiven droht in den Sozialen Medien immer mehr zu Moment noch nicht ganz klar sind. Insofern bringe ich verkümmern, weil man sich dort so sehr in seinen Blasen eine Leidenschaft für das Thema mit, aber auch gewisse bewegt. Auch das ist eine der Herausforderungen von Distanzen. Mir war immer klar, ich werde keine Religi- Religionsunterricht, Digitalisierung kritisch zu begleiten onslehrerin an der Schule, da gab es zu Hause schon zu und sich mit diesen Medien auseinanderzusetzen, so- viel davon. Aber ich habe mich intensiv mit Konzeption wohl mit ihren Chancen als auch mit den dunklen Seiten. und Ausbildungsfragen beschäftigt, bin von daher mit einem offenen Ohr für die Anliegen schulischer Arbeit Und ich glaube, dass wir nach wie vor einer der Orte in und religiöser Bildung als solcher ausgestattet. der Gesellschaft sind, an denen man auch die analoge Kommunikation noch intensiv erleben kann. In der Aus- RPI: Vielen Dank! Das ist in der Tat heute in dem Ge- einandersetzung mit dem Thema „Digitalisierung“ sehe spräch deutlich erkennbar geworden. Vielleicht zum ich insgesamt eine wichtige Aufgabe des Religionsunter- Schluss noch ein paar Gedanken zum Thema „Digitali- richts. sierung“, unserem aktuellen Heftthema. RPI: Frau Hofmann, vielen Dank für Ihre Offenheit und Hofmann: Das ist tatsächlich ein Thema, das mich im Ihre Bereitschaft zu diesem Gespräch! Moment sehr umtreibt. Ich habe in den letzten Wochen intensiv über das Thema „Sturmstillung“ nachgedacht, Die Fragen für das RPI stellte Uwe Martini. weil für mich die Frage ist, ob und wie wir uns als Kirche an digitalen Sturmstillungen beteiligen können? Und es stellt sich mir mit Dringlichkeit die Frage, was können wir als Kirche tun, um Menschen zu unterstützen und zu schützen. Das beschäftigt mich auch vor dem Hinter- grund rechtsextremer Gewalt und rechtsextremer An- griffe auch auf engagierte Christinnen und Christen. © Foto: Schauderna/medio.TV -Impulse 2|20 | Zur Person 9
Sie können auch lesen