SEPTEMBER 2018 Veranstaltungskalender - Budge-Stiftung
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1. VORWORT S.04 2. VERANSTALTUNGEN SEPTEMBER 2018 S.05 3. DIE HOHEN FEIERTAGE S.20 4. GOTTESDIENSTE S.28 5. REGELMÄSSIGE VERANSTALTUNGEN S.34 6. AUF EINEN BLICK S.38
September 2018 VORWORT LIEBE BEWOHNER, LIEBE ANGEHÖRIGE, LIEBE FREUNDE, LIEBE MITARBEITER, jedes Jahr kommt mit dem ersten Vollmond im Vorherbst die Zeit des jüdischen Neujahrs- festes, Rosch Haschana. Dieses Jahr beginnt dieses zweitägige Fest am Abend des 9ten September und endet am Abend des 11ten September. Im jüdischen Kalender sind das der erste und der zweite Tag des Monats Tischri. Mit ihnen beginnt das Jahr nach biblischer Zählung. Mit Neujahr verbindet diese Zählung den Anfang der Menschheitsgeschichte mit Adam und Eva. Im September beginnt damit das biblische Jahr 5779. Mit Rosch Haschana und dem zehn Tage später folgenden Versöhnungstag Jom Kippur (die- ses Jahr am 18ten September abends und am 19ten September ganztägig) feiern wir die höchsten jüdischen Feiertage gleich zu Beginn des biblischen Kalenders. Zusammen auch „Die Hohen Feiertage“ genannt, sind dies Tage der Besinnung, der Versöhnung, der inneren Einkehr und des Gebets. Man wünscht sich in dieser Zeit gegenseitig „Shana Tova“ (ein gutes Jahr), hält Rückschau auf das vergangene und fasst Vorsätze für das kommende Jahr. Wer mehr über die hohen jüdischen Feiertage erfahren möchte, sollte den Beitrag unseres Rabbiners Andrew Steiman ab Seite 20 des Veranstaltungskalenders lesen. Ihnen allen wünschen wir einen schönen Spätsommer und unseren jüdischen Bewohnern und Mitarbeitern Shana Tova, ein gutes Jahr! Michael Dietrich, Sozialer Dienst Betreutes Wohnen 4
September 2018 5 VERANSTALTUNGEN Sonntag, 2. September / 12:30 – 15:00 Uhr WÄSCHE-AUSSTELLUNG Wir freuen uns auf Ihre Beteiligung! im Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal Sigrun Leone und Agata Mandic (hauswirtschaftlicher Dienst) Montag, 3. September / 16:00 Uhr IN GEDENKEN AN HILMAR HOFFMANN „Generation Hitlerjugend. Reflexionen über eine Verführung.“ Gespräch und Lesung Der große alte Mann der deutschen und europäischen Kultur Hilmar Hoffmann (1925 – 2018) ist vor einigen Wochen in Frankfurt gestorben. Zwanzig Jahre lang, von 1970 bis 1990, hat er unsere Stadt als Kulturdezer- nent geprägt: Das Deutsche Filmmuseum, das Deutsche Filminstitut, das erste Jüdische Museum in Deutschland, die Kunsthalle Schirn, das Museum für Moderne Kunst, der Wiederaufbau der Alten Oper, das Museumsufer – alles Hilmar Hoffmanns Werk. Vor 1970 wirkte er als jüngster Leiter einer deutschen Volkshochschule, als Kul- turdezernent und als Gründer der weltberühmten Kurz- filmtage in Oberhausen – nach 1990 nacheinander als Präsident der Stiftung Lesen, des Goethe-Instituts und der Unabhängigen hessischen Kulturkommission. Neben all dem schrieb Hilmar Hoffmann insgesamt 50 Bücher. im Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal Elisabeth Abendroth, Axel Dielmann, Jochen Nix
September 2018 VERANSTALTUNGEN Über Hilmar Hoffmann: Sein letztes Buch, das im Frühjahr 2018 im Axel Dielmann Verlag in Frankfurt erschie- nen ist, war ihm besonders wichtig: »Generation Hitlerjugend. Reflexionen über eine Verführung.« Im Gegensatz zu anderen deutschen Intellektuellen seiner Generation hatte Hilmar Hoffmann nie ein Hehl daraus gemacht, dass er ein begeisterter Hit- lerjunge gewesen war. Zum überzeugten Antifaschisten und Demokraten wurde er erst in amerikanische Kriegsgefangenschaft. „Das musst Du aufschreiben!“ bat ihn Trude Simonsohn, Überlebende von Theresienstadt und Auschwitz. Das hat Hilmar Hoffmann getan. Auf fast 600 Seiten schildert er ausführlich, wie er und seine Ge- neration verführt worden sind, durch militärischen Drill, durch fast religiöse Blut- und Boden-Schwärmerei, aber auch durch eine „Kultur“ ohne Menschlichkeit, durch Bü- cher, besonders durch raffiniert gemachte rassistische Filme. Wie gefährlich diese Verführung, diese Manipulation gewesen ist – und auch heute wieder werden kann – ist in Hilmar Hoffmanns 50. Buch nachzulesen. Als einziger aus seiner Schulklasse hat Hilmar Hoffmann den Krieg überlebt. In der Kriegsgefangenschaft ist er Menschen begegnet, die ihn lehrten, seinen eigenen Kopf zu benutzen. Ein großes Glück, trotz allem. Ein Glück für uns Leser, dass er uns daran teilnehmen lässt. Unsere Bewohnerin Trude Simonsohn hatte Hilmar Hoffmann gebeten, sein Buch in der Henry und Emma Budge-Stiftung vorzustellen. Er hatte gern zugesagt. Nun ist Hilmar Hoffmann am 1. Juni dieses Jahres gestorben. Sein Verleger Axel Dielmann wird im Gespräch mit Elisabeth Abendroth an Hilmar Hoffmann und sein letztes großes Buch erinnern, aus dem der Regisseur und Schauspieler Jochen Nix lesen wird. Elisabeth Abendroth, 1947 in Potsdam-Babelsberg geboren, in Marburg a.d. Lahn aufgewachsen, studierte dort, in London und Gießen Kunstpädagogik, Politologie, Soziologie, öffent- liches Recht und Philosophie. Sie arbeitete u. a. bei der medico international, im Frankfurter Kulturamt und im Institut für Stadtge- schichte, in der Hessischen Staatskanzlei sowie im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Sie publizierte u.a. über Lateinamerika, NS-Geschichte und deutsche Literatur. 6
7 Axel Dielmann, 1959 in Frankfurt geboren, Studium der Physik und Psychologie. 1982 Gründung der Zeitschrift für Literatur SCHRiTTE, 1987 bis 1991 Lektor für das Hessische Literaturbüro Frankfurt, 1989 bis 1993 Vorsitzender des Fördervereins Deutscher Schrift- steller in Hessen, 1990 Stipendium des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst für eine Untersuchung über R.M.Rilke und Wissenschaftsmodelle in seiner Prosa und Lyrik. 1993 Gründung des Axel Dielmann – Verlag Frankfurt am Main mit seinem Literaturprogramm. Start der Reihe ETIKETT mit Literatur-Sponsoren. Veröffentlichungen von Prosa und Lyrik in Zeitungen und Zeitschriften wie FAZ, Rouge, az Frankfurt, Börsen- blatt, der Poet. Zusammenarbeit mit Künstlern wie Joanna Jones, Jörg Ahrnt, Brigitte Kott- witz, Blauer Kompressor in literarischen Texten. 2008 Mitgründer der Frankfurt Acade- mic Press, 2011 deren Übernahme. 2013 erster eigenständiger Erzählband »Nizza oder Die Liebe zur Kunst«. Ein Roman schlummert, der nächste Erzähl-Band reift mit neuen Kunst-Erzählungen, »Nummern-Gedichte« zählen die Jahre seit seinem Erstling in »32 / Geburt« von 1991. – Seit 2017 wieder Herausgabe der Zeitschrift für Literatur SCHRiTTE. Jochen Nix: Die Leidenschaft des 1943 in Frankfurt/M geborenen Jochen Nix ist die Literatur und die Suche nach den Räumen, in denen sie sinnlich erfahrbar wird. Der Literatur hat er sich zunächst durch ein Studium an der Frankfurter Universität zu nähern versucht, bis er feststellte, dass er nicht nur einen wissenschaftlichen Zugang zu ihr suchte. Nix ging in Frankfurt an die staatliche Schauspielschule und begann 1968 zunächst auf einer The- aterbühne Literatur zu erspielen. Bald wechselte er auch die Seite und drang als Regisseur in den Gesamtraum eines Stückes vor. Dann entdeckte er den ausschließlich akustischen Raum für die Literatur: den Rundfunk. Auch hier arbeitete er neben dem Theater zunächst als Sprecher, dann auch als Regisseur beim BR, HR und NDR und trug dazu bei, für die Prä- sentation von Literatur neue Wege zu erschließen. Hierzu zählen seine öffentlichen Features (Rundfunkproduktionen, die vor Publikum aufgeführt wurden) und szenischen Lesungen, in denen er geistige und architektonisch besondere Räume zu verbinden sucht. So entstand z.B. in Frankfurt gemeinsam mit den Stadtwerken eine Serie szenischer Lesungen im Wasser- werk Schwanheim, im alten Heizkraftwerk am Main, im Straßenbahndepot Eckenheim, in der U-Bahn-Baustelle Bockenheimer Warte, im Ausbesserungswerk Praunheim und in einem stillgelegten U-Bahn-Stollen unter der Hauptwache. An diesen Orten wurden Licht und Musik zu immer wichtigeren Komponenten bei der Umsetzung der Texte. Heute faszi- niert Jochen Nix zunehmend wieder die direkte Begegnung zwischen Vorlesendem und Publikum in selbst entwickelten Lesungen mit und ohne Musiker, oder in gemeinsamen Lesungen mit bedeutenden Autoren fremder Sprachen, denen er eine deutsche Stimme gibt.
September 2018 VERANSTALTUNGEN Dienstag, 4. September /14:00 Uhr AUSFLUG IM SEPTEMBER „SCHIFFFAHRT AUF DER LAHN“ In Limburg an der Lahn wartet unser Schiff auf uns, danach geht es Schiff ahoi flussabwärts zum Schloss Oranien- stein. Dort angekommen drehen wir, um flussabwärts an Limburg vorbei zur Felsenbasilika von Dietkirchen zu kommen. An Bord werden Sie von uns zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Wichtige Informationen: Wer an diesem Ausflug teilnehmen möchte, wird gebeten, sich umgehend in die an der Zentrale ausgelegte Liste einzutragen. Die Teil- nehmerzahl ist auf 40 Personen begrenzt. Beachten Sie bitte dass ein Eigenanteil von 15 € pro Person erhoben wird. Bewohner, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, können nach vorheriger Absprache ebenfalls an die- sem Ausflug teilnehmen! Michael Dietrich, Sozialer Dienst Betreutes Wohnen 8
9 Mittwoch, 5. September / 15:00 – 17:00 Uhr HERBST „FAIR“GNÜGEN Kunsthandwerk und Lebensmittel aus fairem Handel. im Foyer der Budge-Stiftung Weltladen Frankfurt-Seckbach Wilhelmshöher Straße 158, 60389 Frankfurt am Main Kontakt: Gaby Deibert-Dam, Tel.: 069 476704
September 2018 VERANSTALTUNGEN Mittwoch, 5. September / 15:00 Uhr MUSIKALISCHER NACHMITTAG BEI KAFFEE UND KUCHEN „Von der russischen Taiga über ungarische Puszta zu den Pariser Cafés & Argentinien!“ im Rosl-und Paul-Arnsberg-Saal Duo „Schach-Matt“ Vassily Dück, Bajan und Accordina & Robert Varady, Violine und Gitarre Über Vassily Dück (Bajan,Accordina) & Robert Varady (Violine, Gitarre): Sei es Swing, Pop, Jazz, Klassik, Tango, Musette, Film- oder auch Weltmusik, die bei- den Musiker scheuen sich nicht auf verschiedenste Stilrichtungen zuzugreifen. Dabei klingen die eigenen Interpretationen immer einzigartig und authentisch. Schon nach der ersten gemeinsamen Probe wurde klar, dass der aus Sibirien stammen- de Vassily Dück (Bajan, Accordina) und der gebürtige Ungare Robert Varady (Geige, Gitarre), sich für viele Jahre musikalisch gefunden haben. Ein grenzenloses musikalisches Erlebnis von Ungarische Tanz Nr.5/ J.Brams, Smile /C.Chaplin, Isn`t she lovely/ S.Wonder, Spain/ C.Corea, French Touch/ R.Galliano, Libertango A.Piazzolla bis hin zur traditionellen russisch-ungari- schen Musik präsentiert Duo Schach-Matt. 10
11 Stehende Ovationen für Vollblutmusiker „Duo Schach-Matt“ begeistert bei Konzert der Rotary-Clubs Der Magier auf dem Bajan, Vassily Dück, und der Teufelsgeiger aus Ungarn, Robert Varady, rissen ihre Zuhörer am Mittwochabend im Wappensaal des Gederner Schlosses so mit, dass sie erst nach drei Zugaben zufrieden waren. Als „Duo Schach-Matt“ nahmen die beiden Vollblut-Musiker ihr Publikum während des Sommerkonzerts der Rotary-Clubs mit auf eine musikalische Weltreise in die ungarische Puszta, die russische Taiga, in Pariser Cafés, nach Argentinien, Griechenland und Moldawien. Doch auch Klassik und eigene Kompositionen kamen nicht zu kurz. ... mit einer hohen, melancholischen Geige, unglaublich fließend, weich und träume- risch, während das Bajan im Kontrast dazu für einen tiefen Klangteppich sorgte. Die Musiker bildeten eine Einheit, sie spielten mit einer Leichtigkeit, Schärfe und Klarheit, wie sie nur wahre Künstler, die ihr Instrument aus dem Eff-Eff beherrschen, zeigen können, mit Leidenschaft und Temperament. Das Publikum bewunderte Varadys unglaubliche Geschwindigkeit und Fingerfertigkeit auf den Saiten und mit dem Geigen- bogen sowie Dücks rasanten Fingertanz über die mehr als 200 Knöpfe seines Bajans. Donnerstag, 6. September / 09:30 Uhr KÜCHENSPRECHSTUNDE Jeden Donnertag. Michael Anders lädt interessierte Bewohner und Angehörige zur Küchensprechstunde ein. im Clubraum (zweiter Stock)
September 2018 VERANSTALTUNGEN Donnerstag, 6. und 20. September / 19:00 – 20:30 Uhr „QWIRKLE AM ABEND“ Neues Qwirkle ist ein schönes, ruhiges Legespiel für Angebot! zwei bis vier Personen. Gut für die Augen und den Ordnungssinn und man kann es ganz ohne Worte spielen. Lernen Sie es kennen und lieben … Immer am Donnerstag, vierzehntägig, in jeder geraden Kalenderwoche. im Clubraum (Erdgeschoss) Myke Findeklee, Bewohnerin Betreutes Wohnen Der Apfel war nicht gleich am Baum Da war erst lauter Blüte. Das war erst lauter Blütenschaum und lauter Lieb und Güte. Dann waren Blätter grün an grün und grün an grün nur Blätter. Die Amsel nach des Tages Mühn, sie sang ihr Abendlied gar kühn und auch bei Regenwetter. Der Herbst, der macht die Blätter steif der Sommer muß sich packen. Hei! Dass ich auf die Finger pfeif da sind die ersten Äpfel reif und haben rote Backen. Eingereicht Und was bei Sonn‘ und Himmel war von ihrer erquickt nun Mund und Magen und macht die Augen hell und klar. Mitbewohnerin So rundet sich das Apfeljahr Inge Wissner und mehr ist nicht zu sagen. – Matthias Claudius, (1740-1815) 12
13 Montag, 10. und Dienstag, 11. September / jeweils nach dem Mittagessen JÜDISCHER NEUJAHRSSPAZIERGANG An Rosch Haschana, dem jüdischen Neujahr, ist es Brauch, mit Familie und Freunden spazieren zu gehen. Auch in der Budge-Stiftung wird dieser Brauch ge- pflegt; auf besondere Weise: die jüdischen Bewohner laden ihre christlichen Freunde und Nachbarn aus- drücklich dazu ein. Mitzubringen ist nur gute Laune. Selbstverständlich können auch Rollstuhlfahrer teil- nehmen. Die Strecke ist weder weit noch schwer. Schließlich befindet sich die Budge-Stiftung im Frank- furter „Grün-Gürtel“ und unweit einer Quelle, die den Namen „Judenborn“ trägt. Da es Brauch ist, beim Neujahrsspaziergang eine Quelle oder ein Fluss auf- zusuchen, bietet sich dieser Brunnen bestens an. So wollen wir zusammen spazieren gehen: Unser Weg geht hinter dem Haus los und führt durch die Kirch- gasse an der Buchhändlerschule vorbei bis zum „Judenborn“ in Bergen – und von dort wieder zurück. Rollstuhlfahrer sind selbstverständlich auch eingela- den und werden bis zu den Treppen vor dem „Juden- born“ von ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt. Spaziergänger, die auf einen Rollator angewiesen sind, werden an den Treppen ebenfalls von ehren- amtlichen Mitarbeitern unterstützt und können ihren Rollator bis zum Ziel und zurück benutzen. Treffpunkt vor der Synagoge Rabbiner Andrew Steiman
September 2018 VERANSTALTUNGEN Dienstag, 11. und 25. September / 15:00 – 17:00 Uhr NACHMITTAGSFAHRT INS HESSEN-CENTER Liebe Bewohner, bitte beachten Sie, dass die wöchentliche Fahrt ins Hessen-Center wegen zu gerin- ger Nachfrage ab September 2018 nur noch dienstags stattfinden und wegen des Umbaus des Hessen-Centers bis auf Weiteres zu den Lebensmittelgeschäften in der Victor-Slotosch-Straße verlegt wird. Die Nachmittagsfahrten gehen wie bisher ins Hessen-Center, in diesem Monat am Dienstag, 11. und 25. September von 15:00 – 17:00 Uhr. Mit freundlichen Grüßen Michael Dietrich, Sozialer Dienst Betreutes Wohnen Abfahrt am Haupteingang 14
15 Mittwoch, 12. September / 10:00 – 11:30 Uhr KREATIVES SCHREIBEN ZU BILDERN Wir betrachten Bilder und formulieren spielerisch kurze Texte. Das können Geschichten sein, die wir frei erfinden, oder Notizen zu Erinnerungen, die durch die Bilder geweckt wurden. Wir lesen und hören die Texte und tauschen uns über die Bildinhalte aus. Ein- geladen sind alle, die gerne Kunst betrachten und interessiert sind, zu schreiben. Keine Vorkenntnisse erforderlich. Die Schreibgruppe ist offen für alle Interessierten, ein Neu- einstieg jederzeit möglich. Wir treffen uns einmal im Monat am Mittwochvormittag. im Aufnahmeraum (Erdgeschoss) Michaela Frölich M.A., Autorin und Biografin Donnerstag, 13. September / 17:00 Uhr KLASSISCHES GITARRENKONZERT Wir freuen uns, dass Tillman Steitz nach längerer Pause wieder mit seiner Gitarre bei uns zu Gast ist. „Mallorca, Cuba, Madronos und Fandanguillo“ aus der spanischen Romantik von I.Albeniz und Moreno-Torroba stehen im Mittelpunkt seines Programmes. Ergänzt wird dies durch südamerikanische Valses, Tangos und Sambas sowie verschiedene Überraschungslieder aus der neueren Zeit. in der Kapelle Tillman Steitz
September 2018 VERANSTALTUNGEN Donnerstag, 13. und 27. September / 20:30 – 22:30 Uhr MAIN ENTERTAINMENT CLUB (MEC) Der Main Entertainment Club (MEC) trifft sich alle 14 Tage regelmäßig. Wir möchten Sie gerne einladen im Rahmen unserer Proben und Übungen, einmal vorbei- zukommen, um zuzuschauen, vielleicht die eine oder andere Frage loszuwerden oder einfach unter unserer Anleitung ein paar Töne oder Worte auf die Bühne zu bringen. Wer Freude und Spaß an Rhythmus und Be- wegung hat, darf sich außerdem gerne in einigen Tanz- schritten ausprobieren. Der Main Entertainment Club ist entstanden aus der Kooperation des Mainhattan Schwof Ensemble und freien Künstlern aus dem Rhein-Main- Gebiet. Unser Repertoire reicht vom Swing der 30er Jahre über Chansons und Evergreens bis zu moder- nen Rock- und Pop-Balladen. Wir freuen uns auf Ihr Erscheinen! im Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal Thomas Batton und Freunde 16
17 Donnerstag, 20. September / 16:00 Uhr KONZERT AM NACHMITTAG: PERLEN DER KLAVIERMUSIK Die Interpretationskunst des argentinischen Pianisten Leopoldo Lipstein gehört zu den bemerkenswerten des gegenwärtigen Konzertlebens. Behutsam und unmerklich treten Selbstverständlichkeiten wie perfekte Technik und Stilgefühl, Professionalität und musi- kalische Intelligenz in den Dienst einer sensiblen und liebevollen Poesie. Schon früh bereiste er als Wunderkind ganz Südamerika. Mit 17 Jahren gewann er den ersten Preis des Nationalen Argentinischen Klavierwettbewerbs. Seine wichtigsten Lehrer waren Marcelo Tomassini, Aldo Antognazzi und Pavel Gililov. Lipstein gibt Solo-Konzerte auf der ganzen Welt, u. a. in Deutschland, USA, Japan und Südamerika. Er ist Klavierdozent an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. Als Solist hat er sieben CDs veröffentlicht, die alle besondere thematische Schwerpunkte setzen (Chopin, spanische Komponisten, Shakespeare und weitere). Außerdem hat er drei CDs mit Kammermusik eingespielt. Er hat Aufnahmen u. a. für den Bayrischen Rundfunk und den SWR gemacht, sowie bei Radio Buenos Aires Beethovens 3. Kla- vierkonzert aufgenommen. im Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal Leopoldo Lipstein
September 2018 VERANSTALTUNGEN Dienstag, 25. September / 16:00 Uhr JÜDISCHES NEU- JAHRSKONZERT ZU ROSCH HASCHANA 5779 mit dem Roman Kuperschmidt Ensemble Chassidische Musiker aus Jerusalem haben bei uns all- jährlich das jüdische Neujahrskonzert zur besonderen Tradition werden lassen. Roman Kuperschmidt wirkte bei dem ersten Konzert dieser „Budge-Tradition“ mit. Nun tritt Roman erneut mit seiner Klarinette und eige- ner Kombo an, um diese uns lieb gewordene Tradition weiter zu pflegen. Mit dabei als Conférencier: unser Rabbiner – auch schon Tradition! im Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal Roman Kuperschmidt Ensemble und Rabbiner Andrew Steiman Mittwoch, 26. September / 10:00 – 12:30 Uhr EINLADUNG ZUR ÖFFENTLICHEN PROBE: KAMMERORCHESTER CRESCENDO im Rosl-und Paul-Arnsberg-Saal 18
19 Heiliger, großer Gott, heute habe ich Geburtstag. Weil es nun still geworden ist, in mir und um mich herum, komme ich zu Dir. Vieles habe ich Dir an diesem Tag anzuvertrauen: Ich danke Dir für Dein Geleit, ich bitte Dich um Vergebung, nimm mir die Angst vor allem, was noch auf mich zukommt. Was ich Dir sonst noch sagen möchte, sage ich Dir mit diesem Baum. Er tut nichts, ist einfach da, wie ein schützendes Dach über dem kleinen „Bruder“. Hitze und Kälte, Blitze und Stürme haben ihn nicht „umgebracht“ . Je länger und härter, je schwerer und bedrohlicher sein Leben wurde, um so tiefer grub er seine Wurzeln ins Erdreich. So hat er alles „überlebt“ und „überstanden“. Narben sind geblieben, aber sie sind keine Schande. Der Boden, aus dem heraus er lebt, ist gut. Darum bringt er Blätter in Fülle. Er steht in sengender Hitze, aber spendet Schatten. Den Verirrten ist er Orientierung. Lass diesen Baum zu mir sprechen, wenn ich nichts mehr tun kann, wenn meine Kräfte erlahmen. Du weißt, was ich hinter mir habe. Du aber bist der Grund, aus dem ich lebe. Hilf mir, dass ich zum Segen werde für andere, ohne viele Worte, ohne Taten, die in der Zeitung kommen, Segen – einfach durch mein Dasein, bis Du zu mir sagst: „Komm heim, jetzt genügt‘s!“ Tag und Stunde sollst Du bestimmen. Ich habe nur manche „Einblicke“, Du aber hast den Überblick. Verfüge Du über mich, wie Du es richtig hältst und wie es in Deine Pläne passt. Sollte sich im Herbst meines Lebens einmal das Gemüt verdüstern, dann schicke mir hin und wieder ein „Zeichen“ oder einen lieben Menschen, dass die Sonne wenigstens für Augenblicke die Wolkendecke durchbricht … Um all dies bitte ich Dich, Herr, im Blick auf diesen Baum, der wie ich Deine Erfindung ist. Amen. Dieses Gebet hat ihre Mitbewohnerin Erika Schierz eingereicht
September 2018 DIE HOHEN FEIERTAGE ROSCH HASCHANA (DIESES JAHR: 9. SEPTEMBER ABENDS BIS 11. SEPTEMBER) Weitere Informationen auf den Seiten 21 – 24 JOM KIPPUR (DIESES JAHR: 18. SEPTEMBER ABENDS UND 19. SEPTEMBER) Weitere Informationen auf den Seiten 25 – 27 20
21 ROSCH HASCHANA Über Rosch Haschana: Mit Rosch Haschana („Kopf des Jahres“; biblisches Neujahr) beginnt bei Neumond nach Herbstanfang (am ersten und zweiten Tag des biblischen Monats Tischri) eine 10-tägige Periode, die als die „Hohen Feiertage“ bekannt ist. Mit Yom Kippur (auch bekannt als „Versöhnungsfest“, am 10. Tischri) finden die Hohen Feiertage einen weiteren Höhepunkt und zugleich ihren Abschluss. Dieses Jahr ist der erste Neumond im Herbst in der Nacht vom 9ten auf den 10ten September. Damit ist das neue Jahr zwar da, aber nicht sichtbar – wie der Neumond. Juden in aller Welt treten mit dieser Zeit der Buße und des Gebets in besinnlicher und nachdenklicher Stimmung in ein neues Jahr ein. Es ist Sitte, während dieser Zeit auf den Mitmenschen zuzugehen und sich zu versöhnen, um auch in den Beziehungen zueinander einen Neuanfang zu gestalten. „Schana Tova“ („ein Gutes Jahr!“) ist zu Neujahr der übliche Gruß, oder auch: „Mögest du in das Buch des Lebens eingeschrieben sein“ (kurz: „Guter Eintrag!“). Im „Volk des Buches“ gibt es nämlich die Vorstellung eines Buches, in welchem die Schicksale der Menschen von Gott aufgezeichnet werden – ähnlich einem Klassen- buch, in welchem der Lehrer für jeden Schüler die Eintragungen macht. An Rosch Ha- schana finden die Beurteilung und der Eintrag für jedes Geschöpf auf der Welt statt, und an Jom Kippur wird das Buch geschlossen und am Ende des Tages versiegelt. Daher ist Neujahr auch als „Tag des Gerichts“ (Jom HaDin) bekannt. Jeder Mensch hat dennoch jederzeit vor dem Schöpfer die Möglichkeit, seinen Eintrag durch moralisches Benehmen zu seinen Gunsten zu beeinflussen. In der Zeit der Hohen Feiertage gilt es ganz besonders, sich dessen bewusst zu sein und mit einem guten Eintrag, der dann auch zu Jom Kippur besiegelt wird, in das Neue Jahr zu gehen.
September 2018 DIE HOHEN FEIERTAGE Das Fest Rosch Haschana ist vor allem bekannt als der Neujahrstag des biblischen und damit des jüdischen Kalenders, aber eigentlich hat Rosch Haschana eine vier- fache Bedeutung: Es ist außer dem Neujahrstag und dem oben bereits erwähnten „Tag des Gerichts“ (Jom HaDin) auch noch „Tag der Erinnerung“ (Jom HaSikaron) und „Tag des Shofar-Blasens“ (Jom Teru‘ah). „Tag des Gerichts“: Die Juden weltweit betrachten ihre vergangenen Taten und bitten Gott sowie den Mitmenschen um Vergebung für ihre Sünden. Jeder von uns macht nun mal Fehler. Wir haben keine unbegrenzte Energie und werden nicht immer unseren eigenen Erwartungen gerecht, geschweige denn den Erwartungen der anderen. Reue und Buße („T‘schuwa“) erlauben uns, diese Konflikte das Jahr hindurch zu lösen, aber Rosch Haschana ist ganz besonders von Reue und Buße gekennzeichnet. „T‘schuwa“ besteht aus mehreren Schritten: Erkenntnis und Eingeständnis des fal- schen Handelns und konsequentes Ablassen davon in der Zukunft. T‘schuwa verlangt auch Wiedergutmachung für eine geschädigte Partei und den festen Vor- satz, in Zukunft von dem Handeln abzusehen, welches den Schaden hervorrief. Die Einsicht, auch sich selbst geschädigt zu haben, gehört dazu. T‘schuwa ist ein zentra- les Thema von Rosch Haschana und Jom Kippur. „Tag des Schofar-Blasens“: Am Morgen von Rosch Haschana (außer, wenn es auf einen Schab- bat fällt) wird der Schofar (das Widderhorn) in der Synagoge geblasen. Das Widderhorn erinnert un- ter anderem an die biblische Episode der „Bindung Isaaks“, die nach jüdischer Tradition an einem bib- lischen Neujahrstag stattgefunden hat. Anstelle des Sohnes wurde ein Widder geopfert – und auf ewig durch das Widderhorn ein Signal gesetzt: Gott will kein Menschenopfer. 22
23 „Tag der Erinnerung“: Ins Gedächtnis gerufen wird auch Vergangenes aus der biblischen Geschichte und somit eine Perspektive geboten für die Zukunft, um die gebetet wird: Eine große Vergangenheit, an die man sich erinnert, verspricht eine große Zukunft, auf die man hofft. Die Ereignisse der Vergangenheit sind alle ein integraler Teil der jüdischen Identität. Mit Rosch Haschana fing und fängt weiterhin alles an, denn rechnet man die Bibel „rückwärts“, ergibt sich: Vor nunmehr 5779 Jahren war der erste Schabbat und damit die Schöpfung vollendet. Nach jüdischer Vorstellung fing die Geschichte der Menschheit also vor 5779 Jahren an (alles davor ist damit eben Vorgeschichte). Liturgie und Bräuche haben sich über Jahrhunderte, ja sogar über Jahrtausende entwickelt, vom heiligen Land in die Diaspora hinein und inzwischen auch wieder zu- rück. Je nach Gegend entstanden auf der ganzen Welt unterschiedliche Ausprägun- gen. Solch kulturelles Erbe stellt die Basis dar für jüdisches Wirken und jüdische Identität. Das Kulinarische darf dabei nicht unerwähnt blei- ben. Vor allem die festlichen und süßen Leckereien fallen auf – um sicherzustellen, dass das neue Jahr süß (und nicht etwa bitter) anfängt. So ist es Sitte, die Mahlzeit an Neujahr mit Süßem zu beginnen, etwa mit in Honig getunkten Äpfeln oder mit süßem Brot. Dieses festliche Brot hat häufig auch eine Ringform, um den Kreislauf der Jahre und der Jahreszeiten zum Ausdruck zu bringen. Somit beginnen Juden das neue Jahr als eine runde Sache und mit „Brot statt Böllern“.
September 2018 DIE HOHEN FEIERTAGE Juden schicken sich gegenseitig auch bunte Grußkarten mit Neujahrswünschen, in letzter Zeit immer häufiger mit Hilfe der modernen Technik per Internet und E-Mail. Am ersten Tag des neuen Jahres (oder am zweiten, falls der erste auf einen Schabbat fällt) ist es nach dem Nachmittagsgebet oder als Neujahrsspaziergang nach dem Essen in einigen Gemeinden Sitte, Teiche, Seen, Flüsse oder Quellen aufzusuchen, um dort symbolisch die Sünden dem Wasser zu übergeben, sie dort zu versenken oder hinwegschwemmen zu lassen („Tashlich“). Montag, 10. und Dienstag, 11. September / jeweils nach dem Mittagessen NEUJAHRSSPAZIERGANG In der Budge-Stiftung ist es Brauch geworden, diese mittelalterliche Tradition mit einem fröhlichen Neu- jahrsspaziergang zu pflegen. Am „Judenborn“ in Ber- gen wird eine kurze Zeremonie abgehalten (mit dem Schofar und dem Aufsagen von Psalmen und anderen Gebeten). Danach geht es wieder zurück durch die Kirchgasse nach Hause. Dieser Brauch ist inzwischen so beliebt, dass wir ihn an beiden Neujahrstagen pfle- gen: Wir treffen uns dazu nach dem Mittagessen vor der Synagoge und hoffen auf gutes Wetter. Selbstver- ständlich sind auch christliche Bewohner und Besucher Schana Tova! zum traditionellen Neujahrsspaziergang eingeladen: von Peter Olivier, sowohl am Montag, 10.9. als auch am Diens- überarbeitet von tag, 11.9., jeweils nach dem Mittagessen. unserem Rabbiner, Andrew Steiman Treffpunkt vor der Synagoge 24
25 JOM KIPPUR (DIESES JAHR: 18. SEPTEMBER ABENDS UND 19. SEPTEMBER) Über Yom Kippur: Yom Kippur, auch als „Versöhnungstag“ oder bei den deutschen Juden als „der längste Tag“ bekannt, gilt als höchster jüdischer Feiertag. Als „Schabbath der Schabbathe“, wird er in der Torah auch genannt. Yom Kippur ist zugleich End- und Höhepunkt der sogenannten 10 Tage der Buße, mit denen das neue Jahr beginnt. Rosch Haschana und Yom Kippur sind im Judentum zusammen bekannt als die Hohen Feiertage. An Rosch Haschana ist Yom HaDin, dem „Tag des Gerichts“, an dem Gott alle Geschöp- fe beurteilt und sein Urteil für das kommende Jahr in das „Buch des Lebens“ einträgt – wie in einem Klassenbuch am Ende des Schuljahres. Aber anders als ein Klassen- lehrer oder einem menschlichen Richter gewährt Gott Seinen Geschöpfen noch 10 Tage Gnadenfrist, bis das Urteil rechtskräftig ist. Somit werden erst an Yom Kippur das Buch des Lebens geschlossen und die Urteile versiegelt. Demnach wird dem- jenigen ein gutes und glückliches Jahr zuteil, der seine Sünden bereut und damit Besserung gelobt hat. Unterschieden wird dabei zwischen den Sünden Gott gegenüber und sol- chen den Mitmenschen gegenüber. An Yom Kippur bittet man Gott um Vergebung – als Vorbereitung gilt es, bereits davor bei den Mitmenschen um Vergebung zu bitten für Sünden im zurückliegenden Jahr. Merke: selbst Gott kann solche Sünden nicht vergeben – sondern nur derjenige, dem gegenüber gesündigt wurde. Vergeben wird nach dem Bibelwort: „Ich vergebe, wie Du um Vergebung bittest“. Wer also ernsthaft um Verzeihung bittet, dem wird ernsthaft verziehen.
September 2018 DIE HOHEN FEIERTAGE Yom Kippur ist ein Fasttag: mit Fasten an Yom Kippur tut man es den Engeln im Himmel gleich, die nicht essen und trinken; sie kennen gar keine Bedürfnisse. An Fasttagen wird auch auf das Tragen von Lederschuhen verzichtet, denn zu biblischen Zeiten galt dies als Luxus. Zudem wird dadurch auch auf die nötige Versöhnung mit der Natur hingewiesen: der Verzicht auf Lederschuhwerk ermahnt dazu, sich der Natur nicht über Gebühr zu bedienen, sie zu nutzen statt zu missbrauchen. Yom Kippur ist also dem Fasten vorbehalten, während der Tag zuvor dem Essen gewidmet ist. Gemäß dem Talmud wird derjenige, „der am 9. Tischri isst und am 10. Tischri fastet“ angesehen, „als ob er beide Tage gefastet hätte“. Wer sich nicht vor dem Fasten Zeit fürs Essen nimmt, fastet sinnlos. Und selbstver- ständlich gilt: nicht fasten soll, wer dazu gesundheitlich nicht in der Lage ist. Zu Fastenbeginn vor Sonnenuntergang trifft sich die Gemeinde in der Synagoge. Die Männer legen ihre weißen Gebetsschale an, die Torahlade wird geöff- net, und der Kantor stimmt das „Kol Nidre“ an; es wird bis Anbruch der Dunkelheit dreimal wiederholt, jedes Mal etwas lauter. Dieses Ritual zählt zu den bekanntesten jüdischen Liturgien überhaupt. Sein Ursprung wird im Spanien zur Zeit der Inquisition vermutet, als viele Juden unter Folter falsche Eide sprechen mussten, und dafür bei Gott am Vorabend von Yom Kippur um Vergebung flehten. 26
27 Ein wichtiger Teil des Yom Kippur-Gottesdienst ist das „Viduy“ oder Sün- den-Bekenntnis. Das Bekenntnis hilft, sich auf Missetaten zu besinnen, und ihr wörtliches Bekennen ist Teil der formellen Reue, bei der man um Vergebung bittet. Weil Gemeinschaft und Einheit ein wichtiger Teil des jüdischen Lebens sind, werden die Bekenntnisse im Plural gesprochen. An Yom Kippur wird auch das „Jiskor“-Gebet zum Gedenken an die Verstorbenen abgehalten. Dieses Gebet wird nur vier Mal im Jahr gesprochen: an den drei „Wallfahrtsfesten“ (Pessach, Schawuo’th und Laubhüttenfest) und eben an Yom Kippur. Gegen Ende von Yom Kippur gibt es während der letzten Stunde ein Gottes- dienst mit Namen „Ne’ilah“; eine allerletzte Gelegenheit zur Reue. Es ist der einzige Gottesdienst, bei dem die Türen des Schreins, in der die Torahrollen aufbewahrt wer- den, offen bleiben von Anfang bis Ende; dies symbolisiert, dass die Tore der Himmel zu dieser Zeit offen sind. Der Dienst schließt mit dem siebenmaligen „Der Herr ist unser Gott“. Der Shofar wird einmal geblasen, und die Versammlung proklamiert: „Nächstes Jahr in Jerusalem“. Man könnte Yom Kippur mit seiner ernsten Grundstim- mung als einen Tag der Furcht halten, sicherlich nicht als einen Tag der Freude. Doch die letzte Mishna des Traktats Ta’anit im Talmud erklärt, dass „es keine fröhlicheren Tage für Israel gebe als Yom Kippur und der 15. Aw“ (Freudentag nach dem Geden- ken an die Tempelzerstörung). Beide Tage nämlich haben gemeinsam, Furcht und Trauer in Hoffnung und Zuversicht zu wenden. Von Peter Olivier, überarbeitet von unserem Rabbiner, Andrew Steiman
September 2018 G‘TTESDIENSTE Sonntag, 23. September zum Erntedank / 15:00 Uhr ÖKUMENISCHER GOTTESDIENST in der Kapelle mit Pfarrerin Melanie Lohwasser und Pfarrer Joseph Chidi Anumnu Donnerstag, 13. und 27. September / 15:30 Uhr KATHOLISCHER GOTTESDIENST in der Kapelle mit Pfarrer Joseph Chidi Anumnu 28
29 Freitag, 7., 14. und 21. September / jeweils um 18:00 Uhr JÜDISCHER G’TTESDIENST Kabbalat Schabbat und Kiddusch. in der Synagoge mit Rabbiner Andrew Steiman
September 2018 G‘TTESDIENSTE G‘TTESDIENSTTERMINE & PROGRAMM ZU ROSCH HASCHANA SONNTAG, 09.09.2018 Erew Rosch Haschana (Erew Chag; tagsüber) erster Abend Rosch Haschana (Chag; abends) 18:00 Uhr Abendgottesdienst (Ma’ariw) in der Synagoge 19:00 Uhr Abendessen im Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal MONTAG, 10.09.2018 erster Tag Rosch Rosch Haschana (Chag) 09:30 Uhr Morgengottesdienst (Schacharit) in der Synagoge 10:15 Uhr Thora-Vorlesung 10:45 Uhr Schofarblasen 12:30 Uhr Mittagessen im Speisesaal Danach Neujahrsspaziergang und Taschlich am „Judenbrunnen“ in Bergen, anschließend Rückkehr und Mussaf (Zusatz-Festgebet) in der Synagoge (mit weiterem Schofarblasen). zweiter Abend Rosch Haschana (Chag) 18:00 Uhr Abendgottesdienst (Ma’ariw) in der Synagoge 19:00 Uhr Abendessen im Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal 30
31 Ein gesundes, glückliches und friedliches Neues Jahr! Schanah Towa! DIENSTAG, 11.09.2018 zweiter Tag Rosch Haschana (Chag) 09:30 Uhr Morgengottesdienst (Schacharit) in der Synagoge 10:15 Uhr Thora-Vorlesung 10:45 Uhr Schofarblasen 12:30 Uhr Mittagessen im Speisesaal Danach Neujahrsspaziergang und Taschlich am „Judenbrunnen“ in Bergen, anschließend Rückkehr und Mussaf (Zusatz-Festgebet) in der Synagoge (mit weiterem Schofarblasen). FREITAG, 14.09.2018 Abends: Schabbat Schuwah: „Schabbat der Umkehr“ zwischen Neujahr und Versöhnungstag 18:00 Uhr Kabbalath-Schabbat in der Synagoge 18:45 Uhr Kiddusch im Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal
September 2018 G‘TTESDIENSTE G‘TTESDIENSTTERMINE & PROGRAMM ZU JOM KIPPUR 5779 Dienstag, 18.09.2018 / 17:30 Uhr EREW JOM KIPPUR Vor dem Fasten findet ein gemeinsames Essen im großen Saal statt. Beginn: 17:30 Uhr. Bitte die geson- derten Einladungen und Aushänge dazu beachten. Schana Towa! „Gelobt seist du, Ewiger ...“ DIENSTAG, 18.09.2018 Erew Jom Kippur / Kol Nidre 12:00 Uhr Mittagessen im Speisesaal 17:30 Uhr Abendessen im Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal 18:50 Uhr Lichtzünden 19:03 Uhr Fastenbeginn 19:15 Uhr Kol Nidre in der Synagoge 32
33 Falls Sie Ihrer verstor- benen Angehörigen seligen Andenkens im Rahmen von Jiskor gedenken möchten, bitten wir Sie dies Herrn Rabbiner Steiman oder seiner Frau zur Kenntnis zu geben. G’mar Chatima Towa! MITTWOCH, 19.09.2018 Jom Kippur 10:00 Uhr Morgengebet 10:45 Uhr Thora-Vorlesung 11:30 Uhr Jiskor (Totengedenken), anschließend Mussaf 18:00 Uhr Nachmittagsgebet (Mincha) und Schlussgebet (Ne’ilah) 20:19 Uhr Fastenende anschließend Kiddusch und Anbeißen im Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal
September 2018 REGELMÄSSIGE VERANSTALTUNGEN MONTAGS GYMNASTIK 10:30 Uhr Angelika Franke in der Kapelle SINGEN IM CHOR 15:00 – 16:00 Uhr Silvia Chamas – leichtes mehrstimmiges Singen von Volksliedern, alten Schlagern, christliche und jüdische Musik stehen im Mittelpunkt des gemeinsamen Singens. in der Kapelle NACHTCAFÉ 17:30 Uhr jeden 2. Montag im Monat. Marco Gebert und Andrew Steinman. Bitte achten Sie auf entsprechende Aushänge! 34
35 DIENSTAGS HESSEN-CENTER 09:00 Uhr Sie können in einem großen Einkaufszentrum shoppen oder einfach mal bummeln gehen. Die Teilnehmerzahl ist auf 12 Personen begrenzt, wobei ein Platz für einen Bewohner vorgesehen ist, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Bitte vorher an der Zentrale anmelden! Bewohner, die bei dem Besuch des Hessen-Centers Hilfe benöti- gen, können nach vorheriger Anmeldung auch gerne von Freunden bzw. Angehörigen begleitet werden. Jeweils ein Bewohner kann während des Einkaufens von unserem Fahrer betreut werden. Dies ist aber nur nach Absprache (mindestens eine Woche vorher) mit Herrn Dietrich (Tel. 935) oder über die Zentrale (Tel. 100) möglich. Abfahrt am Haupteingang T’AI CHI CHUAN 10:30 Uhr Mit Thomas Schnabel. Die chinesische Bewegungskunst T‘ai Chi Chuan fördert durch sanfte und entspannte Bewegungen den harmonischen Fluss der Lebensenergie (Chi) und unterstützt so die Gesundheit von Körper und Geist. Einfache Bewegungen in Ver- bindung mit der Atmung geben ein Gefühl der Ruhe und stärken die Konzentration. in der Kapelle MALGRUPPE 14:30 – 16:00 Uhr Holger Friedrich im Clubraum im Erdgeschoss „WIR FÜR EUCH“ – Seniorentheater der Henry und Emma Budge-Stiftung 18:00 – 19:30 Uhr Mit Helga Heise. Vielleicht wollten Sie schon immer mal Theater spielen? Mit viel Spaß und Lust am Ausprobieren und Improvisieren der Texte werden kleine Alltags- sketche gemeinsam ausgesucht. Die Wiederentdeckung der Spielfreude, die unserem Alltag so oft verloren geht, steht dabei im Mittelpunkt. im Clubraum (2. OG) oder im Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal
September 2018 REGELMÄSSIGE VERANSTALTUNGEN MITTWOCHS FILZEN FÜR SENIOREN 10:00 – 11:30 Uhr Annette Kallweit im Clubraum im Erdgeschoss DONNERSTAGS KÜCHENSPRECHSTUNDE 09:30 Uhr Michael Anders lädt interessierte Bewohner und Angehörige zur Küchensprech- stunde ein. im Clubraum im 2. Stock GYMNASTIK 10:30 Uhr Ulrike Manderscheid in der Kapelle BIBLIOTHEK 14:00 – 16:00 Uhr Petra Scheschonka MAIN ENTERTAINMENT CLUB (MEC) 20:30 – 22:30 Uhr Der Main Entertainment Club (MEC) trifft sich alle 14 Tage regelmäßig. im Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal 36
37 FREITAGS YOGA 10:30 – 11:30 Uhr Mit Andrea Mahler. Yoga wirkt der Steifheit und Trägheit im Körper entgegen. Durch eine sanfte und allmähliche Dehnung und Stärkung der Muskeln und Sehnen kann die Wirbelsäule ihr Bewegungspotenzial aktivieren. Ein angenehmes Gleich- gewicht zwischen Aktivität und Ruhe steigert Ihr Wohlbefinden. Sie selbst sind aktiv und sorgen damit für Ihre eigene Gesundheit. Die Übungen sind so ausgewählt, dass jeder mitmachen kann. im Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal
September 2018 AUF EINEN BLICK … 2. September Wäsche-Ausstellung 3. September In Gedenken an Hilmar Hoffmann 4. September Ausflug im September „Schifffahrt auf der Lahn“ 5. September Herbst „Fair“gnügen 5. September Musikalischer Nachmittag bei Kaffee und Kuchen 6. September Küchensprechstunde – jeden Donnerstag 6. & 20. September „Qwirkle am Abend“ 10. & 11. September Jüdischer Neujahrsspaziergang 11. & 25. September Nachmittagsfahrt ins Hessen-Center 12. September Kreatives Schreiben zu Bildern 13. September Klassisches Gitarrenkonzert 13. & 27. September Main Entertainment Club (MEC) – alle 14 Tage 20. September Konzert am Nachmittag: Perlen der Klaviermusik 25. September Jüdisches Neujahrskonzert zu Rosch Haschana 5779 26. September Einladung zur öffentlichen Probe: Kammerorchester Crescendo 38
Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal 12:30 – 15:00 Uhr Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal 16:00 Uhr 14:00 Uhr Foyer der Budge-Stiftung 15:00 – 17:00 Uhr Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal 15:00 Uhr Clubraum (zweiter Stock) 09:30 Uhr Clubraum (Erdgeschoss) 19:00 – 20:30 Uhr Treffpunkt vor der Synagoge jeweils nach dem Mittagessen Abfahrt am Haupteingang 15:00 – 17:00 Uhr Aufnahmeraum (Erdgeschoss) 10:00 – 11:30 Uhr Kapelle 17:00 Uhr Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal 20:30 – 22:30 Uhr Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal 16:00 Uhr Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal 16:00 Uhr Rosl-und-Paul-Arnsberg-Saal 10:00 – 12:30 Uhr
Henry und Emma Budge-Stiftung Wilhelmshöher Straße 279 60389 Frankfurt am Main Telefon: 069 47871 - 0 E-Mail: info@budge-stiftung.de Weitere Informationen im Internet: www.budge-stiftung.de
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