SICHERHEITS STUDIE 2021 - BETRUG IM ONLINEHANDEL - Bundeskriminalamt
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EXECUTIVE SUMMARY Bereits in den Vorjahren haben Untersuchungen ge- einer Million Euro. Um das Betrugsrisiko zu reduzieren, Auch eCommerce-Gütesiegel wurden im Zuge der Um- zeigt: Unternehmen, die einen Webshop betreiben, sind kombinieren Webshops meist verschiedenste Schutz- frage thematisiert. Am bekanntesten unter den Befragten zunehmend von Betrugsfällen betroffen. Unter den für maßnahmen – und verzichten dafür auch auf potentielle ist das Trusted-Shops-Gütesiegel mit 80%, gefolgt vom diese Studie befragten Onlinehändler:innen wurden be- Mehrumsätze. So setzen 55% der Befragten auf sichere Österreichischen eCommerce-Gütezeichen (72%) und reits 62% Opfer von Betrug, 24% sogar schon mehrmals. Zahlungsmethoden und 29% auf eingeschränkte Liefer- den Siegeln Trustmark Austria sowie Ecommerce Eu- Von den Betrieben mit mehr als 10 Beschäftigten gaben optionen wie ausschließliche Inlandslieferungen. rope Trustmark mit einem Bekanntheitsgrad von 57% drei Viertel (78%) an, in Verbindung mit ihrem Webshop bzw. 49%. bereits mit Online-Betrug in Berührung gekommen zu Als gängigste Zahlungsmethode erweist sich die Kre- sein, bei den kleineren Betrieben waren es 48%. Im Ver- ditkarte, mit der in 88% der Webshops bezahlt werden Neben der Unternehmensseite wurde für die SICHER- gleich zu 2020 (46%) hat die Betrugshäufigkeit in allen kann, dicht gefolgt von PayPal (85%) und Vorkasse HEITSSTUDIE 2021 auch die Konsumentenperspektive Größenklassen deutlich zugenommen. (64%). Die Hälfte der heimischen Handelsbetriebe bie- beleuchtet. Das Ergebnis: Ein Drittel der heimischen tet auch die Option Kauf auf Rechnung an. Verbraucher:innen hat bereits negative Erfahrungen mit Zu den gängigsten Betrugsformen zählen der Retouren- Schadsoftware wie Viren oder Trojanern gemacht. 15% betrug (48%), Bestellungen, die nicht bezahlt werden Trotz der Vielzahl potentieller Schutzmaßnahmen gegen waren schon von Datendiebstahl durch Phishing-Angrif- können (50%), die Angabe verfälschter Namens- oder Online-Betrug gaben 18% der Befragten an, sich bis fe betroffen, weitere 14% waren Opfer von Betrug bei Adressdaten (55%) und insbesondere das Abstreiten dato noch nicht mit diesem Thema beschäftigt zu ha- Online-Transaktionen. des Erhalts der Ware (63%). ben. 30% der Unternehmen nutzen derzeit auch keine spezielle Lösung zur Betrugsvermeidung, etwa keine 78% der Österreicher:innen versuchen, sich mit Viren- Bei den kleineren Handelsbetrieben beläuft sich die Identitätsprüfung. In Sachen Anzeigeerstattung bei On- schutz-Programmen vor Cyberangriffen zu schützen. durch Online-Betrug verursachte Schadenssumme in line-Betrug bestätigten 76% der Händler, zukünftige Be- 68% setzen auf regelmäßige Software Updates und den meisten Fällen (48%) bis 500 Euro, in 44% zwi- trugsfälle bei der Polizei anzeigen zu wollen. immerhin 63% haben eine Firewall implementiert. Be- schen 500 und 10.000 Euro. Unternehmen mit mehr unruhigend ist, dass bereits fast ein Fünftel aller Konsu- als zehn Beschäftigten erlitten im Schnitt wesentlich hö- Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Servicequali- ment:innen (19%) Opfer von Fake-Webshops geworden here Verluste: 36% der entstandenen Schäden mach- tät: 79% wünschen sich, eine Anzeige jederzeit erstat- sind. ten zwischen 5.000 und 10.000 Euro aus, bei 22% ten zu können, 76% möchten mit einem Besuch alles beliefen sich die finanziellen Einbußen auf 10.000 bis zu erledigt wissen. 3
INHALT EXECUTIVE SUMMARY 3 VORWORT 5 EINLEITUNG 6 GASTKOMMENTARE 8 BETRUG IM ONLINEHANDEL 14 BETRUGSFORMEN 18 SCHADENSHÖHE 19 MASSNAHMEN 20 Risikominimierung 21 Betrugsvermeidung 22 Zeitpunkt der Maßnahmen 23 ANZEIGEERSTATTUNG 24 ZAHLUNGSMETHODEN25 KUNDENIDENTIFIZIERUNG27 LOGISTIKPARTNER30 GÜTESIEGEL32 CONSUMER CHECK35 INFOS & KONTAKTDATEN 40 4
VORWORT Sehr geehrte Damen und Herren! Die Digitalisierung öffnet uns weltweit zwar viele Türen, arbeit, um einerseits potenziellen Schaden zu vermei- doch leider mit einem bitteren Beigeschmack. Denn den, aber auch um ein Zeichen für die Steigerung der egal ob es sich um Schadsoftware, Datendiebstahl Sicherheit zu setzen. oder digitale Erpressung handelt, die Möglichkeiten von Cyber-Kriminellen sind gerade in diesem Bereich Als Innenminister liegt mir die Sicherheit der Men- zahlreich und kreativ. schen in Österreich am Herzen. Besonders in einer Zeit, in der Cybercrime-Delikte zunehmen, soll gesagt Allein 2021 sind Cybercrime-Delikte im Vergleich zu sein: Auch die Kriminalität im Internet ist eine Straftat, 2020 um 26 Prozent angestiegen. Ein Grund dafür ist die nicht hingenommen wird. gewiss die COVID-19-Pandemie, die Auswirkungen auf unterschiedlichste Bereiche unseres Zusammen- Studien wie diese ermöglichen es, Maßnahmen zu lebens hat. Auffallend ist, dass sich Kriminalität von setzen, um „Modi Operandi“ entgegenzuwirken. Hier- traditionellen Formen hin zu neuen Phänomenen bei möchte ich mich beim Handelsverband und dem wendet. Bundeskriminalamt für die Umsetzung dieser wichti- gen Studie zu einer sicheren Zukunft bedanken. Zahlreiche Studien zeigen seit 2019 unter anderem einen starken Anstieg der Opfer von Online-Betrug, In diesem Sinne wünsche ich Ihnen interessante Er- GERHARD KARNER auf der Seite der Käufer:innen und der Händler:innen. kenntnisse aus der vorliegenden Studie. Bundesminister für Inneres Dem gilt es entgegenzuwirken, insbesondere dadurch, dass der Bereich des Kampfes gegen Cybercrime stär- Bleiben Sie gesund! ker forciert wird. Wichtig ist hierbei die Präventions- Ihr Gerhard Karner 5
EINLEITUNG Mit dem Handelsverband auf der sicheren Seite. Die Digitalisierung hat unser Einkaufsverhalten nach- geschützt. Auch die EU hat auf die Gefahr von On- haltig verändert. Wir kaufen ein, wann, wo und wie wir line-Betrug reagiert und in ihrer Zahlungsdienste-Richt- wollen. Den Kern dieses Wandels bildet das Internet, linie (PSD2) die sogenannte 2-Faktor-Authentifizierung mit allen positiven wie negativen Begleiterscheinungen (2FA) vorgeschrieben. für den Handel. eCommerce boomt, im Corona-Jahr 2021 wächst der Online-Handel in Österreich um mehr Diese besagt, dass sich Kund:innen bei Bezahlung über als 20 Prozent. Mit steigendem Umsatz wächst aber das Internet zumindest doppelt identifizieren müssen auch das Risiko für Betrug. – etwa mittels Passwort und SMS TAN. Seit 14. März 2021 können Online-Zahlungen nur noch mit Starker Jeder zweite heimische Handelsbetrieb war bereits Op- Kundenauthentifizierung (Strong Customer Authentifi- fer von Kriminalität im Netz. Damit steht Internetbetrug cation, kurz SCA) durchgeführt werden. Das sorgt für ganz weit oben auf der Liste potenzieller Bedrohungen mehr Sicherheit im europäischen Zahlungsverkehr. für den Handel. Ähnlich ist die Situation auf Konsumen- tenseite: Jede:r Zweite schätzt die Gefahren im eCom- Der Handelsverband unterstützt Webshops mit dem merce als hoch ein. Für Online-Shopper zählt Sicher- eCommerce Gütesiegel TRUSTMARK AUSTRIA sowie heit mittlerweile zu den wichtigsten Kaufkriterien. im Rahmen der Initiative GEMEINSAM SICHER IM ON- LINE-HANDEL mit kompetenten Partnern dabei, sich RAINER WILL Doch die Abwehr von Datendiebstahl, Identitätsmiss- digital optimal aufzustellen. Worauf es besonders an- Geschäftsführer Handelsverband brauch und Bestellbetrug stellt Webshops und Markt- kommt, erfahren Sie im vorliegenden Whitepaper. plätze vor immer größere Herausforderungen. Vor allem Board of Directors KMU-Händler:innen zählen zu den beliebtesten Zie- Ecommerce Europe len von Hackern und Betrüger:innen, da viele davon ausgehen, kleine Webshops seien nicht ausreichend 6
GEMEINSAM Das Internet und die damit einhergehende Digitalisie- SICHER rung hat unser Leben in vielen Bereichen verändert, IM HANDEL so auch unser Einkaufsverhalten. Neben dem klassi- schen stationären Handel erfreuen sich Onlineshops immer größerer Beliebtheit. Der Ausbruch der Corona Pandemie hat diese Entwicklung zusätzlich verstärkt, insbesondere während der Zeit, in der die Geschäfte geschlossen halten mussten. Das ist auch Kriminel- len nicht entgangen. Sie nutzen die „vermeintlichen Schwachstellen“ im Bestellprozess für ihre Machen- schaften. Die missbräuchliche Verwendung real exis- tierender Identitäten beim „Kauf auf Rechnung“ stellt den Großteil der angezeigten Delikte im Jahr 2021 dar. Gekonnt werden von den Kriminellen auch Web- shops nachgebildet. Diese „Fakeshops“ werden dazu MANUEL SCHERSCHER benützt, Kund:innen zu täuschen und Bestellungen Leiter der Initiative „GEMEINSAM.SICHER“ und durchzuführen. Die bezahlten Waren werden jedoch vielen Shopping-, Preisvergleich- und Auktionsseiten stellvertr. Direktor des Bundeskriminalamts nicht geliefert. Die Polizei registriert ständig neue Vor- werden Handelsbetriebe beurteilt. Gute Bewertungen gehensweisen der Kriminellen, daher wird neben der können ein Hinweis auf seriöse Geschäftspraktiken Verfolgung der Täter:innen auch vermehrt auf Präven- sein. PUBLIC PRIVATE tionsmaßnahmen gesetzt. Bestellbetrug ist längst ein PARTNERSHIP internationales Phänomen, weshalb das Bundeskrimi- nalamt auch an mehreren Projekten von Europol aktiv Beim Kauf von Waren im Internet ist allgemein Vor- sicht geboten, insbesondere bei Vorauszahlung. Zur teilnimmt, um aktuelle Trends sofort zu registrieren Bezahlung sollten Konto- oder Kreditkartendaten über Der Schlüssel und daraus nationale Strategien abzuleiten. Die Initia- eine verschlüsselte Verbindung übertragen werden, zu mehr Sicherheit tive „GEMEINSAM.SICHER in Österreich“ bietet eine erkennbar an den Buchstaben „https“ in der Adress- Plattform zum Austausch zwischen Polizei, Händ- zeile der Webseite und einem Schloss- oder Schlüs- im Onlinehandel ler:innen und Kund:innen. sel-Symbol im Internet-Browser. Vorkasse per Über- weisung ist zwar weit verbreitet, gilt aber generell als Eine 100%ige Sicherheit kann Ihnen leider niemand sehr viel riskanter. Im Schadensfall ist die Erstattung garantieren. Wenden Sie sich jedoch an Unternehmen einer Anzeige in jeder Polizeiinspektion möglich. mit Erfahrung im Onlinehandel und tauschen Sie sich Herzlichen Dank an den Handelsverband für die part- über die Möglichkeiten der Risikominimierung aus. nerschaftliche Zusammenarbeit. Die Kooperation zwi- Setzen Sie beim Online-Shopping auf ein gesundes schen Polizei und Privatsektor stellt ein wesentliches Misstrauen, besonders bei sehr günstigen Angebo- Element dar, die Sicherheit im Onlinehandel zu ver- ten. Auch Kund:innen können Kontrolle ausüben: Auf bessern. 7
SICHERHEITSSTUDIE 2021 PATRICIA GRUBMILLER Head of Legal Handelsverband VERTRAUEN Transparenz, Sicherheit, der Einsatz von Kundenbe- wertungen und Gütesiegeln stellen bei Webshops die gleichen mit der klassischen Mund-zu-Mund Propa- ganda. Wenn bereits viele andere in einem Onlineshop SPIELT EINE wichtigsten Säulen dar, um sich von unseriösen An- gekauft haben und eine positive Bewertung hinterlas- WESENTLICHE ROLLE geboten abzugrenzen. sen haben, steigt das Vertrauen. Nichts ist aussage- kräftiger als Empfehlungen von anderen Käufer:innen. Befeuert durch die Coronakrise setzen nun auch ver- mehrt kleine Handelsbetriebe auf einen eigenen digita- Gütesiegel, etwa das Trustmark Austria des Handels- Um sich von len Kanal. Insbesondere jene Webshops, die noch ver- verbandes, bieten eine gute Orientierungshilfe, um auf unseriösen Angeboten gleichsweise unbekannt sind, müssen ihre Kund:innen einen Blick zu erkennen, ob es sich um einen vertrau- umso intensiver davon überzeugen, dass sie in einem enswürdigen Webshop handelt. Die Kund:innen sollten abzugrenzen, sollten seriösen Onlineshop gelandet sind. Der erste Eindruck durch einen Klick auf das angezeigte Gütesiegel auf mehrere vertrauensbildende ist natürlich immer der wichtigste. Dabei spielen ein die Webseite des Siegel-Betreibers weitergeleitet wer- Maßnahmen gesetzt werden. ansprechendes Design, gute Usability, eine übersicht- liche Struktur und hochwertige Produktbilder eine den. Auf dieser sind in der Regel alle zertifizierten Shops aufgelistet. So kann rasch überprüft werden, ob wichtige Rolle. Vertrauen kann am einfachsten mithilfe der Onlineshop das Gütesiegel befugterweise auf der unabhängiger Dritter aufgebaut werden. Dafür eigenen Website platziert hat. sich einerseits Kundenbewertungen und andererseits Gütesiegel, wie auch die vorliegende Sicherheitsstudie So machen wir das Shoppen GEMEINSAM SICHER IM belegt. Kundenbewertungen im Internet sind zu ver- ONLINEHANDEL. 9
SICHERHEITSSTUDIE 2021 Dieser Trend wird weiter anhalten. Komfortable und PSA bringt dafür im Jahr 2022 mit der ich.app eine sichere Zahlungsmittel spielen dabei eine große Rol- vielseitige Lösung auf den Markt. Sie ermöglicht es Un- le. Die vorliegende Studie des Ressorts „Sicherheit im ternehmen und Menschen auf einfache und zugleich Handel“ des Handelsverbands belegt wieder ganz klar: sichere Art, sich online eindeutig zu identifizieren, di- Zahlungen mit den neuen Bankomat®Karten (Debit- gitale Services anzubieten und Geschäfte abzuschlie- karten) und mit Kreditkarten stehen ganz oben auf der ßen. Die Händler:innen erhalten mit der ich.app die Liste der Zahlungsmittel im Online-Geschäft. gewünschten Kundeninformationen genauso bestätigt, wie sie bei der Bank hinterlegt sind. Damit können sie Die Anzahl der eCommerce-Transaktionen mit Banko- sicher sein, dass der Kunde „echt“ ist. Darüber hinaus mat®Karten hat sich 2021 im Vergleich zu 2020 mit bieten sie ihren Kund:innen eine besserer Convenien- 44 Mio. mehr als verdoppelt, ebenso zeigt das Trans- ce, weil diese sich die Eingabe von Daten ersparen. Ein aktionsvolumen mit Debitkarten im eCommerce eine weiterer Nutzen ist der Rückgang von Passwort-Reco- THOMAS VON DER GATHEN Verdopplung auf € 1,8 Mrd. Kein Wunder: Sie garan- very-Prozessen, also das notwendige Zurücksetzen General Counsel tieren dem Händler seinen Umsatz und gehören für und Neudefinieren eines Passwortes, auf Grund von PSA – Payment Services Austria GmbH die Kund:innen großteils schon zum Alltag. falscher Eingabe. Das kostet auch die Händler:innen Zeit und Geld und manchmal auch den Umsatz. Und 41% der befragten Händler:innen bieten ihren Kund:in- ein wichtiges Plus: Mit der ich.app ist eine Integration IDENTITÄTSMISSBRAUCH nen auch schon eps-Überweisungen an, ein sicheres in Online-Shops einfach umsetzbar. Gerade Banken- IST MEIST DIE Online-Bezahlsystem für Konsument:innen und Web- shop-Betreiber. Dabei wird der Kunde direkt in sein basierte eID Modelle haben sich als besonders erfolg- reich herausgestellt, wie es etwa in Schweden und URSACHE FÜR gewohntes Online-Banking-System geleitet, wo seine Norwegen zu beobachten ist. BETRUG Bankdaten schon vorausgefüllt zur Verfügung stehen. Für Handelsbetriebe bringt eps viele Vorteile wie Real- Neben dem Angebot hochsicherer Technologien un- time Zahlungsbestätigung, einfache Umsetzung und terstützen wir von PSA auch mit Knowhow und lang- Kaum je zuvor war kein zusätzlicher Soft- oder Hardwareaufwand. jähriger Expertise die Initiative GEMEINSAM SICHER der Online-Handel bei Immer wichtiger wird es für Online-Händler:innen auch, IM ONLINE-HANDEL aus voller Überzeugung. Dabei helfen uns die langjährige gute Zusammenarbeit und Konsument:innen so gefragt ihre Kund:innen zu kennen. 90% der Befragten geben der Erfahrungsaustausch zwischen Polizei, Finanz- wie im vergangenen Jahr. in der aktuellen Studie an, dass ihnen eine verlässliche dienstleistern, Handel und Logistikunternehmen und Authentifizierung/Identifizierung ihrer Kund:innen sehr PSA. Gemeinsam arbeiten wir alle an der Minimierung wichtig oder wichtig ist. 72% geben an, dass dies vor von Betrugsrisiken und unterstützen den Handel ger- allem bei Neukund:innen wichtig für sie ist. ne dabei mit allen Initiativ-Partnern in den Austausch über erfolgreiche Betrugs-Prävention zu kommen. 10
SICHERHEITSSTUDIE 2021 WOLFGANG GRAUSENBURGER Leitung Marketing & Innovation Österreichische Post AG WEIL SICHERHEIT Seien es die flexiblen Services auf der letzten Meile für Privatkund:innen wie z.B. die Paketumleitung, seien stellprozess noch zurückzuhalten und so Betrug zu verhindern. Denn im eCommerce ist der Faktor Zeit WIRKLICH es die Initiativen im Bereich der Nachhaltigkeit (Stich- entscheidend, sodass Fraud-Checks bei dem/der Ver- WICHTIG IST wort emissionsfreie Zustellung bis 2030) oder unsere Anstrengungen im Business-Bereich. käufer:in oft erst anschlagen, wenn das Paket schon unterwegs zu dem/der Empfänger:in ist. Ihren Geschäftskund:innen bietet die Österreichische Wir tun tagtäglich unser Bestes, als Logistikpartnerin Die Post bietet mehr im Post neben hoher Qualität auch ein Mehr gegen Be- stellbetrüger:innen. Schon seit einigen Jahren beteiligt Pakete schnell, bequem und sicher zuzustellen und unsere Kund:innen in ihrem Geschäft ideal zu unter- eCommerce. Das haben sich die Post aktiv an der Bekämpfung von Betrug im stützen. wir uns in vielen Belangen Onlinehandel. Zum Beispiel als Teilnehmerin der so- genannten Action Days, einer von Europol initiierten vorgenommen – und auch Aktionswoche gegen Bestellbetrug in Zusammen- umgesetzt. arbeit mit dem Bundeskriminalamt und diversen Ver- sandhändlern. Unsere Erfahrung, den Austausch mit Versandhändler:innen sowie die Kooperation mit der Polizei nutzen wir im Rahmen der Möglichkeiten und können so unsere Geschäftspartner:innen bei der Ver- meidung von Schäden unterstützen. Auch haben wir beispielsweise mit Services wie dem Sendungsstopp die Möglichkeit geschaffen, ein Paket mitten im Zu- 11
SICHERHEITSSTUDIE 2021 GERALD S. EDER Sales Director Digital Solutions, eCommerce CRIF Austria DIE Die Angst vor Betrug ist mit den richtigen Sicherheits- maßnahmen unbegründet. Bereits mehr als 60% der in der Betrugsvermeidung bereits auf automatisierte Lösungen. Denn Betrüger:innen sind meist organisiert RECHNUNG österreichischen Onlinehändler:innen haben Erfahrung und bestens technologisch ausgerüstet. Den Betrug BITTE mit Betrug gemacht. Sich davor zu schützen, indem man nur sichere Zahlungsmethoden anbietet, ist eine zu erkennen und zu verhindern, funktioniert nur mit datenbasierter Technologie. Diese erkennt in Echtzeit, beliebte Schutzmaßnahme, die von 55% der Befragten vernetzt automatisiert Anomalien und Verdachtsmo- Erfolgreiche Handelsbetriebe vorgenommen wird. Ein Lösungsansatz, der jedoch auf mente. Dieser Prozess läuft im Hintergrund ab und Kosten der Usability und Conversion geht – und der die Kund:innen bekommen davon im Einkaufsprozess wissen: Wer online shoppt, nächste Onlineshop ist nur einen Klick entfernt. nichts mit. Schlägt bei der Überprüfung ein Risiko an, schätzt die unbegrenzte Auswahl so kann eingestellt werden, dass im Kaufprozess zu- Für 77% der befragten Konsument:innen ist Kauf auf sätzliche Sicherheitsvorkehrungen automatisiert vor- – auch bei Zahlungsoptionen. Rechnung die sicherste Zahlungsart und sie lieben es, genommen werden: z.B. eine Identifizierung zu ver- Kauf auf Rechnung steigert auf Rechnung einzukaufen. Für den Händler ein gro- langen. ßes Risiko, jedoch hinsichtlich der Conversion muss dabei die Conversion. er es anbieten, da er damit seinen Umsatz um bis zu Die automatisierte Betrugsvermeidung bietet maxima- 40% steigern kann. len Schutz für Handelsbetriebe und maximales Ein- kaufsvergnügen für alle Kund:innen. Es gilt hier ausschließlich abgesichert vorzugehen. Mit einer Bonitätsprüfung ist das Risiko eines Zahlungs- ausfalles kontrollierbar und die Conversion gesichert. Über 60% der befragten Onlinehändler:innen setzen 12
SICHERHEITSSTUDIE 2021 GOTTFRIED TONWEBER Leitung Cybersecurity & Data Privacy EY Österreich „IN ALLEN DINGEN HÄNGT Die Pandemie hat enorme Auswirkungen – gerade auf den stationären Handel. Viele Unternehmen, die noch zeit. So steigt natürlich auch das Risiko, Ziel eines An- griffs zu werden. DER ERFOLG VON DEN über kein digitalisiertes Angebot verfügen, sehen sich VORBEREITUNGEN AB.“ zunehmend gezwungen, ihre Kund:innen auch über das Internet zu erreichen und ihnen die Möglichkeit Sicherheit im digitalen Zeitalter gelingt nur dann, wenn Menschen nach effizienten und sicheren Prozessen zur Interaktion und zum Warenkauf zu bieten. Hand in arbeiten und Vorgaben umsetzen. Bewusstseinsbil- Hand mit den Möglichkeiten, die dem Händler digitale dung ist das beste Gegenmittel gegen jede Form von Dieses Zitat des chinesischen Plattformen bieten, kommen auch die Risiken. Inter- Schädigung durch illegale Aktivitäten über digitale net-Kriminalität zielt besonders auf Unternehmen ab, Plattformen. Aufmerksame und vor allem regelmäßig Philosophen Konfuzius gilt und jeder erfolgreiche Angriff bedeutet Schaden – in geschulte Mitarbeitende bilden eine breite Abwehrlinie fast immer. Auch dann, wenn Geldwert, in der Reputation, in der Fähigkeit zur Ge- gegen Betrugsversuche, Ransomware und Phishing. schäftsfortführung. Jede noch so leistungsfähige technische Sicherheits- Handelsunternehmen überlegen, maßnahme verliert ihre Kraft, wenn die Belegschaft die Präsenz im Internet auf- und Dieses Problem erkennen auch Unternehmen der nicht ausreichend sensibilisiert ist. Handels- und Konsumgüterbranche in Österreich: auszubauen. Rund zwei Drittel der Unternehmen nehmen laut Mit guter Planung, abgestimmten Prozessen und aktu- EY-Datendiebstahlstudie an, dass die Gefahr durch eller Technik zur Schaffung von Cybersecurity ist Ihre Cyberangriffe steigen wird — auch wenn nur ein ver- Transformation in Sachen Digitalisierung kein experi- schwindend geringer Teil der Unternehmen einen mentelles Abenteuer mehr. Wir stehen bereit, Sie und Zuwachs von Cyberangriffen seit Ausbruch der Pan- Ihr Unternehmen sicher zu machen. Vollumfänglich, demie im März 2020 feststellen konnte. Zwei Drittel mit dem Know-how eines internationalen Beraters und der Betriebe hatten im Lockdown Mitarbeiter:innen im lokaler Expertise. Homeoffice – häufig ohne genügend Vorbereitungs- 13
BETRUG IM ONLINEHANDEL 14
SICHERHEITSSTUDIE 2021 ECOMMERCE-WACHSTUM DER LETZTEN 5 JAHRE EINKAUFEN IM WORLD 17,1% 14,1% 13% WIDE WEB IST ALLTAG online 11,8% GEWORDEN. 1,4% 1,3% 1,6% ONLINE BETRUG EBENFALLS. stationär 2017 2018 2019 -3,4% 2020 Während der Corona-Krise hat der Onlinehandel einen 2021 Opfer von Online-Betrug, bei den größeren Unter- lich. So, wie man sein Geschäftslokal mit Schlössern noch stärkeren Boom erfahren. Unabhängig von der nehmen sogar 78%. Trotzdem sehen sich vor allem vie- und Überwachungskameras absichert, kann man das Unternehmensgröße ist Fakt: Wer seine Produkte zu- le kleinere Betriebe nicht als potentielles Betrugsopfer auch bei seinem Onlineshop tun – sei es durch ver- sätzlich übers Internet anbietet, eröffnet sich neue, von und treffen deshalb diesbezüglich auch keine bzw. zu schiedenste Technologien, die bei verdächtigen Ver- Öffnungszeiten unabhängige Absatzwege. geringe Schutzmaßnahmen. Fast ein Fünftel aller Be- haltensmustern Alarm schlagen, Betrüger:innen im fragten (18%) haben sich bislang noch gar nicht mit sprichwörtlichen Sinn die Tür vor der Nase zusperren Wie immer hat allerdings auch die eCommerce-Medail- dem Thema Betrugsprävention beschäftigt. oder durch sichere Zahlungsmethoden bzw. einge- le eine Kehrseite: Je mehr Webshops, desto mehr damit schränkte Lieferoptionen, die das Betrugsrisiko von verbundene Betrugsfälle. Gerade in Krisenzeiten steigen Zahlen, die klar belegen: In punkto Schutzmaßnahmen vornherein reduzieren. Cyberkriminalität und Online-Betrug massiv an. gegen Online-Betrug gibt es für Unternehmen noch Auf- holbedarf. Vor allem, weil kein Onlinehändler vor Be- Natürlich kostet diese Art von Sicherheit Geld – aber Um das Ausmaß der Online-Betrugsfälle in Österreich trug gefeit ist, egal, ob groß oder klein. Und um welche unbestritten ist auch: Weniger Sicherheit kostet im End- zu erfassen, hat der Handelsverband eine Umfrage Summe es sich auch handelt – jeder finanzielle Verlust effekt mehr Geld. Ein durchdachter Mix aus verschie- unter 143 Webshop-Betreiber:innen durchgeführt. Das ist ärgerlich und schadet dem Unternehmen. Die gute densten Schutzmaßnahmen schont infolge nicht nur Ergebnis: 62% aller österreichischen Händler wurden Nachricht: Effektive Betrugsprävention ist nicht unmög- die Unternehmensbilanz, sondern auch die Nerven. 15
SICHERHEITSSTUDIE 2021 DIE 10 UMSATZSTÄRKSTEN ONLINESHOPS IN ÖSTERREICH (UMSATZ 2019) 834,3 Mio. Euro amazon.de 346,8 zalando.at 111,9 universal.at 93,7 shop-apotheke.at 71,9 mediamarkt.at 62,3 apple.com 55,9 cyberport.at ottoversand.at 84,4 hm.com 70,5 e-tec.at 57,7 16
SICHERHEITSSTUDIE 2021 1% Haben Sie in 2021 keine Angabe Ihrer Tätigkeit als Onlinehändler:in schon Erfahrungen mit Betrug gemacht? Nein 37% 62% Die aktuelle Studie rund um Sicherheit im Onlinehan- del belegt: Bereits 62% der befragten Onlinehänd- 2020 Ja ler:innen haben in irgendeiner Form Erfahrungen mit Betrug gemacht – 24% davon sogar mehrmals. Ein Prozent der Befragten sind sich nicht sicher bzw. ga- ben an, nicht zu wissen, ob sie bezüglich ihres Web- shops schon einmal Opfer von Betrug wurden. Von den Unternehmen mit über 10 Beschäftigten ga- 53% 46% Ja ben mehr als drei Viertel (78%) an, in Verbindung mit Nein ihrem Webshop bereits mit Online-Betrug in Berüh- rung gekommen zu sein, bei den kleineren Betrieben waren es 48%. 17
SICHERHEITSSTUDIE 2021 Kund:in streitet Erhalt der Ware ab, obwohl er/sie sie erhalten hat 63% Angabe verfälschter Namens- Betrug bei der und/oder Adressdaten 55% Warenauslieferung 28% Besteller:in ist bewusst, dass er/sie Mein Webshop wurde die Rechnung nicht begleichen kann 50% Opfer einer Cyberattacke 27% Es hat ein Betrug im Zusammenhang Angabe einer gänzlich mit Retouren stattgefunden 48% falschen Identität 17% Mit welchen Angabe der Identität einer Mein Webshop wurde kopiert und anderen Person 43% Kund:innen damit in die Irre geführt 13% Betrugsformen haben Angaben gestohlener 43% Angabe fiktiver 8% Sie schon Zahlungsdaten (Kreditkarten etc.) Zahlungsdaten Erfahrungen Kund:in streitet ab, Ware bestellt zu haben, obwohl er/sie dies getan hat 32% Sonstiges 7% gemacht? Die Arten von Betrug, mit denen Onlinehändler:innen sche Namens- oder Adressdaten angeben (55%). In 50% das das Abstreiten des Erhalts der Ware durch die Kund- konfrontiert sind, sind mannigfaltig. Man unterscheidet der Fälle ist dem Besteller bzw. der Bestellerin schon beim schaft – obwohl er/sie diese erhalten hat. Auffällig sind zwischen Identitätsbetrug, Zahlungsunfähigkeit, Zah- Bestellvorgang bewusst, dass er/sie die Rechnung nicht die Unterschiede bei mit Lieferung und Retouren verbun- lungsmittelbetrug, Bestellbetrug, Betrug im Zusammen- begleichen können wird. denem Betrug zwischen Unternehmen mit weniger bzw. hang mit der Lieferung bzw. mit Retouren sowie Cyberat- mehr als zehn Beschäftigten. Im Vergleich zu 25% bei tacken. Die Gesamtstatistik aller befragten Unternehmen Mit 45% Betroffenheit aller Befragten bildet die Angabe den kleineren Händlern haben bereits 64% der größeren – sowohl kleinere Betriebe als auch Unternehmen über einer falschen Identität die vierthäufigste Betrugsform. Unternehmen Erfahrungen mit Betrugsfällen bei Retou- 10 Beschäftigte – zeigt, dass Betrüger:innen häufig fal- Absoluter Spitzenreiter ist in dieser Statistik aber mit 63% ren gemacht. 18
SICHERHEITSSTUDIE 2021 2019 2020 55% 30% 21% 21% 13% 10% 13% 10% 10% 10% Wie hoch war Ihre 5% durch Online- 2% Betrug verursachte Schadenssumme unter € 500.- unter € 1.000.- unter € 5.000.- unter € 10.000.- unter € 100.000.- unter € 1 Mio. im Jahr 2020? Bezogen auf die Gesamtstatistik zeigt sich, dass die Anteil der Fälle mit einem Schaden zwischen 100.000 Schadenssumme der Betrugsfälle im Onlinehandel 2019 und einer Million Euro ist von 2% auf 13% angewachsen. noch mehrheitlich (55%) unter 500 Euro lag. In 20% der Fälle betrug die Schadenssumme bis 5.000 Euro, Die Studie macht auch deutlich, dass größere Unter- in 13% bis zu 10.000 Euro und in 10% bis zu 100.000 nehmen durch Online-Betrug im letzten Jahr wesent- Euro. 2020 hat sich das Schadensausmaß signifikant lich höhere wirtschaftliche Einbußen erlitten. In den erhöht: Nur noch ein Fünftel der Schadenssummen lag meisten Fällen (36%) belief sich die Schadenssumme unter 500 Euro, in 30% der Fälle verloren die Händler bei Betrieben mit mehr als zehn Beschäftigten auf Be- hingegen zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Auch der träge zwischen 5.000 und 10.000 Euro. 19
SICHERHEITSSTUDIE 2021 Ich schränke mein Risiko durch die 29% Einschränkung von Lieferoptionen ein 33% (keine Lieferung ins Ausland) 43% Ich mache eine Bonitätsprüfung Haben Sie konkrete Ich nutze eine Identitätsprüfung 55% Ich schränke mein Maßnahmen zum Schutz 26% Risiko durch sichere Zahlungsoptionen ein 36% vor Onlinebetrug in Ich habe eine (kein Kauf auf Rechnung) Verwendung? Betrugsvermeidungssoftware im Einsatz Ich führe eine Datenbank mit kritischen Adressen (Hotlist) RISIKOMINIMIERUNG Bei der Frage, wie sich Onlinehändler:innen gegen Be- ken mit kritischen Adressen (36%) auf Platz drei. Weit titäts- bzw. Bonitätsprüfung zur Risikominimierung in ih- trug schützen, zeigt sich deutlich: Für die meisten wiegt verbreitet sind überdies mit 27% eingeschränkte Liefer- rem Webshop. Während es jedoch bei den größeren Be- Sicherheit höher als die Chance auf höheren Profit. Um optionen – die Handelsbetriebe liefern zum Beispiel nur trieben 66% sind, wenden bei den kleineren Firmen nur das Betrugsrisiko zu senken, verzichten viele Unterneh- innerhalb des eigenen Landes. Hinsichtlich gewisser 4% diese Prüfung an. Stolze 45% der größeren Online- men auf potentielle Mehrumsätze bzw. Absatzwege. So Schutzmaßnahmen zeigen sich jedoch markante Unter- händler:innen verwenden eine “Hotlist” (eine Datenbank setzen 55% der Befragten auf sichere Zahlungsoptionen schiede zwischen Unternehmen mit weniger bzw. mit mit kritischen Adressen) – auch dieses Schutzinstrument (kein Kauf auf Rechnung etc.). Auf Platz zwei rangiert die mehr als zehn Mitarbeiter:innen. kommt bei kleineren Unternehmen mit 28% weit seltener Identitätsprüfung (43%), gefolgt von eigenen Datenban- Laut Gesamtstatistik nutzen 33% der Betriebe eine Iden- zum Einsatz. 20
SICHERHEITSSTUDIE 2021 MASSNAHMEN BEI KMU HANDELSBETRIEBEN MASSNAHMEN BEI GROSSEN HANDELSBETRIEBEN Beschränkung von 68% Zahlungsoptionen 41% Beschränkung von 34% Lieferoptionen 23% Haben Sie konkrete 28% Maßnahmen Hotlist 45% zum Schutz vor Onlinebetrug in 16% Verwendung? Identitätsprüfung 73% RISIKOMINIMIERUNG 4% Bonitätsprüfung 66% 2% Betrugsvermeidungssoftware 52% 21
SICHERHEITSSTUDIE 2021 Wir vermeiden 12% 2020 Betrug ... einer eigenen automatisierten Lösung 15% 2021 im Unternehmen mit … 34% BETRUGSVERMEIDUNG ... einer automatisierten Lösung eines Partnerunternehmens 47% Bei der Frage, mit welchen Methoden sich Unterneh- 29% ... einer eigenen men gegen Betrug schützen, ergeben sich eklatante Unterschiede zwischen kleineren und größeren Be- manuellen Lösung 37% trieben. 73% der Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten setzen auf automatisierte Lösungen von 2% Partnerunternehmen, während das nur bei 24% der ... einer manuellen Lösung eines kleineren Handelsbetriebe der Fall ist. Partnerunternehmens 5% Mehr als die Hälfte der Betriebe mit unter 10 Mitarbei- ter:innen (52%) gab außerdem an, derzeit überhaupt 37% Wir haben aktuell keine keine Lösung zur Betrugsvermeidung anzuwenden – Betrugsvermeidungslösung in Verwendung 34% bei den größeren Unternehmen sind es aktuell 14%. 22
SICHERHEITSSTUDIE 2021 Wann erfolgte die Einführung von Maßnahmen zur 31% 27% 18% Betrugs- Vor der Erstellung Nach der Erstellung des Onlineschops des Onlineshops Bisher vermeidung? noch gar nicht ZEITPUNKT DER MASSNAHMEN 13% 11% Nach mehreren Nach dem ersten Betrugsfällen Betrugsfall Über potentielle Schutzmaßnahmen für ihren Online- shop haben sich 31% der Umfrageteilnehmer:innen bereits vor dessen Launch informiert. 27% kümmer- ten sich nach Erstellung des Shops darum, und wiede- 52% rum 11% erst nach dem ersten Betrugsfall. Immerhin 18% aller befragten Unternehmen haben 39% sich bis dato noch gar nicht über Schutzmaßnahmen gegen Onlinebetrug informiert – bei den Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten sind es sogar 24%. Spannend: Die Bedeutung der Eindeutigkeit von Kun- dendaten, also die „Echtheit“ der Kund:innen, wird im ständig wachsenden eCommerce immer größer. Be- 9% reits 5% der Befragten ist eine verlässliche Authenti- fizierung/Identifizierung ihrer Kund:innen im Online- 0% Geschäft sehr wichtig. Sehr wichtig Wichtig Weniger wichtig Gar nicht wichtig 23
SICHERHEITSSTUDIE 2021 Haben Sie, bzw. Hinsichtlich zukünftiger Betrugsfälle im Zusammenhang mit ihrem Webshop gab die Mehrheit der befragten Un- ten zu können, 76% möchten mit einem Besuch alles erledigt wissen. 63% erklären sich auch bereits mit würden Sie zukünftig ternehmen (76%) an, solche bei der Polizei zur Anzeige einer Anzeigebestätigung zufrieden. Nach erfolgter Ihre Betrugsfälle bei der bringen zu wollen. 16% hingegen erwarten sich durch die Anzeigeerstattung kein Ergebnis und 7% haben eine Anzeigeerstattung wünschen sich 49% der Befragten von der Polizei laufende Updates zu den Ermittlungs- Polizei anzeigen? Anzeige bislang gar nicht in Erwägung gezogen. ergebnissen, 65% erklären sich bereit, selbstständig neue oder etwaige bei der Anzeigeerstattung verges- Als entscheidendste Faktoren für eine Anzeige nen- sene Informationen nachzuliefern. 84% möchten ihre nen Unternehmer die damit verbundene Servicequali- Artikel nach Sicherstellung durch die Polizei umge- ANZEIGENERSTATTUNG tät: 79% erwarten sich, eine Anzeige jederzeit erstat- hend wieder erhalten. Nein, das habe ERWARTUNGSHALTUNG WÄHREND DER ANZEIGEERSTATTUNG Trifft voll zu Trifft eher zu 14% ich gar nicht in Erwägung gezogen 7% Eine Anzeigeerstattung muss jederzeit möglich sein. **** *** Wenn kein/e Fachspezialist:in der Polizei verfügbar ist, lasse ich mir einen Termin Nein, Zeit/Geld geben bis eine/r verfügbar ist **** wiegt Anzeige Es muss alles auf einmal erledigt sein, ein weiteres Mal komme ich nicht. nicht auf 76% *** Eine Anzeigebestätigung genügt mir bereits. 7% ** Eine Beratung zur Verhinderung weiterer Betrugsfälle hat im Zuge der Anzeigeerstattung durch die Polizei stattzufinden Ja Sonstiges ERWARTUNGSHALTUNG NACH DER ANZEIGEERSTATTUNG 9% Ich erwarte mir ständige Updates zu den Ermittlungen der Polizei. *** Nein, wegen 16% Nein, es kommt sowieso Ich liefere selbständig neue oder vergessene Informationen nach *** Image/Reputations- schaden nichts raus Werden meine Artikel von der Polizei sichergestellt, so erhebe ich umgehend Anspruch auf Rückgabe **** 24
ZAHLUNGSMETHODEN 25
SICHERHEITSSTUDIE 2021 Kreditkarte 88% PayPal 85% Welche Vorkasse 64% Zahlungsmethoden Sofort-Überweisung 57% bieten Sie in Ihrem Webshop an? Kauf auf Rechnung 50% SEPA Lastschrift 49% Fast neun von zehn Händler:innen bieten in ihrem EPS 41% Webshop die Zahlung per Kreditkarte – bei den gro- ßen Onlinehändlern sind es sogar mehr als 97%. Im Debitkarte/Bankomatkarte 24% Gesamtranking der gängigsten Zahlungsmethoden liegt die Kreditkarte damit auf Platz eins vor PayPal (85%), der Bezahlung per Vorkasse (64%) und der Sofort- Apple Pay 16% Überweisung (57%). Google Pay 16% Zahlungsmethoden individueller Anbieter sind den Stu- dienergebnissen zufolge – vor allem bei den kleineren Paysafecard 16% Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten – noch nicht sehr weit verbreitet. Immerhin gaben 34% der be- fragten KMU-Händler an, den Kauf auf Rechnung als Amazon Pay 15% Zahlungsmethode zu akzeptieren. Jeder zehnte KMU- Webshop bietet auch Amazon Pay als Zahlungsmetho- Prepaid / Gutscheinkarte 15% de an. 26
KUNDENIDENTIFIZIERUNG 27
SICHERHEITSSTUDIE 2021 Überprüfen Sie Wann ist es für Sie die Identität Ihrer wichtig, die Identität Online-Shopper? zu überprüfen? 72% 44% 55% 41% 32% 29% 9% 16% ja, immer ja, teilweise Nein Keine Angabe Bei Neukund:innen Abhängig von Wir müssen es Sonstige Gründe der Höhe des per Gesetz machen Warenkorbes 28
SICHERHEITSSTUDIE 2021 Mit welchen Mit welchen Dienstleistern Dienstleistern € arbeiten Sie bei der arbeiten Sie bei der Identitätsprüfung Bonitätsprüfung zusammen? zusammen? 44% 41% 37% 35% 30% 32% 15% 16% 10% 5% 5% CRIF KSV Arvato WebID Handysignatur IDnow Sonstiges KSV CRIF Arvato Sonstiges A-Trust 29
LOGISTIKPARTNER 30
SICHERHEITSSTUDIE 2021 Post 71% DHL 31% DPD 30% Mit welchen Selbstständige Zustellung 21% Logistik- / KEP- / Fulfillmentpartnern Speditionen 17% arbeiten Sie GLS 13% zusammen? UPS 13% Hermes 12% Sonstiges 5% 31
GÜTESIEGEL 32
SICHERHEITSSTUDIE 2021 Kennen Sie Gütesiegel stehen im eCommerce für seriöse und ver- trauenswürdige Anbieter. Im Zuge der Umfrage wurden #36% gaben an, das Gütesiegel gar nicht zu kennen und in ihrem Betrieb auch nicht zu nutzen. In Sachen Be- bzw. nutzt Ihr die teilnehmenden Unternehmen auch danach befragt, welche der gängigsten eCommerce-Gütesiegel und Zerti- kanntheitsgrad an zweiter Stelle steht das Österreichische eCommerce-Gütezeichen, das 71% aller befragten Unter- Unternehmen fikate sie kennen und nutzen. nehmen ein Begriff ist und das mehr als 27% auch für ein eCommerce- Am bekanntesten war dabei das Trusted-Shops-Gütesiegel, ihren Onlineshop nutzen. 28% der Umfrageteilnehmer:in- nen gaben an, das Österreichische eCommerce-Gütezei- Gütesiegel? das 80% aller Befragten kennen und rund 35% auch selbst für ihr Unternehmen nutzen. 20% der Umfrageteil- chen weder zu kennen noch zu nutzen. nehmer:innen gaben hingegen an, Trusted Shops weder Das vom Handelsverband verliehene Trustmark-Austria- zu kennen noch zu nutzen. Unter den befragten großen Gütesiegel hat unter den Onlinehändlern einen Bekannt- Onlinehändlern hat Trusted Shops einen Bekanntheits- heitsgrad von 57%. 23% verwenden das Siegel für ihren grad von rund 98% und wird von mehr als 63% selbst Shop, 43% kennen und nutzen Trustmark Austria nicht. genutzt. Von den befragten Unternehmen mit weniger als Auch das Ecommerce-Europe-Trustmark-Siegel ist der zehn Mitarbeiter:innen kennen 64% das Trusted-Shops- Hälfte der Befragten ein Begriff – genutzt wird es derzeit Gütesiegel, 11% nutzen es auch in ihrem Unternehmen. allerdings nur von 13%. Österreichische Gütesiegel für Webshops nutze ich 23% 13% 27% 35% kenne ich 34% 37% 44% 44% kenne und nutze ich nicht 43% 51% 28% 20% 33
ÜBER DIE STUDIE BRANCHENÜBERBLICK DER BEFRAGTEN Die Sicherheitsstudie 2021 wurde vom österreichischen Bekleidung, Schuhe, Leder 12% Handelsverband in Kooperation mit dem Bundesministe- rium für Inneres (BMI) durchgeführt. 143 Unternehmen al- LEH, Genussmittel, Getränke 8% ler Handelsbranchen und Größenordnungen (vom EPU bis zum Konzern) haben teilgenommen und den Fragebogen Uhren, Schmuck, Foto, Optik 7% vollständig und fristgerecht ausgefüllt. Der Erhebungszeit- raum betrug acht Wochen, Studienende war der 9. Novem- ber 2021. Großhandel / B2B 7% Fahrrad, Sport, Camping 6,5% ZUSAMMENSETZUNG DER STICHPROBE Blumenm, Garten, Tiere 6% Stationärer Handel 4% mit Planung eines KFZ-Zubehör, Tankstellen 6% Onlineshops Nur Online-Handel Apotheken, medizinische Artikel 6% 16% Baumarkt, DIY 5% Buch, Medien 5% 53% Stationärer & Online-Handel Nur stationärer Handel 27% Elektronik 5% Spielwaren 4% Generalist 4% Sonstige 13,5%
CONSUMER CHECK Wie ticken die österreichischen Konsument:innen? 35
SICHERHEITSSTUDIE 2021 - CONSUMER CHECK Infizierung von Computern mit Schadsoftware (Viren, Trojaner) 33% Datendiebstahl, Hacker-Angriffe, Phishing 15% Betrug bei Online-Transaktionen (z.B. Zahlung ohne Leistung) 14% Mit welchen Formen von Cyberkriminalität Identitätsdiebstahl 6% haben Sie schon Erfahrungen Digitale Erpressug (z.B. mittles gemacht? Ransomware), Lösegeldforderungen 6% mit Kryptowährungen (z.B. Bitcoin) Neben der Unternehmensseite wurde für die SICHER- Distributed-Denial-of-Service Attacken HEITSSTUDIE 2021 auch die Konsumentenperspektive (DDoS: provozierte Überlastung des 6% beleuchtet. In Kooperation mit Mindtake Research wur- Datennetzes) den hierfür 500 österreichische Verbraucher:innen zu ih- ren Erfahrungen mit Cyberkriminalität befragt. Das Ergeb- Fake President Methode (Betrüger:in gibt sich als Mitglied der nis: Ein Drittel der Konsument:innen hat bereits negative Chefetage aus und fordern sofortige 3% Erfahrungen mit Schadsoftware wie Viren oder Trojanern gemacht. 15% waren schon von Datendiebstahl durch Durchführung einer Transaktion) Phishing-Angriffe betroffen, weitere 14% waren Opfer von Betrug bei Online-Transaktionen. 36
SICHERHEITSSTUDIE 2021 - CONSUMER CHECK Wie schützen Sie sich vor Bei welchen Daten haben Cyberangriffen? Sie am meisten Angst davor, Opfer von Cyperkriminalität Virenschutz- zu werden? Programme 78% Regelmäßige Software & Security Updates 68% Kontodaten 52% Daten vom eigenen PC Firewall 63% (Lokal gespeicherte 13% Dokumenten) Eingeschränkte Zugriffsrechte Verlust über die Kontrolle für Dritte (z.B. Programme 29% (z.B. Fremder Zugriff auf Webcam) 12% aus dem Internet) Kundendaten bei einem Verschlüsselung von 26% Onlinehändler 9% Daten / E-Mails Persönliche- und Nutzung von 7% Adressdaten 8% Anonymisierungsdiensten Keine bewusste Daten von einem Nutzung der genannten 5% Cloud-Service 6% Maßnahmen 37
SICHERHEITSSTUDIE 2021 - CONSUMER CHECK Falls ja, in welcher Produktgruppe kam dies vor? Waren Sie schon mal Opfer eines Fake-Webshops? Elektronische Geräte 7% Mode (Bekleidung, Schuhe) 4% Ja Erlebnisse 19% (Theater, Kino, Museum) 2% Schmuck (Uhr, Ring, Kette etc.) 2% 81% Nein Prafüm & Kosmetikprodukte 2% 38
SICHERHEITSSTUDIE 2021 - CONSUMER CHECK Welche Sind Ihnen Zahlungsarten sind die folgenden Ihrer Meinung nach Gütesiegel am sichersten? bekannt? Kauf auf Rechnung 77% 43% PayPal 55% 35% 26% SEPA Lastschrift 31% Sofort-Überweisung 28% Prepaid Karte (Gutscheinkarte) 27% Debitkarte 22% Amazon Pay 18% Paysafecard 16% 39
HANDELSVERBAND Austrian Retail Association Alser Str. 45 1080 Wien +43 1 406 22 36 office@handelsverband.at www.handelsverband.at BUNDESKRIMINALAMT Josef-Holaubek-Platz 1 1090 Wien +43 1 24836 9850 25 bundeskriminalamt@bmi.gv.at www.bundeskriminalamt.at IMPRESSUM HANDELSVERBAND – Verband österreichischer Handelsunternehmen Verein nach dem Vereinsgesetz 2002, zust. Vereinsbehörde. BPD Wien, ZVR: 688103413 Geschäftsführer: Ing. Mag. Rainer Will | Präsident: Dr. Stephan Mayer-Heinisch Vizepräsidenten: Karin Saey, Mag. Harald Gutschi, Horst Leitner, Norbert W. Scheele Studiendesign & inhaltliche Aufbereitung: Gerald Kühberger Design: Gebrüder Pixel 40
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