MOBILITY STUDIE 2020 - TÜV - VDTÜV
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Eine repräsentative Befragung der Bevölkerung in Deutschland im Auftrag des TÜV-Verbands TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 01
Vorwort Gäbe es ein offizielles Sonntagsreden-Schlagwort-Ranking, würden die Überprüfung der Funktionsfähigkeit dieser Systeme ist bisher gesetzlich Digitalisierung und der Klimawandel mit Sicherheit ganz weit oben nicht geregelt. Dies ist eine wichtige Forderung der Prüforganisationen stehen. Das gilt besonders, wenn es um die Mobilität der Zukunft geht. an die Politik. Wir brauchen Zugang zur Software und zu sicherheitsrele- Die Rede ist dann gern von autonomen Fahrzeugen, intelligenter Verkehrs- vanten Daten, um Sicherheits- und Umweltprüfungen digitaler Systeme lenkung oder emissionsfreien Transportmitteln. Die Frage sei erlaubt, was in den Fahrzeugen vornehmen zu können. Die Hauptuntersuchung muss das mit der aktuellen Lebenswirklichkeit der Verkehrsteilnehmer*innen zu noch weitaus digitaler werden als bisher. Mit der Einrichtung unabhän- tun hat? Meist wohl wenig bis gar nichts. Fragt man die Menschen nach giger TrustCenter haben wir einen Vorschlag vorgelegt, wie der Zugang den wichtigsten Faktoren ihrer persönlichen Mobilität, steht Sicherheit zu Fahrzeugdaten in der Praxis diskriminierungsfrei und datenschutzkon- an erster Stelle. Es folgen Flexibilität, Schnelligkeit und Verlässlichkeit. form umgesetzt werden kann. Darüber wollen wir mit allen Beteiligten Auch die Kosten spielen für viele eine große Rolle und erst dann kommt ins Gespräch kommen. das Thema Umweltfreundlichkeit. Das hat unsere aktuelle „TÜV Mobility Studie 2020“ ergeben. Viele dieser Anforderungen erfüllt das eigene Auto Und der Klimaschutz? Eigentlich das wichtigste Thema von allen. Der immer noch am besten. Vier von fünf Bundesbürger*innen verfügen in Umstieg auf die Elektromobilität ist kein Selbstläufer. Nur jede*r dritte ihrem Haushalt über ein Auto. Und 65 Prozent nutzen ein Auto an einem Autobesitzer*in kann sich vorstellen, in den kommenden fünf Jahren ein normalen Werktag. Elektrofahrzeug anzuschaffen. Dagegen sprechen aus Sicht der Befragten hohe Kosten, geringe Reichweiten und zu wenige Ladestationen. Und Doch viele Menschen haben auch erkannt, dass sich etwas ändern muss. viele haben Bedenken, ob E-Autos tatsächlich umweltfreundlicher sind Sie beobachten eine Überlastung der Innenstädte durch den Verkehr, als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Und hier sind wir alle gefragt: beklagen Luftverschmutzung und Lärm, zu viele Staus, die Klimabelastung Wir müssen die technische Entwicklung weiter vorantreiben, die richtigen und nicht zuletzt die zahlreichen Unfälle mit Toten und Verletzten. Auch Anreize setzen und das Vertrauen der Menschen in die zahlreichen das zeigt unsere Umfrage. Die Lösung für diese Herausforderungen sind Veränderungsprozesse stärken. Mit der TÜV Mobility Studie wollen wir heute nicht mehr breitere Straßen, zusätzliche Parkplätze oder noch mehr dafür Anregungen und konkrete Handlungsempfehlungen geben. Viel Airbags. Sowohl der Individualverkehr als auch der Gütertransport per Spaß bei der Lektüre! Lkw sind längst an ihre Grenzen gestoßen. Womit wir wieder beim Thema Digitalisierung sind. Bei allen neuen Verkehrskonzepten stehen digitale Technologien im Mittelpunkt. Sie ermöglichen Sharing-Modelle, vernetzen unterschiedliche Verkehrsmittel oder optimieren den Energieverbrauch von Elektrofahrzeugen. Vor allem aber übernehmen digitale Assistenz- systeme immer mehr Fahrfunktionen. Am Ende dieser Entwicklung stehen autonome Fahrzeuge, bei denen aus Fahrer*innen Passagiere werden. Herzlich Wenn es bis dahin auch noch ein weiter Weg ist, müssen wir bereits Ihr Dr. Joachim Bühler heute die Grundlagen für intelligente Verkehrssysteme legen. Die aktuelle Geschäftsführer des TÜV-Verbands Fahrzeuggeneration ist mit Assistenzsystemen ausgestattet, die automa- tisch die Spur halten, den Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen regeln oder blitzschnell eine Notbremsung einleiten. Damit leisten sie auch einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit. Eine regelmäßige technische 02 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 03
Inhalt 4.0 Sichere Mobilität B S. 41 4.1 Technische Sicherheit B S. 42 4.1.1 Regelmäßige Prüfung von intelligenten Fahrzeugen notwendig B S. 42 4.1.2 Unabhängige Prüforganisationen auch bei 3.0 Vernetzte Mobilität B S. 23 hochautomatisierter Mobilität unabdingbar B S. 44 3.1 Neue Mobilitätskonzepte B S. 24 4.1.3 Zahlungsbereitschaft für digitale 3.1.1 Die Jüngeren verleihen das eigene Zusatzprüfungen vorhanden B S. 46 Auto gerne B S. 24 5.0 Nachhaltige Mobilität B S. 63 4.2 Verkehrssicherheit B S. 47 1.0 Kernergebnisse B S. 06 3.1.2 Ridesharing darf nicht teuer sein B S. 26 5.1 Umdenken im Bereich Mobilität ist 4.2.1 Schulungen für die Beherrschung angesagt B S. 64 2.0 So bewegt sich 3.2 Hochautomatisiertes und automatisierter Fahrzeuge notwendig B S. 47 Deutschland B S. 09 fahrerloses Fahren B S. 28 5.2 Lösungsvorschlag 4.2.2 Das wahrgenommene Aggressionslevel Elektromobilität B S. 66 2.1 Mobilität heute B S. 10 3.2.1 Noch nicht alle kennen die Begriffe rund auf den Straßen steigt B S. 48 um den „intelligenten“ Verkehr B S. 28 5.3 Nicht nur hohe Kostensprechen gegen E-Autos 2.1.1 Das Auto ist das mit Abstand 4.2.3 Radfahrer*innen im Straßenverkehr am B S. 69 meistgenutzte Verkehrsmittel B S. 10 3.2.2 Nur wenige wollen die Kontrolle stärksten gefährdet B S. 50 komplett abgeben B S. 30 5.4 Große Unzufriedenheit mit dem öffentlichen 2.1.2 Große Mehrheit hat mindestens 4.2.4 Ausbau des Nahverkehrs und bessere Nahverkehr auf dem Land B S. 70 ein Auto im Haushalt B S. 12 3.2.3 Ungewissheit über den Entwicklungsstand Radwege für mehr Verkehrssicherheit B S. 52 beim hochautomatisierten Fahren B S. 32 5.5 Flugscham führt zu Flugverzicht B S. 70 2.1.3 Sicherheit und Unabhängigkeit 4.2.5. Deutliche Mehrheit befürwortet eine haben Priorität B S. 15 3.2.4 Autonome Fahrzeuge haben das Potenzial Prüfpflicht für Mopeds B S. 54 zur Senkung der Unfallzahlen B S. 34 6.0 Fazit und 2.1.4. Die Schattenseiten der Mobilität B S. 16 4.2.6 Breite Zustimmung für ein absolutes politische Empfehlungen B S. 75 3.3 Datenschutz im Zeitalter des vernetzten Alkoholverbot im Straßenverkehr B S. 56 2.2. Wie sich Mobilität verändern muss B S. 18 Fahrens B S. 36 6.1 Fazit B S. 76 4.2.7 Beim Thema Tempolimit sind die 2.2.1 Individuelle Mobilität soll günstiger und 3.3.1 Autobesitzer und Fahrer sollten Zugang zu Meinungen geteilt B S. 58 6.2 Politische Empfehlungen B S. 78 umweltfreundlicher werden B S. 18 Fahrzeugdaten haben B S. 37 4.2.8 E-Scooter-Regelungen in Deutschland haben 2.2.2 Mobilität in Zukunft – 3.3.2 Verwendung erhobener Daten B S. 38 Vorbildcharakter B S. 60 7.0 Methodik B S. 82 Erwartungen und Wünsche B S. 20 04 TÜV-Verband TÜV-Verband 05
Kernergebnisse 67 % 31 % nehmen ein verstärktes Aggressions- level auf den Straßen wahr glauben, dass künstlich intelligente Systeme bessere Autofahrer sind als der Mensch 37% glauben nicht, dass es in 10 Jahren komplett automatisierte 12 % sind generell gegen eine 69 % Fahrzeuge in Deutschland Speicherung und Auswertung geben wird der von autonomen Fahr- zeugen generierten Daten denken, dass aufgrund der Klimabelastung durch den Verkehr ein grundsätzliches Umdenken im Bereich Mobilität notwendig ist 44 % wünschen sich ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen 75 % 60 % begrüßen ein absolutes Alkoholverbot (null Promille) würden freiwillig an für Autofahrer*innen einer Schulung zur Nutzung automatisierter Fahrzeuge teilnehmen 89 % 36 % 44 % sehen einen besser aus- befürworten eine re- können sich vorstellen, in den nächsten gebauten ÖPNV als eines der gelmäßige Überprüfung Jahren ein Elektroauto anzuschaffen drei wichtigsten Kriterien für von Fahrzeugen mit die Zukunft der Mobilität an Künstlicher Intelligenz 06 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 07
So bewegt sich Deutschland Ausgangspunkt der vorliegenden Studie ist das aktuelle Mobilitätsverhalten der Verkehrsteilnehmer*innen in Deutschland. Welche Rolle spielen das Auto und andere Verkehrsmittel? Stößt unser Verkehrssystem an seine Grenzen? Und wie sollte Mobilität heute und in Zukunft gestaltet werden? 08 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 09
2.1 Mobilität heute Welche Verkehrsmittel nutzen Sie an einem gewöhnlichen Werktag? Auto 65% Ich gehe zu Fuß 50% ÖPNV 32% Fahrrad 29% Nahverkehrszüge 8% Roller/Moped/Motorrad 3% Fernverkehrszüge 2% E-Scooter 2% Auto ÖPNV Ortsgröße bis 79% 19.999 Einwohner 11% 2.1.1 Das Auto ist das mit Abstand Ortsgröße 69% meistgenutzte Verkehrsmittel 20.000–99.999 Einwohner 21% Fast zwei Drittel aller Deutschen fahren an einem durchschnittlichen Ortsgröße größer 62% Werktag mit dem Auto. Die Hälfte legt außerdem nennenswerte 100.000 Einwohner 38% Strecken zu Fuß zurück. Das Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel (ÖPNV) nutzen hingegen jeweils nur knapp drei von zehn Deutschen. Basis: Alle Befragten (n=1.000). Welche Verkehrsmittel nutzen Sie in der Regel an einem gewöhnlichen Werktag? Bitte wählen Sie alle zutreffenden Optionen. Vergleicht man die Mobilität in der Stadt und auf dem Land, kommen große Unterschiede zutage. Während knapp acht von zehn Personen, die auf dem Land leben, an einem normalen Werktag das Auto nutzen, sind es in Großstädten sechs von zehn. In Großstädten nutzen fast vier von zehn Bundesbürger*innen werktäglich öffentliche Verkehrsmittel – auf dem Land nur eine*r von zehn. 10 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 11
2.1.2 Große Mehrheit hat mindestens ein Wie viele Autos besitzt Ihr Haushalt insgesamt? Auto im Haushalt Vier von fünf Befragten (81 Prozent) verfügen in ihrem Haushalt über Total 16–29 Jahre 30–59 Jahre 60+ Jahre mindestens ein Auto. 54 Prozent verfügen über ein einzelnes Fahrzeug, 22 Prozent über zwei und 5 Prozent sogar über drei oder mehr Fahr- kein Auto 19% zeuge. Im Umkehrschluss heißt das, dass nur jeder fünfte Befragte keinen direkten Zugang zu einem Auto in seinem Haushalt hat. 24% 21% Das ist missverständlich. Vielleicht besser: Die Anzahl der (jährlich) 11% zurückgelegten Anzahl an Kilometern variiert sehr stark. Immerhin 17 Prozent fahren selbst weniger als 5.000 Kilometer pro Jahr. Dagegen sind 21 Prozent Vielfahrer, die mehr als 15.000 Kilometer pro Jahr ein Auto 54% zurücklegen. 43% 53% 69% zwei Autos 22% 27% 22% 18% drei und mehr Autos 5% 7% 5% 2% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Wie viele Autos besitzt Ihr Haushalt insgesamt? 12 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 13
Wie viele Kilometer fahren Sie als Fahrer*in 2.1.3 Sicherheit und Unabhängigkeit pro Jahr mit dem Auto? haben Priorität Ich fahre nicht mit dem Auto 5.000 bis unter Viele Faktoren bestimmen die Mobilität der Verkehrsteilnehmer*innen. 16% 10.000 km Sicherheit ist für die meisten das bedeutendste Kriterium: Die Hälfte 22% aller Befragten gibt Sicherheit als eine*n der drei wichtigsten Faktoren der Mobilität an. An zweiter Stelle stehen der Wunsch nach Flexibilität und Unabhängigkeit. Bereits an dritter Stelle folgt die Aussage, mög- lichst kostengünstig unterwegs sein zu wollen. Etwa gleichauf folgen Weiß nicht / keine Angabe 10.000 bis unter die Faktoren Schnelligkeit, Verlässlichkeit und Umweltfreundlichkeit, die 4% 15.000 km jeweils etwa ein Viertel der Befragten als besonders wichtig einstufen. 20% unter 5.000 km Was ist Ihnen in Bezug auf Ihre eigene Mobilität wichtig? 17% Bitte wählen Sie die drei wichtigsten Optionen aus. Mir ist besonders wichtig, dass … 15.000 bis unter 20.000 km 14% … ich möglichst sicher unterwegs bin 50% … ich möglichst flexibel und 42% unabhängig bin 20.000 km und mehr … es möglichst wenig 33% 7% kostet … ich möglichst schnell mein 28% Ziel erreiche … ich verlässlich bzw. planbar 28% unterwegs bin … ich möglichst umwelt- 25% freundlich unterwegs bin … ich möglichst komfortabel 14% unterwegs bin … ich mich bewege bzw. an 14% der frischen Luft bin … es nicht voll ist bzw. ich nicht 8% unter vielen Menschen bin … ich etwas nebenher machen 6% kann, z.B. arbeiten oder lesen Basis: Alle Befragten (n=1.000). Bitte denken Sie an Ihre eigene Mobilität: Was ist Ihnen besonders wichtig? Bitte wählen Sie bis zu drei Optionen aus, die Ihnen am wichtigsten sind. Mir ist besonders wichtig, dass … Basis: Alle Befragten (n=1.000). Wie viele Kilometer fahren Sie persönlich pro Jahr schätzungsweise mit dem Auto? Bitte denken Sie hier an alle Strecken, die Sie als Fahrer*in im Auto zurücklegen – also unabhängig davon, ob mit Ihrem eigenen oder mit anderen Autos. Falls Sie es nicht so genau wissen, dann schätzen Sie bitte. 14 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 15
2.1.4 Die Schattenseiten der Mobilität Der motorisierte Verkehr stößt sowohl in vielen Innenstädten als auch auf Autobahnen und Landstraßen an seine Kapazitätsgrenzen. Hinzu kommt die durch den Verkehr ausgelöste Belastung des Klimas. Aus heutiger Sicht bewertet die deutsche Bevölkerung die durch Mobilität bedingte Überlastung von Innenstädten als größtes Problem, gefolgt von Luftverschmutzung und Klimabelastung. An vierter Stelle stehen zu viele Staus. Was sind Ihrer Meinung nach die größten Probleme, die durch Verkehr verursacht werden? Bitte wählen Sie die drei größten Probleme. Überlastung der Innenstädte Die Bewertung der einzelnen Belastungen durch den Verkehr unterschei- 46% durch den Verkehr det sich innerhalb der Altersgruppen. Unter jüngeren Befragten (16 bis Luftverschmutzung 29 Jahre) ist das Thema Nachhaltigkeit von größerer Bedeutung. Ältere 40% Befragte bewerten hingegen die Überlastung von Innenstädten und Klimabelastung Straßen als problematischer. 37% Zu viele Staus 36% 16–29 Jahre 30–59 Jahre 60+ Jahre Verbrauch von nicht nach- 24% wachsenden Rohstoffen Überlastung der 31% Anzahl der Unfälle mit Toten Innenstädte 23% und Verletzten 47% Lärmbelastung 60% 21% Starke Belastung von Straßen Verbrauch von nicht nach- 20% 29% durch Ausmaß des Verkehrs wachsenden Rohstoffen 23% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Bitte denken Sie an Mobilität bzw. Verkehr im Allgemeinen, also wie 20% Menschen heute unterwegs sind, und wie Waren und Güter heute transportiert werden. Was sind Ihrer Meinung nach die größten Probleme, die durch Mobilität bzw. Verkehr verursacht werden? Bitte wählen Sie die drei größten Probleme. Starke Belastung von 10% Straßen 22% 25% 16 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 17
2.2 Wie sich Mobilität Was würden Sie an der Art und Weise, wie Sie mobil sind, ändern? Wählen Sie die drei für Sie wichtigsten verändern muss Optionen aus. Ich würde gern … 2.2.1 Individuelle Mobilität soll günstiger … weniger Geld dafür ausgeben 38% und umweltfreundlicher werden … umweltfreundlicher unterwegs sein 34% … einen besser ausgebauten 30% ÖPFV nutzen Eine große Mehrheit der Befragten hat den Wunsch, die eigene Mobilität … mehr Wege mit dem Fahrrad aus unterschiedlichen Gründen zu verändern. Jede*r dritte Befragte will 22% zurücklegen umweltfreundlicher unterwegs sein und 30 Prozent einen besser aus- … mehr Wege zu Fuß gebauten Öffentlichen Personenverkehr (ÖPFV) nutzen. Jeweils jede*r 22% zurücklegen fünfte Befragte will mehr Wege mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurück- … weniger Auto fahren legen. Immerhin 17 Prozent wollen weniger Auto fahren. Ganz oben 17% steht allerdings der Wunsch, weniger Geld für Mobilität ausgeben … weniger Zeit in öffentlichen zu müssen. 12% Verkehrsmitteln verbringen … weniger fliegen 7% … nichts davon bzw. würde 21% gar nichts ändern Basis: Alle Befragten (n=1.000). Was würden Sie gerne (wenn überhaupt) an Ihrer Mobilität, also der Art und Weise, wie Sie unterwegs sind, ändern? Bitte wählen Sie die drei Ihnen wichtigsten Optionen aus. Ich würde gern … 18 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 19
2.2.2 Mobilität in Zukunft – Mobilität in zehn Jahren – Bitte Vorstellungen und Wünsche Erwartungen und Wünsche Wie stellen Sie sich Mobilität in zehn Jahren vor? In der deutschen Bevölkerung gibt es unterschiedliche Vorstellungen Und was davon wäre für Sie wünschens- und erstrebenswert? Bitte wählen Sie die drei wichtigsten Optionen aus. davon, wie sich die Mobilität innerhalb der kommenden zehn Jahre ver- ändern wird. Knapp vier von zehn Befragten erwarten, dass zum einen mehr Autos mit Elektroantrieb fahren werden, und zum anderen, dass es Viele Autos werden mit 39% Elektroantrieb fahren zu umfangreichen Fahrverboten aufgrund von Luftverschmutzung oder 23% Verkehrsüberlastung in den Innenstädten kommen wird. Es wird umfangreiche Wünschenswert sind für die Befragten vor allem Verbesserungen im öf- 39% Fahrverbote in den fentlichen Nahverkehr, so dass dieser den kompletten Mobilitätsbedarf Innenstädten geben 18% abdecken kann. Weitaus weniger gehen jedoch davon aus, dass diese umfangreichen Verbesserungen im ÖPNV auch tatsächlich eintreten Fahrzeuge werden eine 27% Funktion zur automatischen werden. Parkplatzsuche besitzen 19% Öffentlicher Nahverkehr wird 24% so ausgebaut sein, dass der gesamte Mobilitätsbedarf 44% abgedeckt ist Es wird kostenlose Lade- 23% stationen für E-Autos geben 26% Viele Autos werden autonom 22% fahren 11% Post und Pakete werden 20% verstärkt durch Drohnen aus- geliefert 12% Immer mehr Menschen werden 19% sich privat oder über Carsharing Autos teilen 15% Es wird intelligenten, auto- 18% matisch gesteuerten Verkehr geben, in dem die unterschied- 20% lichen Verkehrsmittel reibungs- los miteinander funktionieren Basis: Alle Befragten (n=1.000). Wie stellen Sie sich Mobilität in 10 Jahren vor? Bitte wählen Sie alle Optionen aus, von denen Sie ausgehen, dass sie in zehn Jahren eintreffen werden – unabhängig davon, ob Sie diese Entwicklungen begrüßen oder nicht. // Und welche der folgenden Optionen sind für Sie wünschens- und erstrebenswert, wenn es um die Zukunft der Mobilität geht? Bitte wählen Sie bis zu drei Optionen, die Sie sich am meisten wünschen. 20 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 21
Vernetzte Mobilität Digitalisierung und Vernetzung verändern die Mobilität der Menschen grundlegend. Zum einen ermöglichen Smartphones, Cloud- Computing und mobile Breitbanddienste neue Mobilitätsangebote wie Carsharing, Ridesharing oder E-Scooter-Sharing. Zum anderen halten in modernen Fahrzeugen immer mehr hochautomatisierte Fahrfunktionen Einzug. 22 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 23
3.1 Neue Mobilitätskonzepte 3.1.1 Die Jüngeren verleihen das eigene Besonders ältere Befragte ab 60 Jahren bevorzugen es, ihr privates Auto ausschließlich selbst zu nutzen. Unter den jüngeren Befragten gibt es Auto gerne dagegen mit einem Anteil von 56 Prozent eine klare Mehrheit, die dazu bereit ist, das eigene Auto mit anderen Fahrer*innen zu teilen. Es gibt heute viele Möglichkeiten, sich ein Auto zu teilen oder Fahr- gemeinschaften zu bilden. Autobesitzer*innen können zum Beispiel ihr privates Auto anderen Personen zur Verfügung stellen. Die Vermittlung erfolgt über Online-Plattformen. Immerhin gut jede*r dritte Befragte Wie oft würden Sie Ihr Auto anderen Fahrer*innen zur (36 Prozent) wäre bereit, das eigene Auto jederzeit, regelmäßig oder Verfügung stellen? gelegentlich zu verleihen. 16–29 Jahre 30–59 Jahre 60+ Jahre Jederzeit 5% Wie oft würden Sie Ihr Auto anderen Fahrer*innen zur Verfügung stellen? 2% 1% Regelmäßig 3% 15% 10% 10% 10% 8% Jederzeit Gelegentlich Regelmäßig 36% Gelegentlich 23% 23% 12% Gar nicht Weiß nicht Gar nicht 32% 56% 54% 71% Basis: Alle Befragten mit mindestens einem Fahrzeug im Haushalt (n=810). Es gibt die Möglichkeit, sich mit anderen Autofahrer*innen ein Auto zu teilen. Wie oft würden Sie Ihr Auto anderen Fahrer*innen zur Verfügung stellen? Basis: Alle Befragten mit mindestens einem Fahrzeug im Haushalt (n=810). Es gibt die Möglichkeit, sich mit anderen Autofahrer*innen ein Auto zu teilen. Wie oft würden Sie Ihr Auto anderen Fahrer*innen zur Verfügung stellen? 24 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 25
3.1.2 Ridesharing darf nicht zu teuer sein Zudem steigt das Angebot an Fahrdiensten, bei denen sich mehrere Personen mit gleicher Zielrichtung ein Fahrzeug teilen. Gebucht werden können solche als Ridesharing bezeichneten Fahrten in der Regel per Smartphone. Die Mehrheit der Befragten ist bereit, ein solches Angebot zu nutzen, sofern es preisliche Vorteile hat. Auch hier zeigt sich, dass jüngere Menschen derartigen Angeboten offener gegenüberstehen als ältere. Angenommen, Sie buchen einen Fahrdienst. Eine normale Taxifahrt kostet 20 Euro. Wie viel würden Sie für dieselbe Fahrt in einem Kleinbus mit weiteren Fahrgästen ausgeben, wenn sie maximal 15 Minuten länger dauert? 9% 4% 21% Dieselbe Summe von 20 Euro Max. 15 Euro Max. 5 Euro 30% Gar nicht / solche Angebote interessieren mich nicht Weiß nicht 36% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Angenommen, Sie buchen einen Fahrdienst per Smartphone-App. Eine individuelle direkte Fahrt zu Ihrem Ziel mit einem Taxi kostet beispielsweise 20 Euro. Wie viel wären Sie bereit, für dieselbe Fahrt in einem Kleinbus mit weiteren Fahrgästen, die in die gleiche Richtung fahren und daher maximal 15 Minuten länger braucht als die Taxifahrt, zu zahlen? 26 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 27
3.2 Hochautomatisiertes und Wissen Sie, was mit folgenden Begriffen gemeint ist? fahrerloses Fahren 8% 3.2.1 Noch nicht alle kennen die Begriffe rund um den „intelligenten“ Verkehr 9% Künstliche 47% Intelligenz Fahrzeughersteller setzen Algorithmen und Künstliche Intelligenz zu- nehmend ein, um bestimmte Fahraufgaben wie Lenken, Bremsen oder 45% Beschleunigen zu automatisieren. Automatisiertes 46% Fahren Ziel ist es, die Fahrer*innen zu entlasten und für höhere Sicherheit zu sorgen. Knapp die Hälfte der Befragten weiß genau, was mit den Be- griffen „Künstliche Intelligenz“ und „Automatisiertes Fahren“ gemeint ist. Die andere Hälfte hat nur ein ungefähres Verständnis oder weiß gar 45% 12% nicht, was damit gemeint ist. Dagegen wissen nur 12 Prozent, was mit „Multimodalität im Straßenverkehr“, also der Nutzung verschiedener Verkehrsmittel in einem bestimmten Zeitraum, genau gemeint ist. 26 Prozent haben eine ungefähre Vorstellung und 62 Prozent kennen den Begriff gar nicht. Multimodalität im Straßenverkehr 26% 62% Ja, weiß ich genau Ja, weiß ich ungefähr Nein Basis: Alle Befragten (n=1.000). Wissen Sie, was mit folgenden Begriffen gemeint ist? 28 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 29
3.2.2 Nur wenige wollen die Kontrolle komplett abgeben Einem autonomen Fahrzeug das Steuer übergeben und sich Inwieweit wären Sie dazu bereit, Fahraufgaben an Systeme uneingeschränkt darauf verlassen? Das würden mit einem Anteil von mit Künstlicher Intelligenz abzugeben? 7 Prozent nur wenige. Einen gewissen Grad an Kontrolle würden immerhin 34 Prozent abgeben, möchten aber stets selbst eingreifen können. Weitere 26 Prozent würden KI-Systeme im Fahrzeug nur in Gesamt 16–29 Jahre 30–59 Jahre 60+ Jahre unterstützender Form nutzen wollen, zum Beispiel als Parkassistent oder Navigationshilfe. Auffallend ist, dass jüngere Menschen einem Ich würde mich uneinge- intelligenten Fahrzeug eher Vertrauen schenken würden als ältere. 7% schränkt auf Fahrzeuge mit Künstlicher Intelligenz 13% Immerhin ein knappes Drittel ist der Meinung, dass ein System mit verlassen 6% Künstlicher Intelligenz besser Autofahren würde als der Mensch. Die Hälfte der Befragten vertraut dem Menschen hier allerdings eher. 2% Jede*r fünfte Befragte will sich nicht festlegen. Ich wäre bereit, intelligenten 34% Fahrzeugen zu einem gewissen Grad die Kontrolle zu überge- 37% ben, möchte aber selbst stets eingreifen können 35% 28% Glauben Sie, dass Systeme mit Künstlicher Intelligenz besser Auto fahren als Menschen? Ich würde Künstliche Intelli- 26% genz im Fahrzeug nur in unter- stützender Form nutzen (z.B. 29% 20% Parkassistenz), jedoch selbst aktiv fahren 25% 31% 27% (Eher) ja Ich bin generell nicht dazu 26% bereit, die Kontrolle an ein (Eher) nein Fahrzeug mit Künstlicher 14% Intelligenz abzugeben Weiß nicht 26% 39% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Inwieweit wären Sie in Zukunft dazu bereit, Fahraufgaben an Systeme mit Künstlicher Intelligenz abzugeben? 49% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Glauben Sie, dass Systeme mit Künstlicher Intelligenz die besseren Autofahrer sind als der Mensch? 30 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 31
3.2.3 Ungewissheit über den Entwicklungsstand beim hochautomatisierten Fahren Nicht ganz die Hälfte der Bundesbürger*innen (45 Prozent) glaubt, dass das Fahren mit autonomen Fahrzeugen im Jahr 2030 in Deutschland möglich sein wird. Unter den 16- bis 29-Jährigen sind sogar 62 Prozent zuversichtlich, dass dieser technische Durchbruch gelingt. Allerdings glauben lediglich 17 Prozent, dass das überall möglich sein wird. 28 Prozent gehen davon aus, dass autonomes Fahren nur in bestimmten Bereichen wie auf Autobahnen oder in der Stadt möglich sein wird. Knapp die Hälfte der Befragten (48 Prozent) erwartet, dass mit der Einführung autonomer Fahrzeuge das Verkehrsaufkommen weitgehend gleichbleiben wird. Gut ein Viertel (27 Prozent) geht davon aus, dass der Verkehr auf den Straßen zunehmen wird und nur 8 Prozent, dass er sinken wird. Glauben Sie, dass 2030 das Fahren mit völlig autonomen Fahrzeugen deutschlandweit möglich sein wird? Wird es durch autonome Fahrzeuge zu mehr oder weniger Verkehrsaufkommen auf den Straßen kommen? Gesamt 16–29 Jahre 30–59 Jahre 60+ Jahre Das Verkehrsaufkommen … Nein, es wird nicht möglich 37% 17% sein 21% 27% 39% … wird steigen 8% 45% … wird ungefähr gleich bleiben Ja, es wird überall möglich sein 17% … wird sinken 18% weiß nicht 18% 12 % Ja, aber nur in bestimmten 28% Bereichen wie Autobahnen, 48% Städten oder auf dem Land 44% 24% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Wird es durch autonome Fahrzeuge zu mehr oder weniger Verkehrsaufkommen auf den Straßen kommen? 26% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Glauben Sie, dass im Jahr 2030 das Fahren mit einem völlig autonomen Fahrzeug deutschlandweit möglich sein wird? 32 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 33
3.2.4 Autonome Fahrzeuge haben das Potenzial zur Senkung der Unfallzahlen Nicht einheitlich ist das Meinungsbild, wenn es um die Auswirkungen des autonomen Fahrens auf die Verkehrssicherheit geht. Vier von zehn Befragten sind der Meinung, dass durch einen breiten Einsatz autono- mer Fahrzeuge die Unfallzahlen sinken werden. Fast genauso viele gehen davon aus, dass die Zahl der Unfälle eher steigen wird. Jeder fünfte Befragte macht dazu keine Angabe. Glauben Sie, dass bei einem breiten Einsatz von autonomen Fahrzeugen die Unfallzahlen sinken werden? Ja/eher ja 40% Nein/eher nein 40% Weiß nicht 20% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Glauben Sie, dass bei einem breiten Einsatz von autonomen Fahrzeugen mit Künstlicher Intelligenz die Unfallzahlen sinken werden? 34 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 35
3.3 Datenschutz im Zeitalter 3.3.1 Autobesitzer und Fahrer sollten Zugang zu Fahrzeugdaten haben des vernetzten Fahrens Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung von Fahrzeugen stellt sich die Frage, wer auf die beim Fahren generierten Daten zugreifen darf. Jeweils rund ein Drittel der Befragten ist der Meinung, dass sowohl die Fahrzeugeigentümer*innen als auch die Fahrer*innen Zugang zu den Fahrzeugdaten haben sollten. Fast jede*r vierte Befragte ist der Ansicht, dass auch die für Fahrzeugüberwachung zuständigen Prüfinstitutionen Zugriff haben sollten. Jede*r fünfte Befragte spricht dieses Recht auch den Herstellern zu. Ein hoher Anteil von 21 Prozent der Befragten ist unentschlossen und macht dazu keine Angabe. Wer sollte auf die Daten vernetzter Fahrzeuge zugreifen können? Die Eigentümer*innen des 35% Autos (Privatpersonen, Mietwagenunternehmen) Die Fahrer*innen des Autos, 31% denn durch sie wurden Daten durch das Fahren erzeugt Prüfinstitutionen, die für die 24% amtliche Fahrzeugüber- wachung zuständig sind Die Herstellfirma des Autos, 21% denn sie übernimmt die Produkthaftung Basierend auf der Zuständig- 14% keit der o.g. Akteure sollte der Datenzugriff variiert werden Weiß nicht 21% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Vernetzte Fahrzeuge erzeugen permanent Daten, speichern und/oder ver- senden diese. Wer sollte Zugriff auf die Daten des vernetzten Fahrzeugs haben können? Bitte wählen Sie alle aus Ihrer Sicht zutreffenden Optionen aus. 36 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 37
3.3.2 Verwendung erhobener Daten Angenommen Sie fahren mit einem teil- oder voll- automatisierten Fahrzeug: Für welche Zwecke würden Sie der Speicherung und Auswertung der erhobenen Daten Die in vernetzten Fahrzeugen erhobenen Daten können für unterschied- zustimmen. liche Zwecke genutzt werden. Autofahrer*innen können die Daten beispielsweise für ihre Routenplanung nutzen, Verkehrszentralen für Gesamt Großes Vertrauen in KI Kein Vertrauen in KI eine aktive Verkehrslenkung oder Hersteller für die technische Weiter- Für eine Verbesserung der entwicklung ihrer Fahrzeuge. Die meisten Befragten würden einer Nut- 43% Verkehrssicherheit generell zung ihrer Fahrzeugdaten zustimmen, um damit die Verkehrssicherheit 49% generell zu verbessern sowie für die Aufklärung von Unfällen. Rund ein 27% Viertel der Befragten würde einer Speicherung und Auswertung der Daten auch für eine aktive Verkehrslenkung und zu Forschungszwecken Für die Aufklärung von Unfällen 41% zustimmen. Jede*r Achte ist der Meinung, dass die Daten überhaupt und Haftungsfragen (z.B. durch Behörden oder Versicherungen) 49% nicht gespeichert und ausgewertet werden sollten. Und nahezu jede*r Fünfte (18 Prozent) macht dazu keine Angaben. 29% Für eine Verbesserung der Die Einstellung zur Speicherung und Auswertung von Fahrzeugdaten 35% technischen Fahrzeugsicherheit hängt mit dem Vertrauen in Künstliche Intelligenz zusammen. Befragte, (z.B. durch Hersteller) 41% die der Technologie im Fahrzeug eher vertrauen, stimmen der Speiche- 21% rung und Auswertung von Daten häufiger zu als diejenigen, die kein Vertrauen in KI-Systeme haben. Für eine individuelle Routen- 30% planung und Vermeidung von Staus 40% 14% Für eine aktive Verkehrslen- 26% kung (z.B. einer Verkehrszen- trale) 37% 12% Für Forschungs- und Ent- 23% wicklungszwecke (z.B. von Hochschulen) 32% 8% Die Daten sollten gar nicht 12% gespeichert und ausgewertet werden 1% 26% Weiß nicht 18% 10% 26% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Für welche Zwecke würden Sie der Speicherung und Auswertung von Daten zustimmen, die Sie beim Fahren mit einem teil- oder vollautomatisierten Fahrzeug erzeugen? Bitte wählen Sie alle zutreffenden Optionen aus. 38 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 39
Sichere Mobilität Die Sicherheit im Straßenverkehr ist eines der zentralen Anliegen der TÜV-Organisationen. Im Zuge der Digitalisierung verändern sich die technischen Anforderungen an die Fahrzeugsicherheit. Darüber hinaus müssen die klassischen Maßnahmen der Verkehrssicherheit wie der Aus- und Umbau der Infrastruktur, die Verkehrserziehung oder die Festlegung von Bußgeldern weiterentwickelt werden, um die Zahl der Unfälle im Straßenverkehr zu senken. 40 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 41
4.1 Technische Sicherheit Bei der Frage, wie groß die Zeitabstände zwischen den Überprüfungen 4.1.1 Regelmäßige Prüfung von sein sollten, gibt es jedoch unterschiedliche Ansichten. Nur jede*r zehnte intelligenten Fahrzeugen notwendig Befürworter*in regelmäßiger Prüfungen ist der Meinung, dass der bisher übliche Zeitabstand für die Hauptuntersuchung von zwei Jahren ausrei- chend ist. 42 Prozent halten eine jährliche Überprüfung für sinnvoll. Viele Befragte wünschen sich allerdings, dass die Sicherheitschecks noch Auch für intelligente Fahrzeuge stellt sich die Frage, ob und wie häufig häufiger stattfinden. Fast jede*r Fünfte ist der Meinung, dass die Fahr- Sicherheitsprüfungen durchgeführt werden müssen – so wie es auch bei zeuge bei jedem Software-Update überprüft werden sollten und jede*r herkömmlichen Fahrzeugen gesetzlich vorgeschrieben ist. Zehnte will monatliche Prüfungen. Fast neun von zehn Befragten sind der Meinung, dass die Sicherheit und 15 Prozent der Befürworter*innen regelmäßiger Sicherheitschecks Funktionsfähigkeit von Fahrzeugen mit integrierten KI-Systemen regel- wünschen sich sogar eine permanente Überprüfung. mäßig überprüft werden müssten. Müsste die Sicherheit und Funktionsfähigkeit von Fahr- In welchen Zeitabständen fänden Sie eine Überprüfung der zeugen mit Künstlicher Intelligenz regelmäßig überprüft Fahrzeuge mit Künstlicher Intelligenz sinnvoll? werden? Alle zwei Jahre 10% 8% 4% Jährlich 42% Monatlich 10% (Eher) ja Bei jedem Software-Update (Eher) nein 18% Weiß nicht Permanent/in Echtzeit 15% Weiß nicht 4% 88% Basis: Befragte, die der Meinung sind, Fahrzeuge mit Künstlicher Intelligenz sollten regelmäßig überprüft werden (n=893). In welchen Zeitabständen würden Sie eine Überprüfung der Fahrzeuge mit Künstlicher Intelligenz sinnvoll finden s.o.? Basis: Alle Befragten (n=1.000). Müsste aus Ihrer Sicht die Sicherheit und Funktionsfähigkeit von Fahrzeugen mit Künstlicher Intelligenz regelmäßig überprüft werden? 42 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 43
4.1.2 Unabhängige Prüforganisationen auch bei hochautomatisierter Mobilität unabdingbar Zwei Drittel der Befürworter*innen regelmäßiger Sicherheitschecks sind der Meinung, dass die Prüfungen von unabhängigen Prüforganisationen durchgeführt werden sollten. Knapp jede*r Fünfte meint, dass die Autohersteller eine solche Überprüfung selbst vornehmen sollten. Nur sechs Prozent sprechen sich für eine Überprüfung durch eine Behörde wie das Kraftfahrt-Bundesamt aus. Fast zwei von drei Befragten (64 Prozent) sind der Überzeugung, dass die Hauptuntersuchung auch bei digital vernetzten Fahrzeugen unverzichtbar bleiben wird. Weitere 15 Prozent fordern, dass Prüforgani- sationen darüber hinaus die Sicherheit der für das Wer sollte Ihrer Meinung nach diese Überprüfung vernetzte Fahren notwendigen technischen Infra- übernehmen? struktur überwachen sollten. Die Autohersteller selbst 19% Unabhängige Prüforganisatio- 66% nen wie z.B. die TÜV Behörden wie das Kraftfahrt- 6% Welche Rolle sollte die Hauptuntersuchung bei der Prüfung bundesamt der Sicherheit digital vernetzter Fahrzeuge zukünftig spielen? Keine der Genannten 1% Weiß nicht 8% Die Hauptuntersuchung bleibt 64% unverzichtbarer Bestandteil Basis: Befragte, die der Meinung sind, Fahrzeuge mit Künstlicher Intelligenz sollten regelmäßig überprüft Die Infrastruktur sollte auch 15% werden (n=893). Wer sollte Ihrer Meinung nach diese Überprüfung übernehmen? vom TÜV geprüft werden Die Hauptuntersuchung kann generell reduziert werden 6% Auf die Hauptuntersuchung 2% kann komplett verzichtet werden Weiß nicht 13% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Welche Rolle sollte die Hauptuntersuchung (TÜV) Ihrer Meinung nach bei der Prüfung der Sicherheit digital vernetzter Fahrzeuge zukünftig spielen? 44 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 45
4.1.3 Zahlungsbereitschaft für digitale 4.2 Verkehrssicherheit Zusatzprüfungen vorhanden Die Prüfung vernetzter Fahrzeuge ist aufwendig und verursacht zusätzliche Kosten. Jede*r zweite Befragte wäre bereit, Zusatzkosten zwischen 10 und 100 Euro für eine solche Prüfung zu zahlen. Gut jeder 4.2.1 Schulungen für die Beherrschung Dritte will dagegen keine zusätzlichen Kosten tragen. automatisierter Fahrzeuge notwendig Die Bedienung automatisierter Fahrzeuge stellt neue Anforderungen an Wären Sie bereit, bei einer Untersuchung Ihres die Fahrer*innen. Sie müssen beispielsweise wissen, wie das Fahrzeug automatisierten und vernetzten Fahrzeuges Zusatzkosten bei automatischen Spurwechseln oder Notbremsungen reagiert. Beim für Prüfungen auf Einhaltung von Sicherheit zu tragen? hoch- und vollautomatisierten Fahren stellt sich zudem die Frage, in wel- chen Situationen ein*e Fahrer*in eingreifen muss. Die große Mehrheit der Befragten wäre dazu bereit, vor der Nutzung eines automatisierten Ja, bis zu 10 Euro 14% Fahrzeuges freiwillig an einer entsprechenden Schulung teilzunehmen. Ja, bis zu 50 Euro 26% Ja, bis zu 100 Euro 10% Würden Sie vor der Nutzung eines Pkw mit automatisierten Ja, mehr als 100 Euro 1% Fahrsystemen bzw. modernen Fahrerassistenzsystemen freiwillig an einer Schulung teilnehmen? Nein, ich möchte keine Zusatz- 36% kosten zahlen Weiß nicht 19% 13% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Wären Sie bereit, bei einer Untersuchung Ihres Fahrzeuges Zusatzkosten für Ja, ich denke, dass das not- Prüfungen auf Einhaltung von Sicherheit von automatisierten und vernetzten Fahrzeugen zu tragen? wendig ist Nein, ich halte das nicht für notwendig Weiß nicht/kann ich nicht 21% sagen 60% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Würden Sie vor der Nutzung eines Pkw mit automatisierten Fahrzeug- systemen bzw. modernen Fahrerassistenzsystemen freiwillig an einer Schulung teilnehmen? 46 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 47
4.2.2 Das wahrgenommene Aggressions- 16–29 Jahre 30–59 Jahre 60+ Jahre Das Aggressionslevel ist stark/ level auf den Straßen steigt eher gestiegen 54% 69% Dichtes Auffahren, Schneiden, wüste Beschimpfungen oder sogar 78% körperliche Gewalt: Zwei von drei Befragten nehmen einen Anstieg Es hat sich nichts verändert 27% der Aggressionen im Straßenverkehr innerhalb der vergangenen fünf Jahre wahr. Fast jede*r Dritte meint sogar, dass das Aggressionslevel 19% stark gestiegen ist. Diese Wahrnehmung ist besonders unter älteren 16% Bürger*innen weit verbreitet. Das Aggressionslevel ist stark/ eher gesunken 4% Über alle Altersgruppen hinweg sagt nur eine kleine Minderheit, dass 2% das Aggressionslevel gesunken ist. 2% Weiß nicht 15% 10% Wie hat sich Ihrer Meinung nach das Aggressionslevel im 4% Straßenverkehr in den letzten fünf Jahren verändert? Basis: Alle Befragten (n=1.000). Denken Sie nun bitte einmal ganz allgemein an den Straßenverkehr der Das Aggressionslevel ist ... letzten fünf Jahre. Wie hat sich Ihrer Meinung nach das Aggressionslevel im Straßenverkehr in den vergangenen fünf Jahren verändert? 10% 1% 2% 31% stark gestiegen eher gestiegen 20% hat sich nicht verändert eher gesunken stark gesunken Weiß nicht 36% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Denken Sie nun bitte einmal ganz allgemein an den Straßenverkehr der letzten fünf Jahre. Wie hat sich Ihrer Meinung nach das Aggressionslevel im Straßenverkehr in den vergangenen fünf Jahren verändert? 48 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 49
4.2.3 Radfahrer*innen im Straßenverkehr am stärksten gefährdet Weiß nicht/kann ich nicht sagen Aus Sicht der meisten Befragten sind Radfahrer*innen im Straßenver- kehr am stärksten gefährdet. An zweiter Stelle liegen Fußgänger*innen. Erst mit großem Abstand folgen die Fahrer*innen von Motorrädern, 11% E-Scootern und Autos. Radfahrer*innen Welche Verkehrsteilnehmer*innen sind Ihrer Meinung nach im Straßenverkehr am stärksten gefährdet? 44% Roller-, Motorrad- oder Mopedfahrer*innen 8% Fußgänger*innen 23% E-Scooter-Fahrer*innen 8% Autofahrer*innen 6% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Welche Verkehrsteilneh- mer*innen sind Ihrer Meinung nach im Straßenverkehr am stärksten gefährdet? 50 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 51
4.2.4 Ausbau des Nahverkehrs und Welche Maßnahmen erhöhen die allgemeine Verkehrssicherheit? Bitte wählen Sie die drei wichtigsten bessere Radwege für mehr Maßnahmen aus. Verkehrssicherheit Den ÖPNV stark ausbauen Es gibt zahlreiche Ansatzpunkte, wie die Verkehrssicherheit in Deutsch- 33% als Alternative zum Individu- land verbessert werden kann. Aus Sicht der Befragten ist ein starker Aus- alverkehr bau des öffentlichen Nahverkehrs als Alternative zum Individualverkehr Den Fahrradverkehr sicherer 32% die wichtigste Maßnahme, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Nahe- machen, z.B. durch spezielle Fahrradstraßen zu gleichauf liegt die Forderung, den Fahrradverkehr sicherer zu machen, zum Beispiel mit speziellen Fahrradstraßen, breiteren Radwegen oder Tempolimits einführen oder 25% ausweiten einer besseren Sichtbarkeit an Kreuzungen. Mit einigem Abstand folgen neue Tempolimits und höhere Bußgelder. Verstöße gegen die 24% Verkehrsregeln strenger bestrafen Zusätzliche Maßnahmen 22% gegen Alkoholmissbrauch im Straßenverkehr Verkehrsinfrastruktur siche- 21% rer gestalten Einhaltung der Verkehrs- 18% regeln besser überwachen Generell eine stärkere 16% Förderung von alternativen Verkehrsmitteln zum Auto Regelmäßiges Auffrischen der 16% Fahrkenntnisse und Überprü- fung der Fahrtüchtigkeit Verpflichtender Einbau von 14% Assistenzsystemen in Fahr- zeugen Mehr Sicherheitskampagnen 14% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Welche drei der folgenden Maßnahmen halten Sie persönlich für am wich- tigsten, um die allgemeine Verkehrssicherheit zu erhöhen? Bitte wählen Sie maximal drei Maßnahmen aus. 52 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 53
4.2.5 Deutliche Mehrheit befürwortet eine Prüfpflicht für Mopeds Eine deutliche Mehrheit der Befragten ist der Ansicht, dass auch Mopeds Für die Sicherheit im Straßenverkehr kommt es auch auf die Fähig- einer Prüfpflicht unterliegen sollten, so wie es bei Motorrädern und keiten der Fahrer*innen von Mopeds an. Das Mindestalter für einen Pkw der Fall ist. Dies trägt sowohl zur Verkehrssicherheit als auch zur Moped-Führerschein wurde kürzlich von 16 auf 15 Jahre gesenkt. Umweltfreundlichkeit von Mopeds bei. Gut die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass diese Entscheidung Mopeds sind Kleinkrafträder, zu denen auch Roller mit bis zu 50 Kubik- mit Blick auf die Verkehrssicherheit nicht vertretbar ist. Fast ein Drit- zentimeter Hubraum oder Elektroroller mit bis zu 4 Kilowatt Motorleis- tel befürwortet die Neuregelung, weil sie einen Mobilitätsgewinn für tung gehören. Sie dürfen mit einem Pkw-Führerschein gefahren werden. Jugendliche ermöglicht. Die Quote der Befürworter*innen liegt bei den Landbewohnern mit 35 Prozent sowie bei den Jüngeren im Alter von 16 bis 29 Jahren mit 40 Prozent über dem Durchschnitt. Sollten Mopeds einer TÜV-Pflicht unterliegen, wie es bei Pkw der Fall ist, um deren Sicherheit und Abgasverhalten zu bewerten? Der Bundestag hat beschlossen, das Mindestalter für den Moped-Führerschein von 16 auf 15 Jahre zu senken. Begrüßen Sie diese Möglichkeit? 9% 6% Ja, es ist ein Mobilitätsgewinn für Jugendliche 32% Ja 10% Nein, mit Blick auf die Verkehrs- Eher ja 53% 43% sicherheit ist es nicht vertretbar Eher nein Weiß nicht 15% Nein Weiß nicht Basis: Alle Befragten (n=1.000). Der Bundestag hat beschlossen, dass künftig das Mindestalter für den Moped-Führerschein von 16 Jahren auf 15 Jahre gesenkt werden darf. Begrüßen Sie diese Möglichkeit? 32% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Sollten Ihrer Meinung nach Mopeds einer TÜV-Pflicht unterliegen, wie es bei Pkw auch der Fall ist, um die Sicherheit und das Abgasverhalten dieser Fahrzeuge zu bewerten? 54 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 55
4.2.6 Breite Zustimmung für ein absolutes Alkoholverbot im Straßenverkehr Alkohol am Steuer ist immer wieder die Ursache für Verkehrsunfälle mit zum Teil schwerwiegenden Folgen für die Beteiligten. Laut den Ergebnis- sen der Umfrage gibt es eine breite Zustimmung in der Bevölkerung für ein absolutes Alkoholverbot im Straßenverkehr. Drei von vier Befragten sprechen sich für eine Null-Promille-Grenze für Autofahrer*innen aus. Kaum geringer liegen die Zustimmungswerte für eine klare Linie beim Thema Alkohol bei anderen Verkehrsteilnehmer*innen. 69 Prozent spre- chen sich für ein absolutes Alkoholverbot für Motorrad- und Moped- fahrer*innen aus und 66 Prozent für E-Scooter-Fahrer*innen. 57 Prozent fordern eine Null-Promille-Grenze auch für Fahrradfahrer*innen. Für welche Verkehrsteilnehmer*innen sollte ein absolutes Alkoholverbot (null Promille) gelten? Für Autofahrer*innen 75% Für Motorrad- und 69% Mopedfahrer*innen Für E-Scooter-Fahrer*innen 66% Für Fahrradfahrer*innen 57% Weiß nicht 14% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Für welche Verkehrsteilnehmer*innen sollte ein absolutes Alkoholverbot (null Promille) gelten? 56 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 57
4.2.7 Beim Thema Tempolimit sind die Meinungen geteilt In der öffentlichen Diskussion ist die Einführung neuer Tempolimits im- Welche der folgenden Tempolimits würden Sie im Straßen- mer wieder Thema. Tempolimits tragen dazu bei, die Verkehrssicherheit verkehr in Deutschland einführen? zu verbessern und die Klimabelastung zu reduzieren. In der Bevölkerung herrscht allerdings keine Einigkeit darüber, welche Tempolimits einge- führt oder gesenkt werden sollten. Ein Tempolimit von 130 km/h auf Total Männlich Weiblich Autobahnen befürworten immerhin 44 Prozent der Befragten. 130 km/h auf Autobahnen 44% Eine Begrenzung der Geschwindigkeit von 80 km/h auf Landstraßen 39% fordern 30 Prozent. Und jede*r Vierte spricht sich für ein Tempolimit von 30 km/h in der Stadt aus. Auffallend ist, dass die Zustimmung für 49% Geschwindigkeitsbegrenzungen bei Frauen um jeweils rund 10 Prozent- 80 km/h auf Landstraße 30% punkte höher liegt als bei Männern. 25% 34% 30 km/h in Städten und 25% Ortschaften 19% 31% Keines der vorgeschlagenen 16% Tempolimits 21% 1% Weiß nicht/kann ich nicht 9% sagen 7% 10% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Welche der folgenden Tempolimits würden Sie im Straßenverkehr in Deutschland einführen? Bitte wählen Sie alle zutreffenden Optionen aus. 58 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 59
4.2.8 E-Scooter-Regelungen in Deutschland haben Vorbildcharakter Seit Juni 2019 ist in Deutschland die Nutzung von Elektro-Tretrollern (E-Scootern) im öffentlichen Straßenverkehr erlaubt. Grundlage für die Zulassung und Nutzung der E-Scooter ist die Elektrokleinstfahrzeuge- Verordnung. Sie regelt unter anderem die technischen Spezifikationen der Fahrzeuge und wie diese im Straßenverkehr genutzt werden dürfen. Eine deutliche Mehrheit der Befragten würde entsprechende einheitliche Regelungen in der gesamten EU begrüßen. Nur 18 Prozent sind gegen eine EU-weite Regelung. In Deutschland gibt es für E-Scooter einen gesetzlichen Zulassungs-/Nutzungsrahmen. Würden Sie entsprechende Regelungen in der gesamten EU begrüßen? 24% Ja Nein Weiß nicht 58% 18% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Seit Juni 2019 sind E-Scooter in Deutschland zugelassen. In Deutschland gibt es dafür einen gesetzlichen Zulassungs-/Nutzungsrahmen, die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung. Würden Sie entsprechende Regelungen in der gesamten EU begrüßen? 60 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 61
Nachhaltige Mobilität Der Verkehr trägt mit Abgasen, Lärm und dem Verbrauch von natürlichen Ressourcen maßgeblich zur Belastung der Umwelt bei. Daher kann moderne Mobilität in der heutigen Zeit nicht mehr gedacht werden, ohne den Umwelt- und Klimaschutz zu berücksichtigen. 62 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 63
5.1 Umdenken im Bereich Mobilität ist angesagt Eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung ist der Überzeugung, dass der Klimawandel ein grundlegendes Umdenken im Bereich der Mobilität erfordert. Auffallend ist, dass deutlich mehr Befragte mit einem hohen Bildungsniveau die Notwendigkeit eines grundlegenden Umdenkens im Bereich der Mobilität sehen als Befragte mit einem niedrigen Bildungsgrad. Aufgrund der Klimabelastung durch den Verkehr ist ein grundsätzliches Umdenken im Bereich Mobilität notwendig. 10% Aufgrund der Klimabelastung durch den Verkehr ist ein 8% grundsätzliches Umdenken im Bereich Mobilität 33% notwendig. Stimme voll und ganz zu Stimme eher zu Stimme voll und Stimme überhaupt nicht/ Weiß nicht 13% Stimme eher nicht zu ganz/eher zu eher nicht zu Hohe Bildung Stimme überhaupt nicht zu 79% Weiß nicht 18% 3% Mittlere Bildung 68% 36% 22% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Bitte geben Sie an, inwieweit Sie den folgenden Aussagen zustimmen. 10% Niedrige Bildung 58% 24% 18% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Bitte geben Sie an, inwieweit Sie den folgenden Aussagen zustimmen. 64 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 65
5.2 Lösungsvorschlag Elektromobilität Besitzen Sie bereits ein Elektroauto? Alternativen zum Verbrennungsmotor gelten als eine wichtige Möglich- Nein keit, um die Klimabelastung durch den Verkehr zu verringern. Allerdings gehen die Meinungen darüber auseinander, ob die Elektromobilität die 96% Keine Angabe verkehrsbedingte Klimabelastung reduzieren kann. Während 46 Prozent eine Klimaentlastung durch Elektromobilität erwarten, zweifeln 2% 41 Prozent den Klimanutzen der Elektromobilität an. Ja Inwieweit glauben Sie, dass durch Elektromobilität die verkehrsbedingte Klimabelastung reduziert werden kann? 2% Die Klimabelastung kann … … deutlich reduziert werden 11% … etwas reduziert werden 35% … kaum reduziert werden 25% … gar nicht reduziert werden 16% Weiß nicht 13% Basis: Alle Befragten (n=1.000). Inwieweit glauben Sie, dass durch Elektromobilität die verkehrsbedingte Klimabelastung reduziert werden kann? Die Klimabelastung kann … Nur zwei Prozent der Befragten geben an, bereits ein Elektroauto zu besitzen. Allerdings ist bei vielen die Bereitschaft vorhanden, sich in der Zukunft ein Elektroauto zuzulegen. 3 Prozent der Befragten haben konkrete Pläne und fast jede*r Dritte kann sich die Anschaffung eines Elektroautos generell vorstellen. Diese Bereitschaft ist unter Auto- besitzern größer als unter Befragten, die derzeit kein Auto besitzen. Basis: Alle Befragten (n=1.000). Besitzen Sie bereits ein Elektroauto? 66 TÜV Mobility Studie 2020 TÜV-Verband TÜV-Verband TÜV Mobility Studie 2020 67
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