SINFONIEKONZERT Der lyrische Beethoven - Materialmappe zum - Schleswig-Holsteinisches Landestheater

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SINFONIEKONZERT Der lyrische Beethoven - Materialmappe zum - Schleswig-Holsteinisches Landestheater
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                      1. SINFONIEKONZERT
                         Der lyrische Beethoven
     des Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchesters in der Spielzeit 2020/2021

                                     Dirigent: Kimbo Ishii
                              Solist: Martin Helmchen, Klavier
                         Schleswig-Holsteinisches Sinfonieorchester

Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58
                      Sinfonie Nr. 6 F-Dur „Pastorale“ op. 68

Termine:
08.09.2020, 19:30 Uhr – Schleswig, A.P. Møller Skolen
09.09.2020, 19:30 Uhr – Flensburg, Deutsches Haus
10.09.2020, 20:00 Uhr – Husum, NordseeCongressCenter
11.09.2020, 19:30 Uhr – Rendsburg, Stadttheater

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Inhalt

Kimbo Ishii & Martin Helmchen                                                                   3
Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58 & Sinfonie Nr. 6 F-Dur „Pastorale“ op. 68                     4
Ludwig van Beethoven                                                                            5
Beethovens Gehörleiden und das Metronom                                                         6
Beethovens Gemälde                                                                              7
Quellen                                                                                         8

Liebe Pädagog*innen, liebe Schüler*innen, liebe Interessierte,

auch in der Spielzeit 2020/2021 wird es wie gewohnt Materialmappen zu den Sinfoniekonzerten
geben, die von den Bundesfreiwilligendienstleistenden erstellt werden. Diese bestehen, wie Sie dem
Inhaltsverzeichnis entnehmen können, aus biografischen Texten zu den Komponist*innen,
Kurzbiografien der Solist*innen und Dirigent*innen und wissenswerten Informationen zu den
einzelnen Werken.
Diese Mappe wurde erstellt von Jannes Christophersen.

Herzliche Grüße,
Ihre Theaterpädagogik des SH Landestheaters

Bei konkreten Fragen oder Rückmeldungen zu dieser Materialmappe wenden Sie sich bitte an Masae
Nomura unter 04331 1400-344 oder per E-Mail: masae.nomura@sh-landestheater.de

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Kimbo Ishii

Kimbo Ishii studierte Violine in Japan, ging dann nach
Wien, um seine Studien am dortigen Konservatorium
fortzusetzen und legte dort auch sein Violin-Diplom ab.
Danach reiste er nach New York, um seine Studien an der
Juilliard School of Music zu vertiefen. 1995 gewann
Kimbo Ishii den Internationalen Nikolai Malko
Dirigierwettbewerb in Dänemark und war 1996
Preisträger des „George & Elizabeth Gregory Award for
Performance Excellence“ der New York Arts Foundation.
2006 wurde Kimbo Ishii zum ersten Kapellmeister an die Komische Oper Berlin berufen, wo er neben
dem umfangreichen Opernrepertoire auch zahlreiche Orchesterkonzerte dirigierte. Im Oktober 2014
gab er sein Debüt bei den Dresdener Philharmonikern. Es folgten weitere Debüts, u.a. bei der
Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin sowie beim Orchestra UniMi in Mailand geplant.
Die Ansprache des jungen Publikums sowie die Förderung von Nachwuchsmusikern ist Kimbo Ishii
ein besonderes Anliegen. So musizierte unter seiner Leitung das Jugendsinfonieorchester des
Konservatoriums gemeinsam mit der Magdeburgischen Philharmonie in einem Sonderkonzert. Nach
dem überwältigenden Erfolg mit dem Dirigat von LE COQ D’OR von Rimsky-Korsakow im Jahr 2017
an der Deutschen Oper am Rhein wurde Ishii umgehend erneut eingeladen, um als Gastdirigent die
Wiederaufnahme von DER FEURIGE ENGEL von Prokojew in der Spielzeit 2018/2019 zu leiten.
Kimbo Ishii wurde zum neuen Generalmusikdirektor des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters
ab der Spielzeit 20019/2020 berufen, in dieser Spielzeit ist er in weiteren Sinfoniekonzerten sowie
Musiktheatern wie zum Beispiel GRIMM! oder DIE VERKAUFTE BRAUT erlebbar.

                                       Martin Helmchen
                                   Martin Helmchen ist einer der gefragtesten Pianisten der
                                   jüngeren Generation und konzertiert seit Jahrzehnten auf den
                                   wichtigsten Podien der Welt. 1982 in Berlin geboren, studierte
                                   er zunächst an der HfM „Hanns Eisler“ Berlin, wechselte später
                                   an die HMTM Hannover. Einen ersten entscheidenden Impuls
                                   bekam seine Karriere, als er 2001 den „Concours Clara
                                   Haskil“ gewann.

Foto: Giorgina Bertazzi
Als Solist hat Martin Helmchen mit renommierten Orchestern in Europa und den USA konzertiert. Er
arbeitet regelmäßig mit Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Michael Sanderling, Andris Nelsons und
Jakub Hrůša.
Einen besonderen Stellenwert hat für ihn die Kammermusik – beispielsweise wird der große
Beethovenzyklus zusammen mit Frank Peter Zimmermann auch in dieser Saison fortgesetzt. Im
Orchesterbereich eröffnet Helmchen die Saison mit seiner Rückkehr zur Deutschen
Kammerphilharmonie Bremen; es folgen Konzerte u. a. mit dem Konzerthausorchester Berlin sowie
dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin sowie beim WDR Sinfonieorchester, Chicago Symphony
Orchestra, dem Stockholm Philharmonic sowie beim Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo.
Martin Helmchen ist Exklusivkünstler von Alpha Classics. Im Beethovenjahr 2020 erscheinen alle
Klavierkonzerte, eingespielt mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter Andrew Manze.
Seit 2010 ist Martin Helmchen Associate Professor für Kammermusik an der Kronberg Academy.

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Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58

Das 4. Klavierkonzert in G-Dur entstand in den Jahren 1805 bis 1806. Es wurde im März 1807 in Wien
bei einem halbprivaten Konzert im Palais Lobkowitz und am 22. Dezember 1808 mit Beethoven als
Solisten am Theater an der Wien öffentlich uraufgeführt. Beethoven widmete das Klavierkonzert
Erzherzog Rudolph. Die Verschmelzung von Sinfonie und Klavierkonzert zum sogenannten sinfoni-
schen Klavierkonzert findet hier einen Anfang. Das G-Dur-Konzert schlägt Brücken zur nachfolgenden
Epoche der Romantik.

Wiener Klassik:       Viele Werke aus dieser Zeit besitzen ein Grundmuster mit 8 Takten. Auch der
                      Einsatz von Instrumenten, die zwischen Polyphonie (Vielstimmigkeit) und Ho-
                      mophonie (Einstimmigkeit) wechselten, war beliebt. Damit war die strenge
                      Polyphonie, wie man sie aus dem Barock kannte, gebrochen und eine einfa-
                      chere Weise zu komponieren wurde beliebter.

Romantik:             Die wichtigsten Eigenschaften der Musik der Romantik sind vor allem die Auf-
                      lösung der bisher bekannten Formen aus der Epoche der Klassik, das Ausdrü-
                      cken von Gefühlen sowie die stetige Erweiterung klassischer Harmonik. Auch
                      die Besetzungen der Orchester wurden wesentlich größer. Nicht selten wur-
                      den auch Elemente der Volksmusik aufgegriffen.

                           Sinfonie Nr. 6 F-Dur „Pastorale“ op. 68

Die Sinfonie entstand in den Jahren 1807 und 1808 gleichzeitig mit der 5. Sinfonie angeblich in zwei
Vororten von Wien. Zwischen beiden Ortschaften fließt der Schreiberbach: „Hier habe ich die Szene
am Bach geschrieben, und die Goldammern da oben, die Wachteln, Nachtigallen und Kuckucke
ringsum haben mitkomponiert.“ Dieses überlieferte Zitat ist jedoch zweifelhaft. Die Sinfonie wurde
vermutlich in keinem der damaligen Vororte von Wien begonnen, sondern in Wien selbst.
Beethoven hat dieser Sinfonie die Eindrücke eines Stadtmenschen in der Natur und pastoraler länd-
licher Umgebung zugrunde gelegt. Jeder der fünf Sätze der Pastorale behandelt dabei eine Situation,
die sich zu einem Gesamtwerk zusammenfügen.

1. Satz       „Erwachen heiterer Empfindungen
              bei der Ankunft auf dem Lande“

2. Satz       „Szene am Bach“

3. Satz       „Lustiges Zusammensein der
              Landleute“

4. Satz       „Gewitter, Sturm“

5. Satz       „Hirtengesang. Frohe und dankbare
              Gefühle nach dem Sturm“
                                                         Eine Seite aus Beethovens Manuskript der 6. Sinfonie

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Steckbrief Ludwig van Beethoven

                                            Name:                  Ludwig van Beethoven

                                            Geburtsdatum:          16. Dezember 1770

                                            Geburtsort:            Bonn, Deutschland

                                            Todesdatum:            26. März 1827, mit 56 Jahren

                                            Sterbeort:             Wien, Österreich

                                            Lieblingsessen:        Makkaroni mit Parmesan

Mutter:       Maria Magdalena van Beethoven, mit 18 Jahren bereits verwitwet

Vater:        Johann van Beethoven, Tenorsänger an der Hofkapelle / Musiklehrer

Instrumente: Cembalo, Klavier, Orgel, Geige, Bratsche

Schule:       Hohe Schule (Bonn), heißt heute Beethoven-Gymnasium

Freizeit:     Neben Instrumentalunterricht und der Schule (die Beethoven nicht sehr regelmäßig
              besucht) gibt er auch selbst Klavierunterricht. Dabei lernt er seine besten Freunde
              Eleonore, Christoph, Stephan und Lorenz aus der wohlhabenden Familie von
              Breuning kennen. Mit Stephan von Breuning bleibt Beethoven noch sein ganzes Leben
              lang befreundet.

Wohnort:      Bis 1792 in Bonn, danach in Wien;
              Beethoven zählt mit Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart zu den drei großen
              „Wiener Klassikern“. Die Zeitspanne ihrer Arbeit nennt man „Wiener Klassik“ und
              reicht von etwa 1770 bis 1830.

Fun Fact:     Mit „Schade, schade, zu spät!“ soll sich Ludwig van Beethoven 1827 auf seinem
              Sterbebett verabschiedet haben. Damit war nicht seine endende Tätigkeit als
              Komponist, sondern eine Weinlieferung gemeint. Beethoven soll ein schwerer Trinker
              gewesen sein, manche Quellen sagen, das Musikgenie habe täglich drei Flaschen
              Wein getrunken.

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Beethovens Gehörleiden und das Metronom

Schon mit Mitte 20 beginnt Beethovens Gehörleiden. Insbesondere hohe Töne nimmt er sehr
schlecht wahr. Entsetzt konsultiert er verschiedene Ärzte, allerdings schafft es niemand, Beethoven
zu helfen oder ihn gar zu heilen.
Beethoven wendet sich auch an den Mechaniker Johann Nepomuk Mälzel. Dieser erfindet für ihn
verschiedene Hörrohre, die den Schall bündeln und verstärkt in Beethovens Ohr leiten sollen. Trotz
verschiedenster Modelle verhilft keines von ihnen Beethoven zu besserer Hörfähigkeit.
Mälzel hat allerding eine andere Erfindung, die auch Beethovens Interesse weckt: das Metronom.
Beethoven kann nicht leiden, wenn seine Stücke schneller oder langsamer gespielt werden, als er es
sich vorstellt. Durch das Metronom kann er das von ihm gewünschte Tempo genau bezeichnen. Die
bis dahin verwendeten (italienischen) Begriffe wie zum Beispiel Adagio, Andante, Moderato oder
Presto sind auch weiterhin gängig, allerdings können sie durch exakte Metronomangaben ergänzt
werden. So gibt man das Tempo eines Stücks in Schlägen pro Minute (heute aus dem Englischen
„beats per minute“ = BPM) an.

Einige Tempoangaben:          Ital. Bezeichnung       BPM
                              Largo:                  40-60
                              Adagio:                 66-76
                              Andante:                76-108
                              Moderato:               108-120
                              Allegro:                120-168
                              Presto:                 168-200

Beethovens Gehör verschlechtert sich immer weiter. Dadurch kann er seine Arbeit und
Lieblingsbeschäftigung, das Komponieren, immer schlechter ausüben, weshalb er oft traurig und
mürrisch ist. Doch Beethoven verliert nicht die Motivation: Einen Brief, in welchem er zunächst über
sein Gehör klagt, schließt er mit folgenden Worten:

„Ich will dem Schicksal in den Rachen greifen, ganz niederbeugen soll es mich gewiß nicht.“

Trotz seiner Depressionen und seiner Beschwerden schreibt Beethoven weiterhin heitere Musik und
Briefe. In einem Schreiben an seine Brüder, dem sogenannten „Heiligstädter Testament“, scheint er
seine Krankheit sogar mit Humor zu nehmen:

„O ihr Menschen, die ihr mich für feindselig, störrisch (…) haltet. Wie unrecht tut ihr mir, ihr wisst
nicht die geheime Ursache von dem (…) Sprecht lauter, schreit, denn ich bin taub.“

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Beethovens Gemälde

         Gemälde von Ferdinand Georg Waldmüller                 Gemälde von Joseph Mähler (1778 – 1860), 1804/05
                   (1793 – 1865), 1823
                                                               Mähler lernte im Herbst 1803 durch
    Beethoven gab seine Einwilligung,                          seinen Beamten-Kollegen Stephan von
    porträtiert zu werden, nur wenig                           Breuning dessen Freund Ludwig van
    begeistert, so dass es bei diesem                          Beethoven kennen, von dem er ein
    Gemälde auch nur zu einer Sitzung kam.                     Porträt schuf, das sich heute in der
                                                               Beethoven-Gedenkstätte im Pasqualati-
                                                               Haus befindet

                                                    Das berühmteste Beethoven-Gemälde zeigt ihn im
                                                    Alter von fast 50 Jahren, mit wirren Haaren und
                                                    einem roten Halstuch. In der Hand hält er ein
                                                    Notenblatt: eine große Messekomposition, die
                                                    „Missa solemnis“. Das Gemälde entsteht unter
                                                    hohem Zeitdruck, da der ungeduldige Meister nur
                                                    zu drei Sitzungen im Atelier des Malers Joseph Karl
                                                    Stieler bereit ist.
     Gemälde von Joseph Karl Stieler (1781-1858),
       1820 (Beethoven-Haus Bonn, Bildstelle)

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Quellen

Textquellen

https://www.dw.com/de/beethoven-sieben-fun-facts-rund-um-das-musikgenie/a-51512122
https://www.aphorismen.de/zitat/35768
https://www.helpster.de/wiener-klassik-merkmale-und-wissenswertes_126714
https://freie-referate.de/musik/epochen-klassische-musik
https://www.helpster.de/romantik-in-der-musik-wissenswertes-zur-epoche_115047
https://www.khm.at/objektdb/detail/85675/
Anna Schieren: „Wir entdecken Beethoven“

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