Tatort: Murot und das Prinzip Hoffnung - Sonntag, 21. November, 20.15 Uhr Kriminalfilm, Deutschland 2021 - Der Hessische ...

Die Seite wird erstellt Devid Seidel
 
WEITER LESEN
Tatort: Murot und das Prinzip Hoffnung - Sonntag, 21. November, 20.15 Uhr Kriminalfilm, Deutschland 2021 - Der Hessische ...
Tatort: Murot und das
   Prinzip Hoffnung
        Kriminalfilm, Deutschland 2021
  Eine Produktion des Hessischen Rundfunks

Sonntag, 21. November, 20.15 Uhr
„Töten Sie mich!“
               Ulrich Tukur als Felix Murot
im Tatort „Murot und das Prinzip Hoffnung“

1/9
„Murot und das Prinzip Hoffnung“
hr zeigt neuen Tukur-Tatort im Ersten
„Murot und das Prinzip Hoffnung“ ist der Titel des mittlerweile 10. Tatort mit Ulrich
Tukur als Felix Murot und Barbara Philipp als Magda Wächter. Der Hessische Rundfunk
(hr) zeigt den TV-Krimi am Sonntag, 21. November, um 20.15 Uhr im Ersten. Regie führte
Rainer Kaufmann, das Drehbuch schrieb Martin Rauhaus. In weiteren Hauptrollen sind
Karoline Eichhorn, Lars Eidinger, Friederike Ott, Angela Winkler, Christian Friedel,
Therese Hämer und Eray von Egilmez zu sehen.

Für die Umsetzung des Stoffes sorgten Klaus Eichhammer (Kamera), Dominik
Kremerskothen (Szenenbild), Christian Mathias, Sascha Mattlehner und Bernd Funtsch
(Ton), Stefan Blau (Schnitt), Lucie Bates (Kostümbild) und Nathalie Mischel (Casting). Die
Produktionsleitung hatte Uli Dautel, die Redaktion lag bei Jörg Himstedt.

Inhalt
Eine Mordserie erschüttert Frankfurt. Drei Männer werden per Genickschuss getötet,
zwischen den Opfern gibt es keinerlei Verbindung. Da es sich um zwei „Nicht-Deutsche“
und einen Obdachlosen handelt, vermutet man zunächst einen Täter aus dem rechten
Milieu. Aber Kommissar Murot vom LKA Wiesbaden hat einen anderen Verdacht. Er
glaubt, dass die beiden ersten Morde nur den Zweck hatten, das Ganze wie eine
Mordserie aussehen zu lassen, während es dem Täter in Wahrheit nur um das dritte
Opfer ging: Jochen Muthesius. Der Obdachlose war ein ehemaliger
Philosophieprofessor, bei dem auch Murot studiert hat. In einer Zeit, in der Träume von
einer besseren Welt und das „Prinzip Hoffnung“ noch lebendig waren. Für Muthesius lief
es anders. Nach einer Familientragödie lebte er seit Jahren auf der Straße. Und doch
besaß er noch immer eine Villa in Kronberg und ein erhebliches Privatvermögen. So
geraten die drei Kinder des Toten in den Fokus der Ermittlungen: Paul, ein exzentrischer
Alleinunterhalter. Inga, eine Psychotherapeutin. Und Laura, die mit dem Geld ihres
Vaters eine Stiftung für Bedürftige gründete. Während Murots Assistentin Wächter
mehr und mehr der Überzeugung ist, dass sich Murot verrennt, taucht ein neuer
Verdächtiger auf: Jürgen von Mierendorff, Nachbarssohn und Freund der Familie
Muthesius, nun aber der rechten Szene zugehörig. Als Murot erkennt, dass mehrere der
Verdächtigen miteinander im Bunde sind und er nur dann eine Chance hat, wenn er sie
gegeneinander ausspielt, geht er in die Offensive: Um sie aus der Reserve zu locken,
fordert er sie auf, ihn zu töten …

                                           2/9
Besetzung

   Felix Murot .................................................................... Ulrich Tukur
   Magda Wächter ............................................................ Barbara Philipp
   Inga Muthesius.............................................................. Karoline Eichhorn
   Paul Muthesius.............................................................. Lars Eidinger
   Laura Muthesius............................................................ Friederike Ott
   Franziska von Mierendorff ............................................ Angela Winkler
   Jürgen von Mierendorff ................................................ Christian Friedel
   Annemarie Colange....................................................... Therese Hämer
   Wendrich....................................................................... Eray von Egilmez
   Franka Dresen ............................................................... Lisa Charlotte Friederich
   Lieferfahrer ................................................................... Yu Fang
   Dr. Haveland ................................................................. Pierre Shrady
   Nicolas Blom.................................................................. Stephan Bissmeier
   Leiter Obdachlosenheim ............................................... Serkan Kaya
    und andere

Stab

   Buch .............................................................................. Martin Rauhaus
   Regie.............................................................................. Rainer Kaufmann
   Regieassistenz ............................................................... Schoko Okroy
   Kamera .......................................................................... Klaus Eichhammer
   Ton ................................................................................ Christian Mathias
    ...................................................................................... Sascha Mattlehner
    ...................................................................................... Bernd Funtsch
   Szenenbild ..................................................................... Dominik Kremerskothen
   Kostümbild .................................................................... Lucie Bates
   Außenrequisite.............................................................. Christopher Dey
    ...................................................................................... Maik Hörnig
   Innenrequisite ............................................................... Henrike Lindenberger
   Maske ............................................................................ Karsten Reinert
    ...................................................................................... Elisabeth Dietrich
    ...................................................................................... Irina Roglin
   Schnitt ........................................................................... Stefan Blau
   Musik............................................................................. Stefan Will
     ...................................................................................... Marco Dreckkötter
   Besetzung ...................................................................... Nathalie Mischel
   Produktionsleitung........................................................ Uli Dautel
   Aufnahmeleitung .......................................................... Monique Gscheidle-Uhlig
   Redaktion ...................................................................... Jörg Himstedt
   Drehzeit ......................................................................... 27. Oktober bis 2. Dezember 2020
   Drehorte ........................................................................ Frankfurt und Umgebung

                                                        3/9
Buch & Regie
Martin Rauhaus (Buch), geboren 1958, schrieb über 70 Filme für TV und Kino wie
„Winterreise“, „Familienfest“, „Endlich Witwer“, „Und wer nimmt den Hund?“. Seine
Filme sind regelmäßig Teil der deutschen Filmfestivals und wurden vielfach
ausgezeichnet. Unter anderem wurde Martin Rauhaus dreimal für den Grimme-Preis
nominiert und erhielt den Ludwigshafener Drehbuchpreis für seinen Kinofilm „Adieu
Paris“. „Familienfest“ wurde mit dem Deutschen Fernsehpreis als Bester Fernsehfilm
ausgezeichnet, „Und wer nimmt den Hund“ erhielt den Medienkulturpreis in
Ludwigshafen und eine Romy-Nominierung als Bestes Kino-Drehbuch. Seit kurzem
schreibt er auch für Theaterproduktionen. „Murot und das Prinzip Hoffnung“ ist sein
erster Tatort.

Rainer Kaufmann (Regie) wurde 1959 in Frankfurt am Main geboren und hat dort an der
J.-W.-Goethe-Universität Germanistik und Filmwissenschaften studiert. Im Anschluss
daran absolvierte er ein Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen in
München. 1993 führte er bei dem mehrfach preisgekrönten Fernsehfilm „Dann eben mit
Gewalt“ Regie. Seither hat der Filmregisseur sich vor allem durch Fernsehspiele wie
„Marias letzte Reise“, für den er mit dem Adolf-Grimme-Preis in Gold, dem Deutschen
Fernsehpreis 2005 und dem Bayerischen Fernsehpreis 2005 ausgezeichnet wurde, und
Kinofilme wie „Stadtgespräch“, „Die Apothekerin“ und „Kalt ist der Abendhauch“ einen
Namen gemacht. Es folgten Auszeichnungen unter anderem für „In aller Stille“ (Grimme-
Preis 2011), „Blaubeerblau“ (Publikumspreis beim 8. Festivals des deutschen Films in
Ludwigshafen und Publikumspreis der Marler Gruppe beim Grimme-Preis 2013). 2017
drehte Rainer Kaufmann unter anderem die letzte Folge aus der Reihe „Bella Block“ mit
dem Titel „Am Abgrund“. 2020 inszenierte er neben dem hr-Tatort „Murot und das
Prinzip Hoffnung“ mit Ulrich Tukur auch die Fernsehkomödie „Mutter kündigt“ mit
Maren Kroymann. Derzeit dreht Rainer Kaufmann das TV-Drama „Laufen“ nach dem
gleichnamigen Roman von Isabel Bogdan.

                                          4/9
Fragen an Martin Rauhaus (Buch) und Rainer Kaufmann (Regie)

Der Titel bezieht sich auf das Hauptwerk des Philosophen Ernst Bloch, auch im Film
kommt das Buch immer wieder vor. Wie kamen Sie auf die Idee, einen Tatort mit dem
Werk eines Philosophen zu verbinden?

Martin Rauhaus: Meine erste Assoziation zu Frankfurt war die „Frankfurter Schule“, also
jene Denkrichtung, die dann starken Einfluss auf die 68er-Bewegung hatte. Ich fand es
schon immer erstaunlich, dass Frankfurt einmal ein Zentrum europäischen Denkens war.
Nach Holocaust und Krieg stellten sich Leute wie Adorno, Horkheimer und eben auch
Ernst Bloch die Frage, wie die Vernunft der Aufklärung so sehr hatte scheitern können
und versuchten, neue Antworten und Perspektiven zu finden. Sie untersuchten die
Widersprüche der kapitalistischen Gesellschaft und die Missachtung des individuellen
Glücks. Kurz: Sie stellten die Fragen „Warum?“ und „Wie also anders?“ Der Titel von
Blochs Hauptwerk „Das Prinzip Hoffnung“ scheint mir eine hochaktuelle, wenn auch
gerade im Fernsehen eher zu kurz kommende Frage zu beleuchten: Was ist unsere
Haltung angesichts einer Unzahl von scheinbar unlösbaren globalen Problemen?

Murot ist in diesem Tatort nicht nur Ermittler, sondern auch in tief in die Geschehnisse
und die Hintergründe verstrickt. Der Film schreibt einen Teil der Biografie Murots. War
Ihnen das von Anfang an klar oder hat sich das im Laufe der Arbeit am Buch ergeben?

Martin Rauhaus: Ich hatte Murot schon immer als den nachdenklichsten und potenziell
tiefsinnigsten aller „Tatort“-Kommissare wahrgenommen. Ihm eine frühe (sozusagen
„vorpolizeiliche“) Liebe zur Philosophie und Sinnsuche zu geben, schien uns allen
durchaus seinem Charakter angemessen. Im Film sagt er, dass es ihm nach seinem
Philosophiestudium nicht mehr genügte, über die Probleme nachzudenken - er wollte
etwas tun. Weil es sonst, wie er hinzufügt, „so verdammt dunkel wäre.“ Adorno hat das
Fernsehen einmal als potenzielles „Erlösungsmedium“ bezeichnet, und in diesem Sinne
begleiten wir einen Kommissar in eine zutiefst dunkle Welt und sind dabei, wie er ein
wenig Licht in diese Finsternis zu bringen versucht.

Der Film hat viele besondere Stilmittel. So werden zum Beispiel die Morde wie in
einem Computerspiel aus der Ego-Perspektive gezeigt, und die Charaktere sprechen
häufig direkt in die Kamera und sehen dabei den Zuschauer an, ohne ihn aber wie
beim Brechtschen Theater direkt anzusprechen. Was steckt dahinter?

Rainer Kaufmann: Erstmal freut es mich, dass dem Betrachter die bewusste Wahl der
Mittel, der Stilmittel und der erzählerischen Mittel, überhaupt auffällt. Tatsächlich geht
es in diesem Tatort um Perspektiven. Murot wird zurückgeworfen in eine Zeit, in der er
Teil einer Familie war. Aus dieser Familie ist nun das einstige Oberhaupt ermordet
worden. Murot glaubt, dass er den Fall nur lösen kann, wenn er sich zurückbesinnt.
Dabei versucht er, verschiedene Perspektive einzunehmen. Mit diesem Mittel der
extremen Perspektivwechsel arbeitet der Tatort auch.

                                            5/9
Das Thema Hoffnung und die Frage nach dem Sinn des eigenen Tuns begleiten die
Zuschauer im Film. Wie gehen Sie als Regisseur vor, wenn Sie mit solchen ja nicht ganz
einfachen Themen in einem Film konfrontiert werden? Wie lässt sich das filmisch
verarbeiten?

Rainer Kaufmann: Die Frage nach der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns begleitet einen
Regisseur wahrscheinlich häufiger als einen Krankenpfleger. Aus diesem Grund ist man
froh, einer Figur zu begegnen, wie sie Tukur im „Tatort“ spielt. Also eine Figur, die des
Öfteren über den Sinn des eigenen Handelns reflektiert. Murot hilft dem
Drehbuchautoren wie dem Regisseur, durchaus schwerwiegende Gedanken erzählbar zu
machen. Das Prinzip Hoffnung ist allerdings in diesem Tatort nicht nur im Blochschen
Sinne zu verstehen, sondern auch als Gegenpol zum Prinzip der Befürchtung.

Die Zuschauer lernen im Film eine neue Seite von Felix Murot kennen, seine Zeit als
Philosophie-Student in Frankfurt. Was verbinden Sie mit Ihrer Studienzeit in der Stadt?

Rainer Kaufmann: Beginnen will ich damit, dass ich Frankfurter bin, und zwar extrem
gerne. Ich lebe in Berlin und liebe München, aber es war nun schon eine lange erwartete
und riesige Freude, nach 30 Jahren des Filmemachens zum ersten Mal in meiner
Heimatstadt drehen zu können. Und so konnte ich, wie Murot auch, eintauchen in die
Vergangenheit, und zwar in die studentische. Ich war Gaststudent der Filmklasse der
Städelschule, habe am Amerika Institut eine Professorin kennengelernt, die
mein Verständnis für Filmsprache entscheidend geprägt hat, und war neugieriger
Besucher des Filmmuseums. Dann gab es natürlich noch Freude und Leid, Irrungen und
Verwirrungen in Freundschaften und Liebesbeziehungen. All das ergab im Nachhinein
eine Art euphorischen Cocktail des Lebens.

                                           6/9
Wussten Sie schon, dass …
… die Holzfiguren nicht von einem Künstler stammen, sondern im hr hergestellt
wurden? Sie lehnen sich an echte Figuren an, die in systemischen Aufstellungen genutzt
werden.

Im Film verwendete Musiktitel

 Pink Floyd: „Wish you were here“

Der Score zum Film stammt von Stefan Will und Marco Dreckkötter.

                                          7/9
Sämtliche Fälle des Wiesbadener LKA-Ermittlers Felix Murot

 Wie einst Lilly
  EA: 28. November 2010
  Buch: Christian Jeltsch
  Regie: Achim von Borries

 Das Dorf
  EA: 4. Dezember 2011
  Buch: Daniel Nocke
  Regie: Justus von Dohnányi

 Schwindelfrei
  EA: 8. Dezember 2013
  Buch und Regie: Justus von Dohnányi

 Im Schmerz geboren
  EA: 12. Oktober 2014
  Buch: Michael Proehl
  Regie: Florian Schwarz

 Wer bin ich?
  EA: 27. Dezember 2015
  Buch und Regie: Bastian Günther

 Es lebe der Tod
  EA: 20. November 2016
  Buch: Erol Yesilkaya
  Regie: Sebastian Marka

 Murot und das Murmeltier
  EA: 17. Februar 2019
  Buch und Regie: Dietrich Brüggemann

 Angriff auf Wache 08
  EA: 20. Oktober 2019
  Buch: Clemens Meyer und Thomas Stuber
  Regie: Thomas Stuber

 Die Ferien des Monsieur Murot
  EA: 22. November 2020
  Buch: Ben Braeunlich und Grzegorz Muskala
  Regie: Grzegorz Muskala

                                        8/9
Hessischer Rundfunk
Pressestelle
Christian Bender                  Michael Draeger
069 / 155 2290                    069 / 155 3527
christian.bender@hr.de            michael.draeger@hr.de

Bertramstr. 8 | 60320 Frankfurt

presse@hr.de
hr.de/presse

                                                          9/9
Sie können auch lesen