SITZUNGSPROTOKOLL DER LOKALEN INFORMATIONSKOMMISSION (CLI) DES KKW CATTENOM VOM 18. MAI 2021 PER VIDEOKONFERENZ - Moselle.fr

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SITZUNGSPROTOKOLL
             DER LOKALEN INFORMATIONSKOMMISSION (CLI)
                        DES KKW CATTENOM

                                VOM 18. MAI 2021
                              PER VIDEOKONFERENZ

Teilgenommen haben:
   -   Frau Rachel ZIROVNIK, Vize-Präsidentin der CLI, Vize-Präsidentin des Départements
       Moselle, Departementalrätin für den Kanton Yutz,
   -   Frau Michèle BEY, Departementalrätin für den Kanton Fameck,
   -   Frau Martine GILLARD, Departementalrätin für den Kanton Pays Messin,
   -   Frau     Valérie   ROMILLY,      Vize-Präsidentin     des   Départements       Moselle,
       Departementalrätin für den Kanton Sillon Mosellan,
   -   Herr Michel HERGAT, Vize-Präsident des Gemeindeverbands Cattenom et environs
       (CCCE), Bürgermeister von Entrange,
   -   Frau Maryse GROSSE, Stellevertretende Bürgermeister von Boust, Vertreterin des
       CCCE,
   -   Herr Jean-Marc COCQUYT, Vertreter des CCCE, Bürgermeister von Breistroff-la-
       Grande,
   -   Herr Olivier KORMANN, Vertreter des CCCE, Bürgermeister von Rodemack,
   -   Herr Patrick BECKER, Vize-Präsident des Gemeindeverbands Thionville Porte de
       France (CAPFT), Bürgermeister von Kuntzig,
   -   Herr Jean-François MEDVES, Vertreter des CAPFT,
   -   Frau Catherine LAPOIRIE, Vize-Präsidentin des Gemeindeverbands Rives de Moselle,
       Bürgermeisterin von Ay-sur-Moselle,
   -   Herr Bernard ZENNER, Bürgermeister von Cattenom,
   -   Herr Bernard ECCLI, Vertreter des Moselverbands für Fischfang und Gewässerschutz
       (Fédération de la Moselle pour la pêche et la protection du milieu aquatique),
   -   Herr Armand SCHWEITZER, Präsident Association Illangeoise Contre les Nuisances
       Industrielles,
   -   Herr Armand BEMER, Vize-Präsident des Conservatoire d’Espaces Naturels de
       Lorraine für Mosel,
   -   Herr Marc TABOURET, Vertreter des CLCV Moselle (Consommation, Logement et
       Cadre de vie),
   -   Herr Michel MARQUEZ, Vertreter von ATMO Grand Est,
   -   Herr Daniel TROUILLOT, Vertreter der Departementeinheit Moselle CFE-CGC,
   -   Herr Pierre MERTZ, Vertreter der Departementeinheit Moselle CGT,
   -   Herr Kommandant RINALDI, Feuerwehr- und Rettungsdienstes des Departements
       Mosel,
   -   Frau Dominique FRIEDRICH-MURGERLI, Generaldirektion der Dienststellen
       Département de la Moselle,
   -   Frau Nadine LA ROSA, Direktorin des Collège von Cattenom,
   -   Herr Andreas LUDWIG, Stellvertretender Oberbürgermeister von Trier,
   -   Herr Fabian SCHICKER, ADD Trier,
   -   Frau Marianne RUMMEL, Verein Bund Trier,
   -   Herr Thomas JACKL, Verwaltungsdirektor des Landkreises Merzig-Wadern,
   -   Herr Björn FINKLER, Expert des saarländischen Ministeriums für Umwelt und
       Verbraucherschutz,
   -   Herr Michael GRITTMANN, Bund Landesverband Saarland,
   -   Frau Myriam HEIRENDT, Hochkommissariat für nationale Sicherheit des
       Großherzogtums Luxemburg,
-   Herr Dan MICHELS, Lëtzebuerger Aktiounskomité géint Atomkraaft,
   -   Herr Ludovic BOCQUET, Ministerium für Umwelt der Wallonie,
   -   Herr Laurent TOUVET, Präfekt von Moselle,
   -   Herr Thierry HEGAY, Unterpräfekt von Thionville,
   -   Frau Parvine LACOMBE, Direktorin des Kabinnets des Präfekten Moselle,
   -   Herr Philippe ROGRON, Direktor für Sicherheiten, Präfektur Moselle,
   -   Herr Sylvain GENY, Direktor des SIDPC, Präfektur Moselle,
   -   Frau Hélène TOBOLA, Regionalagentur Grand Est,
   -   Herr Pierre BOIS, Leiter der Straßburger Abteilung der Behörde für nukleare Sicherheit
       (ASN),
   -   Herr Jérôme LE SAINT, Direktor des KKW Cattenom,
   -   Frau Coralie DUPONT, Leiterin der Kommunikationsabteilung des KKW Cattenom,
   -   Herr Yannick SIMONET, stellvertretender Direktor für Abschaltung der Einheiten des
       KKW Cattenom,
   -   Herr Roger SPAUTZ, Vertreter von Greenpeace Luxemburg,
   -   Herr Rachid RIAH, GIM’Est.

Ebenso anwesend waren:
   -   Herr Yves LHEUREUX, Direktor des ANCCLI,
   -   Frau Valérie DEMET, Referentin im ANCCLI,
   -   Frau Carine ROYER, Stellvertretende Direktorin der Kommunikationsabteilung im
       Département de la Moselle,
   -   Frau Laure THOMAS, Kommunikationsabteilung im Département de la Moselle,
   -   Frau Anne-Laure MACLOT, Sekretärin der CLI von Cattenom,

Entschuldigt waren:
   -   Herr Patrick WEITEN, Präsident der CLI, Präsident des Departements Mosel und
       ehemaliger Abgeordneter für den Bezirk Thionville-Est,
   -   Herr Jean-Marie MIZZON, Senator des Departements Moselle,
   -   Dr. Khalifé KHALIFE, Regionalrat Grand Est,
   -   Frau Isabelle RAUCH, Abgeordnete des Bezirks Thionville-Est, Departementalratin für
       den Kanton Metzervisse,
   -   Frau Peggy MAZZERO, Departementalrätin für den Kanton Algrange,
   -   Frau Nathalie AMBROSIN-CHINI, Departementalrätin für den Kanton Hayange,
   -   Frau Danielle CALCARI-JEAN, Departementalrätin für den Kanton Rombas,
   -   Herr Pierre ZENNER, Departementalrat für den Kanton Metzervisse,
   -   Frau Katia MULLER, Departementalrätin für den Kanton Bouzonville,
   -   Frau Pauline LAPOINTE-ZORDAN, Vize-Präsidentin des Départements Moselle –
       Kanton von Thionville,
   -   Herr Alain REDINGE, Vertreter des Gemeindeverbands CCCE, Bürgermeister von
       Gavisse,
   -   Frau Marie-Marthe DUTTA-GUPTA Vertreterin des Gemeindeverbands CCCE,
       Bürgermeisterin von Fixem,
   -   Frau Nathalie EVEN-POSTAL, Vertreterin des Gemeindeverbands CAPFT,
   -   Herr Laurent SCHULTZ, Vize-Präsident des Gemeindeverbands CAPFT,
       Stellvertretender Bürgermeister von Yutz,
   -   Herr Bernard VEINNANT, Vize-Präsident des Gemeindeverbands CAPFT,
       Bürgermeister von Basse-Ham,
   -   Herr Jean KIEFFER, Vertreter des Gemeindeverbands Arc Mosellan, Bürgermeister
       von Kédange-sur-Canner,
   -   Herr Jean-Luc NIEDERCORN, Vertreter des Gemeindeverbands Bouzonvillois-Trois
       Frontières, Bürgermeister von Kirschnaumen,
   -   Herr Patrick RISSER, Präsident des Gemeindeverbands Pays-Haut Val d’Alzette,
-    Herr Yves MULLER, Vize-Präsident des Gemeindeverbands Pays Orne-Moselle,
        Bürgermeister von Marange-Silvange,
   -    Herr Patrice COSTA, Vertreter des Europäischen Instituts für Ökologie,
   -    Herr Antonello DORE, Ma Zone Contrôlée,
   -    Herr Didier JUNKER, Vertreter der Departementeinheit Moselle CFDT,
   -    Herr Stéphane VOGEL, Vertreter der Departementeinheit Moselle FO,
   -    Frau Anne RIBAYROL-FLESCH, Wirtschafts- Sozial- und Umweltrat von Grand Est,
   -    Herr Serge FEBVRE, Mitglied der Industrie- und Handelskammer Moselle Métropole
        Metz, Vize-Präsident « Handel »
   -    Herr Laurent WELTER, Vertreter der Landwirtschaftskammer des Departements
        Moselle,
   -    Dr Laurent DAP, Vertreter des Departementrats der Ärztekammer,
   -    Herr Landrat SCHARTZ, Landkreis Trier-Saarburg,
   -    Herr Dan BIANCALANA, Herr Dan BIANCALANA, Vertreter des SYVICOL,
        Bürgermeister der Stadt Düdelingen
   -    Herr François KINARD, Bürgermeister von Aubange.

          Die stellvertretende Vorsitzende der CLI Cattenom Rachel ZIROVNIK eröffnet die
Sitzung um 09:07 Uhr und heißt die Teilnehmenden willkommen.
            Sie begrüßt die Anwesenheit der Präfekturvertreter in Person des Präfekten des
Departements Moselle Laurent TOUVET, in Begleitung des Unterpräfekten von Thionville
Thierry HEGAY, seiner Kabinettsleiterin in der Präfektur Parvine LACOMBE, des
Sicherheitsdirektors Philippe ROGRON sowie des Leiters der Dienststelle des Departements
für interministerielle Kommunikation (SIDPC) Sylvain GENY.
          Ebenso heißt sie den seit dem 9. Oktober 2020 im Amt befindlichen Direktor des
KKW Cattenom Jérôme LE SAINT, den Leiter der Straßburger Abteilung der
Atomsicherheitsbehörde (ASN) Pierre BOIS sowie den Direktor der nationalen Vereinigung
der lokalen Informationsausschüsse und -kommissionen (ANCCLI) Yves LHEUREUX
willkommen, für die Redebeiträge während der Sitzung vorgesehen sind.
           Die stellvertretende Vorsitzende würdigt nachdrücklich das Verbandsengagement
und das Gedenken an zwei verstorbene CLI-Mitglieder: Marcel PHILIPPON, Mitglied der
Gruppe     der    Verbände,     stellvertretender   Vorsitzender   des    Fischfang- und
Gewässerschutzverbands Moselle (Fédération pour la pêche et la protection des milieux
aquatiques de Moselle), verstorben am 4. April 2020, sowie Dr. Bernard PY, Mitglied der
Gruppe der Verbände, Vorsitzender des Vereins für den Erhalt des Moseltals (Association
pour la Sauvegarde de la Vallée de la Moselle), verstorben am 9. November 2020.

       1. Neue Zusammensetzung der CLI Cattenom

         Gemäß dem Erlass vom 14. März 2019 werden nun die Gemeindeverbände (EPCI)
aus dem Umkreis zwischen 10 und 20 km in die CLI aufgenommen.
         Darüber hinaus haben die Mitglieder der Großregion nicht mehr nur einen
Beobachterstatus, wie dies seit 2012 der Fall war, sondern verfügen künftig über ein
Stimmrecht und bilden eine 5. Gruppe.
          Dieser gehören ebenso Vereinsvertreter (außer für Wallonien) sowie
Mandatsträger und Fachleute an, die bereits seit 2012 vertreten sind (mit Ausnahme der
Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (Fachleute), die in diesem Jahr in die CLI
aufgenommen wird).
           Die Mitglieder der Großregion wurden vom Außenministerium ernannt.
           Die stellvertretende Vorsitzende verliest die neue Zusammensetzung der CLI, die
in einer Departementverordnung vom 5. Mai 2021 festgeschrieben ist (s. Anhang).
           Sie erläutert den neuen Mitgliedern die Dreifachfunktion der CLI: Kontrolle,
Informierung und Abstimmung im Bereich nukleare Sicherheit, Strahlenschutz und
Auswirkungen der nuklearen Aktivitäten auf Mensch und Umwelt.
           Anschließend bittet sie die CLI, das neue interne Reglement zu bestätigen, das den
Mitgliedern am 12. Mai 2021 per E-Mail geschickt wurde, mit Änderungen bei der Liste der
Vertreter gemäß der Verordnung. Die Mitglieder bestätigen das neue interne Reglement.
           Dann kündigt die stellvertretende Vorsitzende die Versendung eines Aufrufs zur
Bewerbung als Vorstandsmitglied per E-Mail nach der Sitzung an. Diese Aufgabe umfasst die
Mitwirkung bei der Vorbereitung der Sitzungstagesordnungen und im Redaktionsausschuss
für das CLI-Schreiben.

     2. Billigung des Protokolls der CLI-Sitzung vom 7. November 2019

           Bernard ZENNER bittet um eine Korrektur im Protokoll. Unter Punkt 3 wird ein Dorf
mit der Schreibweise „Dattein“ erwähnt. Tatsächlich heißt dieses Dorf aber „Datteln“.
        Das Protokoll der CLI-Sitzung vom 7. November 2019 wird einstimmig
angenommen.
           Roger SPAUTZ erkundigt sich nach dem Verbreitungsgebiet des CLI-Schreibens
seit der Ausweitung des behördlichen Katastrophenschutzplans (PPI) auf 20 km.
           Die stellvertretende Vorsitzende antwortet, dass das Schreiben seit 2020 in den
Gemeindeämtern und Gemeindeverbänden des neuen PPI ausgegeben wird, jedoch nicht im
gesamten Gebiet der Großregion. Sie ergänzt, dass die Schreiben auf Französisch und auf
Deutsch auf der CLI-Website www.moselle.fr/cli und ebenso auf der Website der Großregion
zur Verfügung stehen:         http://www.grossregion.net/Institutionen/Der-Gipfel-im-
Detail/Die-Arbeitsgruppen/AG-Energie

     3. Sicherheitsbilanz für den Standort des KKW Cattenom 2020

          Die stellvertretende CLI-Vorsitzende erteilt dem Leiter der Straßburger ASN-
Abteilung Pierre BOIS das Wort, damit er die Sicherheitsbilanz für den Standort des KKW
Cattenom 2020 vorstellt (siehe entsprechende Präsentation).
         Im Anschluss daran fragt Armand BEMER, an welchen Stellen und in welche
Gewässerarten die Ableitungen abfließen.
           Pierre BOIS erklärt, dass die genannten Einleitungen innerhalb der Anlagen
stattfanden, in den Anlagen gesammelt wurden und zu keiner Ableitung in die Umwelt führten.
          Andreas LUDWIG erkundigt sich nach den versehentlichen Freisetzungen von
Hydrazin und Ferrolin. Er möchte wissen, ob diese Freisetzungen in die Mosel erfolgen.
Darüber hinaus fragt er, wie sich die Chlorid- und Natriumemissionen entwickelt haben. Wenn
dies mehr Freisetzungen bedeutet, so ist er der Ansicht, dass andere, umweltfreundlichere
Lösungen gefunden werden müssten.
           Pierre BOIS erklärt, dass die Hydrazin- und Ferrolinfreisetzungen innerhalb der
Anlagen stattfanden, bevor sie von den Auffangsystemen des Standorts gesammelt und
aufbereitet wurden. Dennoch ist die ASN der Ansicht, dass es die Möglichkeit geben muss,
solchen Freisetzungen vorzubeugen und Aufbereitungsmaßnahmen am Standort zu
vermeiden, was in seinen Augen eine Frage der Wachsamkeit ist.
           Die erhöhten Chlorid- und Natriumemissionen erklärt er auf zwei Arten:
   -   Die gesetzlich zulässigen Grenzwerte für Mikroorganismen in den Kühltürmen wurden
       gesenkt. Um die Grenzwerte einzuhalten, sind Methoden zur Vorbeugung einer
       Vermehrung der Mikroorganismen vorgesehen.
   - Das Messing, das schädliche Kupfer- und Zinkemissionen in der Mosel verursachte,
       wurde durch Titan ersetzt. Durch die Verwendung dieses Materials wurde eine stärkere
       Behandlung gegen Mikroorganismen erforderlich, was zu einem erhöhten
       Biozideinsatz und damit zu mehr Chlorid- und Natriumableitungen in die Mosel führte.
Er weist darauf hin, dass diese Situation mit Blick auf den Umweltschutz einen sinnvollen
Kompromiss darstellt.
          Roger SPAUTZ erkundigt sich nach der rechtlichen Form der Konsultation zur
Überarbeitung der Grenzwerte für Ableitungen in die Umwelt und möchte wissen, wie die
Länder im Grenzgebiet der Mosel darauf reagieren können.
             Pierre BOIS antwortet, dass die Konsultation auf der ASN-Website veröffentlicht
werden wird und von der Öffentlichkeit kommentiert werden kann. Er fügt hinzu, dass
institutionelle Akteure, zu denen die CLI, die Gebietskörperschaften und die Partner der
ausländischen Behörden gehören, ein offizielles Schreiben erhalten werden. Es wird die
Möglichkeit geben, online oder formell direkt darauf zu reagieren.
          Yves LHEUREUX ergänzt, dass die für Umweltthemen zuständige
wissenschaftliche Expertengruppe der ANCCLI die CLI Cattenom dabei unterstützen kann.
           Marianne RUMMEL möchte wissen, ob anstelle der Freisetzungen in die Umwelt
eine technische Aufbereitung möglich wäre, um die Umweltauswirkungen zu verringern.
            Jérôme LE SAINT antwortet, dass es sich bei der Monochloraminbehandlung um
die effizienteste Methode handelt, die auch umweltfreundlich ist. Er erläutert, dass ein
Herausfiltern des Salzes im Rahmen der Biozidbehandlung am Kraftwerksstandort nicht
umsetzbar ist, da hierfür der Bau der größten Entsalzungsanlage der Welt erforderlich wäre.
            Pierre BOIS bestätigt das und ergänzt, dass die Salzfilterung im Hinblick auf die
gesetzlichen Vorgaben nicht sinnvoll ist, da der ökologische Preis im Verhältnis zum minimalen
Nutzen zu hoch wäre; darüber hinaus drohen nach dem derzeitigem Stand der Ableitungen
keine Umweltschäden. Die genutzten Methoden werden als optimal eingeschätzt und bieten
einen zufriedenstellenden ökologischen Kompromiss.

       4. Aktuelle Informationen zum KKW Cattenom

          Die stellvertretende CLI-Vorsitzende erteilt dem Direktor des KKW Cattenom
Jérôme LE SAINT und dem Direktor für Blockabschaltungen des KKW Cattenom Yannick
SIMONET das Wort, damit sie über Aktuelles aus dem KKW Cattenom berichten (siehe
entsprechende Präsentation).
Zu der Präsentation gab es keine Fragen.

     5. Zwischenbilanz zu den Sicherheitsverbesserungen                im    Rahmen     der
        Maßnahmen nach Fukushima

            Die stellvertretende CLI-Vorsitzende erteilt dem Direktor des KKW Cattenom
Jérôme LE SAINT und dem Leiter der Straßburger ASN-Abteilung Pierre BOIS das Wort,
damit sie die Sicherheitsverbesserungen im Rahmen der Maßnahmen nach Fukushima
schildern (siehe entsprechende Präsentationen).
            Im Anschluss daran äußert Roger SPAUTZ seine Sorge über die verspätete
Umsetzung der Sicherheitsverbesserungen im Rahmen der Maßnahmen nach Fukushima
seitens EDF, vor allem mit Blick auf die Notstromdiesel. Außerdem erkundigt er sich nach den
betrieblichen Kapazitäten des Unternehmens, das die Maßnahmen in allen französischen
Kernkraftwerken umsetzen soll.
           Pierre BOIS antwortet, dass dieses Thema von der ASN aufmerksam verfolgt wird.
In der aktuellen Phase stimmt der aufgestellte Zeitplan mit den ursprünglichen Zielvorgaben
überein und die ASN verfügt mittlerweile über Mittel zur Beurteilung der Robustheit der
Maßnahmen im Rahmen der wiederkehrenden Sicherheitsprüfungen sowie des damit
verbundenen Projektmanagements von EDF, also der Befähigung, die gesetzten Ziele zu
erreichen.
           Jérôme LE SAINT erläutert ergänzend dazu, dass die getroffenen Maßnahmen
tatsächlich eine Neubewertung der Sicherheitsanforderungen ermöglichen und dass die
Änderungen im Rahmen der 3. Zehnjahresrevisionen zu einer Erhöhung des
Sicherheitsniveaus der Anlagen beitragen.
           Er fügt hinzu, dass EDF schon jetzt die finanziellen Mittel für künftige Arbeiten
sichergestellt hat: 50 Milliarden Euro wurden für die Grundüberholungsmaßnahmen im
Zeitraum von 2015 bis 2025 zurückgelegt. Das Unternehmen bereitet parallel dazu die
4. Zehnjahresrevisionen der 1300-MW-Reaktoren vor.
            Gesetzlich vorgesehen ist, dass bei allen Beschlüssen für eine
Laufzeitverlängerung von Reaktoren über 35 Jahre hinaus öffentliche Anhörungsverfahren
durchzuführen sind. Die 4. Zehnjahresrevision von Reaktor 1 in Cattenom beispielsweise
beginnt 2026 und würde 2028 ein öffentliches Anhörungsverfahren auf der Grundlage der
Schlussfolgerungen aus der Prüfung nach sich ziehen. Die Öffentlichkeit wird darüber im
Vorfeld informiert.
         Armand BEMER möchte wissen, wie die Wasserreserve bewirtschaftet wird, die
dem Kernkraftwerk Cattenom zur Verfügung steht.
          Jérôme LE SAINT erklärt, dass sich die vorrangige Wasserreserve im
Mirgenbachsee in unmittelbarer Nähe zum Kraftwerk befindet. Sein Wasserstand wird
permanent überwacht. Er ermöglicht eine Abkühlung des Wassers vor der Einleitung in die
Mosel, dadurch kann sich seine Wassertemperatur um 1 °C erhöhen.
           Wenn bei einem Störfall die Anlagen abgeschaltet werden, würde der
Mirgenbachsee den Betrieb der erforderlichen Systeme zur Aufrechterhaltung der Sicherheit
für ungefähr zehn Tage gewährleisten. Weiterhin erläutert er die Funktion des Pierre-Percée-
Stausees in den Vogesen, der für einen Ausgleich des verdampften Wassers bei länger
anhaltendem Niedrigwasser sorgt, vor allem bei großer Hitze.
6. Überlegungen zum Evakuierungsplan für die Anwohner des KKW Cattenom /
        Ausgabekampagne       für  Jodtabletten    /  Verteilung  der    PPI-
        Informationsbroschüre

          Die stellvertretende CLI-Vorsitzende erteilt der Kabinettsleiterin des Präfekten des
Departements Moselle Parvine LACOMBE das Wort, damit sie die Themenbereiche der
Evakuierung der Bevölkerung, der Jodtabletten und des neuen 20-km-PPI anspricht (siehe
entsprechende Präsentation).
           Es werden mehrere Kanäle genannt, darunter eine kostenfreie Rufnummer
(0 800 96 00 20), die montags bis samstags erreichbar ist, eine E-Mail-Adresse
(campagneiode@interieur.gouv.fr) und ein Informationsbereich auf der Website des
Innenministeriums: www.interieur.gouv.fr/Le-ministere/Securite-civile/Nos-missions/La-
protection-des-personnes-des-biens-et-de-l-environnement/Campagne-de-distribution-d-iode
           Im Anschluss daran kommt Yves LHEUREUX auf die vom Präfekten des
Departements Moselle beschlossene einzige Evakuierungszone in Metz zurück. Er fragt, was
bei Wetterbedingungen, die für eine Evakuierung nach Metz ungünstig sind, geplant ist.
         Parvine LACOMBE erklärt, dass ein Plan B für eine Evakuierung nach Moselle-Est
vorgesehen ist.
         Yves LHEUREUX fragt, ob eine Evakuierung nach Deutschland in Erwägung
gezogen wird.

           Parvine LACOMBE erläutert, dass zum Thema Verkehrsmanagement Arbeiten mit
Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg laufen, eine Evakuierung in ein anderes
Land jedoch nicht vorgesehen ist. Sie fügt hinzu, dass sich ein Großteil der Bevölkerung
selbstständig evakuiert. Die Evakuierung durch staatliche Stellen in der Sofortphase (innerhalb
der 5-km-Zone des PPI) würde etwa 15.000 Personen betreffen (Bevölkerung, vor allem
Schulen, soziale und medizinische Einrichtungen sowie Beschäftigte des KKW, die beim
Krisenmanagement mitwirken), die zu betreuen und außerhalb der 30-km-Zone rund um das
Kraftwerk unterzubringen wären.

           Yves LHEUREUX möchte wissen, ob die Evakuierungszeiten simuliert wurden, wie
dies in den USA der Fall ist, da eine Evakuierung länger dauern kann als vermutet.
           Parvine LACOMBE antwortet, dass eine Simulation derzeit nicht vorgesehen ist,
jedoch bei der für 2022 geplanten Übung stattfinden soll.
           Rachel ZIROVNIK fragt, ob die Bevölkerung in diese Übung einbezogen wird.
           Parvine LACOMBE antwortet, dass das Übungsszenario noch nicht feststeht.

     7. Ereignisse auf der INES-Skala:
         • Überschreitung der Reparaturfrist nach einer wiederkehrenden Prüfung in
             Block 3 (Meldung auf Stufe 1 am 3. Februar 2021)
         • späte Erkennung einer Abweichung in der Konfiguration des Lüftungssystems
             des Reaktorgebäudes von Block 3 (Meldung auf Stufe 1 am 24. Februar 2021)

           Die stellvertretende CLI-Vorsitzende erteilt dem Direktor des KKW Cattenom
Jérôme LE SAINT und dem Leiter der Straßburger ASN-Abteilung Pierre BOIS das Wort,
damit sie die beiden Ereignisse auf Stufe 1 der INES-Skala schildern (siehe entsprechende
Präsentationen).
Im Anschluss an die Präsentationen gab es keine Fragen.

     8. Vorstellung des Weißbuchs der ANCCLI zu störfallbedingten Situationen im
        Grenzgebiet

          Die stellvertretende CLI-Vorsitzende erteilt dem Direktor der ANCCLI Yves
LHEUREUX und der Sekretärin der CLI Cattenom Anne-Laure MACLOT das Wort, damit sie
das Weißbuch zu störfallbedingten Situationen im Grenzgebiet vorstellen (siehe
entsprechende Präsentation).
           Nach der Vorstellung der 13 Empfehlungen, die im Weißbuch formuliert sind,
erklären die Redner, dass die Arbeit auf lokaler Ebene fortgesetzt wird und sich die Akteure in
der Region (Bürgermeister, CLI) mit diesen Fragen befassen.
           Parvine LACOMBE befürwortet eine eingehendere Verfolgung des Ansatzes der
ANCCLI.
           Die stellvertretende CLI-Vorsitzende dankt der Präfektur für die Unterstützung
dabei. Sie weist darauf hin, dass die CLI-Mitglieder eine E-Mail erhalten, um diejenigen zu
erfassen, die freiwillig bei diesem Thema mitwirken möchten.
          Yves LHEUREUX und Anne-Laure MACLOT erklären sich dazu bereit, das
Weißbuch lokalen Institutionen vorzustellen, wenn die Präfektur des Departements Moselle
dies wünscht.

     9. Sonstige Informationen bezüglich der CLI

             •   Aktivitäts- und Finanzberichte für 2019 und 2020 / Aktivitätsprogramm und
                 Budget für 2021

         Die stellvertretende CLI-Vorsitzende stellt die Aktivitäts- und Finanzberichte für
2019 und 2020 sowie das Aktivitätsprogramm und das Budget für 2021 vor. Diese
6 Dokumente werden von den CLI-Mitgliedern gebilligt.

             •   Besichtigung des Standorts des KKW Cattenom

           Jérôme LE SAINT bietet allen Mitgliedern, insbesondere den neuen, eine
Besichtigung des Kraftwerks bis Ende 2021 an. Die CLI-Sekretärin versendet nach der Sitzung
eine E-Mail mit den Modalitäten der Besichtigung und einem Terminvorschlag.

             •   Schulung zum kommunalen Katastrophenmanagementplan

           Den Bürgermeistern, die CLI-Mitglied sind, bietet die stellvertretende Vorsitzende
an, sich für eine Schulung anzumelden, die sie bei der Erstellung ihres kommunalen
Katastrophenmanagementplans (PCS) unterstützen soll. Diese Schulung wird vom Institut für
erhebliche Risiken (IRMA) organisiert und vollständig von der ANCCLI finanziert. Damit
werden drei Ziele verfolgt: Risikoanalyse und Einführung einer operativen Strategie,
Entwicklung von Dokumentationseinrichtungen und Optimierung der lokalen Warnsysteme.
Sie ist als eintägige Präsenz- oder Distanzveranstaltung angelegt.
           Die stellvertretende Vorsitzende weist darauf hin, dass sich interessierte Mitglieder
per E-Mail melden können.
           Parvine LACOMBE möchte über die Durchführung der Schulung informiert werden,
da die Präfektur des Departements Moselle direkt mit den Bürgermeistern an der Erstellung
ihrer PCSs arbeitet.
           Yves LHEUREUX ergänzt, dass die ANCCLI in Verbindung mit dem Institut für
Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (IRSN) weitere kostenlose Schulungen für CLI-
Mitglieder anbietet, z. B. zu Grundkenntnissen der nuklearen Sicherheit und zum
Strahlenschutz. Informationen dazu werden regelmäßig von den Sekretariaten der CLIs
weitergeleitet.
            Die stellvertretende CLI-Vorsitzende dankt allen Rednern und Teilnehmenden und
schließt die Sitzung um 12:25 Uhr.
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