SA 09. SO - Internationale Bachakademie Stuttgart
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Inhalt ABONNEMENTKONZERT III MOZARTS REQUIEM Saison 2018 / 2019 Programm 3 Einführungstext 4 Samstag, 9. Februar 2019 | 19:00 Uhr Sonntag, 10. Februar 2019 | 19:00 Uhr Gesangstexte Stuttgart, Liederhalle, Beethoven-Saal Requiem 16 Konzerteinführung jeweils 18:15 Uhr im Beethoven-Saal mit Dr. Henning Bey Konzertdauer ca. 80 Minuten Biographien keine Pause Sarah Wegener 20 Julia Böhme 21 Sarah Wegener Sopran Julia Böhme Alt Patrick Grahl 22 Patrick Grahl Tenor Krešimir Stražanac Bass Krešimir Stražanac 23 Gaechinger Cantorey Gaechinger Cantorey – Die Ensembles der Bachakademie 24 Hans-Christoph Rademann Dirigent Die Truhenorgel der Bachakademie 28 Hans-Christoph Rademann 30 Vorschau 32 TRUMPF ist Partner der Gaechinger Cantorey
PROGRAMM Joseph Martin Kraus (1756–1792) Symphonie funèbre c-Moll VB 148 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Streicher Andante mesto Larghetto Chorale Adagio – Andante mesto Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791) Requiem d-Moll KV 626 (Fragment, vervollständigt von Franz Xaver Süßmayr) Soli (SATB), Chor (SATB), 2 Bassetthörner, 2 Fagotte, 2 Trompeten, Pauken, 3 Posaunen, Streicher, Orgel INTROITUS Requiem aeternam (Solo S, Coro) KYRIE Kyrie eleison (Coro) SEQUENZ Dies irae (Coro) Tuba mirum (Soli SATB) Rex tremendae (Coro) Recordare (Soli SATB) Confutatis (Coro) Lacrimosa (Coro) OFFERTORIUM Domine Jesu Christe (Soli SATB, Coro) Hostias (Coro) SANCTUS Sanctus (Coro) BENEDICTUS Benedictus (Soli SATB, Coro) AGNUS DEI Agnus Dei (Coro) COMMUNIO Lux aeterna (Solo S, Coro) 2 3
»Mozart am Klavier« Joseph Martin Kraus als Erfurter Student, 1775 Unvollendetes Ölgemälde (1789) von Joseph Lange Holzstich von Evald Hansen nach einem zeitgenössischen Gemälde (Salzburg, Mozart-Museum der Stiftung Mozarteum) 4 5
JOSEPH MARTIN KRAUS WOLFGANG AMADÉ MOZART 20. Juni 1756: geboren in Miltenberg als Sohn des Stadtschreibers und kurfürstlich-mainzischen 27. Jan. 1756: geboren in Salzburg als Sohn des Violinisten und Komponisten (ab 1763: fürsterz- Beamten Joseph Bernhard Kraus. bischöflichen Vizekapellmeisters) Leopold Mozart. 1768: nach Besuch der Lateinschule in Buchen Aufnahme als Stipendiat in das Mannheimer Jesuiten- 1763-1766: Große Westeuropa-Reise als Wunderkind mit den Eltern durch Deutschland, Belgien, gymnasium; hier werden die Grundlagen für seine musikalische und allgemeine Bildung gelegt. Frankreich, England und Holland, auf denen er sich (mit Schwester Nannerl) als Geiger und Pianist präsentiert. In Paris und London erste Kompositionen (Sonaten bzw. Sinfonien). 1773: Studium der Philosophie und der Rechte, zuerst an der Universität Mainz, dann an der Universität Erfurt. Dort vertieft er seine musikalischen Kenntnisse beim örtlichen Musikdirektor 1769: Eintritt in den Hofdienst als unbesoldeter, dritter Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle; G.P. Weimar und dem Organisten J.Chr. Kittel. erste Italien-Reise (bis 1771) mit dem Vater: Mailand, Rom, Bologna. 1771 & 1772 zwei weitere Italien-Reisen, jeweils mit Kompositionsaufträgen (Opern). 1775: Unterbrechung des Studiums; Rückkehr für ein Jahr nach Buchen wegen einer Verleumdungs- klage gegen den Vater; in dieser Zeit entsteht der größte Teil seiner Kirchenmusikwerke, darunter 1773-1777: eine fruchtbare Salzburger Periode, in der Mozart u.a. zahlreiche Sinfonien, kirchen- ein Requiem, ein Te Deum und das Oratorium Der Tod Jesu (eigener Text). musikalische Werke, sechs Violinkonzerte sowie die Oper La finta giardiniera für den Münchner Karneval 1774 komponiert. Nov. 1777: Fortsetzung des Universitätsstudiums in Göttingen; Bekanntschaft mit Mitgliedern des Göttinger Hainbunds, einer literarischen Gruppe des Sturm und Drang (bereits hier erste Anzeichen September 1777: Mozart unternimmt mit seiner Mutter eine Bewerbungsreise nach München, einer Lungenkrankheit). Schreibt musikästhetischen Traktat Etwas von und über Musik fürs Jahr 1777 Mannheim, Paris (bis 1779), von der er erfolglos und ohne die (in Paris verstorbene) Mutter zu- (erscheint 1778 in Frankfurt). rückkehrt. 1778: Kraus beschließt, sich ganz der Musik zu widmen und Deutschland zu verlassen; er reist mit 1779-1781: Hoforganist in Salzburg; schreibt die Oper Idomeneo, re di Creta für München, jedoch einem schwedischen Kommilitonen nach Stockholm. ohne Aussicht auf eine dortige Stelle. Juni 1781: nach drei entbehrungsreichen Jahren in Schweden großer Erfolg seiner Oper Proserpin; 1781: Bruch mit dem Salzburger Hof, selbstständiger Musiker in Wien. Veranstaltet eigene Konzerte König Gustav III. wird auf Kraus aufmerksam und macht ihn bald darauf zum königlichen Ka- (Akademien) mit eigenen Werken. Freundschaft mit Joseph Haydn. pellmeister. Schreibt in den nächsten 10 Jahren die monumentale Oper Aeneas i Cartago, die das Zentrum seines Opernschaffens bildet. 16. Juli 1782: Premiere seines Singspiels Die Entführung aus dem Serail. 1782-1786: im Auftrag des Königs unternimmt Kraus eine Reise in die europäischen Musikzentren: 1784: erschafft mit den Klavierkonzerten KV 450, 451, 453, 456, 459 den neuen Typus des Berlin, Dresden, Leipzig, Mannheim, Regensburg. In Wien Bekanntschaft mit Gluck, Albrechtsber- »sinfonischen« Klavierkonzerts; erfolgreiche Reihe großer Subskriptionskonzerte (bis 1787), ger, Salieri, Reichardt u.a.; Reise nach Esterháza, dort persönliche Begegnung mit Joseph Haydn; finanzieller Wohlstand. Tritt am 14. Dezember 1784 in die Freimaurerloge »Zur Wohltätigkeit« ein; Weiterreise nach Venedig, Florenz, Bologna, Rom, Marseille, Paris, London (Besuch der Händel- 1785: veröffentlicht sechs, Haydn gewidmete Streichquartette im Druck (KV 387, 421, 428, 458, Säkularfeier). Während dieser Reise entstehen zahlreiche Sinfonien sowie 6 Streichquartette. 464, 465); 1. Mai 1786: Le nozze di Figaro; 29. Oktober 1787: Don Giovanni. Juli 1787: Ernennung zum »Ordinarie Capellmästare«, befasst sich mit Neuorganisation des Dezember 1787: Ernennung zum »k.k. Kammerkompositor«; 26. Januar 1790: Così fan tutte; Juli Stockholmer Musiklebens; wird Direktor der königlich-schwedischen Musikakademie; in dieser 1791: Kompositionsauftrag für das Requiem; 6. September 1791: La Clemenza di Tito; 30. September Zeit entstehen zahlreiche Bühnenmusiken. 1791: Die Zauberflöte; Oktober 1791: Wiederaufnahme der Arbeit am Requiem, das Werk bleibt jedoch fragmentarisch. 5. Jan. 1792: schreibt das Klavierlied Öfver Mozarts död (Über Mozarts Tod) VB 115. 5. Dez. 1791: Mozart stirbt im Alter von 35 Jahren »an hitzigen Friesel Fieber« (Protokoll der amt- März 1792: König Gustav III. von Schweden wird während eines Maskenballs ermordet; Kraus lichen Totenschau). komponiert eine Trauersinfonie (Symphonie funèbre) und eine Trauerkantate zur Aufbahrung und zur Beisetzung des Königs. 15. Dez. 1792: Joseph Martin Kraus erliegt seiner Lungenkrankheit und stirbt im Alter von 36 Jahren. 6 7
NÄHE UND FERNE – JOSEPH MARTIN KRAUS UND WOLFGANG AMADÉ MOZART Mozarts Requiem und die Trauersinfonie von Joseph Martin Kraus sind fast zur gleichen Zeit entstanden, Ende 1791 bzw. Frühjahr 1792. Die beiden Komponisten waren fast gleich alt, beide 1756 geboren. Es war ihr jeweils letztes Werk vor ihrem allzu frühen Tod, 1791 bzw. 1792 komponiert. Und beides waren Werke zum Totengedächtnis oder Begräbnis. Darüber hinaus wurde Kraus späterhin als der »schwedische Mozart« bezeichnet. Mehr Nähe scheint kaum möglich. Freilich lebte der Odenwälder Joseph Martin Kraus seit 1778 in Stockholm und der Salzburger Mozart seit 1781 in Wien. Das schloss jedoch eine persönliche Begegnung keineswegs aus, denn Kraus hielt sich 1783 auf seiner großen Europareise immerhin ein halbes Jahr in Wien auf. Er wohnte sogar zunächst Am Kohlmarkt, schräg gegenüber von Mozarts damaliger Wohnung. Gesehen haben sie sich wohl, zumindest aus der Entfernung. In Wien fand Kraus einen besonders nahen und auch gesuchten Kontakt zu Christoph Möglicher Ort der Begegnung »beider Mozarts«: Willibald Ritter von Gluck. Es war die Zeit, als auch Mozart einen engen Umgang mit Gluck Wien, Ansicht des Kohlmarkts vom Michaelplatz pflegte, mehrfach bei ihm zum Essen eingeladen war und in einer seiner Akademien dem Aquatinta von Carl Schütz, 1786 anwesenden Gluck sein öffentliches Kompliment machte, indem er über ein Thema aus einem Singspiel von Gluck am Klavier improvisierte.* Es gab also auch – sofern das nötig war – eine gemeinsame Vermittlerperson von Rang. Wie diese auch historisch so ähnliche Lebensspanne gefüllt wurde, ist allerdings von größter Verschiedenheit. War Mozart schon als Wunderkind am Klavier und bald auch als Doch weder bei Mozart, noch bei Kraus ist in den Briefen oder überlieferten späteren ungemein produktiver Komponist in der Öffentlichkeit aufgefallen und in ganz Europa Äußerungen von einer persönlichen Begegnung die geringste Spur zu finden. Gewiss, herumgereicht und bewundert worden, so war Kraus eher ein Spätentwickler, der zwar im Kraus war in Wien noch ein Unbekannter, aber immerhin doch Kapellmeister in Diensten Gymnasium in Mannheim schon intensiv mit Musik in Berührung gekommen war, aber erst des schwedischen Königs in Stockholm. Als solcher wurde er von Kaiser Joseph II. emp- als über Zwanzigjähriger und im Überdruss eines Jurastudiums (in Erfurt und Göttingen) fangen, bei Haydn in Esterháza machte er einen beeindruckenden Besuch, in Wien hat er den Entschluss fasste, Musiker zu werden. Mit keinem Instrument war er solistisch her- wahrscheinlich dieselben Konzerte besucht wie Mozart. Und doch scheinen Mozart und vorgetreten, sein Beginn als Berufsmusiker war schon von daher äußerst mühsam. Ab- Kraus sich trotz dieser räumlichen Nähe aus dem Weg gegangen zu sein. gesehen davon hatte er wohl eine Zeit lang geschwankt, ob er nicht eher als Dramatiker und Schriftsteller seinen Weg machen sollte. Das spätere Wort vom »schwedischen Mozart« war wohl ein allzu billiger Trick, um auf Kraus aufmerksam zu machen, indem man ihn mit diesem einprägsamen Etikett versah. Mozart hatte von Beginn an die europäischen Metropolen für seine Karriere gesucht, Außer einigen recht zufälligen äußeren Lebensdaten hat seine Biographie mit der von Salzburg war ihm nur ein stets verhasster Ausgangspunkt. In München, Wien und Prag Mozart kaum irgendwelche Gemeinsamkeiten. Gewiss, beide hatten eine fragile Nähe hatte er für seine Opernpläne die geeignetsten Wirkungsstätten gefunden (abgesehen von zum Hof, Kraus als (allerdings gefährdeter) Hofkapellmeister bei Gustav III., Mozart mit den drei Mailänder Jugendopern). Das weit gefächerte Wiener Musikleben bot Mozart auch einem bescheidenen Ehrenamt als Hofkammermusiker Josephs II. Beide genossen darüber als Instrumentalkomponist beste Entfaltungsmöglichkeiten. hinaus die persönliche Sympathie »ihres« Monarchen. Kraus hingegen war spät (1778) im spontanen und wenig vorbereiteten Entschluss nach Stockholm gegangen, an den dunklen und abgelegenen Rand Europas, wo er sich erst einmal einen Platz für irgendeine Wirksamkeit suchen musste. Kraus hatte immer etwas * Mozart hat diese Klaviervariationen später notiert (KV 455) und unter dem Titel Unstetes an sich. Zunächst verstrickte er sich publizistisch in kulturpolitische Debatten, Ariette »Unser dummer Pöbel meint« avec Variations bei Artaria in Wien veröffentlicht. daneben war er als Assistent mit der Einstudierung einer Gluckoper beschäftigt. Erst lang- 8 9
Die große Bach „Pilgerreise“ sam konnte er auch als Komponist auf sich aufmerksam machen. Der schwedische König, Erleben Sie Bachs Hauptwerke an seinen Wirkungsstätten mit der Gaechinger Cantorey Gustav III., brachte ihm allerdings viel Wohlwollen entgegen und machte ihn schon 1781 zum Hofkapellmeister. Außerdem ermöglichte er Kraus eine große Europareise von zwei Jahren, die Kraus leichtfertigerweise allerdings auf vier Jahre ausdehnte. Seine Rückkehr Reisetermin: Freitag, 13.09.2019 - Montag, 16.09.2019 nach Stockholm war deshalb von vielen Widrigkeiten begleitet, doch konnte er schließlich seine alte Stellung als Hofkapellmeister wieder festigen. Freitag, Bus-Abfahrt um 09.00 Uhr in Stuttgart. Fahrt nach Eisenach, Zimmerbezug Die Musikgeschichte hat Kraus zu Unrecht lange völlig vergessen, erst vor etwa 40 Jahren 13.09.2019 im 4-Sterne-Steigenberger-Hotel Thüringer Hof. Abends 3-Gang-Menü im Hotel. ist er von begeisterten Musikern, u. a. Concerto Köln, wiederentdeckt worden und findet Anschl. Konzert in Bachs Taufkirche, der Georgenkirche Eisenach: zögerlich auch in der Musikwissenschaft Beachtung. Ein nicht geringes Verdienst um J.S. Bach: Messe in h-Moll BWV 232, Gaechinger Cantorey, Solisten, Kraus hat dabei die Stuttgarter Oper, die 2006 zum ersten Mal sein Hauptwerk, die Oper H.-C. Rademann. Aeneas i Carthago zur Aufführung brachte. Stilistisch ist Kraus einen gänzlich anderen Samstag, Fahrt nach Dornheim zum Matinee-Konzert in Bachs Traukirche mit Kammermusik Weg gegangen als Mozart, subjektiver, oft auch schroffer, manchmal experimentell, in seinen späteren Werken auch mit dem Gestus der Erhabenheit und persönlichem Pathos. 14.09.2019 von J.S. Bach, Mayumi Hirasaki (Barockvioline) und Christine Schornsheim (Cembalo). Weiterfahrt nach Weimar und abends Konzert in der Herderkirche Mozart hingegen ist wohl der erste Komponist, dessen Ruhm und Aufführungstradition mit Bachs Weimarer Kantaten, Gaechinger Cantorey, Solisten, H.-C. Rademann. ungebrochen wuchs und bis heute immer nur zunahm. Die Qualität seiner Musik sicherte Sonntag, Vormittags Möglichkeit zu Besichtigungen in Eisenach (Bachhaus, Wartburg, ihm schon immer einen Ausnahmerang sondergleichen. Ihre Kühnheit und gedankliche 15.09.2019 Lutherhaus), anschl. Fahrt zum Konzert um 16.00 Uhr in der Bachkirche Tiefe war jedoch immer eingebettet in ein Werben um die Zuhörer. Er wurde ein verklärter Liebling für jeden Geschmack, der sich mancherlei Entstellungen (auch seiner Biografie) Arnstadt: Bachs Johannes-Passion BWV 245, Gaechinger Cantorey, Solisten, gefallen lassen musste und dessen Musik vor keinerlei Banalisierung in Werbung und H.-C. Rademann. Abends 3-Gang-Menü im Steigenberger-Hotel in Eisenach. Kommerz gefeit ist. Montag, Fahrt nach Meiningen, Führung im Theatermuseum. Heimreise nach Stuttgart, 16.09.2019 Ankunft gegen 17.00 Uhr. Die Symphonie funèbre von Joseph Martin Kraus Kraus schrieb diese Trauersinfonie zur Aufbahrung Gustavs III. in der Stockholmer Preis pro Person (inkl. Fahrt, 4 Konzertkarten in Kat. 1, 3x Übernachtung/Frühstück im 4-Sterne- Riddarholmskirche am 13. April 1792. Der König war am 16. März auf einem Maskenfest Steigenberger-Hotel, 2x 3-Gang-Abendessen im Hotel, Führung/Eintritt im Theatermuseum Meiningen) im Opernhaus, an dem auch Kraus selbst teilgenommen hatte, bei einem Pistolenattentat im DZ: 840,- €; im EZ: 980,- € durch einen Adligen angeschossen worden und zwei Wochen später gestorben.** Gustav Kontakt/Reiseveranstalter: Heideker Reisen GmbH, Dottinger Str. 55, 72525 Münsingen. III. war eine höchst widersprüchliche Persönlichkeit und darin Kaiser Joseph II. durchaus Gerne schicken wir Ihnen im Vorfeld das ausführliche Reiseprogramm zu. Infos/Buchung unter: verwandt. Ein aufgeklärter und reformorientierter Herrscher in einem eher rückständigen info@heideker.de, Stichwort: „Bach Pilgerreise“; Tel.: 07381-93 95-0; www.heideker.de Land, den Künsten und Wissenschaften sehr zugetan und ihr engagierter Förderer, – man sprach später bewundernd von der »gustavianischen Epoche«, – aber auch sich selbst überschätzend, beratungsresistent und mit einer Neigung zu gewagten (auch militärischen) Alleingängen, etwa mit einem Krieg gegen das Russland von Katherina II. Kraus verdankte diesem König sehr viel und war wohl ein (nicht unkritischer) Anhänger von ihm. Das Attentat durch eine entmachtete Adelspartei, das Kraus aus nächster Nähe miterleben musste, hat ihn auch persönlich sehr betroffen gemacht, wie man der Trauer-Musik heraushören kann. Als Hofkapellmeister hatte er die Aufgabe, die Musik für die Beisetzungsfeierlichkeiten zu schreiben, die entsprechend der schwedischen evangelisch-lutherischen Staatskir- che stattfanden. Die Sorgemusik över Gustav III. bestand in der Trauersinfonie für die ** Guiseppe Verdi hat dieses Ereignis später zum Gegenstand seiner Oper Un ballo in maschera (1859) genommen. 10 Reisen in netter Gesellschaft 11
Aufbahrung des Königs in der Riddarholmskirche in Stockholm am 13. April 1792 und in musikalisch bekenntnishaft auszudrücken, hat es auch nie getan, weder beim Tod der einer Begräbniskantate für zwei Soprane, zwei Tenöre, Chor und Orchester, die bei der Mutter oder des Vaters, noch beim Tod von vier seiner sechs Kinder, den er erleben musste.) eigentlichen Beisetzung am Abend des 14. Mai 1792 aufgeführt wurde. Bei den Proben dazu wurde Kraus ohnmächtig und konnte erst nach einer Intervention des Kronprinzen Der Anlass zu der Komposition war eine anonyme Bestellung durch den Grafen Franz von weiterdirigieren. Walsegg-Stuppach, der dieses Requiem zum Andenken an seine verstorbene Frau aufführen wollte. Der selbst musikalisch praktizierende Graf hatte die Angewohnheit, fremde Werke Die Trauersinfonie hat das Pathos eines großen Staatsaktes. Sie besteht aus vier unmit- aufzuführen und mit seiner Autorschaft zu postulieren. telbar folgenden Sätzen, alle in einem getragenen Tempo und musikalisch kunstvoll ver- schränkt. Sie beginnt mit dumpfen Paukenschlägen – die Pauken waren dazu mit schwarzem Nachdem Mozart im September 1791 die Oper La clemenza di Tito als Krönungsoper für Tuch bedeckt, in einem Marschrhythmus, der vom Orchester aufgenommen wird, aber Leopold II. in Prag herausgebracht hatte, – ein Werk in einem eher klassizistischen Stil, der Satz kommt kaum in Gang, umkreist nur immer wieder einen Seufzer-Halbtonschritt, – hatte er kaum vier Wochen später in Wien Die Zauberflöte uraufgeführt, – eine Märchen- er erstickt geradezu in dieser minimalistischen Trauergeste von zugleich monumentaler oper mit romantischen Zügen und in einem zukunftsweisenden Stilmix. Überhaupt war Erhabenheit. Ein folgendes Larghetto ist eher ein kurzes melodischeres Zwischenspiel im dieses äußerst produktive letzte Jahr für Mozart eines der stilistischen Experimente, etwa 3/8-Takt, bevor die Streicher einen Choral anstimmen, der sicher von der Trauergemeinde mit der Musik für Glasharmonika, dem klanglichen Ausloten der Bassregion, etwa mit mitgesungen wurde: Lät oss thenna kropp begrafva (Lasst uns diesen Leib begraben). Das der Konzertarie für Bass und solistischem Kontrabass oder den eher tiefen Registern des die Sinfonie abschließende Adagio greift frühere melodische Floskeln variierend auf, bis Klarinettenkonzertes (es gibt noch mehr Beispiele). Man könnte diese Zeit als eine Suche sich zunächst ein ausdrucksvolles Horn-Solo darüber erhebt, danach von den Holzbläsern verstehen: Aufbruch in neue stilistische Regionen, ohne dass sich schon ein eindeutig noch einmal die Choral-Melodie ertönt, bevor ein Fugato-Abschnitt den Satz weitet und bevorzugter Weg abgezeichnet hätte. Es war ja in jeder Weise (politisch und kulturell) transzendiert, – um jäh wieder in den dumpfen Paukenbeginn des Anfangs der Sinfonie eine Zeit der Gärung. Wie es weitergegangen wäre, wissen wir nicht, Mozart war ja noch zu fallen: die unerbittliche Strenge des monumentalen Trauer-Zeremoniells. jung. Welche Richtung hätte er bei der Oper eingeschlagen? Welche sinfonischen Schrit- te wären der Trias der drei letzten Sinfonien gefolgt, insbesondere der monumentalen Jupiter-Sinfonie? Welche Wege wäre er bei der Kammermusik, bei den Sonaten gegangen? Das Requiem von Wolfgang Amadé Mozart Wie wäre die Reihe der Preußischen Quartette weitergeführt worden? Von gänzlich anderem Duktus ist Mozarts Requiem, das sich eng an der liturgischen Tra- Mozart widmete sich in diesen letzten Wochen seines Lebens dem Requiem, einem Auftrag, dition der katholischen Kirche orientiert. Darüber hinaus ist es ein Werk, das auch der für den auch eine erhebliche Anzahlung bereits geleistet worden war. Über Mozarts Gedan- musikalischen Tradition verpflichtet ist, diese Rückbesinnung (etwa auf Händel) geradezu ken bei dieser Arbeit wissen wir nichts. Er genoss ausführlich den Erfolg der Zauberflöte sucht. Und, – so ergreifend und emphatisch vor allem der Beginn des Werkes ist, – man bis zu dem jähen Beginn der Krankheit, zwei Wochen vor seinem Tod. Da hatte er den sollte sich da nicht irre machen lassen von anekdotischen Ausschmückungen: es ist kein Introitus und das Kyrie bereits vollständig komponiert und instrumentiert. Das Dies irae und Werk persönlicher Betroffenheit, sondern ein Auftragswerk, das Mozart in gänzlich pro- die Sätze der Sequenz bis zum Lacrimosa waren in den Singstimmen angelegt, teilweise fessioneller Manier bearbeitete. (Mozart neigte ohnehin nicht dazu, persönliche Gefühle auch mit den Stimmen der Streicher, – genauer datieren lässt sich nichts davon. Auch 12 13
PILGERFAHRT während der kurzen und heftigen Krankheit (eine Infektion mit Fieberschüben, soviel INS BACHLAND lässt sich aus den Beschreibungen mit Sicherheit sagen, – mehr nicht!) war Mozart mit dieser Komposition beschäftigt, besprach sie auch mit seinen Schülern, insbesondere Freitag 13. bis Sonntag 15. September 2019 Franz Xaver Süßmayr, was dessen späterer Bearbeitung und Vollendung eine gewisse Authentizität verlieh. (Aber natürlich wurde von der Nachwelt auch der künstlerische Abstand von Meister und Schüler mit viel gelehrtem Schweiß bekrittelt.) Wie Mozart diese Komposition im Vollbesitz seiner künstlerischen Potenz vollendet hätte, welche Einfälle zu den skizzierten Gedanken noch hinzugekommen wären, welche Farben durch die Instrumentierung gewonnen wären, wie insbesondere der noch nicht skizzierte Schluss (Agnus dei und Lux aeterna) von Mozart gestaltet worden wäre, bleibt ein offenes Geheimnis. Man stellt die Leistung Süssmayrs, dieses Werk auf Grundlage von Mozarts Skizzen und Gedanken in kürzester Frist zu vollenden, nicht in Frage, wenn man sagt: das von Mozart selbst vollendete Werk hätte sicher anders geklungen – und das gilt ebenso für die zahlreichen anderen Bearbeiter dieses Werkes. Hans-Christoph Dorothee Benedikt Benno Rademann Mields Kristjànsson Schachtner Volkmar Braunbehrens Volkmar Braunbehrens, 1941 in Freiburg geboren, studierte Literaturwissenschaft, Kunst- FREITAG, 13.SEPTEMBER 2019 SONNTAG, 15. SEPTEMBER 2019 und Musikgeschichte, lebt seit 1981 in Freiburg, bekannt geworden mit seiner Mozart- Biografie, die mit den Legenden und Mythen um Mozart aufräumt. 19:30 Uhr | Eisenach, Georgenkirche 16:00 Uhr | Arnstadt, Bachkirche J.S. Bach: Messe in h-Moll BWV 232 J.S. Bach: Johannespassion BWV 245 Gaechinger Cantorey Gaechinger Cantorey Hans-Christoph Rademann | Dirigent Hans-Christoph Rademann | Dirigent SAMSTAG, 14. SEPTEMBER 2019 11:30 Uhr | Dornheim, Traukirche J.S. Bach: Werke für Violine und Cembalo Mayumi Hirasaki | Barockvioline Christine Schornsheim | Cembalo 19:30 Uhr | Weimar, Stadtkirche St. Peter und Paul J.S. Bach: Weimarer Kantaten Gaechinger Cantorey Hans-Christoph Rademann | Dirigent Die Internationale Bachakademie Stuttgart lädt das Publikum ein, den Spuren Johann Sebastian Bachs zu folgen. An Originalschauplätzen, mit einem Klang, wie er dem barocken Großmeister der Musik vor- schwebte, gespielt von der Gaechinger Cantorey und Hans-Christoph Rademann sowie illustren Gästen. Weitere Informationen zur »Pilgerfahrt ins Bachland« finden Sie auf unserer Website: www.bachakademie.de/pilgerfahrt-ins-bachland.html 14 Unser Partner Heideker bietet die Konzerte im Gesamtpaket inklusive Anreise, Eintritt und Unterkunft an. 15
GESANGSTEXTE Judex ergo cum sedebit, Wird nun der Richter zu Gericht sitzen, quidquid latet apparebit was im Verborgenen war, wird ans Licht kommen, REQUIEM nil inultum remanebit. nichts wird unvergolten bleiben. Quid sum miser tunc dicturus? Was werde ich Elender dann sagen? Quem patronem rogaturus, welchen Anwalt werde ich erbitten, INTROITUS cum vix justus sit securus? wenn kaum der Gerechte sicher sein kann? Requiem aeternam dona eis, Domine: Ewige Ruhe gib ihnen, Herr: et lux perpetua luceat eis. und Licht für immer leuchte ihnen. Rex tremendae majestatis, König von erzittern-lassender Majestät, Te decet hymnus, Deus, in Sion. Dir gebührt Lobgesang, Gott, in Zion. qui salvandos salvas gratis, der du die zu Rettenden errettest aus Gnade, et tibi reddetur votum in Jerusalem: und dir erstattet man Gelübde in Jerusalem: salva me, fons pietatis. rette mich, Urquell der Milde. exaudi orationem meam, erhöre mein Gebet, ad te omnis caro veniet. zu dir kommt alles Fleisch. Recordare, Jesu pie, Gedenke, Jesus in Milde, quod sum causa tuae viae: dass ich bin der Grund für deinen Weg KYRIE ne me perdas illa die. auf dass du mich nicht verderbest an jenem Tage. Kyrie eleison, Herr, erbarme dich, Quaerens me, sedisti lassus: Mich suchend, hast du dich erschöpft: Christe eleison, Christus, erbarme dich, redemisti crucem passus: mich zu erlösen, das Kreuz hast du erlitten: Kyrie eleison! Herr, erbarme dich! tantus labor non sit cassus. Solch große Mühe sei nicht vergeblich. Juste judex ultionis, Gerechter Anwalt der Vergeltung SEQUENZ donum fac remissionis schenke Vergebung ante diem rationis. vor dem Tag der Abrechnung. Dies irae, dies illa, Tag des Zornes, jener Tag, solvet saeclum in favilla, auflösen wird er das All in Staub, Ingemisco tamquam reus: Ich seufze wie ein Schuldiger: teste David cum Sibylla. wie bezeugt von David und Sibylla. culpa rubet vultus meus: Schuld lässt schamrot werden mein Gesicht: supplicanti parce, Deus. dem sich Beugenden gewähre Schonung, Gott. Quantus tremor est futurus, Welch ein Zittern wird es geben, quando judex est venturus, wenn der Richter erscheinen wird, Qui Mariam absolvisti, Der du Maria vergeben hast, cuncta stricte discussurus! alles streng zu prüfen! et latronem exaudisti, und den Schächer erhörtest, mihi quoque spem dedisti. auch mir hast du Hoffnung geschenkt. Tuba mirum spargens sonum Die Posaune wird mit wunderlichem Laut ertönen per sepulcra regionum über der Gräber Reich, Preces meae non sunt dignae: Meine Bitten sind es nicht wert: coget omnes ante thronum. zwingen wird sie alle vor den Richterthron. sed tu bonus fac benigne, aber du Guter, lass Güte walten, ne perenni cremer igne. auf dass nicht für ewig ich brenne im Feuer. Mors stupebit et natura, Der Tod wird erstarren und die Natur, cum resurget creatura wenn auferstehen wird die Kreatur, Inter oves locum praesta, Unter den Schafen einen Platz weise mir zu, judicanti responsura. um vor dem Richter sich zu verantworten. et ab haedis me sequestra, und von den Böcken lass mich getrennt sein, statuens in parte dextra. stelle mich auf die Seite zu deiner Rechten. Liber scriptus proferetur, Ein beschriebenes Buch wird man hervorholen, in quo totum continetur, in welchem alles steht, unde mundus judicetur. aus ihm die Welt wird gerichtet werden. 16 17
Confutatis maledictis Wenn vergehen werden die Verdammten, SANCTUS flammis acribus addictis, die verzehrenden Flammen ausgesetzt werden, voca me cum benedictis. dann rufe mich zu den Gesegneten. Sanctus, sanctus, sanctus Heilig, heilig, heilig Dominus, Deus Sabaoth. ist der Herr, der Gott Zebaoth. Oro supplex et acclinis, Ich bitte unterwürfig und demütig, Pleni sunt caeli et terra gloria tua. Voll sind Himmel und Erde des Ruhmes dein. cor contritum quasi cinis: mit einem Herzen, in Reue zerknirscht wie Asche: Osanna in excelsis. Hosianna in der Höhe. gere curam mei finis. Nimm dich hilfreich meines Endes an. Lacrimosa dies illa, Tränenreich ist jener Tag, BENEDICTUS qua resurget ex favilla an welchem auferstehen wird aus dem Staube judicandus homo reus: zum Gericht der Mensch als Schuldiger: Benedictus qui venit in nomine Domini. Gepriesen sei, der kommt im Namen des Herrn. huic ergo parce, Deus. Ihm doch gewähre Schonung, o Gott. Osanna in excelsis. Hosianna in der Höhe. Pie Jesu domine, Milder Jesus, o Herr, dona eis requiem. Amen. schenke ihnen Ruhe. Amen. AGNUS DEI OFFERTORIUM Agnus dei, qui tollis peccata mundi: Lamm Gottes, der du trägst die Sünden der Welt: dona eis requiem. gib ihnen Ruhe. Domine Jesu Christe, Rex gloriae, Herr Jesus Christus, König der Herrlichkeit, Agnus dei, qui tollis peccata mundi: Lamm Gottes, der du trägst die Sünden der Welt: libera animas omnium fidelium defunctorum befreie die Seelen aller verstorbenen Gläubigen, dona eis requiem sempiternam. gib ihnen Ruhe auf ewig. de poenis inferni et de profundo lacu: von den Höllenstrafen und vom abgründigen See, libera eas de ore leonis, befreie sie aus dem Rachen des Löwen, ne absorbeat eas tartarus auf dass sie nicht verschlinge die Unterwelt, COMMUNIO ne cadant in obscurum: auf dass sie nicht fallen ins Dunkle: sed signifer sanctus Michael sondern der Bannerträger, der Heilige Michael, Lux aeterna luceat eis, Domine: Das ewige Licht leuchte ihnen, Herr: repraesentet eas in lucem sanctam, geleite sie in das heilige Licht, cum sanctis tuis in aeternum, mit den Heiligen dein in Ewigkeit, quam olim Abrahae promisisti welches du einst dem Abraham versprochen quia pius es. denn gütig bist du. et semini eius. und seinem Samen. Requiem aeternam dona eis, Domine: Ewige Ruhe gib ihnen, Herr: et lux perpetua luceat eis. und Licht für immer leuchte ihnen. Hostias et preces tibi, Domine, Opfergaben und Gebete, Herr, Cum sanctis tuis in aeternum, Mit den Heiligen dein in Ewigkeit, laudis offerimus: dir zum Lob, bringen wir dar: quia pius es. denn gütig bist du. tu suscipe pro animabus illis, nimm sie auf für die Seelen jener, quarum hodie memoriam facimus: derer heute wir gedenken: (Übersetzung: Paul-Gerhard Nohl, Lateinische fac eas, Domine, gib, dass sie, Herr, Kirchenmusiktexte, Kassel 1996) de morte transire ad vitam, vom Tode hinübergehen zum Leben, quam olim Abrahae promisisti welches du einst dem Abraham versprochen et semini eius. und seinem Samen. 18 19
SARAH WEGENER JULIA BÖHME SOPRAN ALT Sarah Wegener durchdringt jede Partie mit kammermusikalischer Intensität. Mit ihrem warmen Julia Böhme wurde im sächsischen Eilenburg geboren. Sie studierte Schauspiel, Gesang und Tanz Timbre rief sie in letzter Zeit besonders bei Aufführungen von Mahlers 8. Sinfonie unter Eliahu an der Berliner Schule für Bühnenkunst und nahm in München privaten Gesangsunterricht. Bis Inbal in Hamburg und Kent Nagano in Montreal Begeisterung hervor, ebenso wie bei ihrem 2012 studierte sie an der Hochschule für Musik »Carl Maria von Weber« in Dresden bei Regine um Werke von Händel und Purcell gesponnenen Programm Krieg und Frieden, das sie mit dem Köbler und bei Christiane Junghanns. Die Liedklasse von Olaf Bär und Meisterkurse bei Ingeborg Ensemble il capriccio bei den SWR Schwetzinger Festspielen präsentierte. Auf der Opernbühne Danz ergänzten ihr Studium. Sie wirkte an unterschiedlichsten musikalischen und szenischen debütierte sie zuletzt höchst erfolgreich mit Georg Friedrich Haas’ Morgen und Abend am Royal Produktionen mit, u. a. 2006 am experimentellen Theaterstück Das Golem-Projekt am Europäi- Opera House London und an der Deutschen Oper Berlin. Gleichermaßen geschätzt als Interpretin schen Zentrum der Künste Hellerau, 2008 als Ottavia in Monteverdis Die Krönung der Poppea und des klassischen und romantischen Repertoires wie zeitgenössischer Kompositionen, kann sie auf 2010 als Orpheus in Glucks Orpheus und Eurydike in Dresden. In der Spielzeit 2012/13 gastierte eine reichhaltige Diskografie verweisen, die u.a. Aufnahmen von Korngolds Die stumme Serenade, sie an der Oper Halle und an der Semperoper Dresden. Eine enge Zusammenarbeit verbindet sie Schuberts Lazarus und Mozarts Messe c-Moll sowie Faurés Pélleas et Mélisande oder Rossinis mit der Lautten Compagney Berlin, dem Collegium 1704 und dem Barockorchester Wrocław, mit Petite Messe solennelle umfasst. Ihre erste Lied-CD (Into the Deepest Sea) mit dem Pianisten Götz welchen sie zahlreiche Konzerte und Opernprojekte verwirklicht. Sie arbeitete mit Dirigenten Payer wurde im November 2017 veröffentlicht. Mit ihrem Debüt bei den Salzburger Festspielen wie Hans-Christoph Rademann, Helmuth Rilling, Václav Luks, Wolfgang Katschner and Jörg-Peter krönte Sarah Wegener die Saison 2017/18 – unter Leitung von Kent Nagano führte sie dort Weigle und trat bei renommierten Festivals auf. 2015 sang sie in Händels Riccardo Primo die Pendereckis Lukas-Passion mit dem Orchestre Symphonique de Montréal auf. In dieser Saison Titelrolle und begeisterte so neben Theaterbesuchern in Deutschland und der Schweiz auch kehrte sie zum Musikkollegium Winterthur zurück, gefolgt von einer Aufführung von Schönbergs das Publikum bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen. 2016 gastierte sie bei den Salzburger Sechs Orchesterliedern mit der Deutschen Radio Philharmonie. Beim Orchestre Symphonique de Festspielen, im Concertgebouw Amsterdam und in Versailles. Jüngste Höhepunkte waren erst- Montréal war sie, inzwischen regelmäßiger Gast, mit Händels Messiah zu erleben. Gemeinsam mit malige Gastspiele im Wiener Musikverein, in der Laieszhalle Hamburg und bei den Thüringer Le Concert Lorrain nimmt sie Händels Brockes-Passion auf Tournee. Bei ihrem zweiten Gastspiel Bachwochen. Im Sommer 2018 sang sie am historischen Ekhoftheater Gotha die männliche in der Elbphilharmonie, mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter Kent Nagano, Titelpartie in Marc´Antonio e Cleopatra von Hasse. Seit 2012 ist Julia Böhme außerdem Mitglied stehen Mahlers 2. Sinfonie und Ligetis Requiem auf dem Programm. Die britisch-deutsche Sopra- von AuditivVokal, einem Ensemble für zeitgenössische Musik in Dresden. nistin, die auch einen Abschluss als Kontrabassistin nachweisen kann, studierte Gesang bei Prof. Jaeger-Böhm in Stuttgart sowie in Meisterkursen bei Dame Gwyneth Jones und Renée Morloc. 20 21
PATRICK GRAHL KREŠIMIR STRAŽANAC TENOR BASS Als gebürtiger Leipziger war Patrick Grahl zunächst Mitglied des Thomanerchores unter Der gebürtige Kroate Krešimir Stražanac studierte bei Dunja Vejzovic und Cornelis Witthoefft an der Georg Christoph Biller, anschließend vervollständigte er seine Gesangsausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart sowie privat bei Hanns-Friedrich Kunz und Musikhochschule Leipzig »Felix Mendelssohn Bartholdy« bei Berthold Schmid. Meisterkurse Jane Thorner Mengedoht. Der mehrfach ausgezeichnete Sänger war u. a. mit dem Staatsorchester bei Peter Schreier, Gotthold Schwarz, Gerd Türk, Ileana Cotrubas und Karl-Peter Kammerlander Stuttgart, der Gaechinger Cantorey, den Bamberger Symphonikern, dem BR-Symphonieorchester, gaben ihm wichtige Impulse für seine künstlerische Entwicklung. 2016 gewann der Tenor den dem Concerto Köln, der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Collegium 1704, La Orquesta 1. Preis beim XX. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb in Leipzig. Schon jetzt Sinfónica del Principado de Asturias und dem Tokyo Symphony Orchestra zu erleben. In der ist er deshalb ein viel gefragter Oratorien- und Konzertsänger und wurde als Solist unter an- Saison 2016/17 debütierte er u. a. beim Collegium Vocale Gent/Orchestre des Champs-Élysées derem vom Gewandhausorchester, der Dresdner Philharmonie, der NDR Radiophilharmonie, unter Philippe Herreweghe, beim Gewandhausorchester Leipzig, beim hr-Sinfonieorchester, dem Gürzenichorchester Köln sowie der Accademia Nazionale di Santa Cecilia und dem London beim Royal Flemish Orkest, beim Gürzenich-Orchester Köln, bei den Barocchisten und der Symphony Orchestra eingeladen und arbeitete dort mit Dirigenten wie Sir John Eliot Gardiner, Radiotelevisione Svizzera sowie an der Bayerischen Staatsoper (Pietro Fleville in Umberto Daniele Gatti, Hartmut Haenchen, Ludwig Güttler, Peter Schreier, Andrew Manze und Leopold Giordanos Andrea Chénier). Aktuelle Projekte führen ihn zu den Salzburger Festspielen, in den Hager zusammen. Nach wie vor ist er auch dem Thomanerchor und dem Dresdner Kreuzchor sehr Wiener Musikverein, ans Londoner Barbican Center, zum Festspielhaus Baden-Baden, in das verbunden. Die laufende Saison führte Patrick Grahl u.a. zu den Klosterkonzerten Maulbronn, Auditorio Nacional de Música Madrid oder ins Leipziger Gewandhaus sowie zu weiteren Debüts nach Leipzig zum Gewandhausorchester und demnächst nach Turin, Antwerpen, Gent, Hamburg, mit Contentus Musicus Wien, MDR Sinfonieorchester unter Risto Joost oder European Union Youth Dresden oder nach Augsburg zum Mozartfest. Neben seinen zahlreichen Engagements auf der Orchestra unter Manfred Honeck. Neben zahlreichen weiteren Aufnahmen sind aus jüngerer Zeit Konzert- und Opernbühne legt Patrick Grahl großen Wert auf kammermusikalische Projekte insbesondere die DVD-Aufnahme von Bachs Matthäus-Passion (Bachbewegt! Tanz!) hervorzuheben; und Liederabende, zum Beispiel mit seinem Männerquartett Thios Omilos oder dem Ensemble im Jahr 2018 folgten CDs u.a. mit Händels Messiah mit dem Collegium 1704 unter Václav Luks, Bachs Barockwerk Ost, mit dem er 2014 den 1.Preis des Förderpreises Alte Musik des Saarländischen Johannes-Passion unter Herreweghe, Ein deutsches Requiem mit dem Chorwerk Ruhr unter Florian Rundfunks und der Akademie für Alte Musik im Saarland gewann. Patrick Grahl war zudem bis Helgath, Peter Eötvös‘ Tri sestri (eine Produktion des Opernhaus Frankfurt), die erste Lied-CD mit 2013 Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn. dem Pianisten Jonathan Ware, sowie eine CD mit Werken von Vatroslav Lisinski (Koproduktion mit dem Kroatischen Rundfunk). 22 23
GAECHINGER CANTOREY – DIE ENSEMBLES DER BACHAKADEMIE Die Gaechinger Cantorey sind die Ensembles der Internationalen Bachakademie Stuttgart Festspielen Europäische Wochen Passau, beim Rheingau Musik Festival, im Festspielhaus und vereinen europäische Spitzenmusiker unter dem Dirigat von Akademieleiter Baden-Baden sowie sechs Konzerte im Rahmen einer USA-Tournee in Fort Lauderdale, Hans-Christoph Rademann. Dieser Name markiert seit der Saison 2016/17 eine neue Zeit- Chapel Hill, Norfolk, Princeton, Los Angeles und Irvine. 2018 haben sich die Musiker der rechnung für die bereits weltbekannten Ensembles der Bachakademie, die jahrzehntelang Gaechinger Cantorey bereits im Dresdner Kulturpalast, in der Bachkirche Arnstadt und als Bach-Collegium Stuttgart und Gächinger Kantorei Stuttgart unter Helmuth Rilling als im Pariser Théâtre des Champs-Élysées hören lassen. Im Mai führte sie eine Tournee mit Bach-Botschafter gewirkt haben. Nun verbinden sich ein neu gegründetes Barockorchester sechs Konzerten nach Südamerika, und im Juni gaben sie ihre klingende Visitenkarte beim und der reformierte Chor zu einem homogenen Originalklangensemble. Ziel ist die Ent- Bachfest Leipzig als Teilnehmer an einem prominenten »Kantaten-Ring« (u.a. mit Masaaki wicklung eines neuen »Stuttgarter Bachstils«, der das Markenzeichen einer Bachakademie Suzuki, Ton Koopman und Sir John Eliot Gardiner) ab. der Zukunft verkörpern wird. Die Debüt-CD der neuformierten Gaechinger Cantorey Erhalt uns, Herr, bei Deinem Wort mit Mit der Entscheidung für ein eigenes Barockorchester und einen nach aufführungsprak- Reformationskantaten von J.S. Bach erschien im Mai 2017 beim Stuttgarter Carus-Verlag. tischen Kriterien zusammengestellten Chor hat die Bachakademie einen neuen Weg ein- Die Kritik war begeistert: »Die Gaechinger Cantorey ist in neuer Besetzung und Ausrich- geschlagen. Klangliches Fundament und internationales Alleinstellungsmerkmal dieses tung ganz oben dabei im Konzert der deutschen Barockensembles.« (kulturradio des rbb) neuen Weges ist der von der Bachakademie in Auftrag gegebene Nachbau einer 2013 im sächsischen Seerhausen entdeckten, originalen Truhenorgel aus der Orgelwerkstatt des Nur wenige Monate später erschienen im September 2017 eine DVD-Aufnahme der legendären Bach-Zeitgenossen Gottfried Silbermann, der als originalgetreues Exponat Matthäus-Passion sowie im Oktober 2017 eine Neueinspielung von Bachs Weihnachtsoratorium, barocker Klangvorstellungen das ideelle Zentrum der neuformierten Ensembles verkörpert. die ebenfalls auf große Zustimmung stießen. Für die Zukunft sind CD-Veröffentlichungen Erste, erfolgreiche Schritte auf dem Weg zum neuen »Stuttgarter Bachstil« waren Auftritte eines Programms mit Bach-Kantaten, von der vierten Fassung der Bachschen Johannes- der Ensembles im Jahr 2017 im Musikfest Stuttgart, in der Bachwoche Ansbach, bei den Passion und von G.Fr. Händels Utrechter Te Deum geplant. 24 25
„ ... dann fegt die letzte BESETZUNG brillante Klavierphrase alle Sopran Henriette Autenrieth Oboe Katharina Arfken Konzertmeisterin Nadja Zwiener Schatten von der Tastatur.“ Heitzmann Beate Julia Ströbel-Bänsch Miriam Burkhardt Violinen Natasha Goldberg Klarinette & Bassetthorn Margret Baumgartl Ellen Majer Alvaro Iborra Jimenez Sarah Flögel J E TZ T Christiane Opfermann Uta Scheirle Juan Ullibarri Regine Freitag Ada Gosling-Pozo im Anja Scherg Fagott Daniela Gubatz Buchh Eva Soler Boix Eckhard Lenzing Astrid Kumkar ande l Alt Karin Gemeinhardt Gundula Mantu Regine Schröder Magdalena Fischer Horn Lotta Suvanto Anne Hartmann Stephan Katte Jonas Zschenderlein Constanze Hirsch Susanne Wichmann Anna Krawczuk Georg Köhler Viola Andrea Lehöcz Claudia Pallaver Oliver Wilson Sandra Marks Yoko Tanaka-Zschenderlein Rebekka Neetz Trompete Lothar Haass Sandra Stahlheber Hans-Martin Rux-Brachtendorf Isolde Jonas Patricia Wagner Astrid Brachtendorf Violoncello Tenor Posaune Joseph A. Crouch Jörg Deutschewitz Steffen Schwartz Lea Rahel Bader Wolfgang Frisch-Catalano Sebastian Krause Joachim Hess Tobias Liebelt Fernando Günther Tobias Mäthger Kontrabass Laurin Oppermann Pauken Christine Sticher Christoph Pfaller Michael Juen Mirjam Wittulsky Christopher Renz Gabriel Sin Orgel Friedrich Custodio Spieser Boris Kleiner Bass Andrey Akhmetov Menno Koller Simon Millan Stefan Müller-Ruppert Jens Paulus Hanns Pommerien Mathias Husmann - Präludien fürs Publikum II Georg Preißler 99 weitere Konzert- und Operneinführungen in aller Kürze Florian Schmitt-Bohn Stefan Weiler Mit künstlerischen Pressezeichnungen aus Oper und Tanz € 14,90 (D) • ISBN: 978-3-9818481-1-3 27
DIE TRUHENORGEL der Internationalen Bachakademie Im Jahr 2013 wurde in der Schlosskapelle von Seerhausen, in der Nähe von Riesa, ein schwer be- schädigtes Truhenpositiv (eine tragbare Kasten- orgel) gefunden, von dem nahezu sämtliche Orgel- pfeifen und die Klaviatur fehlten. Auch wenn sich zunächst kein Hinweis auf den Erbauer entdecken ließ, so waren sich die herbeigerufenen Experten sicher, ein Instrument aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vor sich zu haben. Eingehendere Untersuchungen und Vergleiche des erhaltenen Materials (darunter eine Zinnpfeife, eine Taste und das Schnitzwerk auf dem Einsetzer unter der Kla- viatur) mit komplett erhaltenen Orgeln aus dem 18. Jahrhundert durch die Orgelbauwerkstatt Kristian Wegscheider (Dresden) erbrachten schließlich den Nachweis, dass es sich bei dem Ermöglicht und gefördert durch Herrn Michael und Frau Michaela Wirtz (Stolberg), hat die Truhenpositiv aus Seerhausen um ein Instrument aus der Werkstatt des berühmten sächsi- Internationale Bachakademie von der Orgelbauwerkstatt Wegscheider einen Nachbau dieses schen Orgelbauers und Bach-Zeitgenossen Gottfried Silbermann (1683 – 1753) handelt. Die Truhenpositivs von Gottfried Silbermann anfertigen lassen. Als Exponat eines mitteldeut- Datierung dieser sensationellen Entdeckung – bisher war kein derartiges Instrument von schen Barockklangs verkörpert er das Herzstück einer neuen Ensemblekultur aus Chor und Silbermann bekannt — fixierte der Orgelbauer Hartmut Schütz auf das Jahr 1722. Barockorchester mit historischen Instrumenten. 28 29
NEUERSCHEINUNG SCHRIFTENREIHE MARTIN PETZOLDT THEOLOGISCH - INTERNATIONALE MUSIKWISSENSCHAFTLICHE BACHAKADEMIE KOMMENTIERUNG STUTTGART DER GEISTLICHEN VOKALWERKE BAND 14.3 JOHANN SEBASTIAN BACHS Martin Petzoldt Bach-Kommentar, Band III SCHRIFTENREIHE · BAND 14.3 BACH-KOMMENTAR INTERNATIONALE BACHAKADEMIE MARTIN PETZOLDT BACH-KOMMENTAR BAND III FEST- UND KASUALKANTATEN PASSIONEN Fest- und Kasualkantaten, Passionen Bärenreiter-Verlag, Kassel 2018 STUTTGART FEST- UND KASUALKANTATEN BÄRENREITER KASSEL · BASEL · LONDON PASSIONEN NEW YORK · PRAG Editionsnummer: BVK 1743 ISBN: 9783761817438 912 Seiten HANS-CHRISTOPH 79,00 € RADEMANN ISBN 978-37618-17438 ISBN 978-37618-17438 Der Bach-Kommentar behandelt in vier umfangreichen Bänden Der Autor: Martin Petzoldt (1946–2015) war Professor für das gesamte geistliche Vokalwerk Johann Sebastian Bachs Systematische Theologie an der Theologischen Fakultät und führt dabei theologische Deutung und den aktuellen der Universität Leipzig. In seinem Nachlass hat sich Stand musikwissenschaftlicher Forschung zusammen. glücklicherweise ein komplettes Manuskript für diese beiden Band III umfasst neben den Passionen Bachs die Fest- ausstehenden Bände gefunden, das von einem Expertenteam und Begräbniskantaten sowie Kantaten ohne erkennbare unter der Leitung von Norbert Bolin (Mitarbeit: Jochen Arnold, Bestimmung. Der abschließende Band IV wird die Kommentare Michael Beyer) ediert und für den Druck vorbereitet wurde. zu Bachs Messe-Kompositionen, Magnificat und Motetten sowie verschiedene Register zu allen vier Bänden enthalten. Der Dirigent Hans-Christoph Rademann ist ein ungemein vielseitiger Künstler mit einem Landeshauptstadt Dresden (1994 bzw. 2014). Mehrmals erhielt er für seine zahlreichen breiten Repertoire, der sich mit gleicher Leidenschaft der Aufführung und Wiederentdeckung CD-Aufnahmen den Preis der Deutschen Schallplattenkritik (zuletzt 2016) sowie den Grand Alter Musik wie der Uraufführung und Pflege Neuer Musik widmet. Geboren in Dresden und auf- Prix du Disque (2002), den Diapason d’Or (2006 & 2011), den CHOC de l’année 2011, den gewachsen im Erzgebirge (Schwarzenberg), wurde er früh geprägt von der großen mitteldeut- Best Baroque Vocal Award 2014. Außerdem wurde er 2016 mit dem Preis der Europäischen schen Kantoren- und Musiktradition. Er war Schüler im traditionsreichen Kreuzgymnasium, Kirchenmusik der Stadt Schwäbisch Gmünd ausgezeichnet. Mitglied des berühmten Kreuzchors, der 2016 sein achthundertjähriges Bestehen feierte, und studierte an der Musikhochschule Dresden Chor- und Orchesterdirigieren. Während seines Seine im Oktober 2017 auf DVD beim Label Accentus Music erschienene Aufnahme einer Studiums gründete er den Dresdner Kammerchor und formte ihn zu einem internationalen getanzten Produktion von Bachs Matthäus-Passion (Choreografie: Friederike Rademann) mit Spitzenchor, der bis heute unter seiner Leitung steht. Ein eindrucksvoller Beleg für die Qua- der Gaechinger Cantorey, ausgewählten Solisten und rund einhundert Schülern aus der Region lität dieser künstlerischen Zusammenarbeit ist die gefeierte Einspielung des Gesamtwerks Stuttgart und aus Minden wurde für die International Classical Music Awards 2018 nominiert. von Heinrich Schütz beim Stuttgarter Carus-Verlag, die 2018 ihren Abschluss gefunden hat. Für seine beispielhafte Interpretation und Einspielung der gesamten Werke von Heinrich Hans-Christoph Rademann arbeitet mit führenden Chören und Ensembles der internationalen Schütz hat Hans-Christoph Rademann im September 2018 den neu gestifteten Internationalen Konzertszene zusammen. Von 1999 bis 2004 war er Chefdirigent des NDR Chors und von 2007 Heinrich-Schütz-Preis erhalten. bis 2015 Chefdirigent vom RIAS Kammerchor. Regelmäßige Gastdirigate führten und führen ihn zum Collegium Vocale Gent, der Akademie für Alte Musik, dem Freiburger Barockorchester, Hans-Christoph Rademann ist Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik Carl Concerto Köln, den Rotterdamer Philharmonikern, der Sächsischen Staatskapelle Dresden Maria von Weber in Dresden. Außerdem ist er Intendant vom Musikfest Erzgebirge, Botschafter u. a. Seit Juni 2013 ist Hans-Christoph Rademann der Akademieleiter der Internationalen des Erzgebirges und Schirmherr des Christlichen Hospizdienstes Dresden. Bachakademie Stuttgart. Für seine künstlerische Arbeit ist Hans- Christoph Rademann mit Preisen und Ehrungen ausgezeichnet worden, darunter die Johann-Walter-Plakette des Sächsischen Musikrats (2014), die Sächsische Verfassungsmedaille (2008), der Förder- sowie der Kunstpreis der 30 31
VORSCHAU WIR DANKEN: Die Arbeit der Internationalen Bachakademie Stuttgart ist nur durch die Identifikation und großzügige Unterstützung zahlreicher Sponsoren, Partner und Förderer möglich. Wir danken Ihnen allen sehr herz- lich und freuen uns auf gemeinsame musikalische Erlebnisse! Besonderer Dank gilt allen Mitgliedern des Förderkreises, die mit Ihren Spenden zu besonderen Anlässen verschiedene Projekte ermöglicht haben. GASTSPIEL: MESSE H-MOLL IN MOSKAU sowie als Referenten & Gesprächspartner: Dr. Henning Bey, Dr. Reinmar Emans, Mittwoch, 13. Februar 2019 | 19:00 Uhr Dr. Martina Falletta, Prof. Dr. Wolfgang ZUWENDUNGSGEBER Hirschmann, Prof. Dr. Konrad Küster, Moskau, Moscow Concert Hall Zaryadye Dr. Carsten Lange, Dr. Ute Poetzsch, Prof. Michael Schneider, JOHANN SEBASTIAN BACH Thomaskantor Prof. Gotthold Schwarz, Messe h-Moll BWV 232 Prof. Dr. Peter Wollny UNTERNEHMEN Isabel Schicketanz | Sopran Marie Henriette Reinhold | Alt SONDERKONZERT TRUMPF Benedikt Kristjánsson | Tenor ZU BACHS 334. GEBURTSTAG ist Partner der Tobias Berndt | Bass & GASTSPIEL PARIS Gaechinger Cantorey Gaechinger Cantorey Hans-Christoph Rademann | Dirigent Donnerstag, 21. März 2019 | 20:00 Uhr Ludwigsburg, Forum am Schlosspark BACHWOCHE 2019 19:20 Uhr: Konzerteinführung Im Dialog: Bach und Telemann Freitag, 29. März 2019 | 19:30 Uhr Paris, Théâtre des Champs-Élysées STIFTUNGEN UND FÖRDERER Do, 14. März bis Mi, 20. März 2019 JOHANN SEBASTIAN BACH Podiumsgespräche & Vorträge Johannes-Passion BWV 245 Eröffnungskonzert: (Fassung von 1749) Telemann Johannes-Passion Werkstattkonzerte I-III Dorothee Mields | Sopran Gottesdienst Wiebke Lehmkuhl | Alt Abschlusskonzert: Nicholas Mulroy | Tenor Kantaten von Bach & Telemann Peter Harvey | Bass (Christus) Matthias Winckhler | Bass (Arien) JSB Ensemble Gaechinger Cantorey M E D I E N PA R T N E R (erstmals auf historischen Instrumenten) Hans-Christoph Rademann | Dirigent Meisterkurse Gesang: Emma Kirkby, Kai Wessel, James Gilchrist, Peter Kooij O R G A N I S AT I O N S - & V E R A N S TA LT U N G S PA R T N E R Musikalische Leitung & Werkstattkonzerte: Jos van Veldhoven, Hans-Christoph Rademann Mitsing-Chor der Bachwoche (Leitung Sabine Layer) 32
Internationale Bachakademie Stuttgart Vorsitzender des Bildnachweis akg images (4f., 9, 12f.), Simon Vorstandes Helmut Nanz Wagner (20), anna.s (21), Agentur Akademieleiter Prof. Hans-Christoph Rademann (22), Patrick Vogel (23), Holger Geschäftsführende Schneider (24-30) Intendantin Katrin Zagrosek Umschlaggestaltung LässingMüller Redaktion Holger Schneider Werbeagentur GmbH & Co. KG Dr. Henning Bey Satz gusedesign | Hannes Guse Einführungstext Der Text von Dr. Volkmar Braunbehrens Druck W. Kohlhammer Druckerei ist ein Originalbeitrag für dieses Programmheft. Änderungen vorbehalten Chronik S. 6f. Dr. Henning Bey www.bachakademie.de
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