Sonderpfarrbrief Pfingsten - St. Petrus Wolfenbüttel

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Sonderpfarrbrief Pfingsten - St. Petrus Wolfenbüttel
Sonderpfarrbrief Pfingsten

Liebe Leserinnen und Leser,

von Herzen wünschen wir Ih­
nen mit diesem Sonderpfarr­
brief ein frohes und gesegne­
tes Pfingstfest. Im heutigen
Evangelium lesen wir, wie Je­
sus den Jüngerinnen und Jün­
gern erscheint. Er wünscht ih­
nen das, was wir Menschen
am meisten brauchen: Frieden.

In diesen Zeiten der Corona-­
Krise sind viele von uns aus
verständlichen Gründen unsi­
cher, unruhig und ängstlich.
Wie ermutigend ist da die Aus­
sicht auf Frieden, Zufrieden­
heit des Herzens, Ganzsein,
Heilsein, Geborgenheit und Ru­
he. Diesen Frieden verheißt Je­
sus, wenn wir uns vom Heili­
gen Geist berühren lassen. Das
sind doch wirklich schöne Aus­
sichten.

So laden wir Sie mit diesem
Sonderpfarrbrief ein, pfingstli­
che Texte zu lesen, durch das
Corona-Fenster von anderen
zu hören und sich zum Besuch
eines unserer Gottesdienste in­
spirieren zu lassen.

Möge Gott Sie und Ihre Lieben
in dieser aufgewühlten Zeit
mit seinem Segen begleiten!

Ihre
Christiane Kreiß und
Pfarrer Matthias Eggers
Sonderpfarrbrief Pfingsten - St. Petrus Wolfenbüttel
Pfingsten

                                                       Pfingsten
Zum Evangelium Die Geistsendung gehört zum Ostergeschehen, sie wird deshalb im Johannesevangelium (anders als bei Lu­
kas) als Ereignis des Auferstehungstages berichtet. Der Ostergruß des Auferstandenen heißt „Friede“. Der Geist selbst ist die
große Gabe, die alle anderen einschließt. Er verbindet für immer die Jünger mit dem auferstandenen Herrn, er eint sie unter­
einander, und er schafft eine erneuerte Welt durch die Vergebung der Sünden.

 Pfingst-Sequenz                           Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
    Komm herab, o Heilger Geist,
                                                         (Joh 20, 19–23)
    der die finstre Nacht zerreißt,
    strahle Licht in diese Welt.
    Komm, der alle Armen liebt,
    komm, der gute Gaben gibt,
    komm, der jedes Herz erhellt.
    Höchster Tröster in der Zeit,
    Gast, der Herz und Sinn erfreut,
    köstlich Labsal in der Not.
    In der Unrast schenkst du Ruh,
    hauchst in Hitze Kühlung zu,
    spendest Trost in Leid und Tod.
    Komm, o du glückselig Licht,
    fülle Herz und Angesicht,              ©hortus_deliciarum_pfingsten_und_die_aussendung_des_heiligen_geistes_auf_die_apostel_cc0-ge­
    dring bis auf der Seele Grund.         meinfrei_wikimedia_pfarrbriefservice
    Ohne dein lebendig Wehn               19 Am Abend des ersten Tages der                 21 Jesus sagte noch einmal zu ihnen:
    kann im Menschen nichts bestehn,      Woche,                                           Friede sei mit euch!
    kann nichts heil sein noch gesund.    als die Jünger aus Furcht vor den Ju­            Wie mich der Vater gesandt hat,
    Was befleckt ist, wasche rein,        den                                              so sende ich euch.
    Dürrem gieße Leben ein,               bei verschlossenen Türen beisammen
    heile du, wo Krankheit quält.         waren,                                           22 Nachdem er das gesagt hatte,
    Wärme du, was kalt und hart,          kam Jesus,                                       hauchte er sie an
    löse, was in sich erstarrt,           trat in ihre Mitte                               und sagte zu ihnen: Empfangt den
    lenke, was den Weg verfehlt.          und sagte zu ihnen: Friede sei mit               Heiligen Geist!
    Gib dem Volk, das dir vertraut,       euch!
    das auf deine Hilfe baut,                                                              23 Denen ihr die Sünden erlasst,
    deine Gaben zum Geleit.               20 Nach diesen Worten                            denen sind sie erlassen;
    Lass es in der Zeit bestehn,          zeigte er ihnen seine Hände und sei­             denen ihr sie behaltet,
    deines Heils Vollendung sehn          ne Seite.                                        sind sie behalten.
    und der Freuden Ewigkeit.             Da freuten sich die Jünger, als sie den
    (Amen. Halleluja.)                    Herrn sahen.

 Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus
 an die Gemeinde in Korínth 1 Kor 12, 3B-7, 12-13
 Schwestern und Brüder!
 3b Keiner kann sagen: Jesus ist der       6 Es gibt verschiedene Kräfte, die              obgleich es viele sind, einen einzi­
 Herr!,                                    wirken,                                         gen Leib bilden:
 wenn er nicht aus dem Heiligen            aber nur den einen Gott:                        So ist es auch mit Christus.
 Geist redet.                              Er bewirkt alles in allen.
                                                                                           13 Durch den einen Geist
 4 Es gibt verschiedene Gnadenga­          7 Jedem aber wird die Offenbarung               wurden wir in der Taufe
 ben,                                      des Geistes geschenkt,                          alle in einen einzigen Leib aufge­
 aber nur den einen Geist.                 damit sie anderen nützt.                        nommen,
                                                                                           Juden und Griechen,
 5 Es gibt verschiedene Dienste,           12 Denn wie der Leib einer ist, doch            Sklaven und Freie;
 aber nur den einen Herrn.                 viele Glieder hat,                              und alle wurden wir mit dem einen
                                           alle Glieder des Leibes aber,                   Geist getränkt.

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Sonderpfarrbrief Pfingsten - St. Petrus Wolfenbüttel
Pfingsten

 Das Staunen über die Schönheit der Natur                                              Pfingstlied heute
 öffnet das Innere für Gottes Geist
 Schon bei Platon findet man den Aus­       Natur und Schöpfung. Er ist auch
 spruch: “Die Natur ist ein Brief Gottes    nicht einfach weit weg oder von die­
 an die Menschen”. Auch im Antwort­         ser Schöpfung getrennt. Sein Geist
 psalm der Pfingstliturgie wird die         durchdringt alles und ohne ihn ist
 Schönheit der Schöpfung besungen:          kein Leben möglich. Der Lobpreis über
 "Du bist mit Hoheit und Pracht beklei­     die Schönheit der Schöpfung ist der
 det. Du hüllst dich in Licht wie in        Anfang der Enzyklika „Laudato si“, die
 einen Mantel, du spannst den Himmel        Franziskus vor fünf Jahren veröffent­
 aus, gleich einem Zelt. Wie zahlreich      licht hat und die jetzt angesichts der
 sind deine Werke, Herr, sie alle hast du   Herausforderungen unserer Zeit und
 mit Weisheit gemacht, die Erde ist voll    der Zukunft neu in den Blick kommt.
 von deinen Geschöpfen".                    Dieser Text beginnt mit den ersten
 An dieser Formulierung ist bemer­          Worten des Sonnengesangs des heili­
                                                                                       ©Michael Wittenbruch, pfahrrbriefservice
 kenswert, dass die Schöpfung Gottes        gen Franz von Assisi: “LAUDATO SI’,
 als Gewand, beziehungsweise Beklei­        mi’ Signore." Das heißt übersetzt: "Ge­    Die Wunder von damals müssen ́s
 dung, bezeichnet wird. Mit dieser          lobt seist du, mein Herr” und führt        nicht sein,
 Symbolsprache wird etwas zum Aus­          weiter in den Lobgesang: “Gelobt seist     auch nicht die Formen von gestern,
 druck gebracht, das wir aus unserem        du, mein Herr, durch unsere Schwes­        nur lass uns zusammen
 Alltag kennen: Kleidung kann etwas         ter, Mutter Erde, die uns erhält und       Gemeinde sein,
 von unserer Individualität und Per­        lenkt und vielfältige Früchte hervor­      eins so wie Brüder und
 sönlichkeit widerspiegeln, wir können      bringt und bunte Blumen und Kräu­          Schwestern,
 sogar etwas von unserer Seele zeigen.      ter.” Franziskus nimmt die Liebe, die      ja, gib uns den Geist, deinen
 Die Kleidung ist ein Teil von uns und      uns in der Natur entgegenkommt als         guten Geist,
 bleibt dennoch von uns unterscheid­        Ausgangspunkt für die Verantwortung,        mach uns zu Brüdern und
 bar. Das ist ein angemessenes Bild         in der wir stehen. Wir sind gerufen die    Schwestern!
 von Gott zu sprechen. In der Schön­        Liebe zu erkennen, die uns in der
 heit der Schöpfung spiegelt sich et­       Schöpfung aufleuchtet.                     Auch Zungen von Feuer müssen ́s
 was wider von dem inneren Geheim­          Die angemessene Antwort kann wie­          nicht sein,
 nis Gottes, aber sie bleibt dennoch        derum nur Liebe sein. Diese Schöp­         Sprachen, die jauchzend entstehen,
 von ihm unterscheidbar. In den alten       fung verdient unsere Aufmerksamkeit,       nur gib uns ein Wort, darin
 Religionen waren die Gottheiten oft        Respekt und Achtsamkeit, so wie auch       Wahrheit ist,
 identifiziert mit den Kräften und Ele­     unsere Mutter, unsere Schwestern und       dass wir, was recht ist, verstehen,
 menten der Natur. Im Glauben des           unsere Brüder Aufmerksamkeit, Re­          ja, gib uns den Geist, deiner
 Volkes Israel wird als erstes sehr klar    spekt und Achtsamkeit verdienen.           Wahrheit Geist,
 deutlich, dass Gott viel größer ist: Er                                               dass wir einander verstehen!
 ist der, der alles gemacht hat. Und        Ihr Matthias Eggers
 doch ist er nicht identisch mit dieser                                                Ein Brausen vom Himmel muss es
                                                                                       nicht sein,
Variationen des Geistes                                                                Sturm über Völkern und Ländern,
                                                                                       nur gib uns den Atem, ein
Geist der Umsicht, der nicht nur den        sprüche nicht über das Ziel hinaus­        kleines Stück
Augenblick kennt, sondern mit dem           schießen lässt                             unserer Welt zu verändern,
Vergangenen vertraut ist und das                                                       ja, gib uns den Geist, deinen
Zukünftige im Blick hat                     Geist des Mitseins, der dem Leben          Lebensgeist,
                                            des anderen zuträglich ist                 uns und die Erde zu ändern.
Geist der Klarheit, der zwischen We­
sentlichem und Unwesentlichem zu            Geist der Freude, der nach der Freude      Der Rausch der Verzückung muss
unterscheiden vermag                        Ausschau hält, aus ihr lebt und sie        es nicht sein,
                                            verbreitet                                 Jubel und Gestikulieren,
Geist der Demut, der weiß, dass er                                                     nur gib uns ein wenig
vom göttlichen Geist umfangen ist           Geist der Stärke, der den Mut in           Begeisterung,
                                            schwierigen Lebenslagen nicht ver­         dass wir den Mut nicht verlieren,
Geist der Fairness, der den Schwäche­       lieren lässt                               ja, gib uns den Geist, deinen
ren nicht ihre Lebenschancen nimmt                                                     heil ́gen Geist,
                                            Norbert Mothes, In: Pfarrbriefservice.de   dass wir den Mut nicht verlieren!
Geist des rechten Maßes, der die An­                                                   Lothar Zenetti

                                                                                                                                  3
Sonderpfarrbrief Pfingsten - St. Petrus Wolfenbüttel
Corona-Fenster

        Corona-Fenster                        Lernen und Spielen mit Abstand
                                              An der katholischen Grundschule Harztorwall ist der Schulbetrieb­
                                              bereits für die 3. und 4. Klassen schrittweise wieder gestartet. Nach
                                              Pfingsten folgen auch die unteren Klassen, jeweils in halber Klas­
                                              senstärke und wöchentlich im Wechsel.
                                              Für unsere GrundschülerInnen, aber
                                              auch für uns Lehrkräfte, hat sich das­
                                              Lernen und schulische Arbeiten seit
                                              dem Shutdown vor 10 Wochen kom­
                                              plett verändert. Nach dem Home­
                                              schooling war den Kindern beim Be­
                                              treten der Schule am ersten Schultag
    Liebe Mitmenschen                         eine gewisse Anspannung und z.T.
    mit diesem Fenster verbinden wir          großeAufgeregtheit anzumerken. Sc­
    weiterhin die Einladung an Sie,           hließlich wollten sie alles richtig ma­
    wenn Sie mögen, Ihr eigenes Fens­         chen und waren gespannt, welche
    ter einmal zu öffnen und Ihre Er­         neuen Hygieneregeln und Maßnah­
    fahrungen mit der Corona-Krise            men sie an ihrerSchule nun erwarte­
    mitzuteilen. In den nächsten Pfarr­       ten.
    briefen wollen wir dann jeweils
    eine Spalte für Ihre Beiträge reser­      Mit Mundschutz folgen sie nun täg­
    vieren. Einen Leitfaden für Ihre          lich den aufgeklebten Pfeilen auf den
    Überlegungen finden Sie in unse­          Flurenund betreten den Klassenraum
    rem Sonderpfarrbrief zur 4. Woche         erst, wenn die Hände gewaschen            in festgelegten Bereichen aufhalten.
    der Osterzeit.                            sind. Gab es vor einigen Wochen mor­      Beim Spielen mit Mundschutz immer
                                              gens noch ein fröhliches Plaudern an      den Abstand einhalten, heißt das
    Ihre Gedanken zu der einen oder           der Garderobe, so müssen die Schüle­      oberste Gebot!
    anderen Frage können Sie per E-­          rInnen neuerdings direkt ihren Ein­
    Mail (christiane.kreiss@bistum-hil­       zelplatz im Klassenraum einnehmen         Es war ein Schulstart mit großen Ein­
    desheim.net) mitteilen, oder Sie          und warten, bis der Unterricht startet.   schränkungen, bei dem die Kinder
    werfen sie in einem Umschlag mit          Die Atmosphäre imKlassenraum erin­        sich an das etwas andere Lernen und
    der Aufschrift "Corona-Fenster" in        nert stark an die „Schulzeit früher.“     stillere Arbeiten im Klassenraum aber
    den Briefkasten des Pfarrbüros.           Dadurch, dass die Kinder den frontal      schnell gewöhnt haben. Das sonst so
                                              ausgerichteten Platz während des          fröhliche und ausgelassene Mitein­
                                              Unterrichts nicht verlassen dürfen,       anderspielen, jetzt ohne Pausenspiel­
                                              finden auch kein Morgenkreis und          zeug, fehlt jedoch allen sehr - und das
                                              keine Gruppenarbeiten statt. Auch         vielleicht auch noch in den nächsten
 Corona, positiv be­                          das tägliche gemeinsame Singen ist        Wochen und Monaten.
                                              untersagt. In den versetzten Pausen­      Birgit Tebbe; Lehrerin an der Grund­
 trachtet                                     zeiten dürfen sich die Schülerinnen       schule Harztorwal
    - Menschen singen auf Balkonen            und Schüler auf dem Pausenhof nur
    miteinander
    - Menschen sorgen füreinander
     - Rückgang des Co2-Ausstoßes.
    - Ein Kondensstreifen am Himmel
    hat heute Seltenheitswert.

    Lernenaufgaben:
    - Demut lernen
    - Leiden schafft Leidenschaft
    - Das Dunkle und Schwere verän­
    dert mich. Das ist nicht nur eine Last.
    Wir haben das Leben nicht in der
    Hand

    Bischof Huber in einem ZDF-Fern­
    sehgottesdienst

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Sonderpfarrbrief Pfingsten - St. Petrus Wolfenbüttel
Corona-Fenster

                                                                                    Kindergartenalltag
                                                                                    in Corona-Zeiten

Gottesdienst in St. Joseph

Mein Corona Fenster                                                                 ©Andrea Brandes
von Anne-Rose Lesser
                                                                                    Ganz langsam kehrt der Alltag in
Als der Lock Down startete, begann        meine tägliche Übung und Sehn­            das Familienzentrum zurück. Im
für mich und wohl für uns alle eine       sucht. Eine Ahnung entwickelte sich,      Moment haben wir 3 Notgruppen
surreale Realität. Dennoch änderte        daß das wohl eine Lebensaufgabe ist.      mit insgesamt 18 Kindern (Kinder­
sich für mich nicht so viel. Ich lebe     Außerdem wurde es mir ein Bedürf­         gartenkinder und Krippenkindern).
allein in einer schönen Wohnung, bin      nis angesichts des durch das Virus
soweit gesund und habe als Musike­        hervorgerufenen Leides so vieler Men­     Trotz der aufwendigen Hygiene­
rin ein Klavier im Wohnzimmer, das        schen jeden Abend für ebendiese ein       maßnahmen genießen die Kinder
ich regelmäßig nutze, so auch im          Pie Jesu zu singen. So hatte ich das      die intensive Betreuung und freu­
Lock Down. Doch wenn ich nun raus­        Gefühl, neben dem Einkaufen für äl­       en sich ihre Spielkameraden zu
ging, nahm ich vieles wahr, was mir       tere Nachbarn einen meiner Gabe           treffen.
zu Herzen ging: hektisch einkaufen­       entsprechenden Beitrag der Solida­
de, gereizte, schweigende Menschen        rität zu leisten.                         In regelmäßigen Abständen gibt es
mit immer ernster werdenden Ge­                                                     für alle Briefumschläge oder Ta­
sichtern. Nicht ein Hauch von Lächeln,                                              schen gefüllt mit Anregungen zum
kein lockeres Plaudern war mehr zu                                                  Basteln, Spielen, Infos und kleinen
vernehmen. Mit der Zeit änderte sich                                                Überraschungen.
das jedoch: Begegnete ich nun je­
mandem, wurde guten Morgen ge­                                                      Für die Familien, die zu Hause blei­
sagt und ein Lächeln erschien. Acht­                                                ben müssen, gibt es die Möglich­
samkeit entwickelte sich und so man­                                                keit Spiele und Bücher auszulei­
cher fotografierte Blüten eines Bau­                                                hen.
mes oder einer Blume. Da waren sie:                                                 Andrea Brandes
Die Entschleunigung und Achtsam­
keit!

Ich selbst vermisste anfangs den Got­
                                            Gefunden im Kleinen Zimmerhof in
tesdienst, die Gemeinschaft und das         Wolfenbüttel
Singen. Krampfhaft verfiel ich in Akti­
vität, der Nutzung des Internets auf      Die Tatsache schließlich, das Corona
der Suche nach Ablenkung, sozialen        ein unsichtbarer Gegner ist, macht es
Kontakten und Gebet, bis ich merkte:      so schwer, die von ihm ausgehende
Ich brauche jetzt etwas Anderes, eine     Gefahr als Realität anzunehmen. Wich­
andere Form der Kontaktaufnahme           tig wurde mir darum, mir klarzuma­
mit Gott. So wurde für mich das Her­      chen: Auch wenn die Gefahr unsicht­
zensgebet, das mir zwar schon vorher      bar ist, heißt das nicht, das sie nicht
eine liebgewordene Gewohnheit war,        da ist. Es gilt nach wie vor besonnen
zum Kernstück meiner Hinwendung           und umsichtig mit ihr umzugehen.
zu Gott. Bewusst in die Stille zu ge­     Gott ist ja auch unsichtbar, aber kä­
hen, Gott Zeit zu schenken, die inne­     men wir gläubigen Christen deswe­
wohnenden Gefühle und Gedanken            gen auf die Idee seine Gegenwart zu
zu versuchen einmal wertfrei wahr­        verleugnen?                               ©Andrea Brandes
zunehmen und anzuschauen, wurde
                                                                                                                       5
Sonderpfarrbrief Pfingsten - St. Petrus Wolfenbüttel
Junge Menschen in Zeiten von Corona

Shalom shalom!                                                                        Neue
                                           daran gedacht, dass wir nachhause          Pfarrsekretärin in
                                           geschickt werden. Denn wir wurden
                                           im Kfar sehr gebraucht und waren           St. Ansgar:
                                           vollkommen in unsere Arbeit einge­
                                           spannt.
                                                                                      Sabine Straube
                                                                                      Mein Name ist Sabine Straube, ich
                                           Doch Mitte März erwischte uns die          bin 46 Jahre alt und wohne mit
                                           Nachricht kalt, dass wir nach Deutsch­     meinem Mann und unseren 5 Kin­
                                           land zurückgeholt werden. Es folgten       dern in Wolfenbüttel. Wir gehören
                                           gerade noch einige tränenreiche und        der St. Petrus Pfarrei an und viele
                                           intensive Abschiedstage, an denen          kennen mich bestimmt aus den
                                           wir uns so gut es auf die Schnelle         Familien- und Adventsgottesdiens­
                                           ging, von allen und allem verabschie­      ten, in denen ich mehrere Jahre die
                                           deten. Mir persönlich ist es sehr          Katechese in einem Team am Kirchort
                                           schwer gefallen zu gehen. Es hat sich      St. Petrus vorbereitet und gehalten
Endlich melde ich mich mal wieder          einfach falsch angefühlt. Mittlerweile     habe. Eine lange Zeit habe ich
aus Israel...nein! Leider ist dem nicht    bin ich zwar so gut es geht zuhause        mich hauptsächlich um unsere Fa­
so. Ich bin in Deutschland. Dreimal        angekommen, aber immer noch will           milie gekümmert und nebenbei
dürft ihr raten, wieso? Ja richtig, hun­   ich einfach wieder zurück. Mein Pro­       ehrenamtliche Aufgaben übernom­
dert Punkte...natürlich wegen Coro­        jekt, in dem ich gearbeitet habe, ist      men. Ich habe als Tagesmutter ge­
na. Mitte März wurde ich von Deutsch­      einfach nur wunderbar! Und auch Is­        arbeitet, Spielkreise geleitet und
land zurück geholt. Lehitraot Israel!In    rael kehre ich nur sehr ungern den         als pädagogische Mitarbeiterin an
Israel hatte nach dem regenreichen         Rücken zu. Ich vermisse meine Arbeit,      der Grundschule gearbeitet. Seit
Winter endlich der Frühling begon­         die Member und meine Freunde. Es           2018 studiere ich hier in Wolfen­
nen und die Landschaft strotzte vor        stand noch so viel für die folgenden       büttel an der Ostfalia Soziale Ar­
Grün. Die Sonne schien am blauen           fünf Monate an!                            beit. Jetzt habe ich die Aufgabe der
Himmel und es war sogar schon              Übrigens sind im Kfar alle gesund          Pfarrsekretärin in St. Ansgar über­
warm. Die letzten Monate waren wir         und der Alltag wird mit Einschrän­         nommen, wo ich neben den Büro­
Freiwilligen damit beschäftigt, das        kungen weitergelebt. Ich möchte euch       aufgaben auch einiges im Studium
Karnevalsfest namens Purim, vorzu­         danken, dass ihr mich bei diesem           Erlernte anwenden kann. In meiner
bereiten. Wir bastelten Dekoration,        Herzensprojekt begleitet und unter­        Freizeit gehe ich gerne laufen.
nähten Kostüme und fertigten sogar         stützt habt Vielen Dank! Mir bedeutet      Außerdem bastele und nähe ich
eine riesige Skulptur für den Trecker      diese Zeit sehr viel. Gerne könnt ihr      gerne und treffe mich gerne mit
an. Neben unserer normalen Arbeit          mich weiterhin begleiten, sowohl mit       Freunden. Ich freue mich auf eine
hatten wir damit rund um die Uhr zu        einer Finanzspritze als auch per Mail.     gute Zusammenarbeit.
tun. Es war eine sehr intensive Zeit,      Denn durch die Stiftung bin ich wei­
manchmal stressig, aber auf jeden          terhin Freiwillige und werde, wenn
Fall mit viel Potential zur Zusammen­      alles gut geht, demnächst in Neuer­
arbeit und Kreativität. Ende Februar       kerode mithelfen.
feierten wir dann im Kfar einen gan­       Ich weiß, ich bin nicht die Einzige, die
zen Tag lang Purim. Mit bunten Kostü­      in ihren Plänen und Wünschen einge­
men, einer Menge Dekoration und ei­        schränkt ist und bei der plötzlich al­
nem großen Umzug mit Traktor vor­          les anders ist. In diesem Sinne wün­
neweg. Zum Abschluss gab es noch           sche ich euch allen Gesundheit, Zu­
eine Disko mit Kostümen. Es war eine       versicht und Hoffnung!
große Feier.                               Herzlich
Im Nachhinein bin ich sehr dankbar,        Annika Pischke
dass wir dieses Event alle noch freu­
dig miteinander feiern konnten.Denn        Bankverbindung der Stiftung Ökume­
dann, Anfang März, mussten wir uns         nisches Lernen beim Kirchenverband
auch im Kfar an die Coronabeschrän­        Braunschweig
                                                                                      ©privat
kungen halten. Das alltägliche Leben       Evangelische Bank
ging weiter, aber eben mit allen Si­       IBAN: DE70 5206 0410 0000 0065 05
cherheitsmaßnahmen, die möglich wa­        Verwendungszweck: Ökumenisches Ler­        Von Gemeindemitgliedern emp­
ren. Insbesondere für die oft psy­         nen                                        fohlene Links, um sich
chisch instabilen Member ist es wich­      Förderung Annika Pischke                   mit dem Wort Gottes
tig, dass so viel ihrer Normalität er­
                                                                                      zu beschäftigen, finden
halten bleibt, wie eben geht. Wir Frei­
                                                                                      Sie hier:
willigen haben nicht eine Sekunde
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Sonderpfarrbrief Pfingsten - St. Petrus Wolfenbüttel
Gottesdienste in Zeiten von Corona

                                       Gottesdienste in unserer Pfarrei
An allen Kirchorten unserer Pfarrei wurden in der vergangenen Woche Gottesdienste gefeiert, draußen oder drinnen.
Überall sorgten viele ehrenamtliche Helfer dafür, dass die Hygienevorschriften eingehalten wurden. Trotz der strengen
Vorschriften wurde überall gemeinsam gefeiert und die Gottesdienste waren für alle wohltuend, tröstlich und inspirie­
rend.

Maskenempfehlung für die Kirche             Wein, Wasser, Desinfektion

Marienandacht im Garten von Dorstadt                                                 Auch die Ordner halten Abstand

Bei Regen unterm Zelt von St. Ansgar        Himmelfahrt im Garten von St. Joseph
                                                                                                                      7
Sonderpfarrbrief Pfingsten - St. Petrus Wolfenbüttel
Täglich offene Kirchen
    für das persönliche Gebet:
                                            Gottesdienste (30. Mai bis 7. Juni)
    St. Petrus, 8.00 bis 20.00 Uhr
    St.Ansgar,Vorraum,8.00 bis 18.00 Uhr
    Hl.Kreuz, 14.00 bis 16.00 Uhr
    St. Peter u.Paul, 15.00 bis 17.00 Uhr
    St.Joseph,9.00 bis 18.00 Uhr

    Videoblogs finden Sie hier:

    St. Petrus hilft
    Für unsere Taschenaktion für die
    Bedürftigen benötigen wir weiter­
    hin Ihre Hilfe. Deshalb freuen wir
    uns über Ihre Lebensmittelspen­
    den, die auf dem Josephsaltar in
    der St.Petrus-Kirche abgelegt we­
    den können. Ebenso können Sie
    uns mit einer Geldspende auf das
    Konto der Pfarrcaritas unterstüt­
    zen:
    Volksbank Wolfenbüttel eG
    DE92 2709 2555 0102 8804 08
    Stichwort: St. Petrus hilft

    Pfarrbüro
    Die Pfarrbüros sind telefonisch un­
    ter 05331 920310 zu erreichen:
    Mo - Fr: 9 -12 Uhr;
    zusätzlich Do: 14 -17 Uhr.
    und per E-Mail: Thorsten.sonnenb­
    urg@bistum-hildesheim.net

    Sonderpfarrbrief
    Wenn Sie die Sonderpfarrbriefe re­
    gelmäßig per E-Mail erhalten wol­
    len, schreiben Sie an: Christiane.K­
    reiss@bistum-hildesheim.net.
                                            Den Livestream der Messen finden Sie auf unserer Homepage:
                                             https://kath-kirche-wolfenbuettel.de.
                                            Aufgrund der strengen Hygienevorschriften ist in allen Gottesdienste leider
                                            nur eine begrenzet Anzahl von Teilnehmern gestattet. Wir hoffen, dass wir
Impressum                                   niemanden zurückweisen müssen. Bei einigen Gottesdiensten ist sogar
                                            eine Anmeldung erforderlich. Diese kann im Pfarrbüro telefonisch unter der
    Herausgeber: Kath. Pfarrei              Nummer 05331 920310 oder per E-Mail (Thorsten.sonnenburg@bistum-
    St. Petrus Wolfenbüttel                 hildesheim.net) erfolgen.
    Redaktion: Siegrun Bleschke und         Bitte stellen Sie sich darauf ein, dass bei allen Gottesdiensten, vor allem
    Christiane Kreiß                        bei solchen, die innerhalb einer Kirche gefeiert werden, strenge Hygiene­
    Verantwortlich: Christiane Kreiß        vorschriften eingehalten werden müssen. Diese schützen die Gesundheit
    Auflage: 500 Exemplare                  von uns allen.

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Sonderpfarrbrief Pfingsten - St. Petrus Wolfenbüttel Sonderpfarrbrief Pfingsten - St. Petrus Wolfenbüttel
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