Evangelische Kirchengemeinde Thalfang-Morbach - Gemeindebrief - Nr. 137 Frühling 2021 - Evangelische ...
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An(ge)dacht Foto: Horst Liese Liebe Schwestern und Brüder, Bibel sind sich darin einig, dass das, wenn ich diese Zeilen Mitte Februar was die Jünger dann erlebten – schreibe, ist Ostern gefühlt noch weit nämlich Jesus doch wieder zu begeg- weg. Das mag daran liegen, dass nen – etwas gänzlich Überraschendes gerade erst die Passionszeit begonnen war, etwas, womit keiner rechnen hat, die siebenwöchige Vorbereitungs- konnte, etwas jenseits aller Erwar- zeit auf das große Fest. Aber das ist tung: Da ist Maria, die Jesus für den bestenfalls die halbe Erklärung. Gärtner hält und die ihn ganz plötz- Schwerer wiegt, dass für uns als lich erkennt, als er sie beim Namen Gemeinde bei der Veröffentlichung ruft. Da ist Thomas, der Zweifler, der dieses Gemeindebriefes noch immer es nicht glauben kann, wer da vor ihm nicht klar ist, ob und wie wir Ostern steht, und der doch eines Besseren dieses Jahr feiern können. Vor einigen belehrt wird. Da sind die Jünger auf Wochen hatte das Corona-Virus seinen dem Weg nach Emmaus, die eine unrühmlichen ersten Geburtstag in ganze Weile mit Jesus unterwegs sind Deutschland. Die Pandemie ist noch und denen es erst beim Abendessen nicht zu Ende. Es bleiben offene wie Schuppen von den Augen fällt. Fragen: Wie geht es weiter? Wird es Die Gegenwart des Auferstandenen so sein wie im letzten Jahr? stellt sich unerwartet ein. Neue Banges Fragen und Ratlosigkeit – das Hoffnung wächst und wird groß, wo es war wohl auch die Stimmung der nicht zu erwarten ist. Leben begegnet Jünger nach dem Tod Jesu. Er, auf mitten im Tod. Und plötzlich ist den sie alle Hoffnung gesetzt hatten, Ostern ganz nahe – auch im Jahr 2021. war zuletzt einen grausamen Tod am Auch unter Corona gilt: Der Herr ist Kreuz gestorben. Was sollte jetzt auferstanden! werden? Wie konnte es weitergehen? Alle Auferstehungserzählungen der Ihr Tobias Schreiber 2
Gottesdienste „Hoffnung bewahren“ - Bittgebet in der Corona-Krise Die Coronakrise belastet uns alle zunehmend. Ganz herzlich laden wir darum dazu ein, sich am Mittwoch, dem 24. März um 18 Uhr eine Viertelstunde bewusst Zeit zu nehmen, die eigenen Sorgen vor Gott zu bringen und ihn um Kraft und um ein Ende der Krise zu bitten. Dazu wird es eine Online-Andacht aus unserer Kirche geben. Wegen der Krise bleiben wir zwar räumlich ge- trennt, sind aber doch im Gebet untereinander verbun- den! Gottesdienste am Karfreitag, 2. April 2021 Thalfang: Auch in diesem Jahr wird es an Karfreitag einen Online-Gottesdienst aus Thalfang geben, abrufbar ab 10:30 Uhr auf dem youtube-Kanal unserer Gemeinde! Deuselbach: Um 15:00 Uhr findet an Karfreitag ein Präsenzgottesdienst in der Deusel- bacher Trinitatiskirche statt. Eine Anmeldung für den Gottesdienst ist erfor- derlich; Helga Hölzerner nimmt die Anmeldungen telefonisch unter 06504/700 entgegen. Die Anzahl der Gottesdienstbesucher ist auf 25 Perso- nen begrenzt. 3
Gottesdienste Gottesdienste an Ostern Ostersonntag, 4. April 2021 Thalfang: Frühgottesdienst am Osterfeuer, Ostersonntag, 7 Uhr im Kirchgarten „Am ersten Tag der Woche sehr früh kamen sie zum Grab“, so lesen wir es im Lukasevangelium von den Frauen, die Jesus nachgefolgt sind (Lk 24,1). Wir wollen es ihnen in diesem Jahr wieder gleichtun und ebenfalls in aller Frühe am Ostertag zusammenkommen. In einem stimmungsvollen Frühgottes- dienst am Osterfeuer im Kirchgarten (warm anziehen!) werden wir die Auf- erstehung Jesu feiern und Gott für das neue Leben danken, das er uns schenkt. Herzliche Einladung! Die Teilnehmerzahl am Gottesdienst ist begrenzt. Eine Anmeldung im Ge- meindesekretariat unter 06504/950798 ist notwendig. Morbach: Um 10:00 Uhr findet an Ostersonntag ein Präsenzgottesdienst im Festsaal der Baldenauhalle statt. Eine Anmeldung für den Gottesdienst im Pfarrbüro Morbach (Tel.: 06533-4499) ist erforderlich! Ostermontag, 5. April 2021 Deuselbach: Um 10:00 Uhr findet an Ostermontag ein Präsenzgottesdienst in der Deuselbacher Trinitatiskirche statt. Eine Anmeldung für den Gottesdienst ist erforderlich; Helga Hölzerner nimmt die Anmeldungen telefonisch unter 06504/700 entgegen. Die Anzahl der Gottesdienstbesucher ist auf 25 Perso- nen begrenzt. 4
Gottesdienste Hinweis zu Gottesdiensten: Auf Grund weiterer Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Epidemie werden Gottesdienste in Präsenzform nur sporadisch angeboten! Wann ein Präsenzgottesdienst stattfindet, entnehmen Sie bitte dem Amtsblatt! Die Online-Gottesdienste unserer Gemeinde finden Sie auf unserer Homepage unter www.kgtm.de oder auf unserem YouTube-Kanal: ogy.de/mxjk (Kurzlink!) Nicht alles ist abgesagt … Foto: Horst Liese 5
Rückblick Weihnachten mal ganz anders Jedes Jahr, wenn alle Gemeinde- Adventszeit 200 Tütchen mit ei- mitglieder gesund aus dem Som- nem Teebeutel, einer Nuss, einem merurlaub zurück sind, findet in Teelicht und einer Weihnachtsge- unserer Kirche das erste Treffen schichte. zur Weihnachtsvorbereitung statt. Zwischenzeitlich erreichte uns Letztes Jahr war ja alles anders, so dann die Information, dass in unse- auch unsere Ideen zu den Weih- rer Kirchgemeinde keine Gottes- nachtsgottesdiensten. dienste gefeiert würden. Das erste Treffen fand bei Kälte Wieder ein Plan über den Haufen und Wind in der Burg Baldenau geworfen! Und eine Woche vor statt. Danach gab es ein stim- Weihnachten stellte sich dann die mungsvolles Treffen in der festlich Frage: Wie bringen wir denn jetzt geschmückten Gärtnerei Berg, und die Tütchen in die Gemeinde? Es schlussendlich standen wir Anfang gab dann eine Abkündigung, Dezember, schon leicht gestresst WhatsApp-Gruppen und Telefonate aber glücklich und voller großer innerhalb der Kreise, dass vor der Erwartungen, in der Baldenau- Kirche kleine Geschenke abgeholt halle, überzeugt davon, dass unser werden können. Weihnachtsgottesdienst dort statt- finden würde. Samstag vor Weihnachten schmückten wir die Kirche festlich, Parallel zu den Gottesdienstvorbe- und am 23.12. stellten wir einen reitungen gab es natürlich Überle- großen Korb mit den Geschenktüt- gungen, wie die Nichtgottesdienst- chen vor den Kircheneingang. besucher*innen angesprochen wer- den könnten. Am ersten Weihnachtsfeiertag stellten wir fest, dass nur sehr we- Marga Fuchs hatte dann die Idee, nige Geschenktütchen abgeholt Tütchen für die Gemeindeglieder, worden waren. die nicht persönlich am Gottes- dienst teilnehmen könnten, zu pa- Ich rief kurzerhand im Altenheim cken und die Gottesdienstbesu- an und fragte, ob unsere Ge- cher*innen zu bitten, diese kleinen schenktütchen dort willkommen Geschenke weiterzureichen. seien. Fleißige Helferinnen packten in der Sie waren willkommen….und unse- 6
Rückblick re Geschenke sind dann genau dort Wir als Kirchengemeinde schickten angekommen, wo sie ursprünglich einen Gruß und das Licht der Weih- hinsollten: zu den Gemeinde- nacht zu unseren Schwestern und gliedern, die keinen Weihnachts- Brüdern, die nicht mehr sichtbar gottesdienst mehr besuchen kön- an unserem Gemeindeleben teilha- nen. ben. Obwohl unsere „Alten“ im Senio- Dieses Jahr planen wir eine geord- renheim St. Anna hervorragende nete Wiederholung und suchen Versorgung, Betreuung und geistli- schon jetzt Ideen und freiwillige che Zurüstung erfahren, wurde un- Helfer*innen. sere Aktion sehr freudig aufgenom- men. Kathrin König 7
Rückblick Ein Licht in der Dunkelheit Am 2. Advent 2020 feierten wir Wie gerne hätten wir doch mitge- einen „Präsenzgottesdienst am sungen! Feuer“. In der Predigt von Pfarrer Dr. Präsenzgottesdienst, eigentlich Tobias Schreiber hörten wir von eine Art Gottesdienst, wie wir ihn DEM Licht, das in unsere Dunkel- kennen. heit kommt: mitten in die Dunkel- heit von Corona, von Terror und Um 18.00 Uhr wurde es heimelig Gewalt, von Naturkatastrophen, hell in und vor unserer Kirche in mitten in die Dunkelheit unserer Thalfang. Abgründe, unseres Kummers, unse- rer Sorgen. Draußen standen verteilt Feuer- schalen, die uns nicht nur Licht, Im Jakobusbrief 5 heißt es: „So sondern auch Wärme spendeten. seid nun geduldig, Brüder und Schwestern, bis zum Kommen des Die hell erleuchteten Fenster der HERRN.“ Kirche ließen uns wehmütig wer- den. Was uns bis Anfang 2020 als Durch die Geburt Jesu wird diese völlig normal erschien, einen Got- Welt immer heller und menschli- tesdienst gemeinsam IN der Kirche cher und wärmer. zu feiern, ist momentan nicht im- mer möglich. „Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen, denn das Kommen Dennoch können und dürfen wir des HERRN ist nahe.“ Gott loben, so auch an diesem 2. Advent. Christine Schmitz, Prädikantin Der gut besuchte Gottesdienst wur- de durch den Orgelklang, der aus der Kirche halte, eröffnet. 8
Rückblick Weihnachten 2020, irgendwie anders.... Eines mussten wir kurz vor Heilig- An HEILIGABEND wurde der Ge- abend in Thalfang schweren Her- meinde „15 Minuten Weihnachten zens akzeptieren: in der Tüte“ geschenkt. Mehr als 100 Tüten, zusammengestellt von Weihnachten 2020 wird leider ohne Sonja Kiefer und Andrea Koch, wa- Präsenzgottesdienst stattfinden ren in Windeseile vergriffen. Unse- müssen. re Kleinsten in der Gemeinde freu- ten sich über ein weihnachtliches Corona schränkt uns im Alltag sehr Malbuch. Zuhause mit der Weih- ein. ABER es konnte uns Weihnach- nachtstüte angekommen, zündete ten nicht nehmen! Und es kann uns man sich dann eine Kerze an, be- unsere Hoffnung nicht nehmen! reitete sich einen Tee zu, um dann die Weihnachtsbotschaft, eine Am 18. Dezember 2020 öffnete Weihnachtspredigt zu lesen, dazu sich vor unserer Kirche ein natürlich Schokolade! Adventsfenster, liebevoll gestaltet von unserer Küsterin Sabine Auf diese Weise waren wir alle ein Schneider, unserer Presbyterin wenig miteinander verbunden. Sonja Kiefer und ihrem Ehemann Gerd und Sohn Felix. Der adventlich und später weih- nachtlich geschmückte Platz vor Am 20. Dezember traf dann das der Kirche war eine Bereicherung Friedenslicht aus Bethlehem ein. für die ganze Gemeinde. Das Licht aus Bethlehem soll als Christine Schmitz, Botschafter des Friedens durch die Prädikantin Länder reisen und die Geburt unse- res HERRN Jesus Christus verkündi- gen. 9
Rückblick Im SOG der Versuchung Da unsere evangelische Erlöserkir- lautet eine neue Übersetzung der che in Morbach klein ist, dürfen Vater – Unser – Bitte: Und führe dort zu Coronazeiten nur 20 Perso- uns nicht zum Verrat an dir! Es nen an einem Gottesdienst teil- geht um einen Kampf zwischen „gut“ und „böse“, zwischen Licht nehmen. Deswegen hatte Herr Bür- und Finsternis. Auch JESUS wurde germeister Hackethal Pfarrer Flori- vom Teufel versucht, dreimal will an Brödner freundlicherweise an- dieser, dass JESUS scheitert und geboten, einmal im Monat in der versagt. Und dreimal lässt JESUS Baldenauhalle einen Präsenzgot- ihn auf ganzer Linie abblitzen. tesdienst zu feiern. Dafür danken „Der Mensch lebt nicht vom Brot wir herzlich. So waren dort am 21. allein!“.Nicht der Konsum macht satt und glücklich. Um satt zu sein, Februar 89 Personen unter Einhal- brauchen wir GOTT und SEIN tung der Corona-Regelungen zu- WORT. Die 2. Versuchung betrifft sammengekommen. Es war eine die Macht, die der Teufel JESUS Freude, trotz Masken in viele verspricht, wenn dieser ihn anbe- freundliche Gesichter zu schauen. tet. GOTT allein hat die Macht. „HERR, sprich lauter zu mir als der Und diese Macht ist immer die Lärm dieser Welt von Macht und Macht der Liebe, die befreit. Die 3. Geld. Versuchung betrifft den Glauben. HERR, sprich lauter zu mir als die Kann ich mich wirklich auf GOTT Sicherheit von Raum und Zeit. verlassen, wenn ich erlebe, dass HERR, sprich lauter zu mir als die sich auf meinen Hilferuf nichts än- falschen Gedanken, die sich um dert? GOTTES LIEBE kann nicht, mein Herz ranken. wie es der Teufel vorschlägt, auf Ein Wort von DIR, und meine Seele die Probe gestellt werden. Liebe, wird gesund. die sich beweisen muss, ist keine Ein Wort von DIR löst den Nebel Liebe. Das Gefühl, dass GOTT uns auf, macht mein Leben bunt. liebt, ist etwas Wunderbares. Und Ein Wort von DIR zeigt mir, wohin deswegen lasst uns dranbleiben am die Reise geht, zeigt mir den Glauben! Weg zu DIR.“ Wir freuen uns auf den nächsten sang unser Musikteam, und Florian Präsenzgottesdienst in der Brödner predigte über die Ge- Baldenauhalle und laden schon schichte von der Versuchung JESU heute herzlich ein zum Gottes- durch den Teufel, wie sie uns bei dienst mit Heiligem Abendmahl Matthäus 4, 1-11 berichtet wird. Er am Ostersonntag um 10.00 Uhr. schilderte sehr anschaulich, wie jede/r von uns immer wieder in Ingrid Hilgenfeld Versuchung geführt wird und seine ganz persönlichen Schwachstellen hat. Wenn die Bibel von Versu- chung spricht, geht es um die T r e u e zu unserem GOTT. Daher 10
Info Plakataktion „Jüdisches Leben in Deutschland“ Im Januar diesen Jahres startete die men. Gerade im Blick auf religiöse Fes- bundesweite Kampagne te wird die Verwurzelung des Christen- „#beziehungsweise – jüdisch-christlich: tums im Judentum deutlich. Kernstück näher als du denkst.“ Sie wurde durch bildet eine Reihe von Plakaten, die, die Evangelische Kirche in Deutsch- orientiert am Jahreskreis und seinen land und die Deutsche Bischofskonfe- Festen, in kurzer Form auf Gemein- renz ins Leben gerufen und ist ein Bei- samkeiten und Bezüge zwischen Ju- trag zum Festjahr 1700 Jahre jüdisches dentum und Christentum hinweisen. Leben in Deutschland. Auch an unserer Thalfanger Kirche Die Kampagne möchte dazu anregen, finden Sie diese Plakate regelmäßig im die enge Verbundenheit des Christen- Schaukasten ausgehängt. Halten Sie einfach die Augen offen! tums mit dem Judentum wahrzuneh- 11
Info Frei von Sklaverei und Tod: Pessach beziehungsweise Ostern. Eine christliche Stimme Die Beziehung zwischen Pessach und Ostern lädt zum Nachdenken über die Beziehung von Judentum und Christentum ein. Die beiden Feste fin- den ungefähr zur selben Zeit (wenn auch nicht am selben Tag) statt. Sie thematisieren Befreiung. Dabei ist es interessant, wie wenig dem Judentum und Christentum ge- meinsame Themen in den Gottesdiensten vorkommen. Die Kerntexte der Synagogenliturgie (Ex 12,21– 51; Jos 3,5–7; 5,2–6,1.27) und der Hag- gada (Jos 24,2–4; Dtn 6,21; 26,5–8) spielen keine Rolle zu Ostern. Darin zeigt sich, dass die Feiern der österlichen Tage einer anderen Er- zählung folgen als das biblische und das spätere jüdische Pessach. Sie bilden die im Neuen Testament erzählte Geschich- te vom Einzug in Jerusalem (Palmsonntag) zum letzten Abendmahl, zur Fußwaschung und dem Gebet am Ölberg (Gründonnerstag), zu Leiden, Tod und Begräbnis (Karfreitag) und schließlich zur Auferstehung Jesu (Karsamstag und Ostersonntag) ab. Die christliche Gemeinde erlebt die letzten Tage Jesu – nicht den Auszug des Vol- kes Israel aus Ägypten. – Prof. Dr. Clemens Leonhard 12
Info Frei von Sklaverei und Tod: Pessach beziehungsweise Ostern. Eine jüdische Stimme Pessach feiert den Auszug Israels aus der Sklaverei Ägyptens. In Erinne- rung an diesen Befreiungsakt Gottes wird eine Woche lang ein Fest be- gangen, das bei religiösen wie bei säkularen Juden so tief verankert ist wie wohl kein anderer jüdischer Feiertag. Während der Pessachwoche werden alle Getreideprodukte aus dem Haushalt verbannt und an deren Stelle das „Ungesäuerte Brot“, die Matzah, und aus Matzemehl herge- stellte Teigwaren gegessen. Ein zentrales Gebot des Festes lautet, den Kindern von Auszug und Be- freiung zu erzählen, um auch ihnen diese Identifikation mit der Geschich- te Israels zu ermöglichen. So beginnt das einwöchige Pessachfest mit dem Sederabend: Familie und Freunde oder auch die Gemeindemitglieder ver- sammeln sich zu einem Festmahl, das einer bestimmten Ordnung („Seder“) folgt. Im Zentrum steht das gemeinsame Lesen der Haggadah, der mit Kommen- taren, Psalmen und Liedern angerei- cherten Erzählung vom Auszug aus Ägypten. Dazu werden symbolische Speisen verzehrt, die die Bitternis der Sklaverei verdeutlichen sollen. Dieses Ritual richtet sich an Kinder und Erwach- sene gleichermaßen, denn jede/r ist auf- gefordert, sich als Teil dieser Geschichte zu erleben und sie sich zueigen zu ma- chen. – Rabbinerin Dr.in Ulrike Offenberg 13
Rückblick Rückblick Autokino-Gottesdienst Am 7. Februar fand in Deuselbach führen“ in einer Corona-Version vor dem Haus des Gastes der erste eingespielt. Mit den Worten „…und Autokino-Gottesdienst statt. bis wir uns wiedersehen, bleibet Als ich von der Planung diesbezüg- alle froh und auch gesund…“ ende- lich hörte, fand ich das Ganze te der erste Autokino-Gottesdienst erstmal „vollkommen verrückt“. in Deuselbach. Aber je mehr ich darüber nach- dachte, desto besser gefiel mir die Ich fand es wirklich passend und Idee. Also entschied ich mich doch schön. Alle Autos hupten Beifall, noch recht kurzfristig, den Gottes- wie es sich eben fürs Autokino ge- dienst zu besuchen. hört. Es war ein tolles Experiment und In einer offenen Tür des Gemein- auf jeden Fall eine super Möglich- dehauses war der Altar, für alle keit, Gottesdienst zu feiern, ohne gut sichtbar aufgebaut. Bei An- dabei Angst vor Ansteckung haben kunft der Gottesdienstbesucher zu müssen. wurden die Autos eingewiesen und Liedblätter verteilt. 11 Autos und ein paar Fußgänger haben am Gottesdienst teilgenom- Dann ging’s los. men. Das war natürlich überschau- Das erste Lied „Vertraut den neu- bar, aber ich denke, dass sich vie- en Wegen“ wurde über Lautspre- le einen Gottesdienst in dieser Art cher übertragen, und man konnte nicht wirklich vorstellen konnten. im Auto, bei geschlossenen Fens- Ich wäre bei einer Wiederholung tern, Corona konform, prima mit- auf jeden Fall wieder dabei und singen. finde, man sollte wirklich auch Ich finde, das Lied hat sehr gut mal …neuen Wegen… vertrauen. gepasst. Es war ein toller Start in den Gottesdienst, da es ja wirklich ein „neuer Weg“ war, um Gottes- Anna Kube dienst zu feiern. In der interessanten, kurzweiligen Predigt von Prädikant Michael Jörg ging es um das Gleichnis vom Sämann. Nach dem gemeinsa- men Vater-Unser wur- de das Lied „Möge die Straße uns zusammen- 14
Rückblick Konfirmandenunterricht und Lockdown – wie funktioniert das?! Im letzten Jahr war alles ganz an- In Thalfang startete eine kleine ders, auch der Konfirmandenunter- Gruppe, die sich im Spätsommer richt, der immer wieder verändert unter Coronabedingungen ein paar werden musste. Mal treffen konnte, bis die neuen Kontaktbeschränkungen kamen. In Morbach startete nach den Som- merferien eine große Gruppe mit Alle Gruppen pausierten erstmal. 13 Konfis. Schnell war klar, dass Wie sollten wir weiter vorgehen? das Kirchcafé viel zu klein ist, um Eigentlich wollten wir keinen Un- mit Abstand Unterricht zu halten. terricht per Videokonferenz. Denn Auch die Startfreizeit konnte nicht uns ist das Miteinander wichtig, stattfinden. Stattdessen trafen wir das gemeinsame Erleben und und uns zum gemeinsamen Start im und. Aber genau das war nun nicht großen Gemeinderaum der katholi- mehr möglich. „Bekommen wir ei- schen Gemeinde. Für die nächsten nen lebendigen Unterricht per Vi- Unterrichte wurde die Morbacher deokonferenz hin?“ haben wir uns Gruppe geteilt. Eine Hälfte sollte gefragt. Aber die Alternative, ein- Florian Brödner übernehmen, eine fach nichts zu machen, war keine zweite ich. Doch zum Wechsel in Option. den nächsten Monaten kam es nicht mehr. 15
Rückblick Durch Zufall stießen wir auf eine Geschichte aus Jesu Leben mit Neuheit: eine App für den Konfir- alltäglichen Gegenständen. Die mandenunterricht. Dazu gibt es Fotos wurden dann in der KonApp viele ausgearbeitete Einheiten, geteilt und gemeinsam betrach- die wir als Grundlage für den Un- tet. terricht in Thalfang und Morbach nutzten. In der KonApp kann man Der Unterricht ist anders, aber Nachrichten schreiben, Aufgaben viele Methoden werden wir be- stellen und die Ergebnisse be- stimmt auch nach Corona beibe- trachten, Umfragen stellen, Bibel- halten. Nun hoffen wir sehr auf texte oder wichtige christliche einen gemeinsamen Unterricht Texte wie z.B. die 10 Gebote und nach Ostern, vielleicht um die Kir- das Glaubensbekenntnis lesen. che herum im Freien?.... Und dass Eine Chance, Lebendigkeit in eine wir dann gemeinsam den christli- Videokonferenz zu bringen! chen Glauben leben und erleben können. Für alle wird dieses Kon- Wir trafen uns in Morbach bisher firmandenjahr, das nach den Som- zu den Themen „10 Gebote“ und merferien erst endet, unvergess- „Jesus“ zunächst gemeinsam in lich bleiben. In all den Einschrän- der Videokonferenz und wechsel- kungen und Veränderungen aber ten zwischen gemeinsamem Aus- ist Gottes Nähe und Führung deut- tausch und Einzelarbeit. Die Kon- lich spürbar. Darauf vertrauen wir firmandinnen und Konfirmanden auch weiterhin. erstellten unter anderem ihre ei- genen Tafeln mit den wichtigsten Nicole Günter Diakonin Geboten oder gestalteten eine Jesu Kreuzigung mit LEGO© nachgestellt 16
Nachgedacht Alles wird gut ... Im evangelischen Religions- dass alles bald vorbei ist und sie unterricht einer Gesamtschule die Hoffnung behalten sollen. Sie wurden Achtklässler dazu sollen die Regeln, solange sie es aufgefordert, sich in Jesus müssen, einhalten und dass, wenn hineinzuversetzen. Thema: Jesus wir alle zusammen halten, die in der Coronazeit. Pandemie bald vorbei ist. Hier auszugsweise eine Geschichte, Sie sahen mich hoffnungsvoll an erzählt von Lisanne: und dankten mir.“ „Als ich auf die Erde kam, sah ich alle mit einer Maske. Im Soweit diese eindrucksvolle Supermarkt durfte nur eine Geschichte, die im Dezember 2020 bestimmte Anzahl an Leuten rein von der Achtklässlerin geschrieben und überall waren Polizisten. Ich wurde. wunderte mich und ging dann zu Dieses Mädchen versucht sich in zwei Mädchen. Sie schrien mich Jesus hineinzuversetzen, soweit an, dass ich nicht näherkommen das überhaupt möglich ist ... sollte. HÖRT MIR ZU, schreit Jesus in ihrer Was ist wohl mit der Menschheit Geschichte. Aber niemand hört zu! passiert? Ich ging zu einer alten Wie sieht das bei uns aus? Hören Oma und fragte, was passiert ist. wir auf Jesus? Hören wir noch Zuerst hat sie mich komisch seinen Ruf? Oder fehlt uns einfach, angeguckt, dann fragte sie, was gerade jetzt in der Pandemie, die genau ich meine. Ich fragte sie, Kirche als Ort, um auf Jesus zu warum hier alle eine Maske tragen hören? und sie sagte irgendwas von einem Der leider momentane Verzicht auf Corona-Virus und dass sie sterben regelmäßige Präsenzgottesdienste würde. Ich sagte „alles wird gut“ bedeutet aber nicht zwangsläufig und ging weiter durch die Straßen. Verzicht auf Andacht und Gebet! Überall waren die Menschen am Dieser Verzicht wird irgendwann Handy und ich schaute in ein auch enden! Wir sind nun Handy eines älteren Mannes und aufgerufen, die Gemeinde las „Corona“ und sah, dass wir im lebendig zu halten! Was ist Jahr 2020 sind. Ich dachte kurz eigentlich Gemeinde? Sie ist keine nach und dann fiel mir ein, dass Erfindung unserer Zeit. Sie war das die Pandemie war. Jesu Idee. Ich stieg auf eine Bank und schrie: Im 1. Petrus 2, 5 lesen wir: „Lasst „HÖRT MIR ZU!“ euch auch selbst als lebendige Niemand hat mich angeguckt, ach Steine zur Gemeinde aufbauen. Sie du je, eine schlimme Gesellschaft! ist das Haus, in dem Gottes Geist Ich schrie wiederholt und dann gegenwärtig ist. sahen sie mich an. Ich sagte ihnen, Bedeutet der sonntägliche 17
Nachgedacht/ aus dem Preybyterium Gottesdienst, mir eine Predigt tatsächlich wollen, dass wir uns in anzuhören oder reinzuziehen, wie der Pandemie bei hohem I-Wert Lisanne das jetzt vielleicht sagen mit vielen Menschen in würde, damit wir eine Gemeinde geschlossenen Räumen aufhalten sind? Ist Gemeinde nur dazu da, und uns und andere dem ein wenig nett untereinander zu gefährlichen Virus aussetzen? Die sein? Oder schaffen wir es auch in 13-jährige Lisanne glaubt da eher, Zeiten von Corona und Lockdown, dass Solidarität helfen kann, die JESUS etwas sichtbarer werden zu Infektionszahlen zu senken. Diese lassen in unserer Gemeinde, ist vielmehr ein Zeichen der zuhause, wo auch immer? Kreativ Mitmenschlichkeit und Liebe zu sein in der Verbreitung des unseren Nächsten. Evangeliums, Gemeinschaft halten 1. Korinther 13, 13: „Nun aber übers Telefon z.B., über den bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, Gartenzaun, helfen, wo Hilfe diese drei; aber die Liebe ist die benötigt wird. Das müssen nicht größte unter ihnen.“ immer große Taten sein. Vielleicht Wenn wir in dieser Pandemie zu sind wir ein wenig zu passiv. In der lebendigen Steinen werden, dann Gemeinde Jesu ist jeder dazu wird unsere Gemeinde zu einem aufgerufen, ein Segen für andere Haus, in dem Gottes Geist zu werden. gegenwärtig ist. Lisanne schreibt, dass Jesus sagt, Ihre Christine Schmitz haltet zusammen, nehmt Rücksicht Prädikantin aufeinander. Würde Jesus Konfirmationen verlegt! Vieles ist dieses Jahr anders. Um den Konfirmandinnen und Konfirman- den mehr Zeit für das gemeinsame Erleben des christlichen Glaubens zu ermöglichen, hat das Presbyterium die Konfirmationen auf den 29. August 2021 in Thalfang und 5. September 2021 in Morbach gelegt. Impressum: Herausgeber: Evangelische Kirchengemeinde Thalfang-Morbach Redaktion: Pfr. Florian Brödner (verantwortlich), H. Liese, G. Günter, J. Robert, S. Kiefer, M. Schmidt, C. Paulussen Titelfoto: H. Liese Druck: Gemeindebriefdruckerei in Gr. Oesingen (Auflage 2500) 18
Freud & Leid Ulrike Heinzig-Mösle, geb. Heinzig Thalfang 20.11.2020 70 Jahre Hedwig Schmidt, Immert 18.12.2020 99 Jahre Erich Treibler Rorodt 22.12.2020 91 Jahre Alina Schuler, geb. Teske Thalfang 12.01.2021 90 Jahre Helma Seiferheld, geb. Borgsmüller Bochum 29.01.2021 88 Jahre Peter Hahn M‘-Hunolstein 05.03.2021 65 Jahre „Fürchte dich nicht, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir.“ (Jesaja 43,1) Foto: Horst Liese 19
Foto: Horst Liese Kontaktadressen: Pfarrer Dr. Tobias Schreiber Pfarrer Florian Brödner Thalfang Morbach, Deuselbach Tel.: 06504-8482 Am Bildchen 7, 54497 Morbach Mail: tobias.schreiber@ekir.de Tel.: 06533-4499, Fax: 959499 E-Mail: broedner.thalfang@ekkt.de Gemeindebüro Thalfang: Gemeindebüro Morbach: Manfred Schmidt Nicole Fuhr Gemeindesekretär Gemeindesekretärin telefonisch erreichbar: telefonisch erreichbar: Mo-Do 18-20 Uhr , Fr 10-14 Uhr Di + Fr 10-13 Uhr Tel.: 06504-950798 Tel.: 06533-4499 Mail: manfred.schmidt.1@ekir.de Mail: nicole.fuhr@ekir.de Dipl. Soz. Dorothea Deichert-Müller Diakonin Nicole Günter Diakonie-Beratungsstelle Tel.: 06533-959818 Kirchgasse 5, 54424 Thalfang Mail: nicole.guenter@ekir.de Tel.: 06504-721 Sabine Schneider Homepage: www.kgtm.de Küsterin (Thalfang) 20 Tel.: 06504-8377
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