Sparkassen in Baden-Württemberg: Starkes Kundengeschäft prägt Ergebnis - Geschäftsbericht 2016 - SVBW
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Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg Sitz: Stuttgart Mitarbeiter: 340 51 Sparkassen in Baden-Württemberg Geschäftsstellen: 2.150 Kundeneinlagen: 130,2 Mrd. EUR Mitarbeiter: 33.810 Kundenkredite: 118,7 Mrd. EUR Bilanzsumme: 183,4 Mrd. EUR Landesbank Baden-Württemberg Stuttgart / Karlsruhe / Mannheim / Mainz Konzernbilanzsumme: 244 Mrd. EUR (nach IFRS, 31.12.2016) 40,534% Mitarbeiter: 10.840 (31.12.2016) Landesbausparkasse Südwest Stuttgart / Karlsruhe / Mainz 87,5% Bilanzsumme: 17,8 Mrd. EUR Mitarbeiter: Innendienst 1.120 / Außendienst 630 SV SparkassenVersicherung Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz SV Holding AG Stuttgart (Konzern) 63,3% Bilanzsumme: 28 Mrd. EUR (nach IFRS) Konzern: Gebuchte Bruttobeiträge: 3,4 Mrd. EUR Mitarbeiter: Innendienst 2.780, Außendienst 1.940 Deutsche Leasing DekaBank Deutsche Girozentrale 18,8% 15,84% Bad Homburg Frankfurt a.M. Bilanzsumme: 18,7 Mrd. EUR (30.09.2016) Bilanzsumme: 86 Mrd. EUR (n. IFRS, 31.12.2016) Mitarbeiter: 2.480 (30.09.2016) Mitarbeiter: 4.560 (31.12.2016) Finanz Informatik GmbH & Co. KG Deutscher Sparkassenverlag, Stuttgart S04_0006 16,5% 10,8% Frankfurt a.M. Gruppenumsatz unkonsolidiert: 900 Mio. EUR Umsatz: 1,7 Mrd. EUR (31.12.2015), Mitarb.: 3.720 Mitarbeiter: 2.240 © SVBW - Stand 01.04.2017 Alle Daten vorläufig!
Vorwort Sparkassen in Baden-Württemberg: Starkes Kundengeschäft prägt Ergebnis Für die Sparkassen in Baden-Württem- wollen wir dies so lange wie irgend berg verlief das Jahr 2016 trotz der an- möglich verhindern. haltenden extremen Niedrigzinsphase ordentlich. Unsere Sparkassen haben Breiten Raum in der Verbandsarbeit sich gut behauptet und erreichen solide nahm auch 2016 die Regulierung des Ergebnisse. Die Nullzinspolitik der EZB, Finanzmarkts ein. Wir erleben hier eine die Digitalisierung und die ausufernde ungebremste Welle von immer neuen Regulierung: Das sind aktuell die großen Vorschriften. Gemeinsam mit dem Themen der Sparkassen. baden-württembergischen Handwerks- tag und dem Industrie- und Handels- Das Ergebnis des Jahres 2016 war von kammertag sowie dem baden-württem- einem stark wachsenden Kundenge- bergischen Genossenschaftsverband schäft geprägt. Kundeneinlagen und haben wir daher ein gemeinsames Kundenkredite stiegen überproportio- Positionspapier erarbeitet. Darin for- nal. Der Bestand der Kundeneinlagen dern wir eine Regulierung mit Augen- LVWXP¬0LOOLDUGHQ(XURJHZDFKVHQ maß, mehr Verständnis für die Bedürf- $P¬'H]HPEHUYHUWUDXWHQGLH nisse von kleineren und mittelgroßen Menschen in Baden-Württemberg ihren Unternehmen und die Sicherung der Sparkassen 130,2 Milliarden Euro an. Kreditfinanzierung des Mittelstands. Damit wurde erstmals die 130-Milliar- den-Marke überschritten. Zum Erfolg unserer Sparkassen und der ganzen Finanzgruppe haben auch Einmal mehr spiegelt sich in den hohen 2016 wieder viele beigetragen – unsere Zuwachsraten das Vertrauen in die Kunden, deren großes Vertrauen für uns Sicherheit der Sparkassen. Gleichzeitig Ansporn ist, die Mitglieder der Gremien wissen die Kunden, dass wir so lange und die rund 50.000 Mitarbeiterinnen wie möglich auf Negativzinsen verzichten und Mitarbeiter. Allen danke ich für ihren werden, obwohl wir diese bei einer rein großen Einsatz. betriebswirtschaftlichen Betrachtung schon heute verlangen müssten. Ledig- Stuttgart, im April 2017 lich bei großen Einlagesummen, ins- besondere von Firmenkunden, folgen einige Sparkassen dem Beispiel anderer Finanzinstitute und erheben Verwahrent- Peter Schneider gelte. Im breiten Privatkundengeschäft Präsident 1
Die Sparkassen in Baden-Württemberg (Stand: April 2017) Rhein Neckar Nord Tauberfranken Neckartal-Odenwald Heidelberg Hohenlohe- kreis Kraichgau Heilbronn Schwäbisch Hall- Crailsheim Karlsruhe Ludwigsburg Rastatt-Gernsbach Waiblingen Ostalb Baden-Baden Gaggenau Pforzheim LBBW Calw Stuttgart Ra-Ge Bühl * Hanauerland Böblingen Esslingen- Göppingen Heidenheim Nürtingen Offenburg/ Ortenau Freudenstadt Tübingen Gengenbach Reutlingen Ulm Haslach- Wolfach Zell Zollernalb Rottweil Freiburg- Nördlicher Breisgau Schwarzwald- Biberach Baar Tuttlingen Sigmaringen P-M Staufen- Pfullendorf- Breisach Hochschwarzwald Meßkirch Mark- Ravensburg gràHU St. Bonndorf- Hegau- Salem- land Blasien Wiesental Stühlingen Bodensee Heiligen- berg Stand: 1. Jan. 2017 Hochrhein Engen- Bodensee Gottmadingen Reichenau Lörrach-Rheinfelden * Auf dem Gebiet der Landeshauptstadt Stuttgart erfüllt die LBBW (BW-Bank) die Aufgaben einer Sparkasse. 2
Inhalt Inhalt Chronik 2016 Die Sparkassen-Finanzgruppe: 'DV-DKULPhEHUEOLFN Ein starker Verbund /DQGHVEDQN%DGHQ:UWWHPEHUJ Sparkassen in /%66GZHVW Baden-Württemberg 2016 11 696SDUNDVVHQ9HUVLFKHUXQJ Der Sparkassenverband – Deka-Gruppe 50 Dienstleister für die Sparkassen Deutsche Leasing 51 Der Sparkassenverband DSV-Gruppe 52 %DGHQ:UWWHPEHUJ Finanz Informatik 53 Große Baden-Württembergische Sparkassenmedaille 16 Sparkassen – Einfach anders – aktiv für die Gesellschaft 26. Deutscher Sparkassentag 17 Gründerpreis 2016 3DUWQHUVFKDIWPLW%XUXQGL der Sparkassen-Finanzgruppe 56 Barrierefreie Bankdienstleistungen – ' HXWVFKHU*UQGHUSUHLVIU6FKOHU 6SDUNDVVHQVLQGIUDOOHGD 3ODQVSLHO%|UVH Gemeinsames Positionspapier Vorbild sein 60 der Wirtschaftsverbände 20 Eliteschulen des Sports 61 Diskussionsabend in der Akademie 22 Große Landesausstellung: .RPPXQDOIRUXP Die Schwaben 62 Sparkassenakademie 26 Große Landesausstellung: Ehemalige Sparkassenakademie: Naturdetektive 63 6SDWHQVWLFKIUQHXHV6WDGWTXDUWLHU .XOWXUODQGVFKDIWVSUHLV 6FKOLFKWXQJVVWHOOH Jugend musiziert 66 Rechtsabteilung 30 Unser Engagement auf einen Blick 67 Unternehmensberatung 32 Betrieb 33 Die baden-württembergischen Banksteuerung Sparkassen und der Sparkassenverband im Überblick Energetische Gebäudesanierung: Ministerium und SVBW verlängern Die baden-württembergischen Kooperation 36 Sparkassen 70 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 37 Statistische Übersichten 76 0HVVHQXQG$NWLRQVZRFKHQ Die Organe und Ausschüsse GHV6SDUNDVVHQYHUEDQGV 3UIXQJHQXQG6WHXHUEHUDWXQJ 9HUEDQGVYRUVWDQG In memoriam – die Verstorbenen $XVVFKVVH des Jahres 2016 ,QWHUQH9HUEDQGVRUJDQLVDWLRQ 3
Chronik Chronik 2016 -DQXDU9HUEDQGVYHUVDPPOXQJ 27. Verbandsversammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg in der Sparkassenakademie in Stuttgart. Im Mittelpunkt steht die Fusion der Landesbausparkassen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zur Landes- bausparkasse Südwest. 3. Februar: Jahrespressekonferenz Vorstellung des Jahresergebnisses 2015 der Sparkassen in Baden-Württemberg. ELV$SULO'HXWVFKHU6SDUNDVVHQWDJ in Düsseldorf. Unter anderem mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Vizekanzler Sigmar Gabriel, Bundesbankpräsident Dr. Jens Weidmann XQG'6*93UlVLGHQW*HRUJ¬)DKUHQVFKRQ -XQL'LVNXVVLRQVDEHQG]XU.DSLWDOPDUNWXQLRQ und zur Zukunft der Mittelstandsfinanzierung in der Sparkassenakademie. Unter anderem mit dem Europa- abgeordneten Dr. Andreas Schwab und Prof. Dr. Hans-Peter Burghof YRQ¬GHU8QLYHUVLWlW+RKHQKHLP 30. Juni: Gründerpreis Baden-Württemberg Verleihung des Gründerpreises der Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg in der Sparkassenakademie mit Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL. 5. Juli: Gemeinsames Positionspapier Unter der Überschrift „Mittelstand stärken – Kredit- finanzierung sichern – Finanzmarktregulierung anpassen“ stellen der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT), der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK), der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) und der Sparkassenverband Baden- Württemberg (SVBW) ein gemeinsames Positions- papier vor.
21. Juli: Verbandsversammlung 9HUEDQGVYHUVDPPOXQJGHV6SDUNDVVHQYHUEDQGV%DGHQ:UWWHPEHUJLQGHU6SDUNDVVHQDNDGHPLHLQ6WXWWJDUW 22. Juli: Spatenstich für neues Stadtquartier auf dem Gelände der ehemaligen Sparkassenakademie in Rastatt. 26. Juli: Pressegespräch Die Halbjahres-Zahlen der Sparkassen in Baden-Württemberg werden vorgestellt. 26. August: Start für die LBS Südwest Die LBS Baden-Württemberg und die LBS Rheinland-Pfalz fusionieren zur größten deutschen Landesbausparkasse, der LBS Südwest. 27. September: Förderung für Burundi wird ausgebaut Der Verbandsvorstand beschließt, die Bildungsakademie für Mikrofinanzen in Burundi weiterhin zu fördern. Bei einem Pressegespräch stellen der Leiter der Akademie, Adams Sinarinzi, und der Geschäftsführer der Spar- kassenstiftung für internationale Kooperation, Niclaus Bergmann, das Projekt vor. 11. Oktober: Kommunalforum im Kongresszentrum in Baden-Baden zum Thema „Integration“ mit der Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration, Bärbl Mielich. 11. Oktober: Kulturlandschaftspreis in Mössingen mit der Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, und dem Schwäbischen Heimatbund. 5
Die Sparkasse Neckartal-Odenwald feierte am 30. Juni 2016 in der Alten Mälzerei in Mosbach mit einem abwechslungsreichen Programm im Rahmen eines Festaktes das Jubiläum „150 Jahre Sparkasse in Mosbach“. Den musikalischen Höhepunkt der Feier bildete die Junge Philharmonie Neckartal-Odenwald. Die jungen Musikerinnen und Musiker begeisterten die zahlreichen Gäste. Foto: Fotostudio Kapferer, Mosbach 6
Unsere Sparkassen – Gut für Baden-Württemberg Die Sparkassen in Baden-Württemberg haben das Jahr 2016 gut gemeistert. Sowohl bei den Kundeneinlagen als auch bei den Krediten für den Mittelstand konnten sie die sehr guten Werte der vergangenen Jahre noch einmal steigern. Das Geschäftsjahr war geprägt vom Vertrauen der Kunden in die Sparkassen. Dies gilt für die Sicherheit der Ersparnisse genauso wie für die Zuverlässigkeit als Partner im Kreditgeschäft. 7
Sparkassen in Baden-Württemberg 2016 Sparkassen 2016: Starkes Kundengeschäft prägt Ergebnis Für die Sparkassen in Baden-Württem- 2016 kauften die Kunden bei den Spar- berg verlief das Jahr 2016 trotz der an- kassen Wertpapiere für 7,7 Milliarden haltenden extremen Niedrigzinsphase Euro und verkauften Papiere im Wert von ordentlich. Die Nullzinspolitik der EZB, 6,6 Milliarden Euro. Die Wertpapierkäufe die Digitalisierung und die ausufernde übertrafen damit die Verkäufe um Regulierung: Das waren und sind die 1,15 Milliarden Euro. Der Wertpapierum- großen Themen der Sparkassen. satz (Käufe plus Verkäufe) ging 2016 um 0LOOLDUGHQ(XURDXI0LOOLDUGHQ Das Ergebnis des Jahres 2016 war von Euro zurück. Er ist jedoch immer noch einem stark wachsenden Kundengeschäft K|KHUDOVLQGHQ-DKUHQELV geprägt. Kundeneinlagen und Kunden- kredite stiegen überproportional. Die Am 31. Dezember 2016 hatten die Spar- Bilanzsumme der Sparkassen in Baden- NDVVHQ0LOOLDUGHQ(XURYHUOLHKHQ Württemberg betrug zum 31. Dezember Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Kre- 0LOOLDUGHQ(XUR9HUJOLFKHQPLW ditvolumen erneut gesteigert werden – GHP9RUMDKUHVZHUWYRQ0LOOLDUGHQ diesmal um knapp 5,1 Milliarden Euro – Euro ist dies ein deutlicher Zuwachs GDVHQWVSULFKW3UR]HQW YRQ¬0LOOLDUGHQ(XUR'LH6SDUNDVVHQ reduzierten weiter das Interbankenge- Die Kredite an Unternehmen und Selbst- schäft – diesmal um 2,0 Milliarden Euro. ständige steigen seit Jahren kontinuier- Zugleich wuchs das Kundengeschäft um lich an – 2016 um 5,3 Prozent. Dies ist 0LOOLDUGHQ(XUR 2016 ist der Bestand der Kundeneinlagen Die Kundeneinlagen der Sparkassen nach Kundengruppen bei den Sparkassen erneut überdurch- VFKQLWWOLFKJHZDFKVHQ²XP¬0LOOLDUGHQ So verteilen sich die Einlagen der Sparkassen auf die Kundengruppen (darunter Veränderung gegenüber Dezember 2015) Euro'LHVLVWHLQ3OXVYRQ¬3UR]HQW =XP6WLFKWDJGHP¬'H]HPEHU 0UGó 0UGó vertrauten die Menschen in Baden-Würt- temberg ihren Sparkassen 130,2 Milliar- den Euro an. Damit wurde erstmals die 130-Milliarden-Marke überschritten. ¬¬¬3ULYDWSHUVRQHQ 0UGó ¬¬¬8QWHUQHKPHQXQG Bei den Privatkunden konnten die Ein- Selbstständige ODJHQXP0LOOLDUGHQ(XURJHVWHLJHUW 0UGó ¬¬¬|IIHQWOLFKH+DXVKDOWH ZHUGHQ HLQ3OXVYRQ3UR]HQW ¬¬¬6RQVWLJH Gleichzeitig haben die Unternehmens- kunden ihre Einlagen um 1,1 Milliarden Euro gesteigert (ein Plus von 5,0 Pro- zent).
der höchste Zuwachs seit dem Krisenjahr 'DPDOVKDEHQGLH6SDUNDVVHQ Kredite der Sparkassen nach Kundengruppen durch eine starke Ausweitung ihrer Kre- dite eine Kreditklemme verhindert. So verteilen sich die Kredite auf die einzelnen Kundengruppen (darunter Veränderung gegenüber Dezember 2015) Im Jahr 2016 wurden neue Darlehens- 0UGó 0UGó beträge in Höhe von 12,6 Milliarden Euro an Unternehmen und Selbstständige zu- gesagt. Tatsächlich ausgezahlt wurden 0LOOLDUGHQ(XUR'LH=DKOHQVSLHJHOQ ¬¬¬3ULYDWSHUVRQHQ die sehr gute Verfassung und die Dyna- ¬¬¬8QWHUQHKPHQXQG mik der Wirtschaft in Baden-Württem- Selbstständige 0UGó 0UGó berg. Seit 2005 stiegen die Kredite an ¬¬¬|IIHQWOLFKH+DXVKDOWH Unternehmen und Selbstständige bei ¬¬¬6RQVWLJH den Sparkassen in Baden-Württemberg XPEHU3UR]HQW'LH6SDUNDVVHQLQ Baden-Württemberg bleiben ein verläss- licher und leistungsstarker Finanzpart- ner für den baden-württembergischen Mittelstand. VLFK¬EHVFKOHXQLJHQGDGLH6SDUNDVVHQ die Nullzins-Politik der EZB immer Weiterhin mit großer Dynamik ent- schlechter ausgleichen können. wickelte sich der Markt für Immo- bilienkredite. Der Bestand wuchs um Der Ordentliche Ertrag steigt leicht um 3UR]HQWDXI0LOOLDUGHQ(XUR 0LOOLRQHQ(XURDXI0LOOLDUGHQ ]XP'H]HPEHUhEHU3UR Dank zahlreicher Sparmaßnahmen der zent der Summe entfallen auf Kre- Sparkassen konnte der Ordentliche dite für den privaten Wohnungsbau Aufwand stabil gehalten werden – bei 0LOOLDUGHQ(XUR %DXWUlJHUXQG 0LOOLDUGHQ(XUR'LH=DKOHQ]HLJHQ andere Unternehmen haben bei den dass die Sparkassen schnell und effi- Sparkassen rund 11,3 Milliarden Euro zient auf die Nullzins-Politik der EZB Eine Zusammenfassung ausgeliehen. reagiert haben. Aber sie können auf der Pressekonferenz, in Dauer nicht alle Rückgänge ausgleichen. der Sparkassenpräsident Ertragslage 2016 Beim Druck auf das Zinsergebnis zeich- Peter Schneider und Verbandsgeschäftsführer Der Zinsüberschuss lag 2016 bei net sich keine Veränderung ab. Gleich- Dr. Joachim Herrmann ¬0LOOLDUGHQ(XURXQGGDPLWUXQG zeitig ist das Potential beim Ordentlichen die Ergebnisse der Spar- ¬0LOOLRQHQ(XURXQWHUGHP:HUW Ertrag zu gering. Hinzu kommen höhere kassen vorgestellt haben, sehen Sie im YouTube- YRQ¬'HU=LQVEHUVFKXVVLVWGLH Kosten durch neue Regulierungsvor- Kanal des Sparkassen- Haupt-Ertragsquelle der Sparkassen. haben und stetig steigende Investitions- verbands: Diese rückläufige Entwicklung wird kosten für die Digitalisierung. www.youtube.de/svbwdeu
Sparkassen in Baden-Württemberg 2016 Die Kosten-Ertrags-Relation (Cost-In- KlQJLJHQ6WHXHUQ 3URJQRVH0LOOLR come-Ratio – CIR) lag 2016 im Durch- nen Euro) steht am Ende ein Jahres- schnitt aller Sparkassen in Baden- ergebnis (verfügbarer Gewinn) von Württemberg bei 62,3 Prozent. Um ¬0LOOLDUGHQ(XUR HLQHQ¬(XUR]XYHUGLHQHQPXVVWHQGLH Sparkassen im vergangenen Jahr also Die Digitalisierung der Bankgeschäfte ist gut 62 Cent aufwenden. eine große Herausforderung, der sich die Sparkassen stellen. So hat sich die Zahl Aufgrund des gesunkenen Zinsüber- der Privatkunden, die über das Internet schusses sank 2016 auch das Be- mittels PC, Tablet oder Smartphone auf triebsergebnis vor Bewertung von ihr Konto zugreifen, inzwischen auf rund 1,75 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf 3UR]HQWHUK|KW%HLGHQ)LUPHQNXQ jetzt 1,65 Milliarden Euro. Innerhalb den sind es sogar 72 Prozent. von fünf Jahren sind die Ergebnisse der Sparkassen in Baden-Württemberg Über das Smartphone greifen Kunden um rund 230 Millionen Euro zurück- mit der Sparkassen-App im Schnitt zwan- gegangen. zigmal pro Monat auf ihr Konto zu. Das klassische Onlinebanking nutzen Kun- Allerdings ergeben sich – im vierten den im Schnitt zehnmal im Monat. Zum -DKU¬LQ)ROJH²=XVFKUHLEXQJHQLP Geldautomaten kommen sie zweimal im Bewertungsbereich, so dass das Be- Monat und in die klassische Filiale ein- triebsergebnis nach Bewertung mit mal – wohlgemerkt im Jahr. Daher ist es ¬0LOOLDUGHQ(XURHUQHXWK|KHUOLHJW verständlich, dass Sparkassen kaum als das Betriebsergebnis vor Bewertung. mehr besuchte Filialen schließen, denn 2016 war damit wieder ein Ausnahme- inzwischen haben viele Kunden ihre jahr mit Zuschreibungen bei der Bewer- eigene kleine Filiale mittels Smartphone tung von Wertpapieren und Krediten. in der Hosentasche. Die Sparkassen Aufgrund gesetzlicher Vorschriften werden auch weiter stark in der Fläche müssen Finanzinstitute bei einer guten präsent bleiben und sich nicht nur auf Wirtschaftslage ihrer Kreditnehmer die die großen Städte konzentrieren. Ende in früheren Jahren gebildete Risiko- 2016 betrieben die Sparkassen in vorsorge nach und nach auflösen. Da die %DGHQ:UWWHPEHUJ)LOLDOHQ Sparkassen dies nun im vierten Jahr in Folge tun, liegt der Bestand der Risiko- Gleichzeitig investieren die Sparkassen vorsorge für mögliche Kreditausfälle in- weiterhin stark in die Digitalisierung. zwischen auf einem historisch niedrigen 6R¬ZXUGHGLH6SDUNDVVHQ$SSGLHEHU Niveau. 5,5 Millionen Kunden nutzen, um das in- novative Bezahlsystem Kwitt erweitert. Nach Abzug des neutralen Ergebnisses Mit diesem System sind sichere Über- 0LOOLRQHQ(XUR XQGGHUJHZLQQDE- weisungen von Handy zu Handy ohne 10
Geschäftsentwicklung im Überblick Bestand am Veränderungen im Jahr 31.12.2016 2016 2015 Mio. € % Mio. € % Mio. € % Spareinlagen -1,3 Eigenemissionen -23,0 Termingelder 2,2 -766 -16,1 Sichteinlagen 7.270 10,7 6.021 Verbindlichkeiten gegen Kunden 130.206 71,0 Verbindlichkeiten gegen Kreditinstitute 30.216 16,5 -3,5 -2.726 Wechselkredite 6 0,0 -1 kurzfristige Forderungen 7.357 -255 -726 mittelfristige Forderungen 6.662 3,6 1,5 2,3 langfristige Forderungen 57,1 5.225 5,3 5.621 6,0 Kredite an Kunden 1) 5.067 5.037 Kredite an Kreditinstitute 2) -17,0 Wertpapiereigenanlagen 1,0 106 0,2 Bilanzsumme 100,0 2,6 0,0 Kenntnisse von IBAN und BIC möglich. paydirekt in ihren Online-Shop inte- 1) einschl. erworbene Schuldscheine und Kwitt startete Ende November. Seitdem griert. Namensschuld- haben sich mehr als 260.000 Nutzer verschreibungen registriert, die die neue Funktion über Die Sparkassen bleiben ein verlässlicher 2) ohne erworbene 170.000 mal genutzt haben. Ebenfalls Partner für Sport, Kultur und Kunst. 2016 Schuldscheine und Namensschuld- gut genutzt wird die neue Möglichkeit haben sie das gesellschaftliche Engage- verschreibungen der Foto-Überweisung. ment im Land mit 50,3 Millionen Euro JHI|UGHUW$NWXHOOJLEWHV6SDUNDVVHQ Auch das sichere Online-Bezahlsystem Stiftungen in Baden-Württemberg, die paydirekt, mit dem die deutschen Spar- über einen Kapitalstock von 252 Millio- kassen im April 2016 geschlossen in den nen Euro verfügen. Markt gestartet sind, entwickelt sich S RVLWLY5XQG1XW]HUVLQGIU diese Anwendung des Girokontos schon registriert, die Zahl der teilnehmenden Händler nähert sich der 1.000er-Marke. Dabei haben bereits gut die Hälfte der Top 50 Online-Händler in Deutschland 11
Kapitelüberschrift Die Sparkassenakademie am Pariser Platz in Stuttgart entwickelt sich seit ihrer Eröffnung Ende März 2014 zum zentralen Treffpunkt der Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg. Foto: Wolfgang List, www.perfectfotos.de 12 12
Kapitelüberschrift Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen Der Sparkassenverband Baden-Württemberg vertritt die Interessen der Sparkassen und ihrer kommunalen Träger. Der Verband fördert das öffentliche Sparkassenwesen und stärkt die Position der baden-württembergischen Sparkassen als Dienstleister für ihre Kunden. Dabei unterstützt er die Sparkassen bei der Ausrichtung auf veränderte Rahmenbedingungen und ermöglicht den gemeinschaftlichen öffentlichen Auftritt mit den Verbundunternehmen. Er bietet ein umfangreiches Aus- und Fortbildungsprogramm in der Sparkassenakademie. Außerdem prüft der Verband die baden-württembergischen Sparkassen durch seine unabhängige Prüfungsstelle. 13 13
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen Der Sparkassenverband Baden-Württemberg Im Sparkassenverband Baden-Württem- Rechtsaufsicht des Landes Baden- berg (im Weiteren SVBW) waren Ende Württemberg. Rechtsaufsichtsbehörde 2016 insgesamt 52 Sparkassen (seit ist das Innenministerium Baden- 1. Januar 2017 sind es 51 Sparkassen) Württemberg. Für die Sparkassen wird mit rund 2.150 Geschäftsstellen (inklu- die Aufsicht von den zuständigen VLYH6%*HVFKlIWVVWHOOHQ %H Regierungspräsidien ausgeübt. schäftigten und einer Bilanzsumme von 0LOOLDUGHQ(XURXQGLKUHNRPPX- Mitarbeiter nalen Träger zusammengeschlossen. Ende 2016 beschäftigte der Sparkassen- verband Baden-Württemberg 310,5 Mak An der Spitze des SVBW steht der (Mitarbeiterkapazitäten), diese vertei- Verbandsvorsteher, Präsident Peter len sich auf die einzelnen Ressorts wie Schneider. Er repräsentiert und steuert folgt: die Gruppe in den Gremien des SVBW. Sein hauptamtlicher Stellvertreter ist der Verbandsgeschäftsführer Verbandsleitung 72,3 Mak Dr. Joachim Herrmann. Sparkassen- und Ressort 1 präsident Peter Schneider ist Ver- Grundsatz/Recht/ waltungsratsvorsitzender der Landes- Personal und Verwaltung bausparkasse Südwest (LBS). Außer- dem ist er Aufsichtsratsvorsitzender Ressort 2 56,0 Mak der SV SparkassenVersicherung Holding Sparkassenakademie AG (SVH) und Mitglied in den Auf- sichtsräten der Landesbank Baden- Ressort 3 Württemberg (LBBW) sowie der 73,1 Mak Markt, Betrieb und Landesbank Berlin Holding (LBB). Banksteuerung Rechtsform Der SVBW ist eine Körperschaft des 5HVVRUW 0DN öffentlichen Rechts mit Sitz in Stuttgart. Prüfungsstelle Mitglieder Ende Dezember 2016 waren 52 selbst- 2016 legten zwei Mitarbeiterinnen und ständige Sparkassen Mitglied. Diese und zwei Mitarbeiter der Prüfungsstelle er- ihre kommunale Träger sind im SVBW folgreich das Verbandsprüferexamen ab. zusammengeschlossen. Eine Mitarbeiterin legte das Examen zur Steuerberaterin und zwei Mitarbeiter Rechtsaufsicht das Examen zum Wirtschaftsprüfer ab. Die baden-württembergischen Spar- Ein Mitarbeiter der Akademie hat die kassen und der SVBW unterstehen der Masterprüfung of Business abgelegt.
Mitgliedschaften Der SVBW ist Mitglied sowohl beim Weitere wesentliche Beteiligungen Deutschen Sparkassen- und Girover- band e. V., Berlin, als auch beim Deut- – Beteiligungsgesellschaft des Sparkassenverbands schen Sparkassen- und Giroverband Baden-Württemberg mbH & Co. KG, Stuttgart Körperschaft des öffentlichen Rechts, Berlin. – ConCardis GmbH, Eschborn Trägerschaften – Deutscher Sparkassen Verlag GmbH, Stuttgart Der SVBW ist unter anderem Träger der – Finanz Informatik Verwaltungsgesellschaft mbH, Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) Frankfurt am Main PLW 3UR]HQW:HLWHUH7UlJHUGHU LBBW sind das Land Baden-Württem- – Geschäftsführungsgesellschaft mbH des EHUJPLW3UR]HQWGLH/DQGHV Sparkassenverbands Baden-Württemberg, Stuttgart beteiligung Baden-Württemberg GmbH 3UR]HQW GLH6WDGW6WXWWJDUW – Landsiedlung Baden-Württemberg GmbH, Stuttgart 3UR]HQW XQGGLH/%DQN (2,006 Prozent). – LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH, Stuttgart – S-Direkt-Marketing GmbH & Co. KG, Halle 'HU69%:LVW]X3UR]HQW7UlJHU der LBS Südwest. Die weiteren 12,5 – SVBW Beteiligungsgesellschaft mbH, Stuttgart Prozent hält der Sparkassenverband Rheinland-Pfalz. – SI-BW Geschäftsführungsgesellschaft mbH, Stuttgart Neben der Mitträgerschaft bei den – SIZ GmbH, Bonn Verbundunternehmen LBBW und LBS – Sparkassen-Beteiligungen Baden-Württemberg GmbH, sind die Anteile an der SV Sparkassen- Stuttgart Versicherung Holding AG über Betei- ligungsgesellschaften gebündelt, die – „WIRTSCHAFTSPRÜFUNG“ Treuhand-, Revisions- und Unter- YRP¬69%:YHUZDOWHWZHUGHQ nehmensberatungs-Gesellschaft mbH, Wirtschaftsprüfungs- gesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft, Ditzingen – WSV Württembergische Sparkassen-Beteiligungsverwaltungs- gesellschaft mbH, Stuttgart 15
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen Große Baden-Württembergische Sparkassenmedaille Im Jahr 2016 erhielten sechs Persönlich- Mit dieser höchsten Auszeichnung der keiten aus der Sparkassen-Finanzgruppe baden-württembergischen Sparkassen- Baden-Württemberg die Große Baden- organisation werden besondere Württembergische Sparkassenmedaille Leistungen und Verdienste im Spar- in Gold verliehen. kassenwesen gewürdigt. Geehrt wurden in chronologischer Folge der Verleihung: Oberbürgermeister Sparkassendirektor Ivo Gönner Werner Allgöwer -DKUH0LWJOLHGGHV9HUZDOWXQJV 13 Jahre Vorsitzender des rats der Sparkasse Ulm, davon Vorstands der Sparkasse Bodensee 12 Jahre als Vorsitzender geehrt am 22. April 2016 geehrt am 23. Februar 2016 Landrat Sparkassendirektor Heinz Seiffert Karl Ferdinand Langanki 22 Jahre Mitglied des Verwaltungs- hEHU-DKUHVorsitzender des rats der Sparkasse Ulm, davon Vorstands der Sparkasse Bühl 11 Jahre als Vorsitzender bzw. geehrt am 16. März 2016 stv. Vorsitzender geehrt am 26. September 2016 Vorstandsvorsitzender Hans-Jörg Vetter Vorsitzender des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg geehrt am 27. Oktober 2016 Vorstandsvorsitzender Herbert Lehmann -DKUH9RUVLW]HQGHUGHV Vorstands der Sparkasse Staufen-Breisach geehrt am 15. Dezember 2016 16
Einfach anders – 26. Deutscher Sparkassentag in Düsseldorf Alle drei Jahre kommt die Sparkassen- Rund ein Viertel aller Kongressteilneh- Finanzgruppe beim Deutschen Spar- mer kam aus Baden-Württemberg – kassentag zusammen. Das mit einer mit deutlichem Abstand der Spitzenwert Hauptbühne und mehreren Themenforen unter allen Regionalverbänden. So trafen breiter denn je aufgestellte abwechs- sich rund 600 Gäste der baden-württem- lungsreiche Fachprogramm beim bergischen Sparkassen und Verbund- 26. Deutschen Sparkassentag Ende unternehmen im „Hugo Junkers Hangar“ $SULO¬LQ'VVHOGRUIVWHOOWHXQWHUGHP am Flughafen in Mönchengladbach zum Motto „Einfach anders“ die Themen traditionellen „Baden-Württember- Regulierung, Geldpolitik, Digitalisierung gischen Regionalabend“ am Vorabend und Vertrauen in den Mittelpunkt. des Sparkassentags. Zahlreiche hochkarätige Referenten, darunter Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und DSGV-Präsident Georg Fahrenschon, stimmten in ihren Reden, Vorträgen und Podiumsdiskussionen die Teilnehmer darauf ein, trotz vieler Herausforderungen optimistisch in die Zukunft zu blicken. Foto vom Regionalabend: Wolfgang List, www.perfectfotos.com Fotos vom Kongress: DSGV 17
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen Besuch aus dem Partnerland Burundi: Adams Sinarinzi stellt Finanzakademie vor Burundi gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. 60 Prozent der Bevölkerung leben von weniger als 1 Dollar pro Tag. Um den Menschen vor Ort zu helfen, engagiert sich der Sparkassenverband Baden-Württemberg zusammen mit der Sparkassenstiftung für internationale Kooperation seit drei Jahren in dem Land. Zusammen mit dem Mikrofinanz- verband Réseau des Institutions de Microfinance au Burundi (RIM), einer Art Die baden-württembergischen Spar- Gemeinsames Projekt für die Bildungs- örtlichem Sparkassenverband, wird in kassen haben im September 2016 ihr akademie in Burundi. der Hauptstadt Bujumbura eine Bil- (QJDJHPHQWELVYHUOlQJHUW%LVKHU Auf dem Foto dungsakademie aufgebaut. IORVVHQ(XURLQGDV3URMHNW (von links) : Der Leiter :HLWHUH(XURVROOHQGD]XNRP- der Bildungsakademie für Mikrofinanzen in Ziel ist es, der armen Bevölkerung eine men. 100.000 Euro steuert das Burundi, Adams stabile und sichere Versorgung mit Bundesministerium für wirtschaftliche Sinarinzi, der Projekt- Mikrofinanzprodukten zu ermöglichen. Zusammenarbeit bei. 150.000 Euro koordinator beim Sparkassenverband „Dafür brauchen wir gut geschulte Mit- kommen direkt vom RIM in Burundi. Baden-Württemberg, arbeiter, die einen professionellen Be- Dr. Tobias Peylo, eine trieb sicherstellen. Genau hier setzt Die Sparkassengruppe ist nach Ansicht der beiden Experten aus GLH¬$UEHLWGHUQHXHQ$NDGHPLHDQ:LU von Niclaus Bergmann, Geschäftsführer Baden-Württemberg, Julia Peylo, der Ge- I UHXHQXQVVHKU¬EHUGLHWDWNUlIWLJH der Sparkassenstiftung für internationale schäftsführer der Spar- Unterstützung aus Deutschland“, sagt Kooperation, „auch deshalb glaubwürdig kassenstiftung für Adams Sinarinzi. Als lokaler Angestellter in ihrem Engagement, weil wir in die- internationale Koopera- tion, Niclaus Bergmann, der Sparkassenstiftung wird er von sem Land keine eigenen wirtschaftlichen und Präsident Peter der Sparkassen-Finanzgruppe Baden- Interessen vertreten“. Die Stiftung ist Schneider Württemberg mitfinanziert und koor- PLW3URMHNWHQLQ/lQGHUQDNWLY diniert das Projekt vor Ort. Im September Foto: Horst Rudel 2016 war Adams Sinarinzi für zwei Präsident Peter Schneider will mit der Weitere Informationen zum Wochen in Baden-Württemberg. Aufbauarbeit helfen, „der Sparkassen- Thema erhalten Sie bei idee auch in Burundi Geltung zu ver- Dr. Tobias Peylo, Telefon : Konkret geht es bei Mikrofinanz-Pro- schaffen.“ Und noch etwas liegt ihm 0711 127-77952, dukten um Basisversionen von Kredit-, am Herzen: „Dieses Projekt ist ein wich- E-Mail: Spar- und Versicherungsprodukten, etwa tiger Beitrag, um die vielfältigen Flucht- tobias.peylo@sv-bw.de. um Kleinstkredite von 50 oder 100 Euro ursachen durch Lösung der Probleme für eine Näherin, die Stoff braucht, für vor Ort an den Wurzeln zu packen. Mit einen Zimmerer, der Werkzeug benötigt, kleinsten Krediten erhalten viele oder einen Landwirt, der sich Saatgut Menschen in Burundi eine Perspektive anschaffen will. für ein selbstständiges Leben.“
Barrierefreie Bankdienstleistungen – Sparkassen sind für alle da! Seit 2013 besteht die Zielvereinbarung Diese Sparkassen machen mit zu barrierefreien Dienstleistungen zwi- Zielvereinbarung schen dem Sparkassenverband-Baden- zu barrierefreien Dienstleistungen zwischen dem Sparkassenverband Baden-Württemberg und den Organisationen und Selbsthilfegruppen behinderter Menschen Bis zum Redaktionsschluss am :UWWHPEHUJXQG2UJDQLVDWLRQHQ in Baden-Württemberg 31. März 2017 sind 23 Sparkassen und Selbsthilfegruppen behinderter der Zielvereinbarung beigetreten : Menschen in Baden-Württemberg. Viele Bausteine der Zielvereinbarung L A G HILF.EV . • Biberach SE LBW üST r tt e m berg e Baden- sind jedoch inzwischen auch für nicht Landesverband für • Böblingen Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg e.V. beigetretene Institute selbstverständ- • Engen-Gottmadingen lich geworden, z. B. die Barrierefreiheit bei Neu- oder Umbaumaßnahmen, bei • Esslingen-Nürtingen der SB-Ausstattung oder den Online- • Göppingen Angeboten. Gerne können Sie die Broschüre • Hanauerland bei Stephan Schorn In einem Erfahrungsbericht bestätigte anfordern, • Heidelberg Telefon : die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen 0711 127-77390, • Hochschwarzwald exemplarisch die guten Erfahrungen im E-Mail: • Karlsruhe-Ettlingen Umgang mit dem Thema: stephan.schorn@sv-bw.de. • Kraichgau • positives Feedback aus der Öffent- Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie • Lörrach-Rheinfelden lichkeit bei Oliver Klempa, • Bestandteil des gesellschaftlichen Telefon : • Markgräflerland 0711 127-77893, Engagements der Kreissparkasse • Neckartal-Odenwald E-Mail: • Standardisierungen sorgen dafür, dass oliver.klempa@sv-bw.de. • Ravensburg bei frühzeitiger Planung keine zusätz- • Reutlingen lichen Kosten entstehen • Umsetzung in Neubauten ist einfacher; • Rhein-Neckar Nord dabei gilt: je größer das Gebäude, • Salem-Heiligenberg MH¬NRVWHQJQVWLJHU • Schwarzwald-Baar • Maßnahmen dienen nicht nur Men- • Staufen-Breisach schen mit Behinderung; auch andere Nutzer profitieren von den Maßnahmen • Tauberfranken (z. B. breitere Türen, Parkplätze, etc.) • Tübingen • zusätzliche Kosten liegen im Schnitt • Waiblingen bei Neubauten unter 0,5 Prozent der gesamten Baukosten. Bei Maßnahmen • Zollernalb im Bestand liegen die Kosten im Weitere sind herzlich willkommen ! Schnitt bei rund 1,5 Prozent der ge- samten Baukosten.
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen Gemeinsames Positionspapier: Wirtschaftsverbände ziehen an einem Strang Gemeinsames Presse- gespräch am 5. Juli 2016 der Präsidenten Dr. Roman Glaser (BWGV), Dr. Peter Kulitz (BWIHK), Rainer Reichhold (BWHT) und Peter Schneider (SVBW) Foto: Pressefoto Kraufmann, Susanne Kern Angesichts der zunehmenden Regu- Die Beteiligten wiesen darauf hin, dass lierung durch die Europäische Union die 52 Sparkassen und 205 Volks- und fürchten die Dachverbände der Wirt- 5DLIIHLVHQEDQNHQUXQG3UR]HQWGLHVHU Mittelstand stärken – Kreditfinanzierung sichern – Finanzmarktregulierung anpassen Gemeinsames Positionspapier von Handwerkstag, Industrie- und Handelskammertag, schaft in Baden-Württemberg um die Betriebe finanzierten. Die Präsidenten Genossenschaftsverband und Sparkassenverband in Baden-Württemberg Kreditversorgung des Mittelstands. Bei Rainer Reichhold (BWHT), Dr. Peter Kulitz Die Wirtschaft in Baden-Württemberg ist mittelständisch geprägt. Mehr als 99 Prozent der Unternehmen sind kleine und mittlere Unternehmen. Sie bilden das Rückgrat der baden-württembergischen Wirtschaft als Triebfeder für Innovationen, Investitionen, sichere Arbeitsplätze und Wachstum. einer Pressekonferenz in Stuttgart stell- (BWIHK), Dr. Roman Glaser (BWGV) und Sparkassen sowie Volksbanken und Raiffeisenbanken sind in Baden-Württemberg die Hauptfinanzierer des Mittelstands mit einem Marktanteil von rund 80 Prozent. Sie garantieren die Kreditversorgung der kleinen und mittleren Unternehmen. ten deshalb der Handwerkstag (BWHT), Peter Schneider (SVBW) forderten Politik In der Finanzmarktkrise konnte Baden-Württemberg den tiefsten Wirtschaftsein- bruch der Nachkriegszeit schnell überwinden – dank der ausreichenden Kredit- finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen und ihrer Wettbewerbsstärke. Als Reaktion auf die Krise wurden in Europa in den vergangenen Jahren viele neue der Industrie- und Handelskammertag und EU-Kommission auf, „die nationalen, Regulierungsvorgaben zur Stärkung des Finanzsystems und zur Reduzierung der Krisenanfälligkeit auf den Weg gebracht. Dieses Ziel wird von uns ausdrücklich unterstützt. Allerdings berücksichtigen die neuen Regulierungsvorgaben und -vorschläge nur sehr unzureichend, dass die klassische Unternehmenskredit- (BWIHK), der Genossenschaftsverband sehr erfolgreichen Unterschiede nicht finanzierung weder Ursache der Finanzkrise war, noch diese verstärkt hat. Wir haben vielmehr die paradoxe Situation, dass die Regulierung insbesondere erfolgreiche Wirtschaftsstrukturen wie unseren Mittelstand in Baden-Württemberg mit seinen Hauptkreditgebern, den Sparkassen sowie den Volksbanken und (BWGV) und der Sparkassenverband mit dem Rasenmäher wegzumähen“. Raiffeisenbanken, benachteiligt. Da gerade sie sich als besonders stabil in der Krise erwiesen haben, kann das nicht im Sinne des Gesetzgebers sein. Wachstum, Stabilität und Wohlstand hängen auch künftig entscheidend von der Baden-Württemberg (SVBW) ein ge- Das war für die vier Präsidenten auch Gründung und dem langfristigen Erfolg mittelständischer Unternehmen ab, die auf eine verlässliche Kreditfinanzierung durch lokal verankerte Kreditinstitute bauen. Der Handwerkstag, der Industrie- und Handelskammertag, der Genossenschafts- verband und der Sparkassenverband in Baden-Württemberg begrüßen deshalb, meinsames Positionspapier vor. Das eine der zentralen Lehren aus der Brexit- dass die Europäische Kommission der Aufforderung des Europäischen Parlaments gefolgt ist, die Banken- und Finanzmarktregulierung der letzten Jahre zu über- prüfen. Im nächsten Schritt müssen die gewonnenen Erkenntnisse Eingang in die Banken- und Finanzmarktregulierung finden. Konkret fordern wir : Papier richtete sich mit konkreten For- Entscheidung in Großbritannien. derungen an die politisch Verantwort- Das Positionspapier lichen in Stuttgart, Berlin und Brüssel. Die Präsidenten bekannten sich zu der können Sie anfordern beim Pressesprecher des Notwendigkeit, den Finanzsektor zu re- Sparkassenverbands, Hintergrund der gemeinsamen Aktion gulieren. Es dürfe jedoch nicht zu einer Stephan Schorn: waren die wachsenden Belastungen der Vereinheitlichung und einer Transfer- stephan.schorn@sv-bw.de Kreditinstitute durch Regulierung und union kommen, die weder in den Ver- immer schärfere Eigenkapitalvorschrif- trägen zur Europäischen Union vorgese- ten. Überproportional betroffen sind hen, noch demokratisch legitimiert sei. davon Sparkassen sowie Volks- und Die Maxime müsse „Vielfalt statt Einheit“ Raiffeisenbanken. Damit wird die Kredit- lauten, sagte Sparkassenpräsident YHUVRUJXQJGHUPLWWHOVWlQGL- Schneider. Man wolle nicht andere schen Betriebe im Land gefährdet. Staaten missionieren. Was sich aber in 20
Deutschland bewährt habe, müsse dort Schneider brach eine Lanze für die im Sinne der Subsidiarität weiter gelten. Bewahrung der Einlagensicherung auf Für Sparkassen sowie Volks- und Raif- nationaler Ebene. Ganz im Sinne der feisenbanken, die sich in der Finanzkrise jüngsten Initiative von DSGV-Präsident Die Forderungen der als stabilisierende Faktoren erwiesen Georg Fahrenschon, wies er darauf hin, YLHU9HUElQGH¿QGHQ hätten, dürften nicht die gleichen stren- GDVVQRFKQLFKWDOOHGHU(8/lQGHU Sie zusammengefasst in drei Minuten im gen Vorschriften gelten, wie für große, die Vorgabe erfüllt haben, eine entspre- YouTube-Kanal des risikoreichere Institute. chende EU-Richtlinie zum Einlagen- Sparkassenverbands schutz in nationales Recht umzusetzen. Baden-Württemberg: www.youtube.de/svbwdeu Handwerkspräsident Reichhold betonte, „Europa muss sich an getroffene Verein- dass gerade das Handwerk auf lokale EDUXQJHQKDOWHQ´VDJWHGD]X'U¬*ODVHU Banken angewiesen sei, die man kenne und die einem Betrieb auch in einer „Harmonisierung ja, aber die Einlagen- schwierigen Lage zur Seite stünden. sicherung muss national bleiben“, sagte Ä)U¬HLQHQGXUFKVFKQLWWOLFKHQ+DQG Schneider. Als ermutigend bewerten werksbetrieb kommt eine Kapitalmarkt- die Verbandspräsidenten, dass der Vor- finanzierung in aller Regel nicht in stoß von EU-Kommissionspräsident Frage“, sagte er. Nach Ansicht von Jean-Claude Juncker für eine euro- BWIHK-Präsident Dr. Kulitz muss „die päische Einlagensicherung vorerst ge- Regulierung des Kreditrechts auf die stoppt worden ist und das EU-Parlament tatsächlichen Risikofaktoren konzent- die Banken- und Finanzmarktregulie- riert werden. Sie darf nicht pauschal für rung der letzten Jahre überprüfen will. alle Kreditinstitute gelten.“ Angesichts einer komplexen und teil- weise widersprüchlichen Regulierung, DQ¬GHUQHEHQGHU(XURSHDQ%DQNLQJ Authority (EBA), die Europäische Zen- tralbank (EZB), BaFin, Bundesbank und andere mitwirkten, würden kleine und mittelständische Banken überdurch- schnittlich belastet, meinte BWGV-Prä- VLGHQW'U¬*ODVHU'HUHQ*HVFKlIWVPRGHOO sei einlagenbasiert und insofern eng mit der Realwirtschaft verknüpft. Aber selbst das gereiche den Instituten zum Nach- teil, weil die Einlagen der Kunden meist kurzfristig fällig seien, die Ausleihungen aber langfristig. Die EU versuche auch hier regulierend einzugreifen. 21
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen Diskussionsabend in der Akademie: „Nur Optimismus bringt uns weiter.“ Das Thema brennt unter den Nägeln: Burghof schloss sein Impulsreferat mit Auf der einen Seite schnüren Regu- dem Plädoyer für eine „Einheit in der lierungen den Sparkassen die Luft ab, Vielfalt“. Europa brauche eine vielfältige auf der anderen verdirbt die Null-Zins- Bankenkultur, die sich den unterschiedli- Politik das Geschäft. Bei einem Dis- chen Bedürfnissen anpasse. „Wir benöti- kussionsabend, den die Stabsstelle des gen alles: von der Direktbank bis zur Sparkassenverbands gemeinsam mit Großbank.“ dem Europa-Zentrum Baden-Württem- berg organisiert hatte, ging es um Aus- In der anschließenden Diskussion, die wege aus der Misere. Rund 250 Besu- der Leiter des Brüssel-Büros der Börsen- cher, darunter auch viele Mitarbeiter Zeitung, Dr. Detlef Fechtner, leitete, wur- GHV¬9HUEDQGVNDPHQDP-XQLLQ den die Punkte vertieft. Sparkassenprä- die Sparkassenakademie. sident Peter Schneider und Dr. Gerhard Brandstätter, Präsident des Verwaltungs- Nach der Einführung von Dr. Martin rats der Südtiroler Sparkassen, sprachen Kilgus vom Europa-Zentrum warf für die Sparkassen. Dr. Andreas Schwab, Professor Dr. Hans-Peter Burghof von der Mitglied im Europäischen Parlament, Universität Hohenheim einen kritischen vertrat die Sicht der Politik. Joachim Blick auf das Thema. Gleich zu Beginn Menze, Leiter der Regionalvertretung betonte der Finanzexperte, dass er die der EU-Kommission in München, er- (8DQVLFK¬QLFKWLQ)UDJHVWHOOH(VJHKH läuterte die Sicht der Kommission. nicht um das „Ob“, sondern um das „Wie“. Die explosionsartige Vermehrung Einigkeit bestand von Anfang an da- von Aufsichtsnormen verglich er mit rüber, dass die Regulierungen das ge- einer starken Medizin. Im Bereich der sunde Maß übersteigen. „Das ist nicht mikro- und makroprudenziellen Auf- mehr beherrschbar“, erklärte Andreas sicht sei diese durchaus wirksam. Die Schwab. Es komme darauf an, im Par- systemische Ebene hingegen werde lament nun weitere Politiker zu über- von der Kommission nicht wahrge- zeugen. Außerdem müsse die Kom- nommen. mission jetzt Taten folgen lassen. Zwei Aspekte hob Burghof hervor: „Die Botschaft ist angekommen“, bestä- Zum einen werde die Bankenlandschaft tigte auch Joachim Menze. Er verwies auf homogener. Homogenität sei jedoch den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, kein Merkmal eines stabilen Systems. der für den Ausgleich unterschiedlicher Im Gegenteil: „In der Krise versagt alles Interessen verbindlich sei. gleichzeitig“. Zum anderen steige die Zahl der Fusionen. Es besteht die Gefahr, Gerhard Brandstätter, der auch Vor- dass das Regionalprinzip damit aufgeho- standsmitglied der Vereinigung der ita- ben werde, warnte der Experte. lienischen Banken ist, berichtete von 22
Anregende Podiumsdiskussion (von links): Professor Dr. Hans-Peter Burghof, der Europa-Abgeordnete Dr. Andreas Schwab, der Präsident des Verwaltungsrats der Südtiroler Sparkasse, Dr. Gerhard Brandstätter, Moderator Dr. Detlef Fechtner, der Leiter der Regionalvertretung der EU-Kommission in München, Joachim Menze, sowie Sparkassenpräsident Peter Schneider. Foto: Horst Rudel der Situation in Italien. Dort wurde be- Drittel ihrer Arbeitszeit mit Regulierung UHLWVGHU*URWHLOGHU6SDUNDVVHQ und immer neuen Vorschriften beschäf- zerschlagen und Großbanken einverleibt. tigt. Verärgert zeigte sich Schneider über 9HUEOLHEHQVLQG¬6SDUNDVVHQXQG neue Pläne für noch schärfere Eigen- 6WLIWXQJHQ8QWHUGHQ1DFKWHLOHQGLH kapitalregeln. Sollten die Sparkassen daraus entstanden, hob Brandstätter vor gezwungen sein, ihre Beteiligungen in- allem einen hervor: Die Philanthropie nerhalb des Verbundes mit Kapital zu habe verloren. unterlegen, würde Geld für die Kredit- vergabe fehlen. „Der Mittelstandskredit Zum Diskussionsabend „Das größte Risiko ist die Kombination war nie ein unbeherrschbares Risiko. gibt es verschiedene Filme im YouTube-Kanal des aus Regulatorik und Nullzins-Politik“, Weshalb werden wir hier reguliert? Sparkassenverbands griff Präsident Schneider das zentrale Das ist unser ureigenes Geschäft“, Baden-Württemberg: Thema auf. Vorstände seien heute ein so Schneider. www.youtube.de/svbwdeu 23
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen Kommunalforum 2016 – „Die Integration der Flüchtlinge ist eine historische Aufgabe“ Das Kommunalforum der Sparkassen- Finanzgruppe feierte 2016 ein kleines Jubiläum: Bereits zum 20. Mal fand das Forum im Kongresshaus in Baden-Baden statt. Mit rund 500 Besuchern war die Veranstaltung mit dem Titel „Integration – Chance und Herausforderung für Städte und Gemeinden“ gut besucht – darunter viele Landräte, Oberbürger- meister und über 200 Bürgermeister sowie viele Vertreter der Sparkassen. „In dem Ausnahmezustand, den wir im vergangenen Jahr durch die Flüchtlings- welle erlebt haben, standen die Spar- kassen in Baden-Württemberg in einer besonderen Pflicht und Verantwortung“, sagte Sparkassenpräsident Peter Gruppenbild beim Kommunalforum (von links): der stellvertretende Präsident Schneider in seiner Begrüßung. „Für die des Deutschen Städtetags, Freiburgs Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon, der Vizepräsident des Landtags von Baden-Württemberg, Wilfried Klenk, die Kommunen und Landkreise sind wir Staatssekretärin für Integration, Bärbl Mielich, der Oberbürgermeister von erster Ansprechpartner, wenn es um die Schwäbisch Gmünd, Richard Arnold, Sparkassenpräsident Peter Schneider, Bargeldversorgung und um Girokonten der Präsident des Landkreistags Baden-Württemberg, Landrat Joachim Walter (Landkreis Tübingen), der Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg, für Flüchtlinge geht.“ Rund 80 Prozent Roger Kehle der Konten sind bei den Sparkassen eingerichtet worden. Foto: Wolfgang List, www.perfectfotos.de Dr. Peter Kulitz, Präsident des Baden- Jahren rechnen, bis die Flüchtlinge Württembergischen Industrie- und Deutsch gelernt und eine Ausbildung Handelskammertags, meinte: „Sonntags- abgeschlossen haben“, so Kulitz. reden nutzen nichts. Jeder einzelne muss aktiv werden.“ Ganz konkret habe Dass Integration langfristig angelegt er in seinem Unternehmen eine vakante sein muss, mühsam ist und viel Geld Hausmeisterstelle mit einem Flüchtling kostet, darin stimmte ihm Staatssekre- Interviews mit den besetzt. „Der beste Weg in die Mitte der tärin Bärbl Mielich aus dem Ministerium Präsidenten der kommu- nalen Spitzenverbände Gesellschaft ist Ausbildung und Arbeit.“ für Soziales und Integration zu. In diesem und den Referenten Die IHKs in Baden-Württemberg setzen Zusammenhang verwies sie auf die 312 sowie Beiträge zum elf „Kümmerer“ ein, die junge Flücht- Integrationsbeauftragten, die mittler- Kommunalforum finden Sie im YouTube-Kanal linge in Praktika vermitteln. In einigen weile in Baden-Württemberg arbeiten, des Sparkassenverbands hundert Fällen sei dies bereits gelungen. um die ehrenamtlichen Helfer vor Ort zu Baden-Württemberg: „Man muss aber mit mindestens fünf unterstützen. www.youtube.de/svbwdeu 24
Der Tübinger Landrat Joachim Walter, dringend Unterstützung von Seiten des Präsident des baden-württembergischen Bundes und des Landes“, mahnte Ober- Landkreistages, formulierte in seiner bürgermeister Dr. Dieter Salomon. 5HGHNODUH(UZDUWXQJHQDQ¬GDV/DQG „Die Kommunen verfügen über Instru- Der Politikwissenschaftler und Autor mente, um Integration zu beschleuni- 'U¬6WHIDQ/XIWEHIUFKWHWGDVVGLH gen“, sagte er. „Dafür erwarten wir aber meisten Flüchtlinge trotz aller Versuche auch finanzielle Unterstützung.“ einer dezentralen Unterbringung dahin ziehen werden, „wo die ärmsten Inländer Diese Forderungen teilte Roger Kehle, wohnen“. Diese Konzentration wird zu Präsident des Gemeindetags Baden- einer Verschärfung der Situation für die Politikwissenschaftler Württemberg: „Die Integration der ohnehin benachteiligten einheimischen Dr. Stefan Luft Flüchtlinge ist eine Aufgabe historischen sozial Schwachen beitragen und zu Ausmaßes“, so Kehle. Bei allem Inte- Spannungen im Land führen. grationswillen dürften aber vor Ort be- reits geplante und notwendige Projekte Dr. Dagmar Wolf von der Robert Bosch nicht zurückstehen: „Damit würden wir Stiftung ging auf die Chancen ein, die riskieren, dass die Stimmung innerhalb sich in Kitas und Schulen aufgrund von der Bevölkerung kippt“, betonte Kehle. Vielfalt eröffnen: „Unsere Erfahrungen zeigen, dass Erzieher und Lehrer mit „Kommunen können nicht warten, sie entsprechender Ausbildung die sprach- müssen handeln“, sagte Richard Arnold, lichen und kulturellen Unterschiede der Oberbürgermeister von Schwäbisch Kinder durchaus als Chance begreifen Gmünd. „Daher ist es wichtig, dass und produktiv beim Lernen nutzen.“ Kommunen und Land rasch zu einer Daher hat die Robert Bosch Stiftung Dr. Dagmar Wolf von der Einigung kommen.“ Ferner plädierte er eigene Kurse entwickelt. Robert Bosch Stiftung und Verbandsgeschäftsführer dafür, die Flüchtlinge vom ersten Tag Dr. Joachim Herrmann DQ¬HLQ]XELQGHQÄ:LUOHJHQ:HUWGDUDXI „Bildung ist die schärfste Waffe gegen dass die Menschen nicht nur irgendwo Terrorismus“. Mit diesen klaren Worten ihre Zeit absitzen, sondern sich einbrin- verdeutlichte Uwe Hück, Vorsitzender gen. Dafür machen wir ihnen von Seiten des Betriebsrats der Porsche AG, einen der Stadt entsprechende Angebote.“ der Gründe, warum er sich in seiner Lernstiftung in Pforzheim für Integration Auch die Stadt Freiburg zeigt vorbildhaft, stark macht. Ob jemand ein Flüchtling ist wie Integration voran getrieben werden oder nicht, spielt für Hück keine Rolle. kann. Gutes Beispiel ist das Kompetenz- „Alle Jugendlichen müssen begreifen, center Flüchtlinge, das als zentrale dass sie im Leben nichts geschenkt be- Anlaufstelle für Flüchtlinge eingerichtet kommen. Es bringt nichts, die Leute ein- worden ist, die auf dem Arbeitsmarkt zuschließen und sie zu Weltmeistern im Betriebsratsvorsitzender der Fuß fassen möchten. „Wir brauchen aber Langschlafen auszubilden.“ Porsche AG, Uwe Hück 25
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