Go Europe Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg - Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden ...
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SUBHEAD Go Europe Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg MINISTERIUM FÜR KULTUS, JUGEND UND SPORT 1 GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg
Impressum H ERAU SG EBER: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Thouretstraße 6 70173 Stuttgart Telefon: 0711 279-0 Internet: www.km-bw.de R EDAKTI O N : Referat 55: Europa, überregionale und internationale Angelegenheiten, Bundesrat E-Mail: poststelle@km.kv.bwl.de F OTO S: Alle Bildrechte liegen beim Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Titelseite: ©weyo - stock.adobe.com; S. 4: ©Grecaud Paul - stock.adobe.com, S. 11: wikipedia, Keller, S. 13: ©contrastwerk- statt - Fotolia.com; S. 15: ©micromonkey - Fotolia.com; S. 19: Marcus Gloger; S. 21: ©Antonioguillem - stock.adobe.com; S. 25: ©alexkich - stock.adobe.com; S. 27: andresr - iStockphoto. com; S. 31: Europäischer Wettbewerb/Nina Trautsch, Bildcom- posing aus: Fotolia ©paulrommer, ©tur-ilustration, ©pingebat, ©marisa_; S. 43: Vit Simanek; S. 45: ©AntiMartina - iStock- photo.com; S. 51: Oliver Kötter; S. 59: Kurt Paris - iStockphoto. com; S. 64: ©Lorado - iStockphoto.com GESTALTU N G : Ilona Hirth Grafik Design GmbH D RU CK: Schwäbische Druckerei GmbH Stand: Dezember 2017 Auflagenhöhe: 1000 Stück 2 GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg
I N H A LT Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 I. ERASMUS+ – DAS EU BILDUNGSPROGRAMM (2014 – 2020) Allgemeine Informationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1. Key Action 1 – Lernmobilität von Einzelpersonen 1.1 Mobilitäten zur Lehrerfortbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 1.2 Lernmobilität für Einzelpersonen in der Berufsbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2. Key Action 2 – Zusammenarbeit zur Förderung von Innovation und zum Austausch über bewährte Verfahren 2.1 Schulpartnerschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 II. EUROPA VIRTUELL II.1 eTwinning: Die europäische Plattform für Schulpartnerschaften im Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 II.2 Chat der Welten Baden-Württemberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 II.3 European Schoolnet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 II.4 DOKULIVE-Multimediashow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 III. EUROPÄISCHE WETTBEWERBE III.1 Juvenes Translators . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 III.2 Europäischer Jugendkarlspreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 III.3 Schülerwettbewerb „Generation €uro“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 III.4 Europäischer Wettbewerb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 III.5 Rede über Europa! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 III.6 My Europe – Workshops . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 IV. EUROPA IN DER SCHULE – SCHULE IN EUROPA IV.1 Europawoche und EU-Schulprojekttag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 IV.2 Euroscola . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 IV.3 Rollenspiel „EP-Abgeordneter für einen Tag“ im Parlamentarium, Brüssel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 IV.4 Europa macht Schule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 IV.5 Europa Zentrum Baden-Württemberg: Europa-Tage an Schulen in Baden-Württemberg . . . . . . . . . . . . 46 IV.6 Europa Zentrum Baden-Württemberg: Europe Direct Informationszentrum Stuttgart – Europa auf Französisch – L’Europe en français . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 IV.7 Europäisches Jugendparlament (EJP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 IV.8 Model European Union (MEU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 IV.9 SIMEP – Simulation Europäisches Parlament (Berlin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 IV.10 Rollenspiel zum Europäischen Parlament, Parlamentarium Straßburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 IV.11 EYE – Europäisches Jugendevent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 IV.12 Legeslativity – Das Spiel zur EU-Gesetzgebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg 3
I N H A LT V. STUDIENFAHRTEN, FORTBILDUNG, BILDUNGSREISEN, AUSLANDSPRAKTIKA V.1 Europa Zentrum Baden-Württemberg: Studienfahrten nach Brüssel, Straßburg und Luxemburg . . . . . 58 V.2 Gesamteuropäisches Studienwerk e.V.: Europa vor Ort – Studienfahrten nach Brüssel . . . . . . . . . . . . . 60 V.3 Jugendbildung International . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 V.4 AFS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 V.5 Go.for.Europe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 V.6 Willkommen Türkei! Hoşgeldin Almanya! Deutsch-türkische Schüleraustauschprojekte . . . . . . . . . . . 65 VI. EUROPAMOBIL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 VII. UNTERRICHTSMATERIALIEN ZUM BESTELLEN ODER ZUM DOWNLOAD VII.1 Aus den europäischen Institutionen, aus der Bundes- und Landeszentrale für politische Bildung und aus anderen Organisationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 VII.2 Stiftungen und Vereine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 VIII. EUROPA IN DER WEITERQUALIFIZIERUNG: FORTBILDUNGSANGEBOTE EINZELNER AKTEURE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 4 GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg
VO R W O R T Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, die Europäische Union prägt unseren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Alltag. Für ein Land wie Baden-Württemberg, das im Herzen Europas liegt und als Bundesland die Größe mancher Mitglieds- staaten der EU übersteigt, ist es von besonderer Bedeutung, dass seine Bürgerinnen und Bürger Kenntnisse über Abläufe und Prozesse auf euro- auch für ein europäisches Lebensgefühl. Sie ermög- päischer Ebene erlangen und diese kontinuierlich lichen Lehrer- und Schülerbegegnungen in Europa. ausbauen. Keine andere Initiative hat eine Generation von Bei aller Kritik, der sich die Europäische Union Europäerinnen und Europäer so geprägt. oftmals gegenübersieht, sind sich die meisten Die vorliegende Broschüre „Go Europe – Ein Praxis- Menschen über eines einig: Sie ist das größte handbuch für Schulen in Baden-Württemberg“ gibt Friedensprojekt der Welt. Seit über 70 Jahren leben Hinweise auf Fördermöglichkeiten im Programm wir innerhalb der Europäischen Union ohne Krieg. Erasmus+ und informiert daneben in kompakter Form Viele Menschen auf der ganzen Welt beneiden uns über zahlreiche weitere Angebote, Europa ins Klassen- darum. Ganz besonders dort, wo Konflikte und zimmer zu holen. Die Teilnahme am Europäischen Gewalt den Alltag der Menschen prägen. Wettbewerb, an EU-Projekttagen und Planspielen, an Studienfahrten nach Straßburg, Luxemburg und Im Jahr 2017 jähren sich zwei wichtige europäische Brüssel etwa leisten einen Beitrag, Europa für unsere Meilensteine. Am 25. März 1957 – also vor 60 Jahren Schülerinnen und Schüler erlebbar und erfahrbar zu – schlossen Belgien, die Bundesrepublik Deutschland, machen. Für alle, die das EU-Gesetzgebungsverfahren Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande schon immer einmal auf spielerische Art und Weise in Rom den Vertrag über die Europäische Wirtschafts- erkunden wollten, hat das Europa Zentrum das Spiel gemeinschaft (EWG) und den Vertrag über die Euro- „Legislativity“ entwickelt. Links zu Unterrichtsmateria- päische Atomgemeinschaft (EURATOM), bekannt als lien zum Download oder zum Bestellen kompletieren „Römische Verträge“. Sie gelten als wichtige Etappe die Fülle an Anregungen. auf dem Weg zur Gründung der Europäischen Union und gleichsam als deren Geburtsurkunde. Europa Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine wächst gleichwohl nicht allein aus Verträgen, es inspirierende Lektüre. wächst auch aus der Beteiligung seiner Bürger. Es wird eine Aufgabe der jungen Generation sein, Europa nicht nur zu verwalten, sondern mit neuem Leben zu erfüllen. Dr. Susanne Eisenmann Ministerin für Kultus, Jugend und Sport Vor 30 Jahren begann die Erfolgsgeschichte der euro- des Landes Baden-Württemberg päischen Zusammenarbeit in der Bildung, zunächst an den Hochschulen, im Jahr 1995 folgte der Schul- bereich. Bildung für Europa beginnt im Klassenzim- mer. Bekannt unter den Markennamen Sokrates, Comenius und Erasmus+ stehen diese Programme GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg 5
ERASMUS+ I. Erasmus+ – Das EU Bildungsprogramm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport (2014 – 2020) A LLG EM EI N E I N FO RM ATI O N E N W E R F Ü H RT DAS P RO G R A MM E R AS M US+ D U RC H ? Die Europäische Union hat zwar keine originäre Kompetenz für den Bildungsbereich, aber sie fördert Für ERASMUS+ ist die Europäische Kommission Begegnungen und Austauschmaßnahmen von Schü- zuständig. Sie verwaltet das Gesamtbudget von ca. lern, Auszubildenden, Jugendlichen und Studenten in 14,7 Milliarden EURO und legt laufend Prioritäten, erheblichem Umfang! Dies gilt ebenso für die Berei- Ziele und Kriterien des Programms fest. Darüber che der Erwachsenenbildung und der Weiterbildung. hinaus begleitet und überwacht sie die allgemeine Durchführung und die Evaluierung des Programms Das EU-Programm für allgemeine und berufliche auf europäischer Ebene. Bildung, Jugend und Sport ist am 03. Dezember 2013 vom Rat der Europäischen Union verabschiedet Die Durchführung des Programms ERASMUS+ in worden. Unter dem Dach von ERASMUS+ werden den einzelnen Programmstaaten erfolgt im Wesent- die bisherigen Programme für lebenslanges Lernen lichen im Wege der indirekten Verwaltung, d. h. die LLP 2007–2013, Jugend in Aktion sowie die interna- Europäische Kommission beauftragt so genannte tionalen EU-Hochschulprogramme zusammengefasst Nationale Agenturen mit der Verwaltung der Mittel und neu strukturiert. ERASMUS + führt die bekann- und der Administration des Programms. ten Aktionen COMENIUS und eTwinning mit För- Sie sollen: dermöglichkeiten für den vorschulischen und den angemessen über ERASMUS+ informieren schulischen Bereich einschließlich des Bereichs der die in ihrem Land zu fördernden Projektanträge Lehreraus- und -fortbildung unter teilweise veränder- in einem fairen und transparenten Verfahren ten Bedingungen fort. auswählen die Durchführung des Programms in ihrem Land Im Programmjahr 2017 nehmen neben den 28 EU- überwachen und evaluieren Mitgliedstaaten Island, Liechtenstein, Norwegen, die während des gesamten Verlaufs eines Projekts Türkei und die ehemalige jugoslawische Republik Antragsteller und beteiligte Einrichtungen Mazedonien teil. unterstützen die Verbreitung und die Nutzung der Programmer- gebnisse auf lokaler und nationaler Ebene fördern. 6 GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg
ERASMUS+ WEL CHE INSTITUTI O N EN SI N D FÜ R DI E G EN E H MI G U N G U N D V E RWA LT U N G D E R E UROPÄISCHEN PRO JEKTE ZU STÄN DI G ? In Deutschland gibt es für die Programmadministration vier Nationale Agenturen. Eine für alle Bereiche der Bildungsprogramme gültige Homepage ist: http://www.erasmusplus.de/ Die einzelnen Programme werden in Deutschland von vier unterschiedlichen Einrichtungen in Bonn koordiniert: Hochschulbereich Berufliche Bildung, Allgemeine und berufliche Jugend in Aktion: außer- Erstausbildung und Bildung, Schulbereich schulischer Jugendbereich Weiterbildung DAAD BIBB PAD Jugend für Europa Nationale Agentur für Nationale Agentur Bildung Pädagogischer Austausch- Nationale Agentur für das EU-Hochschulzusammen- für Europa beim Bundes- dienst der Kultusminister- EU-Programm Erasmus+ arbeit im Deutschen institut für Berufsbildung konferenz, Nationale JUGEND IN AKTION: Akademischen Austausch- Agentur für EU-Programme europäische Jugendbegeg- dienst im Schulbereich nungen, transnationale Jugendinitiativen, Euro- päischer Freiwilligendienst etc. erasmus@daad.de na@bibb.de pad@kmk.org jfe@jfemail.de www.eu.daad.de www.na-bibb.de www.kmk-pad.org www.jugend-in-aktion.de/ Kennedyallee 50 Robert-Schuman-Platz 3 Graurheindorfer Str. 157 Godesberger Allee 142–148 53175 Bonn 53175 Bonn 53117 Bonn 53175 Bonn GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg 7
ERASMUS+ E RASM U S + SCHU LBEREI CH – Erwerb von Fähigkeiten und Kompetenzen für ihre D EU TSCHLAN D persönliche Entfaltung und ihrer künftigen Beschäfti- gungschancen in ganz besonderer Weise unterstützen Für den vorschulischen und den schulischen Bereich können. Zusätzlich fördert Mobilität das Zusammen- in Deutschland ist das kompetente Team im Pädago- gehörigkeitsgefühl der Europäer. gischen Austauschdienst (PAD) in Bonn, einer Ab- teilung des Sekretariats der Kultusministerkonferenz Das Programm bietet Schulen aller Schularten eine (KMK), Ansprechpartner der Schulen und Kultus- Vielfalt von Möglichkeiten ihr europäisches bzw. verwaltungen in den Ländern. internationales Profil zu stärken. Der neue institutio- nelle Ansatz nimmt dabei mehr die Schule als Ganzes Der Pädagogische Austauschdienst (PAD) ist als in den Fokus. Dies eröffnet – in weit größerem Maße einzige staatliche Einrichtung in Deutschland im als bislang – den Schulen die Chance, ERASMUS+ Auftrag der Länder für den internationalen Austausch gezielt als Mittel der Schulentwicklung im Kontext und die internationale Zusammenarbeit im Schul- internationaler Öffnung und interkulturellem Lernen bereich tätig. Er betreut seit 1952 im Auftrag der zu nutzen. Auch Schulen, die noch keine Erfahrung Kultusministerien europäische und internationale mit europäischen Bildungsprogrammen gemacht Maßnahmen für den Schulbereich. Seit 1995 ist er haben, sollten sich von einer manchmal bürokratisch auch Nationale Agentur für EU-Programme. Seine anmutenden Antragstellung nicht abschrecken lassen. Arbeit dient dem interkulturellen Dialog und der Zum einen werden die elektronischen Antragsverfah- Völkerverständigung. Der PAD fördert europäische ren immer nutzerfreundlicher, zum anderen stehen und internationale Kompetenz, das Fremdsprachen- Schulen und Lehrkräften erfahrene und engagierte lernen und die Aufgeschlossenheit für die deutsche Moderatorinnen und Moderatoren zur Seite. Sprache und Kultur im Ausland. Die durch die Pro- gramme ermöglichte Zusammenarbeit von Institu- Zuständig ist das Ministerium für Kultus, Jugend tionen und Personen aus dem Schulbereich auf euro- und Sport Baden-Württemberg und dort das Referat päischer und internationaler Ebene soll zur Verbesse- „Europa, überregionale und internationale Ange- rung der Qualität des Lehrens und Lernens führen. legenheiten, Bundesrat“. Eine einfache Kontakt- aufnahme kann unter der E-Mail Adresse Servicetelefon: Beratung (an Wochentagen von 9:00 europa@km.kv.bwl.de erfolgen. Baden-Württemberg bis 15:00 Uhr) zu Erasmus+ Schulbildung hat mit 13 Moderatorinnen und Moderatoren für den 0800 372 76 87 und eTwinning 0800 389 466 464 Schulbereich und vier Moderatoren im Bereich der beruflichen Erstausbildung/Berufsschule ein gut ausgebautes Netz an Ansprechpartnern vor Ort, die E RASM U S+ SCHU LBEREI CH – Informationsveranstaltungen für interessierte Lehr- B ADEN - W Ü RTTEM BERG kräfte und Erzieherinnen und Erzieher anbieten. Sie stehen auch für die individuelle Beratung, z. B. die Viele Schulen in Baden-Württemberg wissen seit Unterstützung bei der Antragstellung, zur Verfügung. langem das Angebot der EU-Bildungsprogramme, bislang vor allem bekannt unter dem Namen COMENIUS, zu schätzen und machen regen Ge- brauch davon. Sie wissen, dass sie damit ihre Schü- lerinnen und Schüler hinsichtlich der Entwicklung von Verständnis und Kenntnis der Vielfalt der europäischen Kulturen und Sprachen sowie beim 8 GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg
ERASMUS+ ANSPRECHPARTN ER I N DEN RP Karlsruhe REGIERUNGSPR ÄSI DI EN Dr. Jürgen Braun Johanna-Wittum-Schule Pforzheim RP Stuttgart Tel.: 07231 394217 Christana Stengel, Tel.: 0711 904-17708; E-Mail: drjuergenbraun@aol.com E-Mail: christana.stengel@rps.bwl.de Omar Hammouda RP Karlsruhe Albertus-Magnus-Gymnasium Ettlingen Michael Flick, Tel.: 0721 926-4460; Tel.: 07243 101354 E-Mail: michael.flick@rpk.bwl.de E-Mail: hammouda.schule@yahoo.de RP Freiburg Jochen Möller, Tel.: 0761 208-6113, Ahlke Saathoff E-Mail: jochen.moeller@rpf.bwl.de Johann-Philipp-Reis-Schule E-Mail: saathoff@erasmusplus-schulbildung.de RP Tübingen Ellen Butzko, Tel.: 07071 757-2130, RP Freiburg E-Mail: ellen.butzko@rpt.bwl.de Claudia Hertz Gymnasium Kenzingen ERASMUS+ MODERATO RI N N EN U N D Tel.: 07644-91130 MODERATOREN – SCHU LBI LDU N G E-Mail: claudia.hertz@gmx.de RP Stuttgart Angelika Stelzer Heidi Ahlers Geschwister-Scholl-Grundschule Gengenbach Conrad-Weiser-Gemeinschaftsschule, Aspach Tel.: 07803 5926 Tel.: 07191 20313 E-Mail: astelzer@estelzer.de Fax: 07191 20007 E-Mail: ahlers@erasmusplus-schulbildung.de RP Tübingen Werner Dietsche Elfriede Frey Graf-Soden-Realschule Friedrichshafen Johannes-Kepler-Realschule Wendlingen Tel.: 07541 37480 Tel.: 07024 9200222 Fax: 07541 374810 Fax: 07024 9200223 E-Mail: wernerdietsche@yahoo.de E-Mail: elfriede.frey@jkr.es.schule-bw.de Kai Nopper Sylvia Hüneke Gemeinschaftsschule Schreienesch Friedrichshafen Kastell-Realschule Welzheim Tel: 07541 301960 Tel.: 07182 938440 E-Mail: nopper@erasmusplus-schulbildung.de E-Mail: sylvia.hueneke@sofortstart.de Ingrid Kriesten Kaufmännische Schule Heidenheim Tel.: 07321 321-7831 Fax: 07321 321-7860 E-Mail: ingrid_kriesten@gmx.de Beatrix Melchinger Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium Tel.: 0711 12272947 E-Mail: melchinger@erasmusplus-schulbildung.de Eberhard Vollmer Kaufmännische Schule Bad-Mergentheim Tel.: 07931 4826-50 E-Mail: vollmer@erasmusplus-schulbildung.de GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg 9
ERASMUS+ ERASM U S+ M O DERATO RI N NE N U N D Volker Kupferschmid (RPK) M O DERATO REN Carl-Benz-Schule Gaggenau – BERU FLI CHE BI LDU N G Tel.: 07225 91678-300 E-Mail: volker.kupferschmid@cbs-gaggenau.de Christiane Spies (Gesamtkoordination) Beatrix Humpert (RPF) Landesakademie für Fortbildung und Personalent- Kaufmännische Schule Lahr wicklung an Schulen Esslingen Tel. 07821 9391-49 Tel.: 0711 930701-57 E-Mail: Beatrix.Humpert@rp-freiburg-abteilung7.de E-Mail: christiane.spies@aka-es.kv.bwl.de Franz-Andreas Steck (RPT) Uwe Peleikis (RPS) Humpis-Schule Ravensburg Kaufmännische Schule I Stuttgart Tel.: 0751 368-300 Tel.: 0711 61927-14 Fax: 0751 368-318 E-Mail: uwe.peleikis@stuttgart.de E-Mail: andreas.steck@humpis-schule.de W ELCHE VO RAU SSETZU N G EN MU S S D I E einem zweistufigen Verfahren evaluiert und erhalten SCHU LE ERFÜ LLEN , U M EI N E N O N L I N E - eine bestimmte Punktzahl. Die Kriterien der Eva- AN TRAG ZU STELLEN ? luation mit Angabe von Punkten für die einzelnen Teile des Projektantrages sind auf den Internetseiten Erstmals ist ein PIC (Personal Identity Code) für die des PAD veröffentlicht und können dort meist einige Schule notwendig. Hinweise zur Registrierung finden Wochen vor dem Termin zur Abgabe der Anträge sich unter: https://www.kmk-pad.org/fileadmin/ eingesehen werden. Dateien/download/v_na/06_Tools/Schaubild_Elekt- ronischeArbeitsmittel.pdf Alle Anträge werden in ERAMUS+ Moderatorinnen und Moderatoren 10 GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg
ERASMUS von Rotterdam Wenn man den Begriff „Erasmus“ in eine bekannte Such- maschine im Internet eingibt, erhält man auf einen Schlag über 12 Millionen Treffer. Allerdings findet sich unter den ersten Fundstellen keine einzige, die sich auf den humanisti- schen Gelehrten Erasmus von Rotterdam aus dem 15. Jahr- hundert bezieht. Wie selbstverständlich verweist die Suchma- schine auf Seiten von Universitäten, des Deutschen Akademi- schen Austauschdiensts, zu Erfahrungsberichten über die WG-Suche in Barcelona oder auf Antragsformulare. Erasmus steht heute vor allem für grenzüberschreitenden Austausch ERASMUS von Rotterdam (Foto: wikipedia) und internationale Erfahrungen von jungen Menschen. zuerst im Haus „Zum Walfisch“ wohnte und sich 1531 – inzwischen wohlhabend – das Haus Zum Kindlein Jesu (Schiffstraße 7, dort steht heute eine Einkaufspassage) kaufte. Im Jahre 1535 kehrte er nach Basel zurück und verstarb dort am 12. Juli 1536. Seine Gebeine ruhen im Basler Münster. Sein Grab mit dem Epitaph aus rotem Kalkstein befand sich ursprünglich im Mittelschiff. Bei der Umgestaltung des Münsters im 19. Jahrhundert wurde das Epitaph an seinen heutigen Standort im Nordseitenschiff versetzt. Teile seines Nachlasses sind im Historischen Museum Basel ausgestellt. Haus zum Walfisch in Freiburg (Foto: Keller) Das hohe Ansehen, das Erasmus bereits zu Lebzeiten ge- noss, zeigt die Tatsache, dass er als katholischer Priester in Erasmus (Desiderius) von Rotterdam (* 27. Oktober 1466/ der Zeit heftigster konfessioneller Auseinandersetzungen im 1467/1469, wahrscheinlich in Rotterdam; † 11./12. Juli 1536 in protestantischen Basler Münster beigesetzt wurde. Basel) war ein bedeutender niederländischer Gelehrter des Erasmus ist einer der bedeutendsten und einflussreichsten europäischen Humanismus. Er war Theologe, Philosoph, Repräsentanten des europäischen Humanismus. Durch sein Philologe und auch Autor zahlreicher Bücher. Von 1495 bis Eintreten für eine moderate Religionsfreiheit nahm er eine 1499 studierte er an der Sorbonne in Paris. In England, wo er humanistische Position jenseits des katholischen wie auch unter anderen Thomas Morus kennenlernte, später auch den des lutherischen Dogmatismus ein. Erasmus zählte zu den jungen Prinzen Heinrich, den späteren König Heinrich VIII., am meisten geachteten Gelehrten seiner Zeit, man nannte entwickelte er sich zum weltgewandten Gelehrten. ihn „den Fürsten der Humanisten“. Er korrespondierte mit Von 1500 bis 1506 hielt er sich abwechselnd in den Nieder- fast allen Herrschern und Päpsten seiner Epoche und wurde landen, in Paris und in England auf. In den Jahren 1506 bis allseits für seine offenen Worte und den brillanten Stil 1509 bereiste er Italien, wo er intensive Studien betrieb und bewundert und geachtet. in Turin zum Doktor der Theologie promovierte. Das Erasmus-Gymnasium Denzlingen in Südbaden beispiels- Von 1514 bis 1529 und von 1535 bis zu seinem Tode lebte und weise verpflichtet sich mit seinem Motto gebildet – weltof- wirkte Erasmus in Basel. Als sich die Reformation in Basel fen – mitmenschlich den Idealen des Humanisten Erasmus durchsetzte, ging er 1529 nach Freiburg im Breisgau, wo er von Rotterdam. GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg 11
KEY ACTION 1 I.1 Key Action 1: Lernmobilität von Einzelpersonen 1.1 Mobilitäten zur Lehrerfortbildung Veranstalter EUROPÄISCHE KOMMISSION Programm- Key Action 1 name „Lernmobilität von Einzelpersonen“ Programm- Diese Aktion soll dazu beitragen, die Qualität der schulischen Bildung zu verbessern, skizzierung indem Lehrkräfte aller Fächer und Schularten die Möglichkeit erhalten, an Fortbil- dungsmaßnahmen in einem anderen Land teilzunehmen. Auf diese Weise erhalten die Teilnehmer Anreize, ihre praktischen Unterrichts-, Coaching-, Beratungs- und Managementfähigkeiten und -kenntnisse zu verbessern und umfassendere Einblicke in die Schulbildung in Europa zu gewinnen. Die Maßnahmen müssen im Einklang mit der schulischen Qualitätsentwicklung der eigenen Schule stehen und es muss ein europäischer Schulentwicklungsplan definiert werden („European Development Plan“), an deren Umsetzung die Lehrkräfte mitwirken. Die Fortbildungsmaßnahme muss einen starken europäischen Fokus hinsichtlich des Themas, des Trainers- und des Teilnehmerprofils aufweisen. Zielgruppe Lehrkräfte aller Fächer und Schularten, Erzieherinnen und Erzieher, Schulleiter/-in- nen und pädagogisches Personal. Die entsendende Organisation (Antragstellerin) muss eine Schule sein. Als aufnehmende Organisationen kommen in Betracht: Schulen oder auf dem Arbeitsmarkt oder in den Bereichen allgemeine und berufliche Bildung tätige Organisationen (z.B. Einrichtungen zur beruflichen Bildung, öffentliche oder private Unternehmen, Organisationen, die Kurse anbieten, Sozialpartner) Kontakt- Nationale Agentur im Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz daten und (NA im PAD) Ansprech- Postfach 2240 partner 53012 Bonn Tel.: 0800 372 76 87 E-Mail: ka1-schulbildung@kmk.org Homepage: www.kmk-pad.org Lehrkräfte in der dualen Ausbildung können über das Bundesinstitut für Berufsbil- dung (BiBB) Anträge stellen. Gesamtkoordination für Baden-Württemberg: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Referat Europa, überregionale und internationale Angelegenheiten, Bundesrat Postfach 10 34 42 70029 Stuttgart Tel.: 0711 279-2646 Fax: 0711 279-4121 E-Mail: europa@km.kv.bwl.de 12 GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg
KEY ACTION 1 Bewerbungs- Antragsverfahren und Antragstermine hinweise und Die Antragstellung erfolgt einmal jährlich im Februar im Online-Verfahren. Hinweise -fristen hierzu findet man unter. http://www.kmk-pad.org/programme/erasmus/leitaktion-1.html. Zur Antragstellung ist eine Zugangsberechtigungen zu den im Programm Erasmus+ verwendeten Online-Portalen notwendig. Hierzu muss ein Nutzerkonto bei EU Login (vormals ECAS) angelegt werden.. Hilfestellung bietet der PAD auf seinen Webseiten an unter: https://www.kmk-pad.org/programme/erasmusplus/leitaktion-1-fortbil- dung/it-werkzeuge/benutzerkonto-eu-login.html Wichtige Kriterien bei der Bewertung der Anträge sind die Stärkung der Europakom- petenz in der beruflichen Entwicklung der Teilnehmer und die Einbettung der Gesamtmaßnahme in die Schulentwicklungsplanung im Kontext einer Stärkung des europäischen Profils der beantragenden Stelle. Förderfähige Bezuschusst wird die Teilnahme an folgenden Angeboten: Maßnahmen Job Shadowing oder Hospitation bei einer anderen Schule bzw. vorschulischen Einrichtung oder an einer für die Schulbildung relevanten Einrichtung in einem Programmstaat Fortbildung von Lehrkräften oder pädagogischem Personal in einem Programmstaat durch Teilnahme an einem strukturierten Kurs oder an einer europäischen Konferenz (keine Teilnahme an Messen) Unterrichtstätigkeit: Entsenden einer Lehrkraft an eine Schule oder vorschulische Einrichtung in einem Programmstaat, um dort zu unterrichten Dauer und Höhe der Förderung Innerhalb eines Projektes können die oben geannten einzelnen Bausteine für mehrere Personen mit einer Dauer zwischen 2 und 60 Tagen kombiniert werden:. Die Fahrtkosten werden nach Entfernungstabellen und die Kurskosten (maximal 70 EURO pro Tag) im Rahmen von Obergrenzen erstattet. Unterhaltskosten werden in Form von Pauschalen, die sich an der Dauer des Kurses und den Lebenshaltungskos- ten des Ziellandes orientieren, bezuschusst. Außerdem gibt es eine organisatorische Unterstützung von 350 Euro pro Maßnahme. Weitere Tipps Fortbildungsangebote finden sich u. a. auf dem Portal für die Bildungszusammenar- und Hilfs- beit in Europa „School Education Gateway“ http://www.schooleducationgateway.eu. mittel Die Datenbank unterstützt Antragsteller bei der Suche von Fortbildungsmöglichkei- ten, die im Rahmen dieser Aktion förderfähig sind und ihren Fortbildungsbedürfnis- sen am ehesten entsprechen. Antragsteller können auch Fortbildungsmaßnahmen wählen, die in der Datenbank nicht verzeichnet sind, jedoch den notwendigen Kriterien entsprechen. Dies wird durch die zuständige Nationale Agentur bestimmt. Es wird darauf hingewiesen, dass auch die Entscheidung für eine in der Datenbank aufgeführte Maßnahme keine Gewähr dafür bietet, dass ein Zuschuss für eine berufsbegleitende Fortbildungsmaßnahme gewährt wird. GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg 13
KEY ACTION 1 I.1 Key Action 1: Lernmobilität von Einzelpersonen 1.1 Mobilitätsprojekte für Lernende und Personal im Bereich der beruflichen Bildung Veranstalter EUROPÄISCHE KOMMISSION Programm- Key Action 1 name „Lernmobilität von Einzelpersonen“ Programm- Lernmobilität: Ein bis zu 12-monatiges Berufspraktikum im Ausland. Diese Aktivität skizzierung steht Auszubildenden beruflicher Schulen offen. Um die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen zu verbessern und ihnen den Übergang in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, können auch Absolventen, die ihren Abschluss erst kürzlich an einer beruflichen Schule erworben haben, an dieser Aktivität teilnehmen. Personalmobilität: Im Rahmen der Aktivität zu Unterrichts-/Ausbildungszwecken können Lehrkräfte beruflicher Schulen an einer beruflichen Partnerschule unterrich- ten. Die Aktivität zu Fort- und Weiterbildungszwecken unterstützt die berufliche Weiterbildung von im Bereich der beruflichen Bildung tätigem Personal durch Praktikums- oder Hospitationsaufenthalte in einem Unternehmen oder in einer sonstigen beruflichen Organisation im Ausland. Zielgruppe Auszubildende im dualen System; Auszubildende und Absolventen, die ihren Abschluss maximal ein Jahr vor der Durchführung der Maßnahme absolviert haben; Schülerinnen und Schüler, welche sich in Weiterbildungsgängen befinden (z. B. Fachschüler/innen); Schülerinnen und Schüler der zweijährigen Berufskollegs; Schülerinnen und Schüler in Klassen der Berufsvorbereitung, sofern dieser Bildungsabschnitt als Teil der Berufsausbildung gilt. Schülerinnen und Schüler der beruflichen Gymnasien und in Schularten, welche einen allgemein bildenden Abschluss anstreben, können in dieser Aktion nicht gefördert werden. Kontakt- Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung daten und (NA beim BIBB) Ansprech- Robert-Schuman-Platz 3 partner 53175 Bonn Servicehotline: 0228 107 1600 na@bibb.de www.na-bibb.de Gesamtkoordination für Baden-Württemberg: Studiendirektor Matthias Kurrle Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Abteilung 4, Referat 42 Tel.: 0711 279-2856 Postfach 10 34 42 70029 Stuttgart 14 GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg
KEY ACTION 1 Bewerbungs- Antragsverfahren und Antragstermine hinweise und Die Antragstellung erfolgt einmal jährlich im Februar im Online-Verfahren. Hinweise -fristen hierzu findet man unter: https://www.na-bibb.de/erasmus-berufsbildung/mobilitaet/antragsverfahren/ Zur Antragstellung ist eine Zugangsberechtigungen zu den im Programm Erasmus+ verwendeten Online-Portalen notwendig. Hierzu muss ein Nutzerkonto bei EU Login (vormals ECAS) angelegt werden Hilfestellung bietet die NA auf ihren Webseiten unter: https://www.na-bibb.de/wiederverwendbarer-inhalt/pic-im-teilnehmerpor- tal-erwerben/ Vorbereitungs- keine zeit im Unterricht Förderfähige Bezuschusst wird die Teilnahme an folgenden Angeboten: Maßnahmen Praktika in Betrieben und sonstigen Einrichtungen der beruflichen Bildung Dauer und Höhe der Förderung Die Auslandaufenthalte werden in Form von Reise- sowie Aufenthaltskosten und mit Zuschüssen zur sprachlichen Vorbereitung (bei Aufenthalten von mehr als einem Monat) unterstützt. Die Höhe der Unterstützung richtet sich nach der Länge des Aufenthalts. Es werden Aufenthalte von mindestens 2 Wochen bis zu einem Jahr gefördert. An- und und Abreise sind dabei nicht berücksichtigt. GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg 15
KEY ACTION 2 I.2 Key Action 2: Zusammenarbeit zur Förderung von Innovation und zum Austausch über bewährte Verfahren 2.1 Strategische Partnerschaften Schulpartnerschaften Veranstalter EUROPÄISCHE KOMMISSION Programm- Key Action 2 name Zusammenarbeit zur Förderung von Innovation und zum Austausch über bewährte Verfahren Strategische Partnerschaften im Bereich der vorschulischen bzw. schuli- schen Bildung hier: Schulpartnerschaften Programm- Schulpartnerschaften können sowohl bi- als auch multilateral durchgeführt werden. skizzierung Beide Modelle werden gleich behandelt – es gibt keine unterschiedlichen Vorgaben. Lehrkräfte führen mit ihren Schülerinnen und Schülern bzw. Erzieher/Erzieherinnen mit ihren Kindern ein Projekt durch, an dem mindestens eine Einrichtung aus einem der am Programm teilnehmenden Staaten beteiligt ist. Dabei steht die gemeinsame Arbeit an einem Thema, das sich an den allgemeinen oder spezifischen Zielen von ERASMUS+ orientiert, im Vordergrund. Der Schwerpunkt des Projektes kann dabei auf Schüleraktivitäten, der Schulentwicklung oder auch auf pädagogisch-didaktischen Fragestellungen liegen. Während der Projektlaufzeit können außerdem verschiedene Austauschaktivitäten, z. B. Fahrten von Schülergruppen zum Erreichen von Projekt- zielen zu einer Partnereinrichtung, durchgeführt werden. Zielgruppe Schulen aller Schularten Vorschulische Einrichtungen Kontakt- Nationale Agentur im Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz daten und (NA im PAD) Ansprech- Postfach 2240 partner 53012 Bonn Tel.: 0228 501-244 E-Mail: pad@kmk.org Homepage: www.kmk-pad.org Gesamtkoordination für Baden-Württemberg: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Referat Europa, überregionale und internationale Angelegenheiten, Bundesrat Postfach 103442 70029 Stuttgart Tel.: 0711 279-2646 Fax: 0711 79-4121 E-Mail: europa@km.kv.bwl.de 16 GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg
KEY ACTION 2 Festakt in Berlin – 30 Jahre Europäische Zusammenarbeit in der Bildung Bewerbungs- Bewerbungsfrist: im März eines jeden Jahres hinweise und Die Antragstellung erfolgt im Online-Verfahren. -fristen Hinweise hierzu findet man unter: www.kmk-pad.org/der-pad/nationale-agentur.html Bitte berücksichtigen Sie die aktuellen Informationen auf der Internetseite der Nationalen Agentur (NA) im PAD. Sobald die elektronischen Formulare bereit stehen, werden sie auf der Internetseite des PAD eingestellt. Die Online-Antragstel- lung ist bis zu einer bestimmten Uhrzeit und einem fixen Datum vorzunehmen. Vorher muss sich die Schule auf der europäischen Datenbank EU Login (vormals ECAS) registrieren, damit sie einen PIC (Personal Identity Code) erhält. Hilfestellung hierzu erhalten Sie unter folgender Adresse: www.kmk-pad.org. Gleichzeitig ist eine elektronische Fassung des Antrages im PDF-Format an das Kultusministerium europa@km.kv.bwl.de zu senden. Förderfähige Schulpartnerschaften können flexibel für eine Dauer zwischen 12 und 36 Monaten Maßnahmen beantragt werden. Die Projekte sind entsprechend zu konzipieren. Die finanzielle Unterstützung einer Partnerschaft erfolgt in Form von verschiedenen Zuschüssen zur Finanzierung der Reise und des Aufenthaltes für jede Einrichtung. Hierbei unter- scheiden sich die Fördersätze nach der Länge des Aufenthaltes und der Reiseentfer- nung. Partnerschaften, deren Reiseentfernung unter 100 km liegen, erhalten keinen Reisekostenzuschuss. Die koordinierende Schule erhält in der gesamten Laufzeit des Projektes unabhängig von allen weiteren Zuschüssen einen Sockelbetrag von 500 EURO pro Monat, die Partnerschulen einen Betrag von 250 EURO. Alle Mobilitäts- maßnahmen müssen bereits im Projektantrag benannt werden, um die Gesamthöhe der Zuschüsse zu berechnen. Weitere Angaben finden Sie unter folgendem Link: www.kmk-pad.org Weitere Tipps Der PAD unterstützt bei der Antragstellung. Es gibt die Möglichkeit, eine Projekts- und Hilfs- kizze einzureichen und diese mit den Verantwortlichen zu besprechen. Zudem ist mittel gegen Ende der Antragsfrist eine Telefonhotline geschaltet, deren Nummern man den Homepages der nationalen Agenturen entnehmen kann. Das Kultusministerium bietet Fortbildungen für Kolleginnen und Kollegen über Erasmus+-Moderatoren an, welche die Schulen informieren und beraten. Die Termine für diese Fortbildungen findet man unter: https://www.kmk-pad.org/veranstaltungen/aktuelle-veranstaltungen-suche.html GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg 17
E U R O PA V I R T U E L L II. eTwinning II.1 eTwinning – Die europäische Plattform für Schulpartnerschaften im Internet Veranstalter EUROPÄISCHE KOMMISSION Programm- eTwinning – Schulpartnerschaften im Internet name Programm- Die Aktion eTwinning vernetzt mehr als 90.000 Schulen aus ganz Europa über das skizzierung Internet miteinander. Die europäischen Partnereinrichtungen arbeiten an einem gemeinsamen Projekt in einem geschützten virtuellen Klassenraum, dem TwinSpace. Dadurch werden der Einsatz neuer Medien und der interkulturelle Dialog in Europa gefördert. eTwinning eignet sich zur Vorbereitung und Ergänzung von Schulpartner- schaften oder als niederschwellige Alternative hierzu. Aktuell beteiligen sich rund 800 baden-württembergische Schulen an einem eTwinning-Projekt. Zielgruppe Alle Schularten, Fächer und Jahrgangsstufen Kontakt- Pädagogischer Austauschdienst der Kultusministerkonferenz daten und Kontaktperson: Ellen Kammertöns Ansprech- Nationale eTwinning-Website: www.etwinning.de partner Hotline: 0800 3 89 46 64 64 eTwinning-Beauftragter für Baden-Württemberg: Siegmut Keller Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Referat 55 Europa, überregionale und internationale Angelegenheiten, Bundesrat Tel.: 0711 279-4111 Fax: 0711 279-2141 europa@km.kv.bwl.de Bewerbungs- Die Anmeldung ist jederzeit über die Website von eTwinning (www.eTwinning.de) hinweise und möglich. -fristen Kosten/ Die Teilnahme an dieser Aktion ist kostenfrei. Es gibt keine finanzielle Förderung. Fördermittel Weitere Tipps Weitere Informationen wie z. B. Partnersuchdatenbanken, Informationsveranstaltun- und Hilfs- gen und Kontaktseminare sind auf der Webseite von eTwinning (www.eTwinning.de) mittel veröffentlicht. Moderatorinnen und Moderatoren bieten regelmäßig Fortbildungen an, um die Anzahl der virtuellen Schulpartnerschaften im Land weiter auszubauen. Die Aus- schreibung der regionalen Fortbildung wird veröffentlicht unter: www.kmk-pad.org / Fortbildungen in ihrer Nähe. 18 GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg
E U R O PA V I R T U E L L eTwinning – Netzwerk für Schulen in Europa eTwinning ist Teil des EU-Bildungsprogramms Die Aktion eTwinning ist Teil des EU-Bildungsprogramms ERASMUS+. Sie bietet Schulen in Europa die Möglichkeit, sich über das Internet zu vernetzen, gemeinsame Unterricht- sprojekte im geschützten virtuellen Klassenraum, dem TwinSpace, durchzuführen und ihre Projektergebnisse im Staatssekretär Volker Schebesta bei der Verleihung des Deutschen Web zu veröffentlichen. Die besten Projekte werden vom eTwinning Preises auf der didacta in Stuttgart Pädagogischen Austauschdienst mit attraktiven Preisen und dem eTwinning-Qualitätssiegel ausgezeichnet. Die Teilnahme Pädagogischer Mehrwert von eTwinning am eTwinning-Programm, das von der Europäischen Union eTwinning steht für europäisch, eLearning, Partnerschulen, 2005 ins Leben gerufen wurde, steht allen Schularten und Projektarbeit, Kreativität, Spaß, grenzenloses Lernen, Quali- Klassenstufen offen und ist kostenfrei. Auch die Arbeitsplatt- tät und Motivation – alles Attribute, die kennzeichnend für formen und die für eTwinning benötigten Programme werden eine moderne, weltoffene Schule sind. Die Teilnehmer am unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die Schulen können die eTwinning-Programm profitieren in vielerlei Hinsicht. Sie Art ihrer Zusammenarbeit frei wählen, von kurzfristigen Pro- erweitern ihre Fremdsprachenkompetenz auf authentische jekten bis hin zu langfristigen Kooperationen. Viele Schulen Art und Weise, da die Projektsprache in der Regel Englisch arbeiten gleichzeitig an mehreren Projekten mit unterschied- oder Französisch ist. Die Projekte können aber auch in allen lich vielen Partnern. Diese Handlungsfreiheit, zusammen mit anderen europäischen Sprachen durchgeführt werden. einem Minimum an Verwaltungsaufwand, ist kennzeichnend Darüber hinaus schulen die Teilnehmer ihre IT-Kompetenz für das Programm. Inzwischen sind zehntausende Schulen aus und erhalten durch die Arbeit am gemeinsamen Projekt Ein- 32 Ländern durch eTwinning vernetzt. Neben den EU-Mit- blicke in Lebensweise und Kultur der europäischen Partner- gliedsstaaten sind auch Norwegen, Island, die Türkei, Kroa- schüler. Dies alles passiert im Rahmen eines sozialen Netz- tien und die Ukraine beteiligt. Persönliche Begegnungen im werks, d.h. in einer Kommunikationsform, die im Zeitalter Rahmen eines Schüleraustausches sind bei eTwinning selbst von Facebook und Twitter der Lebenswelt der Schüler nicht nicht vorgesehen, könnten aber in einem weiterführenden fremd ist. Die Kommunikation selbst findet aber im Gegen- Schritt, zum Beispiel über eine Comenius-Schulpartnerschaft satz dazu innerhalb eines geschützten Raumes statt. Nur Pro- realisiert werden. jektbeteiligte haben Zugang zum TwinSpace. Die beteiligten Schulen entscheiden selbst, ob und in welchem Umfang Schulen in Baden-Württemberg aktiv im TwinSpace Inhalte veröffentlicht und zugänglich gemacht werden sollen. Auch viele baden-württembergische Schulen schätzen die Vorzüge des Programms und sind aktiv im TwinSpace unter- Fazit wegs. Derzeit gibt es rund 800 registrierte Lehrkräfte an eTwinning vernetzt Schulen in Europa über das Internet knapp 500 Schulen und jeden Monat kommen neue hinzu. miteinander. „e“ steht für „elektronisch“ und „Twinning“ für Inhaltlich geht es bei den meisten Projekten um Fremdspra- „Partnerschaft“. eTwinning ist Teil von Comenius, dem EU- chen, aber auch die Bereiche Geschichte, Medienerziehung, Programm für schulische Bildung. Lehrkräfte aller Fächer Kunst, Literatur und Musik sind vertreten. eTwinning-Mode- und Schularten – von der vorschulischen bis zur beruflichen ratoren bieten regelmäßig Fortbildungen an, um die Anzahl Bildung – können sich mit ihren Klassen am Programm be- der virtuellen Schulpartnerschaften weiter auszubauen. teiligen. Alle Angebote von eTwinning sind kostenfrei. Die Deutschlandweit beteiligen sich momentan rund 7 000 Lehr- Anmeldung geht einfach und schnell auf www.eTwinning.net. kräfte. Damit hat Deutschland im Vergleich zu anderen Län- Nach erfolgter Registrierung können die Teilnehmer als dern noch eine Menge Entwicklungspotenzial. Polnische und Mitglied der Community eine Partnerschule finden und ge- türkische Schulen sind die aktivsten Programm-Teilnehmer. meinsam im geschlossenen virtuellen Arbeitsraum, dem Twin- Europaweit arbeiten derzeit über 90.000 Schulen mit eTwin- Space, kommunizieren und arbeiten. Zudem bietet eTwinning ning und leisten innovative interkulturelle Projektarbeit mit Fortbildungen für Lehrkräfte und ermöglicht den fachlichen digitalen Medien. Austausch mit Kolleginnen und Kollegen in Europa. GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg 19
E U R O PA V I R T U E L L II. Europa virtuell II.2 CHAT der WELTEN Baden-Württemberg Veranstalter ENGAGEMENT GLOBAL in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Würt- temberg, der Landeszentrale für Politische Bildung (LpB), der Stiftung Entwicklungs- zusammenaerbeit Baden-Württemberg, (SEZ) und dem Entwicklungspädagogischen Informationszentrum Reutlingen (EpIz) Programm- CHAT der WELTEN Baden-Württemberg name Programm- Der CHAT DER WELTEN BADEN-WÜRTTEMBERG ist ein international aus- skizzierung gerichtetes Angebot für Schülerinnen und Schüler aller Schularten ab Klasse 5, das Globales Lernen und den Einsatz digitaler Medien kombiniert. Herzstück des Angebots ist ein digitaler Austausch zu Globalisierungs- und Nachhaltigkeitsthemen mit Menschen aus dem Globalen Süden. Expertinnen und Experten suchen geeignete CHAT-Partnerinnen und -Partner für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler wie beispielsweise Schulklassen im Globalen Süden oder auch Fach- kräfte aus den unterschiedlichsten Bereichen und unterstützen bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung eines CHAT-Projektes. Auf der E-Learning-Plattform Moodle http://moodle.chatderwelten-bw.de/ werden Unterrichtsmodule zu Globalisierungs- und Nachhaltigkeitsthemen sowohl für die Sekundarstufe 1 als auch für die Sekundarstufe 2 zu folgenden Themengebieten sowie Informations- und Kommunikationsangebote zu Themen der Globalisierung, vor allem zu Fragen der internationalen Entwicklungspolitik zur Verfügung gestellt. Ziel ist die Auseinandersetzung mit globalen Veränderungen unter dem Aspekt der nachhaltigen Entwicklung in den Bereichen Wirtschaft, Energie und Umwelt, mit globalen Disparitäten, dem Verhältnis der Industrieländer zu Entwicklungsländern und Stereotypen. Dabei sollen Kenntnisse und Fertigkeiten erweitert, Wertvorstel- lungen reflektiert und Handlungs-, Sprach- und Medienkompetenzen viertieft werden, die für die Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung in der Welt erforder- lich sind. Der CHAT stellt umfangreich Materialien, Expertinnen und Experten sowie Mode- ratorinnen und Moderatoren für die Internetarbeit bereit. Zielgruppe Schülerinnen und Schüler aller Schularten ab Klasse 5 Kontakt- Weitere Informationen sind unter https://chat.engagement-global.de/ verfügbar. daten und Ansprech- Ansprechpartnerin im Kultusministerium: partner Mira Eberz E-Mail: mira.eberz@km.kv.bwl.de Tel.: 0711 279-2654 20 GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg
E U R O PA V I R T U E L L Bewerbungs- keine hinweise und -fristen Hinweise für Der CHAT der WELTEN Baden-Württemberg bietet Lehrerinnen und Lehrern den Unterricht folgende Möglichkeiten: Gespräche mit Schulklassen aus dem Globalen Süden über Live-Chats und Foren, Aufbau und Implementierung von digitalen Schulpartnerschaften, Gespräche mit nationalen und internationalen Expertinnen und Experten über Live-Chats und Foren, Unterrichtsmodule zum Download und zum direkten Einsatz im Unterricht, Nutzung didaktisch aufbereiteter Themenräume in der Lernumgebung Moodle, Einsatz im bilingualen Unterricht (unsere Expertinnen und Experten sprechen Deutsch, Englisch, Französisch oder Spanisch), Expertenbesuche im Unterricht, Unterstützung bei der Organisation von Themen- oder Projekttagen zu Globalisie- rungs- und Nachhaltigkeitsthemen, Organisation von Exkursionen (z. B. zu einer Fair-Handelsgenossenschaft, Globales Klassenzimmer, o.ä. außerschulische Lernorte). Kosten/ Die Teilnahme am CHAT der WELTEN Baden-Württemberg ist für Schulklassen aus Fördermittel dem Land kostenfrei. GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg 21
E U R O PA V I R T U E L L II. Europa virtuell II.3 European Schoolnet Veranstalter EUROPEAN SCHOOLNET Programm- European Schoolnet name Programm- Das European Schoolnet ist ein Netzwerk bestehend aus 31 Bildungsministerien und skizzierung Bildungsorganisationen. Es handelt sich um eine Non-Profit Organisation, die inno- vative (häufig IT-gestützte) Lehr- und Lernmethoden an Bildungsministerien, Bildungseinrichtungen, an Lehrer, Schüler, Forscher und Partner in der Wirtschaft herantragen möchte. Die aktuellen Projekte sind leicht auf der Homepage zugänglich, so dass man sich rasch einen guten Überblick verschaffen kann. Zielgruppe siehe oben Kontakt- www.eun.org daten und Ansprech- partner Bewerbungs- keine hinweise und -fristen Kosten/ keine Fördermittel Weitere Tipps keine und Hilfs- mittel EU-Kommissar Günther Oettinger mit Schülerinnen und Schülern der Ludwig-Erhard-Schule Sigmaringen in Brüssel 22 GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg
E U R O PA V I R T U E L L II. Europa virtuell II.4 DOKULIVE – Multimediashow Veranstalter INGO ESPENSCHIED Diplom-Politologe und Produzent Programm- DOKULIVE name Programm- Der Politologe Ingo Espenschied präsentiert mit dem von ihm entwickelten DOKU- skizzierung LIVE-Format verschiedene Produktionen zum Thema Europa. Dabei verbindet er einen lebendigen Live-Kommentar mit unterschiedlichen Medien, die er auf mobile Kinoleinwände projiziert: historische Fotos, Animationen, Karikaturen, Zeitzeugen- interviews, originale Wochenschauberichte. Zum Portfolio der DOKULIVE gehören zum Beispiel Produktionen zu den Gründungsvätern Europas oder zum Elysée- Vertrag. Zielgruppe Schülerinnen und Schüler i.d.R. ab der 9 Klasse Kontakt- Ingo Espenschied daten und Apisheimer Str. 39 Ansprech- 55457 Horrweiler partner Tel.: 0178 3569177 E-Mail: info@dokulive.eu www.doku-live.de Kosten/ Kosten auf Anfrage Fördermittel Ingo Espenschied mit Schülerinnen und Schülern der Louis-Leitz-Schule Stuttgart GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg 23
E U R O PÄ I S C H E W E T T B E W E R B E III. Europäische Wettbewerbe III.1 Juvenes Translatores Veranstalter EUROPÄISCHE KOMMISSION Programm- Juvenes Translatores name Programm- Der Übersetzungswettbewerb richtet sich an Jugendliche, die ihre übersetzerischen skizzierung Fähigkeiten unter Beweis stellen möchten. Die Teilnahme bei Juvenes Translatores soll die Mehrsprachigkeit fördern und Interesse für das Übersetzen wecken. Die Schüler und Schülerinnen haben die Aufgabe, einen einseitigen Text aus einer der EU-Amtssprachen in eine andere zu übersetzen, wobei sie die Kombination frei wählen können. Das Thema der Texte entstammt immer dem europäischen Jahres- thema. Gekürt wird jeweils die beste Übersetzung pro EU-Mitgliedsstaat. Den Gewinnern winkt eine Reise nach Brüssel, wo sie den Preis verliehen bekommen und sich ein Bild von der Arbeit professioneller EU-Übersetzerinnen und Übersetzer machen können. Zielgruppe Der Wettbewerb richtet sich an 17-jährige Schülerinnen und Schüler an weiterführen- den Schulen in der gesamten Europäischen Union. Kontakt- Das Juvenes Translatores-Team beantwortet weitere Fragen gerne unter DGT- daten und TRANSLATORES@ec.europa.eu Ansprech- Die Juvenes Translatores-Website findet man unter www.ec.europa.eu/translatores. partner Bewerbungs- Vor dem Wettbewerb hinweise und Die Anmeldung der Schulen erfolgt direkt auf der Website des Wettbewerbs (in der -fristen Regel von Anfang September bis Mitte Oktober). Anschließend erfolgt die elektroni- sche Auslosung der Schulen, die am Wettbewerb teilnehmen dürfen (die Zahl der ausgelosten Schulen pro Mitgliedstaat entspricht der Anzahl der Sitze des jeweiligen Mitgliedstaates im Europäischen Parlament). Tag des Wettbewerbs: An diesem Tag werden in allen Mitgliedstaaten die ausgewählten Schülerinnen und Schüler unter der Aufsicht einer Lehrkraft einen Text übersetzen. Der Wettbewerb findet in der Regel Mitte November statt. Nach dem Wettbewerb – die Preisverleihung (1. Halbjahr des darauffolgenden Jahres) Fachleute der Europäischen Kommission (Generaldirektion Übersetzung) beurteilen die Übersetzungen und wählen für jeden Mitgliedstaat die beste Übersetzung aus. Der Preis für die Siegerinnen und Sieger ist eine dreitägige Reise nach Brüssel mit einer erwachsenen Begleitperson (Unterbringung und Reise werden von der Kom- mission bezahlt). Während des Aufenthalts in Brüssel findet die Preisverleihung statt. 24 GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg
E U R O PÄ I S C H E W E T T B E W E R B E Kosten/ keine Fördermittel Weitere Tipps Es gibt eine Maximalteilnehmerzahl pro Schule. Jede Schule kann bis zu fünf und Hilfs- Schüler/-innen anmelden. Zusätzlich zu diesen fünf Schüler/-innen können die mittel Schulen eine(n) sechste(n) Schüler(in) benennen, der/die allerdings nur dann zum Zuge kommt, wenn ein(e) ursprünglich angemeldete(r) Schüler(in) beispielsweise wegen Krankheit ausfällt. Eine Mindestteilnehmerzahl gibt es nicht, wenn nur ein Schüler mitmachen möchte, kann die Schule auch nur diesen einen Schüler an- melden. Auch die Uhrzeit, zu der der Test an den Schulen durchgeführt werden soll, ist festgelegt: Die übermittelten Texte müssen in allen teilnehmenden Schulen am Tag des Wettbewerbs zwischen 10.00 und 12.00 Uhr Brüsseler Zeit gleichzeitig übersetzt werden. Die Schüler können die Sprachkombination frei wählen, sofern es sich bei der Ausgangs- und der Zielsprache um eine der Amtssprachen der Europäischen Union handelt. Die Organisatoren empfehlen jedoch, dass die Schüler/-innen in ihre Muttersprache oder stärkste Sprache übersetzen und nicht in die Fremdsprache (professionelle Übersetzer arbeiten meistens auch nur in die Muttersprache). GO EUROPE – Ein Praxishandbuch für Schulen in Baden-Württemberg 25
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