Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim 2009-2020 - Univ.-Prof. Dr. Christoph Breuer Dr. Kirstin Hallmann Rolf Meier

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Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim 2009-2020 - Univ.-Prof. Dr. Christoph Breuer Dr. Kirstin Hallmann Rolf Meier
Projektbericht 2011

Sportentwicklungsplanung
für die Kreisstadt Bergheim
2009-2020
Univ.-Prof. Dr. Christoph Breuer
Dr. Kirstin Hallmann
Rolf Meier

Köln, März 2011
Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim 2009-2020 - Univ.-Prof. Dr. Christoph Breuer Dr. Kirstin Hallmann Rolf Meier
Inhaltsverzeichnis

                                                                                                             Seite

1      Projektziele und Arbeitsschritte                                                                          4

2      Sportaktive                                                                                               5

3      Organisationsformen                                                                                       5

4      Sportarten                                                                                                6

5      Bestand                                                                                                   7

6      Leitfaden-Berechnung                                                                                       8
    6.1        Basis Bevölkerungsbefragung für den Vereinssport                                                   8

7      Kleinräumige Perspektive                                                                                  10
    7.1        Sportaktive und Organisationsformen                                                               11
    7.2        Sportarten                                                                                        12
    7.3        Bestands-Bedarfsbilanzierung                                                                      14

8      Kunstrasengutachten                                                                                       16
    8.1        Rahmenbedingungen für Kunstrasenplätze                                                            16
       8.1.1     Material                                                                                        17
       8.1.2     Wartung und Instandhaltung                                                                      17
       8.1.3     Kriterien bei einer Entscheidung über Kunstrasenplätze                                          19
       8.1.4     Kosten-Nutzen-Analyse                                                                           19
    8.2        Situationsanalyse                                                                                 20
    8.3        Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für die Gesamtstadt                                                 25
    8.4        Kleinräumige Bestands-Bedarfs-Bilanzierung                                                        27
    8.5        Zwischenfazit                                                                                     29
    8.6        Wissenschaftliche Gesamtbewertung und Handlungsempfehlungen                                       30
     8.7       Nachtrag zum Kunstrasengutachten                                                                  32

9      Sportangebote                                                                                             33

10     Sportwünsche                                                                                              34

11     Kooperative Planung                                                                                       36
     11.1      Ziel und Ablauf der kooperativen Planung                                                          36
     11.2      Resümee der kooperativen Planung                                                                  36

                                                          Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                                  2
12     Gesamtbewertung und Empfehlungen                                                                     38

13     Literaturverzeichnis                                                                                 44

14     Anhang 1: Methodische Angaben                                                                        45
     14.1   Bevölkerungsbefragung                                                                           45
     14.2   Berechnung der Sportaktiven                                                                     45
     14.3   Sportstättenbedarfsrechnung                                                                     46
       14.3.1 Bewertung der Beispielrechnung                                                                46
       14.3.2 Beispiele zur Bewertung der Beispielrechnung                                                  49

15     Anhang 2: Kooperative Planung                                                                        54
     15.1   Teilnehmer/innen an der AG                                                                      54
     15.2   Untergruppen der Planungssitzung am 2.10.2010                                                   54
     15.3   Kooperative Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim                                54
     15.4   Protokoll der kooperativen Planung                                                              66

16     Anhang 3: Baumaßnahmen der Kreisstadt Bergheim im Anschluss an das
       Kunstrasengutachten                                                                                  69

17     Glossar                                                                                              71

                                                     Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                             3
1 Projektziele und Arbeitsschritte

Im März 2009 hat die Kreisstadt Bergheim das Institut für Sportökonomie und Sportmanagement der
Deutschen Sporthochschule Köln beauftragt, eine Sportentwicklungsplanung durchzuführen.

Aufgabe war die Erstellung eines Sportentwicklungsplans, der richtungsweisend für die Sportpolitik
der nächsten Jahre sein und konkrete, nach Prioritäten geordnete Handlungsleitlinien und umsetz-
bare Maßnahmen für die künftigen Planungen bei der Sportstätten-, Sportangebots- und Organisati-
onsstruktur enthalten soll.

Insbesondere der demographische Wandel, aber auch die mit dem sozialen Wandel einher gehende
Individualisierung führen zu Veränderungen, die auch die Kreisstadt Bergheim betreffen. Diese wur-
den im Rahmen der Sportentwicklungsplanung berücksichtigt.

Vor dem Hintergrund dieser Aufgabenbeschreibung wurden als Ziele der Sportentwicklungsplanung
und damit des Projektes genannt:

           -   Erfassung und Bewertung der Sportaktivitäten und Sportbedarfe der Bevölkerung
           -   Erfassung und Bewertung der Sportangebote
           -   Bestandsaufnahme und Bewertung der Sportstätten; Bestands- und Bedarfs-
               Bilanzierung
           -   Berechnung des zukünftigen Bedarfs an Sporträumen
           -   Kooperative Planung

Im Rahmen des Projekts wurde eine Bestandserhebung der Sportanlagen und -angebote gemeinsam
mit dem Fachbereich 3 Personal, Organisation, Ordnung, Sport und Kultur der Kreisstadt Bergheim
vorgenommen. Dies stellt die Angebotsseite dar.

Des Weiteren wurde zur Bestimmung der Sportnachfrage eine Bevölkerungsbefragung (n = 1.507)
durchgeführt. Angaben von Eltern zur Sportausübung ihrer Kinder wurden anschließend als eigene
Fälle ergänzt, so dass sich die Stichprobe auf n = 1.940 beläuft. Die Bevölkerungsbefragung wurde
für alle weiteren Berechnungen als Basis der Sportnachfrage verwendet.

Die Bestands- und Bedarfsbilanzierung erfolgte nach dem Leitfaden für die Sportstättenentwick-
lungsplanung des Bundesinstituts für Sportwissenschaft sowie einiger Modifikationen des Leitfadens.
Diese sind entsprechend gekennzeichnet.

Neben dem aktuellen Status-Quo der Bestands-Bedarfs-Bilanzierung wurde für das Jahr 2020 eine
Prognose berechnet. Diese beruht auf der für die Kreisstadt Bergheim vorhergesagten demographi-
schen Entwicklung.

                                                    Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                           4
2 Sportaktive

Die Kreisstadt Bergheim zählt zu den sportaktiven Städten in Nordrhein-Westfalen. Wählt man einen
                    1
weiten Sportbegriff , so sind 74,8 % der Bevölkerung der Kreisstadt Bergheim regelmäßig (mindes-
tens einmal pro Woche) sportlich aktiv. Damit treiben 46.000 Personen regelmäßig Sport. 2020 ist
auf Basis der zu erwartenden demographischen Veränderungen mit einer Aktivenquote von 74,1 % zu
rechnen, was 45.000 sportaktiven Personen entspricht (vgl. Tab. 1).

Um diese Zahl einzuordnen muss ergänzt werden, dass für die vom Institut für Sportökonomie und
Sportmanagement durchgeführten Sportentwicklungsprojekte in Kommunen in Deutschland Aktiven-
quoten zwischen 65 % und 75 % berichtet werden können.

3 Organisationsformen

Sportaktivitäten lassen sich in organisierten und nicht-organisierten Sport klassifizieren. Der organi-
sierte Sport umfasst dabei einerseits den Vereinssport und andererseits Sport in kommerziellen Ein-
richtungen. Der nicht-organisierte Sport bezeichnet das informelle Sporttreiben wie bspw. Laufen
oder Nordic-Walking (wobei diese Sportarten auch im Verein ausgeübt werden können).

Für vom Institut für Sportökonomie und Sportmanagement durchgeführte Sportentwicklungsprojekte
können für den Vereinssport Aktivenquoten von 20-35 % berichtet werden, für Sport in kommerziel-
len Einrichtungen Aktivenquoten zwischen 10 % und 23 % und für informelles Sporttreiben Aktiven-
quoten zwischen 40-60 %. In Großstädten ist zu beobachten, dass sich die Aktivenquoten für Ver-
einssport und Sport in kommerziellen Einrichtungen annähern, wohingegen in ländlichen Regionen
der Vereinssport deutlich stärker ist. Informeller Sport dominiert in allen Regionen.

Demographischer und sozioökonomischer Wandel werden die Bedeutung unterschiedlicher Sportan-
bieter weiterhin beeinflussen. Die Bedeutung des Vereins ist in Bergheim mit einer Aktivitätsquote
von Vereinssportlern von 28,1 % in 2009 moderat bis hoch. Folglich wird der Stellenwert des Vereins
auch in Zukunft relativ stabil bleiben. Allerdings wird der Anteil vereinsaktiver Sportler bis 2020
durch sinkende Bevölkerungszahlen marginal abnehmen. Dies bedeutet einen leichten Rückgang der
vereinsaktiven Sportler um 0,2 % auf 27,9 %. Mit Gegenmaßnahmen wie bspw. einer Angebotsoffen-
sive besteht die Möglichkeit, diesem Trend entgegenzuwirken. Dies bedeutet, dass es in 2009 18.000
Sportaktive in Vereinen gibt und 2020 17.000 Sportaktive in Vereinen.

Die Bedeutung kommerzieller Einrichtungen wird relativ stabil bleiben. Der Anteil an Personen,
die bei kommerziellen Anbietern aktiv sind, wird von 18 % in 2009 auf 17,8 % in 2020 leicht sinken.
Die Anzahl der Sportaktiven in kommerziellen Einrichtungen beträgt 2009 11.000 und in 2020 eben-
falls 11.000 Personen.

Informelles Sportreiben wird bis 2020 weiterhin dominant sein. Aktuell liegt der Anteil der Perso-
nen, die informell Sport treiben bei 53,4 % und in 2020 wird dieser bei 52,7 % liegen (vgl. Tab. 1).
Dies entspricht in 2009 33.000 Personen, die informell Sport treiben und in 2020 32.000 Personen.

1
 Der weite Sportbegriff umfasst neben den klassischen Sportarten wie z.B. Fußball, Tennis, Handball auch Spazieren gehen
und Radfahren.

                                                               Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                                      5
Tabelle 1: Sportaktive und Organisationsformen
Sportaktive allgemein                             2009                    2020                Δ 2020-2009
Aktivenquote (weiter Sportbegriff)                74,8                    74,1                    -0,7
Anzahl Sportaktive                               46.000                  45.000                  -1.000
Aktivitätsquote Vereine (Anteil an Bevöl-         28,1                    27,9                    -0,2
kerung)
Sportaktive in Vereinen                          18.000                  17.000                    -1.000
Sportaktive in kommerziellen Einrichtun-          18,0                    17,8                      -0,2
gen (Anteil an Bevölkerung)
Sportaktive in kommerziellen Einrichtun-         11.000                  11.000                        0
gen
Informell Sportaktive (Anteil an Bevölke-         53,4                    52,7                       -0,7
rung)
Informell Sportaktive                            33.000                  32.000                    -1.000

4 Sportarten
                                 2
Die Sportartennachfrage wird relativ stabil bleiben. Die Sportarten Radfahren, Schwimmen, Lau-
fen, Fitness sowie Fußball werden weiterhin zu den am stärksten verbreiteten Sportarten zählen.
Die Nachfrage nach Radfahren wird in absoluten Zahlen voraussichtlich sinken (bedingt durch die
sinkende Bevölkerungszahl). Dies entspricht einem Rückgang von 14.000 aktiven Radsportlern in
2009 auf 13.000 aktive Radsportler in 2020. Die Anzahl der Personen, die Schwimmen betreiben,
wird mit 9.000 Personen konstant bleiben. Dies trifft auch auf die Sportarten Laufen (8.000 Sportak-
tive in 2009 und 2020), Fitness (7.000 Sportaktive in 2009 und 2020), Fußball (6.500 Sportaktive in
2009 und 2020) und alle weiteren in Tabelle 2 aufgeführten Sportarten zu.

Die Sportarten Radfahren, Schwimmen und Laufen befinden sich in den vom Institut für Sportöko-
nomie und Sportmanagement untersuchten Kommunen immer unter den fünf meistgenannten Sport-
arten.

Tabelle 2: Sportaktive nach Sportarten
Sportaktive nach Sportarten                      2009                     2020                Δ 2020-2009
                                                                                             (absolute Zahl)
Radfahren                                        14.000                  13.000                  -1.000
                                                 21,9 %                  21,7 %
Schwimmen                                         9.000                   9.000                        0
                                                 15,2 %                  15,1 %
Laufen                                            8.000                   8.000                        0
                                                 14,0 %                  13,4 %
Fitness                                           7.000                   7.000                        0
                                                 10,3 %                  10,1 %
Fußball                                           6.500                   6.500                        0
                                                 10,8 %                  10,7 %
Walking und Nordic Walking                        5.000                   5.000                        0
                                                  7,7 %                   7,5 %

2
    Mehrfachantworten waren möglich.

                                                     Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                            6
Sportaktive nach Sportarten                                   2009                     2020                Δ 2020-2009
                                                                                                          (absolute Zahl)
Gymnastik                                                     5.000                    5.000                     0
                                                              7,7 %                    7,8 %
Spazieren/Wandern                                             4.000                    4.000                          0
                                                              6,6 %                    6,7 %
Tanzsport                                                     2.700                    2.700                          0
                                                              4,5 %                    4,5 %
Turnen                                                        1.800                    1.800                          0
                                                              2,9 %                    2,9 %
Tennis                                                        1.800                    1.800                          0
                                                              3,0 %                    3,1 %
Weitere Sportarten                                           12.000                   12.000                          0
                                                             19,4 %                   19,2 %

5 Bestand

Der Bestand an Sportanlagen in der Kreisstadt Bergheim ist in Tabelle 3 dargestellt. Die Angaben
basieren auf Daten, die von der Kreisstadt Bergheim zur Verfügung gestellt wurden. Die Angaben für
das Jahr 2020 stellen eine einfache Fortschreibung von 2009 dar.

Tabelle 3: Bestand an Sportanlagen (in Anlageneinheiten)
Bestand an Sportanlagen                                                        2009                          2020*
Sporthallen                                                                     29                             29
            3
Spielfelder
        Großspielfelder                                                         18                             18
        Kleinspielfelder                                                         4                              4
        sonstige Spielfelder                                                    35                             35
Hallenbad                                                                        3                              3
Freibad                                                                          3                              3
Leichtathletik-Anlagen (Standorte)                                              10                             10
Leichtathletik-Anlagen (einzelne Anlagen)                                       31                             31
Park (z.B. Grünflächen)                                                         112                            112
Golfanlagen                                                                      3                              3
Reitanlagen                                                                     20                             20
Fitness-Studios                                                                  8                              8
Tennishallenplätze                                                                9                               9
Tennis-Freiplätze                                                                34                             34
Sonstige Sportanlagen                                                           167                            167
* z. Zt. keine Bestandsveränderung von der Kreisstadt Bergheim geplant, daher: einfache Fortschreibung von 2009

3
  Die Spielfelder werden lediglich nachrichtlich im Bestand aufgeführt. Eine genaue Analyse der Spielfeldsitua-
tion befindet sich im Kunstrasengutachten.

                                                                  Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                                          7
Zu den sonstigen Sportanlagen zählen drei Schießanlagen, drei Skate-Anlagen, zwei Basketballplät-
ze, zwei Beachvolleyballfelder, zwei Kletterwände/-anlagen, zwei Squash-Courts, eine Kegelbahn, ein
Kraft-/Konditionsraum, ein Gymnastikraum, ein Modellflugplatz, ein Flugplatz/Schleppgelände und
ein Bootshaus/-verleih sowie 77 Spielplätze, 51 Sportmöglichkeiten auf Schulhöfen und in Kinder-
gärten/Kindertagesstätten, 13 Gemeinschaftssäle.

6 Leitfaden-Berechnung

6.1 Basis Bevölkerungsbefragung für den Vereinssport

Die Berechnung des Bedarfs an Sportanlagen erfolgte nur für den außerschulischen Sport und wurde
für alle Sportanlagen in der Kreisstadt Bergheim nach dem `Leitfaden für die Sportstättenentwick-
lungsplanung‘ des Bundesinstituts für Sportwissenschaft vorgenommen (s. methodische Angaben).
Die Bestands-Bedarfs-Bilanzierung weist die Differenz von Bedarf und Bestand an Sportstätten aus.

Der `Leitfaden für die Sportstättenentwicklungsplanung‘ des Bundesinstituts für Sportwissenschaft
gibt für die Berechnung des Sportstättenbedarfs nachfolgende Formel an:

       Sportbedarf*Zuordnungsfaktor/Belegungsdichte*Nutzungsdauer*Auslastungsfaktor

Beispielrechnung für Tennisfreiluftplätze (vgl. auch Tab. 4 und Tab. 5):

Um die Anwendung der Berechnungsformel nachvollziehbar zu machen, wird als Beispiel für eine
Bedarfsberechnung die Berechnung des Bedarfs für Tennisfreiluftplätze für 2009 gewählt, da sich an
diesem Beispiel die Logik der Berechnungsmethode gut erläutern und plausibel darstellen lässt.

Der Sportbedarf `Tennis` berechnet sich (auf der Basis der Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung)
aus der Anzahl der Tennisspieler (1.843) multipliziert mit der Häufigkeit des wöchentlichen Sportrei-
bens (1,96 Mal pro Woche spielt der durchschnittliche Tennisspieler in Bergheim Tennis) und der
Dauer der jeweiligen Trainingseinheit (93,93 Minuten). 1.843*1,96*94 = 339.554 (Sportbedarf in
Minuten) = 5.659 (Sportbedarf in Stunden). Dieses Ergebnis wird mit dem Zuordnungsfaktor (0,86)
multipliziert, der aus den Angaben der Bevölkerungsbefragung entnommen wird (86 % aller Tennis-
spieler geben an, die Sportart auf Tennisfreiluftplätzen durchzuführen): 5.659 * 0,86 = 4.866. Dieser
Wert wird gemäß der o.a. Formel durch das Produkt aus Belegungsdichte (3 Personen pro Platz als
Mittelwert), Nutzungsdauer (70 Stunden laut Bestandsaufnahme) und Auslastungsfaktor (1) divi-
diert: 4.863/4*70*1 = 17,37.

Das heißt 18 Tennisfreiluftplätze können für 2009 als Bedarf in der Kreisstadt Bergheim festgehalten
werden. Diesem Bedarf steht ein Bestand von 34 Tennisfreiluftplätzen gegenüber. Daraus ergibt sich
ein Überhang von 16 Tennisfreiluftplätzen in 2009 (34 - 18 = 16). Da sich die Anzahl der Tennisspie-
ler in Bergheim bis zum Jahr 2020 prognostisch leicht erhöhen wird, steigt der Bedarf an Tennisfrei-
luftplätzen im Jahr 2020 auf 19 leicht an; der Überhang wird sich auf 15 Plätze reduzieren.

Die der Berechnung zugrundeliegende Formel und die in der Beispielrechnung verwendeten Parame-
ter sind teilweise normativ gesetzt und implizieren verschiedene Voraussetzungen und Annahmen.
Die Parameter wurden in Absprache mit dem Fachbereich 3 Personal, Organisation, Ordnung, Sport

                                                      Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                             8
und Kultur der Kreisstadt Bergheim möglichst realistisch für verschiedene Sportanlagen festgelegt.
Die Voraussetzungen bedürfen einer Kommentierung, um das Ergebnis der Bedarfsberechnung richtig
bewerten zu können. Darüber hinaus sind die Ergebnisse nach der Formel des „Leitfadens“ auch aus
mathematischer Sicht zu prüfen, da sich bei gleichbleibendem Zähler und geringer werdendem Nen-
ner der Quotient, d.h. der Sportanlagenbedarf erhöht. Das bedeutet: je geringer die Nutzungsdauer
einer Anlage und/oder je niedriger der Auslastungsfaktor ist, desto höher ist der rechnerische Sport-
anlagenbedarf. Ohne diese Erläuterungen würden möglicherweise falsche Schlüsse für die Planung
gezogen werden.

Eine genaue Bewertung wird anhand der Beispielrechnungen für Tennisfreiluftplätze im Anhang 1
(Abschnitt 14.3) vorgenommen.

Einordnung der Ergebnisse (vgl. auch Tab. 4 und Tab. 5)

Die Bestands-Bedarfsbilanzierung zeigt auf, dass es einen erheblichen zusätzlichen Bedarf an Anla-
geneinheiten für Sporthallen, Großspielfelder und Tennishallenplätze gibt. Der Fehlbedarf an Sport-
hallen wird bis zum Jahr 2020 leicht sinken wohingegen der Fehlbedarf an Spielfeldern und Tennis-
hallenplätzen stabil bleiben wird. Allein der Bedarf für die Sportart Gymnastik in Sporthallen liegt in
2009 bei fünf Anlageneinheiten Sporthallen und in 2020 ebenfalls bei fünf Anlageneinheiten Sport-
hallen. Alle weiteren Anlagentypen stehen in ausreichender Zahl zur Verfügung.

Tabelle 4: Bedarf an Sportanlagen für außerschulischen Sport (in Anlageneinheiten)
Bedarf an Sportanlagen                                              2009                     2020                 Δ 2020-2009
Sporthallen                                                          46                       45                       -1
Spielfelder
        Großspielfelder                                               28                       28                         0
Hallenbad                                                              3                        3                         0
Freibad                                                               3                        3                          0
Leichtathletik-Anlagen (Standorte)                                     1                        1                         0
Golfanlagen                                                            1                        1                         0
Reitanlagen                                                           11                       11                         0
Fitness-Studios                                                       8                        8                          0
Tennishallenplätze                                                    18                       18                         0
Tennis-Freiplätze                                                     18                       19                         1
Sonstige Sportanlagen*                                                 8                        8                         0
* Der aktuelle Bedarf, d.h. die tatsächliche Inanspruchnahme, besteht 2009 aus dem Gymnastikraum, dem Kraft-/Konditionsraum
und weiteren Anlagen (Kinderspielplätze, Sportmöglichkeiten auf Schulhöfen und Grillhütten wurden bei der Bedarfsberechnung
nicht berücksichtigt). Gegenüber dem Bestand gibt es derzeit also eine rechnerische Unterauslastung. Dies ist aber keineswegs
so zu interpretieren, dass diese Sporträume überflüssig sind. Bei einer Optimierung des Belegungsmanagements für Sporthallen
könnten sie vielmehr zukünftig vermehrt für sportliche Nutzung offen stehen, die bislang in den Sporthallen ausgeübt wurden.
Diese mögliche Verlagerung aus den Sporthallen heraus betrifft alle Sportarten bzw. sportliche Betätigungen, die keine DIN-
Architektur benötigen oder auch im Freien ausgeübt werden können, z.B. alle Formen von Gymnastik, Aerobic und Tanzen. Auf-
grund dieser möglichen – aber nicht absehbaren - Zukunftsperspektive muss eine Prognose für 2020 unterbleiben.

                                                                        Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                                                9
Tabelle 5: Bilanz der Sportanlagen für außerschulischen Sport (in Anlageneinheiten)
Bilanz Sportanlagen                                                2009                         2020                Δ 2020-2009
Sporthallen                                                         -17                          -16                     1
Spielfelder
        Großspielfelder                                              -10                         -10                         0
Hallenbad                                                             0                           0                          0
Freibad                                                               0                           0                          0
Leichtathletik-Anlagen (Standorte)                                    9                           9                          0
Golfanlagen                                                           2                           2                          0
Reitanlagen                                                           9                           9                          0
Fitness-Studios                                                       0                           0                          0
Tennishallenplätze                                                    -9                          -9                         0
Tennis-Freiplätze                                                    16                           15                        -1
Sonstige Sportanlagen

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die Herausforderungen an die Sportinfrastruktur in der Kreis-
stadt Bergheim sind stark ausgeprägt, weil ein Großteil der Anlagen vor Jahrzehnten erstellt wurde,
sich das Sportverhalten der Menschen in den letzten Jahrzehnten aber geändert hat. Ein aktiver
Lebensstil hat eine große Bedeutung gewonnen, so dass eine höhere Sportaktivität bei der Bevölke-
rung festzustellen ist.

Auch wenn sich die einheitengenaue Bilanzierung nach dem `Leitfaden des Bundesinstituts für
Sportwissenschaft´ als problematisch erweist (Mehr-/Minderbedarf an Sportanlagen hängen weniger
von den Aktivenzahlen ab, als vielmehr von der normativen Festlegung von Belegungsdichte, Nut-
zungsdauer und Auslastung), so können dennoch rein rechnerisch folgende Befunde für den außer-
schulischen Sport festgehalten werden:

     1. Es besteht ein Mehrbedarf an Sporthallen, Spielfeldern und Tennishallenplätzen.

     2. Es stehen genügend Hallenbäder, Freibäder, Leichtathletik-Anlagen, Golfanlagen, Reitanla-
        gen, Fitness-Studios, Tennis-Freiplätze und sonstige Sportanlagen zur Verfügung.

7 Kleinräumige Perspektive

Für die kleinräumige Perspektive wurde die Kreisstadt Bergheim nach Rücksprache mit dem Fachbe-
reich 2 der Stadtverwaltung in drei Teilräume gegliedert. Durch die hohe Stichprobengröße der
Bevölkerungsbefragung (n = 1.940) sind diese Analysen repräsentativ. Die Sozialräume teilen
sich auf wie folgt:

         Sozialraum 1: Ahe und Quadrath-Ichendorf
         Sozialraum 2: Bergheim-Mitte, Glesch, Kenten, Paffendorf, Thorr und Zieverich
         Sozialraum 3: Auenheim, Büsdorf, Fliesteden, Glessen, Niederaußem, Oberaußem und
                        Rheidt-Hüchelhoven.
Es folgt nun eine sozialraumscharfe Betrachtung des Sportverhaltens in der Kreisstadt Bergheim.

                                                                           Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                                                  10
7.1 Sportaktive und Organisationsformen

Die Sportnachfrage weist teilweise erhebliche Unterschiede innerhalb des Stadtgebiets auf. Damit
die Sportentwicklungsplanung diese kleinräumigen Besonderheiten hinreichend berücksichtigen
kann, werden nachfolgend zentrale Besonderheiten dargestellt.

Die Aufschlüsselung der Daten in die drei Teilräume zeigt auf, dass die Einwohner der ersten beiden
Sozialräume unterhalb des städtischen Durchschnitts bezüglich der Sportaktivenquote liegen, wo-
hingegen der dritte Sozialraum oberhalb des Durchschnitts von 74,8 % liegt. Die Aktivenquote be-
trägt im ersten Sozialraum 73,6 %, im zweiten Sozialraum ebenfalls 73,6 % und im dritten Sozial-
raum 75,2 %.

Die Aktivitätsquote für Vereinssport ist im dritten Sozialraum am höchsten. Diese beträgt im ersten
Sozialraum 25,5 %, im zweiten Sozialraum 27,1 % und im dritten Sozialraum 30,6 %. Sozialraum 2
stellt hingegen die höchste Aktivenquote für Sport in kommerziellen Einrichtungen mit einer Akti-
venquote von 20,4 % dar. Im ersten Sozialraum liegt die Aktivenquote für Sporttreiben in kommer-
ziellen Einrichtungen bei 17,7 % und im dritten Sozialraum ist diese noch geringer mit 15,3 %. In
Sozialraum 1 ist im Vergleich mit den anderen Sozialräumen die Aktivenquote für den informellen
Sport am höchsten (53,6 %) – diese beträgt in Sozialraum 2 52,1 % und in Sozialraum 3 53,3 %.

Tabelle 6: Sportaktive und Organisationsformen nach Sozialräumen 2009
Sportaktive allgemein                                       Sozialraum 1               Sozialraum 2               Sozialraum 3
Aktivenquote (weiter Sportbegriff)                              73,6                       73,6                       75,2
Anzahl Sportaktive                                             13.000                     17.000                     16.000
Aktivitätsquote Vereine (Anteil an Bevöl-                       25,5                       27,1                       30,6
kerung)
Sportaktive in Vereinen                                          5.000                       6.000                     7.000
Sportaktive in kommerziellen Einrichtun-                         17,7                         20,4                     15,3
gen (Anteil an Bevölkerung)
Sportaktive in kommerziellen Einrichtun-                         3.000                       5.000                     3.000
gen
Informell Sportaktive (Anteil an Bevölke-                         53,6                       52,1                       53,3
rung)
Informell Sportaktive                                            9.500                      12.000                    11.500

Die Aktivenquote wird bis 2020 voraussichtlich ohne entsprechende Gegenmaßnahmen in allen drei
Teilräumen marginal sinken. In den Sozialräumen 1 und 2 liegt die Aktivenquote bei 73,5 % und in
Sozialraum 3 bei 75,1 %. Weiterhin wird der dritte Sozialraum die höchste Aktivenquote für Sport im
Verein aufweisen (30,6 %), der zweite Sozialraum für Sport in kommerziellen Einrichtungen (20,3
%) und der erste Sozialraum für informelles Sporttreiben (53,3 %).

                                                                        Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                                               11
Tabelle 7: Sportaktive und Organisationsformen nach Sozialräumen 2020
Sportaktive allgemein                                       Sozialraum 1               Sozialraum 2              Sozialraum 3
Aktivenquote (weiter Sportbegriff)                                 73,5                     73,5                       75,1
Anzahl Sportaktive                                                12.000                   17.000                     16.000
Aktivitätsquote Vereine (Anteil an Be-
                                                                   25,5                      27,1                      30,6
völkerung)
Sportaktive in Vereinen                                           4.000                     6.000                      7.000
Sportaktive in kommerziellen Einrich-
                                                                   17,7                      20,3                      15,2
tungen (Anteil an Bevölkerung)
Sportaktive in kommerziellen Einrich-
                                                                  3.000                     5.000                      3.000
tungen
Informell Sportaktive (Anteil an Bevöl-
                                                                   53,3                      51,8                      53,1
kerung)
Informell Sportaktive                                             9.000                     12000                     11.000

7.2 Sportarten

Die Differenzen der Sportnachfrage in den einzelnen Teilräumen, die bereits für die Anzahl an Sport-
aktiven und die Organisationsform zu beobachten war, setzen sich auch in der Sportausübung fort.

Die wesentlichen sportartspezifischen Unterschiede werden nachfolgend kurz skizziert, dabei wird
insbesondere die ‚Hochburg‘ der jeweiligen Sportart unten den drei Teilräumen genannt.

Das Radfahren liegt in den Sozialräumen 1 (22,2 %) und 2 (22,1 %) leicht über dem gesamtstädti-
schen Durchschnitt (21,9 %), Schwimmen ist insbesondere in den Sozialräumen 1 (16,3 %) und 3
(16,0 %) stark nachgefragt. Beim Laufen liegt der Sozialraum 1 genau auf Niveau des Gesamtdurch-
schnitts (14,0 %), Sozialraum 3 (15,4 %) liegt über und Sozialraum 2 (12,4 %) unter Durchschnitt.
Fitness ist in Sozialraum 3 (7,3 %) am wenigsten nachgefragt und liegt hier deutlich unter dem
Gesamtdurchschnitt (10,3 %). Fußball hingegen wird im selben Gebiet (Sozialraum 3; 11,5 %) am
stärksten nachgefragt. Walking und Nordic Walking sind in Sozialraum 2 (8,2 %) am beliebtesten,
wohingegen Spazieren und Wandern in Sozialraum 2 (6,7 %) und 3 (6,7 %) am stärksten betrieben
werden. Sehr beliebt in Sozialraum 3 (9,1 %) ist auch Gymnastik, welches deutlich über dem Ge-
samtdurchschnitt (7,7 %) liegt. Der Tanzsport ist in Sozialraum 1 (2,8 %) am wenigsten nachgefragt
und liegt in den anderen beiden Sozialräumen (Sozialraum 2: 5,5 %; Sozialraum 3: 4,8 %) über dem
Gesamtdurchschnitt (4,5 %). Turnen ist in den ersten beiden Sozialräumen am beliebtesten (Sozial-
raum 1: 3,1 %; Sozialraum 2: 3,0 %), Sozialraum 3 ist dafür überdurchschnittlich in der Beliebtheit
von Tennis (3,3 %). Weitere Sportarten werden in Sozialraum 2 am meisten ausgeübt.

Tabelle 8: Sportaktive nach Sportarten in den Sozialräumen 2009
Sportaktive nach Sportarten                                  Sozialraum 1              Sozialraum 2               Sozialraum 3
Radfahren                                                        4.000                     5.000                      5.000
                                                                22,2 %                    22,1 %                     20,8 %
Schwimmen                                                        3.000                     3.000                      3.000
                                                                16,3 %                    13,2 %                     16,0 %
Laufen                                                           2.000                     3.000                      3.000
                                                                14,0 %                    12,4 %                     15,4 %
Fitness                                                          2.000                     3.000                      2.000

                                                                        Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                                               12
Sportaktive nach Sportarten                                  Sozialraum 1         Sozialraum 2               Sozialraum 3
                                                                11,7 %               11,9 %                      7,3 %
Fußball                                                          2.000                2.000                      2.500
                                                                10,2 %               10,5 %                     11,5 %
Walking und Nordic Walking                                       1.000                2.000                      2.000
                                                                 7,4 %                8,2 %                      7,2 %
Gymnastik                                                        1.000                2.000                      2.000
                                                                 6,7 %                7,0 %                      9,1 %
Spazieren/Wandern                                                1.000                2.000                      1.000
                                                                 6,3 %                6,7 %                      6,7 %
Tanzsport                                                         500                 1.200                      1.000
                                                                 2,8 %                5,5 %                      4,8 %
Turnen                                                            500                  700                        600
                                                                 3,1 %                3,0 %                      2,6 %
Tennis                                                            500                  600                        700
                                                                 2,9 %                2,7 %                      3,3 %
Weitere Sportarten                                               3.000                5.000                      4.000
                                                                18,7 %               20,2 %                     18,7 %

Radfahren liegt auch 2020 in den Sozialräumen 1 (22,2 %) und 2 (22,1 %) noch über dem Gesamt-
durchschnitt (21,7 %), gleiches gilt für Sozialraum 1 und 3 für den Schwimmsport (Sozialraum 1:
16,4 %; Sozialraum 3: 16,0 %) und Laufen (Sozialraum 1: 13,5 %; Sozialraum 3: 15,0 %). Fitness
wird nur in Sozialraum 3 (7,2 %) deutlich unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt von 10,1 %
Fitnessaktiven liegen, wie auch schon im Jahr 2009. In Sozialraum 3 wird auch 2020 die Nachfrage
für Fußball mit 11,4 % Fußballaktiven am stärksten sein. Walking und Nordic Walking bleiben
auch bis 2020 in Sozialraum 2 mit 8,1 % Sportaktiven am stärksten vertreten. Gleiches gilt für den
Sozialraum 3 mit 9,2 % Sportaktiven was Gymnastik betrifft. Spazieren und Wandern bleibt in den
Sozialräumen 2 und 3 (je 6,8 %) am beliebtesten, was auch für Tanzsport in Sozialraum 2 (5,6 %)
zutrifft. Ebenfalls keine gravierenden Veränderungen gibt es beim Turnen und Tennis was die Nach-
frage betrifft. Auch die weiteren Sportarten bleiben auf gleichem Niveau wie 2009.

Tabelle 9: Sportaktive nach Sportarten in den Sozialräumen 2020
Sportaktive nach Sportarten                                  Sozialraum 1         Sozialraum 2               Sozialraum 3
Radfahren                                                        4.000                5.000                      4.000
                                                                22,2 %               22,1 %                     20,8 %
Schwimmen                                                        3.000                3.000                      3.000
                                                                16,4 %               13,2 %                     16,0 %
Laufen                                                           2.000                3.000                      3.000
                                                                13,5 %               12,0 %                     15,0 %
Fitness                                                          2.000                3.000                      2.000
                                                                11,6 %               11,8 %                      7,2 %
Fußball                                                          2.000                2.000                      2.500
                                                                10,1 %               10,5 %                     11,4 %
Walking und Nordic Walking                                       1.000                2.000                      2.000
                                                                 7,4 %                8,1 %                      7,1 %
Gymnastik                                                        1.000                2.000                      2.000
                                                                 6,8 %                7,1 %                      9,2 %
Spazieren/Wandern                                                1.000                2.000                      1.000

                                                                   Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                                          13
Sportaktive nach Sportarten                                 Sozialraum 1               Sozialraum 2               Sozialraum 3
                                                                6,4 %                      6,8 %                      6,8 %
Tanzsport                                                        500                       1.200                      1.000
                                                                2,8 %                      5,6 %                      4,8 %
Turnen                                                           500                        700                        600
                                                                3,1 %                      3,1 %                      2,6 %
Tennis                                                           500                        600                        700
                                                                3,0 %                      2,8 %                      3,4 %
Weitere Sportarten                                              3.000                      5.000                      4.000
                                                               18,7 %                     20,2 %                     18,6 %

7.3 Bestands-Bedarfsbilanzierung

Die nachfolgende Tabelle weist aus, wie sich der Bestand an Sportanlagen über die drei Teilräume
verteilt. Da aktuell keine weiteren Sportanlagen geplant sind, gelten die Werte sowohl für 2009 als
auch für 2020.

Tabelle 10: Bestand Sportanlagen in den Sozialräumen für 2009 und 2020 (in Anlageneinheiten)
Bestand an Sportanlagen                                     Sozialraum 1               Sozialraum 2              Sozialraum 3
Sporthallen                                                       6                         13                        10
            4
Spielfelder
        Großspielfelder                                             3                           5                        10
        Kleinspielfelder                                            0                           4                        0
        sonstige Spielfelder                                        9                          14                        12
Hallenbad                                                           1                           1                        1
Freibad                                                             1                           1                        1
Leichtathletik-Anlagen (Standorte)                                  2                           2                        6
Leichtathletik-Anlagen (einzelne Anla-                              7                           8                        16
gen)
Park (z.B. Grünflächen)                                             26                         52                        34
Golfanlagen                                                         0                          2                         1
Reitanlagen                                                         0                          7                         13
Fitness-Studios                                                     2                          6                         0
Tennishallenplätze                                                  0                           7                        2
Tennis-Freiplätze                                                   5                          18                        11
Sonstige Sportanlagen                                               41                         73                        66

Der Bedarf an Sportanlagen unterschiedlichsten Typs variiert zwischen den Sozialräumen. Der Mehr-
bedarf an Anlageneinheiten für Sporthallen ist insbesondere in den Sozialräumen 1 und 3 sehr groß.
Bezüglich Großspielfeldern ist der Mehrbedarf in allen drei Sozialräumen nahe gehend gleich groß,
mit drei fehlenden Feldern in den Sozialräumen 1 und 2 bzw. vier fehlenden Feldern im Sozialraum 3.
Der Bestand an Hallen- und Freibädern entspricht für alle 3 Sozialräume dem Bedarf für 2009. Im

4
  Die Spielfelder werden lediglich im Bestand nachrichtlich aufgeführt. Eine genaue Analyse der Spielfeldsitua-
tion befindet sich im Kunstrasengutachten.

                                                                        Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                                               14
Sozialraum 1 ist ein Fehlbedarf an drei Reitanlagen und fünf Tennishallenplätzen zu konstatieren.
Ebenfalls fünf fehlende Tennishallenplätze gibt es im Sozialraum 3 zu vermelden. Außerdem besteht
im Sozialraum 3 ein Fehlbedarf an zwei Fitness-Studios.

Tabelle 11: Bedarf an Sportanlagen in den Sozialräumen 2009 (in Anlageneinheiten)
Bedarf an Sportanlagen                                       Sozialraum 1               Sozialraum 2              Sozialraum 3
Sporthallen                                                       13                         17                        16
Spielfelder
        Großspielfelder                                              6                           8                        14
Hallenbad                                                            1                           1                        1
Freibad                                                              1                           1                        1
Leichtathletik-Anlagen (Standorte)                                   0                           0                        0
Golfanlagen                                                          0                           0                        0
Reitanlagen                                                          3                           4                        4
Fitness-Studios                                                      2                           4                        2
Tennishallenplätze                                                   5                           6                        7
Tennis-Freiplätze                                                    5                           6                        7
Sonstige Sportanlagen                                                2                           3                        3

Tabelle 12: Bilanz Sportanlagen in den Sozialräumen 2009 (in Anlageneinheiten)
Bilanz Sportanlagen                                          Sozialraum 1               Sozialraum 2              Sozialraum 3
Sporthallen                                                       -7                         -4                        -6
Spielfelder
        Großspielfelder                                             -3                          -3                        -4
Hallenbad                                                           0                           0                         0
Freibad                                                             0                           0                         0
Leichtathletik-Anlagen (Standorte)                                  2                           2                         6
Golfanlagen                                                         0                           2                         1
Reitanlagen                                                         -3                           3                         9
Fitness-Studios                                                     0                           2                         -2
Tennishallenplätze                                                  -5                           1                        -5
Tennis-Freiplätze                                                    0                          12                        4
Sonstige Sportanlagen                                               39                          70                        63

Der Bedarf an Sportanlagen in 2020 in den drei Sozialräumen weist ein nahezu identisches Bild zu
dem Jahr 2009 aus. Lediglich der Bedarf an Sporthallen in Sozialraum 1 verringert sich um eine An-
lageneinheit. Dies bedeutet jedoch auch, dass Sporthallen betreffend weiterhin ein hoher Fehlbedarf
in allen drei Sozialräumen bestehen wird. Weiterhin gibt es eine Veränderung bei den Tennisfreiplät-
zen um eine Anlageneinheit, jedoch handelt es sich hierbei um einen höheren Bestand als tatsächli-
chen Bedarf im Vergleich zu 2009. Für alle weiteren Sportanlagen gibt es in der Bestands-
Bedarfsbilanzierung keine Unterschiede zwischen 2009 und 2020.

                                                                         Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                                                15
Tabelle 13: Bedarf an Sportanlagen in den Sozialräumen 2020 (in Anlageneinheiten)
Bedarf an Sportanlagen                                       Sozialraum 1               Sozialraum 2              Sozialraum 3
Sporthallen                                                       12                         17                        16
Spielfelder
        Großspielfelder                                              6                           8                        14
Hallenbad                                                            1                           1                         1
Freibad                                                              1                           1                         1
Leichtathletik-Anlagen (Standorte)                                   0                           0                         0
Golfanlagen                                                          0                           0                         0
Reitanlagen                                                          3                           4                         4
Fitness-Studios                                                      2                           4                         2
Tennishallenplätze                                                   5                           6                        7
Tennis-Freiplätze                                                    5                           7                        7
Sonstige Sportanlagen                                                2                           3                        3

Tabelle 14: Bilanz Sportanlagen in den Sozialräumen 2020 (in Anlageneinheiten)
Bilanz Sportanlagen                                          Sozialraum 1               Sozialraum 2              Sozialraum 3
Sporthallen                                                       -6                         -4                        -6
Spielfelder
        Großspielfelder                                             -3                          -3                        -4
Hallenbad                                                           0                           0                         0
Freibad                                                             0                           0                         0
Leichtathletik-Anlagen (Standorte)                                  2                           2                         6
Golfanlagen                                                         0                           2                         1
Reitanlagen                                                         -3                           3                         9
Fitness-Studios                                                     0                           2                         -2
Tennishallenplätze                                                  -5                           1                        -5
Tennis-Freiplätze                                                    0                          11                        4
Sonstige Sportanlagen                                               39                          70                        63

8 Kunstrasengutachten

8.1 Rahmenbedingungen für Kunstrasenplätze

Kunstrasen gibt es bereits seit einigen Jahrzehnten, die ersten Kunststoffrasenplätze wurden in den
1970er Jahren in den USA entwickelt. Zu Beginn gab es materialtechnische, sportfunktionelle sowie
schutzfunktionelle Probleme wie bspw. Nachgiebigkeit und Elastizität, Gleitverhalten und Ballverhal-
ten (Meinel, 2008). Durch kontinuierliche Verbesserungen auf dem materialtechnischen, technologi-
schen und biomechanischen Sektor besitzen die heutigen Kunstrasenplätze (3./4. Generation) ähnli-
che Eigenschaften wie der Naturrasen (ebd.). Dies wird durch das Planungsbüro Hoppe (2010) bes-
tätigt: „Der heute aktuelle Kunstrasen der 3./4. Generation rückt immer näher an das Spielverhalten

                                                                         Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                                                16
des Naturrasens heran. Die Fifa erlaubt den Einsatz von Kunstrasen sogar für Qualifikationsspiele der
WM.“

8.1.1 Material

Ein Kunstrasenplatz ist eine wasserdurchlässige, mehrschichtige Konstruktion, die von oben nach
unten wie folgt aufgebaut ist:

     -    Kunststoffrasenbelag mit gefüllter oder ungefüllter Polschicht
     -    Elastikschicht auf gebundener Tragschicht oder einer gebundenen elastischen Tragschicht
     -    Ungebundene Tragschicht
     -    Ggf. Filterschicht
     -    Erdplanum
     -    Baugrund (DFB, 2006, 5).

Die Beläge werden zum gegenwärtigen Zeitpunkt in drei Typen unterteilt: (1) Kunstrasenplätze der
ersten Generation (ab Mitte 1970er Jahre) mit einer kurzen, unverfüllten Polschicht, verbunden mit
einer Elastikschicht, (2) Kunstrasenplätze der zweiten Generation (Ende der 1980er Jahre) mit einer
längeren, nicht zu dichten Polschicht, verfüllt mit Quarzsand auf einer elastifizierenden Schicht und
(3) Kunstrasenplätze der dritten Generation (Ende der 1990er Jahre) mit einer Polschicht, bestehend
aus sehr langen und weichen Kunststoffbändchen, welche mit Sand- und Gummigranulat verfüllt
werden auf einer elastifizierenden Schicht (DFB, 2006, 5). (4) Die Kunststoffrasenbeläge der 4.
Generation bestehen wiederum aus einer ungefüllten Polschicht und langflorigen Fasern
(Hardmann & Gerber, 2004, 9).

Beim Bau eines Kunststoffrasenplatzes stellt sich die Frage nach der geplanten Anwendung, da
diese entscheidend für die Wahl des Belags ist. Soll es sich um ein reines Fußballspielfeld han-
deln oder sollen weitere Sportarten wie Hockey berücksichtigt werden?

8.1.2 Wartung und Instandhaltung

Des Weiteren müssen die jährlichen Pflegekosten der verschiedenen Beläge in Betracht gezogen
werden. Hierzu gibt es in verschiedenen Quellen unterschiedliche Aussagen (DFB, 2006;
Planungsbüro.Hoppe, 2010; Ulenberg, 2010). Oftmals fehlt hierbei eine Aufstellung der einzel-
nen Posten der Kostenkalkulation. Daher wird an dieser Stelle eine Aufstellung von Ulenberg
(2010) herangezogen, da diese eine detaillierte Kalkulation anbietet (s. methodische Anga-
ben). Die dargestellten Pflegkosten sollen als Richtwerte dienen, da die tatsächlichen Kosten
abhängig vom jeweiligen Dienstleister sind.

Tabelle 15: Pflegekosten in Euro (Ulenberg 2010)
                                                                     Kunststoffrasen           Kunststoffrasen
Berechnungsgrundlage                     Tenne     Sportrasen          Sand/EPDM                Sand/TPE ver-
                                                                         verfüllt                   füllt
Pflegekosten pro Spiel-
                                      20.869,03    31.416,36             14.772,90                 15.379,80
feld/Jahr (7.630m²)
Pflegekosten        pro
                                          2,74        4,12                   1,94                      2,02
m²/Jahr

                                                        Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                               17
Ein Kunstrasenplatz benötigt wie auch Naturrasen- und Tennenflächen regelmäßige Pflege. Die-
se ist wesentlich für eine langfristige Werterhaltung. Die Befeuchtung des Kunstrasenplatzes
verbessert die Gleiteigenschaften und kann Verletzungen vermindern, insbesondere in heißen
Sommermonaten. Verunreinigungen des Spielfelds durch Laub oder Blüten sollten regelmäßig
entfernt werden. Die Höhe und Gleichmäßigkeit des Füllmaterials beeinflussen das Ballverhal-
ten (DFB, 2006, 13f.).

Die Lebensdauer eines Kunstrasenplatzes beträgt 12 bis 15 Jahre. Danach bestehen zum einen
die Möglichkeit einer Sanierung sowie zum anderen die Möglichkeit der Entsorgung. Der DFB
empfiehlt in seiner Studie zum Kunstrasen folgendes:

„Eine Deponierung von Kunststoffrasenflächen ist seit dem 1.6.2005 nicht mehr zulässig. Für die
Entsorgung der verwendeten Materialien nach der Nutzung kommt daher nur noch die stoffliche oder
energetische Verwertung in Frage. Um dies schon beim Bau eines Kunststoffrasenplatzes zu berück-
sichtigen, ist insbesondere sicherzustellen, dass

   -   schadstoffarme Materialien verwendet werden,
   -   möglichst wenige unterschiedliche Materialsorten (bei Verbundmaterial) zum Einsatz kom-
       men,
   -   eine gute Trennfähigkeit der einzelnen Schichten gewährleistet ist“(DFB, 2006, 15).

Die Kosten für eine Sanierung betragen rund 216.000 € (Ulenberg, 2010).

In den Empfehlungen für Kunststoffrasenplätze des DFB heißt es: „Je nach Belagstyp, aber un-
abhängig von der Art der Nutzung (Trainings- oder Spielbetrieb) und von der Pflege ergeben
sich unterschiedliche potentielle Nutzungsdauern“ (DFB, 2006, 11).

Die möglichen Nutzungsstunden sind in einer großen Bandbreite angegeben, in der Regel wird
die maximal angegebene Stundenzahl als Standardwert genommen:

Naturrasen            400-800 Nutzungsstunden pro Jahr

Tennenflächen         1.000-1.500 Nutzungsstunden pro Jahr

Kunststoffrasen       2.000-2.500 Nutzungsstunden pro Jahr

                                                   Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                          18
8.1.3 Kriterien bei einer Entscheidung über Kunstrasenplätze

Neben der Wirtschaftlichkeit gibt es weitere Kriterien, die bei der Entscheidung für oder gegen einen
Kunstrasenplatz in Betracht gezogen werden müssen (vgl. Tabelle 16).

Tabelle 16: Vor- und Nachteile eines Kunstrasenplatzes (EURAC, 2006, 12)
Vorteile                                                                             Nachteile
Lange Lebensdauer                                                 Hohe Anschaffungskosten
Schnelleres Spiel und höhere technische An-                       Schnelleres Spiel und höhere technische An-
forderungen                                                       forderungen
Hohe Belastbarkeit – insbesondere bei vielen
                                                                  Verunreinigungen müssen entfernt werden
Mannschaften, die intensiv trainieren
Geringere Wartung (Mäharbeiten und Düngen
                                                                  Geruch und Hitze in den Sommermonaten
nicht mehr erforderlich)
Bespielbarkeit bei jeder Witterung und zu je-
der Jahreszeit (Spielbetrieb auch im Winter                       Teilweise Anschaffung neuer Wartungsgeräte
möglich)
Spieleigenschaft nahezu identisch mit Natur-
rasen
Teilweise Senkung des Verletzungsrisikos
(Schonung der Muskeln und Gelenke)
Besonders bei Jugend- und Mädchenmann-
schaften beliebt

Weiche Standortfaktoren wie die Erhöhung der sportlichen Aktivitäten und die Erhöhung der sozialen
Resonanz sind für den Sport in einer Kommune wichtige Kriterien, die es zu berücksichtigen gilt.

8.1.4 Kosten-Nutzen-Analyse

Eine Gegenüberstellung von den Kosten eines Naturrasenplatzes, eines Tennenplatzes und eines
Kunstrasenplatzes soll weitere Einblicke zur Wirtschaftlichkeit beider Belagstypen bringen. Auch hier
liefern verschiedene Quellen unterschiedliche Aussagen (Hardmann & Gerber, 2004;
Planungsbüro.Hoppe, 2010; Ulenberg, 2010). Daher liegt der Fokus auf einer aktuellen Kalkulation
(Ulenberg, 2010). Ulenberg (2010) geht in der Kalkulation von einer Spielflächengröße von 8.136 m²
aus. Dies entspricht jedoch nicht der Standardgröße eines Spielfeldes, die mit 7.630 m² im BISp-
Leitfaden angegeben wird. Die aufgeführten Kosten für Erstinvestition und Belagserneuerung können
nach Expertengesprächen jedoch für die Standardgröße von 7.630 m² übernommen werden. Nichts-
destotrotz muss angemerkt werden, dass jede Rechnung ortsspezifisch zu betrachten ist und die in
Tabelle 17 aufgestellten Kosten lediglich als Richtwerte zu verstehen sind.

                                                                     Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                                            19
Tabelle 17: Dynamische Investitionskostenrechnung für verschiedene Sportbeläge in Euro (Kosten auf 45 Jahre hochgerechnet von und
                                     5
modifiziert nach Ulenberg, 2010, 23)
                                                                                 Kunststoffra-
                                                                                                           Kunststoffrasen
                                         Tenne            Sportrasen            sen sand/EPDM
                                                                                                          sand/TPE verfüllt
                                                                                    verfüllt
                                                     INVESTITIONSKOSTEN
Erstinvestition*                        360.000             370.000                   615.000                    650.000
Sportplatzflä-
                                         7.630               7.630                     7.630                       7.630
che/m²
Preis pro m²                             47,18               48,49                     80,60                       85,19

                                                     BELAGSERNEUERUNG
Erste Erneuerung
                                            10                  20                        15                         15
nach n Jahren
Kosten pro Erneue-
                                        45.000               60.000                   211.000                    216.000
rung
Kostenvergleich für
45 Jahre ab Belags-
                                        157.500              75.000                   422.000                    432.000
investition für Er-
neuerung
Gesamtpreis Erneu-
                                         20,64                9,83                     55,31                       56,62
erung pro m²
* alle Zahlen gerundet

Darüber hinaus fallen Pflegekosten an (vgl. Tabelle 15), die es unbedingt zu berücksichtigen
gilt.

Als Fazit lässt sich feststellen, dass die Investitionskosten und Kosten für die Belagserneuerung
bei Kunststoffrasen im Vergleich zu Naturrasen und Tennenflächen bedeutend höher sind. Im
Gegensatz dazu sind die jährlichen Pflegekosten viel geringer.

Aus den Gesamtinvestitionen und deren jährlicher Abschreibung sowie den Pflegekosten lassen
sich jährliche Kosten berechnen, die verglichen mit der maximalen Nutzungszeit Kosten pro
Nutzungsstunde im Jahr ergeben. Eine Aufstellung hierzu befindet sich in den methodischen
Angaben.

8.2 Situationsanalyse

Die Bevölkerungsbefragung zeigt auf, dass die Kreisstadt Bergheim sportlich sehr aktiv ist und
zu den aktivsten Städten in Nordrhein-Westfahlen zu zählen ist: 74,8% der Bergheimer Bevölke-
rung ist mindestens einmal pro Woche sportlich aktiv. Dieser Berechnung liegt ein weiter
Sportbegriff zugrunde, der auch sportliche Tätigkeiten wie Radfahren und Spazieren umfasst. In
2020 werden weiterhin viele Einwohner Bergheims sportlich aktiv sein. Die Aktivenquote dürfte
voraussichtlich auf 74,1% zurückgehen, was der zunehmend älter werdenden Bevölkerung zuzu-
schreiben ist. Die Fußballnachfrage ist mit mehr als 10,8% und daraus resultierenden 6.500
Fußballaktiven hoch. Dies ändert sich bis 2020 aufgrund der demographischen Entwicklung nur
marginal: 10,7% der Bergheimer spielt Fußball. Dies entspricht 6.500 Personen. Im Vergleich
mit anderen Kommunen ist anzumerken, dass sich die Fußballnachfrage dort ohne entsprechen-

5
    Mehrwertsteuer sind bei den Kosten inkludiert.

                                                                     Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                                             20
de Gegenmaßnahmen rückläufig entwickelt, wie Ergebnisse anderer Sportentwicklungsprojekte
des Instituts aufzeigen.

Die Fußballaktiven spielen durchschnittlich 2,6 Mal in der Woche für je 112 Minuten Fußball.

Die Kreisstadt Bergheim ist in drei Sozialräume unterteilt worden, um eine kleinräumige Be-
trachtung der Sportnachfrage und des Sportangebots vorzunehmen. Durch die hohe Stichpro-
bengröße der Bevölkerungsbefragung (n = 1.940) sind diese Analysen repräsentativ. Die Sozial-
räume teilen sich auf wie folgt:

Sozialraum 1: Ahe und Quadrath-Ichendorf

Sozialraum 2: Bergheim-Mitte, Glesch, Kenten, Paffendorf, Thorr und Zieverich

Sozialraum 3: Auenheim, Büsdorf, Fliesteden, Glessen, Niederaußem, Oberaußem und Rheidt-
Hüchelhoven

Folglich lässt sich die Fußballnachfrage auch in den drei Sozialräumen zusammenfassen. Eine
Übersicht bietet nachfolgende Tabelle.

Tabelle 18: Fußballnachfrage in den Sozialräumen (Anzahl Aktive und Anteile an der Gesamtbevölkerung)
Jahr/Aktive                                               Sozialraum 1            Sozialraum 2              Sozialraum 3
2009: Aktive                                                  2.000                   2.000                     2.500
2009: Anteile                                                10,2%                   10,5%                     11,5%
2009: Aktive im Vereinsfußball                                1.300                   1.500                     1.900
2009: Anteil des Vereinsfußballs                              7,4%                    6,7%                      8,9%
2020: Aktive                                                  2.000                   2.000                     2.500
2020: Anteil                                                 10,1%                   10,4%                     11,4%
2020: Aktive im Vereinsfußball                                1.200                   1.500                     1.900
2020: Anteil des Vereinsfußballs                              7,4%                    6,6%                      8,8%

Die Bestandsdaten zu den Sportanlagen sind durch die Kreisstadt Bergheim gut erhoben wor-
den, so dass eine Einzelbetrachtung der Sportplätze möglich ist. Insgesamt gibt es 18 Sport-
plätze, auf denen Vereinsfußball betrieben wird. Diese 18 Sportplätze sind Großspielfelder, fünf
davon sind Rasenfelder und 13 haben einen Tennenbelag. Der Bestand der Spielfelder teilt sich
auf, wie in Tabelle 19 dargestellt.

Tabelle 19: Bestand an Spielfeldern in den Sozialräumen
Bestand                                       Sozialraum 1                Sozialraum 2                    Sozialraum 3
Rasenspielfelder                                    1                           1                               3
Spielfelder mit Tennenbelag                         2                           4                               7
Spielfelder                                         3                           5                              10

Durch die gute Datenlage werden die aktuellen Nutzungsparameter nicht pauschal pro Sozial-
raum betrachtet, sondern singulär pro Anlage. Diese werden in Tabelle 20 für alle Spielfelder
zusammengefasst dargestellt. Zunächst wird die Bedeutung der einzelnen Parameter erläutert.

                                                                    Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                                           21
Die Öffnungszeit basiert auf der realen Öffnung der Anlage wohingegen die Nutzung real die
tatsächlich belegten Stunden darstellt. Die Öffnungszeit für Tennen- und Rasenplätze ist ver-
schieden. Daher ist die Tabelle 20 in Tennen- und Rasenplätze unterteilt.

Die Belegungszeit basiert auf der Anzahl der Sportangebote. Dabei werden bis zu zwei Sportan-
gebote pro Belegung einfach gewertet, da dies der regulären Kapazität nach dem BISp-
Leitfaden mit 30 Personen pro Anlageneinheit in etwa entspricht. Aus Erfahrungswerten wurde
die Belegung vom Institut auf 36 Personen pro Spielfeld erhöht. Dies entspricht der Praxis ten-
denziell mehr als die vom BISp-Leitfaden angenommen 30 Personen, wie sich gezeigt hat. So-
mit ist die Belegung von zwei Sportangeboten auf Spielfeldern als Standardwert zu betrachten.
Alle darüber hinaus stattfindenden parallelen Angebote werden mit einem Faktor belegt (siehe
methodische Angaben). Somit sind Spitzenraten zu bestimmten Zeiten in die Berechnung in-
kludiert. Dies verdeutlicht sich im Vergleich der Spalten Nutzung real und Belegungszeit. Wenn
folglich höhere Stundenangaben in der Spalte Belegungszeit als in der Spalte Nutzung real vor-
liegen, liegt eine Überbelegung, die über dem Standard liegt, vor.

Die Auslastung real basiert auf der tatsächlichen Belegungszeit und nicht auf der Nutzungszeit,
so dass hohe Belegungen inkludiert sind. Der Rasenplatz in Quadrath-Ichendorf hat beispiels-
weise eine Nutzungszeit von 15,5 Stunden in der Woche (bei 17,5 Stunden, die der Platz durch
seine Öffnungszeiten zur Verfügung für den außerschulischen Sport steht), hingegen kann eine
Belegungszeit von 18,5 Stunden nachgewiesen werden. Dies zeigt auf, dass der Platz nicht nur
einfach oder doppelt belegt ist, sondern darüber hinaus eine drei- oder vierfach Belegung
stattfindet. Dies ist entsprechend in der Berechnung der Auslastung real berücksichtigt. Die
Auslastung real berechnet sich folglich aus dem Anteil der Belegungszeit (als Ist-Zustand) und
der Öffnungszeit, die den Soll-Zustand darlegt. Daraus folgt, dass der idealtypische Wert der
Auslastung aus ökonomischer Perspektive bei 1,0 liegt.

Allgemein kann festgestellt werden, dass die Auslastung Werte unter 1,0 annehmen kann, was
eine Unterauslastung bedeutet. Werte über 1,0 bedeuten eine Überauslastung, die durch Über-
belegungen während einzelner Nutzungszeiten auf einer Sportanlage gegenüber der Öffnungs-
zeit entstehen können (Köhl & Bach, 2006).

Der Kommentar zum BISp-Leitfaden gibt als Auslastung Werte von 0,30-0,40 für Naturrasenfel-
der – bezogen auf die Gesamtkapazität der Sportanlage – an. Die Gesamtkapazität bezieht sich
nicht nur auf das nachmittägliche Öffnungszeitfenster, so dass davon auszugehen ist, dass die
Auslastung in Bergheim über diesem Bereich ist, da die Belegung in den Nachmittags- und frü-
hen Abendstunden sehr hoch ist. Die Ergebnisse in Tabelle 20 zeigen auf, dass Bergheim mit
allen Plätzen über dieser Angabe liegt – wobei der Sportplatz in Fliesteden mit einer Auslas-
tung von 0,47 nur marginal über dieser Auslastung liegt. Im Gegensatz dazu kann für den Ra-
senplatz in Quadrath-Ichendorf eine Auslastung von 1,06 angegeben werden, so dass eindeutig
eine Überbelegung vorliegt.

Angaben zur Auslastung für Tennenplätze – bezogen auf die Gesamtkapazität – fehlen im BISp-
Leitfaden, werden jedoch auf rund 0,6 durch den Auftragnehmer aufgrund von tatsächlichen
Erfahrungswerten aus verschiedenen Sportentwicklungsprojekten in Bezug auf die tatsächlichen
Öffnungszeiten taxiert. Die Kreisstadt Bergheim liegt hier durchschnittlich mit 0,66 etwas über
diesem Bereich. Allerdings lassen sich zwischen den einzelnen Plätzen große Unterschiede be-

                                                  Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                         22
züglich der Auslastung feststellen: So ist für den Sportplatz Niederaußem eine Auslastungsquo-
te von 1,02 zu verzeichnen während der Sportplatz Oberaußem Tenne 2 lediglich eine Auslas-
tung von 0,18 aufweist.

Tabelle 20: Darstellung aller Spielfelder Bergheims mit Nutzungs- und Auslastungsparametern sortiert nach Belag
                                                             Öffnungs-           Nutzung          Belegungs-         Auslastung
Raum        Anlage                             Belag
                                                                zeit               real              zeit               real
Tenne
1           Sportplatz Ahe                     Tenne             22,5              12,50              12,50              0,56
            Sportplatz     Quadrath-
1                                              Tenne             22,5              17,00              18,00              0,80
            Ichendorf
2           Sportzentrum Bergheim              Tenne 1           22,5              14,00              19,75              0,88
2           Sportzentrum Bergheim              Tenne 2           22,5              14,50              19,25              0,86
2           Sportplatz Glesch                  Tenne             22,5              15,50              18,00              0,80
2           Sportplatz Kenten                  Tenne             22,5               7,00               7,00              0,31
3           Sportplatz Büsdorf                 Tenne             22,5              12,00              12,00              0,53
3           Sportplatz Fliesteden              Tenne             22,5              10,00              10,00              0,44
3           Sportplatz Glessen                 Tenne             22,5              16,50              19,25              0,86
3           Sportplatz Niederaußem             Tenne             22,5              17,00              23,00              1,02
3           Sportplatz Oberaußem               Tenne 1           22,5              3,50                4,25              0,19
3           Sportplatz Oberaußem               Tenne 2           22,5              4,00                4,00              0,18
            Sportplatz Rheidt-
3                                              Tenne             22,5               9,50              15,00              0,67
            Hüchelhoven
Rasen
            Sportplatz Quadrath-
1                                              Rasen             17,5              15,50              18,50              1,06
            Ichendorf
2           Sportzentrum Bergheim              Rasen             17,5               7,00              11,75              0,67
3           Sportplatz Fliesteden              Rasen             17,5               7,50               8,25              0,47
3           Sportplatz Niederaußem             Rasen             17,5               8,00              11,00              0,63
3           Sportplatz Oberaußem               Rasen             17,5               9,00              12,00              0,69

Auf Basis der Empfehlungen des DFB zu den jährlich maximal möglichen Nutzungsstunden (Na-
turrasen 800 Stunden und Tennenflächen 1.500 Stunden), die als Standardwert genommen wer-
den, wurden in einem ersten Schritt die Nutzungsstunden als Belegungszeit im Jahr pro Anlage
errechnet. Unter Berücksichtigung des Schulsports und Spielbetriebs am Wochenende (siehe
methodische Angaben) ergibt sich somit eine Überbelastung für die Rasensportplätze in
Quadrath-Ichendorf, Oberaußem, Bergheim und Niederaußem, sowie des Tennenplatzes in Nie-
deraußem. Die Beanspruchung der beiden Tennenplätze in Bergheim und des Tennenplatzes in
Glessen ist ebenfalls sehr hoch.

Tabelle 21: Jährliche Belegungszeiten im Vergleich mit möglichen Nutzungsstunden pro Belag
                                                                Belegungszeit im
Raum        Anlage                                                                                       Ergebnis
                                                                 Jahr in Stunden
            Sportplatz Quadrath-Ichendorf (Ra-
1                                                                       1.083                         Überbelastung
            sen)
1           Sportplatz Ahe (Tenne)                                      1.091                 im Rahmen der DFB-Studie
            Sportplatz Quadrath-Ichendorf
1                                                                       1.355                 im Rahmen der DFB-Studie
            (Tenne)
2           Sportzentrum Bergheim (Rasen)                                867                          Überbelastung

                                                                      Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                                                23
Belegungszeit im
Raum       Anlage                                                                                       Ergebnis
                                                                Jahr in Stunden
2          Sportzentrum Bergheim (Tenne 1)                           1.439                   im Rahmen der DFB-Studie
2          Sportzentrum Bergheim (Tenne 2)                           1.415                   im Rahmen der DFB-Studie
2          Sportplatz Glesch (Tenne)                                 1.355                   im Rahmen der DFB-Studie
2          Sportplatz Kenten (Tenne)                                  827                    im Rahmen der DFB-Studie
3          Sportplatz Fliesteden (Rasen)                              755                    im Rahmen der DFB-Studie
3          Sportplatz Niederaußem (Rasen)                             843                         Überbelastung
3          Sportplatz Oberaußem (Rasen)                               875                         Überbelastung
3          Sportplatz Büsdorf (Tenne)                                1.067                   im Rahmen der DFB-Studie
3          Sportplatz Fliesteden (Tenne)                              971                    im Rahmen der DFB-Studie
3          Sportplatz Glessen (Tenne)                                1.415                   im Rahmen der DFB-Studie
3          Sportplatz Niederaußem (Tenne)                            1.595                        Überbelastung
3          Sportplatz Oberaußem (Tenne 1)                             695                    im Rahmen der DFB-Studie
3          Sportplatz Oberaußem (Tenne 2)                             683                    im Rahmen der DFB-Studie
           Sportplatz Rheidt-Hüchelhoven
3                                                                      1.211                 im Rahmen der DFB-Studie
           (Tenne)

Zur vereinfachten Übersicht wird nachfolgend Tabelle 22 für Rasenplätze und Tennenplätze nach der
jährlichen Belegungszeit aufgeteilt. Zudem wird der Zustand der Spielflächen dargestellt, der auf
Angaben der Kreisstadt Bergheim beruht.

Tabelle 22: Jährliche Belegungszeiten im Vergleich mit möglichen Nutzungsstunden pro Belag sortiert nach Belag
                                                Belegungszeit
Raum       Anlage                                                                Ergebnis                         Zustand
                                                  Std./Jahr
Tenne
           Sportplatz Niederaußem
3                                                     1.595                  Überbelastung                        sehr gut
           (Tenne)
           Sportzentrum Bergheim                                          im Rahmen der DFB-
2                                                     1.439                                                      ausreichend
           (Tenne 1)                                                            Studie
           Sportzentrum Bergheim                                          im Rahmen der DFB-
2                                                     1.415                                                      ausreichend
           (Tenne 2)                                                            Studie
           Sportplatz Glessen (Ten-                                       im Rahmen der DFB-
3                                                     1.415                                                       sehr gut
           ne)                                                                  Studie
           Sportplatz Glesch (Ten-                                        im Rahmen der DFB-
2                                                     1.355                                                          gut
           ne)                                                                  Studie
                                                                                                                 ausreichend
           Sportplatz Quadrath-                                           im Rahmen der DFB-
1                                                     1.355                                                      (Laufbahn:
           Ichendorf (Tenne)                                                    Studie
                                                                                                                  schlecht)
           Sportplatz Rheidt-                                             im Rahmen der DFB-
3                                                     1.211                                                       schlecht
           Hüchelhoven (Tenne)                                                  Studie
                                                                          im Rahmen der DFB-
1          Sportplatz Ahe (Tenne)                     1.091                                                      ausreichend
                                                                                Studie
           Sportplatz Büsdorf (Ten-                                       im Rahmen der DFB-
3                                                     1.067                                                      ausreichend
           ne)                                                                  Studie
           Sportplatz Fliesteden                                          im Rahmen der DFB-
3                                                      971                                                           gut
           (Tenne)                                                              Studie
           Sportplatz Kenten (Ten-                                        im Rahmen der DFB-
2                                                      827                                                           gut
           ne)                                                                  Studie
3          Sportplatz Oberaußem                        695                im Rahmen der DFB-                     ausreichend

                                                                     Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                                               24
Belegungszeit
Raum     Anlage                                                    Ergebnis                        Zustand
                                        Std./Jahr
         (Tenne 1)                                               Studie
         Sportplatz Oberaußem                              im Rahmen der DFB-
3                                           683                                                  ausreichend
         (Tenne 2)                                               Studie
Rasen
         Sportplatz Quadrath-
1                                          1.083               Überbelastung                     ausreichend
         Ichendorf (Rasen)
         Sportplatz Oberaußem
3                                           875                Überbelastung                     ausreichend
         (Rasen)
         Sportzentrum Bergheim
2                                           867                Überbelastung                     ausreichend
         (Rasen)
         Sportplatz Niederaußem
3                                           843                Überbelastung                     ausreichend
         (Rasen)
         Sportplatz Fliesteden                             im Rahmen der DFB-
3                                           755                                                  ausreichend
         (Rasen)                                                 Studie

Darüber hinaus gilt es zu berücksichtigen, wie der Zustand der Spielflächen zum gegenwärtigen
Zeitpunkt ist. Lediglich zwei Spielfelder befinden sich in einem sehr guten und drei Spielfelder
in einem guten Zustand.

Eine Umwandlung des Belags von Naturrasen oder Tennenfläche in Kunststoffrasen würde durch
höhere mögliche Nutzungsstunden zum einen einer Überbelastung entgegenwirken und diese
ausgleichen. Zum anderen gewährleistet die Umwandlung den Trainings- und Spielbetrieb auch
im Winter, was angesichts der hohen Bedeutung des Fußballsports in der Kreisstadt Bergheim
einem wichtigen Beitrag zur Sportversorgung entsprechen würde, insbesondere vor dem Hinter-
grund der nicht möglichen Nutzung von Rasenfeldern in den fünf Wintermonaten.

8.3 Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für die Gesamtstadt

Als Basis für die Analysen dient jeweils das Sportverhalten der Vereinsfußballer, das bedeutet, dass
der Schulsport und der nicht-organisierte Fußballsport für diese Analysen nicht berücksichtigt wer-
    6
den. Die Bestands-Bedarfs-Bilanzierung nach dem Leitfaden des Bundesinstituts für Sportwissen-
schaft nutzt zur Berechnung des Sportstättenbedarfs nachfolgende Formel (s. auch methodische
Angaben und Glossar).

Sportbedarf*Zuordnungsfaktor/Belegungsdichte*Nutzungsdauer*Auslastungsfaktor

Auch hier wurde mit Standardwerten bezüglich der Belegung operiert (d.h. Doppelbelegung). Bei den
anderen Parametern wurden die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung und der Bestandserhebung
als Basis genommen.

6
  Dies wird bei Analyse der weiteren Sportarten in der gesamtstädtischen Sportentwicklungsplanung berück-
sichtigt werden.

                                                       Sportentwicklungsplanung für die Kreisstadt Bergheim
                                                                                                               25
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