Projektehandbuch Zielsteuerung-Gesundheit Wien - Zweite aktualisierte Auflage November 2017 - wien.at
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Inhaltsverzeichnis Primary Health Care (PHC) ................................................................................................... 5 Kindernotdienstordinationen .................................................................................................. 7 Kindergesundheitszentrum Augarten..................................................................................... 9 Mehrfachbehinderten-Ambulanz im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien...............11 Etablierung einer Allgemeinmedizinischen Akutversorgung (AMA) am AKH Wien................14 Optimierung der Schmerzversorgung ...................................................................................16 Optimierung der Versorgung von PatientInnen mit chronischen Wunden .............................18 Übergangspflege am Standort St. Elisabeth – Entlastung stationärer Bereiche durch bedarfsgerechte Versorgung ................................................................................................20 Attraktivierung der Allgemeinmedizin (AM) ...........................................................................22 Attraktivierung der Kinder- und Jugendheilkunde .................................................................24 1450 telefonische Gesundheitsberatung Wien .....................................................................26 Geburtsinfostelle und zentrale Geburtsvoranmeldestelle der Stadt Wien .............................29 Optimierung der Rettungs-, Krankentransporte und Fahrtendienste .....................................31 Optimierung der medizinischen Versorgung in Wiener Wohn- und Pflegehäusern ...............33 Optimierung der Versorgung mit Heilmitteln, Heilbehelfen und Hilfsmitteln in Pflegeheimen 35 Erstellung eines IT-Konzeptes zur Integration und Anwendung des „Öko-Tools“ sowie des ABS in den Krankenanstalten des KAV ................................................................................38 Monitoring der präoperativen Diagnostik bei elektiven operativen Aufenthalten im KAV .......40 „Integrierte Versorgung Demenz“ – Pilotprojekt in Wien .......................................................42 Diabetes mellitus Typ 2 „Therapie Aktiv“ ..............................................................................45 Alkohol. Leben können. ........................................................................................................47 Aufbau eines Wissensmanagements und einer Dokumentations- und Kommunikationsstruktur in der Gesundheitsversorgung von Menschen mit Behinderungen 49 „Herzensbildung“ – Gesundheitsförderung zur Stärkung von Gesundheitskompetenzen für kardiologische PatientInnen..................................................................................................52 DURCHBLICKer*in – Gesundheitskompetenz für Frauen und Männer in der Erwachsenenbildung ............................................................................................................55 Gesundheitsförderungsprojekte der Wiener Gesundheitsförderung (WiG) und der Wiener Sozialversicherungsträger (SV) ............................................................................................58 3
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Primary Health Care (PHC) Operatives Ziel 6.1.2. Multiprofessionelle und interdisziplinäre Primärversorgung („Primary Health Care“) bis Mitte 2014 konzipieren und in der Folge Primärversorgungsmodelle auf Landesebene bis 2016 umsetzen 6.2.1. Bestehende ambulante Strukturen bedarfsorientiert anpassen und in neue bzw. strukturell und organisatorisch angepasste Angebote an multiprofessionellen und/oder interdisziplinären Versorgungsformen im ambulanten Bereich partiell überführen Projektmitglieder Stadt Wien: Mag.a Susanne Guld, MBA/ Dr. Otto Rafetseder/ Mag. Tobias Schwenner/ Mag. Markus Netter WGKK: Mag.a Ursula Griesser/ Mag. Gerhard Ladengruber/ Mag. Clemens Sigl/ Michaela Glauninger, MA Zeitlicher Rahmen ab 2014 Projektbeschreibung/Status Quo Aufgrund des sektoraIen Aufbaus des österreichischen Gesundheitssystems und der mangelnde Steuerung der PatientInnen kommt es zwischen den Versorgungsebenen und den unterschiedlichen GesundheitsdiensteanbieterInnen zu Schnittstellen, die eine kontin- uierliche und abgestimmte Versorgung erschweren. Diese Schnittstellenverluste schlagen angesichts der demografischen Herausforderung und der Zunahme chronisch kranker Personen durch Über-, Unter- und Fehlversorgungen zu Buche. So etwa die ungesteuerte Inanspruchnahme von fachärztlichen Leistungen und von Spitalambulanzen. Ziel der neuen Primärversorgungsangebote ist daher die Implementierung multidisziplinärer Zentren, die eine ganzheitliche Versorgung und Koordination der PatientInnen übernehmen. Es werden Pflege, Ordinationsassistenz und andere Gesundheitsberufe miteinbezogen und Öffnungs- zeiten bedarfsgerecht gestaltet. Im Juni 2014 beschloss die Bundeszielsteuerungskommission ein Konzept zum Ausbau der hausärztlichen Versorgung, auf dem die Wiener Pilotprojekte aufsetzen. Gemeinsam mit der Wiener Ärztekammer gab es eine Einigung für die österreichweit ersten beiden Pilot- 5
projekte. Weitere Zentren sind in Vorbereitung. Je nach Standort ergeben sich unterschied- liche bedarfsspezifische Schwerpunktsetzungen. Pilotprojekt PHC Medizin Mariahilf Beim ersten Zentrum handelt es sich um eine vormalige allgemeinmedizinische Gruppenpraxis, die für eine Umwandlung in ein PHC sehr gut geeignet war. Das erweiterte Leistungsspektrum des PHC sieht unter anderem längere Öffnungszeiten, ein multiprofes- sionelles Team, Erfüllung einer PatientInnen-Koordinationsfunktion, Teilnahme an Disease- Management-Programmen, Versorgung von chronisch Kranken sowie regelmäßige Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen und der Projekt-Evaluation vor. Das Pilotprojekt PHC Medizin Mariahilf wird laut erstem Zwischenbericht der Evaluierung von den PatientInnen sehr gut angenommen. Eine hohe Zufriedenheit mit den Leistungen des PHC wird bestätigt, ebenso ein Entlastungspotenzial nachfolgender Versorgungsebenen. Pilotprojekt PHC SMZO Zur Entlastung der Ambulanzen des SMZ-Ost und zur Stärkung der Primärversorgung in einer wachsenden Region wurde in unmittelbarer Nähe zum Donauspital eine Gruppen- praxis eingerichtet, die ein Kernteam (Ärztin, Ordinationsassistenz, DGKP) mit zusätzlichen Gesundheitsberufen (Psychotherapie, Diätologie) vereint. Aufgrund der Stellenaus- schreibung gründeten drei Allgemeinmedizinerinnen eine OG. Die Ordinations- räumlichkeiten der „Primärversorgung Donaustadt“ öffneten im September 2017. Zusätzlich zu den vereinbarten Leistungen der Primärversorgung wird die Kooperation mit dem Krankenhaus SMZ-Ost standardisiert. Akutslots werden für AmbulanzpatientInnen frei- gehalten und Prozesse für die Überleitung aus den Fachambulanzen in das PHC festgelegt. Ziele des Projektes • Integrative, qualitätsgesicherte und wohnortnahe Betreuung für die Wohnbevölkerung • Steuerung der PatientInnenströme zum „Best Point of Service“ • Entlastung nachfolgender Versorgungsebenen (FachärztInnen und Spitalsambulanzen) • Fortführung und Adaptierung bereits etablierter Projekte nach neuestem Erkenntnis- stand und Erfahrungen Kritische Erfolgsfaktoren • Akzeptanz neuer Versorgungsangebote durch Ärztekammer, Ärzteschaft und Gesundheitsberufe • Inanspruchnahme des Angebots 6
Kindernotdienstordinationen Operatives Ziel 6.1.1. (9) Evaluierung der Wien-spezifischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Anlehnung an die bestehende bundesweite Versorgungsstrategie für Kinder und Jugendliche und ggf. Erarbeitung von daraus abgeleiteten Maßnahmen Projektmitglieder Mag.a Susanne Guld, MBA (MA 24) Tanja Fruhmann, MA (MA 24) DDr.in Andrea Fleischmann (WGKK) Patricia Dundler, MA (WGKK) Zeitlicher Rahmen 2016 - 2018 Projektbeschreibung/Status Quo Der Zugang zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Wien an Tagesrandzeiten und an Wochenenden ist eingeschränkt; die Abstimmung der bestehenden Angebote untereinander ist mangelhaft. Eltern sind daher im Bedarfsfall darauf angewiesen, pädiatrische Spitalsambulanzen aufzusuchen. Diese sind daher zunehmend mit Fällen konfrontiert, die nicht notwendiger Weise in der Krankenanstalt behandelt werden müssten, und können daher ihrer vorrangigen Aufgabe, die in der die Akutversorgung von Kindern und Jugendlichen besteht, nicht mehr oder nur mehr ungenügend nachkommen. Seit November 2013 wird am AKH eine zusätzliche extramurale Versorgungseinheit in Form einer Ordination betrieben, die die pädiatrische Ambulanz der Universitätskinderklinik entlastet. Ebenso wurde im Oktober 2016 eine Kindernotdienstordination im KFJ-Spital etabliert. Leichte Fälle werden hierbei von schweren Erkrankungen triagiert und der Kindernotdienstordination zugewiesen. Ziele des Projektes • Integrative, qualitätsgesicherte und wohnortnahe Betreuung von Kindern und Jugendlichen • Verbesserung der Zugänglichkeit für die PatientInnen • Reduzierung der Wartezeiten 7
• Steuerung der PatientInnenströme zum „Best Point of Service“ • Entlastung der Spitalsambulanzen Kritische Erfolgsfaktoren • Ungenügende Verfügbarkeit von FachärztInnen für Kinder-und Jugendheilkunde • Ungenügende Akzeptanz des Angebotes bei der Zielgruppe 8
Kindergesundheitszentrum Augarten Operatives Ziel 6.1.1. (9) Evaluierung der Wien-spezifischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Anlehnung an die bestehende bundesweite Versorgungsstrategie für Kinder und Jugendliche und ggf. Erarbeitung von daraus abgeleiteten Maßnahmen Projektmitglieder Mag.a Susanne Guld, MBA (MA 24) Tanja Fruhmann, MA (MA 24) DDr.in Andrea Fleischmann (WGKK) Patricia Dundler, MA (WGKK) Zeitlicher Rahmen 2016 - 2018 Projektbeschreibung/Status Quo Das Kindergesundheitszentrum (KIZ) Augarten wurde in den Räumlichkeiten in 1020 Wien, Obere Augartenstraße 58 eingerichtet. Durch die verkehrsgünstige Lage sowie die barrierefreie Erreichbarkeit können die Leistungen des KIZ Augarten auch von Personen mit besonderen Bedürfnissen in Anspruch genommen werden. Das KIZ stellt eine flexible Einrichtung sowohl im personellen als auch im medizinischen Bereich dar um so gerade aktuellen Entwicklungen gerecht werden zu können. Der Schwerpunkt des KIZ Augarten liegt in der allgemeinen Pädiatrie. Das Kindergesundheitszentrum ist täglich, auch an Wochenenden und Feiertagen geöffnet und bietet zusätzlich zur pädiatrischen Versorgung, Beratung und Betreuung sowie Diätologie, Psychologie und Physiotherapie. Grundsätzlich besteht ein Terminvergabe- system. Leistungsspektrum: • Interner neurologischer Status • Beratungsgespräche z.B. zur Ernährung, Stillen, Entwicklung, allergologische Exploration • Engmaschige Entwicklungskontrollen • Basislabor inkl. Befundbericht: Blutbild und Harn, Streptokokken Schnelltest • Ultraschall-Untersuchungen (inkl. Bauch- und Kopfbereich) 9
• Lungenfunktionstest • EKG • Motoskopie • Behandlung der Hüfte • Hörscreenings • Mutter Kind Pass Untersuchungen inkl. Hüftultraschall, HNO-Untersuchung, Augen- untersuchung • Operationsfreigaben inkl. Befundberichterstellung • Sportfreigaben Nach ersten Einschätzungen werden die angebotenen Zusatzprofessionen im KIZ Augarten sehr gut in Anspruch genommen und führen zu einer Entlastung des medizinischen Personals sowie zu mehr Versorgungsqualität und PatientInnenzufriedenheit. Ziele des Projektes • Integrative, qualitätsgesicherte und wohnortnahe Betreuung von Kindern und Jugendlichen • Steigerung des Angebotes im niedergelassenen Bereich an Wochenenden und Feiertagen • Steuerung der PatientInnenströme zum „Best Point of Service“ • Entlastung der Spitalsambulanzen • Aufbau von Kooperationen • Verbesserung der Zugänglichkeit • Attraktivierung des Leistungsangebotes • Verbesserung der Versorgungskoordinierung zur Reduktion unnötiger Patientenwege zwischen unterschiedlichen diagnostisch und therapeutisch tätigen Einrichtungen Kritische Erfolgsfaktoren • Ungenügende Verfügbarkeit von FachärztInnen für Kinder-und Jugendheilkunde • Ungenügende Akzeptanz des Angebotes bei der Zielgruppe 10
Mehrfachbehinderten-Ambulanz im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien Operatives Ziel 6.1.1. Evaluierung möglicher Optimierungen der medizinischen Versorgung für Menschen mit Behinderung Projektmitglieder ÄDir.in Dr.in Katharina Reich (KH BBR) Dr.in Iris Fürlinger (KH BBR) Dr.in Sabine Amon (KH BBR) Dr.in Maria Bruckmüller (KH BBR) OA Dr. Othmar Freudenthaler (KH BBR) Zeitlicher Rahmen 2015 bis 2018 Projektbeschreibung/Status Quo Die Ambulanz für mehrfach- und schwerbehinderte Patientinnen und Patienten wurde 2011 im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien gegründet. Es handelt sich um eine sogenannte Terminambulanz mit einer Ambulanztätigkeit immer am Mittwoch ab 13 Uhr. Seit Gründung der Ambulanz im August 2011 bis Ende 2016 wurden in der Ambulanz 417 Patientinnen und Patienten versorgt. In der Ambulanz arbeitet ein Internist gemeinsam mit Pflegepersonen, einer Psychologin und zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. Eine Medizinerin steht für Vertretungsdienste zur Verfügung. Außerhalb der Ambulanzzeit können sich Patientinnen und Patienten in Notfällen an die Allgemeine Ambulanz wenden. Der große Vorteil für die Patientinnen und Patienten liegt darin, dass die Mehrfachbehindertenambulanz an den laufenden Krankenhausbetrieb angegliedert ist, wodurch eine fächerübergreifende, interdisziplinäre und interprofessionelle Behandlung möglich ist. Für die Versorgung der Patientinnen und Patienten steht Fachpersonal aus neun verschiedenen medizinischen Disziplinen zur Verfügung. Darunter die Abteilung für Radiologie und Nuklearmedizin mit einer entsprechenden medizin-technischen Ausstattung für verschiedene bildgebende Verfahren. Weiters steht ein hauseigenes Labor zur Verfügung. Sollte eine stationäre Aufnahme der Patientinnen und Patienten notwendig sein, 11
so kann bei Bedarf in den meisten Fällen ein Familienangehöriger oder eine Betreuungsperson mit aufgenommen werden. Die Mehrfachbehindertenambulanz bemüht sich um eine regelmäßige Abstimmung mit den behandelnden niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und arbeitet eng mit den Behinderteneinrichtungen und dem Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen zusammen. Zuletzt wurde gemeinsam mit dem Dachverband an den GeKo-Wien Mappen und Pässen gearbeitet. In diesen Unterlagen können u.a. medizinische Informationen gesammelt werden und mittels dieser soll das Personal im Gesundheitsbereich wichtige Informationen für eine gute Gesundheitsversorgung intellektueller und mehrfachbehinderter Menschen erhalten. Leistungsspektrum In der Mehrfachbehindertenambulanz werden vor allem jene Leistungen angeboten, welche bei diesen Patientinnen und Patienten häufig besser im ambulanten Bereich abgedeckt werden können. • Statusuntersuchung/ Individuelle Fallanalyse • Betreuung bei akuten Erkrankungen • Blutabnahme, Harn- und Stuhlproben • Blutdruckmessen • EKG, Herz-/Lungen-Kontrolle • Betreuung chronisch Kranker • Therapeutische Maßnahmen • Präoperative Befunderhebung • Aufklärung über geplante Untersuchungen und/oder Operationen • Befundbesprechung • Ausführliches Entlassungsgespräch nach einem stationären Aufenthalt Die Untersuchungen und Behandlungen werden dabei zum Teil in Sedierung oder Sedoanalgesie durchgeführt. Für diese speziellen Untersuchungen wird ein eigenes Zimmer auf einer unserer Stationen zur Verfügung gestellt. Ziele des Projektes • Qualitätsgesicherte Behandlung schwerstbehinderter Menschen entsprechend den Vorschriften der UN- Konvention • Entwicklung von bedürfnisgerechten Diagnose- und Behandlungsprozessen 12
• Reduktion der Belastung der PatientInnen durch Bündelung der diagnostischen Maßnahmen • Kürzere stationäre Aufenthaltsdauer durch zielgerichtete präoperative Befundung • Wissenstransfer bezüglich der Betreuung schwerstbehinderter Menschen im medizinisch-therapeutischen Bereich • Entwicklung von Informationsmaterialien für eine optimale Vorbereitung auf einen Ambulanz-Besuch sowie auf einen stationären Aufenthalt einer schwerst-behinderten Person für Angehörige und MitarbeiterInnen aus Betreuungseinrichtungen Kritische Erfolgsfaktoren • Interesse von ÄrztInnen mit Know How und Fachwissen • Kooperation mit niedergelassenem Bereich • Räumliche und personelle Ausstattung 13
Etablierung einer Allgemeinmedizinischen Akutversorgung (AMA) am AKH Wien Operatives Ziel 6.1.1. (3) Versorgungsauftrag für Versorgungsebene Allgemeinmedizin definieren Projektmitglieder Mag.a Barbara Philipp-Jaschek (KAV) Zeitlicher Rahmen November 2016 – Dezember 2018 Projektbeschreibung/Status Quo Die Allgemeinmedizinische Akutambulanz (AMA) soll die Wartezeiten für spitalspflichtige PatientInnen reduzieren und die konsiliarisch tätigen ÄrztInnen an der Universitätsklinik für Notfallmedizin zu jenen Tageszeiten entlasten, in denen eine hohe Anzahl an PatientInnen mit niedrigem Versorgungsbedarf die Notfallambulanz frequentiert. Als niedriger Versorgungsbedarf wird die Priorität 4+5 nach ESI (Emergency Severity Score) definiert. ESI ist ein von der Harvard Medical School entwickeltes und wissenschaftlich validiertes Triage System, welches zunächst die Behandlungsdringlichkeit und in weiterer Folge den voraussichtlichen Ressourcenbedarf des/r PatientIn evaluiert. „Selbstkommer“ werden innerhalb der Öffnungszeiten motiviert, sich in der AMA primär anzumelden und werden anschließend nur bei Spitalspflicht an die NFA überwiesen. Status Quo: Die Inbetriebnahme der AMA erfolgte am 15.11.2016. Bis Ende Juli 2017 wurden rund 15.417 PatientInnen an der AMA versorgt. Der beauftragte Ärztefunkdienst behandelt die PatientInnen während der Öffnungszeiten jeweils Mo-Fr 16-22 Uhr & Wochenende + Feiertags 10-22 Uhr. Von den AMA-PatientInnen werden durchschnittlich 6-7% an die Notfallambulanz mit ihren Sonderfächern geschickt. Deutlich erkennbar ist, dass die PatientInnen vor allem an Wochenenden und Feiertagen das Angebot nutzen. Die PatientInnenzahlen an der Univ. Klinik für Notfallmedizin (NFA) wurden seit Beginn der AMA um ein Viertel reduziert. Ebenso zeigt sich eine Reduktion der Konsiliaranforderungen in den Fächern wie z.B. Orthopädie, Dermatologie, Gynäkologie, Urologie und HNO. 14
Ziele des Projektes Die Allgemeinmedizinische Akutambulanz soll durch die Versorgung von PatientInnen mit niedrigem Versorgungsbedarf die Wartezeiten für AmbulanzpatientInnen reduzieren und die konsiliarisch tätigen ÄrztInnen an der Universitätsklinik für Notfallmedizin zu jenen Tageszeiten entlasten, in denen eine hohe Anzahl an PatientInnen mit niedrigem Versorgungsbedarf die Notfallambulanz frequentiert. Kritische Erfolgsfaktoren • Rekrutierung von AllgemeinmedizinerInnen für die AMA • Fachliche Erfahrung der AllgemeinmedizinerInnen damit es zu keiner hochfrequenten Zuweisung von der AMA an die NFA kommt • Kommunikation Notfallambulanz-AMA, AMA-Konsiliarärzte • Akzeptanz der AMA von den PatientInnen als richtige Alternative zu der NFA • Zu hohe Anzahl an PatientInnen die an AMA überwiesen werden in Verhältnis zu den finanzierten (personellen) Ressourcen • Angebotsinduzierte Nachfrage 15
Optimierung der Schmerzversorgung Operatives Ziel 7.1.2. Integrierte Versorgungsprogramme für ausgewählte häufige und/ oder chronische Erkrankungen entwickeln, festlegen und umsetzen 6.2.1. Bestehende ambulante Strukturen bedarfsorientiert anpassen und in neue bzw. strukturell und organisatorisch angepasste Angebote an multiprofessionellen und/oder interdisziplinären Versorgungsformen im ambulanten Bereich partiell überführen. Projektmitglieder Mag.a Susanne Guld, MBA/ Mag. Tobias Schwenner (MA 24) Dr.in Birgit Kraft (WGKK) Zeitlicher Rahmen 2015 - 2020 Projektbeschreibung/Status Quo In der Sitzung der Landeszielsteuerungskommission vom 23.06.2015 wurde ein Projekt zur Einrichtung einer Versorgungsstruktur für multimodale Schmerztherapie beschlossen, in der die Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen zeitnah eine koordinierte und evidenzbasierte Therapie erhalten sollen. Der primäre Fokus liegt auf dem Rückenschmerz. Im Rahmen dieses Projektes wurden fünf Arbeitsgruppen (AG 1 Leistungsspektrum; AG 2 Organisationsform/ Recht; AG 3 Daten; AG 4 Prozesse; AG 5 Finanzierung) definiert und bereits größtenteils abgeschlossen. Nach einem multiprofessionellem Assessment werden die Patientinnen und Patienten in enger Abstimmung mit der Primärversorgung nach qualitätsgesicherten international anerkannten Konzepten multimodaler Schmerztherapie betreut. Bedarfsgerechte Angebote für spezifische Zielgruppen wie Menschen mit Migrationshintergrund sind vorgesehen. Dabei werden sowohl Gruppentherapien als auch individuelle Therapiekonzepte angeboten. Als Grundlage für dieses neue Angebot wurde eine Ist-Analyse der Versorgungssituation auf Basis von Leistungsdaten erstellt. Sie hat gezeigt, dass in Wien rund 50.000 Personen von chronischem Schmerz betroffen und deswegen in Behandlung sind, davon leiden rund 10.000 an chronischem Rückenschmerz. Diese Gruppen sind von vermehrter 16
Erwerblosigkeit betroffen und nehmen auch deutlich mehr Leistungen aus dem Gesundheits- und Pensionssystem in Anspruch. Durch das multimodale Schmerzzentrum sollen die Patientinnen und Patienten qualitätsgesichert diagnostiziert und behandelt und – wenn möglich – in weiterer Folge wieder dem Erwerbsprozess zugeführt werden. Da das Konzept auch Behandlungselemente der Rehabilitation enthält bzw. die primäre Zielgruppe Personen im erwerbsfähigen Alter darstellt, konnte auch die PVA als Projektpartner gewonnen werden. Das ambulante Leistungsprofil wird nun auf Basis der geleisteten Vorarbeiten an den „Masterplan Reha“ der PVA angepasst. Die Struktur wird demnach von Land Wien, Kranken- und Pensionsversicherung nach einem noch zu vereinbarenden Schlüssel finanziert. Ziele des Projektes • Schnelle und richtige Diagnose sowie Behandlung • Optimierung der schmerztherapeutischen Versorgung, Vermeidung von Unter-, Über- und Fehlversorgung (z.B. Vermeidung von nachgelagerter Inanspruchnahme) im intra- und extramuralen Bereich (Arztkonsultationen, Medikamente, stationäre Aufenthalte etc.) • Effiziente und effektive Ressourcenallokation – „best point of service“ • Schaffung von sektorenübergreifenden Kooperationsstrukturen • Eindämmung von Schmerzchronifizierung und den damit verbundenen psychosozialen Folgen wie Arbeitsunfähigkeit, Frühpensionierung, Pflegbedürftigkeit etc. (Verhinderung von chronischen Schmerzkarrieren) • Empowerment durch Schmerzmanagement • Verbesserung der Lebensqualität • Hebung der extramuralen Behandlungsqualität Kritische Erfolgsfaktoren • Vernetzung/Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärztinnen/ Ärzten und anderen Kooperationspartnerinnen und -partnern • Ausschöpfen der Kostendämpfungspotenziale • Abstimmung mit den bestehenden Physiotherapieangebote 17
Optimierung der Versorgung von PatientInnen mit chronischen Wunden Operatives Ziel 7.1.2. Integrierte Versorgungsprogramme für ausgewählte häufige und/ oder chronische Erkrankungen entwickeln, festlegen und umsetzen Projektmitglieder Mag.a Susanne Guld, MBA (MA 24) Dr.in Birgit Kraft (WGKK) Zeitlicher Rahmen 2016 - 2018 Projektbeschreibung/Status Quo Das Projekt Wundmanagement im 2., 20., 21. und 22. Bezirk soll in mehreren Schritten durchgeführt werden. Ziel ist es dabei durch vernetzte Versorgungsstrukturen die Qualität der PatientInnenbehandlung extramural zu verbessern. Dazu wird im GZ Nord (WGKK- intern) ein Wundzentrum implementiert und dieses mit sog. NetzwerkärztInnen in der Region und den mobilen Pflegediensten über eine Kommunikationsplattform vernetzt. Dazu wurden verschiedene Arbeitspakete (AP) definiert. Das 1. AP „ Verbandstoffkatalog“ hatte zum Ziel, den bisherigen Katalog mit mehr als 2000 Produkten durch einen übersichtlicheren Katalog mit sowohl medizinisch als auch ökonomisch sinnvollen Produkten zu ersetzen. Dieser neue Katalog wurde mit 1.7.2017 und einer Übergangsfrist von 6 Monaten implementiert. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe mit unabhängigen ExpertInnen, bestehend aus Pflegepersonen und ÄrztInnen verschiedener Einrichtungen (Krankenanstaltenverbund, Fonds Soziales Wien - Wiener Pflege- und Betreuungsdienste, Kurie der niedergelassenen ÄrztInnen der Wiener Ärztekammer, WGKK) erstellt und enthält neben der Liste von 465 Verbandstoffen auch Informationen zu den verschiedenen Verbandstoffgruppen, um die Verordnung zu erleichtern. Im Dezember wird die Arbeitsgruppe mit den Ergebnissen der Evaluation der Verordnungen über die ersten Monate des neuen Katalogs erneut zusammentreffen, um das erste Update vorzunehmen. Ziel ist es dabei, ggf. neue Produkte aufzunehmen und nicht verordnete (nicht notwendige) Produkte zu streichen, um weiterhin eine übersichtliche und sinnvolle Anzahl von Produkten im Katalog beizubehalten. 18
Im nächsten Schritt wird ein Zeitplan für das Projekt „Wundambulanz“ im GZ Nord erstellt. Danach sollen ÄrztInnen aus der Projektregion als zukünftige NetzwerkärztInnen gewonnen werden (AP2, AP3). Mehrere Optionen für eine Telemedizinische Vernetzung zum Austausch wundrelevanter Daten (Fotodokumentation) werden derzeit geprüft, die in Folge dem Steuerungsgremium vorgelegt werden. Ziele des Projektes Verbesserung der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit chronischen Wunden durch vernetzte Strukturen in einem abgestuften Versorgungsmodell. Kritische Erfolgsfaktoren • Verzögerung im Projekt aufgrund begrenzeter Ressourcen • Technische Probleme bei Vernetzung der einzelnen Partner aufgrund unterschiedlicher Software • Fehlende Bereitschaft zur Mitwirkung 19
Übergangspflege am Standort St. Elisabeth – Entlastung stationärer Bereiche durch bedarfsgerechte Versorgung Operatives Ziel 6.2.5 Auf Basis der für alle Versorgungsstufen definierten Versorgungsaufträge und Rollen Überkapazitäten und nicht erforderliche Parallelstrukturen identifizieren und im Rahmen einer abgestimmten bedarfsorientierten Angebotsplanung abbauen Projektleitung Univ. Doz. Dr. Martin Bischof, MBA - Elisabeth von Thüringen GmbH Zeitlicher Rahmen Seit 2014 Projektbeschreibung/Status Quo Das Angebot an stationärer Pflege in Wien ist gekennzeichnet durch einen hohen Anteil an Pflegeplätzen, die rund um die Uhr ärztlich betreut sind, die so genannte „medikalisierte Pflege“. Laut dem Kontrollamtsbericht der Stadt Wien aus dem Jahr 2012 sind im Jahr 2010 von insgesamt 9481 Pflegebetten 4130 Betten der medikalisierten Pflege zuzuordnen. Im Bericht 2012 des Kontrollamtes der Stadt Wien wurden u.a. folgende für unser Projekt relevante Punkte angeführt: • Empfehlung an den FSW, vor der Aufnahme in Pflegeeinrichtungen Beurteilungen des medizinischen Bedarfes von Pflegebedürftigen im Rahmen eines Geriatrischen Assessments flächendeckend vorzunehmen • Feststellung, dass viele Personen die Betreuung in medikalisierter Pflege nicht benötigen • Empfehlung, im Bedarfsfall für jeden älteren Menschen mittels geriatrischem Assessment die jeweils niedrigste effiziente Betreuungsstufe zu finden und auf dieser aufzubauen Am Standort St. Elisabeth im dritten Bezirk soll eine integrierte Versorgung für betagte Menschen aufgebaut werden. Das bedeutet, dass am gleichen Standort unterschiedliche Versorgungsformen angeboten werden sollen. Durch die Kooperation zahlreicher Träger soll am Standort eine Vielfalt an pflegerischen und medizinischen Leistungen angeboten werden, die aufeinander abgestimmt sind und eine durchgehende Versorgung betagter Menschen ohne große Ortsveränderung ermöglichen werden. Im Zuge dieser Umstrukturierung und 20
Neuausrichtung des Standortes soll eine neue Pflegeeinrichtung mit 40 Betten zur Implementierung der innovativen Leistung „Übergangspflege“ etabliert werden. Ziele des Projektes Ziele der Leistung Enge Zusammenarbeit mit dem Case-Management des FSW zur • Durchführung eines standardisierten Assessments, um die Zuordnung der bedarfsgerechten Leistung, das Optimum an Lebensqualität und die richtige Versorgung zu gewährleisten • Vermeidung einer Überversorgung auf teuren Krankenhausbetten oder in der medikalisierten Pflege • Vermeidung von vorschneller Aufnahme in die Langzeitpflege • Zeitgewinnung zur qualifizierten, interdisziplinären Abklärung des jeweils notwendigen medizinischen und pflegerischen Bedarfes Zielgruppen • Schnelle Entlassung von PatientInnen mit noch unklarem medizinischen und pflegerischen Bedarf • Übernahme von sogenannten PROC Fällen aus Wiener Krankenanstalten • Personen mit Pflegeheimantrag ohne vorheriger Pflege- und Betreuungsleistungen • SeniorInnen mit Behinderung nach KH Aufenthalt (Assessment ob Behinderten- oder Pflegeleistung) • Akutaufnahmen wegen dringendem Pflegebedarf • Personen mit verlängerter Rekonvaleszenzzeit nach Rehabilitation • Patienten aus den Wiener Akutgeriatrien mit verlängerter Rekonvaleszenzzeit Kritische Erfolgsfaktoren • Synergien durch die Nähe zum Krankenhaus • Gesicherte Finanzierung des Betriebes • Infrastruktur • Fachlich qualifiziertes Personal 21
Attraktivierung der Allgemeinmedizin (AM) Operatives Ziel 1.2. LE 5 Verfügbarkeit und Einsatz des für die qualitätsvolle Versorgung erforderlichen Gesundheitspersonals (Skill-Mix, Nachwuchssicherung, demographische Entwicklung) sicherstellen Projektmitglieder Mag.a Susanne Guld, MBA (MA 24) Mag. Tobias Schwenner (MA 24) Mag.a Ursula Griesser (WGKK) Zeitlicher Rahmen Juli 2017 – Juli 2019 Projektbeschreibung/Status Quo 2025 werden in Wien rund 2/3 der derzeit tätigen Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin das 65. Lebensjahr erreicht haben und zeitnah in Pension gehen. Die Sicherstellung der allgemeinmedizinischen Versorgung setzt voraus, dass ausreichend AllgemeinmedizinierInnen ausgebildet und auch in die neue Kultur der Primärversorgung sozialisiert werden. Darüber hinaus soll zur Entlastung der 2. Versorgungsebene auch die Allgemeinmedizin gestärkt und aufgewertet werden. Die Entscheidung der Medizinstudierenden für das Ausbildungsfach wird bereits im 5. Studienjahr vor dem Klinisch Praktischen Jahr (KPJ) getroffen, wo auch durch die Abteilungen proaktiv an die Studierenden herangetreten wird. Deshalb soll spätestens während des KPJ eine Initiative zur Attraktivierung der AM gestartet werden. Gemeinsam entwickelt von Land Wien, WGKK, MedUni Wien und KAV wird für vorerst 20 Studierende ein Excellence-Track für das KPJ in den KAV-Häusern KH Hietzing und Wilhelminenspital angeboten. Dabei werden bereits im ersten Tertial allgemeinmedizinische Schwerpunkte in den Bereichen Chirurgie oder Interne gesetzt. Das zweite Tertial verbringen die Studierenden in ausgewählten AM-Ordinationen und erhalten eine durchgehende Aufwandsentschädigung analog zur Abgeltung in den Krankenanstalten. Begleitend dazu soll es im Rahmen der vorgeschriebenen Fortbildung theoretische Inputs geben, die Studierende auf eine selbständige Tätigkeit im niedergelassenen Bereich und im städtischen Umfeld in Wien vorbereiten. Weiters sollen durch die Studierenden unter professioneller Begleitung 22
Kurzfilme zur Promotion der Primärversorgung erstellt werden. Seitens der MedUni Wien werden die PraxeninhaberInnen, unter Rahmenbedingungen gemäß einer Lehrveranstaltung, in ein MentorInnenprogramm einbezogen. Gemeinsam mit dem Projekt „Praxisinitiative Kindermedizin“ sollen auch für angehende AllgemeinmedizinerInnen im Turnus Motivationsfaktoren für die Übernahme einer §2 Praxis oder der Tätigkeit in einer Primärversorgungseinrichtung in Wien erhoben werden. Davon abgeleitet können Maßnahmen entwickelt werden, um das Berufsbild Allgemeinmediziner im städtischen Umfeld für angehende Allgemein-medizinerInnen attraktiver zu gestalten. Ziele des Projektes Steigerung der Zahl an AllgemeinmedizinerInnen, die sich für die §2-Praxis und die Umsetzung neuer, bedarfsgerechter Primärversorgungsmodelle begeistern durch: • Entwicklung eines praxisnahen Spezialangebotes für das KPJ • Identifikation potentieller AusbildungskandidatInnen bereits in der Universität • Umsetzung und Evaluierung des Curriculums für 1 Ausbildungsjahr in Spitälern des KAV • Erhebung und Analyse der fördernden und hemmenden Faktoren für/gegen die Entscheidung niedergelassener AllgemeinmedizinerIn zu werden. Kritische Erfolgsfaktoren • Nicht genügend qualitativ hochwertige Ausbildungsstellen • Nicht genügend InteressentInnen 23
Attraktivierung der Kinder- und Jugendheilkunde Operatives Ziel 1.2. LE 5 Verfügbarkeit und Einsatz des für die qualitätsvolle Versorgung erforderlichen Gesundheitspersonals (Skill-Mix, Nachwuchssicherung, demographische Entwicklung) sicherstellen Projektmitglieder Mag.a Susanne Guld, MBA (MA 24) Tanja Fruhmann, MA (MA 24) DDr.in Andrea Fleischmann (WGKK) Patricia Dundler, MA (WGKK) Zeitlicher Rahmen Juli 2017 – Juli 2019 Projektbeschreibung/Status Quo Derzeit gibt es in Wien 83 niedergelassene KinderfachärztInnen mit §2 Vertrag. Bei der Nachbesetzung von kindermedizinischen Stellen zeichnet sich bereits jetzt ein Versorgungsdelta im niedergelassenen Bereich ab. Im Wiener Krankenanstaltenverbund befinden sich derzeit 80 TurnusärztInnen in Ausbildung zur Fachärztin bzw. zum Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde. Ob sich diese nach Abschluss der Facharztausbildung auch für eine Kassenordination im niedergelassenen Bereich interessieren, ist nicht bekannt. Zur Sicherstellung der kinderärztlichen Versorgung als Sachleistung im niedergelassenen, öffentlichen Bereich soll ein Projekt entwickelt werden, in dem Zukunftspläne und Motivation der angehenden PädiaterInnen erhoben werden. Davon abgeleitet können Maßnahmen entwickelt werden, um das Berufsbild Fachärztin bzw. Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde im städtischen Umfeld attraktiver zu gestalten. Ziele des Projektes Steigerung der Bereitschaft von KinderärztInnen sich in der freien Praxis niederzulassen und sich an der Umsetzung innovativer und bedarfsgerechter Kinderversorgungsmodelle zu beteiligen durch: 24
• Eine Analyse der fördernden und hemmenden Faktoren bei den derzeit in Ausbildungen befindlichen PädiaterInnen mittels Befragung und Fokusgruppen • Entwicklung von Umsetzungsmaßnahmen Kritische Erfolgsfaktoren • Zugang zu den derzeit in Ausbildungen befindlichen PädiaterInnen • Anreize für den niedergelassenen Bereich 25
1450 telefonische Gesundheitsberatung Wien Vormals: Telefon- und webbasiertes Erstkontakt- und Beratungsservice (TEWEB) Operatives Ziel 7.2.3 Konzipierung eines bundesweit einheitlichen Rahmens für ein telefon- und web- basiertes Erstkontakt- und Beratungsservice Projektmitglieder Angela Lindner (FSW), Projektleitung David Reif, MBA (FSW) Mag.a Michaela Markovic (WGKK) Zeitlicher Rahmen 01.10.2014 bis 31.12.2018 Projektbeschreibung/Status Quo Im Bundes-Zielsteuerungsvertrag wurde als Maßnahme 3 des operativen Zieles 7.2.3 die „Konzipierung eines bundesweit einheitlichen Rahmens für ein telefon- und webbasiertes Erstkontakt- und Beratungsservice“ festgelegt. Der Wiener Landeszielsteuerungsvertrag sieht die Implementierung eines telefonischen und webbasierten Erstkontakt- und Beratungsservices in regionaler Ausprägung vor. Der Auftrag zur Vorbereitung von Pilotprojekten zwischen den jeweils beteiligten Ländern Niederösterreich, Vorarlberg und Wien sowie der Sozialversicherung mit klaren Vorschlägen zu Organisation, Finanzierung, technischer Infrastruktur und Evaluierungskriterien wurde von der Bundeszielsteuerungskommission am 30.6.2014 erteilt. Die telefonische Gesundheitsberatung ist seit 7.4.2017 täglich und rund um die Uhr für die Wiener Bevölkerung unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 1450 erreichbar. Sie bietet Verhaltens- bzw. Handlungsempfehlungen im Hinblick auf eine allfällige Dringlichkeit und die daraus folgende Versorgungsstufe (best point of service) auf Grundlage des protokollgestützten lizenzbasierten Expertensystems („LowCode“). Die telefonische Gesundheitsberatung Wien soll bis 31.12.2018 pilotiert werden. 26
Status Quo zu Entwicklungen auf Landesebene: • In Wien wurde der FSW als dezentraler operativer Betreiber festgelegt. • Der Projektlenkungsausschuss 1450 Wien wurde eingerichtet und hat seine Arbeit aufgenommen. • Erste Auswertungen zu den Anrufen der Gesundheitsberatung Wien liegen vor. • Öffentlichkeitsarbeit: Die Pressekonferenz am 7.4.2017 war gleichzeitig der Startschuss für die Öffentlichkeitskampagne. Teile der Kampagne waren bzw. sind regionale Berichte und Beiträge in diversen Fernsehformaten, Wartezimmer TV in rund 400 Arztpraxen, Radio, Zeitungen und Online Schaltungen, sowie Plakate, Citylights und Branding bei ausgewählten Buslinien und Straßenbahnen. • Kooperationen: Zur Reduktion der bereits bestehenden telefonischen Services werden zur Einbindung der Kooperationspartner (KP) aktiv Gespräche geführt. • Die regionale Wissensdatenbank, die Daten zu den in Wien vorhandenen Versorgungsorten beinhaltet, ist fertiggestellt. Ziele des Projektes Einrichtung eines telefonischen Erstkontakt- und Beratungsservices in regionaler Ausprägung für Wien unter Berücksichtigung der Festlegungen auf Bundesebene. Mit 1450 wird (insbesondere) die Zielsetzung der PatientInnensteuerung zum bzw. der Leistungserbringung am „best point of service“ verfolgt. (gemäß Art 2 Abs. 5 Bundes- Zielsteuerungsvertrag). Bei der Umsetzung der telefonischen Gesundheitsberatung Wien soll auf bestehende Strukturen (bzw. auf deren Erweiterungen) zurückgegriffen, der Aufbau von Parallelstrukturen vermieden und eine bundesweite einheitliche Umsetzung sichergestellt werden. Folgende Zielsetzungen stehen dabei im Vordergrund: • Einrichtung eines 24 Stunden pro Tag und sieben Tage pro Woche erreichbaren telefonischen Beratungsdienstes für die Wiener Bevölkerung • Niederschwelliger Zugang zu Gesundheitsinformationen und Beantwortung gesundheitsbezogener Fragen unter Inanspruchnahmen eines protokollgestützten lizenzbasierten Expertensystems • Verhaltens- bzw. Handlungsempfehlungen im Hinblick auf eine allfällige Dringlichkeit und die daraus folgende Versorgungsstufe (best point of service) auf Grundlage des protokollgestützten lizenzbasierten Expertensystems 27
• Zielgerichteter Zugang zum Gesundheitssystem sowie Wegweiser bei gesundheits- bzw. krankheitsbedingten Fragestellungen für Wiener Bevölkerung • Entlastung des Sozialversicherungssystems durch Reduktion von Doppel- und Mehrfachbetreuungen • Entlastung der Spitäler, indem Behandlungen in Spitalsambulanzen vermieden werden, welche dort nicht unbedingt erbracht werden müssen • Entlastung der Wiener Berufsrettung durch Reduktion vermeidbarer Rettungseinsätze Kritische Erfolgsfaktoren • Kooperationsbereitschaft aller relevanten Stakeholder bzw. leistungserbringenden Organisationen • Erfolgreiches Marketing • Akzeptanz und Inanspruchnahme der Wiener Bevölkerung 28
Geburtsinfostelle und zentrale Geburtsvoranmeldestelle der Stadt Wien Operatives Ziel 7.1.7. Präklinische und intersektorale Versorgungsprozesse hinsichtlich der Versorgungswirksamkeit und des ökonomischen Mitteleinsatzes optimieren Projektmitglieder Dr. Mario Földy, KAV Zeitlicher Rahmen 2015 - 2018 Projektbeschreibung/Status Quo • In Wien gibt es derzeit 9 fondsfinanzierte Krankenhäuser mit einer geburtshilflichen Abteilung, davon 7 im Wiener Krankenanstaltenverbund. • Als erster Schritt zur Etablierung einer modernen, auf die Bedürfnisse schwangerer Frauen und werdender Eltern ausgerichteten Serviceeinrichtung wurde die virtuelle „Stadt Wien-Geburtsinfostelle“ eingerichtet (website, Call-Center). Mit Informationen über das Geburtsangebot in den vom Wiener Gesundheitsfonds finanzierten Krankenhäusern werden werdende Mütter bzw. Eltern auf der Suche nach dem passenden Geburtsort unterstützt. • Nun soll auf denselben Kanälen wie für die Geburtsinfo, ergänzend zu dieser, die Wien- weite (elektronische bzw. telefonische) Geburtsvoranmeldestelle für die Entbindung in einer der Fondskrankenanstalten etabliert werden. Diese wird sowohl die Bedürfnisse und Wünsche der werdenden Mütter bzw. Eltern als auch medizinische Aspekte und die Kapazitäten der Geburtsabteilungen berücksichtigen. Ziele des Projektes • Erfolgreiche Etablierung einer zentralen Geburtsinfo- und Voranmeldestelle mit ausgeprägtem Servicecharakter • Etablieren einer Wien-weiten Voranmeldestelle auf elektronischer (Website) und telefonischer (Call-Center) Basis, (ergänzend zur Geburtsinfostelle), mit ausgeprägtem Servicecharakter (inkl. mehrsprachigem Angebot) 29
Kritische Erfolgsfaktoren • Mangelnde Unterstützung/Commitment der ärztlichen Führungskräfte, Hebammen und anderen MitarbeiterInnen • Mangelnde Unterstützung durch die niedergelassenen GynäkologInnen • Zu geringe Nutzung durch die Zielgruppe 30
Optimierung der Rettungs-, Krankentransporte und Fahrtendienste Operatives Ziel 7.1.7. Präklinische und intersektorale Versorgungsprozesse hinsichtlich der Versorgungs- wirksamkeit und des ökonomischen Mitteleinsatzes optimieren Projektmitglieder Mag.a Michaela Markovic (WGKK), David Reif, MBA (FSW) Zeitlicher Rahmen 11.12.2014 bis 31.12.2021 Projektbeschreibung/Status Quo Im Wiener Landes-Zielsteuerungsvertrag sind das Land Wien und die Wr. Sozialversicherungsträger übereingekommen, die präklinischen und intersektoralen Versorgungsprozesse hinsichtlich der Versorgungswirksamkeit und des ökonomischen Mitteleinsatzes zu optimieren (operatives Ziel 7.1.7). Es gilt, die bestehenden Transportprozesse (Transport von PatientInnen via Rettungstransporte, Krankentransporte und Krankenbeförderung zu und von medizinischen Behandlungen) sowohl für die SV- Träger, das Land Wien, die PatientInnen als auch für die leistungserbringenden Organisationen zu optimieren. Die im Jahr 2014 durchgeführte IST-Standerhebung zeigt unter anderem, dass im Jahr 2012 von den rund 142.500 Rettungseinsätzen für in Wien lebende WGKK- Anspruchsberechtigte rund 103.300 nicht dringlich eingestufte Rettungseinsätze (NACA I, II) waren. Im Rahmen des geplanten Pilotprojektes „Entsendealternative“ soll der Wiener Berufsrettung (MA70) die Möglichkeit geboten werden, Anrufe, bei denen ein Rettungseinsatz nicht notwendig ist (niedrigpriorisierter Rettungseinsatz) und bei denen eine spätere allgemeinmedizinische Behandlung ausreichend ist, an den Ärztefunkdienst (ÄFD) abzugeben. Nach Übergabe des Anrufes an den ÄFD übernimmt dieser die weitere Organisation der ärztlichen Versorgung. Umgekehrt sollen medizinische Notfälle, welche unter der Nummer 141 eingehen, an die Rettungsleitstelle übermittelt werden. 31
Status Quo Ein zwischen WGKK, FSW, MA 70 und ÄFD GmbH akkordiertes Umsetzungskonzept wurde am 26.08.2016 per Umlaufbeschluss angenommen. Das gemeinsam zwischen MA70, FSW, ÄFD/ÄK und WGKK erarbeitete Detailkonzept Entsendealternative samt Kosten-Nutzen- Analyse wurde in der L-ZSK am 20.06.2017 beschlossen. Ein Projektstrukturplan inklusive Arbeitspaketen wurde zwischen ÄFD, FSW, MA70 und WGKK abgestimmt. Aktuell werden Arbeitsgruppen zur Klärung der Erfordernisse der Abrechnungsmodalitäten sowie zur Erarbeitung der Prozessbeschreibung der Einsatzübergabe und der technischen Umsetzung vorbereitet. Ziele des Projektes o Verbesserung der Kooperation und Schaffung von Synergien zwischen der Wiener Berufsrettung, den gemeinnützigen Rettungs- und Krankentransportdiensten und dem Ärztefunkdienst o Reduktion von nicht notwendigen Krankentransporten, Rettungsfahrten und nicht indizierten Doppeleinsätzen o Verbesserung der Leistungsdokumentation von allen Leistungserbringern o Entlastung der Spitalsambulanzen und stationären medizinischen Versorgungs- einrichtungen durch alternativen Ausbau mobiler Dienste und Leistungen in der medizinischen Akutversorgung Kritische Erfolgsfaktoren o Kooperationsbereitschaft aller relevanten Stakeholder bzw. leistungserbringenden Organisationen 32
Optimierung der medizinischen Versorgung in Wiener Wohn- und Pflegehäusern Operatives Ziel 6.2.6. Akutstationären Bereich entlasten durch Sicherstellung entsprechender Versorgung in Bezug auf ausgewählte medizinisch begründete vermeidbare Aufenthalte Projektmitglieder Michaela Glauninger, MA (WGKK), David Reif, MBA (FSW) Zeitlicher Rahmen 11.12.2014 bis 31.12.2021 Projektbeschreibung Im Wiener Landeszielsteuerungsvertrag sind das Land Wien und die Wiener Kranken- versicherungsträger übereingekommen, die Versorgungsdichte in allen Versorgungsstufen bedarfsorientiert anzupassen bzw. den akutstationären Bereich durch Sicherstellung entsprechender Versorgung in Bezug auf ausgewählte medizinisch begründete vermeidbare Aufenthalte zu entlasten (operatives Ziel 6.2.6). In diesem Zusammenhang gilt es, u.a. die medizinische Versorgung in Wohn- und Pflegehäusern bis Ende 2021 zu optimieren (6.2.6, Maßnahme 3). In den Wiener Wohn- und Pflegehäusern beziehen sich die ärztlichen Behandlungen zum Großteil auf die hausärztliche Versorgung für nicht akute medizinische Belange. Daraus resultiert, dass bei medizinischen Notfällen meist die Berufsrettung Wien 144 verständigt wird, was in Folge häufig zu Hospitalisierungen führt. Der Vorschlag zur Erprobung der medizinischen Versorgung von Wohn- und Pflegehäusern mittels mobiler ärztlicher Teams in einem Pilotprojekt im 21. und 22. Wiener Gemeindebezirk wurde in der L-ZSK am 18.12.2015 angenommen. Abstimmungsgespräche haben stattgefunden und ein Grobkonzept in der neu erarbeiteten Form wird erstellt. Ziele des Projektes Steigerung des Wohlbefindens der HausbewohnerInnen und Reduktion der Gesamtsystemkosten im Bereich der medizinischen Versorgung in Wiener Wohn- und Pflegehäusern durch: 33
o Optimale medizinische Versorgung der BewohnerInnen am "Best Point of Service" durch die Umsetzung abgestimmter ärztlicher Betreuungs- und Behandlungskonzepte o Vermeidung unnötiger Rettungs- und Krankentransporte o Entlastung der Akutspitäler (Ambulanzen, bettenführende Stationen) o Sicherstellung einer verbesserten ökonomischen Verschreibweise und Reduktion der Polypharmazie durch behandelnde ÄrztInnen o Optimierung des Schnittstellenbereiches zwischen stationärer Pflege, akutstationärer o Versorgung in Krankenhäusern und dem extramuralen Bereich für alle Stakeholder (SV- Träger, Spitäler, FSW, PatientInnen) Kritische Erfolgsfaktoren o Zusammenhang zu LZS-Projekt Optimierung der Versorgung mit Heilmitteln, Heilbehelfen und Hilfsmitteln in Wohn- und Pflegeeinrichtungen (7.1.5, M2,M3) o Zusammenhang zu LZS-Projekt Optimierung Transporte (7.1.7, M2-M6) - Gemeinsames Ziel ist die Optimierung der mobilen medizinischen Versorgung o Verfügbarkeit und Rekruting von mitwirkungsbereiten ÄrztInnen o Kooperationsbereitschaft der Stakeholder 34
Optimierung der Versorgung mit Heilmitteln, Heilbehelfen und Hilfsmitteln in Pflegeheimen Operatives Ziel L-ZÜK 2017-2021: 2.7.2 Medikamentenversorgung sektorenübergreifend gemeinsam optimieren (Landeszielsteuerungsübereinkommen „2013-2016“: 7.1.5. Medikamentenversorgung in Pflegeheimen effektiver und effizienter gestalten) Projektmitglieder Michaela Glauninger, MA (WGKK), David Reif, MBA (FSW) Zeitlicher Rahmen 11.12.2014 bis 31.12.2018 Projektbeschreibung/Status Quo Im Wiener Landeszielsteuerungsvertrag sind das Land Wien und die Wiener Kranken- versicherungsträger übereingekommen, die Medikamentenversorgung in Wohn- und Pflege- häusern zu optimieren. Im Gegensatz zu Krankenhäusern, die aufgrund einrichtungsbezogen ausgestellter Verschreibungen mit Arzneimitteln beliefert werden, erfolgt die Versorgung von Wohn- und Pflegehäusern mit Arzneimitteln individuell für jede/n BewohnerIn aufgrund personenbezogener Verschreibungen. Diese derzeitige Regelung führt dazu, dass übermäßig viele Medikamente entsorgt werden müssen. Dadurch entstehen einerseits Entsorgungskosten für nicht mehr benötigte Medikamente, andererseits erhöhen sich die Medikamentenkosten für die SV-Träger, da teilweise dieselben Arzneimittel, die zuvor entsorgt wurden, erneut bestellt werden müssen, um andere BewohnerInnen medizinisch versorgen zu können. Die Wohn- und PflegehausbewohnerInnen werden zudem durch die bestehende Medikamentengebarung finanziell belastet, da sie wie alle Versicherten Rezeptgebühren entrichten. Durch die Zielsetzung, die Medikamentenversorgung in Wiener Wohn- und Pflegehäusern effektiver und effizienter zu gestalten, wird die Lebensqualität für BewohnerInnen von Wohn- und Pflegeeinrichtungen verbessert, indem eine rasche und effiziente Therapie mit vor Ort vorrätig gehaltenen Arzneimittel ermöglicht wird. Weiters kann durch Setzen dieser 35
Maßnahmen die Schwere des Krankheitsverlaufs reduziert und andererseits können die physisch und psychisch anstrengenden Rettungs- und Krankentransporte vermieden werden. Dieser Situation zugrundeliegend können vor allem die anfallenden Systemkosten reduziert werden. Die Ableitung von Handlungsempfehlungen zur Optimierung der Medikamentenversorgung in Wiener Wohn- und Pflegehäusern wurde im Kontext mit der Optimierung der medizinischen Versorgung in Wiener Wohn- und Pflegehäusern (op. Ziel 6.2.6 M3) erarbeitet und am 23.06.2015 bei der 8. L-ZSK vorgestellt. Status Quo Die Novellierung des § 21 WWPG ist mit 24.07.2015 erfolgt. Die WGKK hat im Jänner 2016 Änderungsvorschläge zu bundesweiten Gesetzesänderungen eingebracht, um zukünftig bspw. Medikamentendepots einrichten zu können. Im Rahmen der FAG-Verhandlungen wurde festgehalten, dass diese kostendämpfenden Maßnahmen unter Verweis auf das Regierungsprogramm als sinnvoll gesehen werden. Konkrete Vorschläge für eine legistische Umsetzung auf Bundes- und/oder Landesebene wurden unter Federführung des BMGF unter Teilnahme von Peter Hacker am 19.04.2017, 7.07.2017 sowie 31.08.2017 erarbeitet. Es wurden mehrere Themenkreise, u.a. Qualität, Verrechnung, suchtmittelhaltige Arzneimittel, mögliches Einsparungsvolumen, Bevorratung der Medikamente und die Ergebnisse einer Länderumfrage zum Status quo der Medikamentenversorgung in den Bundesländern besprochen. Aus den Erkenntnissen der Arbeitsgruppe wird das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen einen Entwurf ausarbeiten und der Arbeitsgruppe vorlegen. In der zu Ende gehenden Regierungsperiode wurde bereits entsprechende gesetzliche Vorsorge getroffen (Sozialversicherungs-Zuordnungsgesetz §707, Abs.2 „Die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen hat bis 31. Dezember 2017 unter Berücksichtigung der Patienten- und Versorgungssicherheit einen Gesetzentwurf zum Medikamentenmanagement für stationäre Pflegeeinrichtungen auszuarbeiten, der insbesondere einen begünstigten Bezug von Arzneimitteln sowie deren Bevorratung durch Wohn- und stationäre Pflegeeinrichtungen vorsieht.“). Ziele des Projektes o Reduktion der Medikamentenkosten durch die Optimierung des Mitteleinsatzes (z. B. durch Weiterverwendung von Medikamenten, etwa nach Therapiewechsel, die Anschaffung von Großpackungen) o Behandlung der BewohnerInnen am "Best Point of Service" durch rasche und treffsichere Bereitstellung von Medikamenten vor Ort 36
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