Arbeitsmarktintegration von Frauen mit Fluchterfahrung: Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis - Stab Beauftragte für ...

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Arbeitsmarktintegration von Frauen mit Fluchterfahrung: Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis - Stab Beauftragte für ...
Stab Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Januar 2019

Arbeitsmarktintegration von
Frauen mit Fluchterfahrung:
Erfolgsgeschichten und
gute Ansätze für die Praxis
Arbeitsmarktintegration von Frauen mit Fluchterfahrung: Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis - Stab Beauftragte für ...
Impressum
Arbeitsmarktintegration von Frauen mit Fluchterfahrung:
Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis
Januar 2019

Bundesagentur für Arbeit
Stab Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt
Regensburger Straße 104
90478 Nürnberg
E-Mail: Zentrale.BCA@arbeitsagentur.de
Arbeitsmarktintegration von Frauen mit Fluchterfahrung: Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis - Stab Beauftragte für ...
Stab Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Januar 2019

   Arbeitsmarktintegration von Frauen mit
   Fluchterfahrung: Erfolgsgeschichten
   und gute Ansätze für die Praxis

   Inhaltsverzeichnis

         Vorwort ............................................................................................. 4
         1       Erfolgsgeschichten ................................................................ 5
       1.1       Arbeitsagentur Marburg geht mit gutem Beispiel voran und
                 sichert sich Nachwuchs ............................................................ 5
       1.2       Zielstrebig in die Zukunft ........................................................... 7
       1.3       Eine Hotelfachfrau mit einem Ziel ............................................. 9
       1.4       Ausbildung in Teilzeit als Chance ........................................... 11
       1.5       Vom Talentsucher entdeckt .................................................... 13
       1.6       Stark im Beruf - Die Erfolgsgeschichte von Laila Chebbi ........ 15
       1.7.      Existenzsichernde Beschäftigung gelungen ............................ 17
       1.8.      Eine Frau, die es geschafft hat ............................................... 18
       1.9.      Neustart im öffentlichen Dienst ............................................... 19
         2       Gute Ansätze aus der Praxis................................................ 20
       2.1       Frühzeitige Aktivierung / Coaching ......................................... 20
       2.2       Empowerment ........................................................................ 21
       2.3       Informationsdefiziten entgegenwirken ..................................... 22
       2.4       Netzwerke nutzen ................................................................... 23
       2.5       Ressourcen fördern ................................................................ 24

Stab BCA – Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis | 4. März 2019 | © Bundesagentur für Arbeit          3
Arbeitsmarktintegration von Frauen mit Fluchterfahrung: Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis - Stab Beauftragte für ...
Vorwort
                     Der Frauenanteil bei den Asylanträgen stieg in den vergangenen Jahren
                     kontinuierlich an. Es ist fester Wunsch vieler Frauen mit Fluchterfahrung,
                     eine Berufstätigkeit auszuüben. Die gestiegene Aufmerksamkeit für diese
                     Personengruppe ist eine Chance, die Teilhabe Geflüchteter am Arbeitsmarkt
                     nun stärker aus einer geschlechterdifferenzierten Perspektive zu betrachten,
                     sichtbar zu machen und praxisnahe Handlungsansätze zu geben.

                     Ein Grund für uns Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA),
                     genauer hinzuschauen, welche Arbeitsmarktinstrumente und Programme
                     die Lebenslagen und Bedarfe dieser Frauen gut berücksichtigen.

                     Genau das haben wir im Rahmen eines Workshops zum Thema „Integration
                     von Frauen mit Fluchterfahrung“ gemeinsam mit den BCA der
                     Regionaldirektionen und weiteren Fachexpertinnen und Fachexperten aus
                     der Zentrale gemacht.

                     Unter    Einbeziehung      der    Expertise    aller    Beteiligten  sind
                     Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Arbeitsmarktförderung von
                     Frauen mit Fluchterfahrung entstanden, die sowohl interne Fachbereiche als
                     auch externe Partnerinnen und Partner zum Handeln anregen.

                     Dank der Unterstützung der BCA haben wir eine Auswahl guter Ansätze für
                     eine gelungene Arbeitsmarktförderung aus den Arbeitsagenturen und
                     Jobcentern zusammengestellt, die bundesweit in andere Dienststellen
                     übertragbar sind und Interesse zum Nachahmen wecken.

                     Die Erfolgsgeschichten der Frauen in dieser Broschüre sollen dazu
                     beitragen, Frauen mit Fluchterfahrung ein Gesicht zu geben und
                     passgenaue Unterstützung für diese Zielgruppe zu befördern.

                     Eine gleichberechtigte Teilhabe am Erwerbsleben ist Voraussetzung dafür,
                     dass Integration in Deutschland gelingen kann. Erwerbsarbeit bedeutet nicht
                     nur ein gesichertes Einkommen und wirtschaftliche Selbstbestimmung,
                     sondern auch die Möglichkeit zur aktiven Teilhabe an der Gesellschaft.

                     Eine Gesellschaft, die Arbeits- und Fachkräfte dringend benötigt, kann auf
                     die Potenziale von Frauen mit Fluchterfahrung nicht verzichten!

                     Wir bedanken uns bei den BCA für die zur Verfügung gestellten Materialien,
                     wie Fotos, Textbeiträge und Presseveröffentlichungen, die wir für die
                     Broschüre entsprechend angepasst haben.

                     Ihr Stab Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt

4   Stab BCA – Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis | 4. März 2019 | © Bundesagentur für Arbeit
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1 Erfolgsgeschichten
           1.1 Arbeitsagentur Marburg geht mit
               gutem Beispiel voran und sichert
               sich Nachwuchs
           Junge Frau aus Syrien startet mit einer Einstiegsqualifizierung (EQ)
           durch.

           Ein Beispiel für gelebte Vielfalt ist die Einbindung einer jungen Frau,
           geflüchtet aus Syrien, in die Arbeitsabläufe der Marburger Arbeitsagentur:
           Rasha Essa, 31 Jahre, hat ihre berufliche Integration mit einer
           Einstiegsqualifizierung (EQ) bei der Agentur für Arbeit Marburg gestartet.

            Rasha Essa (Foto: Andreas Schmidt)

           Ihre Perspektive: Sie möchte eine Ausbildung zur „Fachangestellten für
           Arbeitsmarktdienstleistungen“ bei der Arbeitsagentur machen. Zur
           Vorbereitung auf die Ausbildung - und weil ihre Deutschkenntnisse noch
           nicht ganz perfekt sind - macht sie zunächst eine Einstiegsqualifizierung
           (EQ) von sechs Monaten. Dies ermöglicht ihr, den Beruf intensiv
           kennenzulernen und ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Den
           vorausgegangenen Test beim Berufspsychologischen Service der
           Arbeitsagentur hat sie bestanden und eine positive Prognose bekommen.

           „Eine Einstiegsqualifizierung (EQ) auch geflüchteten Menschen zu
           unterbreiten, ist eine gute Entscheidung. Wir haben bei einheimischen
           Jugendlichen viele gute Erfahrungen mit betrieblichen Langzeitpraktika
           gemacht; und warum sollte das nicht auch bei jungen Migranten gelingen?
           Viele junge Menschen, Deutsche wie auch Ausländer, benötigen
           Unterstützung und eine individuelle Chance“, sagt Volker Breustedt, Leiter
           der Marburger Arbeitsagentur.
           Volker Breustedt und das Team der Marburger Arbeitsagentur hießen die
           Einsteigerin Rasha Essa ganz herzlich willkommen.

Stab BCA – Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis | 4. März 2019 | © Bundesagentur für Arbeit   5
Arbeitsmarktintegration von Frauen mit Fluchterfahrung: Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis - Stab Beauftragte für ...
Im vergangenen Oktober ist Rasha Essa aus Damaskus in Deutschland
                     angekommen. Nach kurzem Aufenthalt in der Erstaufnahmeeinrichtung in
                     Cappel ergab sich die Möglichkeit, ein Zimmer in einer privaten Wohnung zu
                     mieten. Sie hat in ihrem Heimatland einen Schulabschluss gemacht, der mit
                     dem deutschen Abitur vergleichbar ist. Sie hat in ihrer Heimat in Syrien ein
                     Chemie-Studium absolviert, dazu im Vertriebsmarketing gearbeitet und
                     Sprachunterricht in Englisch (für Landsleute) und Arabisch (für
                     Ausländerinnen und Ausländer in Damaskus) gegeben.

                     Nun ist sie die „Schülerin“ gewesen: Schon im ersten Sprachkurs in Marburg
                     fiel sie den Lehrkräften auf, weil sie überdurchschnittliche Leistungen
                     erbrachte.

                     Rasha Essa ist verheiratet und wohnt in Marburg; ihr Mann lebt und arbeitet
                     noch in Syrien. Deutsch spricht sie bereits sehr flüssig, und der Alltag in der
                     EQ bestand in den letzten Monaten einerseits aus Sprachtraining
                     (Aufbaukurs) vormittags in Frankfurt (beim Institut Inlingua) und andererseits
                     aus hospitieren und fachlichem Lernen in der Arbeitsagentur Marburg am
                     Nachmittag. Dort durchläuft die junge Syrerin die einzelnen
                     Fachabteilungen, von der Antragsannahme bis hin zur Bewerberinnen- und
                     Bewerberbetreuung und Betreuung von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern
                     sowie Berufsberatung. Begleitet wird sie dabei jeweils von einer Team-Patin
                     oder einem Team-Paten, die/der ihr situativ erklärend zur Seite steht und ihr
                     den Weg in die berufliche Praxis erleichtert.

                     „Für mich ist dieser Einstieg eine große Chance, mich in ein neues Leben
                     hineinzufinden und in der deutschen Lebens- und Arbeitsgesellschaft
                     anzukommen. Ich fühle mich hier gut angenommen, und ich bin auch stolz,
                     diesen Start geschafft zu haben“, sagt Rasha Essa.

                     Angeworben wurde die junge Frau aus Syrien vom Team des
                     Arbeitsmarktbüros für Flüchtlinge in Marburg. Die Kolleginnen und Kollegen
                     im Arbeitsmarktbüro und der Personalabteilung arbeiteten eng mit den
                     Sprachlehrenden, dem Ausländeramt und den Sozialbetreuerinnen und
                     -betreuern zusammen. Die hatten übrigens keinen Zweifel daran, dass
                     Rasha Essa die EQ erfolgreich absolviert. Im Herbst 2016 hat Frau Essa mit
                     der Ausbildung zur „Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen“
                     starten können.

                     Volker Breustedt betont: „Natürlich war es für uns, wie für alle Betriebe ein
                     Wagnis, aber ich halte es damit wie Clint Eastwood: ‚Willst du Garantien,
                     kauf dir einen Toaster [...]‘. Wir sind gemeinsam mit Frau Essa das Wagnis
                     eingegangen und haben eine hoch engagierte Kollegin kennengelernt, sie
                     wird ein Gewinn für unsere Mannschaft und für unsere Kunden sein. Das ist
                     genau das, was wir allen anderen Arbeitgebern auch empfehlen: Lernt
                     die Menschen erstmal kennen! Ich freue mich, dass die Bundesagentur
                     mit gutem Beispiel vorangeht und zusätzliche Ausbildungsplätze für
                     geflüchtete Menschen anbietet.“

                     Rasha Essa erhielt am 23. Januar 2019 die Zusage zur Übernahme in ein
                     Angestelltenverhältnis bei der Bundesagentur für Arbeit.

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1.2 Zielstrebig in die Zukunft
           Jobcenter Oberhausen unterstützt junge syrische Familie bei der
           beruflichen Integration.

           „In Deutschland kann man Ziele, wenn man hart arbeitet, auch mit eigener
           Kraft erreichen“, so umschreibt Razan Alawad ihre Sicht auf die positivste
           Seite ihrer neuen Heimat.

           Aufgewachsen in Aleppo floh die heute 28-jährige zunächst nach Damaskus,
           beendete dort ihr Pädagogikstudium und arbeitete für ein Jahr als
           Grundschullehrerin. Mit zunehmender Schärfe des Bürgerkrieges und der
           drohenden Einberufung des Ehemannes entschlossen sich beide
           gemeinsam 2014 zur Flucht und erreichten im Dezember 2015 Deutschland.
           Nach einem vier monatigen Aufenthalt in Mecklenburg-Vorpommern
           siedelten sie im April 2016 nach Oberhausen um, da sie hier schnell eine
           bezahlbare Wohnung fanden. Seitdem werden sie auch durch die Fachkräfte
           des Jobcenter Oberhausen im „Integration Point“ betreut.

           „So schnell wie möglich sehr gut Deutsch lernen, hatte für uns oberste
           Priorität“, so Razan Alawad weiter, „denn die Sprache ist die Basis für die
           soziale und berufliche Integration.“ Konsequenterweise nahmen beide direkt
           nach dem Umzug nach Oberhausen an einem Integrationskurs teil, den sie
           trotz Unterbrechung durch die Geburt ihres Sohnes erfolgreich beendete.
           Nach weiteren Sprachkursen hat sie mittlerweile auch die C1 Prüfung
           erfolgreich bestanden und damit ein Niveau erreicht, das zum Studium in
           Deutschland berechtigt.

            Razan Alawad (Quelle: Nattermann, Martina: Zielstrebig
            zu neuen Berufsperspekiven, in: NRZ 26.07.2018).

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Parallel zum Spracherwerb rückte die Frage der beruflichen Zukunft immer
                     stärker in den Fokus. Aufgrund ihres Studiums und der anschließenden
                     Lehrtätigkeit in Syrien stand naheliegend die Frage im Raum, inwiefern eine
                     Tätigkeit als Lehrerin realisierbar sei. Auch hierbei ging Razan Alawad
                     zielgerichtet vor. So informierte sie sich durch mehrwöchige Hospitationen
                     an einer Grundschule und an einem Berufskolleg über den deutschen
                     Schulalltag. Da eine Tätigkeit als Lehrerin trotz der Anerkennung des
                     syrischen Pädagogikexamens ein erneutes Studium in Deutschland mit
                     anschließendem Referendariat erfordert hätte, dachte sie über mögliche
                     Alternativen nach und fand durch die Vermittlung des Jobcenters
                     Oberhausen eine: Seit dem 9. April 2018 ist sie in der Erwachsenenbildung
                     tätig und sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

                     Mit Razan Alawad freut sich auch Uwe Weinand, Geschäftsführer des
                     Jobcenter Oberhausen, über die berufliche Integration: „Es ist schon toll zu
                     erleben, mit welchem Elan sich diese junge Frau eine berufliche Perspektive
                     geschaffen hat, zumal sie als junge Mutter jetzt auch die Familie und den
                     Beruf vereinbaren muss – und dies ist kein Einzelfall“, so Uwe Weinand
                     weiter. „Wir wissen um viele geflüchtete Menschen, die mittlerweile
                     Beschäftigungen aufgenommen haben und ein selbstbestimmtes Leben in
                     Deutschland führen und ich bin zuversichtlich, dass noch viele folgen
                     werden, wie zum Beispiel auch der Ehemann von Razan Alawad, der sich
                     aktuell noch in einer Umschulung zum KFZ-Mechatroniker befindet.“

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1.3 Eine Hotelfachfrau mit einem Ziel
           Eine junge Iranerin, die mit 15 Jahren nach Deutschland floh und nach
           viel Leid positiv in ihre Zukunft blickt.

           Dass es schmerzhaft wird,
           wusste sie. Am Ende war es
           weniger schlimm als erwartet.
           Pegah Shabanpour sitzt in einem
           Eiscafé in Frankfurt Höchst und
           schaut nachdenklich auf ihren
           linken Unterarm. Diesen ziert das
           Tattoo „Ahmad & Behjat". Es sind
           die Namen ihrer Großeltern. Das
           Tattoo steht für weit mehr, als für
           ein intimes Bekenntnis zu ihren
           Großeltern. Es zeigt: Pegah
           Shabanpour          ist       eine
           eigenständige und freie Frau.
           Sie musste lernen, Leid zu          Pegah Shabanpour (Foto: M. Scheffel,
           ertragen und das Beste aus          RD Hessen)
           ihrer    Lebenssituation       zu
           machen. Etwas Anderes blieb ihr auch nicht übrig. Mit 15 Jahren floh sie aus
           dem Iran und kam 2012 nach Deutschland.

           „Das Leben hat mir bereits einige Aufgaben gestellt", resümiert die 21-
           jährige nachdenklich, um kurz darauf hinzuzufügen: „Sie haben mich aber
           auch weitergebracht." Es ist sicher auch ihre positive Lebenseinstellung, die
           es ihr leichter machte, in Deutschland anzukommen. Nachdem ihre Mutter
           sie aus dem Iran in die Türkei brachte, reiste sie ohne Familie weiter nach
           Deutschland. Dass ihr Onkel bereits in Deutschland lebte, beruhigte sie ein
           wenig auf dem Weg ins unbekannte Land. Ihren Onkel sollte sie allerdings
           erst sieben Monate nach der Ankunft in Gießen sehen. Zunächst besuchte
           sie sechs Monate lang einen Sprachkurs und schloss anschließend die
           Hauptschule erfolgreich ab. Schulisch sollte es für sie genauso erfolgreich
           weitergehen: Der Besuch der zweijährigen Berufsfachschule ermöglichte ihr
           den Realschulabschluss.

           So rosig und einfach, wie es auf den ersten Blick aussehen mag, war es
           allerdings nicht. „Das erste Jahr war sehr schwer. Ein ganz neues Land, mit
           Menschen, die ich nicht verstand und einer Kultur, die mir ebenfalls fremd
           war", erklärt Shabanpour. Erste Freundschaften halfen ihr, die
           Sprachbarrieren zu überwinden.

           Danach gefragt, woher sie ihre Kraft nimmt, wird sie erneut nachdenklich:
           „Meine Mutter hat mich hierher geschickt, damit ich ein besseres und freies
           Leben führen kann. Ich möchte sie stolz machen." Ihre Mutter hat sie das
           letzte Mal vor drei Jahren gesehen. Umso wichtiger sind ihr die
           regelmäßigen Telefonate, in denen sie „Mutter-Tochter-Gespräche" führen.

           Über die Fluchtgründe möchte sie nicht sprechen: „Aus privaten Gründen",
           erklärt sie dann und schiebt nach: „Es ist doch besser in die Zukunft zu
           blicken und die Vergangenheit hinter sich zu lassen." Hinter sich lassen
           musste sie neben ihrer Familie auch den Iran, über den sie sagt: „Im Iran ist

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Gastfreundschaft sehr wichtig. Kommen drei Gäste, kocht man für zehn."
                      Diese gastfreundliche Mentalität hilft ihr nun in ihrer Ausbildung zur
                      Hotelfachfrau, die sie im März 2018 begonnen hat.

                      Ein abwechslungsreicher Beruf, der, wie sie findet, ganz gut zu ihr passt: „Im
                      Büro sitzen ist so gar nicht meins." Vielmehr genießt sie den Umgang mit
                      den Gästen. Zwischen ihrem Realschulabschluss und dem Beginn der
                      Ausbildung lagen zwei Jahre - viel zu viel verschwendete Zeit, wie sie im
                      Nachhinein findet. „Mir hat eine Bezugsperson gefehlt, die mir das deutsche
                      System erklärt und mir Türen öffnet." Aus diesem Grund jobbte sie nach dem
                      Realschulabschluss erst einmal und spielte mit dem Gedanken,
                      Krankenschwester zu werden. Keine gute Idee, da sie kein Blut sehen
                      könne. „Es gibt so viele Berufe in Deutschland, die ich nicht kannte."
                      Geholfen und eine Tür geöffnet haben ihr schließlich die Beraterinnen und
                      Berater des Jobcenters Frankfurt, die ihr im Herbst 2017 die „Joblinge"
                      vorschlugen.

                      „Joblinge" ist eine Initiative gegen Jugendarbeitslosigkeit. Seit 2008
                      unterstützt sie junge Menschen auf dem Weg ins Arbeitsleben, die als nicht
                      oder schwer vermittelbar gelten. Auf die Maßnahme angesprochen, findet
                      Pegah Shabanpour nur lobende Worte. Neben der Berufsorientierung stand
                      in der sechsmonatigen Maßnahme auch ein selbstorganisiertes
                      Theaterstück auf dem Programm: „Das Thema durften wir selbst festlegen.
                      Da gerade Weihnachtszeit war, entschieden wir uns für ein Stück, in dem
                      Jesus ins Jobcenter geht", erklärt sie. Neben ihrer kreativen Ader entdeckte
                      sie dort auch ihr Organisationstalent. In der Maßnahme lernte sie, originelle
                      Bewerbungen zu schreiben. „In die Bewerbung für meine Ausbildung zur
                      Hotelfachfrau habe ich zum Beispiel geschrieben, dass es wichtig ist, dem
                      Kunden ein gutes Gefühl zu vermitteln."

                      Ein gutes Gefühl vermittelte sie mit dieser Bewerbung auch ihrem heutigen
                      Vorgesetzten, der sie umgehend zum Vorstellungsgespräch einlud. Ein
                      eigenes Hotel möchte sie später allerdings nicht besitzen. Vielmehr verfolgt
                      sie das Ziel, Hoteldirektorin zu werden. Bis dahin möchte sie aber gerne
                      noch Auslandserfahrung sammeln: „Wenn ich meine Ausbildung fertig habe,
                      würde ich gerne für eine gewisse Zeit in Spanien arbeiten", schwärmt sie.
                      Wenn sie eines in ihrem Leben gelernt habe, dann, wie wichtig es sei, sich
                      Ziele zu setzen.

10   Stab BCA – Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis | 4. März 2019 | © Bundesagentur für Arbeit
1.4 Ausbildung in Teilzeit als Chance
           Junge Mutter geht ihren Weg.

           Mehr als 130 ABC-Schützen, deren Eltern auf Arbeitslosengeld II
           angewiesen sind, wurden in diesem Jahr im Landkreis Birkenfeld
           eingeschult. Die staatliche Unterstützung wird notwendig, wenn die Eltern
           arbeitslos sind oder der Lohn nicht reicht, um die Familie zu ernähren.

           Eltern wollen Vorbild für ihre Kinder sein und zeigen, dass mit Arbeit und
           Einsatz ein unabhängiges Leben möglich ist. Eine junge Frau aus Idar-
           Oberstein, gebürtig in Marokko, hat genau das geschafft. Amal Radouane
           kam 2013 als alleinerziehende Mutter in den Landkreis. Für sie stand fest,
           sie möchte was erreichen – für sich und ihren Sohn. In persönlichen
           Gesprächen mit der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt
           vom Jobcenter Idar-Oberstein ergab sich schnell, dass eine duale
           Berufsausbildung in Teilzeit genau das Richtige für Amal Radouane ist.

            v.l.n.r.: Amal Radouane, Elisabeth Heene-Anstett, Ralph Gerntke und Steffen Schopper
            (Elisabeth-Stiftung) sowie Sabine Rektenwald (Jobcenter Landkreis Birkenfeld)
            (Foto: Anke Hub, Elisabeth-Stiftung)

           Durch eine reduzierte Arbeitszeit im Betrieb und den dazugehörigen Besuch
           der Berufsschule kann der Weg zur Fachkraft optimal mit den Aufgaben in
           der Familie vereinbart werden. „Das Berufsbildungsgesetz bietet jungen
           Müttern und Vätern, aber auch Pflegenden, die Möglichkeit die Arbeitszeit
           während der Ausbildung zu reduzieren. Eine große Chance für Eltern ohne
           Berufsabschluss“,     sagt    Sabine      Rektenwald,    Beauftragte   für
           Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcenters im Landkreis.

           Amal Radouane hat Ende Mai 2018 ihre Ausbildung als Kauffrau für
           Büromanagement erfolgreich abgeschlossen und wurde von der Elisabeth-
           Stiftung übernommen. „Es war nicht immer einfach, aber ich habe es doch
           geschafft.“, freut sich die gebürtige Marokkanerin. Sie ist begeistert von der
           Möglichkeit der Teilzeitberufsausbildung und kann sie nur weiterempfehlen,
           allerdings müsse man Organisationstalent mitbringen und immer mal wieder
           den Mut haben, um Unterstützung zu bitten. Steffen Schopper,
           Kaufmännischer Leiter der Elisabeth-Stiftung gibt zu, dass er anfangs etwas

Stab BCA – Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis | 4. März 2019 | © Bundesagentur für Arbeit   11
skeptisch war. Diese Skepsis legte sich allerdings schnell, denn Amal
                      Radouane brachte sich von Anfang an mit großem Engagement ein und
                      konnte immer wieder von ihrer Berufserfahrung, die sie bereits in Marokko
                      gesammelt hatte, profitieren. Nicht nur als Kauffrau für Büromanagement ist
                      Frau Radouane für die Elisabeth-Stiftung ein Gewinn, sie ist darüber hinaus
                      auch immer zur Stelle, wenn eine Dolmetscherin benötigt wird.

12   Stab BCA – Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis | 4. März 2019 | © Bundesagentur für Arbeit
1.5 Vom Talentsucher entdeckt
           Junge Iranerin im Praktikum bei der Stadt Köln

           Junge geflüchtete Menschen unter 25
           Jahren sind im Jobcenter Köln keine kleine
           Gruppe.       Momentan       betreut   der
           Geschäftsbereich U25 ca. 500 junge
           Erwachsene (zuzüglich ca. 550 im
           „Integration Point“) im Alter von 18-24
           Jahren,         die         aus       dem
           Asylbewerberleistungsgesetz        in  den
           Leistungsbezug           nach         dem
           Sozialgesetzbuch II übergegangen sind.
                                                                   Mina A. (Foto: Demirtas Meryem,
           Zukünftig werden weitere junge Menschen                 BCA JC Köln)
           mit Flüchtlingshintergrund folgen.

           Um diesen jungen Menschen gezielt Hilfe anbieten zu können, hat das
           Jobcenter Köln zwei sogenannte „Talentscouts“ eingeführt. Die Aufgaben der
           Talentscouts sind, neben der Begleitung und einer kultursensiblen Beratung
           der Jugendlichen, auch eine intensive Potentialanalyse, vor allen Dingen eine
           nachhaltige Netzwerkarbeit.

           Durch das Talentscout Programm konnte auch eine junge Iranerin bei der
           beruflichen Orientierung unterstützt werden. Im Interview mit dem Jobcenter
           Köln beschreibt sie ihren bisherigen Werdegang.

           Mina A. ist 24 Jahre alt und kommt aus dem Iran. Sie ist im Jahr 2013
           zusammen mit ihrer Mutter nach Deutschland eingereist. Zunächst lebte sie
           in Norddeutschland. Mitte 2015 stellte sie einen Antrag auf SGB II-Leistungen
           in Lüneburg. Seit Dezember 2015 lebt Mina A. zusammen mit ihrer Mutter in
           einer Wohnung in Köln.

           Warum bist du aus dem Norden nach Köln gezogen?

           „Zum einen, weil ich in der Millionenstadt Teheran geboren und
           aufgewachsen bin. Ich kann nicht in einer Kleinstadt wohnen. Am Anfang war
           ich in Lüneburg, das war zwar für mich eine schöne Stadt und ich habe auch
           weiterhin noch viele gute Freunde dort, aber dauerhaft konnte ich nicht
           dableiben.“

           „Zum anderen wollte ich als Mediengestalterin eine Ausbildung machen.
           Gemäß meiner Recherche habe ich mich entschieden, nach Köln
           umzuziehen, weil es hier viele Medienbranchen gibt. Doch es hat nicht sein
           sollen und nach einigen Praktika habe ich mich für den Beruf der
           Verwaltungsfachangestellten interessiert.“

Stab BCA – Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis | 4. März 2019 | © Bundesagentur für Arbeit   13
Wie entstand die Kontaktaufnahme mit dem Talentscout und wie konnte
                     dieser dir helfen?

                     „Ich bin durch meine Sachbearbeiterin im Jobcenter Köln auf die Möglichkeit
                     aufmerksam gemacht geworden und sie meinte, dass der Beruf zu mir
                     passen könnte. Mein Talentscout, Herr Lehmann, hat mir dann ganz viel
                     geholfen. Mit seiner Hilfe bekam ich einen Praktikumsplatz bei der Stadt Köln.
                     Einerseits freue ich mich sehr, dass ich durch die viele Hilfe die Chance
                     bekommen habe, andererseits bin ich sehr traurig, dass ich bald 25 Jahre alt
                     werde und nicht mehr mit ihnen zusammenarbeiten kann.“

                     Wie war dein Praktikum bei der Stadt Köln?

                     „Ich habe zwei Praktika bei der Stadt Köln gemacht. Als ich im
                     Kundenzentrum in der Innenstadt mein Praktikum gemacht habe, hat es mir
                     sehr gut gefallen. Ich habe gerne Kontakt mit Leuten. Deswegen hat es,
                     glaube ich, mir sehr viel Spaß gemacht.“

                     War es schwer Deutsch zu lernen und fühltest du dich unterstützt?

                     „Ja, es war sehr schwer und immer noch fällt es mir manchmal schwer. Als
                     ich in Lüneburg war, gab es keine gute Möglichkeit, um Deutsch zu lernen.
                     Deshalb habe ich ganz autodidaktisch gelernt. Außerdem hatte ich viel
                     Kontakt und deutsche Freunde, mit denen ich sprechen konnte. Das hat auch
                     sehr geholfen. Die ersten zwei Jahre waren sehr schwer und oft
                     unangenehm. Damals habe ich mich nicht unterstützt gefühlt, aber jetzt bin
                     ich zufrieden und ich hoffe, dass ich eines Tages jemanden so unterstützen
                     kann, wie man mich unterstützt hat.“

                     Worauf freust du dich bei deinem kommenden Praktikum?

                     „Ich habe die Prüfung des Projekts ‚Jugendliche mit Migrationshintergrund´
                     bestanden und mache momentan für sechs Monate ein Praktikum bei der
                     Unterhaltsvorschusskasse in Kalk. Ich fühle mich da wohl und ich hoffe, dass
                     ich durch dieses Praktikum viele Erfahrungen sammeln kann und zugleich
                     meine Deutschkenntnisse verbessern kann. Dieses Praktikum ist für mich
                     eine gute Gelegenheit, um eine Ausbildungsstelle zu kriegen und ich freue
                     mich, wenn ich diesen Platz bekomme. Ich bedanke mich bei allen
                     Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mich bis hierher unterstützt haben.“

                      Pressemeldung / Interview 13/2017, Jobcenter Köln

                      Im Anschluss an die Praktika hat Mina A. 2017 die Ausbildungsstelle zur
                      Verwaltungsangestellten bei der Stadt Köln erhalten.

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1.6 Stark im Beruf - Die
               Erfolgsgeschichte von Laila Chebbi
           ESF-Programm „Stark im Beruf - Mütter mit Migrationshintergrund
           steigen ein“

           Die Leiterin des AWO-Mehrgenerationenhauses in Landsberg Margit
           Däubler setzt zusammen mit ihrer Kollegin Betina Ahmadyar seit März 2015
           das ESF-Programm „Stark im Beruf - Mütter mit Migrationshintergrund
           steigen ein“ um. 108 Frauen haben sie bereits in sieben Lehrgängen von
           „Stark im Beruf“ (SIB) auf ihrem Weg in eine Erwerbsarbeit begleitet. Alle
           Teilnehmerinnen verbindet, dass sie Mütter sind. Jedoch unterscheiden sie
           sich stark hinsichtlich Herkunft, Alter, Bildungs- und Berufserfahrung sowie
           Qualifikation und Lebenssituation. Sie nehmen auf eigenen Wunsch, auf
           Empfehlung der Migrationsberatungsstellen, der Agentur für Arbeit, des
           Jobcenters, der Volkshochschulen und anderer Bildungs- und
           Beratungsstellen an dieser Qualifizierungsmaßnahme teil und profitieren von
           Einzelcoachings, Aufbereitung von Bewerbungsunterlagen oder einem
           individuellen Praktikum.

           Vorher erfahren die Mütter Unterstützung und Kompetenzaufbau in der
           Gruppe. Viele Fragen des Lebens werden geklärt, wie z.B. die zur
           Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Mobilität und Zahlungsverkehr.
           Exkursionen, Netzwerktage und ein Deutschkurs mit Fokus auf
           Berufssprache sind ebenfalls Bestandteil im sechsmonatigen Kurs. Ende
           2018 sollten insgesamt 120 Mütter an dem Projekt teilgenommen haben.
           Erste Erfolge waren schon bis zum Sommer 2018 sichtbar: 25 Prozent aller
           Teilnehmerinnen hatten bislang nach dem Kursabschluss einen Arbeitsplatz
           (einschließlich Selbständigkeit) gefunden, 48 Prozent der Teilnehmerinnen
           erhöhten ihren Erwerbsfokus, 20 Prozent gingen über in eine berufliche
           Qualifizierung und drei Prozent mündeten in eine schulische bzw. berufliche
           Ausbildung ein. Studien belegen, dass die Erwerbstätigkeit der Mutter einen
           erheblichen Einfluss auf die Armutslagen von Kindern hat. 1

           Die Erwerbstätigkeit von Müttern verringert das Armutsrisiko von Kindern.
           Das Projekt „Stark im Beruf“ mit seiner beruflichen Brückenfunktion ist im
           Landkreis Landsberg ein wichtiges Instrument für die beschriebene
           Zielgruppe. Für ihre Kinder haben die teilnehmenden Mütter eine
           Vorbildfunktion und sie sind wichtiger Dreh- und Angelpunkt in der Familie.
           Das Programm setzt damit nicht nur bei der anvisierten Zielgruppe der
           Mütter an, sondern wirkt sich positiv auf bestehende und zu erwartende
           Risikolagen bei deren Kindern aus. Es leistet einen Beitrag zur nachhaltigen
           Beschäftigung vor Ort und ist damit auch ein Beitrag zur
           Wirtschaftsförderung.

           Werden Margit Däubler und Betina Ahmadyar gefragt, ob ihnen bestimmte
           Teilnehmerinnen in Erinnerung geblieben sind, dann fallen ihnen gleich zwei
           Mütter ein, die sich besonders engagiert und ihren Platz in Deutschland
           gefunden haben. Laila Chebbi ist eine der zwei Mütter:

   1Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Nürnberg:
   Aufwachsen in Armutslagen, Zentrale Einflussfaktoren und Folgen für die soziale Teilhabe, Juni 2018

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Sie ist aus den Maghreb-Staaten
                      geflohen, 37 Jahre und hat drei Kinder,
                      die zur Schule gehen. Als gelernte
                      Konditorin aus dem Hotelfach in ihrem
                      Herkunftsland kam sie 2017 zu „Stark im
                      Beruf - Mütter mit Migrationshintergrund
                      steigen ein.“ Durch diese Unterstützung
                      machte sie erste berufliche Erfahrungen
                      im      Hauswirtschaftsbereich      eines
                      Seniorenheims und fühlte sich dort
                      pudelwohl. Neben ihren Backkünsten
                      konnte sie mit Sprachkenntnissen in
                      Arabisch und Französisch bei den
                      Seniorinnen und Senioren punkten.
                      Deutsch spricht Laila inzwischen auf B1-
                      Niveau. Sie ist sehr bemüht, dass sie ihre
                      Sprachpraxis        erweitert.    Einen
                      unbefristeten Arbeitsvertrag mit der       Laila Chebbi (Foto: Franziska Menter,
                      Einrichtung       hat        sie      als  BCA JC Landsberg am Lech)
                      hauswirtschaftliche    Servicekraft    in
                      Teilzeit abgeschlossen und verdient seit Juni 2018 ihr erstes eigenes Geld
                      in Deutschland.

                      Das Projekt „Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen
                      ein“ wird im Rahmen des Programms „Stark im Beruf“ durch das
                      Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und den
                      Europäischen Sozialfonds für einen Zeitraum von mindestens vier Jahren
                      gefördert. Seit Juli 2017 gehören auch Frauen mit Fluchthintergrund zur
                      Zielgruppe des Bundesprogramms. Kooperationspartner sind das Jobcenter
                      Landsberg, die Agentur für Arbeit Weilheim, die Diakonie Oberland
                      (Migrationsberatung), die Volkshochschule Landsberg, Frau und Beruf
                      GmbH München und Landmanns.

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1.7. Existenzsichernde Beschäftigung
                gelungen
           Arbeitsmarktförderung einer                „langzeitarbeitslosen“           Kundin       im
           Jobcenter Märkischer Kreis
           Frau Nuha Haidar ist 34 Jahre alt und hat die syrische Staatsangehörigkeit.
           Sie ist im November 2015 mit ihrem 10-jährigen Kind und ihrem 36-jährigen
           Lebensgefährten nach Deutschland eingereist.
           Sie wurde 2016 vom Jobcenter Märkischer Kreis betreut und hatte zunächst
           bis Januar 2017 einen Integrationskurs besucht. Nuha Haidar hatte in ihrem
           Heimatland Architektur studiert, verfügt aber über keine Zertifikate oder
           Zeugnisse. Da sich die Suche um einen Praktikumsplatz/Ausbildungsplatz
           sehr schwierig gestaltet hatte, konnte sie in eine individuelle Maßnahme des
           Förderzentrums einmünden. Ziel der Maßnahme war die individuelle
           Unterstützung bei der Suche nach einem Praktikums-/Ausbildungsplatz.
           Zusätzlich hatte Nuha Haidar die Volkshochschule besucht und den B2-
           Sprachkurs abgeschlossen.

           Sie bewarb sich bei einem Arbeitgeber in Lüdenscheid und erhielt die
           Möglichkeit, eine zweiwöchige betriebliche Erprobung bei diesem
           Arbeitgeber zu absolvieren mit der Option der Festanstellung bei Eignung.
           Diese wurde aufgrund persönlicher Umstände unterbrochen und im
           Anschluss auf insgesamt 12 Wochen verlängert. Es erfolgte im Mai 2018
           eine Einstellung als Helferin im Architekturbüro. Da diese Beschäftigung
           positiv verlief, konnte durch das Jobcenter in Absprache mit dem Arbeitgeber
           für Nuha Haidar eine betriebliche Einzelumschulung ab August 2018 als
           Bauzeichnerin ermöglicht werden.

           Der Ehemann von Nuha Haidar hat zwischenzeitlich ebenfalls zunächst eine
           Helfertätigkeit aufgenommen und wurde dann auch im August 2018 in ein
           reguläres Ausbildungsverhältnis im IT-Bereich übernommen. Die Familie ist
           damit nicht mehr auf Grundsicherungsleistungen angewiesen.

Stab BCA – Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis | 4. März 2019 | © Bundesagentur für Arbeit   17
1.8. Eine Frau, die es geschafft hat
              Zielstrebigkeit und engmaschige Betreuung führten zum Erfolg
                                                Frau Lour Eskef ist heute 24 Jahre alt und kam mit 21
                                                Jahren von Syrien nach Deutschland. In Syrien hat sie
                                                drei Jahre Ingenieurwesen in der Fachrichtung
                                                Informatik studiert und konnte ihr Studium aufgrund
                                                des Krieges nicht abschließen. Gemeinsam mit ihrem
                                                Freund ist sie 2015 nach Erfurt gekommen. Hier
                                                absolvierte sie bereits den B1 Sprachkurs. Um näher
                                                bei ihrem Bruder und ihrem Onkel sein zu können, zog
                                                sie 2016 gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten nach
                                                Mönchengladbach. Betreut wurde Frau Eskef im
                                                Jobcenter Mönchengladbach.

                                                Von Juli 2016 – Februar 2017 besuchte sie dann den
                                                B2 Sprachkurs der Hochschule Niederrhein und
                                                schaffte auch die mündliche C1 Sprachprüfung.

               Lour Eskef
               (Foto: Maximiliane Besançon,
               BCA JC Mönchengladbach)

              Wie sie zum Ausbildungsberuf der Fachinformatikerin für Systemintegration kam?

              Angelehnt an ihr Studium in Syrien im Bereich Ingenieurwesen, Fachrichtung
              Informatik, nahm sie einen Termin bei der Berufsberatung wahr. Hier wurde sie
              über ähnliche Berufszweige beraten und erhielt umfangreiche Informationen.
              Gemeinsam mit einer Freundin erstellte sie Bewerbungsunterlagen und suchte
              passende Ausbildungs- und Arbeitsstellen.

              In der Zeitung fand sie dann die Ausbildungsstelle bei CEWE Stiftung & Co. KGaA
              und bewarb sich sofort. Daraufhin bekam sie einen Anruf des Arbeitgebers und ihr
              erstes Vorstellungsgespräch in ihrem Leben. Die Kollegin des „Integration Point“
              (IP) bereitete Frau Eskef auf das Vorstellungsgespräch vor und betreute sie auch
              während des gesamten Integrationsprozesses engmaschig. So konnten
              Handlungsbedarfe, wie Informationsbedarf zu Unterstützungsangeboten während
              der Ausbildung und die Verbesserung der Sprachkenntnisse erkannt und
              angegangen werden. Gemeinsam mit dem Arbeitgeberservice und dem Jobcenter
              Mönchengladbach wurden Praktika bei CEWE Stiftung & Co KGaA für eine
              betriebliche Erprobung ermöglicht. Frau Eskef bekam die Einstellungszusage, ab
              dem 1. August 2017 eine Ausbildung als Fachinformatikerin für Systemintegration
              bei der CEWE Stiftung & Co. KGaA zu beginnen.

              Heute ist sie im zweiten Ausbildungsjahr als erste weibliche Auszubildende
              Fachinformatikerin in diesem Betrieb. Die Berufsschule findet zweimal die Woche
              statt und wird mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht. Auch hier ist Frau Eskef, bei
              einer Klassenstärke von 30 Teilnehmenden, nur eine von zwei Frauen in diesem
              Ausbildungsgang. Eine sympathische, taffe, junge Frau, die es geschafft hat!

18   Stab BCA – Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis | 4. März 2019 | © Bundesagentur für Arbeit
1.9. Neustart im öffentlichen Dienst
           Neustart im öffentlichen Dienst
           Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch                            Engagement von
           Kolleginnen und Kollegen sichergestellt.

           Der Agentur für Arbeit Potsdam ist es gelungen, durch intensive
           Rekrutierung- und Auswahlverfahren einer        38-jährige Syrerin einen
           Neustart im öffentlichen Dienst im Land Brandenburg zu ermöglichen.

           Frau Anaheed Alhaj Husin war bereits mehrere Jahre in ihrem Heimatland
           als Angestellte in der Personalabteilung des Kulturzentrums in Hama tätig,
           bevor sie nach Luckenwalde gekommen ist. Nun versucht sie mit ihrem
           Mann und den zwei Kindern in Deutschland ein neues Leben aufzubauen.

           In enger Kooperation zwischen dem Jobcenter
           Teltow-Fläming, der Agentur für Arbeit und
           dem Berufsbildungswerk in Kreuzberg, ist es
           gelungen, dass Anaheed Alhaj Husin am 1.
           September 2017 eine Ausbildung in der
           Agentur für Arbeit Berlin-Mitte aufgenommen
           hat. Dem Ausbildungsbeginn war zuvor eine
           Einstiegsqualifizierung, mit einem Praxisteil in
           der Kreisverwaltung Teltow-Fläming und in der
           Eingangszone des JC Teltow-Fläming,
           vorgeschaltet. Im Rahmen der Vereinbarkeit
           von Beruf und Familie absolviert sie den
           praktischen Ausbildungsteil in Teilzeit. Hierbei
           erfährt sie viel Unterstützung von ihren
           Kolleginnen und Kollegen.
                                                                       Alhaj Husin (Foto: Alhaj Husin)

           Der Ehemann hat ebenfalls eine Ausbildung
           in Frankfurt (Oder) begonnen. Da sich bei der jungen Familie sowohl die
           berufliche Tätigkeit, als auch die Erziehung der Kinder zeitlich vereinbaren
           lässt, kann Frau Anasheed Alhaj Husin ihre Ausbildung in der Agentur für
           Arbeit Berlin Mitte fortsetzen. Sie hat ihre Zwischenprüfung so erfolgreich
           absolviert und die Möglichkeit bekommen ihre Ausbildung zu verkürzen.

           .

Stab BCA – Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis | 4. März 2019 | © Bundesagentur für Arbeit   19
2 Gute Ansätze aus der Praxis
          2.1 Frühzeitige Aktivierung / Coaching
          NRW, JC Gelsenkirchen und JC Duisburg:

          Familienlotsinnen für Frauen mit Status § 10 Abs. 3 Nr. 1 SGB II. Mit den
          Familienlotsinnen, einer gemeinsamen Initiative der Landesregierung und der
          Bundesagentur für Arbeit, gefördert von der RAG-Stiftung, erhalten geflüchtete
          Frauen mit kleinen Kindern erstmals ein Betreuungs- und Beratungsangebot, das es
          ihnen erlaubt, schon während der Familienzeit den Weg in die gesellschaftliche
          Teilhabe und Integration in den Arbeitsmarkt zu finden.

          BY, JC Neumarkt i.d. Oberpfalz:

          LEO (MAT, Vergabemaßnahme, mit Kinderbetreuung); dieses niedrigschwellige
          Angebot richtet sich insbesondere an Flüchtlingsfrauen in der Erziehungszeit (§ 10
          SGB II). Die Kinderbetreuung während der Präsenzzeit wird vom Träger organisiert
          und findet direkt im Gebäude gegenüber dem Lehrraum statt.

          BY, JC Landsberg Lech:

          In Landsberg wird das ESF-Bundesprogramm „Stark im Beruf“ in enger Kooperation
          mit dem Jobcenter durchgeführt und überwiegend von geflüchteten Frauen in
          Anspruch genommen. Die Mütter absolvieren ein Konversations- und Sprachtraining,
          beschäftigen sich mit Beruf und Kinderbetreuung, erstellen individuelle
          Bewerbungsunterlagen und absolvieren ein betriebliches Praktikum. In der ersten
          Förderphase wurden 108 Frauen erreicht. 50 Prozent konnten für den Arbeitsmarkt
          aktiviert werden, 45 Prozent haben inzwischen eine Arbeit aufgenommen.

          BY, JC Passau-Stadt

          Step by Step (MAT, Vergabemaßnahme)
          Der Kurs „Step by Step“ soll helfen, sich in Deutschland zurecht zu finden und neue
          Perspektiven zu entwickeln

          Hessen, Landkreis Darmstadt-Dieburg - "Gemeinsam Leben und Arbeiten" für
          geflüchtete Frauen

          Ausschließlich für geflüchtete Frauen: Das Modellprojekt „Gemeinsam Leben und
          Arbeiten im Landkreis Darmstadt-Dieburg (GeLa)“ ist speziell auf die besonderen
          Bedarfe dieser Zielgruppe zugeschnitten. Schwerpunkte sind Spracherwerb und
          gleichzeitige berufliche Orientierung. GeLa wird vom „Zentrum für Information,
          Beratung und Bildung (ZIBB)“ in Groß-Umstadt umgesetzt.

20   Stab BCA – Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis | 4. März 2019 | © Bundesagentur für Arbeit
2.2 Empowerment
BB, Berlin:

„Erzählsalon“ Arbeiten in Berlin: Wir haben es geschafft! Ziel: Allen zugewanderten
Frauen Mut zu machen, einen Job zu suchen, der ihren Qualifikationen und
Interessen entspricht. (Rolemodels berichten und empowern)

NSB, JC Emden:

Theaterprojekt lebens:ART®plus für erziehende Frauen.
Die Theaterarbeit schult grundlegende Fähigkeiten wie Konzentration, Motorik,
Abstraktionsvermögen, Ausdrucksfähigkeit, Spontanität, Kreativität und
Kritikfähigkeit, die für das Arbeitsleben von zentraler Bedeutung sind. Im Team
entwickeln die Teilnehmenden eine komplette Theaterproduktion, die in feierlichem
Rahmen zur öffentlichen Premiere gebracht wird. Jobcoaching und Theatercoaching
ergänzen die Theaterarbeit: Gemeinsam werden individuelle berufliche Wege
erarbeitet, geplant und umgesetzt. Der Weg zum beruflichen Einstieg wird über
Qualifizierungs- und Werkstatteinheiten sowie durch Praktika geebnet.

Hessen, AA Kassel:

Der KOMpetenzPASS dient als Instrument zur Selbsteinschätzung und als
Bestandteil der Bewerbung; zukünftigen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern kann der
KOMpetenzPASS als Unterstützung bei der Personalauswahl dienen. In Seminaren
unterschiedlicher Größenordnung und zeitlicher Gestaltung werden jeweils gleiche
Grundbausteine eingesetzt (Selbstexploration, Selbstvermarktung, Wege der
Jobsuche, Optimierung der Bewerbungsunterlagen, Vorstellungsgespräch, oftmals
mit anschließendem Praktikum). Die Seminarteilnehmerinnen erarbeiten unter
fachlicher Anleitung ihren „eigenen“ KOMpetenzPASS.
Der KOMpetenzPASS international wurde um Seminarbestandteile erweitert, die auf
die besonderen Belange von Frauen mit Migrationshintergrund eingehen.

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2.3 Informationsdefiziten entgegenwirken
          NRW, JC Rhein-Berg:

          „Wir unter uns – Frauen untereinander“ – Café für geflüchtete Frauen. Die
          Veranstaltungsreihe wird durch eine Dolmetscherin begleitet und findet immer 1 x im
          Monat freitags in der Zeit 10 - 12h statt. Die Inhalte sind mit max. 30 min. geplant
          aufgrund der Übersetzung. Der Rest der Zeit wird für Austausch, Beratung,
          Bedarfsmeldungen und Fragen genutzt. Die Veranstaltungen finden in JC-
          Räumlichkeiten und extern bei Netzwerkpartnerinnen / Netzwerkpartnern statt.

          SAT, JC Magdeburg:

          Angebot für Frauen, die an keinem Sprachkurs teilnehmen.
          Yasmin – Ein Mutter Kind Angebot für geflüchtete Frauen.
          Die Teilnehmerinnen haben z.B. die Möglichkeit:
          • Kontakt zu anderen Müttern zu finden
          • Erfahrungen auszutauschen und relativiren zu können
          • Eigenaktivität zu entwickeln
          • Neue Informationen zu erhalten
          • Neue Spiele und krative Ideen für sich und ihre Kinder kenn zu lernen
          Die Kinder finden Anregungen und werden gefördert.

          BY, JC Garmisch-Partenkirchen:

          Leitfaden zum Thema Asyl
          Eine Initiative der KoKi-Projektgruppe Asyl:
          Netzwerk Frühe Kindheit

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2.4 Netzwerke nutzen
NRW, JC U25 Köln:

Talentsucher: Die Talentsucher sind im Jobcenter installiert und betreiben neben
Begleitung und Beratung, intensive Potentialanalyse und Nutzung alternativer,
kultursensibler Beratungsmethoden vor allen Dingen intensive Netzwerkarbeit.

BY, JC Augsburg-Stadt:

Gruppentreffen für somalische Frauen. Es ist ein offenes Angebot (keine
Maßnahme) in Kooperation mit zwei sozialen Einrichtungen im Stadtteil. Die
Betreuung dieses Angebotes wird inzwischen von Sozialarbeiterinnen dieser
Einrichtungen übernommen. Sie haben dafür ein (geringes) Zeitkontingent. Viele
Frauen wollen arbeiten und Geld verdienen, allerdings sind ihre Möglichkeiten sehr
begrenzt (Sprache, Analphabetismus, fehlende Qualifizierung, begrenzte
Kinderbetreuung). Die BCA hat deshalb mit dem Träger bfz eine AVGS-Maßnahme
(MIA) speziell mit den spezifischen Themen von Müttern mit Migrationshintergrund
entwickelt.

BY, Jobcenter Kelheim:

MC (Mobiles Coaching für Migrantinnen) IFM (Integration von Frauen mit
Migrationshintergrund) und PIA (Perspektive, Integration, Arbeit). Das JC Kelheim
hat zwei Maßnahmen für Flüchtlingsfrauen. Beide Maßnahmen haben in etwa den
gleichen Inhalt (Vorangestelltes Einzelcoaching inkl. aufsuchende Arbeit, im
Anschluss Präsenzmaßnahme beim Träger in Teilzeit).

Sachsen, JC Dresden:

„In Dresden ankommen - in Dresden leben“ Informationsveranstaltung für geflüchtete
Frauen in Kooperation mit dem Ehrenamtskoordinator der Landeshauptstadt
Dresden wurde durch die BCA des JC Dresden ein Veranstaltungsformat entwickelt,
welches weiblichen Flüchtlingen im ALGII-Bezug einen Zugang bietet, in einem
„geschützten“ Raum (nur für Frauen) mit Hilfe von Dolmetscherinnen Informationen
zu erhalten über die lokale Beratungslandschaft, angefangen von
Kinderbetreuungsmöglichkeiten über Handarbeitskursen bis hin zum Thema
häusliche Gewalt. Das Ziel ist ein uneingeschränkter Zugang zu Informationen, um
Teilhabe langfristig sowohl im gesellschaftlichen als auch im beruflichen Kontext zu
ermöglichen.        BA Aktuell

Sachsen, JC Vogtland:

Vor der Geburt gut vorbereitet und informiert. Syrische Frauen besuchen das
Klinikum Plauen und nutzen die Gelegenheit, sich vor der Geburt ihres Kindes über
den Klinikablauf und über die umfangreichen Unterstützungsmöglichkeiten für
Schwangere sowie für Mütter mit Kind zu informieren.

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2.5 Ressourcen fördern
          Kiron Online University Berlin:

          Geflüchtete können anfangen zu studieren oder ihr Studium fortführen; die Prüfung
          der Voraussetzungen kommt danach.

          Uni Essen: OnTOP|UDE

          ist ein Programm an der Universität Duisburg-Essen (UDE) im Bereich Offene
          Hochschule und baut auf Erfahrungswerten aus dem Pilotprojekt ProSALAMANDER
          auf. Am Studienprogramm OnTOP|UDE können auch Flüchtlinge mit einem im
          Ausland erworbenen Hochschulabschluss teilnehmen, sofern sie die formalen
          Voraussetzungen hinsichtlich Sprachniveau, Hochschulzugangsberechtigung etc.
          erfüllen.

24   Stab BCA – Erfolgsgeschichten und gute Ansätze für die Praxis | 4. März 2019 | © Bundesagentur für Arbeit
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