Stellungnahme der Ständigen Impfkommission zu Impfungen von Personal in medizinischen Einrichtungen in Deutschland - RKI

Die Seite wird erstellt Luke Konrad
 
WEITER LESEN
Epidemiologisches Bulletin       4 | 2021       28. Januar 2021                                                 13

  Stellungnahme der Ständigen Impfkommission zu
  Impfungen von Personal in medizinischen Einrichtungen
  in Deutschland

                                                              richtungen, im Rettungsdienst, in Pflegediensten
   Die Stellungnahme berücksichtigt noch nicht
                                                              oder in Gesundheitsämtern) (s. Tab. 1) tätig sind, ha-
   die Empfehlung zur Impfung von medizini-
                                                              ben einerseits ein erhöhtes Risiko, sich bei Patient­
   schem Personal gegen COVID-19. Hierzu wird
                                                              Innen mit Infektionskrankheiten anzustecken, kön-
   auf die COVID-19-Impfempfehlung verwiesen,
                                                              nen andererseits aber auch Infektionserreger weiter
   die regelmäßig aktualisiert wird.
                                                              übertragen.1–3 Die Weiterverbreitung innerhalb der
                                                              Gesundheitseinrichtung begünstigt das Entstehen
                                                              bzw. Fortbestehen nosokomialer Ausbrüche. Ent-
                                                              sprechend ist ein umfassender Impfschutz des Per-
                                                              sonals erforderlich.
  1. Hintergrund
  Impfungen von Personal in medizinischen Einrich-            Dies ist besonders wichtig bei der Versorgung von
  tungen kommt eine besondere Bedeutung zu.                   PatientInnen, die keine Immunität aufweisen, weil
  ­Einerseits ist das Personal aufgrund seiner berufli-       sie (i) ungeimpft sind, (ii) nicht geimpft werden kön-
   chen Tätigkeit einem erhöhten Expositionsrisiko            nen (z. B. Kontraindikation von Lebendimpfstoffen
   ­gegenüber bestimmten Infektionserregern ausge-            bei Immunsuppression; fehlende Zulassung von
    setzt; die beruflich indizierte Impfung dient hier        ­Influenza-Impfstoffen für Säuglinge unter 6 Mona-
    dem individuellen Schutz des Personals vor Infek­          ten und von Masern-Mumps-Röteln-(MMR-)Impf-
    tionen. Andererseits kann das Personal selbst zu ei-       stoffen für Säuglinge unter 9 Monaten), oder (iii)
    ner Infektionsquelle für die von ihm betreuten             nach einer Impfung keine zufriedenstellende Im-
    ­PatientInnen oder für KollegInnen werden. Die             munantwort entwickelt haben (z. B. immunsuppri-
     Impfung medizinischen Personals kann somit auch           mierte Personen und ältere Personen). Bei vielen
     der Verhinderung von impfpräventablen nosokomi-           impfpräventablen Infektionen kann eine Übertra-
     alen Infektionen der betreuten PatientInnen dienen        gung bereits in der Inkubationszeit erfolgen, d. h. be-
     (sog. Drittschutz). Empfehlungen der Ständigen            vor bei dem Infizierten erste Symptome auftreten.
     Impfkommission (STIKO) nach § 20 Abs. 2 Infek­            Ebenso sind Ansteckungen bei subklinischem
     tionsschutzgesetz (IfSG) berücksichtigen grund-           Krankheitsverlauf oder asymptomatischen Infektio-
     sätzlich beide Aspekte.                                   nen möglich. Für eine Vielzahl impfpräventabler In-
                                                               fektionskrankheiten sind nosokomiale Übertragun-
  Ziel dieser Stellungnahme der STIKO ist es, die              gen und Ausbrüche beschrieben, bei denen in medi-
  ­Leiter medizinischer Einrichtungen und die mit der          zinischen Einrichtungen Tätige beteiligt waren.4 –6
   Umsetzung von Impfungen beauftragten Personen
   dabei zu unterstützen, die Übertragung von impf-           Vor diesem Hintergrund sollte Personal in medizini-
   präventablen Infektionskrankheiten in ihren Zu-            schen Einrichtungen über einen möglichst vollstän-
   ständigkeitsbereichen zu verhindern und bei dem            digen Impfschutz verfügen, der gleichermaßen ei-
   in medizinischen Einrichtungen tätigen Personal            nen individuellen Schutz vermittelt und eine wichti-
   für einen ihrem Einsatzgebiet entsprechenden aus-          ge Maßnahme für den PatientInnenschutz darstellt.
   reichenden Impfschutz zu sorgen.
                                                              Zahlreiche Studien haben nachgewiesen, dass der
  Personen, die in medizinischen Einrichtungen (z. B.         Impfschutz bei medizinischem Personal häufig un-
  in Krankenhäusern, Arztpraxen, Rehabilitationsein-          genügend ist.7– 9 Dabei sind die Impfquoten für e­ inen
Epidemiologisches Bulletin        4 | 2021       28. Januar 2021                                                                  14

  vollständigen Schutz gegen Tetanus und Diphtherie            3. Beruflich indizierte Impfempfeh­
  (Standardimpfungen) in der Regel höher als für den           lungen der STIKO für Personal in
  Schutz gegen Masern, Mumps und Röteln oder ge-               medizinischen Einrichtungen und
  gen Hepatitis B (beruflich indizierte Impfungen).10          Einrichtungen der Pflege
  Gravierende Defizite zeigen sich bei der Influen-            Die STIKO berücksichtigt bei ihren beruflich indi-
  za-Impfung.11,12 Für einen sicheren Impfschutz ist es        zierten Impfungen (sog. Indikationsimpfungen der
  wichtig, regelmäßig den Impfstatus von Beschäftig-           Kategorie B) sowohl das erhöhte arbeitsbedingte
  ten in medizinischen Einrichtungen zu überprüfen,            ­individuelle Expositionsrisiko des Beschäftigten, als
  Impflücken zu schließen und Beschäftigte rechtzei-            auch den Schutz Dritter im Rahmen der beruflichen
  tig an notwendige Auffrisch­impfungen bzw. fehlen-            Tätigkeit.14 Durch Letzteres wird der PatientInnen-
  de Impfungen zu erinnern. Um die Akzeptanz von                schutz in medizinischen Einrichtungen besonders
  Impfungen (z. B. Influenza-­Impfung) zu verbessern,           gefördert. Grundsätzlich sollten alle Beschäftigten in
  ist es hilfreich, niederschwellige Impfangebote in            medizinischen Einrichtungen mit den für das jewei-
  den Institutionen zu ­organisieren.                           lige Alter empfohlenen Standardimpfungen versorgt
                                                                sein. Spezifische berufliche Impferfordernisse erge-
                                                                ben sich aus Tätigkeiten in definierten Bereichen,
  2. Definition von Personal in                                 die ein erhöhtes Ansteckungs- bzw. Übertragungs­
  medi­zinischen Einrichtungen in den                           risiko für Infektionen aufweisen.
  STIKO-Empfehlungen
  Unter Gesundheitspersonal sind alle Personen zu              Für Personal in medizinischen Einrichtungen und
  verstehen, die in Einrichtungen des Gesundheitswe-           stationären Pflegeeinrichtungen empfiehlt die
  sens tätig sind und die aufgrund des Patient­Innen­          ­STIKO aktuell die in Tabelle  2 zusammengefassten
  kontaktes oder des Kontaktes mit potenziell infek­            Impfungen.
  tiösen Materialien (z. B. Blut, Sekrete, Exkrete sowie
  kontaminierte Oberflächen oder Tröpfchen bzw.
  ­Aerosole) ein erhöhtes Infektionsrisiko haben. Die              ▶▶   Krankenhäuser

   STIKO hat in ihren Empfehlungen zur Anglei-                     ▶▶   Einrichtungen für ambulantes Operieren
   chung der beruflich indizierten MMR- und                        ▶▶   Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen, in denen eine den
                                                                        Krankenhäusern vergleichbare medizinische Versorgung erfolgt
   Varizellen-­Impfung für medizinisches Personal die
   Indikationsgruppen neu definiert. Es werden für die             ▶▶   Dialyseeinrichtungen

   Beschäftigten, zu denen auch Auszubildende, Prak-               ▶▶   Tageskliniken
   tikantInnen, Studierende und ehrenamtlich Tätige                ▶▶   Entbindungseinrichtungen
   gehören, bestimmte Tätigkeitsbereiche definiert, in             ▶▶   Behandlungs- oder Versorgungseinrichtungen, die mit einer der
   denen die Empfehlungen gelten.                                       zuvor genannten Einrichtungen vergleichbar sind
                                                                   ▶▶   ÄrztInnenpraxen

  Bei der Definition der Tätigkeitsbereiche orientiert             ▶▶   ZahnärztInnenpraxen
  sich die STIKO an gesetzlichen Regelungen.13                     ▶▶   Praxen sonstiger humanmedizinischer Heilberufe*
  ­Darunter fallen neben den unter medizinischen Ein-              ▶▶   Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, in denen
   richtungen gemäß § 23 Absatz 3 Satz 1 IfSG genann-                   medizinische Untersuchungen, Präventionsmaßnahmen oder
                                                                        ambulante Behandlungen durchgeführt werden
   ten Einrichtungen (s. Tab. 1) jedoch auch stationäre
                                                                   ▶▶   ambulante Pflegedienste, die ambulante Intensivpflege in
   Pflegeeinrichtungen gemäß § 71 SGB XI. Stationäre                    Einrichtungen, Wohngruppen oder sonstigen gemeinschaft­
                                                                        lichen Wohnformen erbringen
   Pflegeeinrichtungen (Pflegeheime) sind demnach
   selbständig wirtschaftende Einrichtungen, in denen              ▶▶   Rettungsdienste

   Pflegebedürftige (i) unter ständiger Verantwortung              * Unter dem Begriffe „Heilberufe“ wird eine Reihe von Berufsfel-
                                                                     dern in der stationären und ambulanten Betreuung spezifiziert
   einer ausgebildeten Pflegefachkraft (ii) ganztägig                (www.bundestag.de/resource/blob/418610/198af9fae0d-
   (vollstationär) oder tagsüber oder nachts (teilstatio-            559572b69be74e301d0b9/wd-9-100-15-pdf-data.pdf); hier wird
                                                                     auch das Heilgewerbe aufgeführt, das Heilpraktiker umfasst.
   när) untergebracht und versorgt werden können.

                                                               Tab. 1 | Medizinische Einrichtungen (gemäß § 23 (3) IfSG)
Epidemiologisches Bulletin               4 | 2021           28. Januar 2021                                                                    15

   Impfung gegen   Kate-   Indikation                                                    Anwendungshinweise
                   gorie                                                                 (Packungsbeilage/Fachinformation beachten)

   Hepatitis A      B      Personen mit erhöhtem beruflichen Expositionsrisiko           Grundimmunisierung und Auffrischimpfung nach
                           einschließlich Auszubildender, PraktikantInnen,               Angaben in den Fachinformationen.
                           Studierender und ehrenamtlich Tätiger mit vergleich­
                           barem Expositionsrisiko in folgenden Bereichen:
                           ▶▶   Gesundheitsdienst (inkl. Sanitäts- und Rettungs-
                                dienst, Küche, Labor, technischer und Reinigungs-
                                dienst, psychiatrische und Fürsorgeeinrichtungen).

   Hepatitis B      B      Personen mit erhöhtem beruflichen Expositionsrisiko           Grundimmunisierung nach Angaben in den Fachinforma-
                           einschließlich Auszubildender, PraktikantInnen,               tionen.
                           Studierender und ehrenamtlich Tätiger mit vergleich­          Zur Kontrolle des Impferfolgs sollte 4 – 8 Wochen nach
                           barem Expositionsrisiko, z. B. Personal in medizini-          der 3. Impfstoffdosis Anti-HBs quantitativ bestimmt
                           schen Einrichtungen (einschließlich Labor- und                werden (erfolgreiche Impfung: Anti-HBs ≥ 100 IE/l).
                           Reinigungspersonal), Sanitäts- und Rettungsdienst,
                           betriebliche ErsthelferInnen, PolizistInnen, Personal         Nach erfolgreicher Impfung, d. h. Anti-HBs ≥ 100 IE/l,
                           von Einrichtungen, in denen eine erhöhte Prävalenz von        sind im Allgemeinen keine weiteren Auffrischimpfungen
                           Hepatitis-B-Infizierten zu erwarten ist (z. B. Gefängnisse,   erforderlich.
                           Asylbewerberheime, Behinderteneinrichtungen).                 Ausnahme: ggf. Personen mit besonders hohem
                                                                                         individuellen Expositionsrisiko (Anti-HBs-Kontrolle nach
                                                                                         10 Jahren; Auffrischimpfung, wenn Anti-HBs < 100 IE/l).

   Influenza        B      Personen mit erhöhter Gefährdung, z. B. medizinisches         Jährliche Impfung im Herbst mit einem inaktivierten
                           Personal, Personen in Einrichtungen mit umfangrei-            quadrivalenten Impfstoff mit aktueller von der WHO
                           chem Publikumsverkehr sowie Personen, die als                 empfohlener Antigenkombination.
                           mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risiko-
                           personen fungieren können.

   Masern,          B      Nach 1970 geborene Personen (einschließlich                   Insgesamt 2-malige Impfung mit einem MMR-Impfstoff
   Mumps,                  Auszubildende, PraktikantInnen, Studierende und               (bei gleichzeitiger Indikation zur Varizellen-Impfung ggf.
   Röteln                  ehrenamtlich Tätige) in folgenden Tätigkeitsbereichen:        MMRV-Kombinationsimpfstoff verwenden). Die Anzahl
   (MMR)                   ▶▶ Medizinische Einrichtungen (gemäß § 23 (3) Satz 1          der notwendigen Impfstoffdosen richtet sich nach der
                              IfSG) inklusive Einrichtungen sonstiger humanmedi-         Komponente mit den wenigsten dokumentierten
                              zinischer Heilberufe                                       Impfungen.
                           ▶▶ Tätigkeiten mit Kontakt zu potenziell infektiösem          Bei Frauen ist für jede der drei Impfstoffkomponenten
                              Material                                                   (M–M–R) eine 2-malige Impfung erforderlich.
                           ▶▶ Einrichtungen der Pflege (gemäß § 71 SGB XI)
                                                                                         Bei Männern ist für die Masern- und Mumps-Impfstoff-
                                                                                         komponente eine 2-malige Impfung erforderlich. Zum
                                                                                         Schutz gegen Röteln reicht eine 1-malige Impfung aus.
                                                                                         Es existieren keine Sicherheitsbedenken gegen weitere
                                                                                         MMR-Impfung(en) bei bestehender Immunität gegen
                                                                                         eine der Komponenten.

   Meningokokken    B      Gefährdetes Laborpersonal (bei Arbeiten mit dem               Impfung mit 4-valentem ACWY-Konjugat-Impfstoff und
                           Risiko eines N.-meningitidis-haltigen Aerosols).              einem MenB-Impfstoff).

   Pertussis        B      Personal im Gesundheitsdienst sowie in Gemein-                Tdap-Kombinationsimpfstoff, bei entsprechender
                           schaftseinrichtungen soll alle 10 Jahre 1 Dosis               Indikation Tdap-IPV-Kombinationsimpfstoff
                           Pertussis-Impfstoff erhalten.

   Poliomyelitis    B      ▶▶ Medizinisches Personal, das engen Kontakt zu               Ausstehende Impfungen der Grundimmunisierung sollen
                              Erkrankten haben kann;                                     mit IPV nachgeholt werden. Bei Personen mit weiter
                           ▶▶ Personal in Laboren mit Infektionsrisiko                   bestehendem Expositionsrisiko sollten Auffrischimpfun-
                                                                                         gen alle 10 Jahre erfolgen.

   Varizellen       B      Seronegative Personen (einschließlich Auszubildende,          Insgesamt 2-malige Impfung
                           PraktikantInnen, Studierende und ehrenamtlich Tätige)         (bei gleichzeitiger Indikation zur MMR-Impfung ggf.
                           in folgenden Tätigkeitsbereichen:                             MMRV-Kombinationsimpfstoff verwenden)
                           ▶▶ Medizinische Einrichtungen (gemäß § 23 (3) Satz 1

                              IfSG) inklusive Einrichtungen sonstiger humanmedi-
                              zinischer Heilberufe
                           ▶▶ Tätigkeiten mit Kontakt zu potenziell infektiösem

                              Material
                           ▶▶ Einrichtungen der Pflege (gemäß § 71 SGB XI)

  Tab. 2 | Auszug aus Tabelle 2 der Empfehlungen zu Standardimpfungen des Erwachsenenalters sowie zu Indikations- und
  Auffrischimpfungen für alle Altersgruppen
Epidemiologisches Bulletin                 4 | 2021            28. Januar 2021                                                                    16

   Infektionskrankheit                     Gesundheitspersonal-assoziierte              Impfung/Postexpositionsprophylaxe (PEP)
                                           Übertragungen
   Hepatitis A
   Erreger: Hepatitis-A-Virus (HAV)        ▶▶ Nosokomiale Hepatitis-A-Ausbrüche         Impfung: 2-malige Impfung mit monovalentem Hepatitis-
   Übertragungsweg: fäkal-oral durch          sind selten16 – 18                        A-Totimpfstoff (0, 6 – 12 Monate) oder 3-malige Impfung mit
   Kontakt- oder Schmierinfektion          ▶▶ Berücksichtigung der allgemeinen          Hepatitis A+B-Kombinationsimpfstoff (0, 1 und 6 Monate)
   Inkubationszeit: 15 – 50 d                 Hygieneschutzmaßnahmen kann das           Wirksamkeit: nach 1-maliger Impfung 94 %; nach 2-maliger
   (durch­­schnittlich 25 – 30 d)             Infektionsrisiko deutlich verringern17    Impfung: 100 %.19 Schutzdauer mindestens 30 Jahre.
   Ansteckungsfähigkeit: 1 – 2 Wochen      ▶▶ Impfung kann in Bereichen mit hohem       PEP: Postexpositionelle Impfung mit monovalentem
   vor und bis zu 1 Woche nach                beruflichen Infektionsrisiko erwogen      HAV-Impfstoff innerhalb von 14 Tagen nach Exposition.
   Auftreten des Ikterus oder der             werden.17 Die serologische Vortestung     Nach einer Exposition von Personen, für die eine Hepatitis A
   Transaminasenerhöhung                      auf Anti-HAV ist nur bei den Personen     eine besonders große Gefahr darstellt (z. B. chronisch HBV-
   R0: 2,8                                    sinnvoll, die länger in Endemiegebieten   oder HCV-Infizierte), sollte simultan mit der ersten Impfung
                                              gelebt haben oder in Familien aus         ein Immunglobulin-Präparat gegeben werden. s. a.
                                              Endemiegebieten aufgewachsen sind         „RKI-Ratgeber Hepatitis A“
                                              oder vor 1950 geboren wurden.
   Hepatitis B
   Erreger: Hepatitis-B-Virus (HBV)        ▶▶ Inzidenz von Krankenhaus-assoziierten     Impfung: Rekombinanter HBV-Impfstoff oder Hepatitis-A-
   Übertragungsweg: Kontakt mit Blut          HBV-Infektionen ist seit Einführung       und -B-Kombinationsimpfstoff zur Grundimmunisierung mit
   oder Körpersekreten (perkutan,             der Impfung von Gesundheitspersonal       3 Impfstoffdosen (0, 1, 6 Monate); Kontrolle des Impferfolgs
   perinatal, Sexualkontakte)                 deutlich zurückgegangen1                  4 bis 8 Wochen nach 3. Impfstoffdosis (erfolgreiche Impfung
   Inkubationszeit: 45 bis 180 d           ▶▶ Infektionsrisiko besteht bei Stich- und   bei Anti-HBs ≥ 100 IE/l).
   (durchschnittlich 60 bis 120 d)            Schnittverletzungen und bei               Wirksamkeit: > 90 % nach 3-maliger Impfung (bei Impfung
   Ansteckungsfähigkeit: mehrere              Blut­kontakt mit Schleimhaut oder nicht   im Alter ≤ 40 Jahre); Effektivität der Impfung nimmt mit dem
   Wochen vor Symptombeginn und               intakter Haut                             Alter ab (> 40 Jahre: < 90 %; > 60 Jahre: < 75 %);
   solange HBV-DNA nachweisbar ist         ▶▶ Prävalenz von HBV bei Krankenhaus­        ▶▶ Nach erfolgreicher Impfung, d. h. Anti-HBs ≥ 100 IE/l, sind

   Kontagionsindex: bei Nadelstich­           patientInnen höher als in der                im Allgemeinen keine weiteren Auffrischimpfungen
   verletzungen bei HBsAg und                 Bevölkerung21                                erforderlich. Ausnahme: PatientInnen mit humoraler
   HBeAg pos. Patienten: 37 – 62 % 20      ▶▶ HBV gehört zu den häufigsten                 Immundefizienz (jährliche Anti-HBs-Kontrolle, Auffrisch­
   R0: 1,53                                   Ursachen von nosokomialen                    impfung wenn Anti-HBs < 100 IE/l).
                                              Übertragungen und Ausbrüchen, bei         ▶▶ Bei im Säuglingsalter gegen Hepatitis B geimpften

                                              denen Gesundheitspersonal beteiligt          Personen mit neu aufgetretenem Hepatitis-B-Risiko
                                              ist22                                        (z. B. Aufnahme einer Tätigkeit im Gesundheitswesen) und
                                                                                           unbekanntem Anti-HBs sollte eine weitere Impfstoffdosis
                                                                                           gegeben und anschließend serologisch kontrolliert werden.
                                                                                        ▶▶ Bei besonders hohem individuellen Expositionsrisiko

                                                                                           Kontrolle des Anti-HBs-Spiegels nach 10 Jahren und
                                                                                           Auffrischimpfung, wenn Anti-HBs < 100 IE/l.
                                                                                        ▶▶ Bei Low-Respondern (Anti-HBs 10–99 IE/l) sofortige

                                                                                           weitere Impfstoffdosis mit Anti-HBs-Kontrolle nach
                                                                                           4–8  Wochen; falls der Anti-HBs-Spiegel weiterhin < 100 IE/l,
                                                                                           bis zu 2 weitere Impfstoffdosen.
                                                                                        Die ergänzenden Hinweise der STIKO in diesem Kasten
                                                                                        sind nicht in den bestehenden STIKO-Empfehlungen
                                                                                        (Epid Bull 34/2020) aufgeführt. Eine Kostenübernahme
                                                                                        sollte vorher geklärt werden.
                                                                                        Weiteres Procedere bei Low-Respondern, wenn auch durch
                                                                                        die Verabreichung weiterer Impfstoffdosen kein Anstieg des
                                                                                        Anti-HBs-Spiegels erreicht wird:
                                                                                        (a) Gabe eines Hepatitis-B-Impfstoffs, der eine höhere
                                                                                        Antigenmenge (40 μg) enthält (HBVaxPro 40) mit erneuter
                                                                                        Antikörperkontrolle nach 4 – 8 Wochen;
                                                                                        (b) Wechsel zu einem stärker adjuvantierten Impfstoff
                                                                                        (z. B. Fendrix [Off-label-use, da nur für Dialyse-Patienten
                                                                                        zugelassen]);
                                                                                        (c) Impfung mit der trivalenten Hepatitis-B-Vakzine Sci-B-Vac
                                                                                        (in Deutschland nicht zugelassen23,24).
                                                                                         Bei Non-Respondern (Anti-HBs < 10 IE/L) zum Ausschluss
                                                                                        ▶▶

                                                                                         einer bestehenden chronischen HBV-Infektion HBsAg und
                                                                                         Anti-HBc bestimmen; falls beide Parameter negativ, wird
                                                                                         weiteres Vorgehen wie bei Low-Respondern empfohlen
                                                                                        PEP: In Abhängigkeit des HBs-Ag-Status des Indexpatienten
                                                                                        und des Impfstatus der betroffenen Person sowie deren
                                                                                        Anti-HBs-Wert muss aktiv und ggf. passiv geimpft werden.
                                                                                        Näheres s. Kapitel 5.3 in den STIKO-Impfempfehlungen
                                                                                                                           (Fortsetzung Tab. 3 auf S. 17)

  Tab. 3 | Informationen zu ausgewählten impfpräventablen Infektionskrankheiten und den beruflich indizierten Impfempfehlungen
  für Personal in medizinischen Einrichtungen
  R0 = Basisreproduktionszahl (bezeichnet die Anzahl der Individuen, die eine infizierte Person in einer suszeptiblen Gruppe durchschnittlich ansteckt).
Epidemiologisches Bulletin               4 | 2021           28. Januar 2021                                                                   17

  (Fortsetzung Tab. 3 von S. 16)
   Infektionskrankheit                   Gesundheitspersonal-assoziierte             Impfung/Postexpositionsprophylaxe (PEP)
                                         Übertragungen
   Influenza

   Erreger: Influenza-A- und -B-Viren    ▶▶ Gesundheitspersonal ist am               Impfung: jährlich mit inaktiviertem quadrivalenten Impfstoff
   Übertragungsweg: über Tröpfchen-         Arbeitsplatz einem erhöhten              zu Beginn der Influenza-Saison
   infektion und über die kontaminier-      Expositionsrisiko gegenüber              Wirksamkeit: durchschnittlich ca. 40 – 60 %; abhängig vom
   ten Hände bei Schleimhautkontakt         Influenzaviren ausgesetzt und            Alter der zu impfenden Person und der Übereinstimmung
   Inkubationszeit: 1 bis 2 d               gefährdet bei Infektion PatientInnen     der Impfstämme mit den zirkulierenden Influenzastämmen
   Ansteckungsfähigkeit: 24 h vor bis       und MitarbeiterInnen1                    ▶▶ Mögliche Strategien zur Steigerung der Impfquoten bei

   5 d nach Symptombeginn                ▶▶ Influenza-Ausbrüche in Krankenhäu-          Gesundheitspersonal: Fortbildungen zu Influenza, einfach
   Kontagionsindex: 15 – 75 %               sern und Pflegeeinrichtungen sind mit       erreichbare Impfangebote (z. B. aufsuchendes Impfen,
   R0: 2 – 3                                niedrigen Impfquoten des Gesund-            Kampagnen, Inzentivierung der Impfung27).
                                            heitspersonals assoziiert25              ▶▶ Jährliche Bestimmung und Publikation der Impfquoten bei

                                         ▶▶ Die Impfung von Gesundheitspersonal         Gesundheitspersonal in den Einrichtungen unterstützt die
                                            gehört zu den wichtigsten Maßnahmen         Compliance der jährlichen Wiederimpfung28
                                            zur Reduktion der Influenza-Virusüber-
                                            tragung in medizinischen Einrichtun-
                                            gen und der Prävention nosokomialer
                                            Ausbrüche1,4,26

   Masern

   Erreger: Masern-Virus                 ▶▶ Bei an Masern erkrankten Patienten ist   Impfung: 2-malige Impfung (Mindestabstand 4 Wochen) mit
   Übertragungsweg: über Tröpfchen          eine stationäre Aufnahme häufig          attenuiertem Lebendimpfstoff (MMR-Kombinationsimpf-
   und Kontakt mit respiratorischen         aufgrund der Schwere der Erkrankung      stoff) aller nach 1970 Geborener mit unklarem Impfstatus
   Sekreten                                 notwendig; dies begünstigt den Eintrag   oder ohne Impfung; 1-malige Impfung bei Personen mit nur
   Inkubationszeit: 7 – 21 d (durch-        und die Weiterverbreitung innerhalb      einer Impfung in der Kindheit; bei gleichzeitiger Indikation
   schnittlich 13 – 14 d).                  des Krankenhauses28                      für Varizellen auch als MMRV-Kombinationsimpfstoff
   Ansteckungsfähigkeit: 3 – 5 d vor     ▶▶ Gesundheitspersonal hat im Vergleich     Wirksamkeit: nach 1-maliger Impfung 92 %,33,34 nach
   Exanthemausbruch bis 4 d danach          zum Bevölkerungsdurchschnitt ein         2-maliger Impfung 95 – 100 %34 – 37
   Kontagionsindex: nahe 100 %              2- bis 19-fach erhöhtes Infektions­      PEP: Impfung mit einem MMR(V)-Impfstoff möglichst
   R0: 12 –18                               risiko1,29                               innerhalb von 3 Tagen nach Exposition
                                         ▶▶ Bei nosokomialen Masern-Ausbrüchen       ▶▶ bei kontraindizierter aktiver Impfung für ungeschützte

                                            sind sowohl Übertragungen durch             Personen mit hohem Komplikationsrisiko (empfängliche
                                            PatientInnen wie auch durch                 Schwangere, Immundefiziente) Gabe von Standardimmun-
                                            Gesundheitspersonal beschrieben6,30,31      globulinen (Off-label-use) so schnell wie möglich innerhalb
                                         ▶▶ Nosokomiale Masern-Infektionen sind         von 6 Tagen nach Exposition: 1 x 400 mg/kg KG intravenös
                                            bei Grundkrankheiten der betroffenen
                                            PatientInnen mit einer hohen
                                            Komplika­tionsrate assoziiert32

   Meningokokken

   Erreger: Neisseria meningitidis                                                   Impfung: 1-malige Impfung mit einem 4-valenten
   Übertragungsweg: über Tröpfchen                                                   ACWY-Konjugatimpfstoff und MenB-Impfstoff (2 oder
   (enger Kontakt mit oropharyn­                                                     3 Dosen, je nach verwendetem Impfstoff) für gefährdetes
   gealem Sekret)                                                                    Laborpersonal (bei Arbeiten mit Expositionsrisiko gegenüber
   Inkubationszeit: 2 – 10 d (durch-                                                 einem N.-meningitidis-haltigen Aerosol).
   schnittlich 3 – 4 d)                                                              PEP: Rifampicin (2 x 600 mg p.o. für 2 Tage) oder Cipro­
   Ansteckungsfähigkeit: 7 d vor                                                     floxacin 1 x 500 mg p.o.) bis zu 10 Tage nach letzter
   ­Symptombeginn bis 24 h nach                                                      Exposition für Personen mit Kontakt zu oropharyngealen
    Beginn einer erfolgreichen                                                       Sekreten einer Person, die an einer invasiven Meningo­
    ß-Laktam-Antibiotikatherapie                                                     kokken-Infektion erkrankt ist.
    Kontagionsindex: 40 %
    R0: 4 – 7

   Mumps

   Erreger: Mumps-Virus                  ▶▶ Nosokomiale Mumps-Ausbrüche              Impfung: 2-malige Impfung (Mindestabstand 4 Wochen)
   Übertragungsweg: vor allem über          kommen vor, sind aber selten38,39        mit attenuiertem Lebendimpfstoff (MMR-Kombinationsimpf-
   Tröpfchen und Kontakt mit Speichel    ▶▶ Gesundheitspersonal hat ein erhöhtes     stoff) aller nach 1970 Geborener mit unklarem Impfstatus
   Inkubationszeit: 12 – 25 d               Mumps-Infektionsrisiko und gefährdet     oder ohne Impfung; 1-malige Impfung bei Personen mit nur
   (durchschnittlich 16 – 18 d)             nicht geschützte PatientInnen1           einer Impfung in der Kindheit; bei gleichzeitiger Indikation
   Ansteckungsfähigkeit: hoch            ▶▶ Symptomatische Re-Infektionen            für Varizellen auch als MMRV-Kombinationsimpfstoff
   während 2 d vor bis 4 d nach             können bei Mumps in seltenen Fällen      Wirksamkeit: nach 1-maliger Impfung 78 % (49 – 92 %) und
   Symptombeginn (möglich                   vorkommen40                              nach einer 2-maligen Impfung 88 % (66 – 95 %)
   innerhalb 7 d vor und 9 d nach                                                    PEP: postexpositionelle Impfungen können die Erkrankung
   Parotisschwellung)                                                                nicht verhindern,38,41 bieten aber einen Schutz bei zukünf­
   Kontagionsindex: 40 %                                                             tigen Expositionen.
   R0: 4 – 7                                                                         1-malige Impfung mit MMR-Impfstoff möglichst innerhalb
                                                                                     von 3 Tagen nach Exposition, für Ungeimpfte bzw. in der
                                                                                     Kindheit nur einmal geimpfte Personen oder Personen mit
                                                                                     unklarem Impfstatus mit Kontakt zu Mumpskranken.

                                                                                                                       (Fortsetzung Tab. 3 auf S. 18)
Epidemiologisches Bulletin                 4 | 2021             28. Januar 2021                                                                  18

  (Fortsetzung Tab. 3 von S. 17)
   Infektionskrankheit                     Gesundheitspersonal-assoziierte               Impfung/Postexpositionsprophylaxe (PEP)
                                           Übertragungen

   Pertussis

   Erreger: Bordetella pertussis           ▶▶ Nosokomiale Pertussis-Ausbrüche            Impfung: Impfung mit Tdap-Kombinationsimpfstoff alle
   Übertragungsweg: über Tröpfchen            sind vielfach dokumentiert 42 – 46         10 Jahre
   durch engen Kontakt mit Infizierten     ▶▶ Die lange Inkubationszeit und die          Wirksamkeit: variabel, Studien zufolge 85 – 92 %. Ein
   (bis zu ca. 1 m) durch Husten,             unspezifische Symptomatik führen zu        serologisches Korrelat für die Pertussis-Immunität ist nicht
   Niesen oder Sprechen                       verspäteter Diagnose der Pertussis-        etabliert.
   Inkubationszeit: 6 – 20 d (durch-          Erkrankung und begünstigen die             Cave: Eine Pertussis-Impfung nach Exposition bietet keinen
   schnittlich 9 –10 d)                       Übertragung.                               ausreichenden Schutz.5 Trotz einer Pertussis-Impfung vor
   Ansteckungsfähigkeit: vom               ▶▶ Die Übertragung von Pertussis im           Exposition kann eine PEP indiziert sein (s. u.).
   Auftreten der katarrhalischen              Krankenhaus zwischen Besuchern und         PEP: Chemoprophylaxe mit einem Makrolid
   Symptomatik bis zu 3 Wochen nach           PatientInnen sowie zwischen                (z. B. Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin) für:
   Beginn des Hustens;                        Gesundheitspersonal und PatientInnen       ▶▶ Ungeimpfte Personen mit engen Kontakten zu einer

   Antibiotische Therapie verkürzt die        und vice versa ist dokumentiert28             erkrankten Person in der Familie, Wohngemeinschaft oder
   Dauer der Ansteckungsfähigkeit auf                                                       einer Gemeinschafts- oder Gesundheitseinrichtung
   etwa 3 – 7 d nach Therapiebeginn                                                      ▶▶ Geimpfte Kontaktpersonen sind zwar vor Erkrankung

   Kontagionsindex: 90 %                                                                    weitgehend geschützt, können aber vorübergehend
   R0: 12 –17                                                                               Bordetellen ausscheiden und eine Infektionsquelle
   Reinfektionen möglich                                                                    darstellen. Sie sollten daher eine PEP bekommen, wenn
                                                                                            sich in ihrer Umgebung gefährdete Personen (z. B.
                                                                                            ungeimpfte oder nicht vollständig geimpfte Säuglinge,
                                                                                            Kinder mit kardialen oder pulmonalen Grundleiden oder
                                                                                            Schwangere im letzten Trimester) befinden.

   Röteln

   Erreger: Röteln-Virus                   ▶▶ Nach Einführung der Röteln-Impfung         Impfstoff: 2-malige Impfung (Mindestabstand 4 Wochen) mit
   Übertragungsweg: über Tröpfchen            wurde über keine nosokomialen              attenuiertem Lebendimpfstoff (MMR-Kombinationsimpfstoff)
   und Kontakt mit respiratorischen           Röteln-Fälle in Europa berichtet 1,28,47   für nach 1970 geborene ungeimpfte Frauen oder Frauen mit
   Sekreten                                ▶▶ Ein besonderes Risiko besteht für          unklarem Impfstatus; 1-malige Impfung für nach 1970
   Inkubationszeit: 14 – 21 d                 nicht-immune Schwangere und ihr            geborene Frauen mit nur einer Impfung in der Kindheit und
   Ansteckungsfähigkeit: 7 d vor bis          ungeborenes Kind.                          für nach 1970 geborene Männer; bei gleichzeitiger Indikation
   7 d nach Ausbruch des Exanthems                                                       für Varizellen auch als MMRV-Kombinationsimpfstoff
   Kontagionsindex: 15 – 20 %                                                            Wirksamkeit: nach 1-maliger Impfung 95 %
   R0: 3 – 8                                                                             PEP: Postexpositionelle Impfungen können eine Erkrankung
                                                                                         nicht sicher verhindern, bieten aber einen Schutz bei
                                                                                         zukünftigen Expositionen.
                                                                                         Fehlende Impfungen sollten entsprechend den STIKO-­
                                                                                         Empfehlungen mit einem MMR (V)-Impfstoff nachgeholt
                                                                                         werden.

   Varizellen

   Erreger: Varizella-Zoster-Virus (VZV)   98 % der in Deutschland aufgewachse-          Impfstoff: 2-malige Impfung (0, 1 – 2 Monate) von
   Übertragungsweg: über Tröpfchen         nen Erwachsenen weisen derzeit eine           seronegativem Gesundheitspersonal mit attenuiertem
   und als Kontaktinfektion über           natürlich erworbene Immunität auf             Varizellen-Lebendimpfstoff; bei gleichzeitiger Indikation für
   Bläscheninhalt oder Konjunktival­       (in Tropen und Subtropen andere               MMR auch als MMRV-Kombinationsimpfstoff;
   flüssigkeit                             Epidemiologie)                                Wirksamkeit: nach 1-maliger Impfung 81 %; nach 2-maliger
   Inkubationszeit: 8 – 21 d (durch-       ▶▶ Nosokomiale VZV-Übertragungen              Impfung: 92 % 51
   schnittlich 14 –16 d); nach passiver       nach Durchbruchinfektionen sind            PEP: Postexpositionelle Varizellen-Impfung innerhalb von 5 d
   Immunisierung bis zu 28 Tage               beschrieben48,49                           nach Exposition oder innerhalb von 3 d nach Beginn des
   Ansteckungsfähigkeit: 1 – 2 d vor bis   ▶▶ Besonders gefährdet sind nicht-­           Exanthems beim Indexfall. Unabhängig davon sollte der
   i. d. R. 5 – 7 Tage nach Exanthem­         immune Schwangere, Neugeborene             Kontakt zu Risikopersonen unbedingt vermieden werden.
   beginn (bis zur vollständigen              von suszeptiblen Müttern, Früh­            Postexpositionelle Gabe von Varizella-Zoster-Immunglobulin
   Verkrustung der Bläschen)                  geborene und Immunsupprimierte             (VZIG) sobald wie möglich und nicht später als 96 h nach
   Kontagionsindex: über 90 %              ▶▶ Impfung von Gesundheitspersonal mit        Exposition für Personen mit erhöhtem Risiko für Varizellen-
   R0: 10 –12                                 Kontakt zu den oben genannten              Komplikationen, u. a.:
                                              Risikogruppen dringend notwendig50         ▶▶ ungeimpfte Schwangere ohne serologischen Nachweis von

                                                                                            VZV-Antikörpern oder ggf. ohne Varizellen-Anamnese,
                                                                                         ▶▶ immunkompromittierte Personen mit unsicherer oder

                                                                                            fehlender Varizellen-Immunität.
Epidemiologisches Bulletin       4 | 2021       28. Januar 2021                                               19

  4. Steckbriefe zu impfpräventablen                          zum Kontaktmanagement, wird auf die Empfeh-
  Krankheiten                                                 lung der Kommission für Krankenhaushygiene und
  Die in Tabelle 3 aufgeführten ausgewählten impf-            ­Infektionsprävention (KRINKO) „Infektionspräven-
  präventablen Krankheiten geben einen Überblick               tion im Rahmen der Pflege und Behandlung von
  zum Infektionsrisiko von Personal in medizini-               Patienten mit übertragbaren Krankheiten“15 und auf
  schen Einrichtungen, zu den Übertragungswegen,               die Empfehlungen der KRINKO zu „Impfungen
  zur Dauer der Ansteckungsfähigkeit, zur Infektiosi-          von Personal in medizinischen Einrichtungen in
  tät (Konta­gionsindex/Basisreproduktionszahl [R0]),          Deutschland“ hingewiesen sowie auf die Ratgeber
  zum Ausbruchspotenzial, zum Impfschema ein-                  des Robert Koch-Instituts (RKI) verwiesen, die um-
  schließlich notwendiger Auffrischimpfungen, zur              fangreiche Informationen zu wichtigen Infektions-
  Vakzineeffektivität und zur Postexpositions­                 krankheiten geben.
  prophylaxe (PEP). Für weitere Informationen, u. a.

   Regelungen nach dem Masernschutz­gesetz (MSG)
   Das Gesetz für den Schutz vor Masern und zur               Sollte ein neu einzustellender Mitarbeiter der
   Stärkung der Impfprävention (Masernschutzgesetz            Nachweispflicht nicht nachkommen, so darf dieser
   (§ 20 IfSG Abs. 8 – 14), MSG) ist am 1. März 2020 in       nicht eingestellt werden. Kommt ein bereits
   Kraft getreten. Die gesetzlichen Vorgaben orientie-        angestellter Mitarbeiter dieser Pflicht bis zum
   ren sich an den Empfehlungen der STIKO. Die                Ablauf des 31. Juli 2021 nicht nach, so ist der
   Vorgaben werden hier mitaufgeführt, da die                 Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, dieses dem
   Umsetzung des Gesetzes für Leiter von medizini-            zuständigen Gesundheitsamt zu melden. Das
   schen Einrichtungen besonders wichtig ist.                 Gesundheitsamt ist ermächtigt, im Einzelfall
                                                              entsprechend der bestehenden Risiken zu entschei-
   Nach dem Gesetz müssen alle nach 1970 geborenen
                                                              den, ob nach Ablauf einer angemessenen Frist
   Beschäftigen, die in Einrichtungen nach § 23 Absatz
                                                              Tätigkeitsverbote ausgesprochen oder ob alternativ
   3 Satz 1 (s. Tab. 1) tätig sind, bei Neueinstellung
                                                              Geldbußen verhängt werden. Die Leitung einer
   einen ausreichenden Impfschutz gegen Masern
                                                              Einrichtung, die entgegen der gesetzlichen Verbote,
   oder eine Immunität gegen Masern aufweisen. Der
                                                              eine Person beschäftigt oder im Falle einer Benach-
   Nachweis kann durch die Vorlage von zwei doku-
                                                              richtigungspflicht die Gesundheitsämter nicht
   mentierten Impfungen im Impfbuch oder ein
                                                              informiert sowie Personen, die trotz Nachweis-
   ärztliches Zeugnis über einen den Empfehlungen
                                                              pflicht und Aufforderung des Gesundheitsamtes
   der STIKO entsprechenden Masern-Impfschutz
                                                              keinen Nachweis innerhalb einer angemessenen
   erfolgen. Der Nachweis kann ebenfalls durch ein
                                                              Frist erbringen, müssen mit einer Geldbuße bis zu
   ärztliches Zeugnis über das Vorliegen einer
                                                              2.500 EUR rechnen.
   Immunität gegen Masern (z. B. nach serologische
   Testung auf Masern-Antikörper) erfolgen. Alle, die         Im Gegensatz zur STIKO-Empfehlung schließt das
   am 1. März 2020 bereits in den betroffenen                 MSG bei den medizinischen Einrichtungen die
   Einrichtungen tätig sind, müssen den Nachweis              stationären Pflegeeinrichtungen nicht mit ein.
   spätestens bis zum 31. Juli 2021 vorlegen. Wer
   wegen einer medizinischen Kontraindikation nicht           Für weitere Details wird auf die Informationsseite
   geimpft werden kann, muss dies durch ein ärztli-           zum Masernschutzgesetz verwiesen, die gemein-
   ches Zeugnis belegen. Vor 1971 Geborene sind von           sam von BMG, PEI, BZgA und RKI entwickelt
   der Nachweispflicht ausgenommen.                           wurde: https://www.masernschutz.de/
Epidemiologisches Bulletin          4 | 2021        28. Januar 2021                                                    20

                                                                      Mitarbeitern eines Universitätsklinikums.
  Literatur
                                                                      Dtsch Med Wochenschr 2011;136(24):1299-304
  1   Sydnor E, Perl TM. Healthcare providers as sources
      of vaccine-preventable diseases. Vaccine                    12 Neufeind J WR, Bödeker B, Wichmann O.
      2014;32(38):4814-22                                             Impfquoten und Impfmotivation bei Klinikpersonal
                                                                      in der Influenza-Saison 2016/2017. Epid Bull
  2 Haviari S, Bénet T, Saadatian-Elahi M, André P,
                                                                      2018;32:313-21
      Loulergue P, Vanhems P. Vaccination of healthcare
      workers: A review. Hum Vaccin Immunother                    13 Mitteilung der Ständige Impfkommission (STIKO)
      2015;11(11):2522-37                                             beim Robert Koch-Institut. Empfehlung und
                                                                      wissenschaftliche Begründung für die Angleichung
  3 Huttunen R, Syrjanen J. Healthcare workers as
                                                                      der beruflich indizierten Masern-Mumps-Röteln-
      vectors of infectious diseases. Eur J Clin Microbiol
                                                                      (MMR) und Varizellen-Impfung. Epid Bull
      Infect Dis 2014;33(9):1477-88
                                                                      2020;02:1-22
  4 Eibach D, Casalegno JS, Bouscambert M, Benet T,
                                                                  14 Ständige Impfkommission. Empfehlungen der
      Regis C, Comte B, et al. Routes of transmission
                                                                      Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert
      during a nosocomial influenza A(H3N2) outbreak
                                                                      Koch-Institut. Epid Bull 2018(34):335-82
      among geriatric patients and healthcare workers.
      J Hosp Infect 2014;86(3):188-93                             15 Empfehlung der Kommission für Krankenhaus­
                                                                      hygiene und Infektionsprävention (KRINKO).
  5 Paterson JM, Sheppeard V. Nosocomial pertussis
                                                                      Infektionsprävention im Rahmen der Pflege und
      infection of infants: still a risk in 2009. Communica-
                                                                      Behandlung von Patienten mit übertragbaren
      ble diseases intelligence quarterly report
                                                                      Krankheiten. Bundesgesundheitsbl 2015;58:1151-70
      2010;34(4):440-3
                                                                  16 Doebbeling BN, Li N, Wenzel RP. An outbreak of
  6 Hiller U, Mankertz A, Koneke N, Wicker S. Hospital
                                                                      hepatitis A among health care workers: risk factors
      outbreak of measles – Evaluation and costs of
                                                                      for transmission. American journal of public health
      10 occupational cases among healthcare worker in
                                                                      1993;83(12):1679-84
      Germany, February to March 2017. Vaccine
      2019;37(14):1905-9                                          17 Chodick G, Ashkenazi S, Aloni H, Peled T,
                                                                      Lerman Y. Hepatitis A virus seropositivity among
  7 Fiebelkorn AP, Seward JF, Orenstein WA. A global
                                                                      hospital and community healthcare workers in
      perspective of vaccination of healthcare personnel
                                                                      Israel-the role of occupation, demography and
      against measles: Systematic review. Vaccine
                                                                      socioeconomic background. J Hosp Infect
      2014;32(38):4823-39
                                                                      2003;54(2):135-40
  8 Maltezou HC, Gargalianos P, Nikolaidis P,
                                                                  18 Orenstein WA, Wu E, Wilkins J, Robinson K,
      Katerelos P, Tedoma N, Maltezos E, et al. Attitudes
                                                                      Francis DP, Timko N, et al. Hospital-acquired
      towards mandatory vaccination and vaccination
                                                                      hepatitis a: report of an outbreak. Pediatrics
      coverage against vaccine-preventable diseases
                                                                      1981;67(4):494-7
      among health-care workers in tertiary-care
      hospitals. J Infect 2012;64(3):319-24                       19 Andre F, Van Damme P, Safary A, Banatvala J.
                                                                      Inactivated hepatitis A vaccine: immunogenicity,
  9 Loulergue P, Launay O. Vaccinations among
                                                                      efficacy, safety and review of official recommen­
      medical and nursing students: Coverage and
                                                                      dations for use. Expert review of vaccines
      opportunities. Vaccine 2014;32(38):4855-9
                                                                      2002;1(1):9-23
  10 Voigt K, Kühne F, Twork S, Göbel A, Kugler J,
                                                                  20 Updated U.S. Public Health Service Guidelines for
      Bergmann A. Aktueller Impfstatus in unterschied­
                                                                      the Management of Occupational Exposures to
      lichen medizinischen Berufsgruppen in Branden-
                                                                      HBV, HCV, and HIV and Recommendations for
      burg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Gesundheits-
                                                                      Postexposure Prophylaxis. MMWR Recomm Rep
      wesen 2008;70(07):408-14
                                                                      2001;50(Rr-11):1-52
  11 Roggendorf H, Sprave T, Hertel S, Morscheck F,
                                                                  21 Wicker S, Cinatl J, Berger A, Doerr HW, Gottschalk
      Roggendorf M. Die Influenza-Impfrate bei
                                                                      R, Rabenau HF. Determination of risk of infection
                                                                      with blood-borne pathogens following a needlestick
Epidemiologisches Bulletin         4 | 2021        28. Januar 2021                                                    21

     injury in hospital workers. Ann Occup Hyg                       challenges and economic impact. J Infect Dis
     2008;52(7):615-22                                               2011;203(11):1517-25

  22 Danzmann L, Gastmeier P, Schwab F, Vonberg R-P.             33 Marin M, Nguyen HQ, Langidrik JR, Edwards R,
     Health care workers causing large nosocomial                    Briand K, Papania MJ, et al. Measles transmission
     outbreaks: a systematic review. BMC Infect Dis                  and vaccine effectiveness during a large outbreak
     2013;13(1):98                                                   on a densely populated island: implications for
                                                                     vaccination policy. Clin Infect Dis 2006;42(3):315-9
  23 Shouval D, Roggendorf H, Roggendorf M.
     Enhanced immune response to hepatitis B                     34 World Health O. Measles vaccines: WHO position
     vaccination through immunization with a Pre-S1/                 paper, April 2017 – Recommendations. Vaccine
     Pre-S2/S Vaccine. Med Microbiol Immunol                         2019;37(2):219-22
     2015;204(1):57-68
                                                                 35 Uzicanin A, Zimmerman L. Field effectiveness of
  24 Roggendorf H. Non-Responder nach Hepatitis-B-                   live attenuated measles-containing vaccines:
     Impfung: Problemlösung ist in Reichweite. Dtsch                 a review of published literature. J Infect Dis
     Arztebl 2015;Jg. 112(Heft 39):1575-6                            2011;204 Suppl 1:S133-48

  25 Salgado CD, Giannetta ET, Hayden FG, Farr BM.               36 Davidkin I, Jokinen S, Broman M, Leinikki P,
     Preventing nosocomial influenza by improving the                Peltola H. Persistence of measles, mumps, and
     vaccine acceptance rate of clinicians. Infect Control           rubella antibodies in an MMR-vaccinated cohort:
     Hosp Epidemiol 2004;25(11):923-8                                a 20-year follow-up. J Infect Dis 2008;197(7):950-6

  26 Maltezou HC, Drancourt M. Nosocomial influenza              37 Strebel PM, Papania MJ, Fiebelkorn AP, Halsey NA.
     in children. J Hosp Infect 2003;55(2):83-91                     Measles Vaccines. In: Plotkin SA, Orenstein WA,
                                                                     Offit PA, editors. Vaccines. 6th: Saunders Elsevier;
  27 Ajenjo MC, Woeltje KF, Babcock HM, Gemeinhart
                                                                     2013. p. 352-87
     N, Jones M, Fraser VJ. Influenza vaccination among
     healthcare workers: ten-year experience of a large          38 Wharton M, Cochi SL, Hutcheson RH, Schaffner W.
     healthcare organization. Infect Control Hosp                    Mumps transmission in hospitals. Arch Intern Med
     Epidemiol 2010;31(3):233-40                                     1990;150(1):47-9

  28 Immunization of health-care personnel:                      39 Fischer PR, Brunetti C, Welch V, Christenson JC.
     recommendations of the Advisory Committee on                    Nosocomial mumps: report of an outbreak and its
     Immunization Practices (ACIP). MMWR Recomm                      control. American journal of infection control
     Rep 2011;60(Rr-7):1-45                                          1996;24(1):13-8

  29 Steingart KR, Thomas AR, Dykewicz CA, Redd SC.              40 Hatanaka A, Kamada T, Honda K, Tazaki A,
     Transmission of measles virus in healthcare                     Kishine N, Kawashima Y. [Three cases of suspected
     settings during a communitywide outbreak. Infect                re-infection of mumps virus]. Nihon Jibiinkoka
     Control Hosp Epidemiol 1999;20(2):115-9                         Gakkai Kaiho 2012;115(8):787-90

  30 Kommission für Krankenhaushygiene und                       41 Wharton M, Cochi SL, Hutcheson RH, Bistowish
     Infektionsprävention (KRINKO). Infektionspräven­                JM, Schaffner W. A large outbreak of mumps in the
     tion im Rahmen der Pflege und Behandlung von                    postvaccine era. J Infect Dis 1988;158(6):1253-60
     Patienten mit übertragbaren Krankheiten. Bundes-
                                                                 42 Bechini A, Tiscione E, Boccalini S, Levi M, Bonanni
     gesundheitsbl 2015(58):1151-70
                                                                     P. Acellular pertussis vaccine use in risk groups
  31 Mendelson GM, Roth CE, Wreghitt TG, Brown NM,                   (adolescents, pregnant women, newborns and
     Ziegler E, Lever AM. Nosocomial transmission of                 health care workers): a review of evidences and
     measles to healthcare workers. Time for a national              recommendations. Vaccine 2012;30(35):5179-90
     screening and immunization policy for NHS staff?
                                                                 43 Heininger U. Vaccination of health care workers
     J Hosp Infect 2000;44(2):154-5
                                                                     against pertussis: meeting the need for safety
  32 Chen SY, Anderson S, Kutty PK, Lugo F, McDonald                 within hospitals. Vaccine 2014;32(38):4840-3
     M, Rota PA, et al. Health care-associated measles
     outbreak in the United States after an importation:
Epidemiologisches Bulletin            4 | 2021         28. Januar 2021                                              22

  44 Maltezou HC, Ftika L, Theodoridou M. Nosocomial
                                                                     Vorgeschlagene Zitierweise
        pertussis in neonatal units. J Hosp Infect
                                                                     AG Impfen von medizinischem Personal der
        2013;85(4):243-8
                                                                     Ständigen Impfkommission (STIKO):
  45 Bassinet L, Matrat M, Njamkepo E, Aberrane S,                   Stellungnahme der Ständigen Impfkommission
        Housset B, Guiso N. Nosocomial pertussis                     zu Impfungen von Personal in medizinischen
        outbreak among adult patients and healthcare                 Einrichtungen in Deutschland
        workers. Infect Control Hosp Epidemiol
                                                                     Epid Bull 2021;4:13 -22 | DOI 10.25646/7654
        2004;25(11):995-7

  46 Robert Koch-Institut. Keuchhusten: Ein Ausbruch
        in einer geburtshilflichen Abteilung. Epid Bull
        2006;50 447-50                                               Interessenkonflikt
                                                                     Die Autorinnen und Autoren geben an, dass keine
  47 Plotkin SA. Rubelaa vaccine. In: Plotkin S OW,                  Interessenkonflikte bestehen.
        Offit P, editor. Vaccine 6th edition. Philadelphia:
        Saunders WB; 2012. p. 688-718

  48 Adler AL, Casper C, Boeckh M, Heath J, Zerr DM.                 Danksagung
        An outbreak of varicella with likely breakthrough            Die STIKO bedankt sich herzlich für die fachlich
        disease in a population of pediatric cancer patients.        wertvolle und konstruktive Unterstützung durch die
        Infect Control Hosp Epidemiol 2008;29(9):866-70              Mitglieder der Kommission für Krankenhaushygiene
                                                                     und Infektionsprävention (KRINKO) Prof. Dr. Heike
  49 Wurtz R, Check IJ. Breakthrough varicella infection
                                                                     von Baum, Prof. Dr. Ursel Heudorf und Dr. Anne
        in a healthcare worker despite immunity after va-
                                                                     Marcic und bei Prof. Dr. Mardjan Arvand und
        ricella vaccination. Infect Control Hosp Epidemiol
                                                                     Dr. Vanda Marujo vom Robert Koch-Institut.
        1999;20(8):561-2

  50 Facanha MC, Monroe AC. Occupational and noso-
        comial transmission of varicella. Braz J Infect Dis
        2006;10(2):156-8

  51 Marin M, Marti M, Kambhampati A, Jeram SM,
        Seward JF. Global Varicella Vaccine Effectiveness:
        A Meta-analysis. Pediatrics 2016;137(3):e20153741

  Autorinnen und Autoren
  AG Impfen von medizinischem Personal der
  Ständigen Impfkommission (STIKO):
  a)
     Dr. Judith Koch | a) PD Dr. Ole Wichmann |
  b)
     Prof Dr. Christian Bogdan | b) Dr. Marianne Littmann |
  b)
      Prof. Dr. Thomas Mertens | b) Dr. Marianne Röbl-
      Mathieu | b) Dipl.-Med. Gudrun Widders |
  b)
      Prof. Dr. Dr. Sabine Wicker
  a)
    Robert Koch-Institut, Abt. 3 Infektionsepidemiologie,
    Fachgebiet 33 Impfprävention
  b)
        Mitglied der STIKO

  Korrespondenz: KochJ@rki.de
Sie können auch lesen