Strategie 2019-2024 - August 2018 - Gesundheitsförderung Schweiz
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Impressum Herausgeberin Gesundheitsförderung Schweiz Fotonachweis Titelbild iStock.com/FatCamera Auskünfte/Informationen Prof. Dr. Thomas Mattig Gesundheitsförderung Schweiz, Wankdorfallee 5, CH-3014 Bern, Tel. +41 31 350 04 04, office.bern@promotionsante.ch, www.gesundheitsfoerderung.ch Bestellnummer 01.0235.DE 08.2018 Download PDF www.gesundheitsfoerderung.ch/publikationen © Gesundheitsförderung Schweiz, August 2018
Strategie 2019–2024 3 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 4 2 Grundlagen 5 2.1 Grundlegende Konzepte 5 2.2 Politischer Orientierungsrahmen 5 2.3 Gesetzliche Grundlagen 6 3 Evaluation der Strategie 2007–2018 7 3.1 Bewährte Ansätze 7 3.2 Handlungsempfehlungen aus der Evaluation 8 4 Strategische Rahmenbedingungen 9 4.1 NCD-Strategie 9 4.2 Bericht «Psychische Gesundheit in der Schweiz» 9 4.3 Verordnung zur Beitragserhöhung 9 5 Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Strategie 2019–2024 11 6 Ziele 12 7 Strategische Leitlinien 14 8 Ressourcen und Aufgaben 15 8.1 Verwendung der finanziellen Mittel 15 8.2 Personaleinsatz 16 8.3 Hauptaufgaben 16 9 Anhang: Indikatorenliste 17
4 Strategie 2019–2024 1 Einleitung Die Wurzeln der Stiftung Gesundheitsförderung sche Eidgenossenschaft, das Konkordat der Schwei- Schweiz reichen in die 1970er- und 1980er-Jahre zu- zerischen Krankenkassen (heute santésuisse) und rück. In diesen Jahrzehnten setzte sich in der Sozial- die Schweizerische Vereinigung privater Kranken- und Präventivmedizin ein neues Gesundheitsver- und Unfallversicherer (heute Schweizerischer Ver- ständnis durch: Im Gegensatz zu einer kurativen sicherungsverband) gegründet. Mit dem revidier- Medizin, die auf die «Reparatur» von körperlichen ten Krankenversicherungsgesetz (KVG) erhielt die und psychischen «Mängeln» ausgerichtet war, ging Stiftung 1996 – verbunden mit ihrer Finanzierung – es nun darum, eine Gesundheit zu erhalten, in der zudem einen gesetzlichen Auftrag. Sie hat seither die Übergänge zwischen gesund und krank fliessend den Auftrag, gesamtschweizerisch «Massnahmen sind und in der das Lebensumfeld eines Menschen zur Förderung der Gesundheit und zur Verhütung (Arbeit, Bildung, Familie, Umwelt, Nahrungsmittel) von Krankheiten» anzuregen, zu koordinieren und einen wesentlichen Einfluss hat. Gesundheit ent- zu evaluieren. Über die Krankenversicherungsprä- steht demnach aus einem Zusammenspiel von mie trägt jede KVG-versicherte Person mit einem Risikofaktoren und Schutzfaktoren eines Menschen. monatlichen Beitrag von 40 Rappen dazu bei, dass Während Risikofaktoren die Entstehung von Krank- dieser Auftrag erfüllt werden kann. heiten fördern, hemmen Schutzfaktoren die Entste- Mit diesen finanziellen Mitteln unterstützt Gesund- hung von Krankheiten. Mehr noch: Schutzfaktoren heitsförderung Schweiz die vielfältigen Bemühun- tragen wesentlich zu einem positiven Lebensgefühl gen der Präventionsakteure und -akteurinnen, damit bei. sich möglichst viele Menschen und Organisationen Seither steht neben der Krankheitsprävention – dem gesund verhalten und ein gesundheitsförderliches Verhindern von Krankheitsrisiken – die Gesund- Umfeld schaffen. heitsförderung: die Unterstützung von gesundem Das vorliegende Dokument fasst die Tätigkeiten und Verhalten und die Verbesserung von gesunden Be- Leistungen der Stiftung der Jahre 2007–2018 zu- dingungen im Lebensumfeld. sammen, gibt Einblick in die strategischen Rahmen- 1989 wurde die Schweizerische Stiftung für Gesund- bedingungen und formuliert die Ziele und Massnah- heitsförderung durch alle Kantone, die Schweizeri- men für die Jahre 2019–2024.
Strategie 2019–2024 5 2 Grundlagen 2.1 Grundlegende Konzepte WHO anlässlich der ersten Gesundheitsförderungs- konferenz 1986 in der Ottawa-Charta Handlungs Gesundheitsförderung und Prävention stützen sich felder für Gesundheitsförderung und Prävention de- auf zwei Konzepte: finierte, u. a.: ••Stärkung der persönlichen Gesundheits Die Salutogenese kompetenz Die Salutogenese stellt die Gesundheit und nicht die ••Neuorientierung der Gesundheitsdienste Krankheit ins Zentrum. Aus dieser Perspektive ist ••Gesundheitsfördernde Ausgestaltung der nicht nur wichtig, zu wissen, was Menschen krank Lebensbereiche Wohnen, Arbeit, Bildung, macht, sondern auch, was sie gesund erhält, obwohl Umwelt, Freizeit, Kommunikation und Verkehr sie Risiken und Belastungen ausgesetzt sind. Ge- ••Umsetzung einer gesundheitsfördernden mäss dem Konzept der Salutogenese gibt es indivi- Gesamtpolitik duelle und soziale Ressourcen. Diese erlauben es Menschen einerseits, die Folgen von Belastungen Nach der Konferenz in Ottawa fanden bis heute acht zu mindern, und andererseits haben Ressourcen Nachfolgekonferenzen zur Gesundheitsförderung auch einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. statt, an denen die Ottawa-Charta erweitert und fachlich präzisiert wurde. Dabei ging es vor allem Die Gesundheitsdeterminanten um die Verknüpfung der Gesundheitsförderung mit Das Konzept der Gesundheitsdeterminanten be- den Gesundheitszielen der WHO, «Gesundheit für schreibt die individuellen und sozialen Faktoren, alle im 21. Jahrhundert», welche die Chancengleich- welche die Gesundheit beeinflussen. Persönliche heit hoch gewichten. Die Ottawa-Charta bildet da- Merkmale wie Alter und Geschlecht sowie indivi mit, zusammen mit diesen Erweiterungen, einen duelle Verhaltensweisen haben einen wesentlichen politischen Orientierungsrahmen, in dem sich auch Einfluss auf die Gesundheit. Doch auch soziale De- Gesundheitsförderung Schweiz bewegt. terminanten wie Bildung, Arbeit und Beziehungs- Zu diesem Orientierungsrahmen gehören auch die netze beeinflussen die Gesundheit einer Person und Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten können einen grossen Teil der gesundheitlichen Un- Nationen. Im Ziel 3 verpflichten sich die UNO-Mit- gleichheiten in der Bevölkerung erklären. Denn es gliedstaaten, ein gesundes Leben für alle Menschen sind insbesondere die gesellschaftlichen Bedingun- jeden Alters zu gewährleisten und ihr Wohlergehen gen, in denen wir aufwachsen, leben und arbeiten, zu fördern. Das Ziel umfasst auch die Bekämpfung die wesentlich dazu beitragen, wie sich unser Ge- von nichtübertragbaren Krankheiten. Die «Nationale sundheitspotenzial entwickelt. Strategie zur Prävention von nichtübertragbaren Krankheiten» der Schweiz wird nachfolgend unter Punkt 4 (strategische Rahmenbedingungen) darge- 2.2 Politischer Orientierungsrahmen stellt. Viele Gesundheitsprobleme haben ihre Ursache in den Lebensbedingungen der Menschen und deren Fähigkeiten, diese Lebensbedingungen selbst zu gestalten. Die Erkenntnis, dass das gesundheitliche Wohlergehen der Menschen von mehr abhängt als von einer guten medizinischen Versorgung alleine, führte dazu, dass die Weltgesundheitsorganisation
6 Strategie 2019–2024 2.3 Gesetzliche Grundlagen Wesentlich konkreter benennt der gesetzliche Auf- Das Gesetz schreibt weiter vor, dass neben den Ver- trag die Grundlagen für die Tätigkeit von Gesund- sicherungen und den Kantonen auch der Bund, die heitsförderung Schweiz: Artikel 19 des KVG legt Ärzteschaft, die Wissenschaft und die Fachverbände unter dem Titel «Förderung der Verhütung von der Prävention in der Leitung vertreten sein müssen. Krankheiten» fest, dass die Krankenversicherungen In Artikel 20 KVG wird die Finanzierung geregelt. gemeinsam mit den Kantonen eine Institution be- Demnach erheben die Krankenversicherungen einen treiben, «welche Massnahmen zur Förderung der Präventionsbeitrag, der durch das Eidgenössische Gesundheit und zur Verhütung von Krankheiten an- Departement des Innern (EDI) festgelegt wird. Das regt, koordiniert und evaluiert». EDI hat auch die Aufsicht über die Tätigkeit der In stitution und die Verwendung der Mittel. GRUNDLAGEN POLITISCHER KONZEPTE GESETZLICHE GRUNDLAGEN ORIENTIERUNGSRAHMEN Ottawa-Charta der WHO Salutogenese Krankenversicherungs- • Gesundheitsförderliche • Fokus auf Gesundheit gesetz (KVG) Gesamtpolitik entwickeln • Individuelle und soziale • Artikel 19 «Förderung der • Gesundheitsförderliche Ressourcen Verhütung von Krankheiten»: Lebenswelten schaffen Krankenversicherungen und • Gesundheitsbezogene Gesundheitsdeterminanten Kantone betreiben eine Insti- Gemeinschaftsaktionen Individuelle und soziale Faktoren tution zu Gesundheitsförde- fördern beeinflussen die Gesundheit, rung und Prävention • Gesundheitsdienste neu z. B.: • Artikel 20 «Finanzierung und orientieren • Alter Aufsicht»: Finanzierung • Persönliche Kompetenzen • Geschlecht der Institution über Beitrag entwickeln • Verhaltensweisen der Versicherten • Bildung Ziele für nachhaltige • Arbeit Entwicklung • Beziehungsnetze • Ziel «Gesundheit und Wohlergehen»
Strategie 2019–2024 7 3 Evaluation der Strategie 2007–2018 Um die Leistung der Stiftung Gesundheitsförderung tenden zu stärken. Dazu hat die Stiftung u. a. ein Schweiz in der Strategieperiode 2007–2018 unab- Instrument entwickelt, um die Belastung der Arbeit- hängig bewerten zu lassen, wurde eine externe nehmenden zu messen, und Qualitätskriterien für Evaluation in Auftrag gegeben, die als eine weitere ein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanage- Grundlage für die Strategie 2019–2024 dienen sollte. ment (BGM) entwickelt. Auf Basis dieser Kriterien Der Evaluationsbericht* kommt zum Schluss, dass zeichnet Gesundheitsförderung Schweiz Betriebe Gesundheits förderung Schweiz in Bezug auf ihre mit dem Label «Friendly Work Space» aus. Derzeit Schwerpunkte (gesundes Körpergewicht, psychi- sind 75 Firmen und Institutionen mit dem Label aus- sche Gesundheit / Stress, Stärkung der Gesund- gezeichnet. Damit profitieren über 220 000 Mitarbei- heitsförderung) erfolgreich war und die wichtigsten tende von systematischem BGM und entsprechend Grundsätze (nachhaltige Entwicklung, Kooperation optimierten Arbeitsbedingungen. und Dialog, Chancengleichheit) in wesentlichen Punkten realisieren konnte. Stärkung der Gesundheitsförderung Um die Gesundheitsförderung im Schweizer Kontext zu fördern und zu verankern, setzt Gesundheits 3.1 Bewährte Ansätze förderung Schweiz auf Netzwerkaktivitäten. Diese finden einerseits in und zwischen den Kantonen Ernährung und Bewegung bei Kindern statt und andererseits mit Verbänden und Orga- und Jugendlichen nisationen, die in der Gesundheitsförderung und der Die kantonalen Aktionsprogramme (KAP) zum ge- Prävention tätig sind. Mit den Netzwerkaktivitäten sunden Körpergewicht konnten seit 2007 breit und konnten die Akteure und Akteurinnen Erfahrungen mit vielfältigen Massnahmen umgesetzt werden. und Wissen austauschen und die Qualität der Aktivi- 2015 beteiligten sich 20 Kantone am Programm und täten und Massnahmen steigern. Durch die Finan- gegen 500 000 Kinder und Jugendliche konnten er- zierung von Massnahmen und die Entwicklung von reicht werden. Gleichzeitig wurde zwischen 2005 Präventionsmitteln konnte Gesundheitsförderung und 2014 eine Abnahme des Anteils übergewichtiger Schweiz zudem zahlreiche Kollaborationen und und fettleibiger Kinder und Jugendlicher festge- Partnerschaften aufbauen. Erfolgreiche Partner- stellt. Wie gross der Anteil von Gesundheitsförde- schaften und Netzwerke sind für die Wirkung von rung Schweiz an dieser Entwicklung ist, lässt sich Gesundheitsförderung und Prävention von zentraler jedoch nicht beziffern. Bedeutung. Psychische Gesundheit / Stress am Arbeitsplatz Gesundheitsförderung Schweiz unterstützt Unter- nehmen in der Schweiz darin, mit individuellen und organisatorischen Massnahmen die psychische Be- lastung im Arbeitsalltag zu reduzieren und die ge- sundheitsförderlichen Ressourcen der Mitarbei * Der Evaluationsbericht ist auf der Website von Gesundheitsförderung Schweiz publiziert – https://gesundheitsfoerderung.ch
8 Strategie 2019–2024 STRATEGISCHE SCHWERPUNKTE 2007–2018 STÄRKUNG ERNÄHRUNG UND PSYCHISCHE DER GESUNDHEITS- BEWEGUNG GESUNDHEIT FÖRDERUNG KINDER UND ✔ Kantonale Aktions- ✔ Netzwerkaktivitäten JUGENDLICHE programme (KAP) mit Akteuren und Akteurinnen von Gesund- heitsförderung und ✔ Betriebliches Prävention (u. a. Kantone, ERWERBSTÄTIGE Gesundheitsmanagement Verbände, Organisationen) (BGM) 3.2 Handlungsempfehlungen Verstärkter Einbezug der Zielgruppen aus der Evaluation in die Projektentwicklung Die Partizipation von Zielgruppen in der Entwick- Die externe Evaluation der Strategie 2007–2018 for- lung von Projekten und Programmen sollte erhöht muliert Empfehlungen für Gesundheitsförderung werden. So könnte der direkte Austausch mit Kin- Schweiz, die in die Strategie 2019–2024 eingeflossen dern und Jugendlichen, mit gesundheitlich benach- sind und nachfolgend zusammengefasst werden: teiligten Gruppen oder mit Verantwortlichen von Klein- und Mittelbetrieben die Qualität und Wirk- Verstärkung der Vernetzung mit Akteuren samkeit von Projekten verbessern. und Akteurinnen aus Politik, Wirtschaft und Forschung Prüfung der strategischen Ausrichtung im Bereich In der neuen Strategie sollte das Engagement zur «Betriebliches Gesundheitsmanagement» Vernetzung und Kooperation mit den relevanten Auf strategischer Ebene gilt es insbesondere, die Akteuren und Akteurinnen aus Politik, Wirtschaft Beschränkung des Themas «Psychische Gesund- und Forschung verstärkt werden. heit» auf Stress am Arbeitsplatz zu überdenken. Zu- dem sollte die Kooperation mit wichtigen Akteurin- Fokus Verhältnisprävention stärken nen und Akteuren wie Versicherungen, Kantone und Verhältnispräventive Massnahmen sollten bei Wir- Vertretungen von Klein- und Mittelbetrieben ver- kungszielen, bei Aktivitäten und in der Kommuni bessert werden. kation nach aussen ein grösseres Gewicht erhalten. In der neuen Strategie sollen deshalb Ziele, welche Wirkungsmanagement in allen Schwerpunkten die Verhältnisprävention betreffen, explizit festge- hoch gewichten halten und die Resultate systematisch dokumentiert Das Wirkungsmanagement sollte in der künftigen werden. Strategie in allen Schwerpunkten hoch gewichtet werden, um Lernprozesse zu verbessern und Wir- kungen zuverlässig zu dokumentieren. Zudem wird angeregt, künftig vermehrt Outcome-Ziele anstelle von Impact-Zielen zu formulieren.
Strategie 2019–2024 9 4 Strategische Rahmenbedingungen 4.1 NCD-Strategie übertragbaren Krankheiten künftig eine entschei- dende Rolle spielen. Dabei sollen die Akteure und Mit ihrem gesetzlichen Auftrag hat Gesundheitsför- Akteurinnen der Gesundheitsversorgung Präven derung Schweiz eine zentrale Rolle in der Prävention tion nicht nur auf nichtübertragbare Krankheiten inne, indem sie zusammen mit Bund, Kantonen und beziehen, sondern auch auf psychische Erkrankun- Versicherungen Gesundheitsförderung und Präven- gen sowie Suchterkrankungen. tion weiterentwickelt, finanziell unterstützt und koordiniert. Um diesem Auftrag besser gerecht zu werden, haben Bund, Kantone und Gesundheits 4.2 Bericht «Psychische Gesundheit förderung Schweiz 2016 die «Nationale Strategie zur in der Schweiz» Prävention nichtübertragbarer Krankheiten» (NCD- Strategie) verabschiedet. Zusammen mit dem ent- Für Gesundheitsförderung Schweiz ebenfalls bin- sprechenden Massnahmenplan bildet die NCD- dend ist der 2014 gemeinsam mit Bund und Kan Strategie den operativen Rahmen der Tätigkeit von tonen erarbeitete Bericht «Psychische Gesundheit Gesundheitsförderung Schweiz bis ins Jahr 2024. in der Schweiz. Bestandsaufnahme und Handlungs Ihre Vision formuliert die NCD-Strategie wie folgt: felder». Er zeigt den Bedarf an Koordination, struk- turellen Anpassungen, Monitoring- und Evaluations «Mehr Menschen bleiben gesund oder haben massnahmen sowie Projekten im Bereich «Psy- trotz chronischer Krankheit eine hohe Lebens- chische Gesundheit» auf. Der Bericht sieht insbe- qualität. Weniger Menschen erkranken an sondere vor, dass Gesundheitsförderung Schweiz vermeidbaren nichtübertragbaren Krankheiten das Thema «Psychische Gesundheit» in Zukunft oder sterben vorzeitig. Die Menschen werden breiter angeht und die Verantwortung für eine unabhängig von ihrem sozioökonomischen Status schweizweite Sensibilisierungskampagne zur psy- befähigt, einen gesunden Lebensstil in einem chischen Gesundheit übernehmen soll. Die im gesundheitsförderlichen Umfeld zu pflegen.» Bericht erwähnten Massnahmen sind heute inte grierter Teil des Massnahmenplans zur NCD-Stra- tegie. Im Massnahmenplan der NCD-Strategie legen die drei Partnerorganisationen – Bund (vertreten durch das Eidgenössische Departement des Innern EDI 4.3 Verordnung zur Beitragserhöhung und das Bundesamt für Gesundheit BAG), Kantone (vertreten durch die Schweizerische Konferenz der Seit 1996 lag der KVG-Prämienbeitrag zur Präven kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direkto- tion bei 20 Rappen pro Monat und versicherter Per- ren GDK) und Gesundheitsförderung Schweiz – fest, son. Um die zusätzlichen Aufgaben von Gesundheits mit welchen Massnahmen sie diese Ziele erreichen förderung Schweiz, wie sie im Massnahmenplan zur wollen und wie die Verantwortlichkeiten zwischen NCD-Strategie definiert sind, zu finanzieren, hat der den Partnerorganisationen verteilt sind. Wesent- Bundesrat den Prämienbeitrag schrittweise erhöht: lich ist dabei, dass die drei Partnerorganisationen 2017 lag er bei 30 Rappen, seit 2018 beträgt er ihre Zusammenarbeit weiterentwickeln und damit 40 Rappen pro Monat und versicherter Person. In der die Effizienz und Effektivität von Prävention und Verordnung des Eidgenössischen Departements des Gesundheitsförderung verbessern. Neu erhält die Innern (EDI) vom 1. Juli 2016 über die Festsetzung Stiftung insbesondere den Auftrag, Projekte zur des Beitrags für die allgemeine Krankheitsverhü- Stärkung der Prävention in der Gesundheitsver tung wurden die neuen Aufgaben der Stiftung aus sorgung zu unterstützen. Die Grundversorgung wird dem NCD-Massnahmenplan explizit festgehalten. im Zusammenhang mit der Prävention von nicht
10 Strategie 2019–2024 STRATEGISCHE RAHMENBEDINGUNGEN BERICHT «PSYCHISCHE VERORDNUNG ZUR NCD-STRATEGIE GESUNDHEIT IN DER SCHWEIZ» BEITRAGSERHÖHUNG Partnerorganisationen/ Absender Partnerorganisationen/ Absender • EDI gemäss Art. 20 KVG Absender • Bund (EDI/BAG) • Bund (EDI/BAG) • Kantone (GDK) • Kantone (GDK) • Gesundheitsförderung Schweiz • Gesundheitsförderung Schweiz Inhalt Inhalt Inhalt • Koordination, strukturelle Schrittweise Erhöhung des • Koordinierte Gesundheits Anpassungen, Monitoring- und monatlichen Prämienbeitrags: förderung und Prävention Evaluationsmassnahmen • 1996–2016: 20 Rappen von nichtübertragbaren Krank- sowie Projekte im Bereich • 2017: 30 Rappen heiten «Psychische Gesundheit» • 2018: 40 Rappen Auftrag an Gesundheits Auftrag an Gesundheits Auftrag an Gesundheits förderung Schweiz förderung Schweiz förderung Schweiz • Schweizweite Sensibilisie- • Neue Aufgaben aus dem • Prävention in der Gesundheits rungskampagne zur psychi- NCD-Massnahmenplan versorgung fördern schen Gesundheit umsetzen umsetzen • Prävention im Alter fördern
Strategie 2019–2024 11 5 Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Strategie 2019–2024 Gesundheitsförderung Schweiz hat aufgrund der Betriebliches Gesundheitsmanagement Evaluation der Strategieperiode 2007–2018 und neu ausrichten (nachfolgend: Ziel 2) der erwähnten strategischen Rahmenbedingungen Die Aktivitäten im Bereich «Betriebliches Gesund- (NCD-Massnahmenplan) folgende Schlüsse gezo- heitsmanagement» legen einen stärkeren Fokus gen, die in der neuen Strategieperiode wirksam auf die Sensibilisierung von Arbeitgebenden und werden: kommen vermehrt auch kleineren und mittleren Betrieben zugute. Über die Zusammenarbeit mit Output- und Outcome-Ziele formulieren Multiplikatoren und Multiplikatorinnen (z. B. Ver Die strategischen Ziele von Gesundheitsförderung sicherungen und Branchenverbände) wird die Ver- Schweiz sollen als Output- und Outcome-Ziele for- breitung des betrieblichen Gesundheitsmanage- muliert werden. So kann gezeigt werden, welchen ments in der Schweiz vermehrt gefördert. konkreten Mehrwert die Stiftung erbringt und wel- che Erfolge direkt auf ihre Bemühungen zurückzu- Prävention in der Gesundheitsversorgung führen sind. aufbauen (nachfolgend: Ziel 3) Zum Aufbau der Prävention in der Gesundheitsver- Kantonale Aktionsprogramme erweitern sorgung werden innovative Projekte gefördert und (nachfolgend: Ziel 1) evaluiert. So werden Grundlagen geschaffen, damit Die Zusammenarbeit mit den Kantonen wird im in Zukunft wirksame Ansätze über das gesamte Ver- Rahmen der erfolgreichen kantonalen Aktionspro- sorgungssystem verbreitet werden können. gramme und der damit aufgebauten Strukturen ver- stärkt. Die Programme werden auf die Zielgruppe Über psychische Gesundheit informieren und «Ältere Menschen» ausgeweitet und Aspekte der sensibilisieren (nachfolgend: Ziel 4) psychischen Gesundheit werden miteinbezogen. Die Bevölkerung wird vermehrt über die psychische Verhältnispräventive Massnahmen werden weiter Gesundheit informiert. Die Bewohnerinnen und Be- gestärkt. wohner der Schweiz sollen in ihren Ressourcen ge- stärkt werden, damit sie kritische Lebenssituatio- nen besser bewältigen können.
12 Strategie 2019–2024 6 Ziele Gemäss ihrem Leitbild will Gesundheitsförderung Z2: Die Arbeitgebenden engagieren sich wirksam Schweiz möglichst viele Menschen und Organisa für die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiten- tionen anregen, sich gesund zu verhalten und den sowie für ein systematisches betriebliches ein gesundheitsförderliches Umfeld zu schaffen. Gesundheitsmanagement. Die Stiftung greift gesundheitsrelevante Heraus Seit Jahren nehmen die psychischen Belastungen forderungen auf und entwickelt zusammen mit am Arbeitsplatz stark zu; ebenso ist das Bedürfnis ihren Partnerorganisationen konkrete Lösungen. der Arbeitgebenden gestiegen, etwas dagegen zu Sie bringt Akteure und Akteurinnen aus Politik, Pra- unternehmen. Damit die Betriebe sich wirksam xis, Wirtschaft und Forschung zusammen und un- für die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden terstützt ihre Vernetzung im Rahmen der nationalen engagieren können, stehen ihnen bewährte und Gesundheitspolitik. Gesundheitsförderung Schweiz validierte Instrumente von Gesundheitsförderung prüft ihre Massnahmen auf Fortschritt, Wirkung Schweiz zur Verfügung. Für den Aufbau eines syste- und Qualität. matischen betrieblichen Gesundheitsmanagements Im Rahmen ihrer Strategie 2019–2024 strebt die können sich die Betriebe auf die Normkriterien von Stiftung folgendes übergeordnete Ziel an: Gesundheitsförderung Schweiz stützen. Die Kantone, die Betriebe sowie die Akteure und Z3: Das Potenzial der Prävention in der Gesund- Akteurinnen der Gesundheitsversorgung erhöhen heitsversorgung zur Bekämpfung von NCDs, psy- ihr Engagement für die Gesundheitsförderung chischen Erkrankungen und Sucht ist aufgezeigt und die Prävention, nutzen mögliche Synergien und die Verbreitung von wirksamen Projekten und überprüfen die Wirksamkeit ihrer Aktivitäten. durch die Akteure und Akteurinnen der Gesund- heitsversorgung ist vorbereitet. Die Akteure und Akteurinnen der Gesundheitsver- Im Einzelnen verfolgt die Stiftung folgende sechs sorgung sollen dazu beitragen, dass Patientinnen strategische Ziele, die sich einerseits an den drei und Patienten vermehrt präventive Angebote nut- Interventionsbereichen (kantonale Aktionsprogram- zen. Mit der Finanzierung von entsprechenden Pro- me, betriebliches Gesundheitsmanagement und jekten setzt sich Gesundheitsförderung Schweiz Prävention in der Gesundheitsversorgung) und an- zum Ziel, in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt dererseits an den drei Elementen des gesetzlichen für Gesundheit (BAG) praxistaugliche und wirksame Auftrags (initiieren, koordinieren und evaluieren) Ansätze zu identifizieren, damit diese anschliessend ausrichten (s. Abb. «Strategische Ziele», S. 13). zur breiten Umsetzung zur Verfügung stehen. Z1: Die Kantone engagieren sich wirksam für Z4: Die ausgewählten Kampagnen zur Stärkung die psychische Gesundheit sowie für eine ausge- der psychischen Gesundheit sind weiterentwickelt wogene Ernährung und genügend Bewegung und untereinander koordiniert. bei Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen. Schweizweit besteht eine Vielzahl von Kampagnen Die bewährten «Kantonalen Aktionsprogramme zur zur psychischen Gesundheit. Gesundheitsförderung Ernährung und Bewegung von Kindern und Jugend- Schweiz setzt sich zum Ziel, dass ausgewählte Kam- lichen» werden auf das Thema «Psychische Ge- pagnen optimiert und aufeinander abgestimmt wer- sundheit» sowie auf die Zielgruppe «Ältere Men- den. Der inhaltliche Fokus wird auf die Stärkung schen» ausgedehnt. Gesundheitsförderung Schweiz psychischer Ressourcen gelegt. setzt sich zum Ziel, dass die erweiterten Program- me in sämtlichen Kantonen effizient und effektiv umgesetzt werden.
Strategie 2019–2024 13 Z5: Die Akteure und Akteurinnen von Gesund- Z6: Die Wirksamkeit der Massnahmen von heitsförderung und Prävention sind untereinan- Gesundheitsförderung Schweiz ist überprüft und der vernetzt, lernen voneinander und arbeiten gegenüber Politik, Öffentlichkeit und Akteuren effektiv und effizient zusammen. und Akteurinnen von Gesundheitsförderung und Beispiele guter Praxis sollen übernommen und die Prävention aufgezeigt. Zusammenarbeit soll gefördert werden. So kann Die Zielerreichung von bedeutenden Projekten wird die Qualität der Aktivitäten gesteigert und die vor- durch externe Evaluationen überprüft. Ebenso wird handenen Ressourcen effizienter genutzt werden. die Umsetzung der vorliegenden Strategie extern Gesundheitsförderung Schweiz setzt sich zum Ziel, evaluiert werden. So legt Gesundheitsförderung dass der Austausch unter den Akteuren und Akteu- Schweiz gegenüber ihren Anspruchsgruppen Re- rinnen stattfindet und zu nachweisbaren Resultaten chenschaft ab. führt. STRATEGISCHE ZIELE INTERVENTIONSBEREICHE KANTONALE BETRIEBLICHES PRÄVENTION IN DER AKTIONSPROGRAMME GESUNDHEITS- GESUNDHEITSVERSORGUNG (KAP) MANAGEMENT (BGM) (PGV) INITIIEREN Z1: Die Kantone engagieren Z2: Die Arbeitgebenden enga- Z3: Das Potenzial der Präven- sich wirksam für die psychi- gieren sich wirksam für die tion in der Gesundheitsver- sche Gesundheit sowie für psychische Gesundheit ihrer sorgung zur Bekämpfung von eine ausgewogene Ernährung Mitarbeitenden sowie für ein NCDs, psychischen Erkran- und genügend Bewegung systematisches betriebliches kungen und Sucht ist aufge- bei Kindern, Jugendlichen Gesundheitsmanagement. zeigt und die Verbreitung von GESETZLICHER AUFTRAG und älteren Menschen. wirksamen Projekten durch die Akteure und Akteurinnen der Gesundheitsversorgung ist vorbereitet. KOORDINIEREN Z4: Die ausgewählten Kampagnen zur Stärkung der psychischen Gesundheit sind weiter- entwickelt und untereinander koordiniert. Z5: Die Akteure und Akteurinnen von Gesundheitsförderung und Prävention sind untereinander vernetzt, lernen voneinander und arbeiten effektiv und effizient zusammen. EVALUIEREN Z6: Die Wirksamkeit der Massnahmen von Gesundheitsförderung Schweiz ist überprüft und gegenüber Politik, Öffentlichkeit und Akteuren und Akteurinnen von Gesundheitsförderung und Prävention aufgezeigt.
14 Strategie 2019–2024 7 Strategische Leitlinien Bei ihrer Arbeit orientiert sich Gesundheitsförde- c) Langfristige Wirkung rung Schweiz an zentralen Leitlinien. Sie bilden den Gesundheitsförderung Schweiz zielt mit ihren Mass- inneren Zusammenhalt und werden von den Verant- nahmen auf die langfristige Verbesserung der Ge- wortlichen und Mitarbeitenden der Stiftung geteilt sundheit der Bevölkerung. Die Stiftung verfolgt und gelebt. dabei einen multisektoriellen Ansatz und berück- sichtigt die Zuständigkeiten, Eigenheiten und Kom- a) Chancengleichheit und Gesundheitskompetenz petenzen ihrer Partnerorganisationen und anderer Gesundheitsförderung Schweiz schliesst alle in der Akteure und Akteurinnen von Gesundheitsförde- Schweiz lebenden Menschen in ihre Ziele und Aktivi- rung und Prävention. täten ein. Die Stiftung fördert die Gesundheitskom- petenz der Menschen, damit diese in Gesundheits- d) Nachhaltige Entwicklung fragen möglichst autonom entscheiden können. Alle Gesundheit und nachhaltige Entwicklung (Umwelt, Menschen sollen einen fairen und gerechten Zugang Wirtschaft und Gesellschaft) stehen in einem äus- zu den Ressourcen für Gesundheit haben und die serst engen Zusammenhang: Die Rahmenbedingun- gleiche Möglichkeit, ihre Gesundheit zu entwickeln gen können sich sowohl positiv als auch negativ auf und zu erhalten. Im Sinne der gesundheitlichen die Gesundheit einer Person auswirken. Gesund- Chancengleichheit richtet die Stiftung ein besonde- heitsförderung Schweiz wirkt auf strukturelle Rah- res Augenmerk auf gesundheitlich benachteiligte menbedingungen wie beispielsweise die Raum- und Gruppen. Verkehrsplanung oder auch Lehrpläne ein und nutzt Synergien mit Organisationen aus benachbarten b) Zusammenarbeit und Dialog Bereichen. Die grossen Herausforderungen im Bereich «Ge- sundheitsförderung und Prävention» können nur e) Digitalisierung gemeinsam mit engagierten Partnerorganisationen Durch die Digitalisierung werden bestehende und vielfältigen Akteuren und Akteurinnen bewältigt Dienstleistungen stärker vernetzt, transparenter werden. Gesundheitsförderung Schweiz nimmt in und effizienter erbracht; gleichzeitig entwickeln sich ihren Themenschwerpunkten eine Führungsrolle neue Formen der Gesundheitsförderung und der wahr und koordiniert die einzelnen Projekte und Prävention. Gesundheitsförderung Schweiz unter- Programme mit ihren Partnerorganisationen bei stützt die Entwicklung von digitalen Lösungen, wo- Bund und Kantonen. bei sie darauf achtet, dass die digitalen Lösungen Gesundheitsförderung und Prävention sind erst im untereinander vernetzbar sind (Interoperabilität der direkten Austausch mit den Einwohnerinnen und Systeme). Einwohnern dieses Landes wirksam: in Städten und Gemeinden, in Schulen, am Arbeitsplatz, zu Hause oder im Verein. Gesundheitsförderung Schweiz stärkt daher den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Fachpersonen der Gesundheitsförderung und der Prävention mit der Wissenschaft, der Poli- tik, der Arbeitswelt und der Zivilgesellschaft. Offene und transparente Kommunikation und Information prägen die Beziehungen der Stiftung nach innen und nach aussen.
Strategie 2019–2024 15 8 Ressourcen und Aufgaben 8.1 Verwendung der finanziellen Mittel 20 % für die professionelle Begleitung der Projekte durch Gesundheitsförderung Schweiz und 5 % für Damit Gesundheitsförderung Schweiz ihre Aufga- die Administration aufgewendet werden. 75 % der ben erfüllen kann, stehen der Stiftung die Mittel aus Mittel fliessen direkt in Projekte bzw. zu den Prä- dem Präventionsbeitrag des Krankenversicherungs ventionsakteuren und -akteurinnen (u. a. Kantone). gesetzes zur Verfügung. Die Verwendung der Projektmittel leitet sich direkt Die langfristige Finanzplanung sieht vor, dass von aus den Vorgaben des Eidgenössischen Departe- den rund 42 Millionen Schweizer Franken, welche ments des Innern (EDI) zur Verwendung der Mittel die Stiftung jährlich einsetzt, im Durchschnitt rund aus der Beitragserhöhung ab. VERWENDUNG DER FINANZIELLEN MITTEL Projektbearbeitung 20 % Ziel 1: Kantonale Administration 5% 35 % Aktionsprogramme CHF 42 Mio. Ziel 6: Wirkungsmanagement 5% 3% Ziel 5: Koordination 6% 6% Ziel 4: Kampagnen Ziel 2: Betriebliches 20 % Gesundheitsmanagement Ziel 3: Prävention in der Gesundheitsversorgung Diese Angaben sind indikativ. Im Laufe der Umsetzung können sich zudem Änderungen der Mittelallokation ergeben.
16 Strategie 2019–2024 8.2 Personaleinsatz Neu sensibilisiert Gesundheitsförderung Schweiz die Akteure und Akteurinnen der Gesundheitsver- Die Mitarbeitenden von Gesundheitsförderung sorgung für die Umsetzung von Präventionsprojek- Schweiz erfüllen hauptsächlich projektbezogene ten, erarbeitet Ausschreibungen, evaluiert Finanzie- Aufgaben. Die Stiftung beschäftigt im Jahr 2018 rungsgesuche und begleitet die Projektumsetzung. rund 60 Mitarbeitende (50 Vollzeitäquivalente, VZÄ). Neue Erkenntnisse und Resultate werden den Ak- Diese kümmern sich nur zu einem geringen Anteil teuren und Akteurinnen der Gesundheitsversorgung (rund 6,2 VZÄ) um administrative Aufgaben (Buch- und der Prävention vermittelt, damit sie diese in der haltung, Sekretariat usw.). Praxis nutzen können. Um die Aktivitäten der Stiftung umzusetzen, ist Ge- sundheitsförderung Schweiz auf Partnerschaften 8.3 Hauptaufgaben angewiesen. Zu diesem Zweck baut Gesundheits förderung Schweiz Kooperationen mit Schlüssel Im Bereich der kantonalen Aktionsprogramme er- akteuren und -akteurinnen auf. Dazu zählen u. a. arbeiten die Mitarbeitenden von Gesundheitsförde- die Vereinigung der kantonalen Beauftragten für rung Schweiz einheitliche Rahmenbedingungen, be- Gesundheitsförderung, éducation21, der Schweize- reiten das aktuelle Wissen zu den Themenbereichen rische Gemeinde- und der Schweizerische Städte- auf und stehen den Kantonen beratend zur Seite. Sie verband sowie Branchenverbände, Unternehmens- sorgen für ein ausreichendes Qualitätsmanagement netzwerke, regionale BGM-Foren und Verbände der und kontrollieren die kantonalen Aktionsprogram- Akteure und Akteurinnen der Gesundheitsversor- me und die begleitenden Aktivitäten regelmässig gung. Zudem werden zahlreiche nationale Veran- auf deren Fortschritt. Ferner stellt Gesundheits staltungen organisiert, um den Wissensaustausch förderung Schweiz den Kantonen Kommunikations- zu fördern und die Akteure und Akteurinnen unter- mittel zur Verfügung, fördert Innovationen für die einander zu vernetzen. Weiterentwicklung der Programme und sorgt für Eine wichtige Aufgabe von Gesundheitsförderung die schweizweite Verbreitung von erfolgreichen Schweiz ist die Überprüfung von Fortschritt, Qua Projekten. lität und Wirkung ihrer Massnahmen. Um diese Zur Förderung des betrieblichen Gesundheitsma- Aufgabe zu erfüllen, erstellen die Mitarbeitenden nagements sensibilisiert Gesundheitsförderung von Gesundheitsförderung Schweiz Forschungsauf- Schweiz die Unternehmen für die Bedeutung von träge, mandatieren und begleiten die Evaluations- Investitionen in die Gesundheit der Mitarbeitenden. und Monitoringprojekte und kümmern sich um die Gesundheitsförderung Schweiz führt Pilotprojekte Bekanntmachung und Diskussion der Ergebnisse durch, entwickelt in Zusammenarbeit mit Wissen- sowie um die Optimierung der Massnahmen. schaft und Praxis innovative BGM-Instrumente und organisiert deren Verbreitung über geeignete Multi- plikatoren und Multiplikatorinnen. Ferner organi- siert die Stiftung die Assessments für das Label «Friendly Work Space» über externe Assesssoren und Assessorinnen.
Strategie 2019–2024 17 9 Anhang: Indikatorenliste Gesundheitsförderung Schweiz überprüft die Erreichung ihrer Ziele. Eine wichtige Grundlage für die Über- prüfung bilden die nachfolgenden Indikatoren, deren Entwicklung laufend beobachtet wird. Ziel 1 (KAP): Die Kantone engagieren sich wirksam für die psychische Gesundheit sowie für eine aus gewogene Ernährung und genügend Bewegung bei Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen. INDIKATOREN 1.1 Anzahl umgesetzter Module in den Kantonen 1.2 Anteil der Kantone, die bei der Zielerreichung auf Kurs sind (insbesondere Ziele mit Verhältnischarakter) 1.3 Anzahl guter Praxisprojekte / Massnahmen für die Kantone zur Verfügung gestellt (bis 2021) bzw. von den Kantonen integriert (ab 2022) Ziel 2 (BGM): Die Arbeitgebenden engagieren sich wirksam für die psychische Gesundheit ihrer Mitarbei- tenden sowie für ein systematisches betriebliches Gesundheitsmanagement. INDIKATOREN 2.1 Anzahl durch Gesundheitsförderung Schweiz und ihre Multiplikatoren und Multiplikatorinnen zum Thema «Psychische Gesundheit» sensibilisierter Betriebe 2.2 Anzahl Nutzer und Nutzerinnen von empfohlenen BGM-Angeboten 2.3 Anteil Betriebe mit systematischer Umsetzung von BGM Ziel 3 (PGV): Das Potenzial der Prävention in der Gesundheitsversorgung zur Bekämpfung von NCDs, psychischen Erkrankungen und Sucht ist aufgezeigt und die Verbreitung von wirksamen Projekten durch die Akteure und Akteurinnen der Gesundheitsversorgung ist vorbereitet. INDIKATOREN 3.1 Anzahl innovativer Präventionsprojekte in der Gesundheitsversorgung, die durchgeführt und evaluiert worden sind 3.2 Anteil der geförderten Projekte, die aufgrund der Evaluationsergebnisse für die weitere Verbreitung empfohlen werden können 3.3 Zufriedenheit der Akteure und Akteurinnen der Gesundheitsversorgung mit der Projektförderung PGV und den dies bezüglichen Leistungen von Gesundheitsförderung Schweiz
18 Strategie 2019–2024 Ziel 4 (Kampagnen): Die ausgewählten Kampagnen zur Stärkung der psychischen Gesundheit sind weiter- entwickelt und untereinander koordiniert. INDIKATOREN 4.1 Reichweite der geförderten Kampagnen (Anzahl erreichter Personen) 4.2 Grad der Zielerreichung der Kampagnenziele 4.3 Zufriedenheit der Key-Stakeholder mit der Koordination und der Umsetzung Ziel 5 (Koordination): Die Akteure und Akteurinnen von Gesundheitsförderung und Prävention sind unter einander vernetzt, lernen voneinander und arbeiten effektiv und effizient zusammen. INDIKATOREN 5.1 Jährliche Anzahl Teilnehmende an Vernetzungsveranstaltungen von Gesundheitsförderung Schweiz 5.2 Zufriedenheit der Teilnehmenden von Vernetzungsgefässen mit dem Nutzen der Gefässe (Know-how-Transfer) 5.3 Zufriedenheit der Akteure und Akteurinnen von Gesundheitsförderung und Prävention mit der Koordinationsarbeit von Gesundheitsförderung Schweiz Ziel 6 (Evaluation): Die Wirksamkeit der Massnahmen von Gesundheitsförderung Schweiz ist überprüft und gegenüber Politik, Öffentlichkeit und Akteuren und Akteurinnen von Gesundheitsförderung und Prävention aufgezeigt. INDIKATOREN 6.1 Anteil der von Gesundheitsförderung Schweiz umgesetzten oder finanzierten Gesundheitsförderungsmassnahmen, die über eine externe Evaluation verfügen 6.2 Zufriedenheit der Stakeholder mit der Berichterstattung über die Wirkungen von Gesundheitsförderung Schweiz 6.3 Anzahl publizierter Monitoringberichte zu den Themenschwerpunkten von Gesundheitsförderung Schweiz Bei Bedarf können die Indikatoren im Laufe der Umsetzung angepasst werden. Version vom 22. August 2018. Die geltende Version ist abrufbar unter www.gesundheitsfoerderung.ch/strategie. 01.0235.DE 08.2018 Wankdorfallee 5, CH-3014 Bern Avenue de la Gare 52, CH-1003 Lausanne www.gesundheitsfoerderung.ch Tel. +41 31 350 04 04 Tel. +41 21 345 15 15 www.promotionsante.ch office.bern@promotionsante.ch office.lausanne@promotionsante.ch www.promozionesalute.ch
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