Geschäftsbericht 2016 - Gesundheitsförderung Schweiz

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Geschäftsbericht 2016 - Gesundheitsförderung Schweiz
Geschäftsbericht 2016
600 465 Kinder und Jugendliche können durch Programme und Projekte erreicht werden.
211 000 Mitarbeitende sind in 68 Friendly-Work-Space-Betrieben beschäftigt.
Rund 400 000 Teilnehmende an schweizweit 19 slowUps: Bewegung für die ganze Familie.
Geschäftsbericht 2016 - Gesundheitsförderung Schweiz
Inhaltsverzeichnis   2

 3 Vorwort

 4 Gesundheitsförderung Schweiz

 6 Organisation

 9 Highlight 2016

10 Ernährung und Bewegung

16 Psychische Gesundheit und Stress

23 Gesundheitsförderung und Prävention stärken

29 Zahlen und Fakten

39 Projekte
Geschäftsbericht 2016 - Gesundheitsförderung Schweiz
Vorwort   3

Gestärkt in die Zukunft

Die Nationale Strategie zur Prävention nichtüber-      optimal aufeinander abstimmen und ihre Aktivitäten   Gesundheit» ausgeweitet werden. Daneben über-
tragbarer Krankheiten (NCD-Strategie) regelt die       koordinieren. Dabei können wir auf den Erfahrungen   nimmt Gesundheitsförderung Schweiz gemeinsam
Aufgabenbereiche von Bund, Kantonen und Ge-            der kantonalen Aktionsprogramme aufbauen, die        mit dem BAG die Aufgabe, die Prävention in der Ge-
sundheitsförderung Schweiz. Unsere Stiftung wird       sich auf dem Gebiet Ernährung und Bewegung bei       sundheitsversorgung aufzubauen.
in den kommenden Jahren zusätzliche Aufgaben           Kindern und Jugendlichen bewährt haben. Neu sol-     Die uns anvertrauten Mittel gezielt und überprüfbar
übernehmen.                                            len diese Programme auch auf die Zielgruppe «Älte-   einsetzen, das wird auch in Zukunft unser Ziel sein.
                                                       re Menschen» sowie auf das Thema «Psychische
Mit dem Entscheid von Bundesrat Alain Berset zur
Beitragserhöhung sind der Stiftung mehr Verant-
wortung und zusätzliche Aufgaben übertragen wor-
den. 2016 ist in der Folge für wichtige Aufbauarbei-
ten mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), den
Kantonen und wichtigen Stakeholdern genutzt wor-
den, sodass die zusätzlichen Gelder rasch eingesetzt
werden können.
In der Vernehmlassung waren zahlreiche Akteure
aus dem Gesundheitsbereich befragt worden. Dabei
zeigte sich, dass die Arbeit von Gesundheitsförde-
rung Schweiz rundum wahrgenommen und ge-
schätzt wird. Ebenso wichtig sind die kritischen An-
merkungen, die bei dieser Gelegenheit geäussert
wurden. Sie sind für uns ein Ansporn und eine Ver-
pflichtung zu besonderer Sorgfalt bei der Umsetzung
der neuen Aufgaben. Im Speziellen haben wir uns        Heidi Hanselmann                                     Prof. Dr. Thomas Mattig
vorgenommen, diese Aufgaben ohne zusätzliches          Präsidentin des Stiftungsrates                       Direktor
Personal zu bewältigen.                                von Gesundheitsförderung Schweiz                     Gesundheitsförderung Schweiz
Die NCD-Strategie ermöglicht es, dass Gesundheits-     Regierungsrätin; Vorsteherin des Gesundheits­
förderung Schweiz, Kantone und Bund ihre Aufgaben      departementes des Kanton St.Gallen, St.Gallen
Geschäftsbericht 2016 - Gesundheitsförderung Schweiz
Gesundheitsförderung Schweiz – auf einen Blick 4

Gesundheitsförderung Schweiz auf einen Blick
Was ist Gesundheit?                                      niert und evaluiert Gesundheitsförderung Schweiz         Meilensteine
Gesundheitsförderung Schweiz orientiert sich an der      Massnahmen zur Förderung der Gesundheit und zur          1986 «Ottawa Charta» für Gesundheitsförderung
Gesundheitsdefinition der WHO. Demnach ist Ge-           Verhütung von Krankheiten.                               1989	 «Schweizerische Stiftung für Gesundheits­
sundheit mehr als das Freisein von psychischen oder                                                                      förderung» von 26 Kantonen gegründet
physischen Beeinträchtigungen. Sie ist auch nicht        Wer ist die Stiftung?                                    1994	 Gesundheitsförderung und Prävention
ein «Kapital», das nach und nach aufgebraucht wird.      Gesundheitsförderung Schweiz wird als privatrecht-              im Krankenversicherungsgesetz
In jeder Lebensphase und in jeder Verfassung kön-        liche Stiftung von Kantonen und Versicherern getra-             (KVG Art. 19/20)
nen Elemente der Gesundheit verwirklicht werden.         gen. Sie vereint zudem Vertreter des Bundes, der         1998	 «Schweizerische Stiftung für Gesundheits-
Darum ist ein Mensch nicht entweder gesund oder          Suva, der Medizinal- und Heilberufe, der Wissen-                förderung» setzt Auftrag KVG Art. 19 um,
krank, sondern er kann gemäss seinen Kräften und         schaft, der auf dem Gebiet der Krankheitsverhütung              getragen von Versicherern und Kantonen
Möglichkeiten Verantwortung übernehmen für seine         tätigen Fachverbände und weiterer Organisationen.        1999	 Umbenennung in «Stiftung 19 – Schweize­
Gesundheit.                                                                                                              rische Stiftung für Gesundheitsförderung»
                                                         Was ist unsere Strategie?                                2002	 «Gesundheitsförderung Schweiz» geht
Was ist Gesundheitsförderung?                            Gesundheitsförderung Schweiz verfolgt eine langfris-            aus der «Stiftung 19» hervor
Prävention und Gesundheitsförderung dienen der           tige Strategie (2007–2018). Damit die Stiftung ihren     2007	 Strategie 2007–2018 verabschiedet
Erhaltung und Stärkung der Gesundheit. Prävention        Auftrag mit den ihr anvertrauten Mitteln effizient um-   2013	 Bundesrat intensiviert mit «Gesundheit2020»
umfasst Massnahmen zur Verhütung von anstecken-          setzen kann, konzentriert sie sich auf drei Bereiche.           die Gesundheitsförderung und Prävention
den oder nicht ansteckenden Krankheiten. Gesund-         • Ernährung und Bewegung                                 2014 – Bund, Kantone und Gesundheitsförderung
heitsförderung setzt sich zum Ziel, gesundheitliche      • Psychische Gesundheit / Stress                         2015	 Schweiz erarbeiten die «Nationale Strategie
Ressourcen und Potenziale von Menschen zu stär-          • Gesundheitsförderung und Prävention stärken                   zur Prävention nichtübertragbarer
ken. Beide Ansätze ergänzen sich gegenseitig im                                                                          Krankheiten»
Bestreben, möglichst vielen Menschen ein gesundes        Wie finanziert sich die Stiftung?                        2016	 Das Departement des Innern (EDI) stimmt
Leben zu ermöglichen.                                    Jede Person in der Schweiz leistet einen monat­                 unter Bundesrat Alain Berset der Rappen-
                                                         lichen Beitrag von 20 Rappen zugunsten von Gesund-              erhöhung im Hinblick auf die Umsetzung
Was ist unser Auftrag?                                   heitsförderung Schweiz, der von den Krankenver­                 der NCD-Strategie zu
Unsere Basis ist das Krankenversicherungsgesetz          sicherern eingezogen wird (KVG Art. 20). Ab 2017 wird
(Art. 19). Mit gesetzlichem Auftrag initiiert, koordi-   der Betrag pro versicherte Person um 10 Rappen er-
                                                         höht und 2018 nochmals um denselben Betrag.
Geschäftsbericht 2016 - Gesundheitsförderung Schweiz
Gesundheitsförderung Schweiz – auf einen Blick 5

DER ANSATZ VON GESUNDHEITSFÖRDERUNG SCHWEIZ

                                                                                    GESUNDHEITSFÖRDERUNG
                                                             Di                           SCHWEIZ
                                                                  en                                                              n
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                                                                                          Kantone                Gemeinde

                                                                                         Bevölkerung

Gesundheitsförderung Schweiz kann ihre Ziele nur mit starken Partnern aus Politik, Wirtschaft und Fachwelt erreichen. Gesundheit wird in Kantonen und Gemeinden, Schulen und F
                                                                                                                                                                             ­ a­milien,
am Arbeitsplatz und in der Freizeit erschaffen. Unsere Dienstleistungen unterstützen unsere Partner vor Ort, um Massnahmen zur Gesundheitsförderung umzusetzen.
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Gesundheitsförderung Schweiz – Organisation 6

Organisation
Stiftungsrat                                                                                               Guido Graf (bis Juni 2016)
                                                      Dr. Roberto Dotti                                    Vertreter der Kantone
Heidi Hanselmann                                      Vertreter der Suva                                   Regierungsrat; Vorsteher des Gesundheits- und
Präsidentin des Stiftungsrates                        Direktor der Suva Bellinzona, Bellinzona             Sozialdepartementes des Kantons Luzern, Luzern
Vertreterin der Kantone
Regierungsrätin; Vorsteherin des Gesundheits-         Reto Egloff                                          Stefan Kaufmann
departementes des Kantons St. Gallen, St. Gallen      Vertreter der Versicherer (curafutura)               Vertreter der Versicherer (santésuisse)
                                                      Vorsitzender der Geschäftsleitung der KPT, Bern      Stellvertretender Geschäftsleiter
Dominique Jordan                                                                                           der EGK-Gesundheitskasse, Laufen
Vizepräsident des Stiftungsrates                      Dr. David Fäh
Vertreter der Apothekerschaft                         Vertreter der Wissenschaft                           Monika Maire-Hefti (ab Oktober 2016)
Leiter Internationales der pharmaSuisse,              Berner Fachhochschule, Fachbereich Gesundheit;       Vertreterin der Kantone
Bern Liebefeld                                        Dozent Ernährung und Diätetik, Bern                  Staatsrätin; Vorsteherin des Departementes
                                                                                                           für Erziehung und Familie des Kantons Neuenburg,
Dr. Andrea Arz de Falco                               Doris Fischer-Taeschler                              Neuenburg
Vertreterin des Bundes                                Vertreterin der Gesundheitsligen
Leiterin des Direktionsbereiches Öffentliche          Geschäftsführerin der Schweizerischen                Gabriel Nusbaumer
Gesundheit; Vizedirektorin des Bundesamtes für        Diabetes-Gesellschaft, Baden                         Vertreter der Konsumentinnen und Konsumenten
Gesundheit (BAG), Bern                                                                                     Präsident der Gesundheitskommission
                                                      Gabriela Fontana-Ittensohn (ab April 2016)           der Fédération Romande des Consommateurs (FRC),
Dr. Reto Dahinden                                     Vertreterin des Schweizerischen Verbandes der        Lausanne
Vertreter der Versicherer (santésuisse)               Berufsorganisationen im Gesundheitswesen (SVBG)
Generaldirektor der Swica, Winterthur                 Berner Fachhochschule, Fachbereich Gesundheit;       Dr. Carlos Beat Quinto (ab Oktober 2016)
                                                      Studienleiterin Weiter­bildung Ernährungsberatung,   Vertreter der Ärzteschaft (Verbindung
Anne-Claude Demierre                                  Bern                                                 der Schweizer Ärztinnen und Ärzte, FMH)
Vertreterin der Kantone                                                                                    Hausarzt, Basel
Staatsrätin; Direktorin für Gesundheit und Soziales
des Kantons Freiburg, Freiburg
Geschäftsbericht 2016 - Gesundheitsförderung Schweiz
Gesundheitsförderung Schweiz – Organisation 7

Dr. Christian Rathgeb (ab Oktober 2016)             Geschäftsleitung                             Aufsichtsbehörde
Vertreter der Kantone
Regierungsrat; Vorsteher des Departementes          Prof. Dr. Thomas Mattig                      Bundesrat
für Justiz, Sicherheit und Gesundheit des Kantons   Direktor                                     Eidgenössisches Departement des Innern (EDI)
Graubünden, Chur                                                                                 Bundesamt für Gesundheit (BAG)
                                                    Bettina Abel
Heinz Roth (bis September 2016)                     Vizedirektorin / Leiterin Programme
Vertreter der Versicherer (Schweizerischer
Versicherungsverband, SVV)                          René Marcello Rippstein
Leiter Unfallversicherung SVV, Zürich               Leiter Betriebliches Gesundheitsmanagement

Urs Roth                                            Rudolf Zurkinden
Vertreter der Versicherer (santésuisse)             Leiter Öffentlichkeitsarbeit
Vorsitzender der Direktion der Visana, Bern

Ann-Karin Wicki (ab Dezember 2016)
Vertreterin der Versicherer (Schweizerischer
Versicherungsverband, SVV)
Leiterin des Ressorts Kranken- und Unfall­
versicherung, Zürich
Geschäftsbericht 2016 - Gesundheitsförderung Schweiz
Der Stiftungsrat von
Gesundheitsförderung Schweiz
Geschäftsbericht 2016 - Gesundheitsförderung Schweiz
Gesundheitsförderung Schweiz – Highlight 2016 9

Highlight 2016
Das Projekt Via wird zum                                Ab 2017 wird Gesundheitsförderung Schweiz die Kan-     erhöhung bereitgestellt. 17 Kantone haben bereits
kantonalen Aktionsprogramm                              tone unterstützen, ihre Aktionsprogramme zur Ge-       Interesse angemeldet, 2017 ein solches Programm
                                                        sundheitsförderung im Alter bezüglich Ernährung,       umzusetzen, und 8 Kantone planen dies für 2018.
Per Ende Dezember 2016 ist das Projekt Via abge-        Bewegung und psychischer Gesundheit auszuweiten.
schlossen und durch das kantonale Aktionspro-           Für dieses neue Angebot werden 2017 1,54 Mio. CHF      Mehr Informationen:
gramm (KAP) ersetzt worden. Gesundheitsförderung        und 2018 3,55 Mio. CHF aus der bewilligten Beitrags-   www.gesundheitsfoerderung.ch/kap
Schweiz wird die Erkenntnisse aus Via nutzen, um die
Kantone bei Aktionsprogrammen zur Gesundheits-
förderung im Alter zu begleiten. Mit Blick auf dieses
ehrgeizige Vorhaben organisiert sich Gesundheits­
förderung Schweiz neu, damit den Kantonen hoch-
stehende Leistungen angeboten werden können.
Aus dem Projekt Via konnten die beteiligten zehn
Kantone und Gesundheitsförderung Schweiz zahl­
reiche wissenschaftliche und evidenzbasierte Er-
kenntnisse im Bereich ältere Menschen gewinnen.
Diese bilden die Wissensgrundlage für die künftigen
Vorhaben zur Förderung der Gesundheit älterer Men-
schen in der Schweiz.
Geschäftsbericht 2016 - Gesundheitsförderung Schweiz
Ernährung und Bewegung 10

« Die NCD-Strategie ermöglicht,
  dass Gesundheitsförderung Schweiz,
  die Kantone und der Bund ihre
  Aktivitäten in Zukunft noch besser
  aufeinander abstimmen und
  ko­or­dinieren.»
 Doris Fischer-Taeschler
 Mitglied des Stiftungsrates von Gesundheitsförderung Schweiz
 und Geschäftsführerin der Schweizerischen Diabetes-Gesellschaft
Ernährung und Bewegung – Ausgangslage, Ziele und Massnahmen 11

Ernährung und Bewegung

                                                                                                               20
Gesundheitsförderung Schweiz regt möglichst viele     Übergewicht und Adipositas sind nach wie vor welt-
Menschen an, sich gesund zu verhalten, und animiert   weit stark verbreitet und somit Public-Health-relevan-
Organisationen zur Schaffung eines gesundheits­       te Themen. Das Leben in der heutigen Gesellschaft
förderlichen Umfelds mit dem Ziel, die Gesundheit     erhöht das Risiko für Individuen, übergewichtig zu
der Bevölkerung zu stärken. Gesundheitsförderung      werden. Hierzu gehören beispielsweise die hohe Ver-      kantonale Aktionsprogramme
Schweiz fördert mit ihrer langfristigen Strategie     fügbarkeit von günstigen, energiedichten Nahrungs-       «Ernährung und Bewegung:
sowohl die psychische Gesundheit wie auch ein ge-     mitteln oder bewegungsarme, sitzende Tätigkeiten         Kinder und Jugendliche»
sundes Körpergewicht – respektive die regelmässi-     im Alltag. Die Wissenschaft ist sich darin einig, dass

                                                                                                               3
ge Bewegung und ausgewogene Ernährung – in der        in der Prävention weiterhin kombinierte Ansätze zwi-
Schweiz.                                              schen ausgewogener Ernährung und regelmässiger
                                                      Bewegung sinnvoll sind (integrierte Ansätze).

                                                                                                               neue Konzepte
                                                                                                               kantonale Aktionsprogramme
                                                                                                               «Ernährung und Bewegung:
                                                                                                               ältere Menschen»
Ernährung und Bewegung – Ausgangslage, Ziele und Massnahmen 12

Ernährung und Bewegung                                   Ernährung und Bewegung                                  Ältere Menschen leiden häufig gleichzeitig an zwei
bei Kindern und Jugendlichen                             bei älteren Menschen                                    oder mehr chronischen Krankheiten. Jede dritte Per-
                                                                                                                 son ab 80 Jahren ist von Multimorbidität betroffen,
Das kombinierte Thema «Ernährung und Bewegung»           Die Menschen in der Schweiz werden nicht nur älter,     was die Lebensqualität der betroffenen älteren Men-
ist ein Schwerpunkt unserer langfristigen Strategie      sie bleiben auch länger gesund. Dennoch gehören         schen stark einschränkt (Weber et al., 2016). Die er-
2007–2018, welcher partnerschaftlich mit dem Bun-        körperliche und kognitive Einbussen in der Regel        höhte Morbidität im Alter schlägt sich ausserdem auf
desamt für Gesundheit (BAG), dem Bundesamt für           zum Älterwerden (Weber et al., 2016). Der grösste       volkwirtschaftlicher Ebene nieder. Aufgrund der
Veterinärwesen und Lebensmittelsicherheit (BLW),         Teil der Krankheitslast im Alter wird durch nicht       hohen Gesundheitsausgaben, die insbesondere in
dem Bundesamt für Sport (BASPO) und den Kanto-           übertragbare Krankheiten verursacht (non-commu-         den letzten Lebensjahren anfallen, steigen die durch-
nen bearbeitet wird. Ein Teil unserer Aktivitäten in-    nicable diseases, NCD). Zu den wichtigsten nicht        schnittlichen Gesundheitskosten pro Einwohner mit
nerhalb dieses Schwerpunkts deckte bis Ende 2016         übertragbaren Krankheiten im Alter gehören Herz-        zunehmendem Alter stark an.
eines der fünf Ziele des Nationalen Programmes Er-       Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Demenz, Atemwegs­
nährung und Bewegung (NPEB) des Bundes ab. Das           erkrankungen, Diabetes und muskuloskelettale Er-
NPEB endete im Jahr 2016 und wird durch die Natio-       krankungen. Ausserdem weisen ältere Menschen ein
nale Strategie zur Prävention nichtübertragbarer         hohes Risiko für Sturzunfälle auf. Jede vierte Person
Krankheiten des Bundes abgelöst. Ziel unserer lang-      ab 65 Jahren, die in einem Schweizer Privathaushalt
fristigen Strategie ist es, den Anteil der Bevölkerung   lebt, stürzt mindestens einmal pro Jahr. Die Sturz-
mit einem gesunden Körpergewicht zu erhöhen.             häufigkeit steigt mit zunehmendem Alter an, sodass
Dafür hat sich Gesundheitsförderung Schweiz auch         30% der selbstständig lebenden Personen ab 80 Jah-
im Jahr 2016 eingesetzt.                                 ren mindestens einmal pro Jahr stürzen.
Ernährung und Bewegung – kantonale Aktionsprogramme 13

Kantonale Aktionsprogramme                                      ÜBERSICHT ÜBER DIE MODULE, DIE ALS KANTONALE AKTIONSPROGRAMME ZUR VERFÜGUNG STEHEN

Ein kantonales Aktionsprogramm (KAP) bezog sich                               ERNÄHRUNG UND BEWEGUNG                   PSYCHISCHE GESUNDHEIT
bis anhin ausschliesslich auf die Themen «Ernährung
und Bewegung» und auf die Zielgruppe der Kinder

                                                                JUGENDLICHE
und Jugendlichen (Modul A). Die Weiterentwicklung

                                                                 KINDER UND
der Stiftung erlaubte uns im Jahr 2016 den Einbezug
des Themas «Psychische Gesundheit» sowie der                                        Modul A                                   Modul C
Zielgruppe der älteren Menschen.1 Dies erweiterte
den Aktionsradius von Gesundheitsförderung Schweiz
(Module B bis D) und ermöglichte, das Erfolgsrezept
des KAP einzusetzen, um gemeinsam mit den Kan-
tonen Projekte zu lancieren und neue Zielgruppen zu
erreichen.
                                                                MENSCHEN
                                                                 ÄLTERE

Mehr Informationen:                                                                 Modul B                                   Modul D
www.gesundheitsfoerderung.ch/kap

1   Im Anschluss an und aufbauend auf das langjährige Projekt
    «Via – Best Practice Gesundheitsförderung im Alter».
Ernährung und Bewegung – Massnahmen 14

Gesundes Körperbild                                     einer neuen internationalen Zusammenarbeit mit der      Ungetrübte slowUp-Saison 2016
                                                        Non-Profit-Organisation ÉquiLibre in Quebec.
Eine positive Einstellung zum eigenen Körper ist eine   In der Romandie konnte eine Studie zum Körperbild       Die von Gesundheitsförderung Schweiz unterstützten
wichtige Voraussetzung dafür, dass Massnahmen für       von Erwachsenen in Zusammenarbeit mit mehreren          slowUp-Veranstaltungen blieben auch 2016 auf Er-
eine gesunde Ernährung und mehr Bewegung bei            Kantonen aus der französischsprachigen Schweiz          folgskurs. An 19 zwang- und kostenlosen Erlebnista-
Kindern und Jugendlichen greifen. Den Handlungs-        lanciert werden. Der Schlussbericht dieser Studie ist   gen in der ganzen Schweiz bewegten sich gut 401 000
bedarf in diesem Bereich hatte bereits das von uns      auf Sommer 2017 zu erwarten. Zudem wurden meh-          Freizeitsportler auf motorfreien Strassen durch tou-
2014 publizierte Arbeitspapier «Positives Körperbild    rere Themenblätter zu den wichtigsten Konzepten         ristisch reizvolle Regionen, die allermeisten auf Velos
bei Jugendlichen» aufgezeigt. Gesundheitsförderung      sowie Empfehlungen rund um dieses Thema in              und Inlineskates. Augenfällig war die Zunahme von
Schweiz engagiert sich seit Jahren für ein positives    Deutsch, Französisch und Italienisch publiziert.        E-Bike-Fahrenden, die sich meist problemlos in den
Körperbild.                                                                                                     Strom der slowUp-Bewegten einfügten und dank
2016 konnten zwei weiterführende Weiterbildungen        Mehr Informationen:                                     elektrischer Unterstützung ihren slowUp schafften.
für die Verantwortlichen der Aktionsprogramme orga-     www.gesundheitsfoerderung.ch/hbi                        Bewegungsfreaks oder Genussradler, Jung oder Alt,
nisiert werden. Eine davon konnte in Zusammenarbeit                                                             Anwohner oder Gäste – alle kamen wiederum auf
mit dem Verein PEP (Prävention von Essstörungen                                                                 ihre Kosten. Das Wetter meinte es diese Saison meist
Praxisnah) realisiert werden und eine andere dank                                                               sehr gut mit slowUp. Nach kühl-feuchten Auftakt­
                                                                                                                veranstaltungen im Tessin, am Murtensee und in
                                                                                                                Werdenberg-Liechtenstein ging es mit sommerli-
                                                                                                                chen, vereinzelt sogar sehr heissen Temperaturen
                                                                                                                weiter. Gänzlich ungetrübt ist die Saisonbilanz 2016
                                                                                                                punkto gravierender Ereignisse oder Unfälle, was
                                                                                                                angesichts der Teilnehmerzahlen nicht selbstver-
                                                                                                                ständlich ist.

                                                                                                                Mehr Informationen:
                                                                                                                www.gesundheitsfoerderung.ch/slowup
Ernährung und Bewegung – Wirkung 15

Wirkung                                                 wichtige Hinweise auf relevante Veränderungen. Des-       zurückgegangen. Für diese positive Entwicklung sind
                                                        halb führt Gesundheitsförderung Schweiz zusammen          vor allem die Kindergartenkinder (minus 4 %) sowie
Zur Überprüfung von Fortschritt, Wirkung und Quali-     mit den schulärztlichen Diensten der Städte Basel,        Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund
tät der Umsetzung der kantonalen Aktionsprogram-        Bern und Zürich seit nunmehr zehn Jahren ein Moni-        (minus 2,6 %) verantwortlich. Bei den übrigen Grup-
me wird alle vier Jahre eine nationale Evaluation       toring der Gewichtsdaten bei Schülerinnen und Schü-       pen haben sich die Werte stabilisiert bzw. der Anstieg
durchgeführt. Die nächste Evaluation der kantonalen     lern durch. Die Ergebnisse sind erfreulich: Im Ver-       hat sich verlangsamt.
Aktionsprogramme ist für 2018 geplant. Aber auch        gleich mit der ersten Erhebung im Schuljahr 2005 / 06,
Informationen zur Entwicklung des Ernährungs- und       in welcher 19,9 % der Schulkinder übergewichtig           Mehr Informationen:
Bewegungsverhaltens sowie des Gewichts geben            oder adipös waren, ist diese Zahl per 2015 auf 17,3 %     www.gesundheitsfoerderung.ch/evaluation

WIRKUNGSKETTE KANTONALE AKTIONSPROGRAMME

  INPUT GESUNDHEITS-              ERBRACHTE                          UNMITTELBARE                      MITTELFRISTIGE                        LANGFRISTIGE
  FÖRDERUNG SCHWEIZ               LEISTUNGEN                         WIRKUNG                           WIRKUNG                               WIRKUNG

  • 6,6 Mio. CHF                  • Grundlagen, Koordination,       Evaluationsergebnisse 2014         • Stabilisierung Übergewicht,         • Reduktion Übergewicht
    kantonale Aktionsprogramme      Evaluation und Kommunikation    • 96 % potenziell erreichte          Wissenszuwachs                        und Folgekrankheiten
                                                                      Bevölkerung
                                                                    • Wissenszuwachs und Ein-                                               Die Zahl übergewichtiger Schul-
                                                                      stellungsänderungen erreicht                                          kinder ist in den vergangenen
                                                                    • Ernährungs- und Bewegungs-                                            10 Jahren von 19,9 % auf 17,3 %
                                                                      verhalten verbessert                                                  gesunken.
Quelle: siehe Seite 54
Psychische Gesundheit und Stress 16

« Psychische Störungen sind weit-
  ver­breitet und zählen zu den
  am stärksten einschränkenden
  Krankheiten. Das darf nicht
  tabuisiert werden.»
 Dr. Roberto Dotti
 Mitglied des Stiftungsrates von Gesundheitsförderung Schweiz
 und Direktor der Suva, Bellinzona
Psychische Gesundheit und Stress – Ausgangslage 17

Psychische Gesundheit und Stress

                                                                                                                             25,4 %
Psychische Gesundheit und Stress sind über alle      JOB-STRESS-INDEX BEI ERWERBSTÄTIGEN
Lebensphasen hinweg ein grosses Thema und eine       (HOCHRECHNUNG)
echte Herausforderung. Der Druck wird von allen
Seiten stets erhöht – insbesondere in der Arbeits-
welt. Das kann sehr schnell das fragile Gleichge-                                 ich          Grü
                                                                              ere                     ne                     der Schweizer Erwerbstätigen
wicht von Anforderungen und Ressourcen gefährden.    25,4 %             rB
                                                                                   io .        1, 4                          sind gestresst.

                                                                                                       r
                                                                                                                    28,3 %

                                                                    e
Der von Gesundheitsförderung Schweiz jährlich er-

                                                                                                           Be
                                                                 sch
                                                                               M

                                                                                                                             25,4 %
                                                                                                           rei
hobene Job-Stress-Index zeigt 2016 diese Entwick-

                                                                                                  Mi
                                                               Kriti

                                                                       1,3
                                                                                  Total

                                                                                                               ch
                                                                                                      o.
lung bei Arbeitnehmenden eindrücklich.
                                                                                 4,9 Mio.
                                                                              Erwerbstätige
Mehr Informationen:
www.job-stress-index.ch                                                             2,3 Mio.
www.friendlyworkspace.ch                                                 Se
                                                      46,3 %                  nsi
                                                                                    bler Bereich
                                                                                                                             der Schweizer Arbeitnehmenden
                                                                                                                             sind erschöpft.

                                                                                                                             5,7
                                                     Grüner Bereich: 1,4 Mio. Erwerbstätige
                                                     verfügen über mehr Ressourcen als Belastungen.
                                                     Sensibler Bereich: 2,3 Mio. Erwerbstätige

                                                                                                                                                         Mrd. CHF
                                                     verfügen über etwa gleich viele Ressourcen wie Belastungen.
                                                     Kritischer Bereich: 1,3 Mio. Arbeitnehmende
                                                     haben eindeutig zu wenig Ressourcen,
                                                     um die hohen Belastungen zu bewältigen.
                                                                                                                             ökonomisches Potenzial
                                                     Quelle: siehe Seite 54
                                                                                                                             gehen jährlich durch Stress verloren.
                                                                                                                             Quelle: Job-Stress-Index 2016
Psychische Gesundheit und Stress – Massnahmen 18

211 000
                           Das Label ist fit für die Zukunft!
                                                                                 Damit das Label auch zukünftig für Unternehmen
                           Das Label Friendly Work Space ist eine Auszeichnung   und Mitarbeitende attraktiv bleibt, haben wir während
                           für Organisationen, die betriebliches Gesundheits-    der letzten zwei Jahre zusammen mit dem Wirt-
Mitarbeitende arbeiten     management (BGM) erfolgreich umsetzen. Die aus-       schaftsbeirat 1 folgende vier Neuerungen eingeführt:
                           gezeichneten Betriebe engagieren sich systematisch
in 68 Label-Unternehmen.
                           für gute Arbeitsbedingungen ihrer Mitarbeitenden.     1.    Vereinfachung

8648
                           Das Label ist erfolgreich unterwegs. Inzwischen       Bei den sogenannten Wahlkriterien haben Firmen
                           arbeiten bereits 211 000 Personen in 68 ausgezeich-   beim ersten und zweiten Re-Assessment die Mög-
                           neten Friendly-Work-Space-Betrieben. Gesund-          lichkeit, nur noch die Veränderungen seit dem letzten
                           heitsförderung Schweiz unterstützt Unternehmen        Assessment zu erfassen. Die Re-Assessments fallen
                           mit verschiedenen Angeboten beim Aufbau eines         dadurch kürzer aus.
Mitarbeitende wurden       systematischen betrieblichen Gesundheitsmanage-
                           ments.                                                2.     Vergleich
durch S-Tool befragt.
                                                                                 Firmen können sich neu mit anderen Label-Betrieben

372
                           LABEL FRIENDLY WORK SPACE                             vergleichen und damit die eigene Leistung respektive
                                                                                 den eigenen Verbesserungsprozess in einen Kontext
                           Die ausgezeichneten Betriebe
                           müssen BGM-Kriterien erfüllen,                        stellen. Diese Referenz (Benchmark) wird jedes Jahr
                           die sich in sechs Bereiche                            im Oktober zum Zeitpunkt der Label-Verleihung aktu-
                           ein­teilen lassen. Die Zusammen­                      alisiert.
                           stellung der Qualitätskriterien
Mitarbeitende mit          ist angelehnt an das Modell der

BGM-Check-Accounts.        European Foundation for Quality
                           Management (EFQM).

                                                                                 1   Den Wirtschaftsbeirat bilden Vertreter von ABB Schweiz,
                                                                                     Die Schweizerische Post, General Electric Switzerland
                                                                                     (ehem. ALSTOM), Migros, SBB, Suva und Swica.
Psychische Gesundheit und Stress – Massnahmen 19

                                                         Gesundheitsförderliche Büroräume
3.     Aktualisierung
Die Kriterien in der Wegleitung wurden mit aktuellen     Der Büroraum wurde bisher meist unter Aspekten der
Themen wie gesunde Führung, psychische Gesund-           Ergonomie in der Büroplanung und im betrieblichen
heit und Generationenmanagement ergänzt und              Gesundheitsmanagement berücksichtigt. Neue Studi-
aktualisiert.                                            en zeigen jedoch, dass der Einfluss der Büroräume
Des Weiteren wurde ein Leitfaden mit dem Titel «BGM      auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden
mit Wirkungsüberprüfungen voranbringen» erstellt,        der Mitarbeitenden beträchtlich ist. In den letzten
welcher auf unserer Website frei verfügbar ist. Dieser   Jahren haben sich zudem offene und flexible
hilft Unternehmen, die Wirksamkeit von BGM mithil-       Büroraumkonzepte rasant verbreitet.
fe eines Kennzahlen-Cockpits zu prüfen und so wir-       Mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis und mitfi-
kungsvolle Massnahmen auszuwählen.                       nanziert durch die Kommission für Technologie und
                                                         Innovation (KTI-Projekt) entwickelt Gesundheitsförde-
4.    Neu: gezielte Suche nach Labelfirmen               rung Schweiz Instrumente, um Betriebe bei der ge-
Das Label Friendly Work Space ist auch auf der Job-      sundheitsförderlichen Gestaltung ihrer Büroräume
plattform jobup.ch integriert. Jobsuchende können        und dem damit einhergehenden Veränderungspro-
dort nach Unternehmen mit einer ausgezeichneten          zess zu unterstützen.
Gesundheitskultur suchen.                                2016 konnten Pilotschulungen zu «gesundheitsför-
Auch in den Medien haben wir das Label einer breite-     derlicher Büroraumgestaltung» sowie «Führung in
ren Leserschaft nähergebracht. So lief beispielswei-     neuen Arbeitswelten» durchgeführt werden und sind
se von Juni bis Ende 2016 die Kampagne Friendly          ab 2017 Teil des regulären Weiterbildungsangebots
Work Space, diesmal hauptsächlich auf «20Minuten /       von Gesundheitsförderung Schweiz.
20minutes online». Ziel war es, den Schweizer Ar-
beitnehmenden aufzuzeigen, weshalb es sich lohnt,        Mehr Informationen:
bei ausgezeichneten Arbeitgebern zu arbeiten.            www.gesundheitsfoerderung.ch/
                                                         offices-change-health
Mehr Informationen:
www.friendlyworkspace.ch
Psychische Gesundheit und Stress – Wirkung 20

Wirkung                                                  hat Gesundheitsförderung Schweiz gemeinsam mit                 und dem Erfolg eines Unternehmens. An einem Pra-
                                                         Experten aus Wissenschaft und Praxis den Leitfaden             xisbeispiel wird Schritt für Schritt aufgezeigt, wie die
Mit gesetzlichem Auftrag initiieren, koordinieren und    «BGM voranbringen mit Wirkungsüberprüfungen»                   Wirksamkeit eines BGM-Projekts überprüft werden
evaluieren wir Massnahmen zur Förderung der Ge-          entwickelt. Er unterstützt Betriebe dabei, die Wirk-           kann. Der Leitfaden kann kostenlos heruntergeladen
sundheit (KVG, Art. 19). Praxiserfahrungen aus Unter-    samkeit von Betrieblichem Gesundheitsmanagement                werden, und es steht ein Excel Tool für die Dokumen-
nehmen, Evaluationen und Monitoringstudien liefern       (BGM) zu prüfen und so wirkungsvolle Massnahmen                tation zur Verfügung.
uns Informationen, um unsere Massnahmen zur Ver-         auszuwählen. Herzstück des Leitfadens ist das Wir-
breitung von betrieblichem Gesundheitsmanagement         kungsmodell BGM von Gesundheitsförderung Schweiz               Mehr Informationen:
bedürfnisgerecht weiterzuentwickeln. Im Jahr 2016        mit Erkenntnissen zu Zusammenhängen von BGM                    www.gesundheitsfoerderung.ch/evaluation

WIRKUNGSKETTE BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT

 INPUT GESUNDHEITS-                         UNMITTELBARE                                  MITTELFRISTIGE                                   LANGFRISTIGE
 FÖRDERUNG SCHWEIZ                          WIRKUNG                                       WIRKUNG                                          WIRKUNG

 • Investierte finanzielle                  • Wissenszuwachs bei Arbeitgebern             • Mehr Betriebe verfügen über Arbeits-           • Erhalt resp. Verbesserung der
   und personelle Ressourcen                  und Arbeitnehmern                             bedingungen, welche die Gesundheit               psychischen Gesundheit
 • Massnahmen zur Sensibilisierung          • Zunahme des Interesses                        ihrer Mitarbeitenden und deren positive          der erwerbstätigen Bevölkerung
   von Betrieben und Erwerbstätigen           an der Bereitschaft zu BGM                    Einstellung zur Arbeit stärken                   in der Schweiz
 • Entwickelte und verbreitete              • Nutzung der BGM-Angebote in Betrieben       • Mehr Mitarbeitende verfügen über
   BGM Angebote                             • Anzahl Mitarbeitende in Betrieben mit BGM     ein ausgewogenes Verhältnis
 • Austausch, Partnerschaften, Netzwerke    • Zufriedenheit von Führung und                 von Belastungen und Ressourcen am
                                              Mitarbeitenden mit den BGM-Angeboten          Arbeitsplatz
Psychische Gesundheit und Stress – neue Zielgruppe und neues Thema 21

2016 hat Gesundheitsförderung Schweiz die lang-      Neues Thema: psychische Gesundheit                       NEUES MODUL FÜR KINDER UND JUGENDLICHE
fristige Zusammenarbeit mit 20 Kantonen im Rah-
men der kantonalen Aktionsprogramme Ernährung        Die Prävalenzen und lebensphasenbedingten Her-                           ERNÄHRUNG           PSYCHISCHE
und Bewegung (KAP) zur Primärprävention bei          ausforderungen machen deutlich, dass Interventio-                       UND BEWEGUNG         GESUNDHEIT
Kindern und Jugendlichen fortgeführt. Gleichzeitig   nen zur Förderung der psychischen Gesundheit be-
wurde das Angebot der kantonalen Aktionspro-         reits in der (frühen) Kindheit und im Jugendalter

                                                                                                               JUGENDLICHE
gramme um die Zielgruppe «Ältere Menschen» und       sinnvoll sind (Amstad & Blaser, 2016). Ressourcen

                                                                                                                KINDER UND
das neue Themengebiet «Psychische Gesundheit»        können die Bewältigung von Belastungen erleichtern                        Modul A              Modul C
erweitert.                                           und die psychische Gesundheit auch direkt positiv
                                                     beeinflussen. Die Tatsache, dass Belastungen und
                                                     Ressourcen sowohl in der Person als auch in ihrem
                                                     Umfeld liegen, zeigt, dass die psychische Gesundheit
                                                     nicht nur vom Individuum, sondern auch von seinem
                                                     Umfeld abhängig ist.
                                                     Wirken wir mit gesundheitsförderlichen Massnah-

                                                                                                               MENSCHEN
                                                                                                                ÄLTERE
                                                     men auf dieses Umfeld ein, kann viel bewirkt werden.                      Modul B              Modul D
                                                     Die am häufigsten auftretenden Störungen bei Kin-
                                                     dern und Jugendlichen wie Angststörungen, Störun-
                                                     gen des sozialen Verhaltens, affektive Störungen
                                                     (Depressionen) und hyperkinetische Störungen könn-
                                                     ten so vermieden oder abgeschwächt werden.
Psychische Gesundheit und Stress – neue Zielgruppe und neues Thema 22

Neue Zielgruppe: ältere Menschen                         sozialen Ressourcen gefährdet. Gute und unterstüt-       NEUE KAP-MODULE ÄLTERE MENSCHEN
und ihre pflegenden Angehörigen                          zende soziale Beziehungen sind jedoch zentral zur
                                                         Bewältigung von Belastungen und für den Erhalt der                       ERNÄHRUNG              PSYCHISCHE
Ältere Menschen sind die am stärksten wachsende          Gesundheit (Bachmann, 2014). Einsamkeit im Alter                        UND BEWEGUNG            GESUNDHEIT
Bevölkerungsgruppe. Aufgrund der tiefen Geburten-        hat ernsthafte soziale und gesundheitliche Auswir-
ziffer und der steigenden Lebenserwartung wird die       kungen: Ältere Menschen, die sich einsam fühlen,

                                                                                                                   JUGENDLICHE
Schweizer Bevölkerung in Zukunft weiter altern.          haben nicht nur eine kürzere Lebenserwartung, son-

                                                                                                                    KINDER UND
In mancher Hinsicht ist die psychische Gesundheit im     dern leiden häufiger unter Bluthochdruck und de-                          Modul A                 Modul C
Pensionsalter besser als im mittleren Erwachsenen-       pressiven Symptomen, schlafen schlechter, verschaf-
alter. Insbesondere im dritten Lebensalter (65–79        fen sich weniger Bewegung, stehen unter erhöhtem
Jahre) sind die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben,     Stress und erkranken häufiger an Demenz.
die Vitalität und das Wohlbefinden in der Regel hoch     Erkrankungen und gesundheitliche Einschränkungen
und sogar höher als in jüngeren Altersgruppen. Diese     älterer Menschen bedeuten für deren Angehörige
positiven Befunde erklären sich damit, dass Men-         häufig hohe Belastungen aufgrund des zeitintensiven
schen auch im Alter über wichtige Ressourcen verfü-      Pflege- und Unterstützungsbedarfs. Angehörige leis-

                                                                                                                   MENSCHEN
                                                                                                                    ÄLTERE
gen und zu hohen Anpassungsleistungen (adaptivem         ten umfassende emotionale, soziale und praktische                         Modul B                 Modul D
Coping) fähig sind.                                      Unterstützung, die bei vielen zu negativen Folgen für
Dennoch ist in der Schweiz davon auszugehen, dass        die eigene Gesundheit führt (Perrig-Chiello et al.,
15 – 25 % der älteren Menschen an mindestens einer       2010). Pflegende Angehörige sind deshalb eine wich-
psychischen Erkrankung leiden. Zu den häufigsten         tige Risikogruppe, deren Gesundheit sich ebenfalls
psychischen Erkrankungen im Alter gehören Depres-        durch die Förderung ihrer sozialen Teilhabe verbes-
sionen, Angsterkrankungen, Delir, Suchterkrankun-        sern lässt.
gen und Schlafstörungen. Aufgrund kritischer Lebens-     Psychische Krankheiten wirken sich auf alle Lebens-
ereignisse, wie zum Beispiel Verwitwung, sind ältere     bereiche der Betroffenen aus und können zu grossen
Menschen besonders gefährdet, in die soziale Isolation   Beeinträchtigungen führen. Gemäss Schätzungen
zu geraten und zu vereinsamen.                           verursachen psychische Erkrankungen zudem hohe
Die psychische Gesundheit dieser Altersgruppe ist        volkswirtschaftliche Kosten von über 7,8 Mia. CHF
häufig aufgrund von Einsamkeit und einem Mangel an       jährlich (Maercker et al., 2013).                       Weitere Literatur zu diesem Thema finden Sie auf Seite 54
Gesundheitsförderung und Prävention stärken 23

« Bereits 2025 wird es in der Schweiz
  mehr Personen über 65 Jahre
  geben als Kinder und Jugendliche
  unter 20 Jahren. Deshalb ist es
  wichtig, Projekte für ältere Menschen
  zu lancieren.»
 Gabriela Fontana-Ittensohn
 Mitglied des Stiftungsrates von Gesundheitsförderung Schweiz
 und Vorstandsmitglied des Schweizerischen Verbandes
 der Berufsorganisationen im Gesundheitswesen (SVBG)
Gesundheitsförderung und Prävention stärken – Ausgangslage 24

Gesundheitsförderung
und Prävention stärken
Mit der Gesamtschau «Gesundheit2020» will der        Ausgangslage                                                      Im April 2016 haben Bund, Kantone und Gesundheits-
Bundesrat die Gesundheitsförderung und Krank-                                                                          förderung Schweiz die NCD-Strategie verabschiedet.
heitsvorbeugung intensivieren. Die Nationale Stra-   Das Problem Nr. 1 der öffentlichen Gesundheit sind                Darauffolgend wurde der Massnahmenplan zur Um-
tegie zur Prävention nichtübertragbarer Krankhei-    nicht übertragbare Erkrankungen wie Krebs, Diabe-                 setzung der NCD ausformuliert und im Novem-
ten (NCD-Strategie) leitet sich aus dieser Gesamt-   tes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder psychische                  ber 2016 ebenfalls von Bund, Kantonen und
schau ab.                                            Erkrankungen.                                                     Gesundheitsför­ derung Schweiz verfasst. Gesund-
                                                                                                                       heitsförderung Schweiz wird auf Basis dieser Grund-
                                                                                                                       lagenarbeiten die kantonalen Aktionsprogramme um
                                                     HANDLUNGSFELDER DER NCD-STRATEGIE                                 den Themenbereich psychische Gesundheit und die
                                                                                                                       Zielgruppe ältere Menschen erweitern. Ebenfalls
                                                            GESUNDHEITS-                         PRÄVENTION            wird gemeinsam mit dem BAG sowie weiteren Part-
                                                             FÖRDERUNG                       IN DER GESUNDHEITS-       nern die Projektförderung im neuen Bereich Präven-
                                                           UND PRÄVENTION                        VERSORGUNG            tion in der Gesundheitsversorgung entwickelt und
                                                                        Koordination und Kooperation                   koordiniert. Im Bereich betriebliches Gesundheits-
                                                                                                                       management (BGM) wird vermehrt auf Sensibilisie-
                                                                                   Finanzierung                        rung fokussiert.

                                                                          Monitoring und Forschung

                                                                              Information und Bildung

                                                                               Rahmenbedingungen

                                                     Quelle: siehe Seite 54
Gesundheitsförderung und Prävention stärken – Ziele und Massnahmen 25

                                                                                                                 140
Ziele                                                   Massnahmen

«Gesundheitsförderung und Prävention stärken» ist       Im Jahr 2016 hatten der Austausch und die Zusam-
ein Schwerpunktthema unserer langfristigen Strate-      menarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG)
gie 2007–2018. Gesundheitsförderung und Prävention      sowie mit der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK)       Teilnehmende an Netzwerktagungen
sollen besser etabliert, institutionell verankert und   weiterhin einen zentralen Stellenwert für unsere
                                                                                                                 für Fachpersonen aus Kantonen
vernetzt werden. So setzen wir unseren gesetzlichen     Arbeit auf nationaler Ebene. Von grosser Bedeutung

                                                                                                                 320
Auftrag um (Krankenversicherungsgesetz, Art. 19).       für die erfolgreiche Umsetzung von Massnahmen der
Diese Ziele können aber nur mit starken Partnern aus    Gesundheitsförderung und Prävention ist deren politi-
Politik, Wirtschaft und Fachwelt erreicht werden.       sche Verankerung vor Ort in den Kantonen. Aus die-
Partnerschaften werden eingegangen, um Gesund-          sem Grund pflegen wir den direkten Kontakt mit den
heitsförderung und Prävention möglichst breit zu        Vorsteherinnen und Vorstehern der kantonalen Ge-
verankern. Auch werden damit Multiplikatoreffekte       sundheitsdepartemente.                                    eilnehmende an der Nationalen
                                                                                                                 T
erzielt.                                                Die Partnerschaften zur Sensibilisierung im betriebli-
                                                                                                                 Gesundheitsförderungs-Konferenz
                                                        chen Gesundheitsmanagement konnten mit den

                                                                                                                 560
                                                        Krankenkassen Swica und Visana sowie dem Dach-
                                                        verband von Heimen und sozialen Institutionen, Cura-
                                                        viva, weiterverfolgt werden. Gleichzeitig haben wir
                                                        den Austausch mit dem Schweizerischen Arbeitge-
                                                        berverband, economiesuisse sowie mit regionalen
                                                        und kantonalen BGM-Foren wie dem BGM-Forum               Teilnehmende an der Nationalen Tagung
                                                        Ostschweiz und dem BGM-Forum Aargau gepflegt.
                                                                                                                 betriebliches Gesundheitsmanagement
                                                        Mehr Informationen:
                                                        www.gesundheitsfoerderung.ch/agenda
Gesundheitsförderung und Prävention stärken – Massnahmen 26

Engagement für gesundheitsförderliche                   VERTRAGLICHE PARTNERSCHAFTEN (AUSWAHL)
und nachhaltige Schulen

Das im Jahr 2014 gestartete Projekt kam Ende 2016                            Eidgenössisches             Konferenz der kantonalen
                                                                                                                                                                          Public Health
                                                                                Departement              Gesundheitsdirektorinnen und                               NPG
zum erfolgreichen Abschluss und gleichzeitig fand das   Bundesamt für
                                                                             des Innern (EDI)            -direktoren (GDK)                                                Schweiz
                                                           Gesundheit                                                                                 UNIGE
Schulnetz21 seinen Neuanfang. Die herausfordernde
                                                                                                                        Fédération romande
Aufgabe, das seit fast 20 Jahren bestehende Schweize-
                                                                                                                  des consommateurs (FRC)
rische Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen
                                                                                                                                                                                  FMH
(SNGS) zu einem Schulnetzwerk Bildung für Nachhal-          Seco
                                                                                                                                                           FACHWELT
tige Entwicklung weiterzuentwickeln, wurde von den                                                 Schweizer Verein zur Gesundheits-
                                                                                                            folgenabschätzung (GFA)
Projektleitenden mit grosser Zuverlässigkeit bewerk-                                                                                                                           GELIKO
                                                                                    POLITIK
stelligt. Unter grösstmöglichem Einbezug betroffener
Akteure und Fachexperten wurde das Schulnetz21
                                                          Bundesamt für
kontinuierlich konzeptionell erarbeitet.                Sozialversicherung                                    GESUNDHEITS-                     aha!
Gesundheitsförderung Schweiz hat 2016 entschieden,                                                             FÖRDERUNG           Allergiezentrum                             Careum
                                                                                                                SCHWEIZ                    Schweiz                             Stiftung
das Schulnetz21 unter der Leitung der Stiftung édu-
cation21 weiterhin finanziell zu unterstützen und                                Conférence latine des affaires
                                                                                 sanitaires et sociales (CLASS)                    BGM-Forum
fachlich mitzusteuern, damit die beteiligten Schulen                                                                               Aargau
                                                                                                                                                      Focal Point
sich in eine «gesundheitsförderliche und nachhaltige»           Vereinigung der kantonalen
                                                                Beauftragten für Gesundheitsförderung                                                 Curaviva                   Radix
Richtung entwickeln können.                                     in der Schweiz (VBGF)                        Implenia
                                                                                                                                                               Allianz
Um unsere langfristigen Ziele zu erreichen, engagie-                                            Visana                                                     Gesunde Schweiz
ren wir uns in Netzwerken, Allianzen und Träger-
                                                                                    Suva                                                                 BGMnetzwerk.ch
schaften mit geteilten Verantwortungen.                                                                                      WIRTSCHAFT
                                                        SVC Swiss Venture Club                                                                                            éducation21
Mehr Informationen:                                                                                                                                           Allianz Gesundheits-
www.education21.ch                                                 Schweizerischer Verein des                                                                 kompetenz
                                                                Gas- und Wasserfaches (SVGW)                         VBZ       Swica           BGM-Forum Ostschweiz
Gesundheitsförderung und Prävention stärken – Massnahmen 27

Verbesserte Koordination ohne Gesetz                 Gesundheitsförderung im Lebensverlauf                 Mit starken Partnern mehr erreichen

Aufgrund der hohen Erwartungen der Politik an die    Die Nationale Gesundheitsförderungs-Konferenz in      Seit über zehn Jahren führen wir mit unseren Part-
Umsetzung der NCD-Strategie wurde im Dezember        Olten widmete sich 2016 dem Thema «Lebenslanges       nern von der Suva und dem Staatssekretariat für
2016 gemeinsam mit der Aktion Gesunde Schweiz        Lernen – Kompetenzen stärken». Mit der Wahl die-      Wirtschaft (Seco) die nationale Tagung für betriebli-
eine parlamentarische Gruppe nichtübertragbare       ses Themas konnten die angestellten Überlegungen      ches Gesundheitsmanagement durch. Die Tagung
Krankheiten (NCD) gegründet. Sie soll als Informa-   zur vorletzten Konferenz – «ein Leben lang unsere     greift aktuelle Themen auf und bietet so Fach- und
tions- und Austauschplattform dienen, um die Bun-    Gesundheit fördern» – wiederaufgenommen und           Führungskräften aus Unternehmen eine Plattform
desparlamentarierinnen und -parlamentarier regel-    weiter vertieft werden. Bereits in der 1986 verab-    zum Erfahrungs- und Wissensaustausch.
mässig auf dem Laufenden zu halten.                  schiedeten Ottawa-Charta wurde die Bedeutung des      Die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz bedarf
                                                     individuellen und sozialen Lernens hervorgehoben,     vermehrter Aufmerksamkeit. Veränderungen in der
Mehr Informationen:                                  um «den Menschen zu helfen, mehr Einfluss auf ihre    Arbeitswelt führen zu einer Verschiebung von körper-
www.bag.admin.ch/ncd                                 eigene Gesundheit und ihre Lebenswelt auszuüben,      lichen hin zu psychischen Belastungen. 2016 konnte
                                                     und ihnen zugleich zu ermöglichen, Veränderungen      die Tagung in Zürich mit 6 Keynotes und 30 Symposi-
                                                     in ihrem Lebensalltag zu treffen, die ihrer Gesund-   en zum Thema «Unternehmenskultur und Gesund-
                                                     heit zugutekommen». Der Fokus der Konferenz lag       heitsmanagement – wie sich Unternehmen langfristig
                                                     auf dem Erwerb von Kompetenzen in verschiedenen       erfolgreich positionieren» 562 Teilnehmende aus
                                                     Lebensabschnitten (Kindheit, Jugend, Erwachsenen-     Wirtschaft, Fachwelt, Politik und Verwaltung begeis-
                                                     alter und höheres Alter) sowie unter verschiedenen    tern. Die BGM-Tagung hat sowohl Unternehmen bis
                                                     Lebensbedingungen.                                    100 Mitarbeitende (206 Teilnehmende) als auch Un-
                                                     Dieses Jahr wurde die Konferenz mit einem Round       ternehmen mit über 100 Mitarbeitenden (356 Teilneh-
                                                     Table über die Zukunft der Aus- und Weiterbildung     mende) angesprochen.
                                                     im Bereich der Gesundheitsförderung abgerundet.
                                                                                                           Mehr Informationen:
                                                     Mehr Informationen:                                   www.gesundheitsfoerderung.ch/tagung
                                                     www.gesundheitsfoerderung.ch/konferenz
                                                     www.allianz-gesundheitskompetenz.ch
Gesundheitsförderung und Prävention stärken – ältere Menschen 28

Gesundheitsförderung im Alter –                           WICHTIGE BEZUGSPERSONEN UND MULTIPLIKATOREN BEI ÄLTEREN MENSCHEN
viele anstehende Projekte

Das Jahr 2016 stand im Zeichen des Abschlusses des        Senioren-                                              Anbieter von Bewegungs-
                                                                                                                                                                        Nachbarn        Freunde
Pilotprojekts Via (siehe dazu «Highlight», Seite 9) und    gruppen                                               und Sportangeboten
                                                                                                                                                              Kinder
des Aufgleisens der Gesundheitsförderung im Alter
                                                                                                                                Partner/-in
als weiterführendes Programm ab 2017. Ein Pro-                                                Gemein-
                                                                                             wesen und
gramm besteht aus Massnahmen auf mehreren Ebe-
                                                                                              Freizeit                   Selbsthilfe und                           Familie und
nen sowie aus einer Vielzahl von Projekten. Im Zent-                                                                     Gesprächsgruppen
                                                                                                                                                                                    Gleichaltrige
                                                                                                                                                                   persönliches
rum der Zusammenarbeit stehen für uns auch hier             Kirche                                                                                                                     (Peers)
                                                                                                                                                                     Umfeld
die kantonalen Gesundheitsdirektionen mit ihren Äm-                                                                                 Enkelkinder
tern. Die Erfahrung aus dem Pilotprojekt Via hat
                                                                        Ligen
zudem gezeigt, dass im Bereich der Gesundheitsför-
                                                                                           Sozial- und
derung im Alter der Miteinbezug von wichtigen Be-                                         Integrations-
                                                          NGOs                                                                                        Hausärzte                     Gynäkologen
zugspersonen und Multiplikatoren absolut zentral ist                                         bereich
(siehe Grafik rechts). Nur so kann die Zielgruppe
«Ältere Menschen» wirklich erreicht werden.                     freiwillige
                                                                                                   Beratungs-                                           Gesundheits-
                                                          Begleitangebote                                                                                wesen und
                                                                                                       stellen
                                                                                                                                                          Beratung
Mehr Informationen:                                                                                                                                                                Zahnärzte
www.gesundheitsfoerderung.ch/via
                                                                                                                             Altersheime
                                                                              Entlastungsdienste
                                                                              für Angehörige             Betreuung
                                                                                                                                                                                     Apotheker
                                                                                                                                                   Bildung
                                                                                                                                Mahlzeiten-
                                                                                                                                                     und
                                                                                                                                dienst
                                                                       Betreuungs-                                                                Kurswesen
                                                                          angebote                                                                                       Fachpersonen aus
                                                                                                                                                                         dem Bereich Prävention
                                                                                                       Fahrdienst        Alterswohnungen
Zahlen und Fakten 29

« Laut Job-Stress-Index 2016 hat
  jeder vierte Arbeitnehmende
  in der Schweiz Stress, also mehr
  Belastungen als Ressourcen.
  Mit betrieblichem Gesundheits-
  management können Ressourcen
  gestärkt werden.»
 Urs Roth
 Mitglied des Stiftungsrates von Gesundheitsförderung Schweiz
 und Vorsitzender der Direktion der Visana-Gruppe mit Sitz in Bern
Jahresrechnung 2016 – Bilanz 30

Jahresrechnung 2016
BILANZ

Ertrag (CHF)                                                                 Passiven (CHF)
                                      Anhang   31. 12. 2016   31. 12. 2015                                                      Anhang     31. 12. 2016     31. 12. 2015
Flüssige Mittel		                              4 109 176      8 985 018      Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen      3.3      1 242 174        1 419 773
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen		     385 892        253 702      Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten                 3.4       201 788          268 298
Übrige kurzfristige Forderungen          3.1   3 031 969        390 362      Passive Rechnungsabgrenzungen
Aktive Rechnungsabgrenzungen		                   325 817        313 477      und kurzfristige Rückstellungen                       3.5      1 536 184        1 930 236
Total Umlaufvermögen		                         7 852 854      9 942 558      Total kurzfristiges Fremdkapital		                             2 980 146        3 618 307

Sachanlagen                              3.2   2 400 725                3    Stiftungskapital		                                              230 000          230 000
Total Umlaufvermögen		                         2 400 725                3    Gewinnvortrag (+) / -verlust (–)		                             6 094 253        6 850 635
                                                                             Jahresgewinn (+) / -verlust (–)		                               949 180         –756 382
TOTAL AKTIVEN
              10 253 579 9 942 561 Total Eigenkapital		                                                                                     7 273 433        6 324 253

                                                                             TOTAL PASSIVEN
                                                                                            10 253 579 9 942 561
Jahresrechnung 2016 – Erfolgsrechnung 31

ERFOLGSRECHNUNG

Ertrag (CHF)                                                                     Aufwand (CHF)
                                          Anhang   31. 12. 2016   31. 12. 2015                                                  Anhang    31. 12. 2016    31. 12. 2015

Beiträge der Versicherten		                        18 745 889     18 286 862     Raumaufwand 		                                             990 006         737 868
Erträge Dritte		                                    1 035 828               0    Unterhalt Mobiliar, Maschinen		                               2 955          11 654
Produkt- und Dienstleistungserträge		               1 031 255       696 669      Sachversicherungen, Abgaben, Gebühren, Bewilligungen		        7 038          13 059
Übrige Erträge		                                       70 334       300 020      Energie- und Entsorgungsaufwand		                            13 267          21 479
TOTAL BETRIEBSERTRAG		                             20 883 305     19 283 551     Verwaltungsaufwand		                                       337 607         497 604
                                                                                 Informatikaufwand		                                        484 602         634 336
                                                                                 Übriger betrieblicher Aufwand		                          1 835 474        1 915 999

Aufwand (CHF)
                                          Anhang   31. 12. 2016   31. 12. 2015   Abschreibungen und Wertberichtigungen Sachanlagen		        246 351         145 595
Konferenzen 		                                       141 981                0
Tagungen		                                           181 641                0    TOTAL BETRIEBSAUFWAND
                                                                                                       19 994 474 21 582 605
Ernährung und Bewegung		                            4 220 382      4 887 557
Innovation		                                         449 255        758 851      BETRIEBSERGEBNIS
                                                                                                  888 831 –2 299 054
Psychische Gesundheit, Stress		                     1 930 560      2 633 822
Psychische Gesundheit BGM-extern		                   354 592        334 756      Finanzertrag		                                                  248           4 033
Wirkungs- und Wissensmanagement		                    628 996        463 345      Finanzaufwand		                                            –18 620           –2 168
Gesundheitsförderung und Prävention stärken		        187 076        749 454      Finanzaufwand und Finanzertrag
                                                                                                                –18 372                                        1 864
Via-Ausgaben		                                       605 368                0
Kommunikation		                                      970 202       1 733 883     Ausserordentlicher Ertrag		                                  78 721       1 870 000
Direkter Aufwand Projekte und Programme		           9 670 053     11 561 667     Ausserordentlicher Aufwand
                                                                                                            0 –329 192
                                                                                 Ausserordentlicher Aufwand und Ertrag		78 721                             1 540 808
Gehälter                                     3.6    6 183 589      6 027 815
Kinderzulagen		                                      144 231        131 415      GEWINN (+) / VERLUST (–)
                                                                                                          949 180 –756 382
Entschädigungen Organe und Kommissionen      3.7       43 477         78 166
Sozialversicherungsaufwand                   3.8    1 225 271      1 273 962
Übriger Personalaufwand		                            646 028        447 985
Personalaufwand		                                   8 242 596      7 959 344
Anhang Jahresrechnung 2016   32

Anhang zur Jahresrechnung 2016
1		   Angaben zur Stiftung

Name                 Gesundheitsförderung Schweiz
Rechtsform           Privatrechtliche Stiftung
Sitz Avenue de la Gare 52, 1003 Lausanne
Anzahl Vollstellen   Gesundheitsförderung Schweiz beschäftigte per 31.12.2016
                     insgesamt 60 (Vorjahr 62) Personen bei 49,1 (Vorjahr 50) Vollzeit-äquivalenten.
SR-Präsidentin       Heidi Hanselmann
SR-Vizepräsident     Dominique Jordan
SR-Mitglieder	      Andrea Arz de Falco, Reto Dahinden, Anne-Claude Demierre, Roberto Dotti,
                      Reto Egloff, Gabriela Fontana-Ittensohn (ab April 2016), David Fäh,
                      Doris Fischer-Taeschler, Guido Graf (bis Juni 2016), Stefan Kaufmann,
                      Monika Maire-Hefti (ab Oktober 2016), Gabriel Nusbaumer,
                      Carlos Beat Quinto (ab Oktober 2016), Christian Rathgeb (ab Oktober 2016),
                      Heinz Roth (bis September 2016), Urs Roth, Ann-Karin Wicki (ab Dezember 2016)
Revisionsstelle       T+R AG, Sägeweg 11, 3073 Gümligen

Rechtsgrundlage, Rechnungslegungsstandard
Die Jahresrechnung 2016 wurde nach den Bestimmungen des Schweizerischen Rechnungslegungsrechts
(32. Titel OR) erstellt.
Anhang Jahresrechnung 2016   33

2		   Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden            Abweichung Stetigkeit der Darstellung,
                                                       Bewertung und Abweichung Verrechnungsverbot
Angaben über die in der Jahresrechnung                 Mit der Einführung eines neuen ERP auf 1. Januar
angewandten Grundsätze                                 2016 ergeben sich Abweichungen in der Stetigkeit
Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den        der Darstellung. Aus diesem Grund wurden im Vor-
Vorschriften der Schweizer Gesetzgebung, insbeson-     jahr kleinere Anpassungen vorgenommen.
dere dem Artikel über die kaufmännische Buchfüh-
rung und Rechnungslegung des Obligationenrechts
(Art. 957 bis 962), erstellt.
Die Rechnungslegung erfordert vom Stiftungsrat
Schätzungen und Beurteilungen, welche die Höhe
der ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbind-
lichkeiten sowie Eventualverbindlichkeiten zum Zeit-
punkt der Bilanzierung, aber auch Aufwendungen
und Erträge der Berichtsperiode beeinflussen könn-
ten. Der Stiftungsrat entscheidet dabei jeweils im
eigenen Ermessen über die Ausnutzung der beste-
henden gesetzlichen Bewertungs- und Bilanzie-
rungsspielräume. Zum Wohle der Stiftung können
dabei im Rahmen des Vorsichtsprinzips Abschrei-
bungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen
über das betriebswirtschaftlich benötigte Ausmass
hinaus gebildet werden.
Anhang Jahresrechnung 2016       34

3		   Angaben zu Bilanz- und Erfolgsrechnungspositionen

3.1   Übrige kurzfristige Forderungen in CHF                                             3.4   Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten in CHF
		                                                         31. 12. 2016   31. 12. 2015   		                                                           31. 12. 2016    31. 12. 2015

Debitor MWSt		                                                  514 714     350 560      Projektverbindlichkeiten		                                             0       184 197
LKB, Sicherstellung Gewährleistungsgarantie		               2 500 000               0    Übrige Verbindlichkeiten		                                     201 788           84 101
UBS, Mietkaution Lausanne		                                      17 255       17 253     Total Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		       201 788         268 298
Basler Kantonalbank, Mietkaution Bern		                              0         2 549
Anzahlungen		                                                        0        20 000
Total Übrige kurzfristige Forderungen		                     3 031 969       390 362
                                                                                         3.5   Passive Rechnungsabgrenzungen und
                                                                                         		    kurzfristige Rückstellungen in CHF
                                                                                         		                                                           31. 12. 2016    31. 12. 2015

                                                                                         Passive Projektabgrenzungen		                                 1 274 506       1 607 018
3.2   Sachanlagen in CHF
		                                                         31. 12. 2016   31. 12. 2015   Übrige passive Abgrenzungen		                                    21 257          57 718
Mobile Sachanlagen		                                            751 017             3    Ferien und Überzeitrückstellung		                              240 422         265 500
Immobile Sachanlagen		                                      1 649 708               0    Total Passive Rechnungsabgrenzungen
Total Sachanlagen		                                         2 400 725               3    und kurzfristige Rückstellungen		                            1 536 184        1 930 236

3.3   Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in CHF                            3.6   Gehälter in CHF
		                                                         31. 12. 2016   31. 12. 2015   		                                                           31. 12. 2016    31. 12. 2015

Projektkreditoren		                                             982 698     980 736      Löhne		                                                       6 337 002       6 053 189
Übrige Kreditoren 		                                            259 476     439 038      EO- und Versicherungs-Leistungen		                            –128 335        –129 474
Total Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		    1 242 174     1 419 774      Veränderung Ferien und Überzeit		                              –25 079         104 100
                                                                                         Total Gehälter		                                             6 183 589        6 027 815
Anhang Jahresrechnung 2016          35

3.7   Organe und Experten in CHF                                                    Restbetrag der Verbindlichkeiten aus kaufvertragsähnlichen Leasinggeschäften und anderen
		                                                   31. 12. 2016    31. 12. 2015
                                                                                    Leasingverpflichtungen, sofern diese nicht innert zwölf Monaten ab Bilanzstichtag auslaufen
Organe – Entschädigungen		                               43 477          68 266
                                                                                    oder gekündigt werden können
Experten – Entschädigungen		                                   0          9 900     		                                                           31. 12. 2016       31. 12. 2015
Total Organe und Experten		                             43 477          78 166      Fester Mietvertrag Räumlichkeiten bis 31.12.2025
                                                                                    (bestehende Option von 2 × 5 Jahren)		                        3 913 904                   0

3.8   Sozialversicherungsaufwand in CHF
		                                                   31. 12. 2016    31. 12. 2015
                                                                                    Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen
AHV/IV/EO/ALV/FAK-Beitrag (FAK-Beitrag ab 2016)		      487 826         375 553      		                                                           31. 12. 2016       31. 12. 2015

FAK-Beitrag		                                                  0         87 204     Verbindlichkeiten Pensionskasse Profond		                       247 313                   0
Pensionskasse		                                        553 356         576 266
Unfallversicherung		                                     68 293          67 963
Krankenversicherung		                                  115 796         166 976
Total Sozialversicherungsaufwand		                   1 225 271       1 273 962

Projektverpflichtungen
Für die Jahre 2017 bis 2020 ist Gesundheitsförderung Schweiz bereits Projektver-
pflichtungen im Umfang von rund 15 Mio. CHF eingegangen. Rund 76 % betreffen
die strategischen Schwerpunktbereiche «Ernährung und Bewegung» und «Psy-
chische Gesundheit». Diese Verpflichtungen sind in der Bilanz nicht aufgeführt.
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