Geschäftsbericht 2016 - Gesundheitsförderung Schweiz
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Geschäftsbericht 2016 600 465 Kinder und Jugendliche können durch Programme und Projekte erreicht werden. 211 000 Mitarbeitende sind in 68 Friendly-Work-Space-Betrieben beschäftigt. Rund 400 000 Teilnehmende an schweizweit 19 slowUps: Bewegung für die ganze Familie.
Inhaltsverzeichnis 2 3 Vorwort 4 Gesundheitsförderung Schweiz 6 Organisation 9 Highlight 2016 10 Ernährung und Bewegung 16 Psychische Gesundheit und Stress 23 Gesundheitsförderung und Prävention stärken 29 Zahlen und Fakten 39 Projekte
Vorwort 3 Gestärkt in die Zukunft Die Nationale Strategie zur Prävention nichtüber- optimal aufeinander abstimmen und ihre Aktivitäten Gesundheit» ausgeweitet werden. Daneben über- tragbarer Krankheiten (NCD-Strategie) regelt die koordinieren. Dabei können wir auf den Erfahrungen nimmt Gesundheitsförderung Schweiz gemeinsam Aufgabenbereiche von Bund, Kantonen und Ge- der kantonalen Aktionsprogramme aufbauen, die mit dem BAG die Aufgabe, die Prävention in der Ge- sundheitsförderung Schweiz. Unsere Stiftung wird sich auf dem Gebiet Ernährung und Bewegung bei sundheitsversorgung aufzubauen. in den kommenden Jahren zusätzliche Aufgaben Kindern und Jugendlichen bewährt haben. Neu sol- Die uns anvertrauten Mittel gezielt und überprüfbar übernehmen. len diese Programme auch auf die Zielgruppe «Älte- einsetzen, das wird auch in Zukunft unser Ziel sein. re Menschen» sowie auf das Thema «Psychische Mit dem Entscheid von Bundesrat Alain Berset zur Beitragserhöhung sind der Stiftung mehr Verant- wortung und zusätzliche Aufgaben übertragen wor- den. 2016 ist in der Folge für wichtige Aufbauarbei- ten mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), den Kantonen und wichtigen Stakeholdern genutzt wor- den, sodass die zusätzlichen Gelder rasch eingesetzt werden können. In der Vernehmlassung waren zahlreiche Akteure aus dem Gesundheitsbereich befragt worden. Dabei zeigte sich, dass die Arbeit von Gesundheitsförde- rung Schweiz rundum wahrgenommen und ge- schätzt wird. Ebenso wichtig sind die kritischen An- merkungen, die bei dieser Gelegenheit geäussert wurden. Sie sind für uns ein Ansporn und eine Ver- pflichtung zu besonderer Sorgfalt bei der Umsetzung der neuen Aufgaben. Im Speziellen haben wir uns Heidi Hanselmann Prof. Dr. Thomas Mattig vorgenommen, diese Aufgaben ohne zusätzliches Präsidentin des Stiftungsrates Direktor Personal zu bewältigen. von Gesundheitsförderung Schweiz Gesundheitsförderung Schweiz Die NCD-Strategie ermöglicht es, dass Gesundheits- Regierungsrätin; Vorsteherin des Gesundheits förderung Schweiz, Kantone und Bund ihre Aufgaben departementes des Kanton St.Gallen, St.Gallen
Gesundheitsförderung Schweiz – auf einen Blick 4 Gesundheitsförderung Schweiz auf einen Blick Was ist Gesundheit? niert und evaluiert Gesundheitsförderung Schweiz Meilensteine Gesundheitsförderung Schweiz orientiert sich an der Massnahmen zur Förderung der Gesundheit und zur 1986 «Ottawa Charta» für Gesundheitsförderung Gesundheitsdefinition der WHO. Demnach ist Ge- Verhütung von Krankheiten. 1989 «Schweizerische Stiftung für Gesundheits sundheit mehr als das Freisein von psychischen oder förderung» von 26 Kantonen gegründet physischen Beeinträchtigungen. Sie ist auch nicht Wer ist die Stiftung? 1994 Gesundheitsförderung und Prävention ein «Kapital», das nach und nach aufgebraucht wird. Gesundheitsförderung Schweiz wird als privatrecht- im Krankenversicherungsgesetz In jeder Lebensphase und in jeder Verfassung kön- liche Stiftung von Kantonen und Versicherern getra- (KVG Art. 19/20) nen Elemente der Gesundheit verwirklicht werden. gen. Sie vereint zudem Vertreter des Bundes, der 1998 «Schweizerische Stiftung für Gesundheits- Darum ist ein Mensch nicht entweder gesund oder Suva, der Medizinal- und Heilberufe, der Wissen- förderung» setzt Auftrag KVG Art. 19 um, krank, sondern er kann gemäss seinen Kräften und schaft, der auf dem Gebiet der Krankheitsverhütung getragen von Versicherern und Kantonen Möglichkeiten Verantwortung übernehmen für seine tätigen Fachverbände und weiterer Organisationen. 1999 Umbenennung in «Stiftung 19 – Schweize Gesundheit. rische Stiftung für Gesundheitsförderung» Was ist unsere Strategie? 2002 «Gesundheitsförderung Schweiz» geht Was ist Gesundheitsförderung? Gesundheitsförderung Schweiz verfolgt eine langfris- aus der «Stiftung 19» hervor Prävention und Gesundheitsförderung dienen der tige Strategie (2007–2018). Damit die Stiftung ihren 2007 Strategie 2007–2018 verabschiedet Erhaltung und Stärkung der Gesundheit. Prävention Auftrag mit den ihr anvertrauten Mitteln effizient um- 2013 Bundesrat intensiviert mit «Gesundheit2020» umfasst Massnahmen zur Verhütung von anstecken- setzen kann, konzentriert sie sich auf drei Bereiche. die Gesundheitsförderung und Prävention den oder nicht ansteckenden Krankheiten. Gesund- • Ernährung und Bewegung 2014 – Bund, Kantone und Gesundheitsförderung heitsförderung setzt sich zum Ziel, gesundheitliche • Psychische Gesundheit / Stress 2015 Schweiz erarbeiten die «Nationale Strategie Ressourcen und Potenziale von Menschen zu stär- • Gesundheitsförderung und Prävention stärken zur Prävention nichtübertragbarer ken. Beide Ansätze ergänzen sich gegenseitig im Krankheiten» Bestreben, möglichst vielen Menschen ein gesundes Wie finanziert sich die Stiftung? 2016 Das Departement des Innern (EDI) stimmt Leben zu ermöglichen. Jede Person in der Schweiz leistet einen monat unter Bundesrat Alain Berset der Rappen- lichen Beitrag von 20 Rappen zugunsten von Gesund- erhöhung im Hinblick auf die Umsetzung Was ist unser Auftrag? heitsförderung Schweiz, der von den Krankenver der NCD-Strategie zu Unsere Basis ist das Krankenversicherungsgesetz sicherern eingezogen wird (KVG Art. 20). Ab 2017 wird (Art. 19). Mit gesetzlichem Auftrag initiiert, koordi- der Betrag pro versicherte Person um 10 Rappen er- höht und 2018 nochmals um denselben Betrag.
Gesundheitsförderung Schweiz – auf einen Blick 5 DER ANSATZ VON GESUNDHEITSFÖRDERUNG SCHWEIZ GESUNDHEITSFÖRDERUNG Di SCHWEIZ en n stle a ft e istun rsch gen Programme Partne Wir e n Be tsch elt on trie aft Fachw isa ti be an Politik org Fach Versich erungen n Kantone Gemeinde Bevölkerung Gesundheitsförderung Schweiz kann ihre Ziele nur mit starken Partnern aus Politik, Wirtschaft und Fachwelt erreichen. Gesundheit wird in Kantonen und Gemeinden, Schulen und F amilien, am Arbeitsplatz und in der Freizeit erschaffen. Unsere Dienstleistungen unterstützen unsere Partner vor Ort, um Massnahmen zur Gesundheitsförderung umzusetzen.
Gesundheitsförderung Schweiz – Organisation 6 Organisation Stiftungsrat Guido Graf (bis Juni 2016) Dr. Roberto Dotti Vertreter der Kantone Heidi Hanselmann Vertreter der Suva Regierungsrat; Vorsteher des Gesundheits- und Präsidentin des Stiftungsrates Direktor der Suva Bellinzona, Bellinzona Sozialdepartementes des Kantons Luzern, Luzern Vertreterin der Kantone Regierungsrätin; Vorsteherin des Gesundheits- Reto Egloff Stefan Kaufmann departementes des Kantons St. Gallen, St. Gallen Vertreter der Versicherer (curafutura) Vertreter der Versicherer (santésuisse) Vorsitzender der Geschäftsleitung der KPT, Bern Stellvertretender Geschäftsleiter Dominique Jordan der EGK-Gesundheitskasse, Laufen Vizepräsident des Stiftungsrates Dr. David Fäh Vertreter der Apothekerschaft Vertreter der Wissenschaft Monika Maire-Hefti (ab Oktober 2016) Leiter Internationales der pharmaSuisse, Berner Fachhochschule, Fachbereich Gesundheit; Vertreterin der Kantone Bern Liebefeld Dozent Ernährung und Diätetik, Bern Staatsrätin; Vorsteherin des Departementes für Erziehung und Familie des Kantons Neuenburg, Dr. Andrea Arz de Falco Doris Fischer-Taeschler Neuenburg Vertreterin des Bundes Vertreterin der Gesundheitsligen Leiterin des Direktionsbereiches Öffentliche Geschäftsführerin der Schweizerischen Gabriel Nusbaumer Gesundheit; Vizedirektorin des Bundesamtes für Diabetes-Gesellschaft, Baden Vertreter der Konsumentinnen und Konsumenten Gesundheit (BAG), Bern Präsident der Gesundheitskommission Gabriela Fontana-Ittensohn (ab April 2016) der Fédération Romande des Consommateurs (FRC), Dr. Reto Dahinden Vertreterin des Schweizerischen Verbandes der Lausanne Vertreter der Versicherer (santésuisse) Berufsorganisationen im Gesundheitswesen (SVBG) Generaldirektor der Swica, Winterthur Berner Fachhochschule, Fachbereich Gesundheit; Dr. Carlos Beat Quinto (ab Oktober 2016) Studienleiterin Weiterbildung Ernährungsberatung, Vertreter der Ärzteschaft (Verbindung Anne-Claude Demierre Bern der Schweizer Ärztinnen und Ärzte, FMH) Vertreterin der Kantone Hausarzt, Basel Staatsrätin; Direktorin für Gesundheit und Soziales des Kantons Freiburg, Freiburg
Gesundheitsförderung Schweiz – Organisation 7 Dr. Christian Rathgeb (ab Oktober 2016) Geschäftsleitung Aufsichtsbehörde Vertreter der Kantone Regierungsrat; Vorsteher des Departementes Prof. Dr. Thomas Mattig Bundesrat für Justiz, Sicherheit und Gesundheit des Kantons Direktor Eidgenössisches Departement des Innern (EDI) Graubünden, Chur Bundesamt für Gesundheit (BAG) Bettina Abel Heinz Roth (bis September 2016) Vizedirektorin / Leiterin Programme Vertreter der Versicherer (Schweizerischer Versicherungsverband, SVV) René Marcello Rippstein Leiter Unfallversicherung SVV, Zürich Leiter Betriebliches Gesundheitsmanagement Urs Roth Rudolf Zurkinden Vertreter der Versicherer (santésuisse) Leiter Öffentlichkeitsarbeit Vorsitzender der Direktion der Visana, Bern Ann-Karin Wicki (ab Dezember 2016) Vertreterin der Versicherer (Schweizerischer Versicherungsverband, SVV) Leiterin des Ressorts Kranken- und Unfall versicherung, Zürich
Gesundheitsförderung Schweiz – Highlight 2016 9 Highlight 2016 Das Projekt Via wird zum Ab 2017 wird Gesundheitsförderung Schweiz die Kan- erhöhung bereitgestellt. 17 Kantone haben bereits kantonalen Aktionsprogramm tone unterstützen, ihre Aktionsprogramme zur Ge- Interesse angemeldet, 2017 ein solches Programm sundheitsförderung im Alter bezüglich Ernährung, umzusetzen, und 8 Kantone planen dies für 2018. Per Ende Dezember 2016 ist das Projekt Via abge- Bewegung und psychischer Gesundheit auszuweiten. schlossen und durch das kantonale Aktionspro- Für dieses neue Angebot werden 2017 1,54 Mio. CHF Mehr Informationen: gramm (KAP) ersetzt worden. Gesundheitsförderung und 2018 3,55 Mio. CHF aus der bewilligten Beitrags- www.gesundheitsfoerderung.ch/kap Schweiz wird die Erkenntnisse aus Via nutzen, um die Kantone bei Aktionsprogrammen zur Gesundheits- förderung im Alter zu begleiten. Mit Blick auf dieses ehrgeizige Vorhaben organisiert sich Gesundheits förderung Schweiz neu, damit den Kantonen hoch- stehende Leistungen angeboten werden können. Aus dem Projekt Via konnten die beteiligten zehn Kantone und Gesundheitsförderung Schweiz zahl reiche wissenschaftliche und evidenzbasierte Er- kenntnisse im Bereich ältere Menschen gewinnen. Diese bilden die Wissensgrundlage für die künftigen Vorhaben zur Förderung der Gesundheit älterer Men- schen in der Schweiz.
Ernährung und Bewegung 10 « Die NCD-Strategie ermöglicht, dass Gesundheitsförderung Schweiz, die Kantone und der Bund ihre Aktivitäten in Zukunft noch besser aufeinander abstimmen und koordinieren.» Doris Fischer-Taeschler Mitglied des Stiftungsrates von Gesundheitsförderung Schweiz und Geschäftsführerin der Schweizerischen Diabetes-Gesellschaft
Ernährung und Bewegung – Ausgangslage, Ziele und Massnahmen 11 Ernährung und Bewegung 20 Gesundheitsförderung Schweiz regt möglichst viele Übergewicht und Adipositas sind nach wie vor welt- Menschen an, sich gesund zu verhalten, und animiert weit stark verbreitet und somit Public-Health-relevan- Organisationen zur Schaffung eines gesundheits te Themen. Das Leben in der heutigen Gesellschaft förderlichen Umfelds mit dem Ziel, die Gesundheit erhöht das Risiko für Individuen, übergewichtig zu der Bevölkerung zu stärken. Gesundheitsförderung werden. Hierzu gehören beispielsweise die hohe Ver- kantonale Aktionsprogramme Schweiz fördert mit ihrer langfristigen Strategie fügbarkeit von günstigen, energiedichten Nahrungs- «Ernährung und Bewegung: sowohl die psychische Gesundheit wie auch ein ge- mitteln oder bewegungsarme, sitzende Tätigkeiten Kinder und Jugendliche» sundes Körpergewicht – respektive die regelmässi- im Alltag. Die Wissenschaft ist sich darin einig, dass 3 ge Bewegung und ausgewogene Ernährung – in der in der Prävention weiterhin kombinierte Ansätze zwi- Schweiz. schen ausgewogener Ernährung und regelmässiger Bewegung sinnvoll sind (integrierte Ansätze). neue Konzepte kantonale Aktionsprogramme «Ernährung und Bewegung: ältere Menschen»
Ernährung und Bewegung – Ausgangslage, Ziele und Massnahmen 12 Ernährung und Bewegung Ernährung und Bewegung Ältere Menschen leiden häufig gleichzeitig an zwei bei Kindern und Jugendlichen bei älteren Menschen oder mehr chronischen Krankheiten. Jede dritte Per- son ab 80 Jahren ist von Multimorbidität betroffen, Das kombinierte Thema «Ernährung und Bewegung» Die Menschen in der Schweiz werden nicht nur älter, was die Lebensqualität der betroffenen älteren Men- ist ein Schwerpunkt unserer langfristigen Strategie sie bleiben auch länger gesund. Dennoch gehören schen stark einschränkt (Weber et al., 2016). Die er- 2007–2018, welcher partnerschaftlich mit dem Bun- körperliche und kognitive Einbussen in der Regel höhte Morbidität im Alter schlägt sich ausserdem auf desamt für Gesundheit (BAG), dem Bundesamt für zum Älterwerden (Weber et al., 2016). Der grösste volkwirtschaftlicher Ebene nieder. Aufgrund der Veterinärwesen und Lebensmittelsicherheit (BLW), Teil der Krankheitslast im Alter wird durch nicht hohen Gesundheitsausgaben, die insbesondere in dem Bundesamt für Sport (BASPO) und den Kanto- übertragbare Krankheiten verursacht (non-commu- den letzten Lebensjahren anfallen, steigen die durch- nen bearbeitet wird. Ein Teil unserer Aktivitäten in- nicable diseases, NCD). Zu den wichtigsten nicht schnittlichen Gesundheitskosten pro Einwohner mit nerhalb dieses Schwerpunkts deckte bis Ende 2016 übertragbaren Krankheiten im Alter gehören Herz- zunehmendem Alter stark an. eines der fünf Ziele des Nationalen Programmes Er- Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Demenz, Atemwegs nährung und Bewegung (NPEB) des Bundes ab. Das erkrankungen, Diabetes und muskuloskelettale Er- NPEB endete im Jahr 2016 und wird durch die Natio- krankungen. Ausserdem weisen ältere Menschen ein nale Strategie zur Prävention nichtübertragbarer hohes Risiko für Sturzunfälle auf. Jede vierte Person Krankheiten des Bundes abgelöst. Ziel unserer lang- ab 65 Jahren, die in einem Schweizer Privathaushalt fristigen Strategie ist es, den Anteil der Bevölkerung lebt, stürzt mindestens einmal pro Jahr. Die Sturz- mit einem gesunden Körpergewicht zu erhöhen. häufigkeit steigt mit zunehmendem Alter an, sodass Dafür hat sich Gesundheitsförderung Schweiz auch 30% der selbstständig lebenden Personen ab 80 Jah- im Jahr 2016 eingesetzt. ren mindestens einmal pro Jahr stürzen.
Ernährung und Bewegung – kantonale Aktionsprogramme 13 Kantonale Aktionsprogramme ÜBERSICHT ÜBER DIE MODULE, DIE ALS KANTONALE AKTIONSPROGRAMME ZUR VERFÜGUNG STEHEN Ein kantonales Aktionsprogramm (KAP) bezog sich ERNÄHRUNG UND BEWEGUNG PSYCHISCHE GESUNDHEIT bis anhin ausschliesslich auf die Themen «Ernährung und Bewegung» und auf die Zielgruppe der Kinder JUGENDLICHE und Jugendlichen (Modul A). Die Weiterentwicklung KINDER UND der Stiftung erlaubte uns im Jahr 2016 den Einbezug des Themas «Psychische Gesundheit» sowie der Modul A Modul C Zielgruppe der älteren Menschen.1 Dies erweiterte den Aktionsradius von Gesundheitsförderung Schweiz (Module B bis D) und ermöglichte, das Erfolgsrezept des KAP einzusetzen, um gemeinsam mit den Kan- tonen Projekte zu lancieren und neue Zielgruppen zu erreichen. MENSCHEN ÄLTERE Mehr Informationen: Modul B Modul D www.gesundheitsfoerderung.ch/kap 1 Im Anschluss an und aufbauend auf das langjährige Projekt «Via – Best Practice Gesundheitsförderung im Alter».
Ernährung und Bewegung – Massnahmen 14 Gesundes Körperbild einer neuen internationalen Zusammenarbeit mit der Ungetrübte slowUp-Saison 2016 Non-Profit-Organisation ÉquiLibre in Quebec. Eine positive Einstellung zum eigenen Körper ist eine In der Romandie konnte eine Studie zum Körperbild Die von Gesundheitsförderung Schweiz unterstützten wichtige Voraussetzung dafür, dass Massnahmen für von Erwachsenen in Zusammenarbeit mit mehreren slowUp-Veranstaltungen blieben auch 2016 auf Er- eine gesunde Ernährung und mehr Bewegung bei Kantonen aus der französischsprachigen Schweiz folgskurs. An 19 zwang- und kostenlosen Erlebnista- Kindern und Jugendlichen greifen. Den Handlungs- lanciert werden. Der Schlussbericht dieser Studie ist gen in der ganzen Schweiz bewegten sich gut 401 000 bedarf in diesem Bereich hatte bereits das von uns auf Sommer 2017 zu erwarten. Zudem wurden meh- Freizeitsportler auf motorfreien Strassen durch tou- 2014 publizierte Arbeitspapier «Positives Körperbild rere Themenblätter zu den wichtigsten Konzepten ristisch reizvolle Regionen, die allermeisten auf Velos bei Jugendlichen» aufgezeigt. Gesundheitsförderung sowie Empfehlungen rund um dieses Thema in und Inlineskates. Augenfällig war die Zunahme von Schweiz engagiert sich seit Jahren für ein positives Deutsch, Französisch und Italienisch publiziert. E-Bike-Fahrenden, die sich meist problemlos in den Körperbild. Strom der slowUp-Bewegten einfügten und dank 2016 konnten zwei weiterführende Weiterbildungen Mehr Informationen: elektrischer Unterstützung ihren slowUp schafften. für die Verantwortlichen der Aktionsprogramme orga- www.gesundheitsfoerderung.ch/hbi Bewegungsfreaks oder Genussradler, Jung oder Alt, nisiert werden. Eine davon konnte in Zusammenarbeit Anwohner oder Gäste – alle kamen wiederum auf mit dem Verein PEP (Prävention von Essstörungen ihre Kosten. Das Wetter meinte es diese Saison meist Praxisnah) realisiert werden und eine andere dank sehr gut mit slowUp. Nach kühl-feuchten Auftakt veranstaltungen im Tessin, am Murtensee und in Werdenberg-Liechtenstein ging es mit sommerli- chen, vereinzelt sogar sehr heissen Temperaturen weiter. Gänzlich ungetrübt ist die Saisonbilanz 2016 punkto gravierender Ereignisse oder Unfälle, was angesichts der Teilnehmerzahlen nicht selbstver- ständlich ist. Mehr Informationen: www.gesundheitsfoerderung.ch/slowup
Ernährung und Bewegung – Wirkung 15 Wirkung wichtige Hinweise auf relevante Veränderungen. Des- zurückgegangen. Für diese positive Entwicklung sind halb führt Gesundheitsförderung Schweiz zusammen vor allem die Kindergartenkinder (minus 4 %) sowie Zur Überprüfung von Fortschritt, Wirkung und Quali- mit den schulärztlichen Diensten der Städte Basel, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund tät der Umsetzung der kantonalen Aktionsprogram- Bern und Zürich seit nunmehr zehn Jahren ein Moni- (minus 2,6 %) verantwortlich. Bei den übrigen Grup- me wird alle vier Jahre eine nationale Evaluation toring der Gewichtsdaten bei Schülerinnen und Schü- pen haben sich die Werte stabilisiert bzw. der Anstieg durchgeführt. Die nächste Evaluation der kantonalen lern durch. Die Ergebnisse sind erfreulich: Im Ver- hat sich verlangsamt. Aktionsprogramme ist für 2018 geplant. Aber auch gleich mit der ersten Erhebung im Schuljahr 2005 / 06, Informationen zur Entwicklung des Ernährungs- und in welcher 19,9 % der Schulkinder übergewichtig Mehr Informationen: Bewegungsverhaltens sowie des Gewichts geben oder adipös waren, ist diese Zahl per 2015 auf 17,3 % www.gesundheitsfoerderung.ch/evaluation WIRKUNGSKETTE KANTONALE AKTIONSPROGRAMME INPUT GESUNDHEITS- ERBRACHTE UNMITTELBARE MITTELFRISTIGE LANGFRISTIGE FÖRDERUNG SCHWEIZ LEISTUNGEN WIRKUNG WIRKUNG WIRKUNG • 6,6 Mio. CHF • Grundlagen, Koordination, Evaluationsergebnisse 2014 • Stabilisierung Übergewicht, • Reduktion Übergewicht kantonale Aktionsprogramme Evaluation und Kommunikation • 96 % potenziell erreichte Wissenszuwachs und Folgekrankheiten Bevölkerung • Wissenszuwachs und Ein- Die Zahl übergewichtiger Schul- stellungsänderungen erreicht kinder ist in den vergangenen • Ernährungs- und Bewegungs- 10 Jahren von 19,9 % auf 17,3 % verhalten verbessert gesunken. Quelle: siehe Seite 54
Psychische Gesundheit und Stress 16 « Psychische Störungen sind weit- verbreitet und zählen zu den am stärksten einschränkenden Krankheiten. Das darf nicht tabuisiert werden.» Dr. Roberto Dotti Mitglied des Stiftungsrates von Gesundheitsförderung Schweiz und Direktor der Suva, Bellinzona
Psychische Gesundheit und Stress – Ausgangslage 17 Psychische Gesundheit und Stress 25,4 % Psychische Gesundheit und Stress sind über alle JOB-STRESS-INDEX BEI ERWERBSTÄTIGEN Lebensphasen hinweg ein grosses Thema und eine (HOCHRECHNUNG) echte Herausforderung. Der Druck wird von allen Seiten stets erhöht – insbesondere in der Arbeits- welt. Das kann sehr schnell das fragile Gleichge- ich Grü ere ne der Schweizer Erwerbstätigen wicht von Anforderungen und Ressourcen gefährden. 25,4 % rB io . 1, 4 sind gestresst. r 28,3 % e Der von Gesundheitsförderung Schweiz jährlich er- Be sch M 25,4 % rei hobene Job-Stress-Index zeigt 2016 diese Entwick- Mi Kriti 1,3 Total ch o. lung bei Arbeitnehmenden eindrücklich. 4,9 Mio. Erwerbstätige Mehr Informationen: www.job-stress-index.ch 2,3 Mio. www.friendlyworkspace.ch Se 46,3 % nsi bler Bereich der Schweizer Arbeitnehmenden sind erschöpft. 5,7 Grüner Bereich: 1,4 Mio. Erwerbstätige verfügen über mehr Ressourcen als Belastungen. Sensibler Bereich: 2,3 Mio. Erwerbstätige Mrd. CHF verfügen über etwa gleich viele Ressourcen wie Belastungen. Kritischer Bereich: 1,3 Mio. Arbeitnehmende haben eindeutig zu wenig Ressourcen, um die hohen Belastungen zu bewältigen. ökonomisches Potenzial Quelle: siehe Seite 54 gehen jährlich durch Stress verloren. Quelle: Job-Stress-Index 2016
Psychische Gesundheit und Stress – Massnahmen 18 211 000 Das Label ist fit für die Zukunft! Damit das Label auch zukünftig für Unternehmen Das Label Friendly Work Space ist eine Auszeichnung und Mitarbeitende attraktiv bleibt, haben wir während für Organisationen, die betriebliches Gesundheits- der letzten zwei Jahre zusammen mit dem Wirt- Mitarbeitende arbeiten management (BGM) erfolgreich umsetzen. Die aus- schaftsbeirat 1 folgende vier Neuerungen eingeführt: gezeichneten Betriebe engagieren sich systematisch in 68 Label-Unternehmen. für gute Arbeitsbedingungen ihrer Mitarbeitenden. 1. Vereinfachung 8648 Das Label ist erfolgreich unterwegs. Inzwischen Bei den sogenannten Wahlkriterien haben Firmen arbeiten bereits 211 000 Personen in 68 ausgezeich- beim ersten und zweiten Re-Assessment die Mög- neten Friendly-Work-Space-Betrieben. Gesund- lichkeit, nur noch die Veränderungen seit dem letzten heitsförderung Schweiz unterstützt Unternehmen Assessment zu erfassen. Die Re-Assessments fallen mit verschiedenen Angeboten beim Aufbau eines dadurch kürzer aus. Mitarbeitende wurden systematischen betrieblichen Gesundheitsmanage- ments. 2. Vergleich durch S-Tool befragt. Firmen können sich neu mit anderen Label-Betrieben 372 LABEL FRIENDLY WORK SPACE vergleichen und damit die eigene Leistung respektive den eigenen Verbesserungsprozess in einen Kontext Die ausgezeichneten Betriebe müssen BGM-Kriterien erfüllen, stellen. Diese Referenz (Benchmark) wird jedes Jahr die sich in sechs Bereiche im Oktober zum Zeitpunkt der Label-Verleihung aktu- einteilen lassen. Die Zusammen alisiert. stellung der Qualitätskriterien Mitarbeitende mit ist angelehnt an das Modell der BGM-Check-Accounts. European Foundation for Quality Management (EFQM). 1 Den Wirtschaftsbeirat bilden Vertreter von ABB Schweiz, Die Schweizerische Post, General Electric Switzerland (ehem. ALSTOM), Migros, SBB, Suva und Swica.
Psychische Gesundheit und Stress – Massnahmen 19 Gesundheitsförderliche Büroräume 3. Aktualisierung Die Kriterien in der Wegleitung wurden mit aktuellen Der Büroraum wurde bisher meist unter Aspekten der Themen wie gesunde Führung, psychische Gesund- Ergonomie in der Büroplanung und im betrieblichen heit und Generationenmanagement ergänzt und Gesundheitsmanagement berücksichtigt. Neue Studi- aktualisiert. en zeigen jedoch, dass der Einfluss der Büroräume Des Weiteren wurde ein Leitfaden mit dem Titel «BGM auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden mit Wirkungsüberprüfungen voranbringen» erstellt, der Mitarbeitenden beträchtlich ist. In den letzten welcher auf unserer Website frei verfügbar ist. Dieser Jahren haben sich zudem offene und flexible hilft Unternehmen, die Wirksamkeit von BGM mithil- Büroraumkonzepte rasant verbreitet. fe eines Kennzahlen-Cockpits zu prüfen und so wir- Mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis und mitfi- kungsvolle Massnahmen auszuwählen. nanziert durch die Kommission für Technologie und Innovation (KTI-Projekt) entwickelt Gesundheitsförde- 4. Neu: gezielte Suche nach Labelfirmen rung Schweiz Instrumente, um Betriebe bei der ge- Das Label Friendly Work Space ist auch auf der Job- sundheitsförderlichen Gestaltung ihrer Büroräume plattform jobup.ch integriert. Jobsuchende können und dem damit einhergehenden Veränderungspro- dort nach Unternehmen mit einer ausgezeichneten zess zu unterstützen. Gesundheitskultur suchen. 2016 konnten Pilotschulungen zu «gesundheitsför- Auch in den Medien haben wir das Label einer breite- derlicher Büroraumgestaltung» sowie «Führung in ren Leserschaft nähergebracht. So lief beispielswei- neuen Arbeitswelten» durchgeführt werden und sind se von Juni bis Ende 2016 die Kampagne Friendly ab 2017 Teil des regulären Weiterbildungsangebots Work Space, diesmal hauptsächlich auf «20Minuten / von Gesundheitsförderung Schweiz. 20minutes online». Ziel war es, den Schweizer Ar- beitnehmenden aufzuzeigen, weshalb es sich lohnt, Mehr Informationen: bei ausgezeichneten Arbeitgebern zu arbeiten. www.gesundheitsfoerderung.ch/ offices-change-health Mehr Informationen: www.friendlyworkspace.ch
Psychische Gesundheit und Stress – Wirkung 20 Wirkung hat Gesundheitsförderung Schweiz gemeinsam mit und dem Erfolg eines Unternehmens. An einem Pra- Experten aus Wissenschaft und Praxis den Leitfaden xisbeispiel wird Schritt für Schritt aufgezeigt, wie die Mit gesetzlichem Auftrag initiieren, koordinieren und «BGM voranbringen mit Wirkungsüberprüfungen» Wirksamkeit eines BGM-Projekts überprüft werden evaluieren wir Massnahmen zur Förderung der Ge- entwickelt. Er unterstützt Betriebe dabei, die Wirk- kann. Der Leitfaden kann kostenlos heruntergeladen sundheit (KVG, Art. 19). Praxiserfahrungen aus Unter- samkeit von Betrieblichem Gesundheitsmanagement werden, und es steht ein Excel Tool für die Dokumen- nehmen, Evaluationen und Monitoringstudien liefern (BGM) zu prüfen und so wirkungsvolle Massnahmen tation zur Verfügung. uns Informationen, um unsere Massnahmen zur Ver- auszuwählen. Herzstück des Leitfadens ist das Wir- breitung von betrieblichem Gesundheitsmanagement kungsmodell BGM von Gesundheitsförderung Schweiz Mehr Informationen: bedürfnisgerecht weiterzuentwickeln. Im Jahr 2016 mit Erkenntnissen zu Zusammenhängen von BGM www.gesundheitsfoerderung.ch/evaluation WIRKUNGSKETTE BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT INPUT GESUNDHEITS- UNMITTELBARE MITTELFRISTIGE LANGFRISTIGE FÖRDERUNG SCHWEIZ WIRKUNG WIRKUNG WIRKUNG • Investierte finanzielle • Wissenszuwachs bei Arbeitgebern • Mehr Betriebe verfügen über Arbeits- • Erhalt resp. Verbesserung der und personelle Ressourcen und Arbeitnehmern bedingungen, welche die Gesundheit psychischen Gesundheit • Massnahmen zur Sensibilisierung • Zunahme des Interesses ihrer Mitarbeitenden und deren positive der erwerbstätigen Bevölkerung von Betrieben und Erwerbstätigen an der Bereitschaft zu BGM Einstellung zur Arbeit stärken in der Schweiz • Entwickelte und verbreitete • Nutzung der BGM-Angebote in Betrieben • Mehr Mitarbeitende verfügen über BGM Angebote • Anzahl Mitarbeitende in Betrieben mit BGM ein ausgewogenes Verhältnis • Austausch, Partnerschaften, Netzwerke • Zufriedenheit von Führung und von Belastungen und Ressourcen am Mitarbeitenden mit den BGM-Angeboten Arbeitsplatz
Psychische Gesundheit und Stress – neue Zielgruppe und neues Thema 21 2016 hat Gesundheitsförderung Schweiz die lang- Neues Thema: psychische Gesundheit NEUES MODUL FÜR KINDER UND JUGENDLICHE fristige Zusammenarbeit mit 20 Kantonen im Rah- men der kantonalen Aktionsprogramme Ernährung Die Prävalenzen und lebensphasenbedingten Her- ERNÄHRUNG PSYCHISCHE und Bewegung (KAP) zur Primärprävention bei ausforderungen machen deutlich, dass Interventio- UND BEWEGUNG GESUNDHEIT Kindern und Jugendlichen fortgeführt. Gleichzeitig nen zur Förderung der psychischen Gesundheit be- wurde das Angebot der kantonalen Aktionspro- reits in der (frühen) Kindheit und im Jugendalter JUGENDLICHE gramme um die Zielgruppe «Ältere Menschen» und sinnvoll sind (Amstad & Blaser, 2016). Ressourcen KINDER UND das neue Themengebiet «Psychische Gesundheit» können die Bewältigung von Belastungen erleichtern Modul A Modul C erweitert. und die psychische Gesundheit auch direkt positiv beeinflussen. Die Tatsache, dass Belastungen und Ressourcen sowohl in der Person als auch in ihrem Umfeld liegen, zeigt, dass die psychische Gesundheit nicht nur vom Individuum, sondern auch von seinem Umfeld abhängig ist. Wirken wir mit gesundheitsförderlichen Massnah- MENSCHEN ÄLTERE men auf dieses Umfeld ein, kann viel bewirkt werden. Modul B Modul D Die am häufigsten auftretenden Störungen bei Kin- dern und Jugendlichen wie Angststörungen, Störun- gen des sozialen Verhaltens, affektive Störungen (Depressionen) und hyperkinetische Störungen könn- ten so vermieden oder abgeschwächt werden.
Psychische Gesundheit und Stress – neue Zielgruppe und neues Thema 22 Neue Zielgruppe: ältere Menschen sozialen Ressourcen gefährdet. Gute und unterstüt- NEUE KAP-MODULE ÄLTERE MENSCHEN und ihre pflegenden Angehörigen zende soziale Beziehungen sind jedoch zentral zur Bewältigung von Belastungen und für den Erhalt der ERNÄHRUNG PSYCHISCHE Ältere Menschen sind die am stärksten wachsende Gesundheit (Bachmann, 2014). Einsamkeit im Alter UND BEWEGUNG GESUNDHEIT Bevölkerungsgruppe. Aufgrund der tiefen Geburten- hat ernsthafte soziale und gesundheitliche Auswir- ziffer und der steigenden Lebenserwartung wird die kungen: Ältere Menschen, die sich einsam fühlen, JUGENDLICHE Schweizer Bevölkerung in Zukunft weiter altern. haben nicht nur eine kürzere Lebenserwartung, son- KINDER UND In mancher Hinsicht ist die psychische Gesundheit im dern leiden häufiger unter Bluthochdruck und de- Modul A Modul C Pensionsalter besser als im mittleren Erwachsenen- pressiven Symptomen, schlafen schlechter, verschaf- alter. Insbesondere im dritten Lebensalter (65–79 fen sich weniger Bewegung, stehen unter erhöhtem Jahre) sind die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben, Stress und erkranken häufiger an Demenz. die Vitalität und das Wohlbefinden in der Regel hoch Erkrankungen und gesundheitliche Einschränkungen und sogar höher als in jüngeren Altersgruppen. Diese älterer Menschen bedeuten für deren Angehörige positiven Befunde erklären sich damit, dass Men- häufig hohe Belastungen aufgrund des zeitintensiven schen auch im Alter über wichtige Ressourcen verfü- Pflege- und Unterstützungsbedarfs. Angehörige leis- MENSCHEN ÄLTERE gen und zu hohen Anpassungsleistungen (adaptivem ten umfassende emotionale, soziale und praktische Modul B Modul D Coping) fähig sind. Unterstützung, die bei vielen zu negativen Folgen für Dennoch ist in der Schweiz davon auszugehen, dass die eigene Gesundheit führt (Perrig-Chiello et al., 15 – 25 % der älteren Menschen an mindestens einer 2010). Pflegende Angehörige sind deshalb eine wich- psychischen Erkrankung leiden. Zu den häufigsten tige Risikogruppe, deren Gesundheit sich ebenfalls psychischen Erkrankungen im Alter gehören Depres- durch die Förderung ihrer sozialen Teilhabe verbes- sionen, Angsterkrankungen, Delir, Suchterkrankun- sern lässt. gen und Schlafstörungen. Aufgrund kritischer Lebens- Psychische Krankheiten wirken sich auf alle Lebens- ereignisse, wie zum Beispiel Verwitwung, sind ältere bereiche der Betroffenen aus und können zu grossen Menschen besonders gefährdet, in die soziale Isolation Beeinträchtigungen führen. Gemäss Schätzungen zu geraten und zu vereinsamen. verursachen psychische Erkrankungen zudem hohe Die psychische Gesundheit dieser Altersgruppe ist volkswirtschaftliche Kosten von über 7,8 Mia. CHF häufig aufgrund von Einsamkeit und einem Mangel an jährlich (Maercker et al., 2013). Weitere Literatur zu diesem Thema finden Sie auf Seite 54
Gesundheitsförderung und Prävention stärken 23 « Bereits 2025 wird es in der Schweiz mehr Personen über 65 Jahre geben als Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Deshalb ist es wichtig, Projekte für ältere Menschen zu lancieren.» Gabriela Fontana-Ittensohn Mitglied des Stiftungsrates von Gesundheitsförderung Schweiz und Vorstandsmitglied des Schweizerischen Verbandes der Berufsorganisationen im Gesundheitswesen (SVBG)
Gesundheitsförderung und Prävention stärken – Ausgangslage 24 Gesundheitsförderung und Prävention stärken Mit der Gesamtschau «Gesundheit2020» will der Ausgangslage Im April 2016 haben Bund, Kantone und Gesundheits- Bundesrat die Gesundheitsförderung und Krank- förderung Schweiz die NCD-Strategie verabschiedet. heitsvorbeugung intensivieren. Die Nationale Stra- Das Problem Nr. 1 der öffentlichen Gesundheit sind Darauffolgend wurde der Massnahmenplan zur Um- tegie zur Prävention nichtübertragbarer Krankhei- nicht übertragbare Erkrankungen wie Krebs, Diabe- setzung der NCD ausformuliert und im Novem- ten (NCD-Strategie) leitet sich aus dieser Gesamt- tes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder psychische ber 2016 ebenfalls von Bund, Kantonen und schau ab. Erkrankungen. Gesundheitsför derung Schweiz verfasst. Gesund- heitsförderung Schweiz wird auf Basis dieser Grund- lagenarbeiten die kantonalen Aktionsprogramme um HANDLUNGSFELDER DER NCD-STRATEGIE den Themenbereich psychische Gesundheit und die Zielgruppe ältere Menschen erweitern. Ebenfalls GESUNDHEITS- PRÄVENTION wird gemeinsam mit dem BAG sowie weiteren Part- FÖRDERUNG IN DER GESUNDHEITS- nern die Projektförderung im neuen Bereich Präven- UND PRÄVENTION VERSORGUNG tion in der Gesundheitsversorgung entwickelt und Koordination und Kooperation koordiniert. Im Bereich betriebliches Gesundheits- management (BGM) wird vermehrt auf Sensibilisie- Finanzierung rung fokussiert. Monitoring und Forschung Information und Bildung Rahmenbedingungen Quelle: siehe Seite 54
Gesundheitsförderung und Prävention stärken – Ziele und Massnahmen 25 140 Ziele Massnahmen «Gesundheitsförderung und Prävention stärken» ist Im Jahr 2016 hatten der Austausch und die Zusam- ein Schwerpunktthema unserer langfristigen Strate- menarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) gie 2007–2018. Gesundheitsförderung und Prävention sowie mit der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) Teilnehmende an Netzwerktagungen sollen besser etabliert, institutionell verankert und weiterhin einen zentralen Stellenwert für unsere für Fachpersonen aus Kantonen vernetzt werden. So setzen wir unseren gesetzlichen Arbeit auf nationaler Ebene. Von grosser Bedeutung 320 Auftrag um (Krankenversicherungsgesetz, Art. 19). für die erfolgreiche Umsetzung von Massnahmen der Diese Ziele können aber nur mit starken Partnern aus Gesundheitsförderung und Prävention ist deren politi- Politik, Wirtschaft und Fachwelt erreicht werden. sche Verankerung vor Ort in den Kantonen. Aus die- Partnerschaften werden eingegangen, um Gesund- sem Grund pflegen wir den direkten Kontakt mit den heitsförderung und Prävention möglichst breit zu Vorsteherinnen und Vorstehern der kantonalen Ge- verankern. Auch werden damit Multiplikatoreffekte sundheitsdepartemente. eilnehmende an der Nationalen T erzielt. Die Partnerschaften zur Sensibilisierung im betriebli- Gesundheitsförderungs-Konferenz chen Gesundheitsmanagement konnten mit den 560 Krankenkassen Swica und Visana sowie dem Dach- verband von Heimen und sozialen Institutionen, Cura- viva, weiterverfolgt werden. Gleichzeitig haben wir den Austausch mit dem Schweizerischen Arbeitge- berverband, economiesuisse sowie mit regionalen und kantonalen BGM-Foren wie dem BGM-Forum Teilnehmende an der Nationalen Tagung Ostschweiz und dem BGM-Forum Aargau gepflegt. betriebliches Gesundheitsmanagement Mehr Informationen: www.gesundheitsfoerderung.ch/agenda
Gesundheitsförderung und Prävention stärken – Massnahmen 26 Engagement für gesundheitsförderliche VERTRAGLICHE PARTNERSCHAFTEN (AUSWAHL) und nachhaltige Schulen Das im Jahr 2014 gestartete Projekt kam Ende 2016 Eidgenössisches Konferenz der kantonalen Public Health Departement Gesundheitsdirektorinnen und NPG zum erfolgreichen Abschluss und gleichzeitig fand das Bundesamt für des Innern (EDI) -direktoren (GDK) Schweiz Gesundheit UNIGE Schulnetz21 seinen Neuanfang. Die herausfordernde Fédération romande Aufgabe, das seit fast 20 Jahren bestehende Schweize- des consommateurs (FRC) rische Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen FMH (SNGS) zu einem Schulnetzwerk Bildung für Nachhal- Seco FACHWELT tige Entwicklung weiterzuentwickeln, wurde von den Schweizer Verein zur Gesundheits- folgenabschätzung (GFA) Projektleitenden mit grosser Zuverlässigkeit bewerk- GELIKO POLITIK stelligt. Unter grösstmöglichem Einbezug betroffener Akteure und Fachexperten wurde das Schulnetz21 Bundesamt für kontinuierlich konzeptionell erarbeitet. Sozialversicherung GESUNDHEITS- aha! Gesundheitsförderung Schweiz hat 2016 entschieden, FÖRDERUNG Allergiezentrum Careum SCHWEIZ Schweiz Stiftung das Schulnetz21 unter der Leitung der Stiftung édu- cation21 weiterhin finanziell zu unterstützen und Conférence latine des affaires sanitaires et sociales (CLASS) BGM-Forum fachlich mitzusteuern, damit die beteiligten Schulen Aargau Focal Point sich in eine «gesundheitsförderliche und nachhaltige» Vereinigung der kantonalen Beauftragten für Gesundheitsförderung Curaviva Radix Richtung entwickeln können. in der Schweiz (VBGF) Implenia Allianz Um unsere langfristigen Ziele zu erreichen, engagie- Visana Gesunde Schweiz ren wir uns in Netzwerken, Allianzen und Träger- Suva BGMnetzwerk.ch schaften mit geteilten Verantwortungen. WIRTSCHAFT SVC Swiss Venture Club éducation21 Mehr Informationen: Allianz Gesundheits- www.education21.ch Schweizerischer Verein des kompetenz Gas- und Wasserfaches (SVGW) VBZ Swica BGM-Forum Ostschweiz
Gesundheitsförderung und Prävention stärken – Massnahmen 27 Verbesserte Koordination ohne Gesetz Gesundheitsförderung im Lebensverlauf Mit starken Partnern mehr erreichen Aufgrund der hohen Erwartungen der Politik an die Die Nationale Gesundheitsförderungs-Konferenz in Seit über zehn Jahren führen wir mit unseren Part- Umsetzung der NCD-Strategie wurde im Dezember Olten widmete sich 2016 dem Thema «Lebenslanges nern von der Suva und dem Staatssekretariat für 2016 gemeinsam mit der Aktion Gesunde Schweiz Lernen – Kompetenzen stärken». Mit der Wahl die- Wirtschaft (Seco) die nationale Tagung für betriebli- eine parlamentarische Gruppe nichtübertragbare ses Themas konnten die angestellten Überlegungen ches Gesundheitsmanagement durch. Die Tagung Krankheiten (NCD) gegründet. Sie soll als Informa- zur vorletzten Konferenz – «ein Leben lang unsere greift aktuelle Themen auf und bietet so Fach- und tions- und Austauschplattform dienen, um die Bun- Gesundheit fördern» – wiederaufgenommen und Führungskräften aus Unternehmen eine Plattform desparlamentarierinnen und -parlamentarier regel- weiter vertieft werden. Bereits in der 1986 verab- zum Erfahrungs- und Wissensaustausch. mässig auf dem Laufenden zu halten. schiedeten Ottawa-Charta wurde die Bedeutung des Die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz bedarf individuellen und sozialen Lernens hervorgehoben, vermehrter Aufmerksamkeit. Veränderungen in der Mehr Informationen: um «den Menschen zu helfen, mehr Einfluss auf ihre Arbeitswelt führen zu einer Verschiebung von körper- www.bag.admin.ch/ncd eigene Gesundheit und ihre Lebenswelt auszuüben, lichen hin zu psychischen Belastungen. 2016 konnte und ihnen zugleich zu ermöglichen, Veränderungen die Tagung in Zürich mit 6 Keynotes und 30 Symposi- in ihrem Lebensalltag zu treffen, die ihrer Gesund- en zum Thema «Unternehmenskultur und Gesund- heit zugutekommen». Der Fokus der Konferenz lag heitsmanagement – wie sich Unternehmen langfristig auf dem Erwerb von Kompetenzen in verschiedenen erfolgreich positionieren» 562 Teilnehmende aus Lebensabschnitten (Kindheit, Jugend, Erwachsenen- Wirtschaft, Fachwelt, Politik und Verwaltung begeis- alter und höheres Alter) sowie unter verschiedenen tern. Die BGM-Tagung hat sowohl Unternehmen bis Lebensbedingungen. 100 Mitarbeitende (206 Teilnehmende) als auch Un- Dieses Jahr wurde die Konferenz mit einem Round ternehmen mit über 100 Mitarbeitenden (356 Teilneh- Table über die Zukunft der Aus- und Weiterbildung mende) angesprochen. im Bereich der Gesundheitsförderung abgerundet. Mehr Informationen: Mehr Informationen: www.gesundheitsfoerderung.ch/tagung www.gesundheitsfoerderung.ch/konferenz www.allianz-gesundheitskompetenz.ch
Gesundheitsförderung und Prävention stärken – ältere Menschen 28 Gesundheitsförderung im Alter – WICHTIGE BEZUGSPERSONEN UND MULTIPLIKATOREN BEI ÄLTEREN MENSCHEN viele anstehende Projekte Das Jahr 2016 stand im Zeichen des Abschlusses des Senioren- Anbieter von Bewegungs- Nachbarn Freunde Pilotprojekts Via (siehe dazu «Highlight», Seite 9) und gruppen und Sportangeboten Kinder des Aufgleisens der Gesundheitsförderung im Alter Partner/-in als weiterführendes Programm ab 2017. Ein Pro- Gemein- wesen und gramm besteht aus Massnahmen auf mehreren Ebe- Freizeit Selbsthilfe und Familie und nen sowie aus einer Vielzahl von Projekten. Im Zent- Gesprächsgruppen Gleichaltrige persönliches rum der Zusammenarbeit stehen für uns auch hier Kirche (Peers) Umfeld die kantonalen Gesundheitsdirektionen mit ihren Äm- Enkelkinder tern. Die Erfahrung aus dem Pilotprojekt Via hat Ligen zudem gezeigt, dass im Bereich der Gesundheitsför- Sozial- und derung im Alter der Miteinbezug von wichtigen Be- Integrations- NGOs Hausärzte Gynäkologen zugspersonen und Multiplikatoren absolut zentral ist bereich (siehe Grafik rechts). Nur so kann die Zielgruppe «Ältere Menschen» wirklich erreicht werden. freiwillige Beratungs- Gesundheits- Begleitangebote wesen und stellen Beratung Mehr Informationen: Zahnärzte www.gesundheitsfoerderung.ch/via Altersheime Entlastungsdienste für Angehörige Betreuung Apotheker Bildung Mahlzeiten- und dienst Betreuungs- Kurswesen angebote Fachpersonen aus dem Bereich Prävention Fahrdienst Alterswohnungen
Zahlen und Fakten 29 « Laut Job-Stress-Index 2016 hat jeder vierte Arbeitnehmende in der Schweiz Stress, also mehr Belastungen als Ressourcen. Mit betrieblichem Gesundheits- management können Ressourcen gestärkt werden.» Urs Roth Mitglied des Stiftungsrates von Gesundheitsförderung Schweiz und Vorsitzender der Direktion der Visana-Gruppe mit Sitz in Bern
Jahresrechnung 2016 – Bilanz 30 Jahresrechnung 2016 BILANZ Ertrag (CHF) Passiven (CHF) Anhang 31. 12. 2016 31. 12. 2015 Anhang 31. 12. 2016 31. 12. 2015 Flüssige Mittel 4 109 176 8 985 018 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.3 1 242 174 1 419 773 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 385 892 253 702 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 3.4 201 788 268 298 Übrige kurzfristige Forderungen 3.1 3 031 969 390 362 Passive Rechnungsabgrenzungen Aktive Rechnungsabgrenzungen 325 817 313 477 und kurzfristige Rückstellungen 3.5 1 536 184 1 930 236 Total Umlaufvermögen 7 852 854 9 942 558 Total kurzfristiges Fremdkapital 2 980 146 3 618 307 Sachanlagen 3.2 2 400 725 3 Stiftungskapital 230 000 230 000 Total Umlaufvermögen 2 400 725 3 Gewinnvortrag (+) / -verlust (–) 6 094 253 6 850 635 Jahresgewinn (+) / -verlust (–) 949 180 –756 382 TOTAL AKTIVEN 10 253 579 9 942 561 Total Eigenkapital 7 273 433 6 324 253 TOTAL PASSIVEN 10 253 579 9 942 561
Jahresrechnung 2016 – Erfolgsrechnung 31 ERFOLGSRECHNUNG Ertrag (CHF) Aufwand (CHF) Anhang 31. 12. 2016 31. 12. 2015 Anhang 31. 12. 2016 31. 12. 2015 Beiträge der Versicherten 18 745 889 18 286 862 Raumaufwand 990 006 737 868 Erträge Dritte 1 035 828 0 Unterhalt Mobiliar, Maschinen 2 955 11 654 Produkt- und Dienstleistungserträge 1 031 255 696 669 Sachversicherungen, Abgaben, Gebühren, Bewilligungen 7 038 13 059 Übrige Erträge 70 334 300 020 Energie- und Entsorgungsaufwand 13 267 21 479 TOTAL BETRIEBSERTRAG 20 883 305 19 283 551 Verwaltungsaufwand 337 607 497 604 Informatikaufwand 484 602 634 336 Übriger betrieblicher Aufwand 1 835 474 1 915 999 Aufwand (CHF) Anhang 31. 12. 2016 31. 12. 2015 Abschreibungen und Wertberichtigungen Sachanlagen 246 351 145 595 Konferenzen 141 981 0 Tagungen 181 641 0 TOTAL BETRIEBSAUFWAND 19 994 474 21 582 605 Ernährung und Bewegung 4 220 382 4 887 557 Innovation 449 255 758 851 BETRIEBSERGEBNIS 888 831 –2 299 054 Psychische Gesundheit, Stress 1 930 560 2 633 822 Psychische Gesundheit BGM-extern 354 592 334 756 Finanzertrag 248 4 033 Wirkungs- und Wissensmanagement 628 996 463 345 Finanzaufwand –18 620 –2 168 Gesundheitsförderung und Prävention stärken 187 076 749 454 Finanzaufwand und Finanzertrag –18 372 1 864 Via-Ausgaben 605 368 0 Kommunikation 970 202 1 733 883 Ausserordentlicher Ertrag 78 721 1 870 000 Direkter Aufwand Projekte und Programme 9 670 053 11 561 667 Ausserordentlicher Aufwand 0 –329 192 Ausserordentlicher Aufwand und Ertrag 78 721 1 540 808 Gehälter 3.6 6 183 589 6 027 815 Kinderzulagen 144 231 131 415 GEWINN (+) / VERLUST (–) 949 180 –756 382 Entschädigungen Organe und Kommissionen 3.7 43 477 78 166 Sozialversicherungsaufwand 3.8 1 225 271 1 273 962 Übriger Personalaufwand 646 028 447 985 Personalaufwand 8 242 596 7 959 344
Anhang Jahresrechnung 2016 32 Anhang zur Jahresrechnung 2016 1 Angaben zur Stiftung Name Gesundheitsförderung Schweiz Rechtsform Privatrechtliche Stiftung Sitz Avenue de la Gare 52, 1003 Lausanne Anzahl Vollstellen Gesundheitsförderung Schweiz beschäftigte per 31.12.2016 insgesamt 60 (Vorjahr 62) Personen bei 49,1 (Vorjahr 50) Vollzeit-äquivalenten. SR-Präsidentin Heidi Hanselmann SR-Vizepräsident Dominique Jordan SR-Mitglieder Andrea Arz de Falco, Reto Dahinden, Anne-Claude Demierre, Roberto Dotti, Reto Egloff, Gabriela Fontana-Ittensohn (ab April 2016), David Fäh, Doris Fischer-Taeschler, Guido Graf (bis Juni 2016), Stefan Kaufmann, Monika Maire-Hefti (ab Oktober 2016), Gabriel Nusbaumer, Carlos Beat Quinto (ab Oktober 2016), Christian Rathgeb (ab Oktober 2016), Heinz Roth (bis September 2016), Urs Roth, Ann-Karin Wicki (ab Dezember 2016) Revisionsstelle T+R AG, Sägeweg 11, 3073 Gümligen Rechtsgrundlage, Rechnungslegungsstandard Die Jahresrechnung 2016 wurde nach den Bestimmungen des Schweizerischen Rechnungslegungsrechts (32. Titel OR) erstellt.
Anhang Jahresrechnung 2016 33 2 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Abweichung Stetigkeit der Darstellung, Bewertung und Abweichung Verrechnungsverbot Angaben über die in der Jahresrechnung Mit der Einführung eines neuen ERP auf 1. Januar angewandten Grundsätze 2016 ergeben sich Abweichungen in der Stetigkeit Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den der Darstellung. Aus diesem Grund wurden im Vor- Vorschriften der Schweizer Gesetzgebung, insbeson- jahr kleinere Anpassungen vorgenommen. dere dem Artikel über die kaufmännische Buchfüh- rung und Rechnungslegung des Obligationenrechts (Art. 957 bis 962), erstellt. Die Rechnungslegung erfordert vom Stiftungsrat Schätzungen und Beurteilungen, welche die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbind- lichkeiten sowie Eventualverbindlichkeiten zum Zeit- punkt der Bilanzierung, aber auch Aufwendungen und Erträge der Berichtsperiode beeinflussen könn- ten. Der Stiftungsrat entscheidet dabei jeweils im eigenen Ermessen über die Ausnutzung der beste- henden gesetzlichen Bewertungs- und Bilanzie- rungsspielräume. Zum Wohle der Stiftung können dabei im Rahmen des Vorsichtsprinzips Abschrei- bungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen über das betriebswirtschaftlich benötigte Ausmass hinaus gebildet werden.
Anhang Jahresrechnung 2016 34 3 Angaben zu Bilanz- und Erfolgsrechnungspositionen 3.1 Übrige kurzfristige Forderungen in CHF 3.4 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten in CHF 31. 12. 2016 31. 12. 2015 31. 12. 2016 31. 12. 2015 Debitor MWSt 514 714 350 560 Projektverbindlichkeiten 0 184 197 LKB, Sicherstellung Gewährleistungsgarantie 2 500 000 0 Übrige Verbindlichkeiten 201 788 84 101 UBS, Mietkaution Lausanne 17 255 17 253 Total Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 201 788 268 298 Basler Kantonalbank, Mietkaution Bern 0 2 549 Anzahlungen 0 20 000 Total Übrige kurzfristige Forderungen 3 031 969 390 362 3.5 Passive Rechnungsabgrenzungen und kurzfristige Rückstellungen in CHF 31. 12. 2016 31. 12. 2015 Passive Projektabgrenzungen 1 274 506 1 607 018 3.2 Sachanlagen in CHF 31. 12. 2016 31. 12. 2015 Übrige passive Abgrenzungen 21 257 57 718 Mobile Sachanlagen 751 017 3 Ferien und Überzeitrückstellung 240 422 265 500 Immobile Sachanlagen 1 649 708 0 Total Passive Rechnungsabgrenzungen Total Sachanlagen 2 400 725 3 und kurzfristige Rückstellungen 1 536 184 1 930 236 3.3 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in CHF 3.6 Gehälter in CHF 31. 12. 2016 31. 12. 2015 31. 12. 2016 31. 12. 2015 Projektkreditoren 982 698 980 736 Löhne 6 337 002 6 053 189 Übrige Kreditoren 259 476 439 038 EO- und Versicherungs-Leistungen –128 335 –129 474 Total Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1 242 174 1 419 774 Veränderung Ferien und Überzeit –25 079 104 100 Total Gehälter 6 183 589 6 027 815
Anhang Jahresrechnung 2016 35 3.7 Organe und Experten in CHF Restbetrag der Verbindlichkeiten aus kaufvertragsähnlichen Leasinggeschäften und anderen 31. 12. 2016 31. 12. 2015 Leasingverpflichtungen, sofern diese nicht innert zwölf Monaten ab Bilanzstichtag auslaufen Organe – Entschädigungen 43 477 68 266 oder gekündigt werden können Experten – Entschädigungen 0 9 900 31. 12. 2016 31. 12. 2015 Total Organe und Experten 43 477 78 166 Fester Mietvertrag Räumlichkeiten bis 31.12.2025 (bestehende Option von 2 × 5 Jahren) 3 913 904 0 3.8 Sozialversicherungsaufwand in CHF 31. 12. 2016 31. 12. 2015 Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen AHV/IV/EO/ALV/FAK-Beitrag (FAK-Beitrag ab 2016) 487 826 375 553 31. 12. 2016 31. 12. 2015 FAK-Beitrag 0 87 204 Verbindlichkeiten Pensionskasse Profond 247 313 0 Pensionskasse 553 356 576 266 Unfallversicherung 68 293 67 963 Krankenversicherung 115 796 166 976 Total Sozialversicherungsaufwand 1 225 271 1 273 962 Projektverpflichtungen Für die Jahre 2017 bis 2020 ist Gesundheitsförderung Schweiz bereits Projektver- pflichtungen im Umfang von rund 15 Mio. CHF eingegangen. Rund 76 % betreffen die strategischen Schwerpunktbereiche «Ernährung und Bewegung» und «Psy- chische Gesundheit». Diese Verpflichtungen sind in der Bilanz nicht aufgeführt.
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