Strukturplan des Deutschen Basketball Bundes e. V. 2013 bis 2016

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DEUTSCHER BASKETBALL BUND E. V.
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                                      Strukturplan

                                                 des

            Deutschen Basketball Bundes e. V.

                                     2013 bis 2016

                                                                                               Seite 1 von 68
Inhaltsverzeichnis

1.   Organisations- und Führungsstruktur                              Seite 4 - 10
       Gesamtverband
       Leistungssport- und Personalstruktur 2013-2016
       Trainerkonzept

2.   Situationsanalyse                                                Seite 11 - 15

3.   Analyse des Olympiazyklus 2009 - 2012                            Seite 16 - 24
       Damen und Herren A-Kader

4.   Zielsetzung und Erfolgsbilanz                                    Seite 25 - 27
       Seniorenkader, Nachwuchskader
       Platzierungsbilanz Kader

5.   Maßnahmen zur Zielerreichung                                     Seite 28 – 36
       Ganzheitliche individuelle Förderung von Aufbauspielern
       Perspektivkader Olympia 2016
       Dezentrales Stützpunkttraining, Dezentrales Athletiktraining
       Video Coach / Video-Datenbank
       Kommunikation und Abstimmung mit NBBL-/JBBL-/LV-Termine
       Gemeinsame Lehrgangsmaßnahmen U16/U18/U20
       Albert Schweitzer Turnier 2014 und 2016
       Ziel und Konzept der sportpsychologischen Betreuung
       Kooperation IAT Leipzig
       Kooperation Beko BBL
       Zukünftige Vision der Trainerstruktur im DBB
       Zusammenfassung der Maßnahmen/Handlungsempfehlungen

6.   Nationales und internationales Wettkampfsystem                   Seite 37 - 49
       Nationalmannschaften, FIBA 3x3 & Nachwuchsligen
       Clubwettbewerbe national & international

                                                                            Seite 2 von 68
7.   Kaderstruktur und Kaderstärken                          Seite 50 - 52
     im Landes- und Spitzenverband
       DBB Sichtungs- und Nominierungskriterien

8.   DBB-Sichtungskonzept und internationale Zielmaßnahmen   Seite 52 - 57

9.   Trainingssystem                                         Seite 58 - 59
       Vereine
       DBB-LV-Schwerpunktsetzung
       Umsetzung LA-L-Rahmenkonzeption
       in den Olympischen Sportarten/Disziplinen

10. Betreuungssysteme                                        Seite 60 - 63
       Bundesstützpunkte Nachwuchs
       Teilzeitinternate / Akademien /
       DBB-Nachwuchsstützpunkte

11. Betreuung durch Olympiastützpunkte                       Seite 63 - 65

12. Förderung von Spitzensportlern/-Sportlerinnen            Seite 65 - 66
     durch die Bundeswehr

13. Stiftung Deutsche Sporthilfe                             Seite 66

14. Anti-Doping                                              Seite 66 - 67

15. Mitwirkung in internationalen Verbänden                  Seite 67

16. Ausrichtung internationaler Wettbewerbe                  Seite 67 - 68

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1.   Organisations- und Führungsstruktur

     Gesamtverband

     Präsidium

     Das Präsidium des DBB setzt sich zusammen aus dem Präsidenten als
     Vorsitzenden, fünf Vizepräsidenten sowie dem Ehrenpräsident. Die
     Vizepräsidenten leiten folgende Ressorts:

     I        Leistungssport
     II       Jugendfragen/Schulsport, Breiten- und Freizeitsport
     III      Finanzen / Steuern / Versicherungen / Verwaltungsorganisation
     IV       Bildung und Sportentwicklung
     V        Sportorganisation, Spielbetrieb und Schiedsrichterwesen

     Ausschüsse, Kommissionen und Beiräte

     Das Präsidium wird unterstützt           durch   folgende   ständige     Ausschüsse,
     Kommissionen und Beiräte:

          Beirat Nachwuchsleistungssport
          die Sportkommission
          die Frauenkommission
          der Jugendausschuss
          die Schulsportkommission
          die Lehr- und Trainerkommission
          die Schiedsrichterkommission
          die Anti-Dopingkommission
          die Finanzkommission
          der Rechtsausschuss
          die Kommission für Archiv und Dokumentation
          die Antragskommission
          die IT-Kommission
          der Lenkungsausschuss BBL
          der Lenkungsausschuss 2.BBH
          der Lenkungsausschuss DBBL

     Verwaltung

     Die Verwaltung des DBB erfolgt im Rahmen der Geschäfts-                            und
     Verwaltungsordnung durch die Bundesgeschäftsstelle unter Leitung                   des
     Generalsekretärs.

     Die Bundesgeschäftsstelle ist untergliedert in drei Geschäftsbereiche, die von
     Geschäftsbereichsleitern geführt werden, sowie eine Stabsstelle:

          Geschäftsbereich Verwaltung/Finanzen/Personal
          Geschäftsbereich Leistungssport
          Geschäftsbereich Sportförderung/Jugend/Breiten- & Freizeitsport
          Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
                                                                                Seite 4 von 68
Aufgaben und personelle Besetzung der ehrenamtlichen Gremien des DBB

Präsidium

Die Aufgaben des Leistungssports sind im Präsidium wie folgt verankert:

 Unter der Leitung des Vizepräsidenten für Leistungssport ist das Ressort I
  zuständig für den gesamten Leistungssport und das Lehr- und Bildungswesen.
  Der Leistungssport umfasst die Förderung aller Leistungskader.

 Unter der Leitung des Vizepräsidenten für Jugendfragen/Schulsport ist das
  Ressort II zuständig für die gesamte Jugendarbeit, die Umsetzung der
  Leistungssportkonzeption im Jugendbereich und für den Schulsport.

Ausschüsse, Kommissionen und Beiräte

Die Aufgaben ergeben sich aus den betreffenden Ordnungen (Geschäfts- und
Verwaltungsordnung,    Spielordnung, Jugendordnung,   Jugendspielordnung,
Schiedsrichterordnung, Lehr- und Trainerordnung, Ehrenordnung und der
Rechtsordnung).

Dem Beirat Nachwuchsleistungssport gehören an:
Die Vizepräsidenten I und II, der Sportdirektor des DBB, ein
Landesverbandspräsident/-vorsitzender mit LAL-Sitz, ein Vertreter des
Jugendausschusses, ein Beisitzer, ein Vertreter des DOSB-BL sowie die
Jugendbundestrainer weiblich und männlich.

Mit der Verlängerung des Grundlagenvertrages zwischen dem DBB und den
Bundesligen werden die Lenkungsausschüsse BBL, 2.BBH & DBBL eingeführt.
Diese Ausschüsse arbeiten gemeinsam an einer nationalen Strategie zur
Förderung der Sportart Basketball in Deutschland. Ihnen gehören an: jeweils drei
vom DBB berufene Mitglieder und drei von der jeweiligen Bundesliga berufenen
Mitgliedern

Aufgaben und Zielsetzungen der Lenkungsausschüsse:
Der DBB und die jeweilige Liga bilden ein gemeinsames Gremium, in dem die
Ziele zur Förderung des deutschen Herren- und Damen-Basketballs
einvernehmlich festgelegt werden. In diesem Gremium werden die Planung,
Bearbeitung und Lösung von Schnittstellenfragen, wie zum Beispiel die operative
Regulierung der Abstellung von Nationalspielern, die optimale Förderung des
Nachwuchses in seinen Vereinen, die bestmögliche Abstimmung der
Terminkalender usw., abgestimmt.

2012 wurde die „Nachwuchsexpertengruppe DBB-Beko BBL“ eingerichtet (siehe
Seite 35).

Jugendausschuss

Der Jugendausschuss setzt sich zusammen aus:
a) dem Vizepräsidenten für Jugendfragen und Schulsport als Vorsitzenden
b) dem Beisitzer für Sichtungs- und leistungssportfördernde Maßnahmen,
                                                                          Seite 5 von 68
c) dem Beisitzer für den Spielbetrieb,
d) dem Vorsitzenden der Kommission für das Miniwesen (Minireferent)
e) dem Vorsitzenden der Kommission für den Schulsport
f) dem Referenten für Mädchenbasketball
g) einem weiteren Mitglied

Lehr- und Trainerkommission

Die Lehr- und Trainerkommissionsetzt sich zusammen aus:

a)    dem Vizepräsidenten Bildung und Sportentwicklung als Vorsitzenden
b)    drei vom DBB berufenen Mitgliedern
c)    einem gewählten Vertreter der Landeslehrwarte
d)    einem gewählten Vertreter der Beko BBL

Der Leistungssport wird hauptamtlich in der DBB-Geschäftsstelle durch folgende
Personen vertreten:

Geschäftsbereich Leistungssport

-    Sportdirektor (Abteilungsleiter Leistungssport)
-    Referent/in Leistungssport
-    Referent/in Leistungssport
-    Sekretariat Leistungssport (Sekretärin / Sachbearbeiterin)

Geschäftsbereich Sportförderung/Jugend

-    Jugendsekretär
-    Referent/in Jugendleistungssport
-    Referent/in Jugend-/Schulsport
-    Referent/in Breiten- und Freizeitsport

                                                                          Seite 6 von 68
Beteiligungen des DBB:

Unternehmen                                Stamm-      Anteile des         Anteile der weiteren
                                           kapital     DBB                 Gesellschafter
                                           Euro        %      Euro         %         Euro

Basketball Werbe Agentur                   50.000,00   100,00 50.000,00
GmbH (BWA)

Basketball Bundesliga GmbH                 50.000,00   26,00   13.000,00
(BBL GmbH)

Arbeitsgemeinschaft der 1. BL Herren                                       74,00    37.000,00

Bundesakademie des                         25.000,00   100,00 25.000,00
Deutschen Basketball Bundes
GmbH

Damen Basketball-Bundesliga GmbH           25.000,00   23,00   5.750,00
(DBBL GmbH)

Arbeitsgemeinschaft der 1. DBBL                                            50,00    12.750,00

Arbeitsgemeinschaft der 2. DBBL                                            27,00    6.500,00

Nachwuchs Basketball Bundesliga            25.000,00   60,00   15.000,00
(NBBL gGmbH)

Arbeitsgemeinschaft 2. Bundesliga Herren                                   20,00    5.000,00

Basketball Bundesliga GmbH                                                 20,00    5.000,00

Basketball Event GmbH                      25.000,00   100,00 25.000,00

2. Basketball-Bundesliga,                  25.000,00   48,00   12.000,00
die Junge Liga GmbH (DJL)

Arbeitsgemeinschaft 2. Bundesliga Herren                                   52,00    13.000,00

                                                                                     Seite 7 von 68
Gegenstände der Unternehmen der 100%igen Töchter des DBB:

Basketball Event GmbH:

Gegenstand ist die Bewerbung um sowie Durchführung von Basketball-
veranstaltungen aller Art.

Bundesakademie des Deutschen Basketball Bundes GmbH (BAK):

Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb der Bundesakademie des
Deutschen Basketball Bundes. Zu ihren wesentlichen Aufgaben gehören die
Betreuung, Beratung, Planung und Realisierung von Aus-, Fort- und
Weiterbildungsmaßnahmen und das Marketing zu diesen Maßnahmen. Die
Gesellschaft ist berechtigt, alle Geschäfte zu tätigen, die geeignet sind, den
Gesellschaftszweck zu fördern. Sie kann die Geschäftsführung und Vertretung
anderer Unternehmen übernehmen, sich mittelbar oder unmittelbar an anderen
Unternehmen beteiligen, sie gründen oder erwerben und Zweigniederlassungen im
In- und Ausland errichten.

BWA Basketball Werbe Agentur GmbH:

Gegenstand ist die Übernahme und Durchführung von Werbegeschäften und
Werbemaßnahmen jeglicher Art für Sportvereine, Sportorganisationen und andere
Auftraggeber, ferner der Vertrieb von Sportsouvenirs und spezieller
Ausstattungsgegenstände auf dem Gebiet des Basketballsports. Gegenstand ist
auch die Übernahme organisatorischer Dienstleistungen bei Sportveranstaltungen.
Die Gesellschaft kann andere Unternehmen gleicher Art gründen, erwerben oder
sich an ihnen beteiligen.

NBBL gGmbH, Gesellschaft zur Förderung des deutschen Nachwuchsbasketballs:

Gegenstand des Unternehmens ist die gemeinnützige Förderung des deutschen
Nachwuchsbasketballs durch gemeinsame Projekte der Gesellschafter.

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Leistungssport-Personalstruktur 2013 – 2016 (aktuelle Struktur 30.10.2012)

                                         Sportdirektor
                                        Radegast, Peter

                                   Leistungssportreferent
                                      Buschke, Jochen

                                   Leistungssportreferent
                                      Schaefer, Thomas

                                 Sekretariat Leistungssport
                                     Schimmel, Annette
        Herren                                                                            Damen

   Disziplintrainer                                                             Disziplintrainer
A-Nationalmannschaft                                                         A-Nationalmannschaft
      N.N. (BT)                                                                    N.N. (BT)
      Co-Trainer                                                                   Co-Trainer
      N.N. (BT)                                                                   N.N. (HON)
     N.N. (HON)

 Nachwuchstrainer A2
      B-Kader
   Menz, Frank (BT)
     Co-Trainer
     N.N. (HON)

  Nachwuchstrainer                                                             Nachwuchstrainer
    B-Kader U 20                                                                 B-Kader U 20
   Menz, Frank (BT)                                                           Janson, Harald (HON)
     Co-Trainer                                                                    Co-Trainer
 Bauer, Robert (HON)                                                           Czach, Heiko (HON)

  Nachwuchstrainer                                                            Nachwuchstrainer
     C-Kader U 18                                                                C-Kader U 18
    Blümel, Kay (BT)                                                              N.N. (HON)
       Co-Trainer                                                                  Co-Trainer
Drijencic, Mladen (HON)                                                    Fowler-Michel, Janet (HON)

   Nachwuchstrainer                                                            Nachwuchstrainer
     D/C-Kader U 16                                                              D/C-Kader U 16
  Stein, Harald (HON)                                                         Maerz, Alexandra (BT)
       Co-Trainer                                                                  Co-Trainerin
Willoughby, Marvin(HON)                                                       Mienack, Stefan (HON)

                                        Athletiktrainer
                                     Czach, Heiko (HON)
                                    Lindner, Marcus (HON)
                                   Noack, Axel (OSP, HON)
                                     Zapf, Volkmar (HON)

                 Legende: BT = hauptamtlicher Bundestrainer, HON = Bundeshonorartrainer

                                                                                                      Seite 9 von 68
Trainerkonzept

Durch die Vorgaben des Weltverbandes FIBA ist der Deutsche Basketball Bund
verpflichtet, an den Wettbewerben der Nationalmannschaften vom A-Kader bis
zu den Kadetten (U16) im weiblichen und männlichen Bereich teilzunehmen.

Dies hat zur Konsequenz, dass folgende Kader zu den Wettbewerben EM/WM
(Olympische Spiele) und den damit verbundenen Qualifikationen zu melden
sind:

männlich                             weiblich
------------------                   ----------------

A-Kader Herren                       A-Kader Damen
U20-Kader Herren                     U20-Kader Damen
U18 -Kader Herren                    U18-Kader Damen
U16-Kader Herren                     U16-Kader Damen

Durch Jahrgangsvorgaben des Weltverbandes ergibt sich die Sondersituation,
dass jährlich Europameisterschaften im Nachwuchsbereich gespielt werden.

Der Zugriff auf die Athletinnen und Athleten des A-Kaders Damen, des A-
Kaders Herren und des U20-Kaders Herren / Damen ist aufgrund des
Bundesliga-Spielbetriebes und der europäischen Wettbewerbe nicht ganzjährig
und nur nach Abstimmung mit den jeweiligen Ligen möglich.

Aufgrund vorgenannter Ausgangslage ergibt sich neben den konzeptionellen
inhaltlichen Aufgaben für den Deutschen Basketball Bund folgendes mit dem
DOSB-BL und dem Bundesministerium des Innern abgestimmte Trainerkon-
zept:

A-Kader Herren          hauptamtlicher Bundestrainer
A2-Kader Herren         hauptamtlicher Bundestrainer (in Doppelfunktion)
U20-Kader Herren        hauptamtlicher Bundestrainer (in Doppelfunktion)
U18-Kader männlich      hauptamtlicher Bundestrainer
U16-Kader männlich      Honorartrainer

A-Kader Damen           hauptamtlicher Bundestrainer
U20-Kader Damen         Honorartrainer
U18-Kader weiblich      Honorartrainer
U16-Kader weiblich      hauptamtliche Bundestrainerin

Durch die frühere Sichtung beim Bundesjugendlager hat der DBB zwei U15-
Kader (m/w) mit einer Endmaßnahme, dem North Sea Development Basketball
Cup (z. Z. gemeinsam mit Dänemark, Niederlande und Schweden), benannt.
Die weiteren Lehrgangsmaßnahmen werden als Camps organisiert.

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2.   Situationsanalyse
     Basketball ist neben Fußball die populärste Sportart weltweit.

     Nach einer Studie des Weltverbandes FIBA spielen 11 Prozent der Sport
     treibenden Bevölkerung der Erde Basketball. In den USA, Asien und Australien ist
     Basketball die Sportart Nummer 1. In zahlreichen europäischen Ländern, wie z. B.
     Russland, Litauen, Griechenland, Israel etc. gilt dies ebenfalls. Weltweit entwickelt
     sich Basketball weiterhin sehr dynamisch und hat sich neben der Sportart Fußball
     in Verbreitung und Bedeutung etabliert.

     Die Auswertung der IOC Olympic Programme Commission vom 24. Mai 2005
     weist in ihrem Report zur 117. IOC Session in Singapur Basketball bei weltweiter
     Betrachtung als eine der drei populärsten olympischen Sportarten aus. Im Jahr
     2007 hat die Zahl der aktiven und registrierten Basketballer die beeindruckende
     Marke von über 450 Millionen Menschen überschritten.

     Der Weltverband FIBA hat 212 nationale Mitgliedsverbände, die sich an den
     kontinentalen Qualifikationswettbewerben für Weltmeisterschaften und Olympische
     Spiele beteiligen. Allein in Europa beteiligen sich 48 Nationen an den
     Qualifikationswettbewerben zu den Europameisterschaften. Die Teilnahme an
     einer Europameisterschaft zählt gleichzeitig als Qualifikationswettbewerb zur
     Teilnahme an einer Weltmeisterschaft (zusätzliche Teilnahmemöglichkeit durch
     Wildcards) sowie den Olympischen Spielen.

     Unter den beteiligen Verbänden gehört Deutschland mit knapp 136.000
     lizenzierten Spielern (weiblich 33.000, männlich 103.000) im weltweiten Vergleich
     zu den kleineren Verbänden (z. B. Australien 1.058.000 Lizenzen, Japan 597.000,
     Frankreich 409.000, Griechenland 342.000, etc.).

     Bezogen auf die Leistungsdichte ist Europa neben Nord- und Südamerika der
     stärkste Kontinent. Dies spiegelt sich in den Resultaten der europäischen
     Teilnehmer an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen wieder:

     Olympia 2012:       Startplätze Herren 12, Europa 5
                         (Platzierung 2., 3., 6., 8., 9.)
                         Startplätze Damen 12, Europa 6
                         (Platzierung 2., 4., 5., 7., 10., 11.)
     Olympia 2008:       Startplätze Herren 12, Europa 6
                         (Platzierung 2., 4., 5., 6., 9., 10.)
                         Startplätze Damen 12, Europa 5
                         (Platzierung 3., 5., 6., 7., 9.)
     Olympia 2004:       Startplätze Herren 12, Europa 5
                         (Platzierung 2., 4., 5., 7., 11.)
                         Startplätze Damen 12, Europa 4
                         (Platzierung 3., 5., 7., 8.)
                                                                               Seite 11 von 68
Olympia 2000:      Startplätze Herren 12, Europa 6
                   (Platzierung 2., 3., 5., 6., 8., 9.)
                   Startplätze Damen 12, Europa 4
                   (Platzierung 5., 6., 7., 8.)
Olympia 1996:      Startplätze Herren 12, Europa 4
                   (Platzierung 2., 3., 5., 7.)
                   Startplätze Damen 12, Europa 3
                   (Platzierung 4., 5., 8.)
WM 2010:           Startplätze Herren 24, Europa 9, (4 Wildcards)
                   (Platzierung 2., 3., 4., 6., 7., 8., 11., 13., 14., 17.)
                   Startplätze Damen 16, Europa 5
                   (Platzierung 2., 3., 4., 6., 7., 11.)
WM 2006:           Startplätze Herren 16, Europa 9
                   (Platzierung 1., 2., 5., 6., 7., 8., 9.)
                   Startplätze Damen 16, Europa 5
                   (Platzierung 2., 5., 6., 7., 8.)
WM 2002:           Startplätze Herren 16, Europa 5
                   (Platzierung 1., 3., 5., 9., 10.)
                   Startplätze Damen 16, Europa 5
                   (Platzierung 2., 5., 8., 11., 12.)
WM 1998:           Startplätze Herren 16, Europa 6
                   (Platzierung 1., 2., 4., 5., 6., 7.)
                   Startplätze Damen 16, Europa 6
                   (Platzierung 2., 5., 6., 8., 10., 11.)

Die Qualifikation und Teilnahme an der Europameisterschaft ist auf Grund ihrer
Bedeutung für die Wettbewerbe Weltmeisterschaft und Olympische Spiele von
existenzieller Bedeutung für den Spitzenverband.

Vorrangige Ziele für die A-Nationalmannschaften Damen und Herren sind daher
grundsätzlich die Qualifikation für die Europameisterschaften, um somit die
Chance zu sichern, sich für die Weltmeisterschaft und Olympischen Spiele zu
qualifizieren.

Von den ca. 40 an den Qualifikationswettbewerben teilnehmenden Nationen
haben 25 bis 30 Nationen realistische Chancen sich für die Endrunde (in 2011
erstmalig männlich 24/weiblich 16 Nationen) zu qualifizieren. Unter den EM-
Teilnehmern sind weiblich 4 bis 7 Nationen, im männlichen Bereich 8 bis 12
Nationen als gleichwertig anzusehen.

Politisch werden die Entscheidungen der FIBA Europe auch von den europäischen
Ligen stark beeinflusst. So wurden die Fenster für die Wettbewerbe der
Nationalmannschaften durch die Einflussnahme der Clubs auf die Sommermonate
reduziert. Die hauptsächliche Wettkampfzeit der einzelnen Kader beträgt maximal
                                                                              Seite 12 von 68
zwei Monate. An zehn Monaten im Jahr findet das Thema „Nationalmannschaft
Basketball“ nicht statt. Dies hat zu umfangreichen Nachteilen in der Vermarktungs-
und Fernsehsituation und somit zu erheblichen finanziellen Einbußen geführt, die
durch den Verband nur schwer zu kompensieren sind, zumal der Aufwand für die
Umsetzung der einzelnen Programme (Versicherung der Kader, Unterkunft und
Verpflegung etc.) dadurch nicht geringer geworden ist. Ab 2017 wird es aller
Voraussicht nach einen neuen weltweiten Wettkampfkalender geben. Dabei wird
es neben dem Sommer wieder sogenannte „Nationalmannschaftsfenster“ im
November und Januar/Februar sowie eine Aufwertung der Weltmeisterschaften
(Qualifikationswettkampf für Olympia) und wahrscheinlich nur noch eine
Europameisterschaft pro olympischen Zyklus geben. Die Entscheidung darüber
fällt im Frühjahr 2013.

Die Aufhebung von Ausländerbeschränkungen in den nationalen und
internationalen Clubwettbewerben in der Vergangenheit hat sich insgesamt
negativ auf die Einsatzzeiten deutscher Spieler und insbesondere deutscher
Nachwuchsspieler ausgewirkt. Die Clubs verpflichteten verstärkt ausländische
Sportler. In der Saison 2008/2009 betrug der Einsatzanteil deutscher Spieler in der
1. Bundesliga (Beko BBL) 16,25%, in der 2. Bundesliga (Pro A) 39,8% und (Pro B)
64,7% Durch die stufenförmige Erhöhung der Mindestanzahl an deutschen
Spielern in der BBL auf dem Spielberichtsbogen (2011/2012: 7/5-Regelung,
2012/2013: 6/6-Regelung) wird sich die Spielzeit ab dieser Saison erheblich
erhöhen. Diese Regelung reicht aber in den Augen des DBB noch nicht aus:

Einsatzzeiten Saison 2010/2011
ProB
Anteil deutscher Spieler (an allen eingesetzten Spielern):        78,7%
Anteil deutscher Spielminuten (an allen Spielminuten):            69,7%
ProA
Anteil deutscher Spieler (an allen eingesetzten Spielern):        59,8%
Anteil deutscher Spielminuten (an allen Spielminuten):            47,7%
Beko BBL
Einsatzanteil deutscher Spieler in der 1. Bundesliga (BBL)        23,48%

Einsatzzeiten Saison 2011/2012
Beko BBL
Einsatzanteil deutscher Spieler in der 1. Bundesliga (BBL)        25,21%
(Für die 2. Bundeliga liegen keine aktuellen Zahlen vor)

Der DBB strebt ähnlich wie in anderen Ländern eine Positivquote für deutsche
Spieler an. Nur so kann gewährleistet werden, dass deutsche Spieler einen
größeren Anteil an Einsatzzeiten erhalten und in wichtigen Phasen des Spiels auf
dem Feld stehen und so zu Entscheidungsträgern reifen.

Etwas freundlicher und besser stellt sich die Situation im weiblichen Bereich dar.
Alle Nationalspielerinnen besetzen Stammplätze mit ausreichender Spielzeit in der
1. Bundesliga (DBBL). Sehr positiv wirkt sich dabei auch die „Deutschen-
                                                                        Seite 13 von 68
Regelung“ aus. Seit der Saison 2010/2011 ist es eine Regel, dass mindestens
zwei deutsche Spielerinnen auf dem Spielfeld eingesetzt werden. Dies hat
erfreulicherweise dazu geführt, dass auch schon die jüngeren Jahrgänge vermehrt
Spielzeit bekommen. Es muss allerdings angemerkt werden, dass sich die DBBL
deutlich unterhalb des Leistungsniveaus anderer europäischer Ligen (z. B.
Spanien, Frankreich, Italien, ...) befindet. Daher fehlt den deutschen Spielerinnen
insbesondere die Wettkampfpraxis auf internationaler Ebene. Aktuell spielt in der
Saison 2011/2012 nur eine Mannschaft im Eurocup international.

Im Vergleich auf Welt- und europäischer Ebene weisen die führenden Nationen
sowohl im weiblichen als auch im männlichen Bereich eine höhere Zahl von
Talenten auf, die die Anforderungen einer Spitzenspielerin bzw. -spielers erfüllen.
Insbesondere die Zahl der Spitzentalente ist bei den führenden Nationen deutlich
größer(siehe Mitgliederzahlen S. 11). Ergebnisse mit Platzierungen 1. bis 4. bei
Europameisterschaften lassen sich von daher nur schwer erzielen.

Durch gezielte Förderung und Steuerung der deutschen Spitzentalente gelingt es
dem DBB jedoch immer häufiger, diese mit zunehmendem Alter an das
internationale Topniveau heranzuführen. Insbesondere können athletische Defizite
im Vergleich zu den südeuropäischen Ländern in der Entwicklung vom U16- bis
U20-Bereich aufgearbeitet werden. Im weiblichen Bereich gelingt dies durch das
oben angesprochene Leistungsniveau in der DBBL nur bedingt.

Neben der internationalen Wettkampfpraxis in der A-Gruppe (Topsegment) liegt
das Hauptaugenmerk auf der gezielten Steuerung (duale Karriereplanung, siehe
weibliche und männliche Leistungsstützpunkte) und auf der Förderung im
langfristigen Leistungsaufbau der Athleten/innen.

Die Herren-Nationalmannschaft ist international als Weltklasseteam zu be-
zeichnen. Als Bronzemedaillen-Gewinner der Weltmeisterschaft 2002, Sil-
bermedaillen-Gewinner der Europameisterschaft 2005 und Olympiateilnehmer
2008 gehörte das deutsche Team zur Europäischen und Weltspitze. Gleichzeitig
steht allerdings fest, dass Weltklassespieler wie Dirk Nowitzki und Chris Kaman
dem Team nach 2012 nur noch bedingt oder nicht mehr zur Verfügung stehen
werden. Die Ergebnisse der letzten internationalen Wettkämpfe zeigen aber, dass
die Mannschaft nach dem großen altersbedingten Umbruch wieder auf einem sehr
guten Weg ist (siehe Ergebnis EM-Qualifikation). Bei der EM 2015 befinden sich
zahlreiche Spieler im besten Leistungsalter. Die Lehrgangsmaßnahmen bzw. das
gesamte Programm der A2-Nationalmannschaft haben im letzten Zyklus dazu
beigetragen. Mit Tim Ohlbrecht, Lucca Staiger, Elias Harris, Robin Benzing, Philipp
Schwethelm und Tibor Pleiß haben schon hoffnungsvolle Talente nach nur einem
Jahr in der A2 den Sprung in den A-Kader geschafft und den Generationswechsel
erfolgreich eingeleitet. Für die sehr starken U20-Jahrgänge 91 und 92 (5. Platz bei
der U20 EM in 2011 und 2012) wird das A2-Programm im kommenden Zyklus ein
wichtiger Baustein auf dem Weg in den EM-Kader 2015 (Qualifikation Olympia
2016) sein.

Bei der Damen-Nationalmannschaft ist der Generationswechsel fast vollendet.
Deutschland stellt eine der jüngsten Nationalmannschaften im internationalen
Vergleich. Diese Mannschaft verfügt über geringere Wettkampfpraxis auf
                                                                        Seite 14 von 68
internationalem Niveau und ist noch nicht in der Lage, mit den europäischen Spit-
zenteams zu konkurrieren. Vorrangiges Ziel dieser jungen Mannschaft ist die
Qualifikation zur Endrunde der Europameisterschaft 2013 und vor allem 2015, um
sich so die Chance auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 zu
wahren, die aktuell aber nicht realistisch erscheint.

                                                                      Seite 15 von 68
3.   Analyse des Olympiazyklus 2009 - 2012

     Damen A-Kader

     Zielerreichung
     Das Zwischenziel wurde mit der Qualifikation für die Europameisterschaft 2011
     erreicht. Der Wunsch, sich für die Olympischen Spiele 2012 zu qualifizieren,
     erfüllte sich jedoch nicht.
     An der Universiade 2011 nahm kein deutsches Damenteam teil.

     Ursachen
     1. Europameisterschaft 2010
     In 2010 wurde die direkte Qualifikation verpasst. Dies war bedauerlich, da die
     besten deutschen Spielerinnen dem Team angehörten. Einige Leistungsträger,
     insbesondere Romy Bär, konnten nicht so weit in das Team integriert werden,
     dass sie ihre Bestleistung hätten abrufen können. Anne Breitreiner und Linda
     Fröhlich waren nach Verletzungen in keinem guten körperlichen Zustand.

     2. Additional Qualifying Round 2011
     In 2011 stand mit Linda Fröhlich die prägende Athletin der Vorjahre nicht mehr zur
     Verfügung, zudem fehlte Maggie Skuballa berufsbedingt. In die Führungsrolle
     sollte Romy Bär schlüpfen, was diese bravourös erfüllte.
     Das Spielsystem wurde auf eine konsequente 4out-Aufstellung und mit klarer
     Konzentration auf schnelles, 1-gegen-1 basiertes Spiel umgestellt. Die gute
     Athletik und die einheitlich hohe Leistungsfähigkeit der Spielerinnen sicherten die
     Qualifikation zur Europameisterschaft in der zusätzlichen Qualifikationsrunde. Dies
     ist bemerkenswert, da sich nur der Sieger des von zehn Nationen bestrittenen
     Turniers qualifizierte und die klaren Favoriten Italien, Serbien und Ungarn
     ausgeschaltet werden konnten.
     Besonders erfreulich war dabei die Variabilität des jungen Teams um den Fixpunkt
     Bär sowie der Auftritt der beim Turnier erst 21-jährigen Svenja Greunke, die ihre
     Allroundfähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis stellte und mehrfach zur
     Matchwinnerin avancierte.
     Das deutsche Team bezwang im Rahmen des AQT 2011 Belgien, Italien, Serbien
     und zweimal Ungarn (bei einer Niederlage gegen Rumänien).

     3. Europameisterschaft 2011
     Bei der Europameisterschaft scheiterte das deutsche Team in der Vorrunde mit
     drei Niederlagen gegen Polen, Montenegro und Spanien.
     Nach der Belastung der Qualifikation mit sechs Spielen binnen zwei Wochen und
     der unmittelbaren Weiterreise nach dem Finale in Ungarn zur Europameisterschaft
                                                                             Seite 16 von 68
in Polen, war das Team physisch und mental nicht in der Lage, erneut
Bestleistungen abzurufen. Es fehlte jeweils im Schlussviertel die nötige Frische,
um in die Zwischenrunde einzuziehen. Hinzu kam die Verletzung der startenden
Centerin Lisa Koop aus dem Vorbereitungsturnier. Als sich im entscheidenden
Spiel gegen Polen schließlich Romy Bär verletzte, schwanden die Chancen auf die
Zwischenrunde endgültig.

Entwicklung
Die Mannschaft hat im Rahmen des Sommers eine sehr gute Entwicklung
genommen. Die Umstellung auf schnelles Spiel und Mut zu 1-gegen-1-Situationen
wurde schnell angenommen. Konkurrenzfähige Spielerinnen auf den Aufbau- und
Flügelpositionen sind ausreichend vorhanden. Die in den letzten Jahren
durchgeführte konsequente athletische und konditionelle Steuerung durch Athletik-
und Bundestrainer zeigte Wirkung: Das athletische Niveau der Mannschaft ist
nahe der Spitze in Europa.
Romy Bär wird sich, soweit sie unverletzt und in guten Trainings- und
Spielprogrammen bleibt, weiter entwickeln. Schon jetzt ist sie zur erweiterten
europäischen Spitze zu zählen und wird auf Jahre die Führungsspielerin des
deutschen Teams sein.
Große Hoffnung machen nachfolgende Talente um Svenja Greunke, so dass auf
der Flügel- und Aufbauposition positive Aussichten bestehen.
Große Probleme bestehen auf der Centerposition. Nachdem Katharina Kühn ihre
Karriere beendet hat, sind neben Lisa Koop derzeit keine nachkommenden
Centerinnen auf der Position 5 in Sicht. Wie diese Schwäche kompensiert werden
kann, ist das entscheidende Kriterium für den Erfolg oder Misserfolg des A-Kaders
in den nächsten Jahren. Es muss ein Hauptziel aller Sichtungen werden, groß
gewachsene Kinder und Jugendliche zu fördern.
Daneben bleibt ein zentrales Thema die Schaffung dualer Strukturen. Fast der
gesamte Kader studiert oder arbeitet, da die finanzielle Ausstattung der deutschen
Vereine kaum Profistrukturen für deutsche Spielerinnen gewährleistet. Hier hat die
Liga reagiert und eine Deutschenquote eingeführt (es müssen mindestens stets
zwei deutsche Spielerinnen auf dem Spielfeld zum Einsatz kommen), was
entscheidenden Anteil am diesjährigen Erfolg des A-Kaders hatte. Es muss aber
von Seiten der Bundesligen, der Vereine und des DBB weiter an der
Professionalisierung gearbeitet werden, wobei es möglich gemacht werden muss,
neben Beruf oder Studium professionell Sport zu betreiben. Der Hauptunterschied
zwischen den Top-Nationen Europas und Deutschland besteht darin, dass Profis
(die sich ideal vorbereiten können und ordentlich bis sehr gut vergütet werden)
gegen Amateure auflaufen.
Auffallend ist, dass der A-Kader fast ausschließlich aus Studentinnen oder
Akademikerinnen besteht. Es muss ein weiteres Hauptziel der Sichtung und
Sportlerinnenwerbung des Verbands und der Vereine sein, diesen Zustand
aufzubrechen. Das Potenzial insbesondere von Realschülerinnen, aber auch von
Hauptschülerinnen (oder dem jeweiligen Äquivalent in den Bundesländern) liegt im
Basketball vollkommen brach. Neben dem verlorenen sportlichen Potenzial wären
gerade in diesen Schularten Kinder und Jugendliche zu finden, für die eine
Karriere im Profisport auch im Vergleich mit den sonstigen möglichen Karrieren
                                                                       Seite 17 von 68
erstrebenswert wäre. Es müssen höchste Anstrengungen unternommen werden,
um den weiblichen Basketball an Haupt- und Realschulen zu etablieren und die
Gewinnung von Talenten für die Vereine zu fördern.
An den eingerichteten Leistungsstützpunkten sollten parallel Kontakte zur
Wirtschaft geknüpft werden, um Ausbildungsplätze bei Arbeitgebern mit Affinität
zum Leistungssport ermöglichen zu können.

Für die Weiterentwicklung der Situation des           A-Kaders    sind     folgende
Sofortmaßnahmen notwendig und wünschenswert:
   Die Maßnahmen müssen es den Athletinnen ermöglichen, ihre dualen
    Lebensziele       zu      verfolgen.  Somit     muss     der    Umfang     der
    Vorbereitungsmaßnahmen so hoch wie notwendig, aber (genauso wichtig!) so
    gering wie möglich gestaltet werden. Insbesondere sind Reisetage zu
    minimieren (längere Lehrgänge, dafür aber weniger Maßnahmen). Daneben
    muss mit jeder Athletin ein Plan hinsichtlich der Vereinbarkeit von Beruf und
    Sport erarbeitet werden. Es muss der Grundsatz gelten, dass nur Athleten
    berufen werden, die sich hundertprozentig mit der Nationalmannschaft
    identifizieren („wer nicht will, soll wegbleiben; der Bundestrainer ist kein
    Bittsteller“, so praktiziert gegenüber Linda Fröhlich und Stina Barnert). Wenn
    die Athletinnen sich aber zur Teilnahme bereit erklären, muss der DBB gerade
    hinsichtlich der dualen Lebensplanung für optimale Bedingungen sorgen und
    den Athletinnen hohe Wertschätzung entgegenbringen.
   Es muss eine erneute Diskussion mit der FIBA Europe angestoßen werden,
    die Sommermaßnahmen wieder in den Zeitraum August/September zu
    verlegen, um den Absagen von Athletinnen, die studieren, entgegenzutreten
    bzw. diese dadurch zu verhindern.
   Die Erfolge im Sommer 2011 waren nur möglich, da mit der Mannschaft in
    allen Vorbereitungsspielen ein intensives Videostudium durch den Videocoach
    betrieben werden konnte. Die Maßnahmen sollen möglichst wenige
    Lehrgangstage (s.o.) umfassen; es ist es unbedingt notwendig, in einem
    kurzen Programm mit größtmöglicher Intensität und Qualität zu arbeiten. Die
    Hinzuziehung eines Videocoaches bei allen Vorbereitungsmaßnahmen mit
    Testspielen ist daher unverzichtbar.
   Die erfolgreiche athletische Steuerung ist weiterzuführen. Die Athleten müssen
    Zugang zu einem zuständigen Athletiktrainer haben, der auch regelmäßig in
    Kontakt mit Landes- und Vereinstrainern steht.

Zielsetzung
Der deutsche Damenbasketball kann selbstbewusst, aber realistisch in die
mittelfristige Zukunft sehen. Es muss zunächst Anspruch sein, sich für jede
Europameisterschaft zu qualifizieren.
Eine Qualifikation für das olympische Qualifikationsturnier 2016 ist als äußerst
schwierig einzuschätzen. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 ist
derzeit in weiter Ferne.
                                                                         Seite 18 von 68
Kurzanalyse des Jahres 2012 – Europameisterschaftsqualifikation

Nach dem veränderten Zeitfenster für den Damenbasketball (die Qualifikations-
spiele wurden von August/September auf den Zeitraum Juni/Juli vorverlegt)
musste mit Andreas Wagner ein neuer Headcoach verpflichtet werden, da Bastian
Wernthaler berufsbedingt für das neue Zeitfenster nicht zur Verfügung stand. Das
kurzfristige Ziel, die Qualifikation für die Europameisterschaft 2013 in Frankreich,
wurde nicht erreicht. In einer starken Gruppe mit Spanien, Schweden, Bulgarien
und Rumänien hat das deutsche Team nur den undankbaren dritten Platz erreicht.

Durch den frühen Termin im Sommer standen viele wichtige Athletinnen in diesem
Jahr leider nicht zur Verfügung. Mit Lisa Koop, Stina Barnert, Birte Thimm, Svenja
Brunckhorst (studienbedingt) und Petra Gläser (Playoffs in Italien) mussten gleich
fünf Athletinnen das Nationalmannschaftsprogramm absagen. Eine Qualifikation
für die Europameisterschaft in Frankreich 2013 wäre mit komplettem Kader auch
in dieser starken Gruppe, in der die Schwedinnen überraschend den ersten Platz
belegten, möglich gewesen.

Herren A-Kader

Analyse der Europameisterschaft 2011 (Olympiaqualifikation)
1.    Gruppenauslosung
Die Gruppenauslosung sowohl für die Vorrundengruppe als auch für die sich aus
den beiden Qualifikanten der Vorrundengruppen ergebende Zwischenrunde, war
mehr als unglücklich. Der vierte Platz von Mazedonien beispielsweise, die in der
Vorbereitung zweimal klar geschlagen wurden, hatte zweifelslos auch mit der in
jeder Hinsicht wenig nachvollziehbaren Gruppeneinteilung zu tun.

2.    Mannschaft
Die Mannschaft musste eine zweigeteilte Vorbereitung verkraften, nämlich den
ersten längeren Teil bis einschließlich zum Turnier in der Türkei, das als Sieger
beendet wurde, ohne die Spieler Nowitzki und Kaman und einen zweiten, nur zwei
Wochen dauernden Teil mit Kaman und Nowitzki. Naturgemäß führt eine solche
Zweiteilung zu Reibungsverlusten, insbesondere Pleiß und Jagla, aber auch die
Atmosphäre in der Mannschaft insgesamt, waren davon zunächst betroffen.
Dennoch war der Ansatz, beide Spieler unter Einsatz aller Mittel für eine
Teilnahme an der Europameisterschaft 2011 in Litauen zu gewinnen, absolut
richtig. Sowohl unter übergeordneten Gesichtspunkten, also einer Entwicklung des
Interesses an der Sportart in Deutschland, als auch unter konkreten
Wettbewerbsgesichtspunkten, also der Qualifikation für die Olympischen Spiele
2012 in London.

                                                                         Seite 19 von 68
3.    Vorbereitung
Die erstmalige Verlegung des Trainingslagers nach Gran Canaria war im
Nachhinein richtig. Die klimatischen Verhältnisse waren deutlich angenehmer als
auf Mallorca. Die angestrebte Wirkung, nämlich harte Trainingsarbeit mit
angenehmem Ambiente zu verbinden, wurde auch hier vollständig erreicht.
Negativ war die Tatsache, dass die in der Nähe des Hotels befindliche Halle nur
für Wurftrainingseinheiten brauchbar war, der täglich ca. 35 Minuten dauernde
Transfer zur Halle des Erstligisten auf Gran Canaria war sicher etwas lang, aber
am Ende doch kein ernstzunehmendes Problem. Die Mannschaft hat im
Trainingslager sehr hart gearbeitet. Die Arbeit von Konditionstrainer Marcus
Lindner, und die erstmalige Zusammenarbeit mit einem Sportpsychologen (Markus
Flemming, Berlin) waren hervorragend und hatten allerhöchste Qualität. Auch die
Zusammenarbeit mit der medizinischen Abteilung war ausgezeichnet, sowohl mit
den Mannschaftsärzten, als auch mit den Physiotherapeuten,

4.    Wettkampfphase
Nach der relativ langen und sehr anstrengenden Vorbereitung auf Gran Canaria
fand gleich im Anschluss ein Länderspiel gegen die kurz vor der
Europameisterschafts-Qualifikation stehenden Finnen statt. Erwartungsgemäß tat
man sich in diesem Spiel schwer und man verlor nach hartem Kampf das erste
Länderspiel dieses Sommers. Im Anschluss an drei freie Tage spielte die
Mannschaft den Efes Pilsen Cup in Izmir, Türkei. Nach zum Teil hervorragenden
Leistungen gewann die Mannschaft nicht nur den Efes Pilsen Cup, sondern auch
insbesondere Spieler wie Tibor Pleiß, der sogar zum wertvollsten Spieler des
Turniers gewählt wurde, und Robin Benzing überzeugten durch hervorragende
Leistungen.

5.    Integration von Kaman und Nowitzki / Zweite Wettkampfphase
Die Integration von Kaman und Nowitzki verlief nach anfänglichen Schwierigkeiten
sehr gut. Beide Spieler haben von Anfang an versucht, eine schnelle Bindung zur
Mannschaft aufzubauen, ihr ernsthaftes Bemühen um Integration muss man als
ganz besonders vorbildlich bewerten. Infolgedessen waren die Leistungen sowohl
beim Supercup in Bamberg als auch bei den Länderspielen in München und Berlin
durchaus zufriedenstellend. Eine längere Vorbereitungszeit mit unseren beiden
NBA-Spielern wäre im Hinblick auf mannschaftliche Abläufe und Automatismen
sicher wichtig gewesen. Es war immer wieder der systemische Unterschied
zwischen NBA-Basketball und europäischem Basketball sichtbar. Unser Spielstil
musste sich gezwungenermaßen anpassen an Nowitzki und Kaman. Unsere
Spielanlage wurde insgesamt halbfeldorientierter, es wurde weniger Vier außen /
Einer innen gespielt, sondern verstärkt der Versuch unternommen, den Ball
entweder zu Kaman oder zu Nowitzki nach innen zu spielen.

6.    Europameisterschaft
Die Mannschaft hatte sich für die Europameisterschaft hohe Ziele gesetzt. Hier
insbesondere die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012. Entsprechend
konzentriert und motiviert ging die Mannschaft die erste Aufgabe des Turnieres,
                                                                     Seite 20 von 68
nämlich das Spiel gegen Israel, an. Man kann hier von einem Start-Ziel-Sieg
sprechen, in dem man insbesondere die Dominanz unter den Körben konsequent
ausnutzt hat. Das zweite Spiel des Turnieres hatte bereits vorentscheidende
Bedeutung für ein Weiterkommen in die Zwischenrunde. Gegen das mit drei NBA-
Profis besetzte Italien gab es einen am Ende klaren 16 Punkte Sieg, der vor allem
auf eine hervorragende Verteidigung und eine deutlich diszipliniertere Spielweise
als die der Italiener zurückzuführen war. Sowohl in den Spielen gegen Frankreich,
das athletisch zu überlegen war und in Tony Parker den überragenden Akteur des
Spiels hatte, als auch gegen Serbien gab es Niederlagen. Trotzdem ist die
engagierte und trotz der Existenz der beiden NBA-Spieler sehr teamorientierte
Spielweise der deutschen Nationalmannschaft hervorzuheben. Insbesondere
gegen Serbien, nach einer begeisternden Aufholjagd im vierten Viertel, hätte es
fast zum Sieg gereicht. Das fünfte Foul von Chris Kaman und einige
Unstimmigkeiten in der Verteidigung führten dann am Ende zum knappen Sieg der
Serben.
Im letzten Gruppenspiel gegen das überraschend starke Lettland wurde
entschieden, zwar mit der gewohnten Rotation in der ersten Halbzeit zu spielen,
aber in der zweiten Hälfte wurden die Leistungsträger, insbesondere Chris Kaman
und Dirk Nowitzki bereits geschont. Dass es am Ende dennoch zu einem knappen
Sieg gegen die spielerisch starken Letten reichte, war mehr als erfreulich und tat
der Stimmung und Atmosphäre in der Mannschaft sehr gut. Ohne auf die Spiele im
Einzelnen näher eingehen zu wollen, muss man deutlich unterstreichen, dass
anders als beispielsweise bei der Europameisterschaft 2007 die Mannschaft auch
in der Zwischenrunde sehr stabile Leistungen auf hohem Niveau gezeigt hat. Sie
hatte in jedem Spiel eine Siegchance. Sie lag in jedem Spiel am Beginn des
letzten Viertels in Führung und hatte auch bei den beiden Niederlagen gegen
Litauen und Spanien absolut realistische Siegeschancen. Hervorheben muss man
an dieser Stelle auch die ganz ausgezeichnete sowohl kämpferische als auch
spielerische Leistung gegen den Vizeweltmeister Türkei, der in einem Spiel auf
höchster Ebene geschlagen werden konnte.

7.    Fazit
Obwohl man das große Ziel, die zweite Teilnahme an den Olympischen Spielen
hintereinander nicht realisieren konnte, darf man die Europameisterschaft 2011
keinesfalls als Misserfolg einordnen. Die Mannschaft hat trotz kurzer Zeit für die
Integration zweier Leistungsträger und der außerordentlich unglücklichen
Auslosung für sowohl die Vor- als auch die Zwischenrunde eine starke
Europameisterschaft gespielt. Sie war in jedem Spiel auf Augenhöhe mit dem
Gegner und hat nicht nur Israel und Lettland, was erwartet wurde, geschlagen,
sondern auch das starke Italien und den Vizeweltmeister Türkei besiegt. Individuell
muss man sicher die erfreulichen Leistungen speziell von Robin Benzing aber
auch von Philipp Schwethelm hervorheben.

                                                                        Seite 21 von 68
Analyse der Jahre 2009 bis 2011

1.    A-Kader
Nach der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2008 wurde ein klarer Umbruch
in der A-Nationalmannschaft notwendig. Ziel musste es sein, die Generation, die
im Sommer 2009 die U20 Euromeisterschaft in Griechenland gespielt hat, noch im
gleichen Sommer in die A-Nationalmannschaft zu integrieren. Kern dieser
Generation sind die Spieler Pleiß, Benzing, Schwethelm, Harris und Doreth. Drei
dieser Spieler, nämlich Pleiß, Benzing und Harris haben bereits 2009 den Sprung
in die A-Nationalmannschaft geschafft, Schwethelm schaffte dies im Jahre 2010.
Nachdem die deutsche A-Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen 2008
als eine der ältesten antrat, spielten wir bei der Europameisterschaft 2009 in Polen
nach Serbien mit der jüngsten Mannschaft des Turnieres. Alle in den Kader
berufenen jungen Spieler erhielten von Anfang an umfangreiche Einsätze, um eine
Entwicklung, gerade auch im Hinblick auf die Olympiaqualifikation für London
2012, sicher zu stellen. Spielweise und Auftreten der Mannschaft waren in 2009
durchweg zufriedenstellend, insbesondere der Sieg gegen Europameister
Russland in der Vorrunde war ein Ausdruck der Qualität dieser jungen deutschen
Nationalmannschaft. Nach guten Spielen in der Zwischenrunde verlor die
Mannschaft im Entscheidungsspiel gegen Kroatien nur knapp und verpasste
dadurch den Einzug unter die letzten Acht.
Die durch eine von der FIBA vergebene Wildcard ermöglichte Teilnahme an der
Weltmeisterschaft 2010 in der Türkei war für die junge Mannschaft des Deutschen
Basketball Bundes ein wichtiges Entwicklungszwischenziel. Nach erneuter Absage
von Nowitzki und Kaman fuhr man wie 2009 mit einer sehr jungen Mannschaft zur
Weltmeistschaft in die Türkei. Die Analyse fällt ähnlich aus wie 2009: Auftreten und
Leistung mehr als zufriedenstellend, am Ende das definierte Ziel, nämlich einen
Platz unter den ersten Acht zu erreichen, nicht realisiert. Höhepunkt der WM war
zweifellos der Sieg gegen den Europameister Serbien und der aufopferungsvolle
Kampf im ersten Spiel gegen das zu den Mitfavoriten gehörende Argentinien. Die
Niederlage nach Verlängerung im vorletzten Gruppenspiel gegen Angola
verhinderte ein Weiterkommen der Mannschaft. Diese Niederlage war sicher auch
der großen Jugend und Unerfahrenheit der Mannschaft gerade in schwierigen
Situationen am Ende eines Spieles zuzuschreiben.
In der Rückschau muss festgehalten werden, dass die Entscheidung, den
Neuaufbau der A-Nationalmannschaft nach 2008 nicht mit bereits einigermaßen
etablierten, aber für das hohe europäische und Weltniveau wahrscheinlich nicht
genügend talentierten Spielern zu realisieren, wichtig war. Der Versuch, diese
Umstrukturierung mit jungen hochtalentierten Spielern durchzuführen, war sicher
richtig und insbesondere in Hinblick auf die Olympischen Spiele 2016 der
angemessene Schritt.

2. Nachwuchskader
Die Entwicklung der Nachwuchskader muss grundsätzlich sehr positiv bewertet
werden. Es ist nicht nur gelungen alle Mannschaften stabil in der A-Gruppe zu
halten, wir konnten vielmehr erreichen, dass zwei unserer Kader, nämlich der U16

                                                                         Seite 22 von 68
und der U20 Kader sich unter den ersten acht Mannschaften platzieren konnten
und der U18 Kader ohne Probleme die A-Gruppe halten konnten.

3.    Sportpsychologie
Zum ersten Mal konnte für den Sommer 2011 die Zusammenarbeit mit einem
renommierten Sportpsychologen realisiert werden. Die Kooperation mit Markus
Flemming (Berlin) war in jeder Hinsicht hilfreich und wichtig. Eine solche
Zusammenarbeit muss langfristig angelegt sein, sie sollte im nächsten
olympischen Zyklus ein fester Bestandteil der Arbeit, nicht nur der A-
Nationalmannschaft, sondern auch der anderen Kader sein.

4.    Gemeinsame Lehrgangsmaßnahmen
Die seit 2006 durchgeführten gemeinsamen Lehrgänge aller U-Mannschaften
haben sich uneingeschränkt bewährt. Sie sind als Ebene der Talentförderung
insbesondere der motivationalen und inhaltlichen Einstimmung auf einen möglichst
erfolgreichen Sommer aus dem Katalog der Maßnahmen der Talentförderung im
Deutschen Basketball Bund unverzichtbar.

Kurzanalyse des Jahres 2012 – Europameisterschaftsqualifikation
Nach der verpassten Olympiaqualifikation für London in 2011 wurde bereits in
2012 ein Neuanfang mit Blickrichtung Rio de Janeiro 2016 in Angriff genommen.
Mit Svetislav Pesic als Headcoach wurde das Hauptziel mit der Qualifikation für
die Europameisterschaft 2013 in Slowenien mit 8 Siegen aus 8 Spielen bravourös
gemeistert. Folgende weitere Ziele wurden in diesem Sommer verfolgt:

1.    Sichtung von potentiellen Spielern für die Zukunft
2.    Qualifikation für die Europameisterschaft 2013
3.    Feststellen des Potentials aller Spieler
4.    Erläuterung und Einflussnahme auf die Gewohnheiten der Spieler, durch
      Individual- und Mannschaftstraining, insbesondere auf folgende Punkte:
      Bedeutung des Trainings, Unterscheidung zwischen Basketballtraining &
      Basketballspiel
5.    Verbesserung der Individual-Technik & -Taktik und deren Anwendung in
      Mannschaftstaktiken (Spiel/5-5)
6.    Entwicklung von Wettbewerbsgeist und Gewinnermentalität durch tägliche
      Gespräche, Training und Spielen (Die meisten Spieler hatten während der
      vergangenen Saison nicht viel Spielzeit in ihren Vereinen oder keine
      tragende Rolle mit Verantwortung. Insgesamt gesehen hatten die meisten
      Spieler kein günstiges Jahr für ihre persönliche Entwicklung, um den
      Mangel an Selbstvertrauen auszugleichen.
7.    Entwicklung   und       Beeinflussung      der       Identifikation   mit       der
      Nationalmannschaft

                                                                            Seite 23 von 68
Ausblick (mittel- und langfristige Ziele)

Die Eurobasket 2013 in Slowenien ist zeitgleich die Qualifikation für die
Weltmeisterschaft 2014 in Spanien. Alle Nationalmannschaften, die an der
Eurobasket 2013 teilnehmen, wollen nicht nur um Medaillen spielen, sondern sich
vor allem für die Weltmeisterschaft 2014 qualifizieren.

Unsere Mannschaft hat während der Qualifikation eine exzellente Motivation für
und Identifikation mit dem von uns angebotenen Programm gezeigt. Aber es ist zu
beachten, dass man bei der Eurobasket auf europäische Spitzenmannschaften
trifft. Die kommende Saison (2012/2013) wird sehr interessant für die Entwicklung
der Nationalspieler und wird zeigen, ob unsere Spieler ihre Fähigkeiten einsetzten
können, um die entsprechenden Rollen zu erlangen und Verantwortung nicht nur
für ihr eigenes Spiel, sondern auch Leistungsträgerrollen in ihren Vereinen zu
übernehmen.

Folgende Schritte sind dafür notwendig:

Interne Analyse aller Spieler erstellen (Spieler, die an der Qualifikation
teilgenommen haben, aber auch Spieler, die in Zukunft interessant sein können).
Sichtung ist ein fortwährender Prozess.

Kontinuierliche Kommunikation mit allen Spielern, sowie Trainings- und
Spielbesuche der Spieler. Dies betrifft sowohl Spieler in der Bundesliga, als
natürlich auch die Spieler im Ausland.

Verbesserung der Zusammenarbeit mit den Trainern der Bundesliga Vereine.

Überzeugung und Gewinnung der Beko BBL und der Vereine kurze Lehrgänge
und Meetings während der Saison durchzuführen.

Organisation eines Meetings mit den Verantwortlichen des DBB und der Beko BBL
sowie der Vereine mit dem Ziel, die Vereine zu überzeugen, wie wichtig die
deutschen Spieler für ihre Interessen sind. Auch das Vertrauen in die deutschen
Spieler nicht nur in den Vereinen, sondern auch in den Medien soll gestärkt
werden. Dies ist auch im Sinne der Beko BBL.

Im Hinblick auf die Vorbereitung für die EM spielt die Universiade in Kazan (6.-
17.7.2013) eine wichtige Rolle. Das Ziel, einen internationalen Wettbewerb zu
gewinnen, ist wichtig für die Entwicklung der jungen deutschen Spieler, die in der
Zukunft das Gerüst der A-Nationalmannschaft bilden.

                                                                       Seite 24 von 68
4.   Zielsetzung und Erfolgsbilanz

     Neben der klaren Zieldefinition (Platzierung) für die weiblichen und männlichen
     Kader U16 bis zum Seniorenbereich wird unabhängig von der Platzierung Wert auf
     den langfristigen Leistungsaufbau einzelner Spitzentalente gelegt.

     Das Heranführen an die Weltspitze und die Integration dieser Athleten/innen in
     den jeweiligen A-Nationalmannschaften ist eine der wesentlichen Zielsetzungen
     des Gesamtprogramms bis 2016.

     Hierzu gehören insbesondere:
      Ausbau der individuellen Basketballfertigkeiten
      Ausbau der athletischen Fähigkeiten
      Ausbau der mentalen Stärke (Wettkampfhärte), Gewinnermentalität
      Wettkampfpraxis auf nationalem Spitzenniveau
      Wettkampfpraxis auf internationalem Spitzenniveau
      Koordination von Schule / Studium / Beruf und Spitzensport

     a. Seniorenkader

        A-Kader Damen

        Ziel:                 Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016
                              in Rio de Janeiro

        Zwischenziele:        Teilnahme an der Europameisterschaft 2013
                              in Frankreich (nicht erreicht)

        Zwischenziele:        Teilnahme       an     der     Weltmeisterschaft     2014
                              in der Türkei (nicht erreicht)

        Zwischenziele:        Teilnahme an der Europameisterschaft 2015

                                                                            Seite 25 von 68
A-Kader Herren

  Ziel:                  Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016
                         in Rio de Janeiro

  Zwischenziele:         Teilnahme an der Europameisterschaft 2013
                         in Slowenien

  Zwischenziele:         Teilnahme      an     der     Weltmeisterschaft         2014
                         in Spanien

  Zwischenziele:         Teilnahme an der Europameisterschaft 2015
                         in der Ukraine

   A 2-Kader Herren

   Ziel:                 Teilnahme an der Universiade 2013 & 2015
                         Platz 1 bis 8

   Zwischenziel:         Teilnahme an weiteren internationalen Maßnahmen
                         2013 bis 2015
                         zwei bis vier Spieler im Olympia-Team 2016

b. Nachwuchskader

   Grundsätzliche Zielsetzung aller DBB-Nachwuchskader ist die Teilnahme an
   der A-Gruppen-Europameisterschaft (16 Nationen) in den Jahren 2013 bis
   2016. Im weiblichen Bereich steht kurzfristig der Aufstieg der U16 und U18-
   Kader in die A-Gruppe im Fokus. Am Ende des Olympischen Zyklus sollten
   sich alle weiblichen Kader wieder in der A-Gruppe etabliert haben. Im
   männlichen Bereich gilt es die guten Ergebnisse im Jahr 2011 und 2012 zu
   bestätigen und das Erreichen der Finalrunde zu stabilisieren, was aber auf
   Grund der enormen Leistungsdichte ein hohes Ziel darstellt.

    U20-Kader weiblich / männlich
             Platz 11 bis 14 / Platz 5 bis 8 (Erreichen der Finalrunde)

    U18-Kader weiblich / männlich
             Platz 11 bis 14 / Platz 5 bis 8 (Erreichen der Finalrunde)

    U16-Kader weiblich / männlich
             Platz 11 bis 14 / Platz 5 bis 8 (Erreichen der Finalrunde)

                                                                          Seite 26 von 68
Platzierungsbilanz Kader

Mannschaft      Jahr
                2006             2007           2008            2009           2010            2011           2012
A Herren        WM               EM             OS              EM             WM              EM             EM-
                8. Platz         5. Platz       10. Platz       11. Platz      17. Platz       9. Platz       Qualifikation
                                                                                                              1. Platz

A 2 Herren                       Universiade                    Universiade                    Universiade
                                 Platz 7                        Platz 8                        6. Platz

U 20 Herren     EM               EM             EM              EM             EM              EM             EM
                15. Platz        4. Platz       1. Platz        14. Platz      14. Platz       5. Platz       5. Platz
                DIV A            DIV B          DIV B           DIV A          DIV A           Div A          Div A

U 18 Herren     EM               EM             EM              EM             EM              EM             EM
                13. Platz        9. Platz       14. Platz       11. Platz      13. Platz       11. Platz      14. Platz
                DIV A            DIV A          DIV A           DIV A          DIV A           DIV A          DIV A

U 17 Herren                                                                    WM
                                                                               8. Platz*

U 16 Herren     EM               EM             EM              EM             EM              EM             EM
                15. Platz        10. Platz      1. Platz        11. Platz      13. Platz       8. Platz       5. Platz
                DIV A            DIV B          DIV B           DIV A          DIV A           DIV A          Div A

A Damen         WM               EM             OS              EM             WM              EM             EM-
                nicht            11. Platz      nicht           nicht          nicht           13. Platz      Qualifikation
                qualifiziert                    qualifiziert    qualifiziert   qualifiziert                   3. Platz

U 20 Damen      EM               EM             EM              EM             EM              EM             EM
                6. Platz         8. Platz       13. Platz       8. Platz       14. Platz       15. Platz      2. Platz
                DIV A            DIV A          DIV A           DIV A          DIV A           DIV A          DIV B

U 18 Damen      EM               EM             EM              EM             EM              EM             EM
                12. Platz        15. Platz      8. Platz        3. Platz       9. Platz        9. Platz       8. Platz
                DIV A            DIV A          DIV B           DIV B          DIV B           DIV B          DIV B

U 16 Damen      EM               EM             EM              EM             EM              EM             EM
                8. Platz         2. Platz       13. Platz       16. Platz      5. Platz        1. Platz       15. Platz
                DIV B            DIV B          DIV A           DIV A          DIV B           DIV B          DIV A
              Legende:      EM = Europameisterschaft, WM = Weltmeisterschaft, OS = Olympische Spiele

*Die FIBA-Europe hat mit dem Jahrgang U17 einen neuen Wettbewerb installiert. Unser
U17-Team war bei der in 2010 erstmalig ausgetragenen WM als Gastgeber qualifiziert
und hat einen guten 8. Platz belegt. Dabei konnte der Abstand zu den führenden
europäischen Top-Nationen erheblich verkürzt werden.

                                                                                                             Seite 27 von 68
5.   Maßnahmen zur Zielerreichung
     Die Betreuung, Leistungssteuerung und Ausbildung der Athleten/innen erfolgt
     während der laufenden Spielzeiten (September bis Mitte Juni) über den Verein.
     Zugriff auf die Athleten/innen in der Trainings- und Wettkampfsteuerung besteht
     von      daher  nur bedingt       oder mit hohem         Kommunikations-   und
     Abstimmungsaufwand. Bei ausländischen Clubs besteht während der Saison kein
     Zugriff.

     Im Seniorenbereich setzt die umfassende Betreuung mit Ende der jeweiligen
     Spielsaison   ein     (Sportmedizin,     Trainingswissenschaftliche Betreuung,
     Leistungsdiagnostik) und endet mit der jeweiligen Endmaßnahme.

     Im Nachwuchsbereich wird die Hauptarbeit ebenfalls von den Vereinen und
     Landesverbänden geleistet. Hier wird in Abstimmung mit den Vereinen und den
     Bundestrainern das eingerichtete Netzwerk der Schwerpunktstandorte /
     Stützpunkte, Internate und Olympiastützpunkte zur ganzjährigen Steuerung im
     individuellen und athletischen Bereich genutzt.

     Die    Stammspieler/innen    der   A-Nationalmannschaft    Herren   und   A-
     Nationalmannschaft Damen werden ab Mitte Juni umfassend betreut und
     absolvieren ein Programm mit 13 bis 22 Länderspielen auf internationalem
     Spitzenniveau (inkl. Qualifikation oder WM/EM-Teilnahme). Durchgängige
     sportmedizinische und trainings-wissenschaftliche Betreuung wird während des
     gesamten Zeitraumes über den DBB und die Olympiastützpunkte Berlin und
     Rhein-Neckar geleistet.

     Um den bereits begonnenen Generationswechsel weiter zu forcieren, ist es nach
     wie vor notwendig, SpielerInnen, die im Alter von 20 Jahren in den Senioren-
     Bereich wechseln, ausreichende Wettkampfpraxis auf internationaler Ebene zu
     ermöglichen. Die Einsatzzeiten und das nationale Niveau reichen nach
     internationalen Standards noch nicht aus. Die Programme der A2-
     Nationalmannschaft mit der Teilnahme an der Universiade sind daher weiterhin
     von zentraler Bedeutung, um das Vakuum zwischen ProA/ProB und Beko BBL der
     U24-Spieler zu kompensieren.

     Die Problematik der Einsatzzeit des männlichen Nachwuchses im Spielbetrieb der
     1. Bundesliga besteht nach wie vor. Allerdings wird die 6/6-Regelung bis zur
     Saison 2012/2013 (sechs deutsche Spieler auf dem Spielberichtsbogen der Beko
     BBL) die Situation etwas entschärfen, stellt aber dennoch keine befriedigende
     Situation dar. Gespräche hinsichtlich einer Positivquote für deutsche Spieler
     werden vom DBB gegenüber der Liga weiterhin forciert. In der 2. Bundesliga ProA
     und ProB hat der DBB gemeinsam mit der jungen Liga (2. Liga) erreicht, die
     Einsatzzeiten der deutschen Spieler zu erhöhen. In der ProA müssen seit der
     Saison 2010/2011 mindestens zwei deutsche Spieler, in der Pro B drei deutsche
     Spieler eingesetzt werden. Ab der Spielzeit 2011/2012 darf in der 1. Regionalliga
     neben den EU-Spielern nur noch ein „echter“ Ausländer eingesetzt werden. So
     ergibt sich ein schlüssiges, durchgängiges Konzept in der zweiten und dritten Liga.

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