Studienreise SIA-FKGU 1999 nach Wien - Améliorations structurelles/Génie rural

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Studienreise SIA-FKGU 1999 nach Wien - Améliorations structurelles/Génie rural
Améliorations structurelles/Génie rural

Studienreise SIA-FKGU 1999
nach Wien
Im Hinblick auf die Studienreise SIA-FKGU dieses Herbstes nach Südfrankreich beginnt
nachfolgend die Berichterstattung über die Studienreise SIA-FKGU (damals noch SIA-
FKV) vom September 1999 nach Wien und Umgebung. Die Berichterstattung der Rei-
seteilnehmer wird sich über mehrere Teile erstrecken und im kulturtechnischen The-
menheft vom September enden, das weitere Fachthemen der Reise vertieft behan-
deln wird.

En vue de l’étude du voyage de la SIA-SRGE de cet automne au sud de la France, un
reportage commence ci-après sur le voyage d’étude de la SIA-SRGE (à l’époque en-
core SIA-GRG) de septembre 1999 à Vienne et alentours. Le reportage des partici-
pants au voyage se fera sur plusieurs parties et se terminera dans le cahier spécial de
septembre consacré à la technique du génie rural dans lequel d’autres thèmes du
voyage seront approfondis.                                                                        Abb. 1: Der Marchfeldkanal bei Stam-
                                                                                                  mersdorf Fliessrichtung nach Norden
In vista del viaggio di studi SIA-SRGA del prossimo autunno nella Francia meridionale,            (im Bild nach oben). Der Begleitweg
si presenta una retrospettiva al viaggio di studi effettuato dalla SIA-SGRA (ex SIA-GRG)          und die angepasste Gerinneführung
nel settembre 1999 a Vienna e dintorni. Il racconto dei partecipanti sarà suddiviso su            mit Inseln, verschiedenen Uferarten
diverse parti che si concluderanno nel numero di settembre dedicato al genio rurale,              sowie die nötigen Bauwerke zeigen,
in cui si approfondiranno altre tematiche toccate nel viaggio.                                    dass für Flora und Fauna sowie für
                                                                                                  Freizeit- und Erholung die nötigen
                                                                                                  Voraussetzungen geschaffen wurden.
                                             von einer glücklichen Fügung gesprochen
R. Küntzel
                                             werden, dass wir mit ihm und seiner Frau
                                             diese Reise geniessen durften.                       beste Voraussetzung, dass wir uns in
«Es reuete mich, so ich nicht nit                                                                 gelöster und entspannter Weise, ganz
hier gwessn wer.»                            Die Organisation                                     wienerisch, dem Fachprogramm, der Kul-
Kaiserin Maria Theresia bei Ihrem Besuch     Mit dem «tcs» Reisebüro in Chur (Hr. C.              tur und den gemütlichen Erlebnissen hin-
im Stift Melk 1743.                          Bächler) wurden die zentralen Hotels                 geben konnten.
                                             «Mercure-Zentrum» und «Schweizer-
                                             hof» mitten in Wiens Altstadt, die Bu-               Das Programm
                                             chungen der Flüge (Swissair) und die ver-            Das fachliche Kernprogamm von Montag
Einleitung                                   schiedensten Spezialwünsche der Teil-                bis Mittwoch (Marchfeldkanal, Landwirt-
                                             nehmer aufgegleist.                                  schaft in Niederösterreich, Donaukraft-
Dank an Prof. i.R. DDr. Herbert              Mit dem Niederösterreichischen Landes-               werk Freudenau, Altlastensanierung
Grubinger                                    reisebüro in Wien konnten der Car, die Es-           «Langes Feld» und Hochwasserschutz am
Vorweg – die Reise wäre niemals zum blei-    sensreservationen und die Kulturausflüge             Wienfluss), der Donnerstag als Kultur-
benden Erlebnis geworden, wenn wir           organisiert werden. Die «Radl» für den               und Touristiktag (Stift Melk, Schifffahrt
nicht auf das profunde, vernetzte und        ersten Tag konnte ich bei der ÖBB «kurz              durch die Wachau, Wiener Secession) und
präsente Wissen, die Erfahrung, die Orts-    vor der Kapitulation» plötzlich ganz un-             der Freitag im Nationalpark Donau-Auen
kenntnisse, die unzähligen Kontakte zu       bürokratisch beziehen.                               resp. Wiener Wasserversorgung als An-
den entscheidenden Kollegen und Fach-        Meine Frau nahm sich der Beschaffung                 schlussprogramm, das war das Reisekon-
leuten in Wien und Umgebung unseres          der Geschenke und Präsente an für all die            zept.
technischen Reiseleiters Prof. i. R. DDr.    charmanten Wiener Kolleginnen, Kolle-                Erstmal wurde den Frühaufstehern mit ei-
Herbert Grubinger und seiner Gemahlin        gen und Helfer die uns betreuten, und lös-           nem eigenen «Vorfrühstücksprogramm»
hätten aufbauen dürfen. Ihnen beiden sei     te nebst der Mithilfe bei der Reiseleitung           Referenz erwiesen, (absolut freiwillig!),
an dieser Stelle nochmals herzlich ge-       dabei die spezifischen Frauenanliegen,               was zum Erstaunen des Reiseleiters rege
dankt. Alle Teilnehmer wussten seine un-     waren von den 36 TeilnehmerInnen er-                 besucht wurde. Und als Novum für eine
ermüdliche humorvolle Wissensvermitt-        freulicherweise 20 Damen.                            Studienreise: Am Montag Morgen früh als
lung zu schätzen. Und es darf wahrlich       Es klappte, weil Verlass auf alle war. Die           erstes vom Hotel in die U-Bahn mit Um-

                                      316          Mensuration, Photogrammétrie, Génie rural 5/2002
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Strukturverbesserung/Kulturtechnik

steigen auf den Regionalzug um dann die       Exkursion entlang dem Marchfeld-
15 km Radtour entlang dem Marchfeld-          kanal mit dem Radl und Auto                      Marchfeldkanal
kanal gegen einen immer ekelhafter wer-                                                        Das Marchfeldkanalsystem ist in
                                              U. Meier
denden Gegenwind durchzustrampeln –                                                            neuerer Zeit, dank weiter und wei-
Hut ab vor dieser grandiosen sportlichen      Wagemutige 36 TeilnehmrerInnen mit               ser Voraussicht, insbesondere bei
Reiseouvertüre!                               grossen Erwartungen fanden sich beim             der frühzeitigen Landbereitstellung
Wer besser als die Teilnehmer könnten die     Bahnhof Langenzensdorf ein. Die einen            und -freihaltung, ein wasserwirt-
Reise Revue passieren lassen? Die für die     um Fahrräder der Österreichischen Bahn           schaftliches, kulturtechnisches und
VPK leicht gekürzten und mit Untertiteln      zu fassen, die andern um gute Ratschlä-          naturnahes Bauwerk, das in seiner
versehenen Berichte folgen mit Autoren-       ge für das Fahren gegen scharfen Wind            Mehrzweckfunktionalität speziell
angaben. Die Teilnehmer erhalten eine         zu erteilen. Die vom Reiseleiter in souve-       den heutigen städteplanerischen
Vollversion, die auch jedermann bei mir       räner Weise vorbereitete mit Kontrolle der       Bedürfnissen nach Erholungsraum
anfordern kann. Wir alle, die dabei wa-       Radl auf das Vorhandensein von allenfalls        mit aktivem Einbezug der Bevölke-
ren können lediglich bestätigen, was Kai-     für den Erfolg des Unternehmens nicht            rung im Stadtentwicklungsgebiet
serin Maria Theresia bei ihrem Besuch im      ganz unwesentlichen Fahrradpumpen                Wien nicht nur genügt, sondern
Stift Melk 1743 ins Gästebuch schrieb         verlief rasch und unbürokratisch, so konn-       noch lange wegweisend sein wird.
oder wie unsere welschen KollegInnen zu       te das Abenteuer beginnen.                       Eine nachhaltige wissenschaftliche
zitieren pflegen: «les absent ont toujours    Am Beginn der Exkursion stand natur-             Begleitung mit ingenieur- und bio-
tort».                                        gemäss die Entnahmestelle des March-             wissenschaftlicher Feldforschung
                                              feldkanals an der Donau in Langenzers-           sind Ansatz für integrierte For-
                                              dorf, gegenüber vom Stift Klosterneu-            schungsprojekte, aus denen sowohl
Marchfeldkanal und                            burg. Die an und teilweise unter der             für das Marchfeldkanalsystem als
                                              Donau-Autobahn erstellte Anlage fügt             allgemein wichtige Ergebnisse an-
Landwirtschaftsituation in                                                                     fallen. Im besten Sinne eine inter-
                                              sich sehr unauffällig in die vorhandenen
Niederösterreich                              Bauten und die Uferlandschaft ein. Die           disziplinäres mit nachhaltiger Wir-
Montag, 20. September 1999. Örtliche          ersten Kilometer des Kanals – eigentlich         kung angelegtes Werk.
fachtechnische Leitung: Herr DIng. Wolf-      ein unzutreffender Ausdruck für das sehr         Ein handlicher Faltprospekt mit al-
gang Neudorfer, Geschäftsführer Be-           naturnah gestaltete Fliessgewässer – ver-        len wesentlichen fachlichen Erläu-
triebsgesellschaft Marchfeldkanal und         laufen im städtischen Umfeld und stellten        terungen, Tabellen und Bildern inkl.
Frau Ing. Susanne Karl, Herr DIng. Georg      daher noch keine hohen Anforderungen             aufgedruckter       topographischer
Lammel, Stadtplanung (vorbereitend für        an die Kondition der Radfahrer. Der klei-        Karte mit Radwegkennzeichnung,
Mittwoch), Herr DIng. Peter Schawerda.        ne, weniger sportbegeisterte Begleittross        kann bei der Errichtungsgesell-
                                                                                               schaft Marchfeldkanal A-2232
                                                                                               Deutsch-Wagram oder solange Vor-
                                                                                               rat bei rudolf.kuentzel@bluewin.ch
                                                                                               bezogen werden. Wienbesuchern
                                                                                               empfiehlt sich ein Fahrrad zu mie-
                                                                                               ten, um so in einem halben Tag den
                                                                                               Gesamtüberblick zu erhalten.

                                                                                            im Fahrzeug unter der Führung und
                                                                                            gleichzeitig Fahrerin Frau Ing. Karl profi-
                                                                                            tierte unter besten Bedingungen von den
                                                                                            Ausführungen der mit dem Projekt bes-
                                                                                            tens vertrauten Landschaftsplanerin und
                                                                                            dem von allen TeilnehmerInnen einmal
                                                                                            mehr neidlos bestaunten Wissen unseres
                                                                                            verehrten Professors Herbert Grubinger.
                                                                                            Verschiedene Etappenhalte, u.a. bei der
                                                                                            Schwarzen Lacke, am Schnittpunkt von
Abb. 2: Die startbereite Radlergruppe am Bahnhof Langenzersdorf nördlich                    Wohnsiedlung und Industriestandort und
Wiens, im Hintergrund der Begleitbus.                                                       beim Wehr Nr. 3 bei Stammersdorf, ga-

                                        Vermessung, Photogrammetrie, Kulturtechnik 5/2002   317
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Améliorations structurelles/Génie rural

                                                                                                   reich gibt es vier Gebiete mit unter-
                                                                                                   schiedlichen Standortbedingungen:
                                                                                                    Das Mostgebiet mit hohem ökologi-
                                                                                                      schem Wert, eher kleinräumigen Struk-
                                                                                                      turen, über 1 Mio. Obstbäumen und
                                                                                                      aufwendigen Produktionsbedingun-
                                                                                                      gen
                                                                                                    Das Weingebiet mit warmen, zum Reb-
                                                                                                      bau geeigneten Flächen
                                                                                                    Das Waldgebiet mit ausgedehnten be-
                                                                                                      waldeten Regionen
                                                                                                    Die ebenen, zum Ackerbau geeigneten
                                                                                                      Lagen.
                                                                                                   Hofrat Schawerda zeigte auf, dass die
                                                                                                   Landwirte mit den grossflächigen An-
                                                                                                   baugebieten im angrenzenden Ausland
                                                                                                   schlecht konkurrieren können. Eigenini-
                                                                                                   tiative mit Nischenprodukten oder Alter-
Abb. 3: Prof. H. Grubinger, Frau Ing. S. Karl und DIng. W. Neudorfer (nicht auf                    nativen im Bereich Erholung und Touris-
Bild) erklären den Teilnehmern die Bauten und Stationen entlang des March-                         mus stellen mögliche Lösungen dar. Wei-
feldkanals, hier vor dem Werkeingang zum Entnahmebauwerk bei Langen-                               ter müssen die Landwirte versuchen,
zersdorf.                                                                                          Qualitätsprodukte herzustellen und diese
                                                                                                   als «Markenprodukte» in den Handel zu
ben Gelegenheit, sich über Details des Ka-    schaftliche und industrielle Nutzung des             bringen, mit denen sich der Kunde iden-
nals und der Umgebung ins Bild zu set-        Grundwassers senkte sich der Spiegel in              tifiziert und bereit ist, einen höheren Preis
zen. Aus der Sicht des Begleittrosses wa-     den letzten 50 Jahren um 2–4 m. Für die              zu bezahlen. Im ackerbaulichen Bereich
ren die sich von Etappe zu Etappe auf         Bewässerung landwirtschaftlicher Kultu-              gilt es, die Produktionskosten zu senken,
Grund des zunehmend scharfen Gegen-           ren existieren über 6000 Brunnen. Insge-             z.B. durch minimale Bodenbearbeitung
winds bei den RadlerInnen verständli-         samt werden im Gebiet rund 1700 l/s                  (Direktsaaten), Begrünungen (Gründün-
cherweise manifestierenden Ermüdungs-         Grundwasser entnommen und durch Nie-                 gungen, Grünbrachen) etc.
erscheinungen nicht zu übersehen. Der         derschläge nur 1400 l/s neu gebildet. Das            Herr Schawerda zeigte schön auf, wie
Begleittross gab sein Bestes, um den mehr     Defizit soll durch Versickerungsanlagen              stark die Landwirtschaft und die gesam-
oder weniger ermatteten, teilweise mit        mit Wasser aus dem Marchfeldkanal ge-                te Planung in der Kulturlandschaft im Um-
Fahrrädern weniger vertrauten KollegIn-       deckt werden. Damit wird es auch nicht               bruch sind und wie schnell sich Ziele und
nen mit aufmunternden Worten über die         mehr erforderlich, vom Marchfeldkanal                Randbedingungen ändern. So auch beim
letzten Kilometer hinwegzuhelfen.             zusätzliche Verteilkanäle für die Land-              Marchfeldkanal, dieser sollte vorerst
Das Ziel, die Betriebshof der Marchfeld-      wirtschaft zu erstellen, weil die Landwir-           hauptsächlich            landwirtschaftlichen
kanalgesellschaft in Deutsch-Wagram er-       te das Wasser weiterhin aus den beste-               Zwecken (Bewässerung) dienen. Durch
schien allen als rettende Insel und Oase in   henden Brunnen entnehmen können. Ein                 die Entwicklung in den letzten Jahren tre-
der Wüste, versehen mit Labsal aus Küche      weiterer Vorteil der Versickerung besteht            ten heute vermehrt ökologische und pla-
und Keller. Die Grösse des Verwaltungs-       darin, dass der hohe Nitratgehalt im                 nerische Zielsetzungen in den Vorder-
gebäudes und die Ausstattung des Be-          Grundwasser von 100 mg/l auf 20 mg/l                 grund (Aufwertung der Landschaft, Ver-
triebshofes erstaunten uns alle.              gesenkt werden kann.                                 netzung,        Grundwasseranreicherung,
                                                                                                   Sport, Freizeitgestaltung, Fischerei).
Grundwassernutzung und                        Agrarstruktur und die neuen                          Nach einer kurzen Reise mit dem Car wur-
-anreicherung im Marchfeld                    Rahmenbedingen                                       den uns in einem Rebberg noch Informa-
U. Müller                                     Referat vom Herr DIng. Peter Schawerda               tionen über den Weinbau der Stadt Wien
                                              wirklicher Hofrat der NÖ Regierung.                  (über 700 ha Anbaufläche) und die Wein-
Referate von Prof. i.R. DDr. Grubinger und    Seit 1995 ist Österreich Mitglied der EU             vermarktung gegeben, bevor wir die aus-
DIng. W. Neudorfer im Betriebshof.            und die Landwirtschaft hat mit einer star-           gezeichneten Produkte im Heurigenlokal
Die beiden Herren orientierten uns über       ken Liberalisierung und einer Senkung der            «Franz Christ» selber geniessen konnten,
die Grundwassernutzung und -anreiche-         Preise auf Weltmarktniveau zu kämpfen.               verbunden mit den ersten gemütlichen
rung im Marchfeld. Durch die landwirt-        Im Gebiet von Wien und Niederösterr-                 Stunden unserer Reise.

                                      318           Mensuration, Photogrammétrie, Génie rural 5/2002
Studienreise SIA-FKGU 1999 nach Wien - Améliorations structurelles/Génie rural
Ist es sinnvoll, wenn
Fachvereine Studienreisen
organisieren?
 Die Frage stellt sich vor jeder Studien-
 reise speziell aus organisatorischen
 Überlegungen, da sich von Reise zu Rei-         Abb. 4: Wehr bei Stammersdorf. Die Wehr- und Verschlussorgane sowie Pump-
 se das Teilnehmerfeld schwerer zum Mit-         werke werden über ein zentrales Leitsystem vom Betriebshof Deutsch-Wagram
 machen bewegen lässt. Durch die Aus-            aus gesteuert. Links im Bild das Reserveabsperrmaterial, das im Störfall von
 schreibung in unseren beiden Hauptbe-           Hand eingeschoben werden muss. Dank dem durchgehenden Begleitweg kön-
 rufsverbänden SIA-FKGU und SVVK                 nen alle Anlagen mit dem Rad oder zu Fuss besichtigt werden.
 konnten weitere potenzielle Teilnehmer
                                                 grund wie: «Was erlebe ich da?» oder          der einen Seite das Reisen im eigentlichen
 angesprochen werden. Doch langfristig
                                                 «Was bringt mir diese Reise?», «Lerne ich     Sinn, verbunden mit Freizeit, Entspan-
 sind solche Reisen in Frage gestellt,
                                                 tolle Leute kennen», «Bringt diese Reise      nung und Erholung. Auf der anderen Sei-
 wenn sich zu wenig TeilnehmerInnen
                                                 etwas für mich persönlich oder für mei-       te steht die Studienreise, welche Arbeit
 dazu entschliessen. Einige Überlegun-
                                                 nen Beruf», «Deckt eine solche Reise mei-     und Lernen mit sich bringt und eine Fra-
 gen, warum «frau» sich als frisch diplo-
                                                 ne speziellen Interessen ab» und nicht, ob    ge der Attraktivität ist.
 mierte Kulturingenieurin teilzunehmen
                                                 eine Reise überhaupt sinnvoll ist.            Für die eigene Erfahrung ist eine Studi-
 entschloss, folgen hier.     R. Küntzel
                                                 Aber was heisst «sinnvoll» im eigentlichen    enreise eine wertvolle und einmalige Sa-
                                                 Sinne des Wortes? In der heutigen Zeit,       che. Durch sie ergibt sich die Gelegenheit,
A. Brunner
                                                 in der Freizeit wegen der beruflichen Be-     Personen, Orte und Themen kennen zu
Diese Frage habe ich mir gar nicht erst ge-      lastung ein wertvolles Gut ist, stellt eine   lernen, die man alleine aus mehreren
stellt, als ich erstmals von der Reise erfuhr.   Reise ein Luxus dar. Eine Reise kann un-      Gründen nicht erleben würde. So besteht
Da standen eher Gedanken im Vorder-              ter zwei Aspekten betrachtet werden. Auf      für kleine Gruppen selten die Möglichkeit,

    Voyage d'étude 2002 en Provence (France)
    Selon la tradition établie, les deux associations professionnelles sia-SRGE et SSMAF organisent cet automne un voyage
    d'étude dans le sud de la France consacré aux projets multi-disciplinaires de l'aménagement de la vallée de la Durance,
    ainsi qu'au canal des Alpines Septentrionales.
    Le formulaire d'inscription sera envoyé à chaque membre sia-SRGE et SSMAF en avril 2002.
    Dates:                     13 au 16 octobre 2002
    Organisation:              A. Eisenring; andre.eisenring@saf.vd.ch
    Conseil scientifique:      B. de Carmantrand, Office International de l'Eau, Aix-en-Provence
    Déplacement:               en car
    Logement:                  Aix-en-Provence (centre)

    Studienreise 2002 in die Provence (Frankreich)
    Die beiden Berufsorganisationen sia-FKGU und SVVK organisieren im Herbst 2002 wiederum eine Studienreise in den
    Süden von Frankreich. Die Reise ist den multidisziplinären Projekten im Tal der Durance gewidmet sowie dem Kanal des
    Alpines Septentrionales.
    Die Reiseausschreibung und Anmeldeformulare werden im April 2002 an alle Mitglieder des sia-FKGU und des SVVK
    versandt.
    Datum:                              13. bis 16. Oktober 2002
    Organisation:                       A. Eisenring; andre.eisenring@saf.vd.ch
    Wissenschaftlicher Begleiter:       B. de Carmantrand, Office International de l'Eau, Aix-en-Provence
    Fahrt:                              mit Reisecar
    Unterkunft /Hotel:                  Aix-en-Provence (im Zentrum)

    André Eisenring
    Département des infrastructures (DINF), Service des améliorations foncières (SAF)
    Place du Nord 7, 1014 Lausanne, Tél. 021 316 64 51, Fax 021 316 64 58, andre.eisenring@saf.vd.ch, www.dinf.vd.ch

                                           Vermessung, Photogrammetrie, Kulturtechnik 5/2002   319
Améliorations structurelles/Génie rural

spezielle Stätten in privaten Führungen zu         Interessant wäre zu wissen, aus welchen                   auch durch interessierte Kreise genutzt
besuchen. Vielfach sind auch die Grund-            Gründen andere BerufskollegInnen oder                     werden.
kosten für kleine Gruppen infolge hoher            interessierte Kreise der Reise ferngeblie-                Für mich steht fest, dass die Reise nach
Einzelpreise schlicht zu hoch, so dass von         ben sind. Waren es vorwiegend Zeitprob-                   Wien und Umgebung dem Wort «sinn-
einer Exkursion nur schon aus finanzieller         leme, Überschneidungen mit dem Beruf                      voll» vollauf gerecht wurde.
Sicht abgesehen werden muss. Oder wie              und/oder Familie oder schlicht mangeldes
käme man an die entscheidenden Kon-                Interesse?                                                Rudolf Küntzel
taktpersonen heran, die massgeblich bei-           Eine Studienreise muss wohl eher unter                    dipl. Kulturingenieur ETH/SIA
tragen, man kennt sie schlicht nicht.              dem Aspekt des Lernens und nicht des                      Ingenieur-Geometer
Wurde die Frage innerhalb unserer Reise-           «Vergnügens» subsummiert werden. Die                      Pradasetga
gruppe aufgeworfen, so bejahten sie al-            gesamte Organisation, Abklärung und ef-                   CH-7417 Paspels
le aus ganzem Herzen. Ist es nicht so, dass        fektive Durchführung kosten eine Menge                    rudolf.kuentzel@bluewin.ch
sie einen offensichtlichen Sinn hinter die-        Zeit, Geld und Nerven. Um eine erfolg-
ser Reise sehen? Neue Personen kennen-             reiche Reise zu veranstalten, sind oft auch               Ueli Meier
lernen, Kontakte mit ausländischen Be-             originelle und mitunter phantasievolle Lö-                dipl. Kulturingenieur ETH
rufskollegen knüpfen, ein bisher unbe-             sungen gefragt, die zum Teil spontanes                    CH-3702 Hondrich
kanntes Land oder eine neue Stadt aus              Handeln verlangen. Eine Person muss ei-
einem anderen Blickwinkel kennenler-               nen grossen Zeitaufwand leisten und sein                  Dr. Urs Müller
nen, was neue Betrachtungsweisen eröff-            gesamtes Engagement in die Arbeit                         dipl. Kulturingenieur ETH/SIA
net und neue Impulse auslöst. Das Zu-              stecken. Doch wer nimmt eine solche An-                   CH-8165 Oberweningen
sammensein unter Kollegen, wo man un-              strengung neben seiner täglichen Arbeit
geniert fachsimpeln kann, oder das                 noch auf sich. Solange es solche Berufs-                  Astrid Brunner
gesellige Beisammensein unter Freunden             kollegInnen gibt, werden solche Reisen                    dipl. Kulturingenieurin ETH
sind weitere Aspekte.                              weiterhin angeboten und hoffentlich                       CH-8309 Nürensdorf

      GIS von morgen schon heute
      GEONIS für ArcGIS, das moderne GIS für anspruchsvolle
      Kunden und Projekte
                                                                       • GEONIS   web
                                                                         die GIS-Abfragestation für die Analyse im Internet und Intranet.

                                                                       • GEONIS   user
                                                                         die GIS-Desktoplösung für den täglichen, flexiblen Einsatz.

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                                                                         das flexible Expertensystem für die Datenerfassung und -pflege.

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                                                                         z.B. Interlis Studio, Plot Studio und GEONIS mobile für maximale
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      Die Lösung für Wasser, Gas, Abwasser/GEP, Elektro und Vermessung (DM.01-AV)

                     Software-Entwicklungen • Geografische Informationssysteme GIS • Hardware/Software/Netzwerke • Beratung/Schulung vor Ort/Support
                     Bernstrasse 21, 3400 Burgdorf, Telefon 034 428 30 30, Fax 034 428 30 32, Info@geocom.ch, www.geocom.ch

                                          320              Mensuration, Photogrammétrie, Génie rural 5/2002
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