STUDIERENDEN-GUTACHTEN 2017 - Hochschule München
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28 29 Liebe Leserin, lieber Leser, VORWORT verlässliche Informationen zur Studienplanung müssen schnell auffindbar und übersichtlich strukturiert sein. Um hervorragende Studienbedingungen für indi- viduelle Lernerfolge zu schaffen, entwickelt das Team Studienwege des BMBF- Projekts ZUG – Für die Zukunft gerüstet (2016-2020) eine vielversprechende Innovation: Das Online-Studienverlaufstool (SVT) DAS H.O.R.S.T. – eine digitale Begleitung durch den Studienalltag. Wie kann ich mein Modul im Semester abschließen? Wie viele ECTS-Punkte fehlen mir noch, bis ich meine Bachelor- oder Masterarbeit anmelden kann? Wie kann ich mir Prüfungsleistungen, die ich während meines Auslandssemesters erworben habe, anrechnen lassen? DAS H.O.R.S.T. wird Studierende der Hochschule München künftig bei der selbstständigen Organisation des Studiums unterstützen. So innovativ das Produkt, so neu für die Hochschule München auch das im Ent- wicklungsprozess eingesetzte Verfahren: Um die Anforderungen der Studieren- den an ein Online-Studienverlaufstool von Beginn an in den Entwicklungsprozess einzubeziehen, fand im Oktober 2017 die erste Planungszelle Zukunft@HM statt. Die Planungszelle wurde durch den Soziologen Peter C. Dienel in den 1970er Jahren an der Bergischen Universität Wuppertal entwickelt. Sie wird seither erfolg- reich im Bereich der Bürgerbeteiligung eingesetzt. Die zufällig ausgelosten Teil- nehmerInnen nehmen die Rolle einer Gutachterin bzw. eines Gutachters ein. Betroffene von Veränderungen sind ExpertInnen des Alltags. Deshalb denken sie in Planungsprozessen oft an Aspekte, die den FachexpertInnen ohne die Einbin- dung der Betroffenen verborgen geblieben wären. Diese Perspektive fließt an Hochschulen noch zu selten in Entwicklungsprojekte ein. Übertragen auf die HM bedeutet dies, dass die Sichtweise der Studierenden stärker in unsere Innovations- entwicklungen für die Lehre einbezogen werden muss. Umsetzungszeugnis dieses Plans ist das vorliegende Studierendengutachten zum Online-Studienverlaufstool, das alle Empfehlungen der 26 TeilnehmerInnen aus zwölf Fakultäten zur Entwicklung des Tools sowie einen Projektausblick enthält. Ich danke den Studentinnen und Studenten für ihr überzeugendes Engagement und die richtungsweisenden Anregungen zur Entwicklung des Online-Studien- verlaufstools. Ferner gilt mein Dank Nora Freier und Dr. Volker Mittendorf von der Bergischen Universität Wuppertal für die professionelle Begleitung und Moderation sowie dem SVT-Entwicklerteam für die engagierte Organisation der Planungszelle Zukunft@HM. Prof. Dr. Klaus Kreulich VIZEPRÄSIDENT LEHRE
30 31 Liebe Leserin, lieber Leser, GRUßWORT mit Neugier und Vorfreude auf die Empfehlungen der HM-Studierenden zum Online-Studienverlaufstool (SVT) hat sich das SVT-Entwicklerteam an die Konzep- tion und Organisation der ersten Planungszelle Zukunft@HM gemacht. Vorträge von Expertinnen und Experten zu Themen wie Datenschutz, Student-Life-Cycle oder Grundlagen der visuellen Darstellung brachten den 26 studentischen GutachterInnen die wesentlichen Aspekte, die bei der SVT-Entwicklung in einen Zusammenhang gebracht werden müssen, näher. Durch ihre aufgeschlossene, konstruktive und kreative Beteiligung haben die Studierenden starke Impulse für die SVT-Entwicklung gesetzt. Die Durchführung der Planungszelle in der Phase der Projektplanung im Oktober 2017 war ideal, um die Empfehlungen der Studierenden in die SVT-Entwicklung einzubeziehen. Hervorstechend ist, dass sich die Studierenden ein Tool wünschen, das die wich- tigsten Informationen zur Studienplanung auf einen Knopfdruck parat hält. Es soll kein weiteres soziales Netzwerktool entstehen. Vielmehr stellen sich die GutachterInnen das SVT als eine Art Assistenten zur effizienten und individuellen Studienorganisation vor. Daher überrascht es nicht, dass die Studierenden den Einsatz von Chatbots empfehlen. Ein Avatar könnte dem Tool eine persönlichere Note verleihen. Dazu passt gut, dass als Name für das Tool DAS H.O.R.S.T.. (Hoch- schulorganisationsstudienverlaufstool) als Favorit von den Studierenden der Pla- nungszelle Zukunft@HM kreiert wurde und aus einer hochschulweiten Umfrage mit 145 TeilnehmerInnen als Sieger hervorging. Unser Dank gilt den Studentinnen und Studenten für ihre konstruktive Mitgestal- tung sowohl im Rahmen der zweitägigen Planungszellenarbeit als auch bei der redaktionellen Mitarbeit zur Erstellung dieses Gutachtens. Des Weiteren bedan- ken wir uns bei Melinka Karrer (b:sct), Prof. Dr. em. Ulrich Möncke, Prof. Dr. Olav Hinz, Prof. Christian Luidl sowie den ZUG-Mitarbeiterinnen Kristina Strathmann, Christine Schmidt und Stephanie Haßelbeck, die den Studierenden als Expertinnen und Experten wichtige fachliche Grundlagen vermittelt haben, auf deren Basis alle Empfehlungen in diesem Gutachten fußen. Dr. Regina Schwab Sara Koss Susanne Krusche SENIOR PROJEKTLEITUNG ZUG PROJEKTLEITUNG ZUG TEAMLEITUNG STUDIENWEGE
32 33 PLANUNGSZELLE AUSWIRKUNGEN AUF DEN PLANUNGSPROZESS Durch das Ranking der Empfehlungen erhalten die Verantwortlichen des Pla- PLANUNGSZELLE nungsprozesses ein Bild davon, welche Ratschläge der GutachterInnen sie mit Priorität behandeln sollten. Die AuftraggeberInnen informieren die GutachterInnen Planungszellen sollen zur Verbesserung von Entscheidungsleistun- im Anschluss an die Planungszelle über die Umsetzung der Empfehlungen. gen in Planungsprozessen beitragen, indem Beteiligungsmöglich- Können bestimmte Ratschläge nicht aufgegriffen werden, so machen sie die Gründe hierfür gegenüber den GutachterInnen plausibel. keiten für Betroffene von Neuerungen eröffnet werden. Entwickelt wurde die Planungszelle durch den Soziologen Peter C. Dienel1 in den 1970er Jahren. ABLAUFPHASEN DER PLANUNGSZELLENARBEIT ABLAUFPHASEN DER PLANUNGSZELLENARBEIT »Die Planungszelle ist eine Gruppe von Bürgern, die nach einem Zufalls- VORBEREITUNGSPHASE verfahren ausgewählt und für begrenzte Zeit von ihren arbeitstägli- chen Verpflichtungen vergütet freigestellt worden sind, um, assistiert PROGRAMMERSTELLUNG AUSLOSUNG DER von Prozessbegleitern, Lösungen für vorgegebene, lösbare Planungs- UND MATERIALSAMMLUNG TEILNEHMER/INNEN probleme zu erarbeiten.« (Dienel 1978, S. 74) DURCHFÜHRUNGSPHASE ZIEL Ziel ist die Erstellung eines Gutachtens zu einem Change-Vorhaben durch die Betroffenen der Veränderung. Die AuftraggeberInnen des Gutachtens sind i.d.R. INFORMATION DURCH EXPERT- PROZESSBEGLEITUNG INNEN- & EXPERTENVORTRÄGE die Verantwortlichen des Planungsprozesses. Im Gutachten werden alle Empfeh- lungen der zufällig ausgelosten GutachterInnen für den weiteren Planungsprozess zusammengetragen. Die Empfehlungen entstehen im Rahmen einer mehrtägigen und honorierten Arbeitsphase mit festem Moderationsablauf in mindesten zwei EMPFEHLUNGEN ERKENNEN Gruppen mit einem identischen Programm. Unabhängige Prozessbegleitungen UND PLATZIEREN übernehmen die Moderation. GUTACHTER/INNEN TREFFEN NACH DISKURSEN ARBEITSEINHEITEN ENTSCHEIDUNGEN UND ERSTELLEN EINE RANGORDNUNG Jede Arbeitseinheit beginnt mit einem ExpertInnen-Vortrag zum jeweiligen The- menblock, damit die GutachterInnen fachlich informiert in die anschließende Kleingruppenarbeit gehen. In den immer wieder zufällig ausgelosten Kleingrup- pen erarbeiten die GutachterInnen Handlungsempfehlungen zur jeweiligen Planungsfrage. Im anschließenden Plenum der Gruppe trägt die Prozessbeglei- NACHARBEITUNGSPHASE tung alle Empfehlungen zusammen, indem sie äquivalente Vorschläge durch > PROZESSBEGLEITUNG ERSTELLT ERSTENTWURF DES GUTACHTENS > GUTACHTER/INNEN FÜHREN ERGEBNISPRÜFUNG DURCH Zustimmung der Gruppe bündelt. Die Arbeitseinheit wird auf Basis eines Votings > ÜBERGABE DES GUTACHTENS AN DIE AUFTRAGGEBENDE STELLE mit Punktevergabe durch die GutachterInnen abgeschlossen. Pro Themenblock entsteht so eine Rangordnung zwischen den Empfehlungen. 1 Dienel, Peter C. (1978): Die Planungszelle. Eine Alternative zur Establishment-Demokratie. Abbildung 01 Eigene Darstellung in Anlehnung an Heinrich Böll Stiftung (2018): Planungszelle. Opladen: Westdeutscher Verlag. Online verfügbar unter http://kommunalwiki.boell.de/index.php/Planungszelle, zuletzt geprüft am 04.04.2018.
34 35 PLANUNGSZELLE ZUKUNFT@HM PLANUNGSZELLE ZUKUNFT@HM DATEN, ZAHLEN, FAKTEN Die erste Planungszelle Zukunft@HM fand am 10. und 11. Oktober 2017 statt. Im Vorfeld wurden 200 Studierende der Hochschule München aus allen 14 Fakultäten zufällig ausgelost und zur Anmel- dung eingeladen. Zusätzlich wurde das Angebot im Rahmen einer Marketingaktion vor der Mensa mit Kaffeeausschank beworben. Insgesamt meldeten sich 30 Personen an. Die endgültige Teilneh- merInnenzahl lag bei 26, darunter 13 Studentinnen und 13 Studenten. Abgesehen von den Fakultäten für Architektur und Bauingenieurwe- sen waren Studierende aller Fakultäten vertreten. Für ihre Tätigkeit erhielten die studentischen GutachterInnen eine Aufwandsent- schädigung sowie eine Bescheinigung über ihr Engagement für die Hochschule München. Die TeilnehmerInnen wurden zufällig auf zwei Gruppen (A & B) verteilt, die parallel zueinander mit einem identi- schen Programm arbeiteten. Unabhängig begleitet wurden die Gruppen durch Nora Freier und Dr. Volker Mittendorf von der Bergischen Universität Wuppertal. In einer Abschlusspräsentation für den Auftraggeber der Planungszelle Zukunft@HM, Vizepräsident Lehre Prof. Dr. Klaus Kreulich, konnten die Ergebnisse beider Gruppen miteinander verglichen werden. Das Format der Planungszelle kam unter den Studierenden gut an. Alle 26 GutachterInnen gaben im Rahmen der Evaluation an, dass sie ihren KommilitonInnen die Teilnahme an der Planungszelle Zukunft@HM empfehlen würden.
36 37 O-TÖNE DER GUTACHTERINNEN ARBEITSEINHEITEN PLANUNGSZELLE ZUKUNFT@HM STÄRKEN DER PLANUNGSZELLE DIENSTAG, 10. OKTOBER 2017 »Die Methode der Kleingruppen und kurze Präsentationen. AE 01 MEIN STUDIENVERLAUFSTOOL Keine überlangen Diskussionen, alles geht schnell voran, ohne Leerlauf.« Melinka Karrer, b:sct Academy München »Sehr produktives Arbeiten, ergebnisorientiert.« »Eingehen auf Studierende, deren Sicht, Wünsche, Probleme, Anliegen, gute AE 02 DATENSCHUTZ Struktur, offen für Vorschläge.« Prof. Dr. em. Ulrich Möncke, ehemaliger Datenschutzbeauftragter »Sehr effiziente Methode.« der Hochschule München »Schnelles Erarbeiten von Lösungen, Ideenvielfalt.« Prof. Dr. Olav Hinz, Hochschule München »Jede Meinung zählt, selbst, wenn man anfangs schüchtern ist.« AE 03 INFORMATION FÜR DIE STUDIENORGANISATION Kristina Strathmann, Hochschule München SCHWÄCHEN DER PLANUNGSZELLE »Es hätte mehr Zeit (mehr Tage) angedacht werden sollen. MITTWOCH, 11. OKTOBER 2017 Information muss gut konserviert werden.« »Wenig Diskussionsspielraum.« AE 04 DAS SVT ALS MOTIVATOR IM STUDIUM »Zu wenig Zeit, um ins Detail zu gehen und zu diskutieren.« Prof. Christian Luidl, Hochschule München »Weniger Süßigkeiten, dafür Gurken, Karotten, Gemüse anbieten.« AE 05 DAS SVT DER HM Prof. Dr. Olav Hinz, Susanne Krusche, Christine Schmidt, Hochschule München ABSCHLUSSPRÄSENTATION GUTACHTERINNEN & GUTACHTER Feedback des Auftraggebers der Planungszelle Zukunft@HM Vizepräsident Lehre Prof. Dr. Klaus Kreulich Ellen Barbon FK 14 Veronika Korn FK 4 Luisa Brandstetter FK 12 Maksim Kurdyumov FK 9 Maximilian Dreher FK 4 Candy Leong FK 13 Saskia Einsiedler FK 10 Vanessa Viktoria Luthe FK 14 Carina Eckert FK 4 Christian Mack FK 3 Stefan Fendt FK 5 Tuan Lam Nguyen FK 7 Stefan Gerhardinger FK 4 Oleksandra Safronora FK 14 Justine Hauck FK 14 Konrad Schmid FK 7 Larissa Hohl FK 6 Jenny Spoden FK 14 Joseph Hopfmüller FK 4 Christian Stelzl FK 6 Michaela König FK 8 Viktor Veress FK 12 Christoph Kümpel FK 5 André Weinkötz FK 7 Jule Klein FK 11 Sebastian Weht FK 13
38 39 AE 01 AE 01 MEIN STUDIENVERLAUFSTOOL In der Arbeitseinheit „Mein Studienverlaufstool" entwickelten die Studierenden Empfehlungen zur Frage, was ein Studienverlaufstool (SVT) der Hochschule München leisten soll, noch ohne Informatio- nen über den realen Planungsstand zu haben. Einfallsreichtum und Erfindergeist waren von den Studierenden in ihrer Rolle als Gutach- terInnen gefragt. EXPERTIN DER ARBEITSEINHEIT Melinka Karrer – Trainerin und Coach bei der b:sct Academy München ZENTRALE EMPFEHLUNGEN AUF EINEN BLICK Das Studienverlaufstool soll • bestehende Tools integrieren oder mit ihnen vernetzt sein, • einheitlich durch die Dozierenden der HM genutzt werden, • klar und übersichtlich aufgebaut sein, • über eine Stundenplanfunktion verfügen, • Newsabonnements ermöglichen.
40 41 STEP 1 STEP 3 AE 01 EXPERTINNENVORTRAG EMPFEHLUNGEN FÜR DAS SVT DER HM Den Auftakt der ersten Arbeitseinheit bildete ein Expertinnenvortrag zum Thema Kreativität von Melinka Karrer, b:sct Academy München. Ziel war es, den Studierenden viel Freiraum für eine kreative Entwicklung von Empfeh- TOP 3 DER GRUPPE A lungen für ein Studienverlaufstool der Hochschule München zu geben. Die Studierenden der Gruppe A empfehlen die Integration und Vernetzung Frau Karrer brachte den Studierenden die Grundlagen und Prämissen von bestehender Tools (Single-Sign On, Moodle, MVV) zu einem SVT (Rang 1, Kreativprozessen näher und stellte zwei Methoden vor, die sie in der anschlie- 18 Punkte). Es soll nur eine einzige Anmeldung notwendig sein, um Zugriff ßenden Kleingruppenarbeit anwandten: die Kopfstandtechnik und die 6-Denk- auf weitere Tools wie Moodle und Primuss zu haben, oder die Systeme sollen hüte-Methode. sogar durch das SVT ersetzt werden. Des Weiteren raten die studentischen Bei der Kopfstandtechnik wird eine Aufgabenstellung umgekehrt. Die Studie- GutachterInnen dazu, dass das SVT der HM über eine flexible, fakultätsüber- renden der Planungszelle bekamen etwa die Aufgabe, sich zu überlegen, wie greifende und intelligente Stundenplangenerierung (Kalender) verfügt das Studienverlaufstool der HM auf gar keinen Fall sein soll. Die Ergebnisse (Rang 2, 13 Punkte). Das Studienverlaufstool soll eine Kalenderfunktion haben, aus diesem Denkprozess wurden anschließend genutzt, um zu einer positiven die mit dem jeweiligen privaten Kalender (Google, Outlook etc.) verknüpft Vision vom Studienverlaufstool zu gelangen. werden kann. Die Studierenden wünschen sich ein Abonnentensystem Bei Anwendung der 6-Denkhüte-Methode werden für eine Gruppenarbeit (Rang 3, 11 Punkte), über das bedarfsspezifische Informationen (z.B. Skripte sechs verschiedene Rollen, die durch verschiedenfarbige Hüte symbolisiert von ProfessorInnen, Auslandssemester, Fakultätsnews) bezogen werden und in denen verschiedene Denkweisen eingenommen werden, vergeben: können. Die Abonnements sollen jederzeit wieder deaktivierbar sein. Weiß steht für analytisches und Rot für emotionales Denken. Schwarz reprä- sentiert den pessimistischen Kritiker. Gelb steht im Gegensatz zu Schwarz – realistischer Optimismus ist gefragt. Der grüne Denkhut steht für Innovation. ALLE EMPFEHLUNGEN DER GRUPPE A Die blaue Rolle sorgt für Ordnung und Struktur. Ziel durch die Anwendung EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG der 6-Denkhüte-Methode war, Ideen zum Studienverlaufstool aus verschiede- nen Blickwinkeln zu betrachten, um zu einer Vision vom Studienverlaufstool INTEGRATION & VERNETZUNG VON 18 1 der HM zu gelangen. BESTEHENDEN TOOLS (SINGLE-SIGN ON, MOODLE, MVV U.Ä.) ZU EINEM SVT FLEXIBLE, FAKULTÄTSÜBERGREIFENDE IN- 13 2 TELLIGENTE STUNDENPLANGENERIERUNG STEP 2 ABONNENTENSYSTEM (ALLG. INFORMATI- 11 3 ONEN, AUSLANDSSEMESTER, FAKULTÄTS- NEWS) KLEINGRUPPENARBEIT RICHTLINIEN (STETS AKTUELL) 10 4 ÜBERSICHT ÜBER MEINEN STUDIENGANG, 10 4 Im Anschluss an den Vortrag bearbeiteten die Studierenden in zufällig ausge- KURSWAHL losten Kleingruppen folgenden Arbeitsauftrag: VIELFÄLTIGE ZUGÄNGLICHKEIT (APP) 9 5 AB DER BEWERBUNGSPHASE Was stellen Sie sich unter einem Studienverlaufstool vor? Bitte verwenden Sie für die Sammlung Ihrer Ideen und Vorstellungen eine der im ONLINE-TERMINVERGABE BEI DER 8 6 NOTENEINSICHT Vortrag genannten Kreativitätstechniken (Kopfstandtechnik oder die 6-Denkhüte- Methode). SOZIALE UNTERSTÜTZUNG (STUDIENBERA- 5 7 TUNG), ONLINE FOREN, MODERNE FAQS
42 43 EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG AE 01 RAUMFINDER 3 8 KEIN MOODLE / KEIN WILDWUCHS 5 5 ÖFFENTLICHE EVALUATION DER LEHRENDEN 3 8 VERNETZTE INFORMATION ÜBER ALLES IM 5 5 HOCHSCHULWAHLEN 2 9 STUDIENALLTAG BEKANNTGABE DER NOTENVERTEILUNG 2 9 ALS ZENTRALE PLATTFORM, KEIN WILDWUCHS 5 5 VON TOOLS ANONYMISIERTE VOREINSICHT 0 10 NOTENCHECK 4 6 TABELLE 01 GRUPPE A; EMPFEHLUNGEN AUS DER ARBEITSEINHEIT »MEIN STUDIENVERLAUFSTOOL« AUSTAUSCHMÖGLICHKEITEN FÜR 4 6 STUDIERENDE VERANSTALTUNGSPLANUNG ANGEPASST 3 7 AUF STUDIENSITUATION CHECKLISTEN / ALS ASSISTENT ORIENTIE- 3 7 TOP 3 DER GRUPPE B RUNG FÜR ERSTIES / SELBSTERKLÄREND Die Studierenden der Gruppe B empfehlen, dass das Studienverlaufstool RAUMBELEGUNG 3 7 Schlüsselinformationen und Materialien mit einem Klick parat hält (Rang 1, KEINE BEZAHLUNG DURCH STUDIERENDE / 2 8 10 Punkte). Das Studienverlaufstool soll ein zentrales Tool mit übersichtli- STUDIENGEBÜHREN chen, einfachen Darstellungen sein, durch das Informationen an einer Stelle AN ALLEN UNIS EINHEITLICH 2 8 zusammengetragen werden und das von allen DozentInnen genutzt wird. Die Hochschulleitung soll die Dozierenden dazu anhalten, das Tool zu ver- ALLE WAHLOPTIONEN WERDEN ANGEZEIGT 2 8 wenden (Rang 2, 9 Punkte). Die studentischen GutachterInnen stellen sich SUCHTOOL / VERBUNDEN MIT ALTEN TOOLS 2 8 vor, dass durch das Studienverlaufstool die Anzahl der weiteren Informati- AUSLANDSSTUDIUMSUNTERSTÜTZUNG 2 8 onskanäle reduziert werden kann, wenn alle wichtigen Informationen zentral TERMINE VEREINBAREN 1 9 durch das SVT gebündelt werden. Innerhalb des Tools soll ein Infoscreen über VERKNÜPFBAR MIT ALLTAGSTÄTIGKEITEN 1 9 Aktuelles informieren (Rang 3, 7 Punkte). (Z. B. OUTLOOK) AUFBAUEND UND INTEGRATIV MIT BESTE- 0 10 HENDEN TOOLS ALLE EMPFEHLUNGEN DER GRUPPE B IN DEN ALLTAG INTEGRIERBAR 0 10 EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG EIN KLICK FÜR 10 1 TABELLE 02 GRUPPE B; EMPFEHLUNGEN AUS DER ARBEITSEINHEIT »MEIN STUDIENVERLAUFSTOOL« • LEHRMATERIAL • INFORMATIONEN ÜBER VERANSTALTUNGSPLAN • AUSFALLSTUNDEN ALS ZENTRALES TOOL VON ALLEN 9 2 DOZENTINNEN GENUTZT / INFOS AN EINER STELLE ZUSAMMEN ÜBERSICHTLICHE, EINFACHE DARSTELLUNG 9 2 REDUKTION VON INFORMATIONSKANÄLEN, 7 3 SCHNELL UND AUSFALLSICHER INFOSCREEN / AKTUELLES 7 3 KEIN WEITERES SOZIALES NETZWERKTOOL 6 4 AUF DEN EIGENEN BEDARF ZUGESCHNITTEN / 6 4 EIGENER ALLTAG DATENSCHUTZ EINHALTEN 5 5
44 45 ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE AE 02 Klare Empfehlung der studentischen GutachterInnen ist, dass im Stu- AE 02 dienverlaufstool der HM zentrale Informationen schnell auffindbar DATENSCHUTZ sind und übersichtlich dargestellt werden. Gewünscht ist, dass das Tool von allen Dozierenden einheitlich In der Arbeitseinheit „Datenschutz“ wurde der Umgang mit perso- genutzt wird. Mit einer einmaligen Anmeldung sollen Studierende nenbezogenen Daten thematisiert. Die Studierenden setzten sich Zugriff auch auf andere Plattformen, die im Studium häufig verwen- mit der Frage auseinander, welche Daten sie im Rahmen der Studi- det werden, haben. Das Studienverlaufstool sollte über eine Stun- enplanung mit dem Studienverlaufstool von sich preisgeben würden denplanfunktion sowie über Einstellungsfunktionen, über die News und über welche Daten sie, reguliert durch Profileinstellungen im oder auch Skripte von ProfessorInnen bedarfsspezifisch abonniert SVT, die Kontrolle haben möchten. werden können, verfügen. EXPERTEN DER ARBEITSEINHEIT Prof. Dr. em. Ulrich Möncke – Ehemaliger Datenschutzbeauftragter der Hoch- schule München und Professor an der Fakultät für Informatik Fachgebiete Software Engineering, Datenschutz und Rechtsinformatik Prof. Dr. Olav Hinz – Professor an der Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule München Fachgebiete Software Engineering, Embedded Systems und Agile Produktent- wicklung (Design Thinking, Product Ownership und DevOps) ZENTRALE ERGEBNISSE AUF EINEN BLICK Folgende Daten würden die studentischen GutachterInnen als NutzerInnen des SVT von sich preisgeben: • Name • Studiengang und Studiengruppe • E-Mail-Adresse • Anzahl der Semester • Belegte Kurse • Studienfortschritt Über folgenden Daten würden die studentischen GutachterInnen als Nutzer- Innen des SVT die Kontrolle (reguliert über Profileinstellungen im SVT) haben wollen: • Noten • Telefonnummer • Adresse • Aktivitätenprotokoll
46 47 STEP 1 II. Über welche Ihrer personenbezogenen Daten möchten Sie (reguliert durch Profileinstellungen im SVT) die Kontrolle haben? AE 02 EXPERTENVORTRÄGE Zu Beginn seines Vortrages berichtete der ehemalige Datenschutzbeauftragte der Hochschule München, Prof. Dr. em. Ulrich Möncke, über die rechtliche STEP 3 Übergangssituation aufgrund der ab 25. Mai 2018 anzuwendenden Daten- schutz-Grundverordnung (DSGVO). EMPFEHLUNGEN FÜR DAS SVT Des Weiteren ging der Experte auf die sieben Grundsätze der Datenspeiche- rung ein. Anschließend erläuterte er die Rechtsgrundlagen zur Verarbeitung DER HM und Speicherung personenbezogener Daten laut Bayerischen Datenschutz- gesetz (BayDSG). Prof. Dr. Möncke informierte darüber, dass die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten nach dem bayerischem I. Welche Daten würden Sie im Rahmen der Studienplanung von sich Datenschutzgesetz (Art. 15 Abs. 1 BayDSG) nur zulässig ist, wenn es eine ge- preisgeben? setzliche Grundlage oder eine gültige Einwilligungserklärung gibt. Letzteres ist gegeben, wenn die Einwilligungserklärung informiert und freiwillig ist. TOP 3 DER GRUPPE A NutzerInnen des SVTs müssen durch die Einwilligungserklärung informiert Die TeilnehmerInnen aus Gruppe A würden im Rahmen der Studienplanung werden über den Zweck der Datenerhebung, -verarbeitung und -nutzung ihren Namen (Rang 1, 12 Punkte), ihre E-Mail-Adresse, ihren Studiengang und (inklusive Löschung), eine Weitergabe an Dritte (falls geplant), die Möglichkeit die Studiengruppe (Rang 2, 10 Punkte) sowie ihr Semester (Rang 3, 6 Punkte) nicht einzuwilligen und die damit verbundenen Folgen, die Möglichkeit, die von sich preisgeben. Anschrift, Lebenslauf und Bankverbindung wurden im Einverständniserklärung für die Zukunft zu widerrufen und an welche Stelle Plenum zwar noch genannt, erhielten schlussendlich aber keine Punkte, viel- man sich hierfür wenden muss. mehr wurde die Anschrift unter die Daten gewählt, über die die Gutachter- Prof. Dr. Hinz nahm anschließend die Perspektive der NutzerInnen ein und Innen Kontrolle haben möchten (Rang 3, 6 Punkte). stellte die These auf, dass sich diese (oft unreflektiert) viele Funktionen in einem Tool wünschen, die ihrem Interesse auf Datenschutz entgegenstehen. Er zeigte auf, dass aus dem Nutzungsverhalten von Personen mehr Rück- ALLE EMPFEHLUNGEN DER GRUPPE A schlüsse auf die Anwenderin oder den Anwender gezogen werden können als EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG den NutzerInnen mitunter bewusst ist. NAME 12 1 E-MAIL-ADRESSE 10 2 STUDIENGANG UND STUDIENGRUPPE 10 2 STEP 2 ANZAHL DER SEMESTER 6 3 ECTS 5 4 KLEINGRUPPENARBEIT PRIVATE E-MAIL-ADRESSE 2 5 FÄCHERBELEGUNG 2 5 Im Anschluss an die Vorträge bearbeiteten die Studierenden in erneut zufällig NOTEN UND ECTS 1 6 ausgelosten Kleingruppen folgende Aufträge: ANSCHRIFT 0 7 Stellen Sie sich vor, Sie möchten das SVT nutzen, was mit der Preisgabe perso- LEBENSLAUF 0 7 nenbezogener Daten verbunden ist. BANKVERBINDUNG 0 7 I. Welche Daten würden Sie im Rahmen der Studienplanung von sich TABELLE 03 GRUPPE A; EMPFEHLUNGEN AUS DER ARBEITSEINHEIT »DATENSCHUTZ« ZUM THEMA preisgeben? »DATENPREISGABE«
48 49 TOP 3 DER GRUPPE B EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG Die TeilnehmerInnen aus Gruppe B würden im Rahmen der Studienplanung AE 02 PROFILBILD 4 4 ihren Studiengang und die Studiengruppe (Rang 1, 14 Punkte), ihre belegten EIGENE WEBSITE-NUTZUNGSDATEN 4 4 Kurse (Rang 2, 11 Punkte) und ihren Studienfortschritt (Rang 3, 9 Punkte) von sich preisgeben. UPLOADS VON ARBEITEN / STUDIENERGEBNISSEN 3 5 GEBURTSDATUM 2 6 KONTAKTDATEN 0 7 ALLE EMPFEHLUNGEN DER GRUPPE B SPEICHERORTE FÜR ZERTIFIKATE 0 7 PROFILVERWALTUNG IN FOREN 0 7 EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG HOCHSCHUL-E-MAIL-ADRESSE 0 7 STUDIENGANG / -GRUPPE 14 1 KONTROLLE ÜBER FREIWILLIGE DATEN 0 7 BELEGTE KURSE 11 2 STUDIENFORTSCHRITT 9 3 TABELLE 05 GRUPPE A; EMPFEHLUNGEN AUS DER ARBEITSEINHEIT »DATENSCHUTZ« ZUM THEMA »DATENKONTROLLE« ECTS-PUNKTE 7 4 HM-KENNUNG 4 5 NOTEN 3 6 NAME 3 6 TOP 3 DER GRUPPE B HM.EDU-MAIL 1 7 Die TeilnehmerInnen aus Gruppe B raten zur Ermöglichung einer vollständi- MATRIKELNUMMER 0 8 gen Kontrolle seitens der NutzerInnen über die Adresse (Rang 1, 12 Punkte), die Noten (Rang 2, 11 Punkte), das Aktivitätenprotokoll (ebenfalls Rang 2, 11 Punkte) TABELLE 04 GRUPPE B; EMPFEHLUNGEN AUS DER ARBEITSEINHEIT »DATENSCHUTZ« ZUM THEMA »DATENPREISGABE« und die private E-Mail-Adresse sowie die Telefonnummer (Rang 3, 9 Punkte). Bezogen auf das Aktivitätenprotokoll möchten die Studierenden sowohl über die Anzeige ihrer Aktivitäten für andere User des Studienverlaufstools die Kontrolle haben als auch über ihre Aktivitäten, die Dozierende sehen könnten. II. Über welche Ihrer personenbezogenen Daten möchten Sie (reguliert durch Profileinstellungen im SVT) die Kontrolle haben? ALLE EMPFEHLUNGEN DER GRUPPE B EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG TOP 4 DER GRUPPE A ADRESSE (VOLLSTÄNDIGE KONTROLLE) 12 1 Die GutachterInnen aus Gruppe A haben auf Rang 1 die Empfehlung gewählt, NOTEN (VOLLSTÄNDIGE KONTROLLE) 11 2 Regulierungen durch Profileinstellungen zur Kontrolle über alle Daten zu AKTIVITÄTENPROTOKOLL (VOLLSTÄNDIGE KONTROLLE) 11 2 ermöglichen. Zugleich zeigt das Ranking, dass die TeilnehmerInnen insbeson- PRIVATE E-MAIL / TELEFON (VOLLSTÄNDIGE KONTROLLE) 9 3 dere in Bezug auf die Noten (Rang 2, 9 Punkte), die Telefonnummer (Rang 2, PRÜFUNGSANMELDUNG (NUR STUDENT/IN HAT ZUGRIFF) 7 4 9 Punkte) und die Adresse (Rang 3, 6 Punkte) zur Entscheidungsfreiheit der NAMEN 1 5 NutzerInnen raten. GEBURTSDATUM (VOLLSTÄNDIGE KONTROLLE) ECTS (VOLLSTÄNDIGE KONTROLLE) 1 5 ALLE EMPFEHLUNGEN DER GRUPPE A TABELLE 06 GRUPPE B; EMPFEHLUNGEN AUS DER ARBEITSEINHEIT »DATENSCHUTZ« ZUM THEMA EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG »DATENKONTROLLE« ALLE DATEN 12 1 NOTEN 9 2 TELEFONNUMMER 9 2 ADRESSE 6 3
50 51 ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE AE 03 Insgesamt zeigt sich eine deutliche Empfehlung seitens der Gutach- AE 03 terInnen an das SVT-Entwicklerteam, den NutzerInnen des Studi- INFORMATION FÜR DIE STUDIEN- enverlaufstools viel Entscheidungsfreiheit über die Preisgabe ihrer Daten durch individuelle Profileinstellungen zu ermöglichen. Daten, ORGANISATION die nicht essentiell für die Funktionsfähigkeit des Tools sind, sollen Ziel dieser Arbeitseinheit war, Empfehlungen zu generieren, welche nicht erhoben, verarbeitet und genutzt werden. Zu den besonders Informationen das Studienverlaufstool auf welche Weise bereitstel- sensiblen Daten zählen aus Sicht beider Gruppen die Noten sowie len sollte, um den Studierenden der Hochschule München eine Hilfe- private Daten wie Adresse und Telefonnummer. Studienbezogene stellung im Prozess der Studienplanung und insbesondere bei den in Daten wie belegte Kurse, Studiengang und -gruppe würde die Mehr- diesem Zusammenhang anfallenden Entscheidungen zu bieten. heit der GutachterInnen bei einer Nutzung des Studienverlaufstools von sich preisgeben. EXPERTIN DER ARBEITSEINHEIT Kristina Strathmann – Mitarbeiterin im ZUG-Team Studienwege sowie in der Abteilung Studium im Bereich Prüfung und Praktikum (Beratung von Studieren- den u.a. zu prüfungs- und praxisrechtlichen Fragen) EMPFEHLUNGEN AUF EINEN BLICK Damit das Studienverlaufstool den NutzerInnen effiziente Hilfestellung bei der Studienplanung bietet, empfehlen die GutachterInnen vor allem, dass • (fachbezogene) Checklisten dabei helfen, wichtige Fristen und Termine im Blick zu halten, • ein AI-Chatbot durch das Studienverlaufstool führt, • eine Stundenplanung entsprechend des Studienfortschritts möglich ist, • Modulbeschreibungen und weitere wichtige Dokumente hinterlegt sind.
52 53 STEP 1 STEP 2 AE 03 EXPERTINNENVORTRAG KLEINGRUPPENARBEIT Im Vortrag ging die Expertin für Studienorganisation, Kristina Strathmann, Für die folgende Arbeit in den zufällig ausgelosten Kleingruppen erhielten die auf Hilfestellungen und Hürden im Entscheidungsprozess bei der Studienpla- Studierenden folgenden Auftrag: nung ein. Die Expertin zeigte unterschiedliche Informationsquellen auf, die den Studierenden hierzu bereits von der Abteilung Studium und den Fakultä- Stellen Sie sich vor, Sie sind die Studentin in dem vorgestellten Fallbeispiel oder ten zur Verfügung gestellt werden. Frau Strathmann stellte in ihrem Vortrag überlegen Sie sich ein Fallbeispiel aus Ihrem Studentenleben, bei dem Sie Unter- heraus, dass zwar alle notwendigen Informationen zur Studienplanung stützung in der Studienplanung gebraucht hätten. verfügbar sind, die Suche und das Planen des (persönlichen) Studienverlaufs ohne weitere Hilfestellung aber zum Teil eine Herausforderung darstellt. Welche Informationen muss das SVT bereitstellen, damit Sie die Fragestellun- Dies zeigte sie anhand eines Fallbeispiels aus dem Studierendenalltag auf, das gen zur Studienplanung lösen können? die Studierenden anregen sollte, ihre eigenen Bedürfnisse im Studienalltag zu Im Falle eines eigenen Fallbeispiels: Beschreiben Sie dies im Plenum bitte kurz. analysieren. Diese Bedürfnisse wurden anschließend für die Kleingruppen- arbeit herangezogen. FIKTIVES FALLBEISPIEL AUS DEM STUDENT-LIFE-CYCLE Lina Meier ist Studentin im 4. Semester des Studienganges Soziale Arbeit STEP 3 (Bachelor / Vollzeit). Das Sommersemester 2017 ist vorbei und sie hat 100 ECTS-Punkte erreicht, um in das Praxissemester (Wintersemester 2017/2018) EMPFEHLUNGEN FÜR DAS SVT zu starten. Leider hat Lina zwei Prüfungen nicht bestanden. Ab Mitte Oktober startet sie ihr Praktikum im Ausland und wird im darauffolgenden Sommerse- DER HM mester 2018 erst wieder in München sein. TOP 3 DER GRUPPE A FOLGENDE FRAGEN STELLT SICH LINA Auf Rang 1 der Empfehlungen hat Gruppe A mit 20 Punkten die Empfehlung platziert, dass das SVT der HM Checklisten für verschiedene (auch fachbezo- • »Ich werde im Wintersemester 2017/2018 nicht rechtzeitig zu den Prüfungen gene) Studienplanungen bereitstellen sollte. An zweiter Stelle rangiert unter zurück sein. Somit kann ich auch nicht das zum Praxissemester zugehörige den GutachterInnen der Wunsch, dass das SVT über einen AI-Chatbot verfügt Praxismodul belegen. Wann und wie kann ich dieses Modul nachholen?« (15 Punkte). Zudem raten sie dazu, dass das Studienverlaufstool eine intelli- gente, dem Studienfortschritt entsprechende Stundenplanung ermöglicht • Für eine der Wiederholungsprüfungen läuft die Anmeldefrist im Winter- (Rang 3, 13 Punkte). semester 2017/2018 ab: »Aufgrund meines Auslandaufenthaltes kann ich die Frist nicht einhalten. Was kann ich tun? Kann ich die Prüfung auf das nächste Semester verschieben?« ALLE EMPFEHLUNGEN DER GRUPPE A EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG • »Zur Prüfung der zweiten Wiederholungsprüfung kann ich anwesend sein. Wann und wie muss ich mich für die Prüfung anmelden? Und was würde CHECKLISTEN FÜR VERSCHIEDENE aber passieren, wenn ich an dem Tag krank wäre und aus gesundheitlichen (AUCH FACHBEZOGENE) STUDIENPLANUNGEN Gründen nicht antreten könnte? Was muss ich hierbei beachten?« (ANSPRECHPARTNER, DOKUMENTE U.Ä.) 20 1 • »Wie kann ich mir mein Auslandspraxissemester an der Hochschule AI-CHATBOT 15 2 München anrechnen lassen?«
54 55 EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG AE 03 INTELLIGENTE STUNDENPLANUNG ENTSPRECHEND MODULBESCHREIBUNGEN HINTERLEGEN: DES STUDIENFORTSCHRITTS UND -VERLAUFS DIREKT BEIM MODUL AUFRUFEN / + TERMINPLANUNG FÜR PRÜFUNGEN STUDIENPLANGESTALTUNG 11 2 + ALTERNATIVVORSCHLÄGE FÜR MODULE + KALENDERFUNKTION 13 3 AKTIVE HINWEISE ZU WICHTIGEN STUDIEN- AKTIVITÄTEN (AUFPOPPENDE ERINNERUNGEN) 9 3 SINNVOLLE SUCHFUNKTION, FAQS, ANSPRECHPARTNER/INNEN 12 4 NICHT MEHRFACH WIDERSPRÜCHLICHE INFOR- MATIONEN AUF UNTERSCHIEDLICHEN SEITEN 8 4 FRISTENANZEIGE MIT BERÜCKSICHTIGUNG VON AUSNAHMEN (IN VERKNÜPFUNG MIT ZENTRALE, AKTUELLE ANSPRECHPARTNER/INNEN DER E-MAIL ADRESSE) MIT ANMELDEFUNKTION 8 5 INFORMATIONEN 5 5 FAKULTÄTSFOREN 5 6 GRAPHISCHE AUFARBEITUNG VON VERLAUFS- PLÄNEN 5 5 INDIVIDUALISIERTE PUSH-NACHRICHTEN 2 7 FORMULARCENTER AUF EIGENE STUDIEN- VEREINFACHTE NACHWEISERBRINGUNG SITUATION OPTIMIERT PRÄSENTIEREN 4 6 (ATTEST, ZERTIFIKAT U.Ä.) 1 8 ALLGEMEINE MODULBESCHREIBUNG 0 9 KRITISCHE MODULE OPTISCH HERVORHEBEN 4 6 TABELLE 07 GRUPPE A; EMPFEHLUNGEN AUS DER ARBEITSEINHEIT »INFORMATION FÜR DIE STUDIEN- MERKBLÄTTER FÜR AUSLANDSAUFENTHALTE 1 7 ORGANISATION« VERLINKUNGEN AUF PRIMUSS ENTSPRECHEND VORSEHEN AUF SPO USW. 1 7 TOP 3 DER GRUPPE B ZENTRALE SEITE MIT TERMINEN Auf Rang 1 der Empfehlungen hat Gruppe B mit 13 Punkten die Empfehlung PRÜFUNGEN U.Ä. 0 8 platziert, die Suchfunktion im SVT als AI-Chatbot dynamisch zu gestalten. FAQs sollen zentral bereitgestellt werden (Rang 2, 11 Punkte). Die Studierenden TABELLE 08 GRUPPE B; EMPFEHLUNGEN AUS DER ARBEITSEINHEIT »INFORMATION FÜR DIE STUDIEN- raten dazu, dass im Studienverlaufstool Modulbeschreibungen hinterlegt wer- ORGANISATION« den, die pro Modul aufgerufen werden können (Rang 2, 11 Punkte). Zudem sind Erinnerungsmeldungen zu wichtigen Studienaktivitäten gewünscht (Rang 3, 9 Punkte). ALLE EMPFEHLUNGEN DER GRUPPE B EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG SUCHFUNKTION ALS BOT (AI-CHATBOT) DYNAMISCH GESTALTEN UNTER BERÜCKSICH- TIGUNG AKTUELLER INFOS (Z.B. KRANKHEIT) 13 1 FAQS ZENTRAL BEREITGESTELLT 11 2
56 57 ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE AE 04 Deutliche Empfehlung der studentischen GutachterInnen beider AE 04 Gruppen ist, dass das Studienverlaufstool der HM über eine intelli- DAS SVT ALS MOTIVATOR gente Suchfunktion verfügen sollte. Ideal wäre ein AI-Chatbot als Supportfunktion, den sich beide Gruppen jedoch unterschiedlich IM STUDIUM vorstellen. In dieser Arbeitseinheit sind Graphiken entstanden, wie ein Gruppe A empfiehlt einen AI-Chatbot, der trainiert wird, um intel- sogenannter „Studienstandsanzeiger“ gestaltet sein könnte. ligent auf Inhalte zu verweisen, wie das folgende Beispiel zur Aus- Er ermöglicht den Studierenden, auf einen Blick sehen zu können, landssemesterplanung verdeutlicht: wie weit sie im Studium fortgeschritten sind. »Hallo H.O.R.S.T..! Ich möchte ins Ausland.« »Hallo XY! Möchtest Du ein Auslandssemester machen?« EXPERTE DER ARBEITSEINHEIT »Ja, in Bolivien.« Prof. Christian Luidl, Professor an der Fakultät für Druck- und Medientechnik der »Für Bolivien haben wir bereits eine Checkliste erstellt. Hochschule München mit den Fachgebieten Medieninformatik, Mediengestal- Gerne kannst Du dich auch einfach bei XY melden.« tung und Workflowmanagement Etwas weniger funktionsumfangreicher stellt sich Gruppe B den Bot EMPFEHLUNGEN AUF EINEN BLICK vor. Nach dieser Empfehlung würde der Support v.a. in einer intelli- Für die graphische Darstellung eines „Studienstandsanzeigers“ empfehlen die genten Suchfunktion als Alternative zur klassischen FAQ-Liste liegen. studentischen GutachterInnen • ein Farbleitsystem, Des Weiteren stellte sich in beiden Gruppen klar heraus, dass die • die Verwendung von Symbolen und Diagrammen, schnelle Auffindbarkeit aller zur Studienplanung notwendigen • einen Avatar, Informationen als zentrale Hilfestellung zur Studienplanung gese- • und eine semesterweise Ansicht. hen wird. Im Vergleich zur gegenwärtigen Situation, die durch viele, jedoch in der Fülle unübersichtliche Angebote mit teilweise wider- sprüchlichen Informationen geprägt ist, würde ein großer Mehr- wert durch das Studienverlaufstool entstehen. Checklisten, Erinne- rungsfunktionen und die zum jeweiligen Modul direkt hinterlegten Modulbeschreibungen würden die Studienplanung darüber hinaus erleichtern.
58 59 STEP 1 STEP 3 AE 04 EXPERTENVORTRAG EMPFEHLUNGEN FÜR DAS SVT Prof. Christian Luidl ging auf die Grundlagen der visuellen Darstellung ein. DER HM Als Experte gab er Informationen zum optimalen Sichtbarmachen von Sachverhalten (Daten, Zusammenhänge & Prozesse) sowie zur Nutzung von Die studentischen GutachterInnen haben in ihren Entwürfen besonders viel Erkenntnissen aus der Farblehre, der Psychophysik und der Kognitionspsycho- Wert auf die graphische Kennzeichnung besonderer Termine bzw. Ereignisse logie. Anhand mehrerer Beispiele beleuchtete er kognitive Effekte und deren (z.B. durch Warnsymbole) gelegt. Zur Visualisierung des Studienfortschritts Einfluss auf die Wahrnehmung und das Gedächtnis z.B. durch Stroop-Effekte kamen Balken-, Tortendiagramme oder Zeitachsen zum Einsatz. Ein Avatar (Wirkung durch Schriftfarben) oder durch das Gesetz der Nähe sowie das wird empfohlen, der dem eigenen (individuellen) »Studienstandsanzeiger« Gesetz der Ähnlichkeit (Gestaltungsprinzipien). Des Weiteren ging Prof. Luidl einen persönlichen Charakter verleiht. Häufig zeigt sich auf den Graphiken darauf ein, wie Aufmerksamkeit durch Intensität, Farbe oder Dissonanzen der Wunsch nach einer semesterweisen Ansicht. Der »Studienstandsanzeiger« erzeugt wird. muss sowohl mobil als auch am Desktop nutzbar sein. STEP 2 KLEINGRUPPENARBEIT Für die folgende Arbeit in den abermals zufällig ausgelosten Kleingruppen wurden die Studierenden gebeten, Visualisierungen eines „Studienstandsan- zeigers“ zu erarbeiten. Die Studierenden erhielten folgenden Auftrag: Stellen Sie sich vor, das SVT enthält ein Tool, das Ihnen aufzeigt, welche Leistungen Sie bereits in Ihrem Studium bestanden haben. I. Entwickeln Sie eine graphische Darstellung des Tools. Bedenken Sie dabei auch die Frage, welche graphische Darstellung sich positiv auf die Usability auswirken würde. II. Präferieren Sie eine mobile Anwendung oder eine Desktopanwendung? Sammeln Sie Argumente.
60 61 ELEKTROCHEMIE B.A. i & ZAUBERN STUDIUM 05 PRAXIS- SEMESTER 2016 2017 2018 2019 50 100 B.A. 60 ECTS ECTS STUDIEN- STUDIEN- BEGINN 45 ECTS ENDE WS 16/17 SOSE 20 4. FACHSEMESTER SEMESTER OKT NOV DEZ JAN FEB MÄR MATHE 1 GLEICH- 2,3 STROM 1,7 PHYSIK MELDUNGEN AW EXKURSION ABGABE PRÜFUNGS- FÄCHER GRUPPEN- PHASE ! PRÜFUNGSANMELDUNG ARBEIT RÜCK- WECHSEL- MELDUNG MATHE 2 BIOCHEMIE 10.10 - 25.11.17 STROM ANSTEHENDE GLITZER FEENSTAUB KÖNIGLICH PRÜFUNGEN WS 17/18 PRÜFUNGSANMELDUNG TO DO KOCHEN BACKEN WASCHEN PHYSIK ÜBERFÄLLIG MATHE 2 ANMELDUNG AW FACH LÖTEN SCHWEIßEN PIPETTIEREN 36 WECHSEL- BUCHUNG EXKURSION STROM INFOVERANSTALTUNG BIOCHEMIE PRAXISSEMESTER SUS SEZIEREN DESIGN ABGABE GRUPPENARBEIT TAGE FLIEGEN EINHORN PRINZESSIN BIS ZUR EXKURSION 104 WIEDERHOLUNG MATHE II 121 ABGABE SEMESTERARBEIT XI
62 63 ABSCHLUSS- ECTS NOTEN Ø ARBEIT STUDIENSTART 4 3 x 2 x 83% 1 x PRAKTIKUM STUDIEN- VERLAUF 1 2 3 ... SEM 43% AUSLAND-/ AKTUELLES URLAUBSSEMESTER SEMESTER MEIN STUDIENVERLAUF 1 1 2 2 3 3 1 2 3 4 5 SEM 1 2 3 MODULE MODULE MODULE WS SS WS ... CHECKLISTEN PRAKTIKA ETC. 17/18 18 18/19 PRAKTIKUM ZERTIFIKATE 1 1 1 UNICERT I XY HOCHSCHULPRAKTIKUM 2 2 PRAXISSEMESTER AUSLANDS- URLAUBS- 3 2 3 SEMESTER SEMSTER 4 RESET
64 65 ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE AE 05 Klare Empfehlung an das SVT-Entwicklerteam ist, dass das AE 05 SVT mit dem "Studienstandsanzeiger" sowohl mobil als auch am DAS SVT DER HM Desktop nutzbar sein muss. Für eine umfassendere Nutzung, d.h. zur tiefergehenden Studienplanung würden die GutachterInnen das Ziel dieser Arbeitseinheit war, einen Einblick in bereits bestehende Tool weniger vom mobilen Endgerät aus nutzen. Es soll gewährleis- oder geplante SVT-Tools (Best Practices) zu geben, um auf dieser tet werden, dass Studierenden auch ohne eigenes mobiles Endgerät Basis Empfehlungen zu generieren, welche der vorgestellten Funk- eine optimale Studienplanung möglich gemacht wird. Für tagesaktu- tionen das SVT der HM haben soll. Die GutachterInnen konnten sich elle Informationen muss eine optimale Nutzung vom mobilen einen Eindruck vom Studienverlaufstool der Universität Leipzig, von Endgerät aus möglich sein. Den „Studienstandsanzeiger“ nine und vom fiktiven SVT HM Pocket machen, indem sie die An- stellen sich die Studierenden nicht nur als klassischen Fortschritts- wendungen testeten. Namensvorschläge für das SVT der Hochschule balken vor: vielmehr könnte ein Avatar dem Anzeiger einen persönli- München wurden erfragt. chen Charakter verleihen. EXPERTINNEN & EXPERTEN DER ARBEITSEINHEIT Susanne Krusche, Teamleiterin des ZUG-Teilprojekts »Studienwege« Christine Schmidt, Studienberaterin in der Abteilung Studium, Beratung und Immatrikulation der Hochschule München, insbesondere für die Beratung von beruflich Qualifizierten und Studieninteressierten Prof. Dr. Olav Hinz, Professor an der Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen an der HM mit den Fachgebieten Software Engineering, Embedded Systems, Agile Produktentwicklung (Design Thinking, Product Ownership und DevOps) EMPFEHLUNGEN AUF EINEN BLICK Aus bestehenden Tools sollten auf Empfehlung der GutachterInnen hin folgende Funktionen in das SVT der HM übernommen werden: • Personalisierter Stundenplan, d.h. eine Funktion mit der die Zusammenstellung und Visualisierung des persönlichen Stundenplans möglich ist. • Studieninformation & -organisation für umfassende Auskünfte rund um das Studium, wie z.B. Räume, Personen sowie Essen und Trinken. • Push-Benachrichtigungen zur Festlegung von Benachrichtigungen in auswähl- baren Kategorien wie Noten, Fristen und Veranstaltungen. • Individualisierter Studienverlauf zur Abbildung des eigenen Studienverlaufs und Fortschritts im Studium. • Abschlussnoten-Vorausberechnung zur Berechnung der Abschlussnote auf Grundlage bereits erreichter Leistungen und Gewichtungen innerhalb des Studiengangs. • Noteneinsicht, d.h. eine Funktion zur Eingabe von Noten.
66 67 Als Namen für das Studienverlaufstool könnten sich die GutachterInnen folgen- München mit circa 6000 aktiven NutzerInnen existiert. Für Studierende bie- de vorstellen: tet es insbesondere die Möglichkeit, einen persönlichen Stundenplan zusam- AE 05 menzustellen. Buchungen von Sprechstundenterminen und Verknüpfungen • H.O.R.S.T. (HochschulORganisationStudienverlaufsTool) mit der Lernplattform Moodle sind durchführbar. • myHM • UNIFY • HM4U • ORG4EDU STEP 2 KLEINGRUPPENARBEIT STEP 1 Die anschließende Kleingruppenarbeit fand, wie bereits in den Arbeitseinhei- MARKTPLATZ ten davor, in zufällig ausgelosten Kleingruppen statt. Die Aufgabenstellung für die studentischen GutachterInnen teilte sich in zwei Fragen auf: Der Schwerpunkt dieser Arbeitseinheit lag auf einem Erlebbarmachen und I. Welche fünf Funktionen aus den vorgestellten Beispielen sollten in das SVT Testen von drei verschiedenen Anwendungen. der HM übernommen werden? Bitte geben Sie an, auf welches Tool Sie sich beziehen. 1. HM Pocket II. Wie soll das SVT der HM heißen? HM Pocket ist das Ergebnis eines Workshops des SVT-Entwicklerteams. Ein- geflossen sind die Ideen des Teams, Rechercheergebnisse und Erfahrungen aus der täglichen Arbeit in der Studienberatung und der prüfungsrechtlichen Verwaltung von Studiengängen. Es handelt sich um einen Dummy ohne pro- grammierte Funktionen. STEP 3 2. StudienAPPSchluss Diese App wurde von einem Projektteam des Akademischen Auslandsamtes EMPFEHLUNGEN FÜR DAS SVT der Universität Leipzig in einem durch den DAAD (Deutscher Akademischer Auslandsdienst) finanzierten Projekt entwickelt. Es handelt sich um eine mo- DER HM bile Applikation speziell für ausländische Studierende und dient dazu, sich im Studium zurechtzufinden und nimmt den Anwendenden dadurch stark an die Hand. Es macht die Abbildung des eigenen Studienfortschritts und die I. Welche fünf Funktionen aus den vorgestellten Beispielen sollten in das SVT Überprüfung des Studierverhaltens möglich. Zum Zeitpunkt der Planungszel- der HM übernommen werden? le im Oktober 2017 handelte es sich um einen funktionstüchtigen Prototypen, Bitte geben Sie an, auf welches Tool Sie sich beziehen. der Studierenden einzelner Studiengänge an der Universität Leipzig zur Ver- fügung stand. TOP 3 FUNKTIONEN DER GRUPPE A 3. nine Auf Platz eins wählte Gruppe A mit 16 Punkten die Funktion „personalisierter Aus einem Lehrprojekt von Prof. Dr. Hinz an der Fakultät für Wirtschaftsin- Stundenplan“ und empfiehlt somit, diese Funktion in das SVT der HM zu genieurwesen entstanden, handelt es sich bei dem Open Source Projekt nine übernehmen. Des Weiteren raten die GutachterInnen zu einer Übernahme der um ein Informationssystem für die Organisation des Studienalltags. Es richtet Funktion „Studieninformation und -organisation“ (Platz 2, 14 Punkte). sich sowohl an Studierende als auch an Lehrende. Die ersten Entwicklungen zu Die Funktion „Benachrichtigungen“ rangiert in Gruppe A zusammen mit nine wurden bereits im Sommersemester 2012 begonnen und seither immer der Funktion „Studienverlauf“ auf Platz drei (12 Punkte). weiter ausgebaut, sodass nine mittlerweile an drei Fakultäten der Hochschule
68 69 ALLE EMPFEHLUNGEN DER GRUPPE A II. WIE SOLL DAS SVT DER HM HEIßEN? AE 05 EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG TOP 3 DER GRUPPE A PERSONALISIERTER STUNDENPLAN (NINE) 16 1 Klarer Favorit der Gruppe A ist H.O.R.S.T. (Hochschulorganisationstudien- STUDIENINFORMATION & -ORGANISATION (NINE) 14 2 verlaufstool) auf Platz eins mit 13 Punkten. Es folgt myHM mit sechs Punkten BENACHRICHTIGUNGEN (HM POCKET) 12 3 auf Rang zwei. UNIFY erhielt fünf Punkte und liegt damit auf Platz drei der STUDIENVERLAUF (HM POCKET) 12 3 Empfehlungen. „WARNFUNKTION“ (HM POCKET) 4 4 ABO-VERSION (NINE) 4 4 ALLE EMPFEHLUNGEN DER GRUPPE A STUDIENMODUL (HM POCKET) 1 5 PUSH-BENACHRICHTIGUNG (UNI LEIPZIG) 0 6 EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG H.O.R.S.T. TABELLE 09 GRUPPE A; EMPFEHLUNGEN AUS DER ARBEITSEINHEIT »DAS SVT DER HM« (HOCHSCHULORGANISATIONSTUDIENVERLAUFSTOOL) 13 1 MYHM 6 2 UNIFY 5 3 HMNOW 2 4 TOP 3 FUNKTIONEN DER GRUPPE B HM2GO 0 5 In Gruppe B war (genau wie in Gruppe A) die Funktion „personalisierter UNIBODY 0 5 Stundenplan“ (Platz 1, 12 Punkte) am beliebtesten. Auf Platz zwei wählten die DOCH 0 5 GutachterInnen die Funktionen „Abschlussnoten-Vorausberechnung“ und „Noteneinsicht“ (9 Punkte). Die Funktion „Push-Nachrichten“ rangiert auf TABELLE 11 GRUPPE A; EMPFEHLUNGEN AUS DER ARBEITSEINHEIT »DAS SVT DER HM« ZUM THEMA Platz drei (8 Punkte). »WIE SOLL DAS SVT DER HM HEIßEN?« ALLE EMPFEHLUNGEN DER GRUPPE B EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG TOP 2 DER GRUPPE B PERSONALISIERTER STUNDENPLAN (NINE) 12 1 Klarer Favorit der Gruppe B ist HM4U auf Platz eins mit 14 Punkten. Es folgt ORG4EDU mit sieben Punkten auf Rang zwei. ABSCHLUSSNOTEN-VORAUSBERECHNUNG (HM POCKET) NOTENEINSICHT (LEIPZIG) 9 2 PUSH-NACHRICHTEN (HM POCKET) 8 3 ALLE EMPFEHLUNGEN DER GRUPPE B INDIVIDUALISIERTER STUDIENVERLAUF (HM POCKET) 8 3 MODELLHAFTER STUDIENVERLAUF NACH SPO (HM POCKET) 6 4 EMPFEHLUNG ZAHL DER PUNKTE RANG SEMESTERWEISE MODULÜBERSICHT (HM POCKET) 6 4 HM4U 14 1 MODULBESCHREIBUNGEN (NINE) 5 5 ORG4EDU 7 2 PERSONALISIERTE TERMINÜBERSICHT (NINE) 4 6 HM 0 3 STUDIENINFORMATION / -ORGANISATION (NINE) 1 7 HM4EDU 0 3 DIALOGFUNKTION ZUR INFORMATIONSSUCHE (LEIPZIG) 0 8 TABELLE 12 GRUPPE B; EMPFEHLUNGEN AUS DER ARBEITSEINHEIT »DAS SVT DER HM« ZUM THEMA TABELLE 10 GRUPPE B; EMPFEHLUNGEN AUS DER ARBEITSEINHEIT »DAS SVT DER HM« »WIE SOLL DAS SVT DER HM HEIßEN?«
70 71 ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE NO-GOs: Auf Platz eins wählten beide Gruppen die Funktion für einen perso- • Überladene Seiten, AE 05 nalisierten Stundenplan. Somit besteht die klare Empfehlung, diese • Fließtexte in kleiner Schrift und Amtssprache, Funktion in das SVT der HM zu übernehmen. Der personalisierte • keine Barrierefreiheit, zu kleine Elemente, Stundenplan zeigt ausgewählte (Lehr-) Veranstaltungen mit zuge- • unüberschaubare Graphiken, bei denen die Gestaltungsregeln hörigen Raumnummern und Lehrenden. Sprechstundentermine sind nicht eingehalten werden, wählbar. (Lehr-)Veranstaltungsausfälle können von den Organisa- • zu wenig Flexibilität bei der Navigation. torInnen direkt eingegeben werden, sodass der Stundenplan immer aktuell ist. Es ist eine Wochen- und Tagesansicht verfügbar. In beiden Gruppen gleichermaßen beliebt waren die Funktionen „Benachrichtigung“ und „individueller Studienverlauf“. Die Benach- richtigungsfunktion lässt sich je nach gewünschter Informations- kategorie (z.B. Fristen, Noten, Veranstaltungen) ein- und ausschal- ten. User erhalten somit nur die Benachrichtigungen, die von ihnen als relevant eingestuft wurden. Der individualisierte Studienverlauf zeigt den AnwenderInnen durch farbliche Kennzeichnung bereits absolvierte Studiensemester mit zugehöriger Fortschrittsanzeige auf Basis von ECTS-Punkten und Vorrückungshürden. Eine darunterlie- gende Ebene enthält eine modulgenaue Statusanzeige. Eine Funktion sowohl zur Noteneinsicht als auch zur Abschlussno- ten-Vorausberechnung (anhand bereits erreichter und prognostizier- ter Noten) wird seitens der GutachterInnen empfohlen. Gewünscht ist ferner eine Funktion zur Studieninformation und -organisation, mit der sich umfassende Auskünfte rund um das Studium einholen lassen. Aus der Entwicklung von insgesamt 11 Namensvorschlägen gingen in beiden Gruppen klare Favoriten hervor: Insbesondere die Emp- fehlung H.O.R.S.T. (Hochschulorganisationstudienverlaufstool) aus Gruppe A konnte während der Abschlusspräsentation viele Gutach- terInnen aus beiden Gruppen überzeugen. Auf der Vorschlagsliste von Gruppe B liegt HM4U auf dem ersten Rang. Abschließend haben die GutachterInnen in Gruppe A zusätzlich NO- GOs für das Studienverlaufstool formuliert.
72 Namensfindung 73 UMSETZUNG & AUSBLICK Die Empfehlungen zu den SVT-Funktionen sind mit Stand April 2018 als WelcheStudienverlaufstool Anforderungen in Form von User Stories in die Projektplanung eingeflossen. UMSETZUNG & AUSBLICK Das SVT-Entwicklerteam hat User Story Cards geclustert, das Backbone gebildet Empfehlungen der Studierenden sind bereits geradewegs und eine Priorisierung vorgenommen. Die Konzentration liegt zuvorderst in die SVT-Entwicklung eingeflossen? Wie werden die Studierenden auf der Umsetzung folgender User Story: »Ich möchte, dass mir noch offene Module angezeigt werden«. auch im weiteren Projektverlauf noch in den Entwicklungsprozess Ein zentraler Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung von DAS H.O.R.S.T. ist eingebunden? Die Mehrheit der Stimmen ging an die Programmierung von Prototypen bis Ende April 2018. Diese Prototypen basieren insbesondere auf den Empfehlungen der Studierenden für einen Studienstandsanzeiger (siehe AE 04 »Das SVT als Motivator im Studium, S. 55- DAS UMSETZUNG DER EMPFEHLUNGEN Vom 15.-29. Dezember 2017 führte das SVT-Entwicklerteam eine Umfrage 62). Aufgegriffen wird hierbei die Vorstellung der Studierenden, dem Anwen- denden eine semesterweise Planungsansicht mit Kennzeichnung wichtiger Termine und Ereignisse (z.B. durch Warnsymbole) für den eigenen Studiengang H.O.R.S.T. zur Namensbestimmung durch. Es wurden 174 Personen aus dem Kreis der Studierenden, der Lehrenden und der VerwaltungsmitarbeiterInnen zur Teil- nahme eingeladen. Der Rücklauf lag bei 83,3%, d.h. 145 Personen beteiligten sich mit ihrer Stimmabgabe an der Namensfindung für das Online-Studien- zu bieten. Die Darstellung eines idealtypischen Studienverlaufs soll durch diesen Entwicklungsschritt realisiert werden. Geplant ist, Informationen zu Grundlagen- und Orientierungsprüfungen sowie Vorrückregelungen zu hin- terlegen. Perspektivisch sollen Hilfestellungen zur Berücksichtigung wichtiger HOCHSCHULORGANISATIONS- verlaufstool. UND Der Favorit der studentischen GutachterInnen der Planungszelle Zukunft@HM DAS H.O.R.S.T. ging mit 35% auch aus der Umfrage als Sieger Fristen gegeben werden. Ausstehende Module erhalten eine besondere Kenn- zeichnung. STUDIENVERLAUFSTOOL hervor. WEITERE EINBEZIEHUNG DER STUDIERENDEN IN DIE SVT-ENTWICKLUNG Vorschläge,die zur Auswahl standen: Sowohl in die Weiterentwicklung der Funktionen von DAS H.O.R.S.T. als auch in die Optimierung des Designs werden die Studierenden weiterhin einbe- zogen. Letzteres wurde im Wintersemester 2017/18 den TeilnehmerInnen an Studo der Lehrveranstaltung »Digital Design« von Prof. Christian Luidl, Fakultät für 3% Versorgungs- und Gebäudetechnik, Verfahrenstechnik Papier und Verpackung, myHM Druck- und Medientechnik bereits zur Aufgabe gemacht. 26% Im iterativen Prozess wird DAS H.O.R.S.T. auch in künftigen Semestern zum Gegenstand von Lehrveranstaltungen an der Hochschule München gemacht. DAS H.O.R.S.T. So ist sichergestellt, dass die Studierenden weiterhin in die Entwicklung einbe- 35% zogen werden, damit DAS H.O.R.S.T. schon in naher Zukunft zur selbstverständ- lichen Begleitung durch den Alltag künftiger Studierendengenerationen wird. HM4U 12% HM Pocket Der S.E.P.P. 9% 12% ORG4EDU 2% Abbildung 02 Umfrageergebnis zur Namensbestimmung mit 145 Teilnehmer- Innen 145
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