Switch-Studien mit Biosimilars - Supplement zum Leitfaden Biosimilars, 2. Auflage, Version 1.0, Januar 2021 - Arzneimittelkommission der deutschen ...
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Leitfaden der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) Switch-Studien mit Biosimilars Supplement zum Leitfaden Biosimilars, 2. Auflage, Version 1.0, Januar 2021
Biosimilars Switch-Studien Switch-Studien mit Biosimilars (Stand: 1. Oktober 2020) Die Daten aus zahlreichen Switch-Studien mit Cross-over-Design mit unterschiedlichen Biosimilars sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefasst. Beim Switch einer lau- fenden Therapie mit einem biologischen Referenzarzneimittel auf ein Biosimilar wurden in klinischen Studien keine (signifikanten) Unterschiede hinsichtlich der Wirksamkeit oder Sicherheit zwischen Referenzarzneimittel und Biosimilar festgestellt, auch nicht nach einem mehrfachen Switch. Hohe Abbruchraten in den Switch-Studien aufgrund von Nebenwirkungen oder Wirksamkeitsverlust (loss of efficacy) werden häufig auf sogenann- te Nocebo-Effekte zurückgeführt und kommen in offenen Studien häufiger vor als in dop- pelblinden Studien. www.akdae.de 2
Biosimilars Switch-Studien Anzahl Studien- Switch / Autor Jahr Detailbeschreibung der Ergebnisse Abbruchrate aufgrund von LOE oder UE Patienten design Intervention Wachstumshormon Laursen et al. (1) 1993 14 Patienten mit randomisierte zwei verschiedene Formulierungen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (Cmax, n. b. GH-Mangel Cross-over-Studie von rhGH tmax) und der Serumspiegeln von Insulin-like Growth Factor I (IGF-I), Insulin und Glucose; keine Sicherheitsprobleme Vahl et al. (2) 1996 18 Patienten mit randomisierte, drei verschiedene Formulierungen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC) n. b. GH-Mangel einfach verblin- von rhGH und der Serumspiegeln von Insulin-like Growth Factor I dete Cross-over- (IGF-I), Insulin und Glucose; keine Studie Sicherheitsprobleme Jacobsen et al. 2000 24 gesunde Pro- randomisierte, lyophilisierte Formulierung vs. drei keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (tmax, n. b. (3) banden einfach verblin- verschiedene Stärken der flüssigen AUC) keine Sicherheitsprobleme dete Cross-over- Formulierung Studie Bidlingmaier et 2006 9 Patienten mit offene Cross- Formulierung von rhGH mit verän- keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (Cmax, n. b. al. (4) GH-Mangel over-Studie derten Wirkstofffreisetzung („De- AUC) und des Serumspiegels von Insulin-like Growth Factor I potpräparat“, Gabe einmal pro Wo- (IGF-I); keine Sicherheitsprobleme che) vs. Formulierung von rhGH zur täglichen Gabe EMA (EPAR Val- 2007 45 Patienten mit offene Extentions- Switch von Humatrope® auf keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Größen- n. b. tropin®) (5) GH-Mangel phase der pivota- Valtropin® (Biosimilar) zunahme, keine Sicherheitsprobleme len Zulassungs- studie FDA (Medical 2007 40 Patienten mit offene Extentions- Switch von Humatrope® auf keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Größen- n. b. Review zu Valtro- GH-Mangel phase der pivota- Valtropin® (Biosimilar) zunahme, keine Sicherheitsprobleme pin®) (6) len Zulassungs- studie Romer et al. (7) 2009 89 Patienten mit randomisierte Switch von Genotropin® auf die keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Größen- wegen LOE: n. b. GH-Mangel offene Phase-III- flüssige Formulierung von Omni- zunahme, der Wachstumsgeschwindigkeit (inkl. SDS) und wegen UE: kein Patient Studie trope® sowie von der lyophilisier- des Serumspiegels von Insulin-like Growth Factor I (IGF-I) ten Formulierung von Omnitrope® und Insulin-like Growth Factor Binding Protein-3; keine Si- auf die flüssige Formulierung von cherheitsprobleme Omnitrope® Stanhope 2010 48 gesunde randomisierte, Switch von Genotropin® auf die keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. et al. (8) Probanden doppelblinde flüssige Formulierung von Omni- Cmax, tmax, t1/2) und der Serumspiegeln von Insulin-like Cross-over-Studie trope® sowie von der lyophilisier- Growth Factor I (IGF-I), Insulin-like Growth Factor Binding ten Formulierung von Omnitrope® Protein-3; keine Sicherheitsprobleme auf die flüssige Formulierung von Omnitrope® www.akdae.de 3
Biosimilars Switch-Studien Anzahl Studien- Switch / Autor Jahr Detailbeschreibung der Ergebnisse Abbruchrate aufgrund von LOE oder UE Patienten design Intervention Fuhr et al. (9) 2010 36 gesunde randomisierte, Switch von Genotropin® auf die keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. Probanden einfach verblin- flüssige Formulierung von Omni- Cmax, tmax, t1/2) und der Serumspiegeln von Insulin-like dete Cross-over- trope® Growth Factor I (IGF-I), Insulin-like Growth Factor Binding Studie Protein-3; keine Sicherheitsprobleme Fuhr et al. (9) 2010 36 gesunde randomisierte, Switch von der lyophilisierten For- keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. Probanden einfach verblin- mulie-rung von Omnitrope® auf Cmax, tmax, t1/2) und der Serumspiegeln von Insulin-like dete Cross-over- die flüssige Formulierung von Om- Growth Factor I (IGF-I), Insulin-like Growth Factor Binding Studie nitrope® Protein-3; keine Sicherheitsprobleme Farias et al. (10) 2010 24 gesunde randomisierte Switch zwischen hGH aus der keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. Probanden Cross-over-Studie Milch transgener Kühe und rhGH Cmax, tmax, t1/2); keine Sicherheitsprobleme aus E. coli-Zellen Liedert et al. 2010 30 gesunde Cross-over-Studie lyophilisierte Formulierung vs. flüs- keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. (11) Probanden sige Formulierung mit rhGH Cmax, tmax, t1/2); keine Sicherheitsprobleme Flodmark et al. 2013 98 Patienten mit Switch-Proramm Switch von Genotropin auf ein So- keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Größen- 6 Patienten brachen die Behandlung aufgrund von UE (12) GH-Mangel matropin-Biosimilar (Omnitrope®) zunahme 12 Monate vor und nach dem Switch; keine Si- (Schmerzen bei der Injektion) ab und wurden auf Genotro- cherheitsprobleme pin umgestellt. Gomez Gila et 2014 20 Patienten mit Switch-Proramm Switch von Somatropin-Originato- keine statistisch signifikanten Unterschiede hinsichtlich der n. b. al. (13) GH-Mangel ren auf ein Somatropin-Biosimilar Größenzunahme 18 Monate vor und nach dem Switch; (Omnitrope®) keine Sicherheitsprobleme Rashid et al. 2014 103 Patienten mit retrospektive Switch zu Omnitrope® von ande- keine Beeinträchtigung der Wachstumsrate und -geschwin- n. b. (14) GH-Mangel, Studie ren rhGH-Arzneimitteln digkeit; keine schweren oder unerwarteten UE Wachstumsstö- rungen oder Ullrich-Turner- Syndrom Erythropoietin Cheung et al. 2000 24 gesunde zwei doppel- zwei verschiedene Formulierungen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. (15) Probanden blinde Cross- von Epoetin alfa (Eprex®) Cmax, tmax, t1/2); keine Sicherheitsprobleme; keine UE auf- over-Studien grund des Switchs Togawa et al. 2004 30 gesunde offene, randomi- zwei verschiedene Formulierungen keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. (16) Probanden sierte Cross-over- von Epoetin alfa Cmax); keine Studie Sicherheitsprobleme Smith et al. (17) 2007 20 Patienten mit randomisierte Epoetin alfa und Epoetin delta keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. renaler Anämie Cross-over-Studie Cmax); keine Sicherheitsprobleme; keine UE aufgrund des und Hämodialyse Switchs; keine nADA www.akdae.de 4
Biosimilars Switch-Studien Anzahl Studien- Switch / Autor Jahr Detailbeschreibung der Ergebnisse Abbruchrate aufgrund von LOE oder UE Patienten design Intervention Wizemann et al. 2008 291 Patienten mit doppelblinde, Epoetin alfa und Epoetin zeta keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Wirksam- n. b. (18) renaler Anämie randomisierte keit (Hämoglobinspiegel) und Sicherheit; keine UE auf- und Hämodialyse Cross-over-Studie grund des Switchs; keine nADA Cho et al. (19) 2009 12 gesunde offene Cross- zwei Formulierungen von Epoetin keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. Probanden over-Studie beta Cmax); keine Sicherheitsprobleme; keine UE aufgrund des Switchs Frei et al. (20) 2009 478 Patienten mit offene einarmige Switch von Epoetin alfa oder Epoe- keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Wirksam- Bis Woche 24: 23,4 % der Patienten brachen die Behand- renaler Anämie Cross-over-Studie tin beta zu Epoetin delta keit (Hämoglobinspiegel) und Sicherheit; keine UE auf- lung vorzeitig ab; 27 (24 %) aufgrund der Notwendigkeit und Prädialyse, grund des Switchs; keine ADA einer EZ-Transfusion (LOE?); 13 (11,6 %) aufgrund von Peritonealdialyse Tod und 6 (5,5 %) aufgrund von UE. oder Hämodia- Woche 24–52: 12,8 % der Patienten brachen die lyse Behandlung vorzeitig ab; 4 (1,1 %) aufgrund der Notwen- digkeit einer EZ-Transfusion (LOE?) und 9 (2,5 %) aufgrund von UE. Haag-Weber et 2009 478 Patienten mit randomisierte, Switch vom Referenzarzneimittel keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Wirksam- n. b. al. (21) renaler Anämie kontrollierte Stu- Eprex®/ Erypo® (Epoetin alfa) zum keit (Hämoglobinspiegel) und Sicherheit; keine UE auf- und Hämodialyse die mit Run-in- Biosimilar HX575 (Epoetin alfa) grund des Switchs; keine ADA Phase und offene Switch-Extension Kim et al. (22) 2010 20 gesunde offene, randomi- Switch vom Referenzarzneimittel keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. Probanden sierte Cross-over- mit Epoetin alfa zu einem Biosimi- Cmax) und der Hämogobin- und Hämatokritwerte sowie der Studie lar mit Epoetin alfa Retikulozytenzahl; keine Sicherheitsprobleme; keine UE aufgrund des Switchs Krivoshiev et al. 2010 462 Patienten mit randomisierte, Switch von Epoetin alfa zu einem keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Wirksam- Kein Patient brach die Behandlung aufgrund von LOE ab; (23) renaler Anämie einfach verblin- Biosimilar mit Epoetin zeta (SB- keit (Hämoglobinspiegel) und Sicherheit; keine UE auf- Abbrüche aufgrund von UE (22 Patienten) wurden nicht und Hämodialyse dete kontrollierte 309) grund des Switchs; keine ADA getrennt für die Behandlungsarmen berichtet. Studie mit Run- in-Phase und Cross-over Hörl et al. (24) 2012 1698 Patienten mit offene, einarmige von Epoetin alfa, Epoetin beta oder keine Sicherheitsprobleme oder erhöhte Raten an UE auf- 302 Patienten brachen die Behandlung vorzeitig ab; 36 auf- CKD und Epoetin Studie* Darbepoetin zu einem Biosimilar grund des Switchs grund von UE; 3 aufgrund von LOE. alfa-Therapie mit Epoetin alfa (HX575) Hörbrand et al. 2013 6177 Patienten Auswertung von Patienten erhielten entweder Epoe- keine Änderung der medianen Dosis in DDD nach dem n. b. (25) mit CKD und Hä- Routinedaten aus tin-alfa-Originator (64,4 %), Epoe- Switch modialyse Bayern tin-alfa-Biosimilar (21,1 %) oder andere Epoetin-Arzneimittel (14,6 %; Epoetin beta, Epoetin delta, Darbe- poetin alfa o. a.); 507 Patienten mit Switch von Epoetin-alfa-Originator auf Epoetin-alfa-Biosimilar www.akdae.de 5
Biosimilars Switch-Studien Anzahl Studien- Switch / Autor Jahr Detailbeschreibung der Ergebnisse Abbruchrate aufgrund von LOE oder UE Patienten design Intervention Lopez et al. (26) 2014 28 Patienten mit retrospektive Be- 12 Monate: Gabe von Epoetin zeta Die mittlere Hb-Konzentration (±SD) betrug während der n. b. Chemotherapie obachtungsstudie an Patienten, die zuvor mit Epoetin Behandlung mit Epoetin alfa 10,78 ± 1,73 g/dl und wäh- aufgrund einer alfa oder Darbepoetin alfa für 12 rend der Behandlung mit Epoetin zeta 11,06 ± 2,06 g/dl, Krebserkrankung Monate behandelt wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede (p = 0,49). Die mittlere Hb-Konzentration (±SD) betrug während der Darbepoetin-Behandlung 9,87 ± 1,39 g/dl und während der Epoetin-zeta-Behandlung 10,94 ± 1,71 g/dl; der Unter- schied war statistisch signifikant (p = 0,01). Minutolo et al. 2016 149 Patienten mit retrospektive Switch von Epoetin-alfa-Originator 12 Wochen vor und nach dem Switch: Der Hb-Wert war un- n. b. (27) Hämodialyse Auswertung (n = 133) oder Darbepoetin (n = verändert (11,1 g/dl vs. 11,0 g/dl), aber es zeigte sich eine 15) auf Epoetin-alfa-Biosimilar progressive, statistisch signifikante Erhöhung der Biosimi- lar-Dosis von 8765 IE/ Woche auf 10.886 IE/Woche (p = 0,001). In Woche 24 betrug die absolute Differenz zwischen Ausgangswert und Biosimilar-Dosis +2,121 IE/Woche (95 % CI 1,220–3,022) IU/Woche; die Erhöhung der Dosis war unabhängig vom Typ des vor dem Switch eingesetzten Epoetin. Minutolo et al. 2017 326 Patienten mit retrospektive Switch von Epoetin-alfa-Originator 24 Wochen nach dem Switch: Der Hb-Wert war in beiden n. b. (28) Hämodialyse Auswertung auf Epoetin-alfa-Biosimilar (Switch- Kohorte unverändert, während die Epoetin-dosis in der (163 mit Switch) Kohorte) und Vergleich mit einer Kontrollkohorte unverändert blieb, aber in der Switch-Ko- Kohorte von Patienten, die weiter- horte sich zwischen Woche 8 und 24 progressiv erhöhte; hin den Epoetin-alfa-Originator be- die mittlere Epoetin-Dosis (±SD) war damit in der Switch- kam und anhand eines Propensity Kohorte höher als in der Kontrollkohorte: 10,503 ± 7389 vs. Scores ausgewählt wurde (Kontroll- 7981 ± 5858 IE/Woche; p = 0,001); die mittlere Dosisdiffe- kohorte, n = 163) renz zwischen Switch-Kohorte und Kontrollkohorte betrug 2423 IE/Woche (95 % CI 161–3321), das entsprach 39,6 % (95 % CI 24,7–54,6) höhere erforderliche Dosis des Biosi- milars im Vergleich zum Originator. Belleudi et al. 2019 14.400 Patienten retrospektive Vergleich von Switcher mit Non- 8843 Patienten mit Initialtherapie mit dem Referenzarznei- Referenzarzneimittel-Kohorte: LOE bei 7,7 % der Patienten, (29) mit CKD Kohortenstudie Switcher (anhand eines Propensity- mittel, von denen 21,1 % während der ersten 2 Behand- UE bei 4,5 %; Biosimilar-Kohorte: LOE bei 7,8 % der Pa- anhand der Da- Scores) lungsjahre einen Switch erfuhren, am häufigsten zu einem tienten, UE bei 4,0 %; Risiko für LOE war in beiden Kohor- ten aus vier Re- langwirksamen Epoetin (58,5 %) und nur zu 14,2 % zu ei- ten zwischen den Switcher und Non-Switcher nicht statis- gionen in Italien nem Biosimilars. tisch signifikant unterschiedlich. 5557 Patienten mit Initialtherapie mit einem Biosimilar, von denen 11,5 % während der ersten 2 Behandlungsjahre einen Switch erfuhren. www.akdae.de 6
Biosimilars Switch-Studien Anzahl Studien- Switch / Autor Jahr Detailbeschreibung der Ergebnisse Abbruchrate aufgrund von LOE oder UE Patienten design Intervention Ingrasciotta et 2019 102.240 Patien- retrospektive Be- Evaluation der Häufigkeit von Ein- Während des ersten Behandlungsjahres wechselten 15,5 % n. b. al. (30) ten mit CKD oder obachtungsstudie fach-, Mehrfach- und Rückwärtss- der Patienten das Epoetin-Arzneimittel (CKD: 1,2 %, Krebs: Krebserkrankung anhand der Daten witch während des ersten Behand- 11,5 %), wobei der Switch eher zu anderen Patentarznei- aus 6 Regionen lungsjahres sowie potenzieller mitteln (z.B. Mircera, Neorecormon, Aranesp, Eporatio) als in Italien Prädiktoren für den ersten Wechsel zu Biosimilars erfolgte. Im Vergleich zum Referenzarznei- mittel erhöhte die Initialbehandlung mit einem Biosimilars oder anderen Patentarzneimitteln die Wahrscheinlichkeit eines Wechsels bei Krebspatienten: Biosimilars: HR 1,76; 95 % CI 1,60–1,92; andere Patentarzneimittel: HR 1,56; 95 % CI 1,45–1,68. Bei CKD-Patienten verhielt es sich ge- nau andersrum: Biosimilars: HR 0,79; 95 % CI 0,70–0,90; andere Patentarzneimittel: HR: 0,56; 95 % CI 0,52–0,61. In der CKD-Kohorte erhöhte die kumulative Anzahl von Trans- fusionen und Vitamin-A/D-Verschreibungen sowie der Schweregrad der CKD (Stadium V: HR 1,29; 95 % CI 1,11– 1,49; Dialyse: HR 1,55; 95 % CI 1,43–1,69) die Wahrschein- lichkeit eines Wechsels. Filgrastim Gatzemeier et al. 2009 240 Patienten mit randomisierte, Zyklus 1: Behandlung mit XM02 (n Keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Wirksam- 115 (47,9 %) Patienten brachen die Behandlung vorzeitig (31) NSCLC/ SCLC kontrollierte = 160) oder Neupogen (n = 80); keit (Dauer der schweren Neutropenien, Rate febriler Neu- ab; 20 (8,3 %) aufgrund von UE; für die Patienten im und Chemothera- Phase-III-Studie*, nach dem 1. Zyklus Switch von tropenien, absolute Neutrophilenzahl) und hinsichtlich der Switch-Arm nicht getrennt berichtet. pie (80 im Switch nach dem Neupogen® (Filgrastim) auf ein Rate der UE. Switch-Arm) 1. Zyklus Biosimilar mit Filgrastim (XM02) Die mittlere Dauer schwerer Neutropenien war im Zyklus 1 0,5 Tage im Biosimilar-Arm vs. 0,3 Tage im Neupogen-Arm und im Zyklus 4 0,4 Tage im Biosimilar-Arm vs. 0,3 Tage im Switch-Arm (Behandlungsdifferenz –0,157 Tage, 95 % CI – 0,114; 0,428); die Inzidenz febriler Neutropenien betrug im Zyklus 1 15 % im Biosimilar-Arm vs. 8,8 % Tage im Neupo- gen-Arm (p = 0,2347) und in im Zyklus 4 4,3 % im Biosimi- lar-Arm vs. 3,3 % im Switch-Arm (p = 0,9036); keine stati- stisch signifikanten Unterschiede bezüglich des ANC-Nadirs zwischen den Be-handlungsarmen vor bzw. nach dem Switch. www.akdae.de 7
Biosimilars Switch-Studien Anzahl Studien- Switch / Autor Jahr Detailbeschreibung der Ergebnisse Abbruchrate aufgrund von LOE oder UE Patienten design Intervention Engert et al. (32) 2009 92 Patienten mit randomisierte, 1. Zyklus: Behandlung mit Neupo- Keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Wirksam- 16 Patienten (17,4 %) brachen die Behandlung vorzeitig ab: NHL und Che- kontrollierte gen® (Filgrastim, n = 29) oder mit keit (Dauer der schweren Neutropenien, Rate febriler Neu- 6 aufgrund von Krankheitsprogression, 4 aufgrund von UE. motherapie (29 Phase-III-Studie*, XM02 (Filgrastim-Biosimilar; n = tropenien, absolute Neutrophilenzahl) und hinsichtlich der im Switch-Arm) Switch nach dem 29); 2. Zyklus: Behandlung aller Pa- Rate der UE. 1. Zyklus tienten mit XM02 Die mittlere Dauer schwerer Neutropenien war im Zyklus 1 0,5 Tage im Biosimilar-Arm vs. 0,9 Tage im Neupogen-Arm und im Zyklus 4 0,2 Tage im Biosimilar-Arm vs. 0,7 Tage im Switch-Arm (Behandlungsdifferenz –0,378 Tage, 95 % CI – 0,837; 0,081; p = 0,1055). Die Inzidenz febriler Neutrope- nien betrug im Zyklus 1 11,1 % im Biosimilar-Arm vs. 20,7 % Tage im Neupogen-Arm (p = 0,1232); keine statistisch si- gnifikanten Unterschiede bezüglich des ANC-Nadirs zwi- schen den Behandlungsarmen vor bzw. nach dem Switch. Lubenau et al. 2009 72 gesunde randomisierte von Neupogen® (Filgrastim) auf keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. (33) Probanden Cross-over-Studie ein Biosimilar mit Filgrastim Cmax) und der PD (Anzahl der CD34+-Zellen, absolute Neu- (XM02) trophilenzahl) Lubenau et al. 2009 56 gesunde randomisierte von Neupogen® (Filgrastim) auf keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. (34) Probanden Cross-over-Studie ein Biosimilar mit Filgrastim Cmax) und der PD (Anzahl der CD34+-Zellen, absolute Neu- (XM02) trophilenzahl); keine Sicherheitsprobleme oder UE auf- grund des Switchs Waller et al. (35) 2010 50 gesunde doppelblinde, Neupogen® (Filgrastim) und ein keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. Probanden randomisierte Biosimilar mit Filgrastim (Hospira) Cmax) und der PD (Anzahl der CD34+-Zellen, absolute Neu- Cross-over-Studie trophilenzahl); keine Sicherheitsprobleme oder UE auf- grund des Switchs Gascon et al. 2010 40 gesunde doppelblinde, Neupogen® (Filgrastim) und ein keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. (36) Probanden randomisierte Biosimilar mit Filgrastim (Zarzio®) Cmax) und der PD (Anzahl der CD34+-Zellen, absolute Neu- Cross-over-Studie trophilenzahl); keine Sicherheitsprobleme oder UE auf- grund des Switchs Gascon et al. 2010 26 gesunde doppelblinde, Neupogen® (Filgrastim) und ein keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. (36) Probanden randomisierte Biosimilar mit Filgrastim (Zarzio®) Cmax) und der PD (absolute Neutrophilenzahl); keine Si- Cross-over-Studie cherheitsprobleme oder UE aufgrund des Switchs Gascon et al. 2010 56 gesunde doppelblinde, Neupogen® (Filgrastim) und ein keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. (36) Probanden randomisierte Biosimilar mit Filgrastim (Zarzio®) Cmax) und der PD (Anzahl der CD34+-Zellen, absolute Neu- Cross-over-Studie trophilenzahl); keine Sicherheitsprobleme oder UE auf- grund des Switchs Gascon et al. 2010 24 gesunde zwei doppel- Neupogen® (Filgrastim) und ein keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. (36) Probanden blinde Cross- Biosimilar mit Filgrastim (Zarzio®) Cmax) und der PD (absolute Neutrophilenzahl); keine Si- over-Studien cherheitsprobleme oder UE aufgrund des Switchs www.akdae.de 8
Biosimilars Switch-Studien Anzahl Studien- Switch / Autor Jahr Detailbeschreibung der Ergebnisse Abbruchrate aufgrund von LOE oder UE Patienten design Intervention Sörgel et al. (37) 2015 28 gesunde doppelblinde, EU-Filgrastim (Neupogen®), US- keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. Probanden randomisierte Filgrastim (Neupogen®) und ein Cmax) und der PD (Anzahl der CD34+-Zellen, absolute Neu- Cross-over-Studie Biosimilar mit Filgrastim (EP2006) trophilenzahl); keine Sicherheitsprobleme oder UE auf- grund des Switchs; keine ADA Insulin glargin EMA (EPAR 2014 80 gesunde doppelblinde, Lantus® (Insulin glargin) und ein keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. Abasaglar®) (38) Probanden randomisierte Biosimilar mit Insulin glargin Cmax) und PD (maximale Glukose-Infusionsrate, Gesamtin- Cross-over-Studie (LY2963016) fusionsvolumen); keine Sicherheitsprobleme EMA (EPAR 2014 16 gesunde doppelblinde, Lantus® (Insulin glargin) und ein keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. Abasaglar®) (38) Probanden randomisierte Biosimilar mit Insulin glargin Cmax) und PD (maximale Glukose-Infusionsrate, Gesamtin- Cross-over-Studie (LY2963016) fusionsvolumen); keine Sicherheitsprobleme EMA (EPAR 2014 24 gesunde doppelblinde, Lantus® (Insulin glargin) und ein keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. Abasaglar®) (38) Probanden randomisierte Biosimilar mit Insulin glargin Cmax) und PD (maximale Glukose-Infusionsrate, Gesamtin- Cross-over-Studie (LY2963016) fusionsvolumen); keine Sicherheitsprobleme Rosenstock et al. 2015 756 Patienten mit randomisierte, Lantus® und ein Biosimilar mit keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Wirksam- Woche 24: 11,2 % der Patienten brachen die Behandlung (39) Diabetes mellitus doppelblinde Insulin glargin (LY2963016) keit zwischen therapienaiven und umgestellten Patienten vorzeitig ab; 11 (2,9 %) aufgrund von Patientenentschei- Typ 2 (299 mit In- Phase-III-Studie* (HbA1c-Werte, Nüchternglukosespiegel, Insulindosis, Hypo- dung; 1 (0,3 %) aufgrund von LOE und 5 (1,3 %) aufgrund sulin glargin-The- glykämierate, Gewichtsänderung) von UE. rapie) EMA (EPAR 2016 24 gesunde doppelblinde, Lantus® (Insulin glargin) und ein keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. Lusduna®) (40) Probanden randomisierte Biosimilar mit Insulin glargin (MK- Cmax) und PD (maximale Glukose-Infusionsrate, Gesamtin- Cross-over-Studie 1293, Lusduna®) fusionsvolumen); keine Sicherheitsprobleme EMA (EPAR 2016 109 gesunde Pro- doppelblinde, EU-Lantus® und US-Lantus® (Insu- keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. Lusduna®) (40) banden randomisierte lin glargin) und ein Biosimilar mit Cmax) und PD (maximale Glukose-Infusionsrate, Gesamtin- Cross-over-Studie Insulin glargin (MK-1293, Lusuna®) fusionsvolumen); keine Sicherheitsprobleme EMA (EPAR 2016 76 Patienten mit doppelblinde, Lantus® (Insulin glargin) und ein keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. Lusduna®) (40) Diabetes randomisierte Biosimilar mit Insulin glargin (MK- Cmax) und PD (maximale Glukose-Infusionsrate, Gesamtin- mellitus Typ 1 Cross-over-Studie 1293, Lusduna®) fusionsvolumen); keine Sicherheitsprobleme EMA (EPAR 2016 46 gesunde doppelblinde, zwei Formulierungen eines keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. Lusduna®) (40) Probanden randomisierte Biosimilars mit Insulin glargin Cmax) und PD (maximale Glukose-Infusionsrate, Gesamtin- Cross-over-Studie (MK-1293, Lusduna®) fusionsvolumen); keine Sicherheitsprobleme Linnebjerg et al. 2017 20 Patienten mit doppelblinde, Lantus® (Insulin glargin) und ein keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. (41) Diabetes randomisierte Biosimilar mit Insulin glargin Cmax) und PD (maximale Glukose-Infusionsrate, Gesamtin- mellitus Typ 1 Cross-over-Studie (LY2963016) fusionsvolumen); keine Sicherheitsprobleme EPAR Semglee® 2018 114 Patienten mit doppelblinde, EU-Lantus® bzw. US-Lantus® und keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. (42) Diabetes mellitus randomisierte ein Insulin-glargin-Biosimilar (MYL- Cmax) und PD (maximale Glucoseinfu-sionsrate, Gesamt- Typ 1 Crossover-Studie 1501D, Semglee) infusionsvolumen) www.akdae.de 9
Biosimilars Switch-Studien Anzahl Studien- Switch / Autor Jahr Detailbeschreibung der Ergebnisse Abbruchrate aufgrund von LOE oder UE Patienten design Intervention Blevins et al. 2020 127 Patienten mit INSTRIDE 3: Ex- nach 52 Wochen Behandlung mit Nach 36 Wochen zeigten sich keine statistisch signifikan- 6,3 % (8/127) Patienten brachen die Behandlung vorzeitig (43) Diabetes mellitus tensionsphase Lantus Randomisierung auf Weiter- ten Unterschiede zwischen den mehrfach umgestellten und ab, 4,7 % im Switch-Arm vs. 7,9 % im Lantus-Arm (p = Typ 1 der Phase-III-RCT behandlung für 36 Wochen (Lan- den weiterbehandelten Patienten bezüglich der Änderung 0,49); Der häufigste Grund dafür war das Zurückziehen der (INSTRIDE 1) tus-Arm, n = 63) oder zu einem des HbA1c-Wertes: −0,05 (SE: 0,032) and −0,06 (SE: 0,034) Einwilligung zur Studien-behandlung (5/8, 62,5 %) und UE zum Insulin-glar- mehrfachen Switch (n = 64): MYL- (Behandlungsunterschied: 0,01, 95 % CI −0,085; 0,101). (1/8, 12,5 %). gin-Biosimilar 1501D in Woche 0–12, Lantus in Während der Studie bleiben die HbA1c-Werte sowie die MYL-1501D Woche 12–24 und MYL-1501D in Nüchternglukosespiegel und die selbstgemessenen Blut- Woche 24–36 zuckerwerte stabil, ohne statistisch signifikante Unter- schiede zwischen den Behandlungsarmen; die Inzidenz und der Schweregrad der aufgetretenen TEAE war vergleich- bar in beiden Behandlungsarmen. Follitropin alfa Wolzt et al. (44) 2015 32 gesunde offene, randomi- Gonal-f® und Bemfola® keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. Probanden sierte Cross-over- Cmax, tmax); keine Sicherheitsprobleme oder UE aufgrund Studie des Switchs Lammerich et al. 2015 36 gesunde offene Cross- Gonal-f® und Ovaleap® keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. (45) Probanden over-Studie Cmax, tmax); keine Sicherheitsprobleme oder UE aufgrund des Switchs; keine ADA Strowitzki et al. 2016 147 Patientinnen offene Extensi- Switch nicht schwangerer Patientin- Bezüglich der Anzahl der Folikel > 14 mm bzw. ≤ 10 mm Eine Patientin im Biosimilar-Arm brach die Behandlung ab (46) mit ovarieller Sti- onsphase der nen von Gonal-f auf Ovaleap (n = und der Anzahl gewonnener Eizellen zeigten sich keine Un- aufgrund von Appendizitis. mulation Phase-III-RCT zu 67 in Zyklus 2, n = 27 in Zyklus 3) terschiede zwischen den weiterbehandelten und den umge- Ovaleap stellten Patientinnen. Mittlere Anzahl Eizellen im Zyklus 2: 12,1 im Switch-Arm vs. 12,0 im Biosimilar-Arm; Mittlere Anzahl Eizellen im Zyklus 3: 15,0 im Switch-Arm vs. 12,3 im Biosimilar-Arm; Inzidenz und Schweregrad der UE war vergleichbar zwischen den Armen. Infliximab Kang et al. (47) 2015 17 CED-Patien- retrospektive Beginn einer Therapie mit Inflixi- vergleichbares klinisches Ansprechen 2 von 9 Patienten brachen die Behandlung vorzeitig ab; 1 ten, 8 mit CD Kohortenstudie* mab-Biosimilars (CT-P13: Rem- (11,1 %) aufgrund von UE und 1 (11,1 %) aufgrund von (5 im Switch-Arm) sima®) oder Switch von Remicade® LOE. und 9 mit UC (4 auf Infliximab-Biosimilars (Rem- im Switch-Arm) sima®) Jung et al.(48) 2015 110 CED-Patien- retrospektive Beginn einer Therapie mit Inflixi- vergleichbares klinisches Ansprechen und Remission; die 5 von 36 Patienten brachen die Behandlung vorzeitig ab; 1 ten, 59 mit CD Kohortenstudie* mab-Biosimilars (CT-P13) oder Rate der UE und Therapieabbrüche aufgrund von UE war (2,8 %) aufgrund von UE sowie 3 (8,3 %) aufgrund von (27 im Switch- Switch von Remicade® auf Inflixi- höher im Switch-Arm LOE. Arm) und 51 mit mab-Biosimilars (CT-P13) UC (9 im Switch- Arm) www.akdae.de 10
Biosimilars Switch-Studien Anzahl Studien- Switch / Autor Jahr Detailbeschreibung der Ergebnisse Abbruchrate aufgrund von LOE oder UE Patienten design Intervention Shin et al. (49) 2015 159 gesunde Pro- randomisierte, EU-Infliximab (Remicade®) und keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der PK (AUC, n. b. banden einfach verblin- US-Infliximab und ein Biosimilar Cmax, tmax); keine Sicherheitsprobleme oder UE aufgrund dete, dreiarmige mit Infliximab (SB2) des Switchs; vergleichbare ADA-Raten Cross-over-Studie Park et al. (50) 2015 173 CED-Patien- offene prospek- Beginn einer Therapie mit Inflixi- keine Unterschiede hinsichtlich des Ansprechens und der 3 von 60 Patienten hatten eine Infusionsreaktion nach dem ten, 95 mit CD tive Phase-IV-Stu- mab-Biosimilars (CT-P13: Rem- Krankheitsremission sowie hinsichtlich der Rate der UE; Switch; Therapieabbrüche wurden nicht berichtet. (51 therapienaiv, die (Postmarke- sima®) oder Switch von Remicade® keine Sicherheitsprobleme aufgrund des Switchs 44 Switch), ting-studie) auf Infliximab-Biosimilars (Rem- 78 mit UC (62 sima®) Sokka et al. (51) 2015 39 mit rheumati- Switch aller Pa- Switch von Remicade® auf ein Infli- Symptome und Krankheitsaktivität waren vor und nach 11 (28,2 %) Patienten brachen die Behandlung vorzeitig schen Erkrankun- tienten einer ximab-Biosimilar dem Switch vergleichbar. 11 Patienten (28,2 %) brachen die ab: 3 Patienten hatten ADA gegen Infliximab; ein Patient gen (15 RA, 7 Klinik Therapie ab: Bei 3 Patienten wurden ADA gefunden, bei ei- erlitt eine Reaktivierung latenter Tuberkulose nach 2 Infu- PsA, 14 SpA/ Ax- nem Patienten kam es zu einer Reaktivierung latenter Tu- sionen; ein Patient wurde mit Neurofibromatose nach 2 In- SpA, 1 juvenile berkulose nach zwei Biosimilar-Infusionen; bei einem an- fusionen des Biosimilars diagnostiziert (nach 5-jähriger Be- RA, 1 chronisch deren Patienten wurde nach zwei Biosimilar-Infusionen handlung mit dem Referenzarzneimittel). 6 Patienten reaktive Arthritis) Neurofibromatose diagnostiziert. brachen die Behandlung aus subjektiven Gründen ab, ohne eine objektivierbare Krankheitsverschlechterung aufgrund der Wahrnehmung des Biosimilars als "billige Kopie" von Remicade®. Nikiphorou et al. 2015 39 Patienten mit offene, prospek- Switch von Remicade® auf Inflixi- keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der von Pa- 11 (28,2 %) Patienten brachen die Behandlung vorzeitig (52) rheumatischen tive Studie; mab-Biosimilars (Remsima®, In- tienten berichteten Ergebnisse („patient reported outco- ab; bei 2 Patienten wurden ADA gegen Infliximab gefunden Erkrankungen (15 „Managed Swit- flectra®) mes“, PRO), der Krankheitsaktivität und der Entzündungs- (Probenentnahme bereits vor der ersten Gabe); bei einem mit RA, 14 mit ching Programm“ marker; keine Sicherheitsprobleme oder UE aufgrund des Patienten, der davor für 12 Monate mit dem Referenzarz- AS, 7 mit PA, in Finnland Switchs; vergleichbare Raten von ADA neimittel behandelt wurde, wurde eine latente Tuberkulose zwei mit juveniler nach der zweiten Biosimilar-Infusion reaktiviert; bei einem idiopathischer Patienten, der davor für 5 Jahre mit dem Referenzarznei- Arthritis, einer mittel behandelt wurde, entwickelte Neurofibromatose mit chronischer, nach der zweiten Biosimilar-Infusion. reaktiver Arthri- 6 Patienten haben die Behandlung aus subjektiven Grün- tis) den ohne objektive Verschlechterung der Erkrankung unter- brochen, 5 davon wurden erfolgreich auf das Referenzarz- neimittel umgestellt; hierbei wird von negativen Erwartungen ausgegangen, das Biosimilar wurde als „billige Kopie“ wahrgenommen. www.akdae.de 11
Biosimilars Switch-Studien Anzahl Studien- Switch / Autor Jahr Detailbeschreibung der Ergebnisse Abbruchrate aufgrund von LOE oder UE Patienten design Intervention Bennett et al. 2016 104 Patienten mit Switch aller Pa- Switch von Remicade® auf ein Infli- 6 Monate nach dem Switch: keine statistisch signifikanten 19 Patienten brachen die Behandlung vorzeitig ab, 9 auf- (53) CED (73 mit CD, tienten in einem ximab-Biosimilar (CT-P13) Unterschiede bezüglich medianes CRP (2 vor dem Switch grund von LOE, 6 aufgrund von Patientenwunsch. 29 mit UC und 2 Krankenhaus in vs. 2 nach dem Switch, p = 0,81) oder DAS28 (1 vs. 1, p = unklassifiziert) Großbritannien 0,44); 85 % waren vor dem Switch in Remission, 81 % nach dem Switch (p = 0,51). Keine Unterschiede bezüglich der Anzahl Patienten mit ADA (29 vor dem Switch vs. 27 nach dem Switch, p = 0,88), aber die medianen Serumspiegel von Infliximab fielen ab nach dem Switch: 5,4 vs. 2,8; p = 0,01. 4 hatten UE nach dem Switch, 2 Infusionsreaktionen und 2 Hauterkrankungen. Dapavo et al. 2016 30 Patienten mit offene, prospek- Switch von Remicade® auf das keine Unterschiede hinsichtlich des Ansprechens und der n. b. (54) Psoriasis tive Beobach- Infliximab-Biosimilar (Remsima®) Krankheitsremission sowie hinsichtlich der Rate der UE tungsstudie Farkas et al. (55) 2016 63 Patienten mit prospektive Beob- Beginn einer Therapie mit Inflixi- keine Verschlechterung der Erkrankung oder n. b. UC (5 mit vor- achtungsstudie* mab-Biosimilars (CT-P13: Rem- Sicherheitsprobleme aufgrund des Switchs; kein negativer ausgegangener sima®) oder Switch von Remicade® Einfluss einer vorausgegangener Anti-TNF-Therapie auf die Anti-TNF-Thera- auf Infliximab-Biosimilars (Rem- Wirksamkeit des Biosimilars pie) sima®) Gentileschi et al. 2016 23 Patienten: 11 Switch aller Pa- Switch von Remicade® auf ein Infli- Nach im Median 1,7 Monate nach dem Switch erlitten 7 7 Patienten brachen die Behandlung vorzeitig ab aufgrund (56) mit PsA, 8 mit tienten in einem ximab-Biosimilar (Inflectra®) Patienten, die zuvor in Remission waren, einen Krankheits- von LOE. AS, 2 mit RA, 2 Krankenhaus in schub. Alle 7 Patienten bekamen erneut Remicade, bei 5 mit CD, 1 mit Italien zeigte sich eine vollständige oder zumindest partielle Re- Behçet-Krankheit mission. Bei 9 Patienten (39 %) zeigte sich keine Änderung der Krankheitsaktivität nach dem Switch; bei 7 Patienten traten Krankheitssymptome auf (Uveitis, Psoriasisläsionen, Ar- thralgie); es traten keine UE auf. Gesce et al. (57) 2016 210 CED-Patien- prospektive Beob- Beginn einer Therapie mit Inflixi- Keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Rate der 14 Patienten hatten eine Infusionsreaktion, 10 davon waren ten, 126 mit CD achtungsstudie* mab-Biosimilars (CT-P13: Rem- UE und ADA. Die Rate des klinischen Ansprechens war in vom Originator auf das Biosimilar umgestellt worden. Infu- (28 Switch), sima®) oder Switch von Remicade® der Woche 14 signifikant höher bei therapienaiven Patiente; sionsreaktionen traten bei Switch-Patienten signifikant häu- 84 mit UC auf Infliximab-Biosimilars (Rem- in der Woche 30 war der Unterschied nicht mehr statistisch figer als bei naiven Patienten auf: 27 % vs. 2,5 %, p < 0,001. (9 Switch) sima®) signifikant; Infusionsreaktionen signifikant häufiger bei Switch-Patienten. Glintborg et al. 2016 231 Patienten Nationaler Switch Evaluation der Effekte der Umstel- Nach einer medianen Beobachtungszeit von 345 Tagen 37 (16 %) Patienten brachen die Behandlung vorzeitig ab: (58) (115 RA, 33 PsA, von Remicade® lung auf die Serumspiegel von Infli- (275–361): keine negativen Efekte der Umstellung auf die 17 aufgrund von LOE, 11 aufgrund von UE und 9 aus an- 73 AxSpA, 10 an- auf ein Infliximab- ximab sowie auf das Auftreten von Serumspiegel von Infliximab sowie auf das Auftreten von deren Gründen; 13 (35 %) dieser Patienten hatten zu Stu- dere Polyarthriti- Biosimilar (CT- ADA ADA. Patienten mit niedrigeren Talspiegeln zu Baseline (< dienbeginn niedrige Serumtalspiegel von Infliximab und 5 tiden), die für P13) in Dänemark, 3 mg/l) hatten signifikant höhere Adhärenz als solche mit davon ADA zu diesem Zeitpunkt. mehr als 5 Jahre Danish Rheuma- höheren Talspiegeln (≥ 3 mg/l); Auftreten von ADA zeigte mit Remicade® tologic Biobank keinen Einfluss auf die Adhärenz. behandelt wurden und DANBIO-Re- gister www.akdae.de 12
Biosimilars Switch-Studien Anzahl Studien- Switch / Autor Jahr Detailbeschreibung der Ergebnisse Abbruchrate aufgrund von LOE oder UE Patienten design Intervention Hlavaty et al. 2016 25 Patienten mit- retrospektive Switch von Remicade® auf das keine Unterschiede hinsichtlich des Ansprechens und der Nach 1 Jahr: 2 von 12 Patienten (16,7 %) im Switch-Arm (59) CED (19 mit CD, Kohortenstudie Infliximab-Biosimilar (CT-P13) Krankheitsremission sowie hinsichtlich der Rate der UE brachen die Behandlung vorzeitig ab; 6 mit UC) 1 (8,3 %) aufgrund von UE sowie 1 (8,3 %) aufgrund von LOE. Park et al. (60) 2016 174 Patienten mit offene Extensi- Weiterführung der Therapie mit keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des Anspre- Zu Beginn der Extensionsphase traten ADA bei 22,2 % der AS (86 im Switch- onsphase der dem Infliximab-Biosimilar (Rem- chens und der Krankheitsremission sowie hinsichtlich der Patienten im Maintenance-Arm und bei 26,2 % der Patien- Arm) pivotalen doppel- sima®, Inflectra®) Maintenance- Rate der UE oder ADA; keine Sicherheitsprobleme auf- ten im Switch-Arm zu Woche 54 auf, zu Woche 102 bei blinden, rando- Arm) oder Switch von Remicade® grund des Switchs 23,3 % vs. 27,4 %. Infusionsreaktionen kamen in beiden misierten, auf das Infliximab-Biosimilar (Rem- Armen gleich häufig vor: 7,8 % vs. 7,1 %. kontrollierten sima®, Inflectra®) Im Maintenance-Arm brachen 7 von 88 Patienten die Be- Phase-III-Studie handlung vorzeitig ab; 3 (3,3 %) aufgrund von UE sowie 2 (PLANETAS) (2,3 %) aufgrund von Patientenentscheidung; im Switch- Arm brachen 9 von 86 Patienten die Behandlung vorzeitig ab; 4 (4,8 %) aufgrund von UE sowie 1 (1,2 %) aufgrund von Patientenentscheidung. Rahmany et al. 2016 78 Patienten mit Switch-Proramm Switch von Remicade® auf ein Infli- 42/63 Patienten mit CD (67 %) waren in Remission beim 5 Patienten (3 CD, 2 UC) brachen die Behandlung vorzeitig (61) CED (63 mit CD in Großbritan- ximab-Biosimilar (CT-P13) Switch im Vergleich zu 43/60 (72 %) 4–6 Monate nach ab, 1 Patient aufgrund von UE (Infusionsreaktion), 1 auf- und 15 mit UC) nien dem Switch; 9/15 Patienten mit UC (60 %) waren in Re- grund von Remission, 3 wurden auf ein anderes Biologikum mission beim Switch im Vergleich zu 11/13 (85 %) 4–6 umgestellt. Monate nach dem Switch. Keine statistisch signifikanten Unterschiede bezüglich des CRP vor und nach dem Switch: CD: 5,4 vs. 5,6; p = 0,32; UC: 3,1 vs. 3,0; p = 0,73. Der me- diane Patient Questionnaire Score änderte sich nicht nach dem Switch: CD 4,4 vs. 4,0; p = 0,56; UC: 4,9 vs. 3,1; p = 0,61; keine Unterschiede bezüglich Art und Schweregrad der UE. Rubio et al. (62) 2016 78 Patienten (5 Beobachtungsstu- Switch von Remicade® auf ein Infli- Nach 9 Monaten Follow-up: 86 % wurden immer noch mit 4 Patienten (5 %) in der Switch-Kohorte und 1 Patient (4 %) mit RA, 8 mit die ximab-Biosimilar (Remsima) Remsima behandelt; 37 Patienten erhielten zusätzlich ein in der Kohorte der therapienaiven Patienten brachen die PsA, 41 mit SpA, DMARD (zu 70 % MTX). Behandlung aufgrund von LOE ab; in der Switch-Kohorte 2 mit Uveitis); 53 brach ein Patient die Behand- lung ab aufgrund von UE mit Switch (Leishmaniose); in der Kohorte der therapienaiven Patien- ten brachen 3 Patienten die Behandlung aufgrund von UE ab (Photosensitivität, Bronchospasmus, Urtikaria). Sheppard et al. 2016 25 Patienten mit Switch-Proramm Switch von Remicade® auf ein Infli- 20 Patienten (80 %) führten die Behandlung mit dem Bio- 4 Patienten brachen die Behandlung aufgrund von UE ab (63) rheumatischen in Großbritan- ximab-Biosimilar (CT-P13) similar fort; keine statistisch signifikanten Änderungen des (Influenzasymtomatik, Vorhautentzündung, Ausschläge Erkrankungen nien CRP vor und nach dem Switch. mit Juckreiz) und wurden erfolgreich auf Remicade umge- stellt; 1 Patient brach die Behandlung aufgrund von LOE ab. www.akdae.de 13
Biosimilars Switch-Studien Anzahl Studien- Switch / Autor Jahr Detailbeschreibung der Ergebnisse Abbruchrate aufgrund von LOE oder UE Patienten design Intervention Sieczkowska et 2016 39 pädiatrische offene, prospek- Switch von Remicade® auf Inflixi- keine Unterschiede hinsichtlich des Ansprechens und der CD: 12 von 32 Patienten brachen die Behandlung vorzeitig al. (64) CED-Patienten, tive Switch-Studie mab-Biosimilars (Remsima®) Krankheitsremission sowie hinsichtlich der Rate der UE; ab, 2 (6,3 %) Patient aufgrund von LOE, 1 Patient aufgrund 32 mit CD, 7 mit keine Sicherheitsprobleme aufgrund des Switchs einer allergischen Reaktion und 1 Patient aufgrund von UC Dermatitis. UC: 3 von 7 Patienten brachen die Behandlung vorzeitig ab, 1 (14,3 %) Patient aufgrund einer allergischen Reaktion und 1 Patient aufgrund von LOE; bei 1 Patienten musste nach der ersten Infusion die Behandlung aufgrund einer Varizella-zoster-Infektion abgebrochen werden. Smits et al. 2016 83 CED-Patien- offene, prospek- Switch von Remicade® auf Inflixi- keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Krank- Nach 16 Wochen: 5 von 83 Patienten (6 %) brachen die (65;66) 2017 ten, 57 mit CD, tive Studie mab-Biosimilars (Remsima®, In- heitsaktivität und in den CRP- und Calprotectinspiegeln vor Behandlung vorzeitig ab; 2 (2,4 %) aufgrund von UE (Ar- 24 mit UC, 2 un- flectra®) und nach dem Switch; keine Sicherheitsprobleme oder UE thralgie) sowie 1 (1,2 %) aufgrund von LOE. klassifiziert aufgrund des Switchs; Nach 1 Jahr: 15 von 83 Patienten (18 %) brachen die Be- nach einer Nachbeobachtung von einem Jahr: keine signifi- handlung vorzeitig ab; 6 (7,2 %) aufgrund von UE sowie 5 kante Änderung der Krankheitsaktivität (HBAI, SCCAI) und (6,0 %) aufgrund von LOE. der Entzündungsmarker (CRP, Calprotectinspiegel), keine signifikante Änderung der medianen Infliximab-Talspiegel Tweehuysen et 2016 211 Patienten, Switch an 4 rheu- Switch von Remicade® auf CT-P13 Nach 6 Monaten hatten 44 Patienten (23 %) die Therapie 44/192 (23 %) Patienten brachen die Behandlung mit dem al. (67) 191 im Switch- matologischen abgebrochen. Die mittleren DAS28-CRP-Werte (RA und Biosimilar während einer 6-monatigen Nachbeobachtungszeit Arm (75 mit RA, Kliniken in den PsA) waren vergleichbar zu Baseline: 2,19 [SD 0,89] versus ab, jeweils aufgrund von LOE (35), UE (23) oder einer Infusi- 50 mit PsA, 67 Niederlanden 2,22 [SD 0,84] (p = 0,51). Bei SpA-Patienten stieg der mitt- onsreaktion (2). Die am häufigsten berichteten UE, die zum mit SpA) lere BASDAI von 3,8 auf 4,3 (+0,5; 95 % CI 0,12–0,89; p = Absetzen des Biosimilars führten, waren Müdigkeit (10 Pa- 0,01). Der mediane CRP-Wert betrug zu Beginn 1,5 mg/l tienten), Unwohlsein (5) und Kopfschmerzen (3). 34 Patien- und nach 6 Monaten 1,0 mg/l, der unterschied war nicht ten davon nahmen die Behandlung mit dem Referenzarznei- statistisch signifikant (p = 0,60). Es zeigte sich kein Unter- mittel wieder auf, 7 Patienten wechselten zu einem anderen schied hinsichtlich Infliximab-Talspiegeln und Inzidenz von Biologikum (2 Adalimumab, 3 Etanercept, 1 Golimumab, 1 Ri- ADA. tuximab) und 3 Patienten blieben ohne biologische Therapie. Abdalla et al. 2017 34 Patienten (17 prospektive Be- Switch von Remicade® auf CT-P13, nach Nachbeobachtung von 15,8 Monaten: vergleichbare 5/34 (14,7 %) Patienten brachen die Behandlung mit dem (68) RA, 9 AS, 4 PsA) obachtungsstudie Vergleich mit der Behandlung in Wirksamkeit und Sicherheit, sowie auch vergleichbare Le- Biosimilar während einer 6-monatigen Nachbeobachtungs- in einem Kran- den 6 Monaten vor dem Switch bensqualität (PGA, HAQ) und Anzahl der Flare-Episoden; zeit ab, jeweils aufgrund von Schwangerschaft (1 Patien- kenhaus in Irland aber: statistisch signifikante CRP-Erhöhung nach dem tin), LOE (2/34; 5,9 %) oder UE (1/34; 2,9 %, Schwindel); Switch (1,95 vs. 4,0; Referenzwert des Labors < 5) von un- ein Patient nahm seine Einverständniserklärung nach der klarer klinischer Relevanz; statistisch signifikante Schmerz- 2. Infusion zurück und bekam wieder das Referenz-arznei- zunahme nach dem Switch von geringer Ausprägung (von mittel; er gab an, dass es ihm subjektiv schlechter ging, 28 auf 38 auf einer Skala von 0–100) eine objektive Verschlechterung oder UE lagen nicht vor. www.akdae.de 14
Biosimilars Switch-Studien Anzahl Studien- Switch / Autor Jahr Detailbeschreibung der Ergebnisse Abbruchrate aufgrund von LOE oder UE Patienten design Intervention Akrout et al. (69) 2017 90 Patienten (53 retrospektive Switch von Remicade® auf CT-P13 Von den 99 Patienten, die seit mehr als 2 Jahren mit Inflixi- 14 (16 %) aller Patienten brachen die Behandlung mit dem mit SpA, 23 mit Auswertung der mab behandelt wurden, akzeptierten 91% (90/99) den Biosimilar während einer 2-jährigen Nachbeobachtungszeit RA, 14 PsA) erfolgten Umstel- Switch: 53 SpA, 23 RA und 14 PsA. noch vor der dritten Infliximab-Gabe ab; 12 (23 %) Patien- lungen in einem ten mit SpA brachen die Behandung ab aufgrund von LOE Krankenhaus in (12 Patienten) und UE (12; Arthralgie); nur 5 von diesen Frankreich Patienten hatten einen Anstieg von ≤ 2 Punkten im BAS- DAI-Score, nur 3 Patienten einen CRP-Anstieg. Mit Aus- nahme von einem Patienten, war der Wirksamkeitsverlust mit einem Wearing-off-Phänomen, das bereits vor dem Switch bestand (8/12), oder mit einem nicht nachweisba- ren Infliximab-Spiegel (3/12) assoziiert. 2 Patienten mit RA brachen die Behandlung ab, hierzu sind die Gründe nicht angegeben. Argüelles-Arias 2017 80 Patienten mit prospektive Beob- CD: 13 Patienten therapienaiv, 67 nach 6 Monaten: keine signifikanten Unterschiede bezüg- CD: Nach 6 Monaten hatten 3 (23 %) therapienaive und 3 et al. (70) CD (13 davon achtungsstudie Patienten: Switch von Remicade zu lich CRP, HBI-Score, Aufrechterhaltung bzw. Erzielung ei- (4,5 %) umgestellte Patienten die Behandlung vorzeitig ab- therapienaiv, 67 CT-P13; UC:9 Patienten therapie- ner klinischen Remission, Mayo Score; Ergebnisse nach 12 gebrochen. Patienten: Switch naiv, 31 Patienten: Switch von Re- Monaten: siehe Argüelles-Arias et al. 2017a UC: Nach 6 Monaten hatten keine therapienaiven und 4 von Remicade® micade zu CT-P13 (12,9 %) umgestellte Patienten die Behandlung vorzeitig zu CT-P13) und abgebrochen aufgrund von klinischer Remission (2 Patien- 40 Patienten mit ten), UE (1 Patient) oder LOE (1 Patient). UC (9 davon the- rapienaiv, 31 Pa- tienten: Switch von Remicade® zu CT-P13) Argüelles-Arias 2017a 98 Patienten mit prospektive Beob- Switch von Remicade® zu CT-P13 Nach 12 Monaten: Remission wurde bei 69,8 % der Patien- Therapieabbrüche zwischen Monat 6 und 12: 2 (3 %) Patien- et al. (71) CED (67 mit CD, achtungsstudie ten mit CD und 81,0 %) der Patienten mit UC aufrechter- ten mit CD: 1 Patient aufgrund von UE, 1 Patient aus anderen 31 mit UC) halten. Bei 30,2 % (CD) bzw. 19,0 % (UC) der Patienten, Gründen; 3 (9,7 %) Patienten mit UC: 1 Patient aufgrund von die zu Studienbeginn in Remission waren, trat eine Krank- UE, 1 aufgrund von LOE und 1 aufgrund von Remission. heitsverschlechterung auf. Bei Patienten mit CD ver- schlechterte sich der HB-Score signifikant, der mediane Wert fiel aber nicht < 5 (Remission). Keine signifikanten Änderungen des CRP-Wertes bei CD und UC sowie des me- dianen partiellen Mayo-Scores bei UC. www.akdae.de 15
Biosimilars Switch-Studien Anzahl Studien- Switch / Autor Jahr Detailbeschreibung der Ergebnisse Abbruchrate aufgrund von LOE oder UE Patienten design Intervention Avouac et al. 2017 260 Patienten: 31 prospektive Beob- Switch aller erwachsenen Patien- Nach der 3. Infusion (mediane Nachbeobachtung: 34 Wo- 59/265 (22,3 %) der Patienten brachen die Behandlung vor- (72) RA, 131 AxSpA, achtungsstudie ten, die mit Remicade® behandelt chen): 59 (23 %) der Patienten hatten die Therapie abge- zeitig nach einer medianen Nachbeobachtung von 34 Wochen 64 CED werden, auf ein Biosimilar in einem brochen, aufgrund von subjektiv empfundenem Wirksam- ab aufgrund von LOE (47/265 Patienten, 17,7 %), UE (4/265, Krankenhaus in Frankreich keitsverlust (47) oder aufgrund von UE (5). Kein objektiver 1,5 %) und anderen Gründen (8/265, 3 %). Wirksamkeitsverlust bezüglich DAS28, BASDAI, ASDAS, CRP, HB-Score und partiellen Mayo-Score; keine signifi- kante Änderung der Infliximab-Talspiegel. Von den 59 Pa- tienten mit Therapieabbruch, wurden 47 auf Remicade® umgestellt und für im Median 32 Wochen beobachtet: bei Patienten mit RA (n = 5) zeigten sich keine signifikanten Änderungen bezüglich der Anzahl geschwollener bzw. schmerzhafter Gelenke, DAS28 sowie PGI. Bei Patienten mit AxSpA (n = 33) verbesserten sich BASDAI und ASDAS statistisch signifikant, CRP-Werte blieben konstant. Benucci et al. 2017 41 Patienten mit prospektive Beob- Switch aus ökonomischen Gründen nach 6 Monaten: keine signifikanten Änderungen bezüglich 1/41 (2,4 %) Patient brach die Behandlung aufgrund von (73) SpA achtungsstudie an von Remicade® auf ein Infliximab- BASDAI, BASFI, ASDAS-CRP, DAS28-CRP, MASES und UE ab (palmoplantare Psoriasis); keine Angabe über son- drei Rheumatolo- Biosimilar VAS-Pain Scores sowie bezüglich Serumspiegel von Inflixi- stige Therapieabbrüche oder LOE. giezentren in Ita- mab und von ADA; signifikante Abnahme der Dauer der lien morgendlichen Steifigkeit (7,2 ± 6,9 vs. 5,8 ± 6,0; p = 0,02) Buer et al. (74) 2017 143 CED-Patien- offene, prospek- Switch von Remicade® auf Inflixi- Nach 6 Monaten: keine signifikanten Unterschiede hin- Nach 6 Monaten: 4 (7 %) Patienten brachen die Behandlung ten, 99 mit CD, tive Studie; mab-Biosimilars (Remsima®) sichtlich der Krankheitsaktivität und in den CRP-, Hämoglo- vorzeitig ab; 2 (CD) aufgrund von Remission, 2 aufgrund von 44 mit UC „Managed Swit- bin- und Calprotectinspiegeln vor und nach dem Switch. UE (UC; Arthralgie und Ausschlag). ching Programm“ Die Anzahl der Patienten in klinischer Remission war zu in Norwegen Studieneinschluss und 6 Monate nach dem Switch ver- gleichbar: 87 % vs. 81 % (CD) bzw. 88 % vs. 95 % (UC); keine Sicherheitsprobleme oder UE aufgrund des Switchs. Cotton et al. (75) 2017 235 Patienten mit Switch-Proramm Switch von Remicade® auf das In- nach 16 Monaten: keine Unterschiede bezüglich Krank- n. b. CED in Krankenhäu- fliximab-Biosimilar (CT-P13) heitskontrolle (HBAI, SCCAI), hohe Patientenzufriedenheit sern im Vereinig- (PRO) ten Königreich unter Beteiligung von spezialisierten Krankenschwes- tern (IBD Nurse) und Pharmazeu- ten, die die Um- stellung überwa- chen und die Ver- abreichung der Biologika überprü- fen bzw. Daten ak- tualisieren www.akdae.de 16
Biosimilars Switch-Studien Anzahl Studien- Switch / Autor Jahr Detailbeschreibung der Ergebnisse Abbruchrate aufgrund von LOE oder UE Patienten design Intervention DeCock et al. 2017 417 Patienten mit Register: British Beginn der Behandlung mit einem Nach 6 Monaten Daten zu 41 Patienten verfügbar: DAS28 n. b. (76) RA (242 mit Society for Rheu- Biosimilar: 242 Patienten mit war nur bei den therapienaiven Patienten um > 1,2 erhöht, Switch) matology Biolo- Switch vom Referenzarzneimittel während es bei den umgestellten stabil blieb. gics Registers for auf Remsima® oder Inflectra® oder Rheumatoid Benepali® v. a. aus Kostengründen; Arthritis 138 Patienten mit erstmaliger bio- (https://www.bsrb logischer Therapie und 34 Patien- r.org/) ten mit Switch von einem anderen Biologikum Eberl et al. (77) 2017 62 Patienten mit prospektive Beob- Switch von Remicade® auf das In- In der gesamten Studienpopulation und in der Unter- Kein Patient brach die Behandlung vorzeitig ab. CED (32 CD, 30 achtungsstudie an fliximab-Biosimilar (CT-P13), Ver- gruppe der CD-Patienten keine signifikanten Veränderun- UC oder unklassi- der Universitäts gleich mit den 12 Monaten vor gen der medianen Talspiegeln von Infliximab vor (5,5 mg/l) fiziert) klinik in Helsinki, dem Switch und nach dem Switch (5,5 mg/l; p = 0,05) bzw. für CD (5,75 Finnland vs. 6,5 mg/l; p = 0,68). In der Untergruppe der CU-Patien- ten war der Unterscheid allerdings signifikant: 5,2 vs.4,25 mg/l; p = 0,019). Zwei Patienten entwickelten nach dem Switch ADA; nach dem Switch wurden keine Veränderun- gen der Krankheitsaktivität oder Sicherheitsprobleme fest- gestellt. Fiorino et al. 2017 547 Patienten, prospektive, mul- Beginn einer Therapie mit Inflixi- keine direkten Vergleiche mit dem Referenzarzneimittel, 113 von 534 brachen die Behandlung vorzeitig ab: A: 70 von (78) 313 mit CD, 234 tizentrische Ko- mab-Biosimilars (CT-P13: Rem- Wirksamkeit und Sicherheit vergleichbar in allen drei Grup- 311; B: 40 von 139; C: 3 von 97; davon aufgrund von Nicht- mit UC, hortenstudie* sima®, Inflectra®) in Gruppe A und pen Ansprechen: A: 10 %; B: 11,1 %; C: keine. Schwerwiegende A: 311 therapie- B oder Switch von Remicade® auf UE traten dreimal häufiger bei Patienten mit vorausgegange- naiv, Infliximab-Biosimilars (Remsima®, ner Exposition zu TNF-alpha-Inhibitor (22,3 %) auf als bei B: 139 mit vor- Inflectra®) in Gruppe C therapienaiven Patienten (7,4 %) und doppelt so häufig wie ausgegangener bei Patienten im Switch-Arm (12,4 %); Infusionsreaktionen biologischer The- traten auf bei A: 3,2 %, B: 15,1 % und C: 7,2 %. rapie (34 Infliximab, 105 Adalimumab, 3 Golimumab), C: 97 mit beste- hender Remi- cade®-Therapie Fiorino et al. 2017a 100 Patienten mit Kohortenstudie 52 naive Patienten, 18 mit Switch Evaluation von ADA und Talspiegeln: 21 Patienten waren Sekundärer LOE wurde für 2 (11,1 %) Patienten im Switch- (79) CED (59 CD, 41 an einem Zen- von Remicade® auf CT-P13 und 30 durchgehend ADA-positiv während des Follow-up, jeweils 7 Arm sowie für 5 (16,6 %) im Originator-Arm und 11 (21,2 %) UC) trum in Italien mit Weiterbehandlung mit Remi- Patienten in jeder Gruppe (p = 0,5); ADA wurden identifi- im CT-P13-Arm nach 60 Wochen berichtet. Infusionsreaktio- cade® ziert in 14/245 (5,7 %) der Proben naiver Patienten, in nen traten bei 7 Patienten auf: 5 (9,6 %) naive Patienten, 32/127 (25,2 %) der Proben umgestellter Patienten und in 1 (5,5 %) umgestellten Patienten und 1 (3,3 %) im Kontroll- 30/192 (15,6 %) der Proben von Remicade®-Patienten; es arm. zeigten sich dabei keine statistisch signifikanten Unter- schiede. www.akdae.de 17
Biosimilars Switch-Studien Anzahl Studien- Switch / Autor Jahr Detailbeschreibung der Ergebnisse Abbruchrate aufgrund von LOE oder UE Patienten design Intervention Gisondi et al. 2017 204 Patienten mit Register: Switch vom Originator auf CT-P13 nach 6 Monaten: PASI Score im Vergleich zur Baseline: n. b. (80) Plaque-Psoriasis Psobiosimilars- (122 Patienten) bzw. Beginn einer Switch-Arm: 2,05 (SD: 2,8) vs. 2,2 (SD: 3,2); p = 0,3; bei Register Behandlung mit CT-P13 bei thera- therapienaiven Patienten: 7,2 (SD: 7,1) vs. 20,8 (SD: 12,1); (www.psobiosimi- pienaiven Patienten (82 Patienten) p = 0,001; keine signifikanten Unterschiede bez. UE lars.it) Glintborg et al. 2017 802 Patienten aus nationaler Switch Switch von Remicade® auf Inflixi- Keine Verschlechterung der Erkrankung oder Sicherheits- Nach im Median 413 Tagen brachen 16,5 % (132 Patien- (81) dem DANBIO- von Remicade® mab-Biosimilars (Remsima®) und probleme aufgrund des Switchs. ten) die Behandlung vorzeitig ab, 71 (8,9 %) Patienten auf- Register für bio- auf ein Inflixi- Vergleich der Krankheitsaktivität, Die Krankheitsaktivität (DAS28, ASDAS, BASDAI, CRP, grund von LOE und 37 (4,6 %) aufgrund von UE. logischer Thera- mab-Biosimilar Flare (ΔDAS28, ΔASDAS) jeweils HAQ) war 3 Monate vor und nach dem Switch vergleich- pie rheumatoider (CT-P13) in Däne- drei Monate vor und nach dem bar. Die 1-Jahres-Retentionsrate 84,1 % (95 % CI 81,3; Erkrankungen mark, DANBIO- Switch 86,5) war vergleichbar mit der historischen Kohorte (86,2 RA: 403 Register, retro- % (95 % CI 84,0; 88,0; p = 0,22). AS: 279 spektive Auswer- PA: 120 tung* Jørgensen et al. 2017 481 Patienten randomisierte, Switch von Remicade® auf Inflixi- keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Ver- 25 (10,4 %) Patienten im Vergleichsarm versus 18 (7,5 %) Pa- (NOR-SWITCH) (240 im Switch- doppelblinde mab-Biosimilars (Remsima®, In- schlechterung der Krankheit, der Remissionsrate, der Zeit tienten im Switch-Arm brachen die Behandlung vorzeitig ab. (82) Arm), Phase-IV-Studie flectra®) bis zur Verschlechterung, der Rate der UE und der Studien- 9 (4 %) Patienten im Vergleichsarm versus 8 (3 %) Patienten CD: 155 (77), mit Parallelgrup- abbrüche aufgrund von UE sowie der ADA-Inzidenz; keine im Switch-Arm brachen die Behandlung vorzeitig ab aufgrund UC: 93 (46), pendesign Sicherheitsprobleme von UE; 8 (3,3 %) Patienten im Vergleichsarm versus 3 (1,2 AxS: 91 (46), %) Patienten im Switch-Arm brachen die Behandlung vorzei- RA: 77 (38), tig ab aufgrund von LOE. PA: 30 (16), PsA: 35 (17) Kolar et al. (83) 2017 74 CED-Patien- offene, prospek- Switch von Remicade® auf Inflixi- keine negative Änderungen der Wirksamkeit und der biolo- Nach 46 Wochen: 2 (2,7 %) Patienten (UC) in der Switch-Ko- ten, 56 mit CD, tive Switch-Studie mab-Biosimilar (Remsima®) gischen Marker; keine Sicherheitsprobleme oder UE auf- horte brachen die Behandlung vorzeitig ab aufgrund von LOE 18 mit UC grund des Switchs im Vergleich zu 4 Patienten in der therapienaiven Kohorte; 2 (2,7 %) Patienten in der Switch-Kohorte aufgrund von UE (CD; Arthralgie) im Vergleich zu 5 Patienten in der therapie- naiven Kohorte. Komaki et al. 2017 227 Patienten mit systematisches Switch von Remicade® auf das In- Die gepoolten Raten bez. anhaltenden klinischen Anspre- n. b. (84) CED Review und Meta- fliximab-Biosimilar (CT-P13) chens bei CD und UC nach der Umstellung von Remicade analyse auf CT-P13 betrugen nach 30–32 Wochen bei 0,85 (95 % CI 0,71–0,93 bzw. 0,96 (95 % CI 0,58–1,00 und nach 48–63 Wochen bei 0,75 (95 % CI 0,44–0,92) bzw. 0,83 (95 % CI 0,19–0,99). Unerwünschte Ereignisse waren selten (CD: 0,10; 95 % CI 0,02–0,31; UC: 0,22; 95 % CI 0,04–0,63). www.akdae.de 18
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