SWM nehmen Biogasanlage im Tierpark Hellabrunn in Betrieb

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SWM nehmen Biogasanlage im Tierpark Hellabrunn in Betrieb
(teilweise voraus)

Zum Pressetermin mit Prof. Dr. Henning Wiesner, Vor-
standsvorsitzender der Münchener Tierpark Hellabrunn
AG, und Stephan Schwarz, SWM Geschäftsführer Versor-
gung und Technik, Tierpark Hellabrunn, Donnerstag,
19. April 2007, 10.30 Uhr

SWM nehmen Biogasanlage
im Tierpark Hellabrunn in Betrieb

(20.4.2007) Nach kurzer Bauzeit und erfolgreich abgeschlos-
senem Probebetrieb ist es jetzt so weit: Münchens erste Bio-
gasanlage nimmt ihre reguläre Arbeit auf. Damit haben die
SWM und der Tierpark Hellabrunn ein neues Zeitalter in Mün-
chens regenerativer Energiegewinnung eingeläutet. Tiermist
und Grünabfälle werden vergoren. Das entstehende Methan
wird in einem hochmodernen Blockheizkraftwerk CO2-neutral
verbrannt. Der dabei umweltschonend erzeugte Strom wird ins
SWM Netz eingespeist, die Wärme in das Heiznetz des Tier-
parks. Finanziert wurde die Anlage aus dem „M-Natur Topf“
umweltbewusster Münchnerinnen und Münchner.

Energie aus Elefantendung
Der Ausgangsstoff zur Biogas-Gewinnung stammt aus dem
Tierpark selber: Jährlich fallen rund 2.000 Tonnen Bioabfall
an. Neben biologischen pflanzlichen Futterresten ist das vor
allem der Mist pflanzenfressender Zoobewohner. Einen nicht
unerheblichen Anteil steuern die Elefanten bei. Deshalb ist es
auch die 14-jährige indische Elefantenkuh Mangala, die die
Informationstafel der Biogasanlage enthüllt. Auf der Tafel kön-
nen sich die Zoobesucher ab sofort über die technischen De-
tails und die Menge der aktuell erzeugten Energie informieren.

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Verantwortlich für Inhalt und Redaktion: Bettina Hess
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SWM nehmen Biogasanlage im Tierpark Hellabrunn in Betrieb
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Grundsteinlegung der Anlage war im September 2006. Bereits
im Dezember konnte sie den Probebetrieb aufnehmen. Das
Substrat aus Mist und Futterresten wurde erstmals in die Fer-
menter, die Faulräume der Biogasanlage, eingebracht und
dort unter Luftabschluss mit Hilfe allgegenwärtiger anaerober
Bakterien vergoren. Bereits nach wenigen Wochen hatte sich
die Methan-Produktion verstetigt. In den Folgemonaten wurde
die Gesamtanlage eingestellt, um jetzt in den Regelbetrieb
überzugehen.

Stephan Schwarz, SWM Geschäftsführer Versorgung und Technik, und Prof. Dr. Henning Wiesner,
Vorstandsvorsitzender der Tierpark Hellabrunn AG, präsentieren stolz die neue Anzeigetafel, auf
der die Zoobesucher sich über die Biogasanlage und die erzeugte Energie informieren können.

Beim Gärprozess entsteht Gas mit einem Methangehalt von
50 bis 54 Prozent. Methan ist übrigens auch der Hauptbe-
standteil von M-Erdgas. Nach 30 Tagen, wenn das Substrat
vergoren ist und sich kaum noch Methan bildet, wird der Fer-
menter entleert und neu befüllt. Die Biogasanlage besitzt drei
Fermenter, die um jeweils zehn Tage versetzt befüllt werden.
Damit ist eine kontinuierliche Biogasversorgung gewährleistet.
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Das Biogas wird in einen Speicher abgeleitet und dient als
Brennstoff für das Blockheizkraftwerk (BHKW). Der erzeugte
Strom wird ins SWM Netz eingespeist. Mittels Kraft-Wärme-
Kopplung (KWK) erzeugt das BHKW neben Elektrizität auch
Wärme und nutzt somit die eingesetzte Energie noch besser
aus. Die Fermenter werden mit einem Teil der erzeugten
Wärme auf einer Temperatur von 37°C gehalten, der Großteil
der Wärme (rund 70 Prozent) wird in das Heiznetz des Tier-
parks eingespeist. So spart der Tierpark auf die Weise zusätz-
lich Heizenergie ein. Zum Vergleich: die umweltschonend er-
zeugte Energie würde ausreichen, um rund 100 Haushalte mit
Strom und rund 25 Haushalte mit Wärme zu versorgen. Die
Erzeugung mit fossilen Rohstoffen würde dabei 190 Tonnen
Kohlendioxid produzieren – eine Menge, die jetzt vermieden
wird.

Auch die Elefanten freuen sich über die neue umweltschonenende Biogasanlage im Tierpark Hellabrunn.

SWM: Hightech im Hintergrund sorgt für Kontinuität
Gaszusammensetzung und -menge im Speicher werden kon-
tinuierlich messtechnisch kontrolliert. Die ständig besetzten
Kraftwerksleitwarten der SWM haben permanent direkten
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Zugriff auf das System und können auf Betriebs- und Störmel-
dungen unmittelbar reagieren. Den Betrieb der Anlage über-
nehmen die Mitarbeiter des Tierparks, die bisher schon die
Verladung des Mists besorgen.

Mehrfacher Umweltnutzen
Auch nach der energetischen Nutzung des Substrats erfüllt es
gute Dienste. Es wird auf dem biologisch geführten Hofgut
Beigarten kompostiert und als Düngemittel verwendet. Auf-
grund der Vergärung in den Fermentern hat sich die Masse
um rund ein Zehntel verringert. Dadurch können die Trans-
portfahrten zum Hofgut Beigarten entsprechend reduziert wer-
den.

Die Biogasanlage trägt zudem doppelt zur Verminderung der
Geruchsbelastung im Umfeld des Tierparks bei. Zum einen ist
der Mist in den Fermentern luftdicht eingeschlossen, zum an-
deren erfolgt die Belüftung der Fermenter bei der Entnahme
des Substrats ausschließlich über einen speziellen Biofilter,
der vorhandene Gerüche vor Abgabe an die Umwelt eliminiert.

Die Abgaswerte des BHKW halten die strengen gesetzlichen
Bestimmungen selbstverständlich zuverlässig ein. Auch die
Ökobilanz der Anlage ist ausgeglichen, schließlich wird beim
Verbrennen des Biogases nur so viel Kohlendioxid freigesetzt,
wie von den zukünftigen Futterpflanzen wieder aufgenommen
wird. Damit schließt sich der Kohlenstoffkreislauf.

Harmonische Architektur
Das Gebäude mit Fermentern, Biogasspeicher und Technik-
räumen ist unter einem modernen tonnenförmigen Dach und
einer begrünten Flachdachkonstruktion untergebracht. Bereits
bei der Planung des Neubaus wurde darauf geachtet, dass er
die Harmonie der bestehenden und zumeist denkmalge-
schützten Gebäude des Tierparks Hellabrunn nicht beein-
trächtig. Das BHKW ist in die bereits vorhandene Heizzentrale
des Tierparks integriert worden.
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Mit M-Natur von SWM Kunden für München finanziert
Die Biogasanlage in Hellabrunn ist ein weiteres Projekt, das
aus M-Natur Mitteln finanziert worden ist. Das heißt, umwelt-
bewusste Münchnerinnen und Münchner haben sie durch ihre
Entscheidung für den SWM Ökostrom „M-Natur“ finanziert. Mit
M-Natur kann jeder SWM Kunde seinen eigenen Beitrag zum
Umweltschutz und damit zur Luftreinhaltung in und um Mün-
chen leisten.

Folgende Projekte sind bereits aus M-Natur Mitteln errichtet
worden:
Photovoltaikanlage auf dem Parkhaus Widmannstraße, Riem
Photovoltaikanlage auf dem MGS-Gewerbehof Haager Straße
Photovoltaik-Fassade an der Fassade der Pasinger Fabrik
Photovoltaikanlage auf dem Gewerbehof Giesing
Anteil an Photovoltaikanlage auf dem Parkhaus Messe Riem
Photovoltaikanlage auf dem BUGA Servicezentrum
Photovoltaikanlage auf dem SWM Betriebshof in Moosburg
Photovoltaikanlage auf der Straßenbahnwerkstätte in der
Ständlerstraße
Photovoltaikanlage auf dem Heizwerk Riem
Photovoltaikanlage auf der Schule in der Droste-Hülshoff-
Straße
Photovoltaikanlage auf dem Berufsschulzentrum Neu-Riem
Wasserkraftwerk („Wasserschnecke“) am Isarwerk 3

Der geringe Aufpreis von 1,82 Euro Cent pro Kilowattstunde
(brutto) auf den SWM Stromvertrag fließt ausschließlich in den
Neubau regenerativer Stromerzeugungsanlagen in und um
München. Alle anfallenden Kosten für Marketing, Verwaltung,
Zertifizierung und Wirtschaftsprüfer bezahlen ausschließlich
die SWM. Und der Erfolg gibt den SWM Recht: Mit über 6.300
M-Natur Kunden nimmt M-Natur eine Spitzenposition in
Deutschland ein. Besonders erfreulich ist, dass sich auch viele
Geschäfts- und Gewerbekunden für den „grünen Strom“ der
SWM entschieden haben. Hierzu zählen unter anderem der
Deutsche Alpenverein, rund 290 Festwirte, Schausteller und
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Fahrgeschäfte der Wiesn sowie das gesamte Tollwood-
Festival.

Erzeugt wird M-Natur ausschließlich in den Wasserkraftanla-
gen der SWM. Bei dieser umweltfreundlichen Art der Stromer-
zeugung entstehen keinerlei Schadstoffe. Sie ist daher fester
Bestandteil im SWM Energiemix (Windkraft, Solarenergie,
Geothermie und Kraft-Wärme-Kopplung) der SWM. Rund 350
Millionen Kilowattstunden Öko-Strom können die SWM mit
ihren zehn Wasserkraftwerken pro Jahr erzeugen und so jähr-
lich circa 200.000 Tonnen Kohlendioxid vermeiden.

Technische Daten der Biogasanlage im Tierpark Hellabrunn:
Volumen der Fermenter          870 Kubikmeter
Biogasertrag                   150.000 Kubikmeter pro Jahr
Elektrische Leistung BHKW      40 Kilowatt
Thermische Leistung BHKW       74 Kilowatt
Stromertrag                    240.000 Kilowattstunden
Wärmeeinspeisung               230.000 Kilowattstunden
Substratdurchsatz              2.000 Tonnen pro Jahr
Baubeginn                      September 2006
Fertigstellung                 Dezember 2006
Inbetriebnahme                 April 2007
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