Verantwortungsvolle Prävention - Symposium für Ein leerer Magen macht gesund - hat Dr. Yoshinori Nagumo recht? - vom 28 ...

Die Seite wird erstellt Gesine Baumann
 
WEITER LESEN
Verantwortungsvolle Prävention - Symposium für Ein leerer Magen macht gesund - hat Dr. Yoshinori Nagumo recht? - vom 28 ...
Symposium für
verantwortungsvolle Prävention
     Leitung: Prof. Dr. Hans Tilscher
           Wien, 01.03.2015

Ein leerer Magen macht gesund –
hat Dr. Yoshinori Nagumo recht?

   Kurt Widhalm, Österreichisches
      Akademisches Institut für
         Ernährungsmedizin
Verantwortungsvolle Prävention - Symposium für Ein leerer Magen macht gesund - hat Dr. Yoshinori Nagumo recht? - vom 28 ...
Verantwortungsvolle Prävention - Symposium für Ein leerer Magen macht gesund - hat Dr. Yoshinori Nagumo recht? - vom 28 ...
Verantwortungsvolle Prävention - Symposium für Ein leerer Magen macht gesund - hat Dr. Yoshinori Nagumo recht? - vom 28 ...
Verantwortungsvolle Prävention - Symposium für Ein leerer Magen macht gesund - hat Dr. Yoshinori Nagumo recht? - vom 28 ...
ERNÄHRUNG und MEDIZIN
 Die Ernährungsmedizin beschäftigt sich mit der Verhütung (=
 Prävention) und Behandlung (= Therapie) ernährungsrelevanter
 Erkrankungen.

 Die ernährungsmedizinische Praxis basiert auf wissenschaftlich
 etablierten Methoden, sie erforscht, untersucht und behandelt
 Erkrankungen, welche ernährungsabhängig sind oder
 Ernährungsprobleme verursachen.

 Ernährungsmedizinische und ernährungswissenschaftliche
 Forschung sind Grundlagen – z. B. molekular- od. zellbiologisch –
 angewandte (z.B. klinische) und epidemiologische Forschung.

 Ernährungsmedizin formuliert gesichertes Wissen über Ernährung
 für gesunde und kranke Menschen und grenzt sich damit von der
 häufig empirischen und subjektiven Diätetik früherer Zeiten ab.

ERNÄHRUNGSMEDIZIN UND PRÄVENTION                         Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm
Verantwortungsvolle Prävention - Symposium für Ein leerer Magen macht gesund - hat Dr. Yoshinori Nagumo recht? - vom 28 ...
ERNÄHRUNG und MEDIZIN

 Die Ärzte des klassischen Griechenlands wussten nichts
 über einzelne Nahrungsbestandteile und sahen die
 Ernährung als Ganzes.

 Ihre Empfehlung ist die Mäßigung, d.h. eine moderate         460 v. Chr. auf der
                                                           griechischen Ägäisinsel
                                                           Kos; † um 370 v. Chr. in
 Ernährung als Teil einer gemäßigten Lebensweise.             Larisa, Thessalien

 Die therapeutischen und ernährungsmedizinischen
 Anwendungen dieser Zeit waren vernünftig: Hippokrates (460-
 370 v. Chr.) Bedeutung der Ernährung für die Diagnose und die
 Behandlung von Erkrankungen: er kannte die Symptome von
 Mangelerkrankungen, wie Skorbut, Pellagra, Xerophthalmie
 sowie Osteomalazie, und hat diese als Erkrankungen mit
 unbekannter Ursache dargestellt.

ERNÄHRUNGSMEDIZIN UND PRÄVENTION                          Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm
Verantwortungsvolle Prävention - Symposium für Ein leerer Magen macht gesund - hat Dr. Yoshinori Nagumo recht? - vom 28 ...
ERNÄHRUNG und MEDIZIN

 Auch die Fettleibigkeit , hat er sehr detailliert beschrieben. Er nahm
 an, dass sich in allen Nahrungsmitteln ein Grundstoff befindet,
 welcher von Pflanze, Tier und Mensch assimiliert werden kann. Der
 Grad der Assimilation wurde von den Griechen das Metabole
 genannt. Dieser Begriff wurde mehr als 2000 Jahre später von Justus
 von Liebig mit dem deutschen Begriff
 „Stoffwechsel“ belegt.

 Diätetische Maßnahmen
 sind entsprechend ihrer
 hohen Bedeutung auch Inhalt des hippokratischen Vermächtnisses
 des Eides:
 „die diätetischen Maßnahmen werde ich nach Kräften und
 gemäß meinem Urteil zum Nutzen der Kranken einsetzen,
 Schädigung und Unrecht aber ausschließen“
ERNÄHRUNGSMEDIZIN UND PRÄVENTION                          Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm
Verantwortungsvolle Prävention - Symposium für Ein leerer Magen macht gesund - hat Dr. Yoshinori Nagumo recht? - vom 28 ...
Verantwortungsvolle Prävention - Symposium für Ein leerer Magen macht gesund - hat Dr. Yoshinori Nagumo recht? - vom 28 ...
Ng M., Fleming T., Robinson M. et al.: Global, regional, and national prevalence of overweight and obesity in children and adults during 1980-2013:
                                                               a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2013. The Lancet, 2014
Verantwortungsvolle Prävention - Symposium für Ein leerer Magen macht gesund - hat Dr. Yoshinori Nagumo recht? - vom 28 ...
WHO- Fakten zur Adipositas

 Prävalenz verdreifacht in den letzten
beiden Jahrzehnten
 Übergewicht ist die häufigste
gesundheitliche Störung im Kindesalter in
der Europäischen Region
 Bei anhaltendem Trend: Im Jahre 2010
wird es 150 Mio. adipöse Erwachsene, 15
Mio. Kinder und Jugendliche geben.
Lebenserwartung wird 2050 bei Männern um
durchschnittlich 5 Jahre verringert sein
 Adipositas bei Erwachsenen verursacht
bis zu 6% der Ausgaben im
Gesundheitswesen der Europäischen Region
Fettleber (NAFLD) bei übergewichtigen Kindern
               und Jugendlichen
Der natürliche Verlauf der NAFLD bei Kindern: Eine 20-Jahre Follow-up Studie
Feldstein A. et al.: Gut 58, 1538 (2009)

66 Kinder (13,9+/-3,9 Jahre) mit NAFLD wurden 20 Jahre (409 Personen – Jahre) verfolgt
19 (29%) hatten ein Metabolisches Syndrom (MS)
4 mit anfangs normalen Nü-Glucose entwickelten DM II (4-11 Jahre nach der Diagnose der NAFLD)

Von 5 Kindern/Jugendlichen gibt es 13 Leberbiopsien (Beobachtungszeitraum 41 +/- 28 Monate)
 4 zeigten eine Progression der Fibrose
 2 Kinder/Jugendliche starben
 2 Kinder/Jugendliche  Lebertransplantation wegen dekompensierter Cirrhose

Conclusion: Kinder/Jugendliche mit NAFLD können eine „endstage“ Lebererkrankung die eine Leber-
                       Transplantation erforderlich macht, entwickeln
Intima + Media Dicke

             < 0,5mm
Sagittal 3D WATS (a) and coronal PD TSE SPIR (b) - MRI of a 11-years old young boy
suffering from pain in his right knee without having any trauma. The patient is classified as
morbidly obese with a height of 152cm, a weight of 66kg, exceeding a BMI of 28.6 kg/m2.
Range of motion of the young patient is 0-0-145. In a) the cartilage lesion grade 1-2 according
to Outerbridge in the medial compartment is seen (white arrows). In b) the knee shows a
marked bone bruise area in the lateral tibial region predominantly (white arrows).

        H. Widhalm et al : Obesity-related juvenile form of cartilage lesions: a new affliction in the knees of morbidly obese children and adolescents. Eur Radiol. 2012 Mar;22(3):672-81.
Vorrangige                              Ziel                                Indikator
Handlungsmaßnahmen
Mortalität und Morbidität
Übergewicht/Adipositas      Reduktion der Prävalenz von   Übergewicht:
                            Übergewicht bis 2020:

bei Kindern                bei Kindern um 10%           Prävalenz von Übergewicht und Adipositas
bei Jugendlichen           bei Jugendlichen um 5%       bei Kindern (definiert gemäß der WHO
bei Erwachsenen            bei Erwachsenen um 5%        Wachstumsstandards für Kinder (unter 5
                                                          Jahren), übergewichtig – ein standard
                                                          deviation body mass Index nach Alter und
                                                          Geschlecht, und adipös – zwei standard
                                                          deviation body mass Indizes

                                                          Prävalenz von Übergewicht und Adipositas
                                                          bei Kindern und Jugendlichen (definiert
                                                          gemäß der WHO growth reference für
                                                          Schulkinder und Erwachsene, übergewichtig -
                                                          ein standard deviation body mass Index nach
                                                          Alter und Geschlecht, und adipös – zwei
                                                          standard deviation body mass Indizes nach
                                                          Alter und Geschlecht

                                                          Altersnormierte Prävalenz von Übergewicht
                                                          und Adipositas bei 18+-jährigen (definiert als
                                                          BMI ≥ 25 kg/m² für Übergewicht und BMI ≥ 30
                                                          kg/ m²)
Mikronährstoffmängel   Reduktion der Prävalenz von     Mikronährstoffmängel
                       Mikronährstoffmängel bis 2020
                       durch ?:

                       •Jodmangel                      •Mittlere Harnjod-Konzentration
                       •Anämie                         (µg/L; 24h-Harnausscheidung)
                       •Vitamin A (?)                  bei Kindern 6-12
                       •Vitamin D (?)                  •% Anämie bei Schwangeren
                       •…                              (Hb
Risikofaktoren
Lebensmittel mit hohem Anteil an gesättigten Fettsäuren, Trans-Fettsäuren oder Salz

Fettzufuhr                       Reduktion des Anteils an          Food consumption survey.
                                 Gesamtenergie aus gesättigten
                                 Fettsäuren um 3% und aus          Aufnahme der Age-
                                 Transfetten um 1%                 standardized mean population
                                                                   von gesättigten Fettsäuren und
                                 •Reduktion von gesättigten        Transfettsäuren in Gramm pro
                                 Fettsäuren in verarbeiteten       Tag bei Vorschul- und
                                 Lebensmitteln und Ersatz          Schulkindern und Erwachsene
                                 dieser durch ungesättigte         18+
                                 Fettsäuren
                                 •Entfernung industriell
                                 produzierter Transfette aus
                                 verarbeiteten Lebensmitteln
Salz-/Natriumkonsum              Eine Reduktion der                Food consumption survey.
                                 Konsumation von Salz um 30 %
                                 bis 2020                          Age-standardized mean
                                                                   population Konsum von Salz
                                                                   (Natriumchlorid) in Gramm pro
                                                                   Tag und Person (Alter 2-15)

                                                                   Age-standardized mean
                                                                   population Konsum von Salz
                                                                   (Natriumchlorid) in Gramm pro
                                                                   Tag und Person (Alter 16+)
HELENA
Healthy Lifestyle in Europe
by Nutrition in Adolescence
HELENA
          Background: Adipositas Epidemie Europas
                                        Warum?
1.   um ernährungsbed. Erkrankungen im Jugendalter besser zu verstehen.
2.   um den Gesundheitszustand (inkl. biochem. Parameter, Fitness) zu untersuchen.
3.   um den Zusammenhang zw. Ernährung-Bewegung-Gesundheit erklären zu können.
4.   um die Prävalenz der Adipositas zu erheben.

                                         Fazit:
                      Das erste und einzige europaweite Projekt,
              das mit wissenschaftlichen und standardisierten Methoden
                             umfassende Daten über den
                   Gesundheits- Bewegungs- & Ernährungszustand
                               von Jugendlichen liefert.
Übergewicht (inkl. Adipositas, 13-16a)
                               entsprechend den IOTF-Kriterien: Body Mass Index >25kg/m2 im Alter von 18 Jahren

               45         42,6
               40
               35
Angaben in %

                                         31,2        30,2
               30                                                27,5                                                                      P
Adipositas (13-16a, Knaben und Mädchen)
               entsprechend den IOTF-Kriterien: Body Mass Index >30kg/m2 im Alter von 18 Jahren

               18         16,4
               16                                                                                                                      P
Prevalence of Morbid Obesity (BMI > P99,5)
             according to gender and mother tongue

Wien Klin Wochenschr. 2012 Nov;124(21-22):782-8.
Impact of mother tongue and gender on overweight, obesity and
extreme obesity in 24,989 Viennese children/adolescents (2-16 years).
Segna D, Widhalm H, Pandey MP, Zehetmayer S, Dietrich S, Widhalm K.
contribution of vegetarian diets to health

                     J.   Sabaté. AJCN (suppl) 78:502-7 (2003)
[Winston J Craig, Health effects of vegan diets; American
Journal of Clinical Nutrition, 2009; 89: 1627-1633]
VEGANISMUS:
   • Veganer weniger Körpergewicht, geringeren Cholesterinspiegel und
     Blutdruck, und geringeres KHK-Risiko
   • aber hohes Risiko für Knochenbruch/Osteoporose wenn Versorgung
     mit Ca und Vit.D unzureichend
   • häufig auch Mangelversorgung Vit.B12, n-3-FS;
     hier empfiehlt sich die Aufnahme von angereicherten Produkten bzw.
     Supplementen
[Internat. Herald Tribune Sep. 14, 2006]
PREDIMED TRIAL: DESIGN

 Men: 55-80 yr              1. Smoking
                             2. Hypertension
 Women: 60-80 yr            3. High LDL
 High CV risk without CVD   4. Low HDL
   type 2 diabetics          5. Overweight/obes
                             6. Family history
   3+ risk factors

         Random

   www.unav.es/preventiva
www.predimed.es
                      Mediet + EVOO MeDiet + Nuts    Control
                        (n= 2543)     (n=2454)      (n=2450)
Age (SD)                 67 (6)         67 (6)       67 (6)
Women (%)                  59            54            60
Diabetes (%)               50            47            49
Hypertension (%)           82            83            84
Current smokers (%)        14            15            14
Dyslipid. (%)              72            73            72
BMI (SD)                 30 (4)         30 (4)       30 (4)
Waist (SD)              100 (10)       100 (11)     101 (11)
MeDiet 0-14 p (SD)       8.7 (2)       8.7 (2)       8.4 (2)
Primary end-point (MI, stroke or death from CV causes)

                                              N Engl J Med 2013

Crude rates
(cases/ 1000
person-
years)

                          www.predimed.es
www.unav.es/preventiv
PLos One 2012;7: e43134   a
Tabelle 3: Empfehlungen zur Prävention von Adipositas und Übergewicht im
           frühen und mittleren Schulalter

    Blüher S., Widhalm K. et al. (2015): Aktuelle Empfehlungen zur Prävention von Adipositas im Kindes- und Jugendalter (in press)
EDDY –
  Effect of sports and diet trainings to prevent obesity and
secondary diseases and to influence young children´s lifestyle

       Eine prospektive randomisierte
             Präventionsstudie
Intervention
• Ziel ist, die Vermittlung von altersgerecht
  aufbereitetem, praktisch anwendbarem Wissen,
  welches den SchülerInnen ermöglichen soll, den
  eigenen Lifestyle zu verbessern.
• Wissen über Nahrungszusammensetzung und
  praktische „Tipps“ sollen ebenso vermittelt
  werden, wie Basiskenntnisse über die Vorteile
  eines gesunden Lebensstils und mögliche Folgen
  von Fehlernährung.
• Motivation zu mehr Alltagsbewegung und
  gesünderer Ernährung
                Österreichisches Akademisches Institut für
                            Ernährungsmedizin
Sport

Eckdaten + Inhalte
• 10 Unterrichtseinheiten
• Bevorzugt in den Turnstunden
• Einheiten zu körperlicher (In)aktivität,
  körperlicher Aktivität, Ausdauer, Kraft,
  Beweglichkeit,
  Gleichgewichtsfähigkeit
• Gemeinsame Erarbeitung
  von Maßnahmen mit
  den Jugendlichen

07.11.2012                38
Sport

Messung der Physical Activity mittels
    Accelerometer
• Leicht zu handhaben
• (Fast) keine Einschränkung im Alltag
• Aber: Auswertung nicht
    immer eindeutig!

07.11.2012              39
Teilergebnisse - Ernährungswissen
Teilergebnisse - Ernährungswissen
Follow-up
        • Vergleich Körperfett% zwischen Interventions-
          und Kontrollgruppe
                    Vor Intervention                                            Nach 6 Monaten

                         Kontrolle                  Intervention                   Kontrolle   Intervention

                          Group Statistics
          Intervention      Mean             Std. Deviation   Std. Error Mean
          No (0)             21.300000            7.2714357         1.0721147
FATP
          Yes (1)            24.564286            7.6750119          .9173394
          No (0)             23.073913            6.7055677          .9886820
FATP2
          Yes (1)            24.777143            7.6350863          .9125674
United States Department of Agriculture USDA Center for Nutrition Policy & Promotion, Juni 2011
Zusammenfassung und Ausblick
  Prävention von Übergewicht ist möglich!
•Das günstigste Alter ist wahrscheinlich der Zeitraum
um das 10. Lebensjahr.
•Eine kombinierte Intervention im Bereich Ernährung
und körperliche Aktivität ist Voraussetzung.
•Die Einbeziehung der Eltern, Lehrer, usw. vergrößert
die Wirksamkeit.
•Die Intervention sollte zeitlich nicht beschränkt sein
(permanent).
Zusammenfassung und Ausblick
 Prävention von Herzinfarkt, Diabetes sowie frühzeitige
    Sterblichkeit bei Erwachsenen ist möglich! Durch..
•permanente Schulungen
•Reduktion des Konsums von roten Fleisch
•Verwendung von MUFAs-reichen Ölen (Oliven, Raps)
•Einbeziehung von Nüssen
•Wenig Süßigkeiten
•Sport

JEDER KANN IN SEINEM BEREICH ETWAS TUN!
Sie können auch lesen