Tabakprävention in der Berufsschule - Mag. Tanja Schartner, MA Institut Suchtprävention - Institut Suchtprävention

Die Seite wird erstellt Melanie Buchholz
 
WEITER LESEN
Tabakprävention in der Berufsschule - Mag. Tanja Schartner, MA Institut Suchtprävention - Institut Suchtprävention
Tabakprävention
    in der Berufsschule

Mag. Tanja Schartner, MA
Institut Suchtprävention
Tabakprävention in der Berufsschule - Mag. Tanja Schartner, MA Institut Suchtprävention - Institut Suchtprävention
RaucherInnen in Österreich

   20,7% der österreichischen Bevölkerung ab 15 Jahren (1,5 Mio.)

                                                 RaucherInnen   RaucherInnen
                                                   (täglich)    (gelegentlich)

   Gesamt (ab 15 Jahren)                            20,7 %         5,57 %

   Männer                                           23,5 %          6,6 %

   Frauen                                           17,8 %          4,7%
  Statistik Austria, Gesundheitsbefragung 2019

                                          EU-Schnitt bei 18%
                                                    OECD 2018

                                                                                 2
Tabakprävention in der Berufsschule - Mag. Tanja Schartner, MA Institut Suchtprävention - Institut Suchtprävention
Anteil der täglich Rauchenden
ab 16 Jahren seit 1972 (in Prozent)
Tabakprävention in der Berufsschule - Mag. Tanja Schartner, MA Institut Suchtprävention - Institut Suchtprävention
Einstiegsalter

  Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Gesundheitsbefragung 2019. – Bevölkerung in Privathaushalten im Alter von 15 und mehr Jahren.   4
Tabakprävention in der Berufsschule - Mag. Tanja Schartner, MA Institut Suchtprävention - Institut Suchtprävention
Abhängigkeit in Österreich 2017

                  Rauchen gilt weltweit als häufigste
                  vermeidbare Todesursache

                  Jährlich sterben 14.000 Personen in
                  Österreich an den Folgen des Tabakkonsums
Tabakprävention in der Berufsschule - Mag. Tanja Schartner, MA Institut Suchtprävention - Institut Suchtprävention
Tabakabhängigkeit
Vom Genussmittel zum Überkonsum

   – Starker Wunsch oder Drang zu Rauchen

   – Kontrollverlust
     Grenzen sind nicht mehr einzuhalten
                                                              Foto: geogi_photocase.de

   – Toleranzentwicklung
     Um eine Wirkung zu erzielen, sind zunehmend höhere Dosen erforderlich

   – Körperliche Entzugserscheinungen bei Reduktion oder Beendigung des
     Konsums oder Konsum, um die Entzugssymptome zu mildern

   – Einengung des Verhaltens- und Sozialraumes
     Vernachlässigung anderer Aktivitäten / Interessen zugunsten des Konsums

   – Anhaltender Konsum trotz des Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen
     (Schule, Arbeit, Beziehung, körperliche Schädigung)
Tabakprävention in der Berufsschule - Mag. Tanja Schartner, MA Institut Suchtprävention - Institut Suchtprävention
Fagerström-Test

Dient zur
Einschätzung der
Stärke der
Tabakabhängigkeit
Tabakprävention in der Berufsschule - Mag. Tanja Schartner, MA Institut Suchtprävention - Institut Suchtprävention
Passivrauchen
Second Hand Smoke
Unter Passivrauchen versteht man das Einatmen von Tabakrauch, der von
einer anderen Person „verursacht“ wurde.

Hauptstromrauch: Rauch, den die rauchende Person ausatmet
Nebenstromrauch: Rauch, der durch die brennende Zigarette
                  selbst entsteht

Raumluft in Räumen in denen geraucht wurde besteht zu 85% aus
Nebenstromrauch und zu 15% aus Hauptstromrauch
Tabakprävention in der Berufsschule - Mag. Tanja Schartner, MA Institut Suchtprävention - Institut Suchtprävention
Third Hand Smoke

Die im Tabakrauch enthaltenen Stoffen
sind sehr kleine Partikel,
die sich in

• Polstern, Vorhängen Tapeten,
  Wänden, Teppichböden
• Kleidungsstücken
• Haaren
• Autositzen

Von dort werden sie kontinuierlich an
die Raumluft abgegeben, auch wenn
nicht geraucht wird.
Tabakprävention in der Berufsschule - Mag. Tanja Schartner, MA Institut Suchtprävention - Institut Suchtprävention
Tabak- und NichtraucherInnenschutzgesetz
TNRSG

• Rauchverbot auf sämtlichen Freiflächen von Schulen für alle
  dort anwesenden Personen ohne zeitliche Ausnahmen
  (TNRSG §12 Abs.1)

• Rauchverbot ist zu kennzeichnen (TNRSG §13)

• Seit 1.1.2019 bundesweite Verkaufsverbot von Tabakwaren an
  unter 18 Jährige (TNRGS §2a)
Oö Jugendschutzgesetz

Unter 18 Jahren ist der Erwerb und Konsum
       von Tabakerzeugnissen
       sowie von Wasserpfeifen (Shishas),
       E-Shishas und E-Zigaretten
       und den dafür notwendigen Stoffen, die als Tabakersatz
       oder -zusatz zur Verbrennung oder Verdampfung dienen,
verboten.
Wasserpfeife /Shisha

Gut zu wissen:
• Stärkere Nikotinaufnahme
• Wasser kühlt Rauch
  -> keine Filterfunktion, sondern fördert tiefere Inhalation
• Fruchtaromen verdecken Nikotinaufnahme
• Längeres Rauchen begünstigt höhere Aufnahme von Nikotin
• Achten auf Kohlenmonoxid Belastung - Lüften
• Konsum ab 18 Jahre erlaubt
E- Zigaretten

E-Zigaretten zählen zu den elektronischen Nikotinabgabesystemen (ENDS) und
beinhalten:
eine Flüssigkeit, die als Aerosol inhaliert wird
und besteht zu 90% aus Propylenglycol – Nebeleffekt (auch Glycerin)
Weitere Inhaltsstoffe: Aqua dest, Aromen, Ethanol, fallweise mit oder ohne
Nikotin

Gut zu wissen:
• Keine gesunde Alternative
• Enthält giftigeund krebserregende Stoffe
   Langfristige mögliche Gesundheitsfolgen noch nicht erforscht
• Mit Nikotin -> trotzdem Abhängigkeit
• E-Zigaretten haben kein „natürliches Ende“  mehr rauchen
• Einstiegsprodukt für Kinder und Jugendliche
Snus

Die Portionsbeutel beinhalten:
• Nikotin (Menge variiert)
• Mit Feuchtigkeit versetzter Tabak
• Aromen
• Salze

Gut zu wissen:
                                        ©Bengt Wiberg_pixabay.com

• Vertriebsverbot in allen EU-Ländern
• Konsum unter 18 Jahren verboten
Schäden durch den Konsum
von rauchlosen Tabak
Nikotin Pouches
(Skruf, Nordic Spirit,…)

Die Portionsbeutel beinhalten:
• Nikotin (Menge variiert)
• Zellulosefasern
• Aromen
• Feuchthaltemittel, Salze
                                                     ©

Gut zu wissen:
• Vertrieb in Europa erlaubt
• Es gibt (noch) keine klare gesetzliche Regelung im Tabakgesetz
• Hersteller legt meist selbst Altersgrenze fest
Wirkungen des Nikotin im Gehirn

Suchtpotential sehr hoch, aber vglw. wenig Wirkung als Substanz
-> NICHT bewusstseinsverändernd

bivalentes Wirkspektrum:
niedrige Dosis: erhöhen Blutdruck und Herzfrequenz und wirken anregend
hohe Dosis: senken den Blutdruck und Herzfrequenz und wirken entspannend

greift in Neurotransmitterstoffwechsel ein:
Dopamin            subjektive empfundenes Wohlbefinden
Noradrenalin       steigert Aufmerksamkeit
Kreislauf der Nikotinwirkung
                                      Nikotin
             Körper verlangt           gelangt
            nach der Zigarette          über
                                      Blutbahn
                                     ins Gehirn

     Nikotinentzug                           Ausschüttung von
        reizbar,                                Dopamin,
        unruhig,                              Serotonin und
      frustriert…                              Endorphine

          Wirkung hält
                                          Nikotin greift in
            nur kurz,
                                             Dopamin
         da sich Nikotin
                                         -stoffwechsel ein
         schnell abbaut
                            Belohnende
                             Wirkung
Starke Bindung ans Rauchen

                                  Die gewünschte Nikotindosis
    Nikotin erreicht das Gehirn      kann durch die Art des
  innerhalb von 4 – 7 Sekunden    Rauchens exakt kontrolliert
       nach der Inhalation                  werden

    Rauchen bildet eine stark        Rauchen wird an Alltags-
    motorische Gewohnheits-       verhalten gekoppelt. Somit gibt
           bildung aus                es viele Schlüsselreize
Jugendliche Einstiegsalter

 Je früher der Einstieg, desto gravierender die Abhängigkeit im
 Erwachsenenalter.

 Die meisten RaucherInnen beginnen vor dem 19. Lebensjahr mit
 dem Rauchen. Ab 25 beginnt fast niemand mehr mit dem Rauchen.

 Schädigungen sind bei Jugendlichen größer, da die körperliche
 Entwicklung (Lungenwachstum) noch nicht abgeschlossen ist.

 Das Konsummuster bei rauchenden Jugendlichen ist noch nicht
 so festgelegt -> gutes Fenster für Prävention und Intervention
Welche Funktionen hat das
Rauchen für RaucherInnen?

• Kurzfristige Stressentlastung
• Linderung psychischer Probleme
• Belohnung
• Pausenfüller
• Hilfsmittel zur Kontaktaufnahme
• Kommunikationsmittel
• Gruppenerlebnis
Tabakprävention

                                         Strukturelle Ansätze
                                         • Gesetze und Regeln
                                         • Rauchfreie Gebäude
                                         • Preiserhöhung
                                         • Werbeverbote / Film und Fernsehen
                                         • Verfügbarkeit von Zigaretten
                                           beschränken
                                         • Normen und Kultur

Individuelle Ansätze
•   Wissensvermittlung über Substanz
•   Förderung von Lebenskompetenzen
    Standfestigkeit gegen Gruppendruck
    Stärkung des Selbstwertes
Preis und Steuern

Deutliche Steuererhöhung (plus 10%) ist eine wirksame Einzelmaßnahme
Jugendliche RaucherInnen reagieren auf deutliche Preiserhöhungen für
Zigaretten stärker als Erwachsene.
Verfügbarkeit
Rund 6.500 Zigarettenautomaten in Österreich
Diese machen Tabak zum am besten verfügbaren Konsumgut Österreichs. Tabak ist
damit rund um die Uhr im öffentlichen Raum erwerbbar - besser als Trinkwasser

                                                     Foto: Schartner
Wissensvermittlung über Kampagnen
Tabakprävention in der Berufsschule

                                         Strukturelle Ansätze
                                         •   Gesetze, Regeln und Konsequenzen
                                         •   Internatsordnung
                                         •   Pausengestaltung, Pausenräume
                                         •   Alternativen

Individuelle Ansätze
•   Wissensvermittlung über Substanz im Unterricht
•   Förderung von Lebenskompetenzen
    Standfestigkeit gegen Gruppendruck
    Stärkung des Selbstwertes
Ziele
schulischer Tabakprävention

     Stärkung des Nichtrauchens als Norm

          Verzögerung des Einstiegs

    Verhinderung des Gewohnheitskonsums

         Erleichterung des Ausstiegs

        Schutz der NichtraucherInnen
Reflexion der eigenen Haltung

Vorbildfunktion:

Je unkritischer die Einstellung der Erwachsenen, desto
höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder und
Jugendliche zu rauchen beginnen.

Die normative Ablehnung des Rauchens seitens der
Erwachsenen hat einen größeren Einfluss auf das
Nichtrauchen von Jugendlichen als die Tatsache, ob sie als
Erwachsene selbst rauchen oder nicht!
Regeln und Information

• Verankerung der Regelungen in Hausordnung

• Erstellung eines Konsequenzenkatalogs

• Informationen auf Homepage
Aufmerksam machen
Pausengestaltung
Pausenplätze schaffen
Beispiele für Alternativen:

• Attraktiveren von Nichtraucherbereich im Schulhof und Öffnung einer
  Terrasse für Nichtraucher
• Öffnung der „tschüzone“ am Dach des Gebäudes für SchülerInnen in
  Pausen mit Liegestühlen, Sonnenschirme und Tischtennisplatte
• Erneuerung einer Überdachung für Pausenbereich im Freien
• Wiedereröffnung eines Pausenhofs neben dem Sportplatz und
  Revitalisierung von Freizeitangeboten für Freistunden und Pausen
• Der Rückzugsraum wurde in der Bibliothek eingerichtet und wird von den
  Schülern mit Begeisterung genutzt.
• Die Kaffeeecke wurde anstatt in 1. Stock, im Freien vor der Kantine
  eingerichtet.
  Dazu wurden Gartenmöbel angeschafft.
• Der Sitzbereich vor der Bibliothek wurde in die Bibliothek verlegt.
Beispiele für Alternativen:

• Im Bereich des Kopierers und neben der Bibliothek wurden
  PC`s zur freien Verfügung auch außerhalb der Schulzeit
  bereitgestellt.

• Die gemütliche Sitzgruppe in der Aula wurde eingerichtet.
  Trennwände schaffen eine angenehme Atmosphäre.

• Veränderungen und Neuigkeiten an der Schule zu berichten
   – Planung der „Wohlfühloasen“ unter Einbindung zweier
     vierten und einer zweiten Klasse
Beispiele für Alternativen:

• Lernstunden wurden zusammengelegt, um keinen Möglichkeit für eine
  Rauchpause dazwischen zu bieten
• Chilloutzone outdoor: Im Innenhof werden neue Angebote angeboten
  werden (neuer Tischtennistisch wird angekauft und die Möglichkeit zum
  Modellautofahren soll gegeben werden.
• Chilloutzone indoor: das Musikzimmer wird renoviert und wird wieder als
  Musikzimmer genutzt werden.
• Der frühere Fitnessraum wird den SchülerInnen nun als Freizeitraum zur
  Verfügung gestellt – SchülerInnen werden ihn selbst neu gestalten
• Das gesamte Schulgebäude wurde mit Pflanzen verschönert.
• Das Grander Wasser wir von den Schülern ausgiebig genutzt.
• Bäume, eine Erdäpfelpyramide, ein Insektenhotel, Nistkästen sowie
  Sträucher wurden im Rahmen des SOPK Unterrichtes gepflanzt, gesetzt,
  montiert.
Beispiele für Änderungen
der Regeln und Alternativangebote:

• Aufgabe der Lehrer-Rauchbereichs im Sichtfeld der
  SchülerInnen / Auflösung der Raucherzimmer im Gebäude

• Verankerung der Regelungen in Hausordnung -> wird am
  ersten Schultag vorgestellt

• Lauftreffs am Donnerstag Abend

• Mukeltraining am Dienstag abend
Regeln, Konsequenzen
und Anreize

Klare Regeln bieten Orientierung und helfen ruhig, sicher
und einheitlich zu reagieren. Die Glaubwürdigkeit und
Sicherheit pädagogischer Interventionen wird durch
eindeutige Regeln erhöht.

Maßnahmen zur Prävention des Rauchens sind besonders
dann wirksam, wenn neben strukturellen Maßnahmen, wie
z.B. der Änderung der Hausordnung, Aktivitäten umgesetzt
werden, die eine Belohnung des Nichtrauchens verfolgen.
Beratungs- und Entwöhnangebote

Raucherfreitelefon

Das Rauchfreitelefon ist eine Motivations- und Informationsquelle für alle, die sich
für Tabakentwöhnung interessieren. Anrufende erhalten Informationen zum
Thema Nichtrauchen sowie Unterstützung bei der konkreten Planung und
Umsetzung des Rauchstopps.

Infos unter www.rauchfrei.at und T 0800 810 013
Tabakprävention in der Berufsschule

Individuelle Ansätze
•   Wissensvermittlung über Substanz im Unterricht
•   Förderung von Lebenskompetenzen
    Standfestigkeit gegen Gruppendruck
    Stärkung des Selbstwertes
www.ready4life.at
Ziele von ready4life

Förderung der Sozial- und Lebenskompetenzen
Stärkung der Stressbewältigungs- und Kommunikationsfähigkeit
Unterstützung in der Bewältigung von Konflikten
 in der Schule, der Lehre und der Freizeit
Förderung der Widerstandsfähigkeit gegenüber
 riskantem Substanzkonsum (Alkohol, Tabak, Cannabis)
Förderung einer gesunden Nutzung von
 Internet- und Smartphone

Extracoaching zu risikoarmen Alkoholkonsum (safer-use)
Extracoaching zur Rauchreduktion und Rauchausstieg
Programmablauf

     Workshop be smart in den Klassen

  Download der App und Eingangsbefragung

   Entscheidung zur freiwilligen Teilnahme

       Risiken- und Ressourcenprofil
       Empfehlung zur Themenwahl

          Coaching von 2 Themen
              (2 x 8 Wochen)

              Nachbefragung
           Verlosung von Preisen
Über´s Rauchen sprechen

     Kritische Haltung der Kinder und Jugendlichen
     gegenüber Rauchen stärken

     Keine Dramatisierungen

     Altersangemessene Gespräche führen
bis 12-Jährige:
die kritische Haltung Stärken

Für viele U12
• ist Rauchen gefährlich für die Gesundheit
• es riecht schlecht
• es „bringt nix“

Aufgabe der Erwachsenen:
• Kritische Haltungen stärken und
  über negativen Auswirkungen des Rauchens sprechen
• Ängste von Jugendlichen (z.B. in Bezug auf das Rauchverhalten
  der eigenen Eltern) ernst nehmen
• Gut zuhören
12 – 15 Jährige:
über Motive & Nachteile sprechen

Für viele U15
• Zeit des Experimentierens
• Lust, das Rauchen auszuprobieren, nimmt zu
• Wollen dadurch erwachsen wirken

Aufgabe der Erwachsenen:
• Keine moralischen Gesundheits- oder Jugendschutz-Apelle –
  die fruchten wenig
• Wissenschaftliche Argumente gegen das Rauchen haben für
  Jugendliche oft wenig Bedeutung
• Vorteile des Rauchens kritisch hinterfragen
• Über Nachteile wie Kosten, Geruch, Aussehen und Abhängigkeit
  sprechen
über 16-Jährige:
Risiken offen ansprechen

Für viele Ü16
• Wieder offener für Argumente der Erwachsenen
• Haltung gegenüber dem Rauchen wird wichtiger
• Thema Passivrauchen und Auswirkungen werden diskutiert
• Eigene Erfahrung mit Rauchen und eventuellen
   Aufhörversuchen

Aufgabe der Erwachsenen:
• Zuhören, Meinungen austauschen und nicht zu schnell urteilen
• Keine langen Vorträge halten – sie können feindselig aufgefasst
  werden
• Jugendliche, die nicht rauchen, sollten Wertschätzung erfahren
• Unterstützung bei Aufhörversuchen geben
Methoden für den Ausstieg
• Schlusspunktmethode
an einem festgelegten Tag wird das Rauchen aufgeben, in
Kombination mit Verhaltenstherapie wirksam

• Reduktionsmethode
die Menge der gerauchten Zigaretten wird langsam reduziert, gilt
als weniger wirksam als die Schlusspunktmethode

• Medikamente
  – Nikotinersatzpräparate (Pflaster, Kaugummis, etc)

• Akupunktur und Hypnose
keine wissenschaftlich gesicherten Ergebnisse
Inhaltsstoffe und Auswirkungen

Tabak
enthält ca. 4.800 gesundheitsschädliche Stoffe,
wie z.B. Kohlenmonoxid, Stickstoffoxide,
karzinogene Stoffe, Ammoniak, Blausäure, …

Nikotin erzeugt sowohl psychische
als auch physische Abhängigkeit
Inhaltsstoffe und
                      Vorkommen
          Tabakrauchbestandteile                             Vorkommen /
                                                          Anwendungsbereich
    Azeton (T)                                    Lösungsmittel
•   Ammoniak (R)                                  Reinigungsmittel
    Arsen ( C)                                    Gift
    Benzol ( C)                                   Lösungsmittel, Benzin-Zusatzstoff
    Blausäure (T)                                 Gift
    Blei (T)                                      Autobatterie
    Butan (C)                                     Campinggas
    Cadmium (C)                                   Trocken-Batterien
    Formaldehyd (R)                               Möbelindustrie
    Methanol (T)                                  Raketentreibstoff, Lösungsmittel
    Schwefelsäure (R)                             Ausgangsstoff chemischer Produkte
    Teer (C)                                      Straßenbelag
    Kohlenmonoxid (T)                             Auspuffgas
    Nikotin (T)                                   Schädlingsbekämpfungsmittel
       (C)-cancerogen (R)-Reizstoff (T)-toxisch
Psychische Abhängigkeit
Rauchen wird zur Gewohnheit:
•   Durch häufige Anwendung starke lernpsychologische Wirkung
    (Konditionierung, Bindung an bestimmte Situationen)
•   Auftreten von „Craving“ (starkes Verlangen nach der Zigarette, z.T. auch
    noch Jahre nach dem Ende des Rauchens)
•   Psycho-physische Wechselwirkungen zwischen Nikotinabhängigkeit und
    Gewöhnung an das Rauchen (Auch der Körper „gewöhnt sich“ an das
    Rauchen)

Rauchen wird zum Teil der Identität:
•   Selbstbild als „Raucher“, Zuschreibung von Eigenschaften (gesellig, etc.)
•   Gruppenzugehörigkeit (z.B. im gemeinsamen Kampf gegen Anti-Rauch-
    Maßnahmen)
Spezielle negative Folgen für Frauen

• negative Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit:
• niedrigere Fruchtbarkeit, früheres Einsetzen der Menopause,
  Osteoporose und Mangel an Hormonen
• Erhöhtes Diabetes- und Herzerkrankungsrisiko
• Probleme bei der Schwangerschaft
• Schnellere Alterung der Haut der Raucherinnen und
•      neigt zu verstärkter Faltenbildung

   • Problematisch wird es vor allem in Verbindung mit der Pille
Spezielle negative Folgen für Männer

• Erhöht die Wahrscheinlichkeit von Impotenz bei jungen Männern

• Beeinträchtigt die sexuelle Leistungsfähigkeit

• Starke Auswirkung auf die Sexualhormone

• Schädlich für die Spermienproduktion in den Hoden

• Raucher weisen mehr missgebildete und geschädigte Spermien
  sowie eine geringere Spermaqualität als Nichtraucher auf
DANKE!
Sie können auch lesen