Rauchen und Raucherentwöhnung in der

 
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Rauchen und Raucherentwöhnung in der
Rauchen und
     Raucherentwöhnung in
             der
         Zahnmedizin

           Univ. Ass. Dr. Claudia
                 Kloodt

     Rauchen, Zahnmedizin
• Auswirkungen des Tabakkonsums auf die
  Zähne, die Mundhöhlenschleimhaut und
  das Parodont
• Tabak ! Allgemeingesundheit
• Raucherentwöhnung in der Zahnheilkunde
Rauchen und Raucherentwöhnung in der
Auswirkungen des
           Tabakkonsums
•   Zähne
•   Mundschleimhaut
•   Parodont
•   Wundheilung
•   Implantate
•   Geruchs- und Geschmackssinn

Auswirkungen des Tabakkonsums:
            Zähne
• Raucherbeläge
Rauchen und Raucherentwöhnung in der
Auswirkungen des Tabakkonsums:
        Mundschleimhaut
• Rauchergaumen

Auswirkungen des Tabakkonsums :
        Mundschleimhaut
• Rauchergaumen:
• Besonders bei Pfeifenrauchern
• Harten, gelegentlich auch am weichen Gaumen-
  weisse, teils flächige hyperkeratotische
  Veränderungen- oft mit roten Punkten durchsetzt
• Gilt nicht als Präkanzerose und bildet sich nach
  Rauchstop in der Regel zurück (Reichart 2000)
Rauchen und Raucherentwöhnung in der
Auswirkungen des Tabakkonsums:
        Mundschleimhaut
• Leukoplakie

 Gilt als wichtigste
 prämaligne Veränderung
 (Präkanzerose) der oralen
 Mukosa
 bei Rauchern 6x häufiger

Auswirkungen des Tabakkonsums:
            Gingiva
• Rauchermelanose
  Diffuse bräunliche
  Hyperpigmentationen,
  besonders der
  keratinisierten Gingiva
  bukkal im Frontzahnbereich
  des Unterkiefers
  Bei 25,5%- 31% aller
  Raucher
Rauchen und Raucherentwöhnung in der
Auswirkungen des Tabakkonsums :
   Gingiva/ Rauchermelanose

• Prämalignes Geschehen- kann sich nach
  geglücktem Rauchstopp zurückbilden
• Tabakrauch scheint Melaninproduktion
  und Transfer ins Gewebe zu stimulieren,
  ähnlich dem Effekt von UV- Licht auf die
  Epidermis (Unsal et al. 2001)

Auswirkungen des Tabakkonsums:
        Mundschleimhaut
• Plattenepithelkarzinom
Rauchen und Raucherentwöhnung in der
Auswirkungen des Tabakkonsums :
      Plattenepithelkarzinom

• Weltweit einer der 10 häufigsten Tumoren
  und das häufigste Malignom des Mund-
  Kiefer-Gesichtsbereiches (Mashberg et al. 1993)

Auswirkungen des Tabakkonsums :
      Plattenepithelkarzinom
• Raucher entwickeln 2-4 x häufiger einen
  Mundhöhlenkrebs als Nichtraucher
• Im Vergleich zu Pers. die nie geraucht
  haben ! Risiko 7-10 x höher
• Das Risiko verdoppelt sich für Personen
  die mehr als 20 Zig./d rauchen (Lopez et al.
  2000)
Rauchen und Raucherentwöhnung in der
Auswirkungen des Tabakkonsums :
      Plattenepithelkarzinom
• Daher: opportunistisches Screening
  (Untersuchung der Mundhöhle), wann
  immer sich ein Individuum in ärztliche
  Behandlung begibt!
• Sollte eine conditio sine qua non
  darstellen um eine Früherkennung zu
  gewährleisten
• Spezielle Risikofaktoren: Rauchen und
  Alkoholabusus

Auswirkungen des Tabakkonsums:
        Mundschleimhaut

Plattenepithelkarzinom

 Tabelle 2 ( Blot 1992,
 modif . Beck-
 Managetta 2002):
 Karzinomrisiko der
 Mundhöhle in
 Abhängigkeit von
 Zigaretten- und
 Alkoholkonsum
Rauchen und Raucherentwöhnung in der
Rauchen und Alkohol
• > 20 Zig/d! 6- fach erhöhtes Risiko an
  Krebs zu erkranken
• > 50g Alkohol (ca ½ l Wein/ 1 l Bier)! 5
  faches Risiko f Mundhöhlenkrebs
• Tabak UND Alkohol verstärken
  gegenseitig ihre krebsfördernde Wirkung
Moreno- Lopez LA et al. (2000)

  Auswirkugen des Tabakkonsums:
            Parodont
• Parodontale Erkrankungen sind multifaktorielle
  chronische Erkrankungen, die zu einem Abbau
  des Zahnhalteapparates führen (Page et al.1997)

• Infektion mit virulenten Bakterien der oralen
  Flora

• Einfluß von Risikofaktoren (Rauchen, nicht
  kontrollierter DM)
Auswirkungen des Tabakkonsums:
 Parodont-chronische Parodontitis

Odds ratio
Zigarettenrauchen/
chronische
Parodontitis 2,82
Pack/years: Dosis-
Wirkungsbeziehung
< 15- 1.46
< 30- 2.58
> 30- 3.19

Auswirkungen des Tabakkonsums:
 Parodont-chronische Parodontitis
•   Verstärkter Knochenverlust
•   Erhöhte Sondierungstiefen
•   Mehr Rezessionen
•   Mehr Zahnverlust
•   Mehr Furkationsbeteiligungen
•   Kompromittierter Therapieerfolg
Auswirkungen des Tabakkonsums:
Parodont, aggressive Parodontitis

Prävalenz der AP ist bei
Rauchern erhöht
(Susin&Albandar 2005)
(Levin et al. 2006)

                Aggressive Parodontitis

• Raucher (mehr als zehn Zig/d) haben ein
  3,1-fach erhöhtes Risiko an einer AP zu
  erkranken (Susin et al. 2005)
Auswirkungen des Tabakkonsums:
   Parodont, nekrotisierende
    Parodontalerkrankungen

Auswirkungen des Tabakkonsums:
   Parodont, nekrotisierende
    Parodontalerkrankungen

• Raucher mit einem Konsum von mehr als
  zehn Zigaretten/d ! 4- 7 x höheres Risiko
  eine NUG zu entwickeln (Pindborg et al. 1947)
Auswirkungen des Tabakkonsums:
              Implantate
• Risiko eines Implantatverlustes ist bei
  Rauchern 2.6 mal so hoch
•   (Rose & Mealey, Periodontitis)

               Erhöhter Implantatverlust
• Schlechtere Wundheilung
• Durch mangelnde O2 Versorgung und
  beinträchtigen der zellvermittelnden
  Reparaturvorgänge
• Nikotin verengt die Gefäße und steigert die
  Thrombozytenaggregation! Beeinträchtigung
  der Mikrozirkulation
• Für die Wundheilung wichtige Kollagenbildung
  deutlich vermindert
Auswirkungen des Tabakkonsums:
             Wundheilung
• Rauchen beeinträchtigt die Wundheilung
  nach chirurgischen Eingriffen:
• Verzögerte Wundheilung
• Vermehrt Schmerzen
• Vermehrt Infektionen
• (Beck-Managetta 2002)

    Auswirkungen des Tabakkonsums:
     Geruchs- und Geschmackssinn
• Geruchs-und Geschmackssinn werden
  durch das Rauchen negativ beeinflußt
• Halitosis
•   Johnson & Bain, Tobacco and oral disease, BDJ, 2000
Warum?
• Nikotin

Wird an der Wurzeloberfläche
gespeichert
Im Serum, Speichel und
Sulcusfluid bei Rauchern erhöht
Schädigt Fibroblasten

                          Warum?
• Beim Rauchen werden freie Radikale-
  Reactive Oxygen Species (ROS) gebildet.
• Diese verursachen unter anderem die
  Bildung von proinflammatorischen
  Mediatoren wie z.B.:
• IL-6, TNF-alpha, IL-1ß
Warum?
• Schädigender Einfluß auf PMN-
  polymorphkernige neutrophile
  Granulozyten: Chemotaxis, Sezernierung
  von Enzymen, Phagozytosefähigkeit wird
  beeinflußt

                            Warum?
• Fraglich veränderte
  Bakterienzusammensetzung bei Rauchern
• Vaskuläre und endotheliale
  Veränderungen werden diskutiert,
  Blutungsneigung ist bei Rauchern geringer
•   Walter et al, Schweiz Monatsschrift Zahnmed, Vol117:1 / 2007
Gesundheitsrisiken des
 Zigarettenrauchens
Fakten
• 50-75% aller Raucher sterben an den Folgen
  des Rauchens- ca. 5 Millionen/Jahr
• Lebenserwartung von Rauchern um 10-15 Jahre
  reduziert
• Risiko an Lungenkrebs, COPD (chronic
  obstructive pulmonary disease) zu erkranken ist
  um 15-30% erhöht
• COPD ist eine der häufigsten Todesursachen
  weltweit (Interheart Studie Yusuf et al. 2004)

                     Fakten
• Rauchen ist verantwortlich für mehr als 10%
  aller kardiovaskulären Todesfälle weltweit
• Risiko AMI (akuter Myokard Infarkt) bei
  Rauchern (20/d) um bis zu 6-fach erhöht
• Erhöhter Blutdruck bis zu 20 mm Hg
• Nikotin steigert die Blutviskosität,
  Thrombozytenaktivierung und induziert eine
  deutliche Hyperkoagulabilität- daher häufiger
  akuter thrombotischer Verschluss (Golledge et al.
  2006)
Fakten
• Mehr als die Hälfte aller regelmäßigen
  Raucher stirbt vorzeitig an den Folgen des
  Tabakkonsums
• Die Hälfte ereignen sich bereits im
  mittleren Lebensalter zw. 35 und 69
  Jahren
• Nur knapp 2/3 der Raucher erreichen das
  70. Lj, weniger als 1/3 das 80
Doll R et al. 2004

                   Gesundheitsrisiken des
                    Zigarettenrauchens
• Raucher haben ein 3.27 faches Risiko für
  NIDDM:
•   Kawakamii et al, Am J Epidemiol. 1997 Jan 15;145(2):103-9.

• Erektile Dysfunktion
•   Austoni et al.,European Urology, Volume 50, Issue 3, September 2006, Pages 625-626
•   Men who smoked more than 10 / d and former smokers showed sigificantly
    higher OR ( 1.4 and 1.3 ) for ED.
Gesundheitsrisiken des
     Zigarettenrauchens:
     Passivrauchen,ETS
The Health Consequences of
Involuntary Exposure to Tobacco
Smoke:
 A Report of the Surgeon General
June 27, 2006
Tabakrauch
" Gemisch aus Gasen und Aerosolen
     bestehend aus mehreren tausend Substanzen
     mehrere hundert davon chemisch identifiziert

" Hauptwirkstoff: Nikotin

" Relevante Gase: CO, NO, NO2
" Karzinogene Stoffe: z.B. Benzpyren und seine Abkömmlinge,
  Spuren von Nitrosaminen und Schwermetallen wie Cr, As,
Cd

                                                         IH, AL

  Inhaltsstoffe des Tabakrauchs
" Über 4000 chemische Verbindungen

" Etwa die Hälfte findet sich von Natur aus in den
  Tabakblättern, die andere Hälfte entsteht durch chemische
  Reaktionen beim Abbrennen der Zigarette

Einige entstehen während der Trocknung, bei den anderen
  handelt es sich um Additive zur Geschmacks- und
  Produktsspezifizierung.
Krebserzeugende Inhaltsstoffe
          des Tabakrauchs
•   Acetaldehyd
•   Acrylnitril: in der Produktion v Acrylfasern und Plastik
•   Ammoniak: in Putzmitteln
•   Arsen: Rattengift
•   Benzol: Benzinzusatz
•   Blei: Batterien
•   Formaldehyd: Holzverarbeitung, Leichenkonservierung
•   Hydrazin: Raketentreibstoff
•   Kohlenmonoxid (Verbrennungsanlagen)
•   Phenol: im Teer
•   Toluol: Zusatz in Benzin, Lösungsmittel
    Deutsches Krebsforschungszentrum, 2005

                              Additive
" Seit 1970 werden regelmäßig Additive beigefügt um:
" Zu einer höheren Nikotinausbeute zu führen
" Den Geschmack zu verstärken
" Geruch und Sichtbarkeit des Nebenstromrauches zu
  verbergen
" Sie werden hinsichtlich ihrer Toxizität geprüft, nicht auf ihren
  Einfluß auf das Rauchverhalten und die Abhängigkeit

                                                               IH, AL
Additive

" Für die Verwendung von Additiven gibt es keine Richtlinien
" US Zigaretten enthalten derzeit etwa 10%.
" 1994 veröffentlichten US Zigarettenproduzenten eine Liste
  von 599 Additiven, die Zuckerarten,
  Feuchtigkeitsregulatoren, Geschmacksstoffe und
  Pestizide enthalten.
" Nur die Tabakfirmen kennen die Additive einzelner Marken

                                                            IH, AL

              Nikotinaufnahme,
                 Nikotindosis
" Nikotin wird beim Rauchen inhaliert und in den kleinen
   Atemwegen und Alveoli abgelagert
" Nikotin erreicht die Zirkulation über den pulmonalen Kreislauf
  (Resorption nach Inhalation schneller als bei i.v.-Gabe)
" Rasche Passage der Blut-Hirnschranke und Verteilung im
   gesamten Gehirn innerhalb von 7 bis 10 Sekunden
" Nikotindosis: durchschnittlich 1,0 mg (0,36 - 1,56 mg) pro
Zigarette
" Studie an 22 Zigarettenrauchern (20 - 69 Zig./Tag):
   durchschnittliche tägliche Aufnahme von 37 mg Nikotin

                                                            IH, AL
Nikotinblutspiegel
  " Nikotinspiegel im Blut steigt schnell an und erreicht mit
   dem Ende der jeweiligen Zigarette sein Maximum
        5 - 30 ng/ml Anstieg bei einer Zigarette: Beträchtliche
                Basis- Spitzenoszillationen von Zigarette zu Zigarette
        10 - 50 ng/ml Nachmittagsspiegel

  " Mit einer Halbwertszeit von 2 Std. kumuliert Nikotin über 6
  bis 8 Std.,
     persistiert über Nacht und bedingt eine Exposition über 24
  Stunden
  " Rauchen ist daher keine passagere Nikotinexposition,
  sondern
     eine Exposition über 24 Stunden

                                                                   IH, AL

       Nikotininduzierte Freisetzung
          von Neurotransmittern
                 Dopamin                     Freude, Appetitzügelung

                 Norepinephrin               Wachsamkeit ,
                                             Appetitzügelung

                 Acetylcholin                Wachsamkeit, gesteigerte
                                             Wahrnehmungsfähigkeit
      Nikotin    Vasopressin                 Verbesserung des
                                             Gedächtnisses
                 Serotonin                   Beeinflußt Stimmungslage,
                                             Appetitzügelung

                 Beta-endorphin              Befreit von Ängsten

Benowitz, 1999                                                     IH, AL
Tabakabhängigkeit

" Die Nikotinabhängigkeit ist als Suchterkrankung definiert
  (American Psychiatric Association)
   – Suchtpotential mit Heroin vergleichbar
" Das „Tobacco Dependence Syndrome“ ist als Krankheit
  definiert: ICD -10 Code 17.2
   – neurobiologische Erkrankung, die eine Therapie
     erfordert
" Besonderheiten der Nikotinabhängigkeit
   – Nikotin erreicht das Gehirn innerhalb von 7 bis 10
     Sekunden
   – Nikotin kann stimulieren oder auch beruhigen.
" Rauchen ist ein Verhalten, ein „Teil des Lebens“
                                                              IH, AL

                      Tabakabhängigkeit
• Nikotin ist die Droge im Tabakprodukt
• Nikotin gelangt entweder durch Lunge oder
  MSH in den Blutkreislauf und wird auf diesem
  Wege ins ZNS gebracht
• Bindet an Acetylcholinrezeptoren
• Verlängert dadurch Öffnungsdauer der
  Ionenkanäle für Na Einstrom in Hirnzelle
Tabakabhängigkeit
• Durch diesen zusätzlichen Stimulus erhöht
  sich die Konzentration von Noradrenalin in
  bestimmten Hirnregionen! dadurch
  angenehmes Empfinden
• Zielzelle wird für den selben Reiz
  unempfindlich gemacht! Erhöhung der
  Nikotindosis notwendig um gleiche Wirkung zu
  erzielen

 Potenzierung der Suchtwirkung
• Ammonium wirkt wie ein Beschleuniger für das Nikotin
  (Additiv)
• Zigaretten enthalten eine Reihe von Substanzen die sich in
  ihrer Suchtwirkung potenzieren.
• Acetaldehyd entsteht durch Verbrennen des künstlich
  zugesetzten Zuckers und reduziert das Enzym MAO
  (Monoaminooxidase) – B. Dieses baut Dopamin und
  Serotonin ab.
• Raucher haben bis zu 40% weniger MAO-B,
  dementsprechend mehr an Dopamin und Serotonin wirken
  im Gehirn. Das wird wie bei Nikotin als angenehm
  empfunden und erhöht das Suchtpotential.

                                                        IH, AL
Nikotin-Entzugssymptome
" 80% aller Raucher haben Entzugssymptome, wenn sie
versuchen
  abstinent zu werden
" Typische Symptome: Unruhe, Gereiztheit, Ungeduld,
Schläfrigkeit,
  Durchschlafstörungen, Verwirrtheit, Konzentrationsminderung
  (Benowitz 1988)
" Diese Symptome sind 24 - 48 Stunden nach der letzten
  Zigarette am stärksten ausgeprägt und verschwinden dann
  meist im Laufe von 2 bis 3 Wochen
" Die Lust auf eine Zigarette, das Craving, kann besonders in

  Stesssituationen noch über Monate bis Jahre bestehen   IH, AL

   Raucherentwöhnung in der
        Zahnheilkunde
In Österreich rauchen 2,3 Millionen Menschen= 29,3 %!

                                                   37%
                45%

                                        18%= 414.000
                                             RaucherInnen
               Tabakkonsum reduzieren   Rauchen aufhören
               Konsonante Raucher

                                                           IH, AL

 •Orale Auswirkungen des Rauchens: Karzinome,
 Präkanzerosen, Parodontitis, Geschmacksveränderungen,
 Halitosis, Ästhetik
 •Epidemiologische Gründe: Viele Patienten werden
 (mehrmals) erreicht, auch nur durch eine kurze Intervention
 kommt es bei einigen Patienten zum Rauchstop, Prävention,
 Entlastung des Gesundheitssystems
• Bereitschaft zur Verhaltensänderung
• Angst vor Rückfall
• Angst vor Gewichtszunahme

 Intervention und Beratung:                    Abstinenzrate/nach 1 J.

 keine                                                         10.9%
 Minimalintervention (< 3 min)                                 13.4%
 Kurzintervention (3-10 min)                                   16%
 Weitergehende Beratung(>10 min)                               22.1%

 Metaanalyse , Treating tobacco use and dependence 2000,U.S.
Prochaska et al 1983

               Raucherberatung
• Ask: Raucherstatus bestimmen
• Advise: Empfehlung zum Rauchstop,
  Information (Beratung)
• Assess: Interessiert an einem Rauchstop?
  (Einschätzung)
• Assist: Nikotinentzug, Verhaltensmodifikation,
  Umgebung, Motivation (beistehen)
• Arrange: Kontrolltermine, Bestärkung
• (us 2000 public health clinical practice
  guidelines)
Fagerströmtest
Ein standardisierter Test zur Beurteilung der Nikotinabhängigkeit

1. Wie lange dauert es, bis Sie nach dem Aufwachen Ihre erste Zigarette
   rauchen?
 (3) innerhalb von 5 Minuten    (2) 6 bis 30 Minuten
 (1) 31 bis 60 Minuten  (0) nach 60 Minuten
2. Fällt es Ihnen schwer, an Orten an denen das Rauchen
verboten ist, darauf zu verzichten, z.B. in der Kirche, der Bibliothek, im
Kino etc.
 (1) ja                     (0) Nein

                      Fagerströmtest
3. Bei welcher Zigarette würde es Ihnen am schwersten
   fallen, auf sie zu verzichten?
 (1) Bei der ersten morgens         (0) Bei einer anderen
4. Wie viele Zigaretten rauchen Sie täglich?
      (0) bis 10                  (1) 11-20
      (2) 21-30                   (3) 31 und mehr
5. Rauchen Sie in den ersten Stunden nach dem
   Aufwachen mehr als während des restlichen Tages?
      (1) ja                      (0) Nein
Fagerströmtest
6. Rauchen Sie selbst dann, wenn Sie so krank sind, dass
   Sie den größten Teil des Tages im Bett bleiben müssen?
     (1) ja                    (0) Nein
Testauswertung/Beurteilung der Abhängigkeit:
  " 0-2 Punkte: sehr gering
  " 3-4 Punkte: gering
  " 5 Punkte: mittel
  " 6-7 Punkte: stark
  " 8-10 Punkte: sehr stark

         Nikotinersatztherapie
" Nikotinpflaster
" Nikotinkaugummi
" Inhalator
" Sublingualtablette
" Nasalspray
Nikotinersatztherapie
• Nikotinersatztherapie verglichen mit
• Placebo: OR= 1,73
• Alle im Handel erhältlichen
  Nikotinersatzformen sind als Teil einer
  Strategie zur Raucherentwöhnung
  effizient.
• (Standards der Raucherentwöhnung , Konsensus der ÖGP)

                        schwache        mässige         starke          sehr starke

                Nikotinersatztherapie
Nikotin-substitution     Nikotin-
                       abhängigkeit
                                        Nikotin-
                                      abhängigkeit
                                                       Nikotin-
                                                     abhängigkeit
                                                                         Nikotin-
                                                                       abhängigkeit

• Dosierung nach                                            #                 #
    Fagerströmtest
Pflaster                                   #
                                                     in Kombination
                                                       mit anderem
                                                                       in Kombination
                                                                         mit anderem

• Bis zu 12 Monate                                   Nikotinpräparat   Nikotinpräparat

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Ziel: strukturierter und dokumentierter Umgang mit
Rauchern
Morgenbesprechung: Raucherstatus unbedingt erwähnen!
Saal: Jeder Patient füllt den Raucheranamnesebogen aus
       Bei Rauchern wird das Karteiblatt für rauchende Patienten
       ausgefüllt und damit auch bei jeder Behandlung der Verlauf
       des Rauchverhaltens dokumentiert

Raucheranamnese (Ask)

   Anlaß für das Informationsgespräch : Auswirkungen des
   Rauchens auf Parodontitis (vermehrter Knochenverlust,
   Veränderungen der Bakterienzusammensetzung,
   Veränderungen der Leukozytenfunktion, Fibroblasten) und die
   Therapie (bessere Heilung).
Diagnostik: pack/years: (Zigarettenanzahl x Jahre) : 20
              Folgeschäden
              Fagerström
              CO- Messung
Klare Empfehlung zum Rauchstop (Advise)
• (Asses)

•   2. Können Sie sich vorstellen aufzuhören?

    –   + nein: dokumentieren (Karteiblatt), nachfragen

        + vielleicht: Raucherprotokoll mitgeben, NET
    erwähnen , Internetseiten empfehlen (rauchertelefon.at,
    krebshilfe.net), dokumentieren (Karteiblatt),nachfragen

                          Der Patient lernt:

                           • Die Gründe zu erforschen, warum
                             man endgültig mit dem Rauchen
                             aufhören will
                           • Zeiten und Situationen zu
                             erkennen, in denen man gewohnt
                             ist zu rauchen und neue Wege zu
                             finden, der Versuchung einer
                             Zigarette zu widerstehen
                           • seine Familie und Freunde zu
                             motivieren, einen auf diesem
                             Weg zu unterstützen
                           • Zigaretten protokollieren
+ ja: Beratung, ev. Überweisung ( Rauchertelefon): Kontrollblatt, unnötige
Zigaretten weglassen, Ersatzmaßnahmen überlegen, Umgebung, ev 2. Person
(Verhaltensaspekte), Fagerströmtest, NET empfehlen (physische Abhängigkeit),
Rauchstopp festlegen, (Motivation) , “Rauchfrei”

 Information: Zyban, Akupunktur,
 Hypnose

Kontrolltermine (Arrange): Begleitung, Bestärkung,
Risikosituationen, Motivation

4. Raucherstatus muß immer wieder neu dokumentiert
werden (Karteiblatt) um Zeitpunkt für erneute Intervention zu
finden.
Benefit der Tabakentwöhnung
• Verschiedene Studien zeigen, dass sich nach 8
  Std Nikotinabstinenz die expiratorische
  Kohlenmonoxid-Konzentration verringert
• Nach 48 Std kam es wieder zu einer
  Intensivierung der Geruchs und
  Geschmacksempfindung
• Nach 72 Std. zu einer messbaren Verbesserung
  der respiratorischen Funktion
    (Moller et al. 2008)

         10 Gründe für Rauchstopp
•     Lungenkrebs (innerhalb weniger Jahre sinkt das
      Risiko)
•     Herz- Kreislauferkrankungen (1 Woche nach dem
      Rauchstopp sinkt der Blutdruck)
•     Atemwegserkrankungen (verbesserte Funktion der
      Atemwege bereits nach 3 d)
•     Unfruchtbarkeit/Impotenz
•     Infektion der Atemwege (3- 9 Mon nach Rauchstopp
      verbessern sich Husten etc.)
10 Gründe für Rauchstopp
•   Persönliches Erscheinungsbild (Verfärbungen der
    Finger, Zähne, Verbesserung der Haut)
•   Körperliche Fitness (Exraucher sind körperlich wieder
    fit, leben gesünder und sind belastbarer)
•   Gesundheitschädigung anderer durch Passivrauchen
•   Kontrolle über das eigene Leben (nicht mehr Opfer
    der eigenen Sucht)
•   Geldersparnis (ca 1200 Euro bei einer Schachtel/d
    pro Jahr)
Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum 2008

    Diese Effekte der Tabakentwöhnung sind
    altersunabhängig, eine Beendigung des
    Zigarettenrauchens ist daher in jedem
    Alter sinnvoll
www.dental-education.ch/smoking

 „Rauchen schadet- LET IT BE !!!

      www.rauchertelefon.at
DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
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