Tätigkeitsbericht 2020 - Lebenshilfe Salzburg

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Tätigkeitsbericht 2020 - Lebenshilfe Salzburg
Tätigkeitsbericht 2020
Tätigkeitsbericht 2020 - Lebenshilfe Salzburg
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    Inhalt

    Vorwort ............................................................................................................................................ 3
    Unterstütztes Arbeiten ................................................................................................................... 4
       Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote im Überblick:..................................................... 4
       Eingesetzte Ressourcen ............................................................................................................... 6
    Unterstütztes Wohnen ................................................................................................................... 8
       Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote im Überblick:..................................................... 8
       Eingesetzte Ressourcen ............................................................................................................. 10
       Anzahl, Alter und Geschlecht der BewohnerInnen .................................................................... 10
       Fortlaufende qualitätssichernde Maßnahmen für die Bereiche Wohnen und Arbeit: ................ 11
    Ambulatorium für Entwicklungsdiagnostik und Therapie....................................................... 12
       Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote im Überblick:................................................... 12
       Eingesetzte Ressourcen ............................................................................................................. 13
       Fortlaufende qualitätssicherende Maßnahmen .......................................................................... 13
    Frühförderung und Familienberatung........................................................................................ 14
       Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote im Überblick:................................................... 14
       Eingesetzte Ressourcen ............................................................................................................. 14
       Qualitätssicherende Maßnahmen - Fortbildungen: .................................................................... 15
    Integrativer und heilpädagogischer Kindergarten ................................................................... 16
       Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote im Überblick:................................................... 16
       Eingesetzte Ressourcen ............................................................................................................. 16
       Qualitätssicherende Maßnahmen – Fortbildungen .................................................................... 16
    Persönliche Assistenz ................................................................................................................. 17
       Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote:........................................................................ 17
       Eingesetzte Ressourcen ............................................................................................................. 17
       Qualitätssicherende Maßnahmen – Fortbildungen .................................................................... 17
    NEU 2020 ....................................................................................................................................... 18
    Planung und Ausblick 2021......................................................................................................... 19
    Organisation ................................................................................................................................. 20
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Vorwort
                               „Was auch immer das Problem ist – Gemeinschaft ist die Antwort!“
                                          Margaret Wheatley, amerik. Autorin und Unternehmensberaterin

Liebe Leserin, lieber Leser,
was lernen wir aus einem Jahr Pandemie? Was haben wir erlebt? Was kommt noch auf uns zu?
Das oben angeführte Zitat der amerikanischen Autorin und Unternehmensberaterin Meg
Wheatley beantwortet für mich diese Fragen sehr schön.
Wir haben gelernt, dass eine Krise dieses Ausmaßes nur im Miteinander, in der Gemeinschaft
bewältigt werden kann. Ein schönes Beispiel dafür war unsere Impfaktion, bei der die Ärzt*innen
des Ambulatoriums, die Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegekräfte aus dem Bereich
Wohnen und die Zivildiener der Lebenshilfe mobile Teams gebildet hatten und dafür gesorgt
haben, dass diese Herkulesaufgabe zur höchsten Zufriedenheit aller Beteiligten gestemmt
werden konnte.
Wir haben erlebt, wie wir angesichts der übergroßen Herausforderungen über uns
hinausgewachsen sind – Mitarbeiter*innen, die selbst infiziert waren, begleiteten infizierte
Klient*innen rund um die Uhr während deren Aufenthalt im Krankenhaus. Mitarbeiter*innen der
Werkstätten unterstützten ganz selbstverständlich ihre Kolleg*innen in den Wohnhäusern und
gestalteten gemeinsam in diesen widrigen Umständen liebevolle Tagestrukturen, die so wichtig
waren um mit dieser Ausnahmesituation umzugehen. Und wir erlebten verständnisvolle
Angehörige, die trotz der eigenen hohen Belastung ihre Unterstützung anboten und auch mit
ihren Dankesworten den Mitarbeiter*innen Kraft spendeten.
Was kommt noch auf uns zu? Wird sich die Wirtschaft in vertretbarer Zeit wieder erholen
können? Was wird das für die hohe Arbeitslosigkeit und die Staatshaushalte bedeuten? Kommen
noch andere Mutationen des Virus´, die uns wieder in ähnlicher Form herausfordern werden?
Das alles kann noch nicht beantwortet, höchstens erahnt werden. Was aber auf jeden Fall klar
ist:
                „Was auch immer das Problem ist – Gemeinschaft ist die Antwort!“
So möchte ich mich an dieser Stelle ganz dezidiert bei der `Lebenshilfe-Gemeinschaft´ für das
gemeinsame Wirken im vergangenen Jahr bedanken – bei den Klient*innen und deren
Angehörigen, den Mitarbeiter*innen und besonders auch bei den Vertreter*innen der
Sozialabteilung des Landes, die uns zur Seite standen und stehen! Danke!
Xund bleim!

Mit freundlichen Grüßen,

Guido Güntert
Geschäftsführer
4

    Unterstütztes Arbeiten

    Die Werkstätten der Lebenshilfe Salzburg differenzieren sich in Werkstätten, Fachwerkstätten
    und Integrative Arbeitsbegleitung mit unterschiedlichen Schwerpunkten, wie z.B. Kooperationen
    mit Firmen, Schulen und/oder Gemeinden, um Menschen mit Beeinträchtigung die Teilhabe am
    Arbeitsleben zu ermöglichen. Für Menschen, die aufgrund ihres Alters oder ihrer
    Beeinträchtigung entsprechende Unterstützung benötigen, gibt es zusätzliche,
    tagesstrukturierende Angebote.
    Der Bereich „Unterstütztes Arbeiten“ begleitet Erwachsene mit intellektueller Beeinträchtigung
    während der Arbeitswoche. Die Begleitung orientiert sich an den individuellen Ressourcen,
    Fähigkeiten und am Unterstützungsbedarf. 2020 wurden zum Stichtag 31. Dezember insgesamt
    746 Personen (427 Männer, 319 Frauen), davon 143 in Fachwerkstätten bzw. in Integrativer
    Arbeitsbegleitung einschließlich Schulbuffets, begleitet. 46 Personen wurden tagsüber in
    Tagesstrukturen in den Wohnhäusern begleitet.

    Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote im Überblick:
    In der täglichen Arbeit sind unsere Leistungen allen Klient*innen zugänglich. Niemand wird per se
    von einem Angebot ausgeschlossen. Die genannten Leistungen sind eher als Schwerpunkte für
    die jeweilige Zielgruppe zu verstehen.

          Zielgruppe                      Leistung                         Erwartete Wirkung

                            Angebot vielfältiger Arbeitsfelder in   Die Klient*innen steigern oder
                            den Werkstätten                         erhalten ihre Lebensqualität
                                                                    - durch das Leben sozialer
                                                                      Beziehungen
                                                                    - indem sie sich als aktives
                                                                      Mitglied der Gesellschaft erleben
                            Aktivitäten zur sozialen und            - indem sie an einem
                            beruflichen Teilhabe außerhalb der        gemeinsamen Ziel mitwirken
                            Werkstätten                             - indem sie Anerkennung und
                                                                      dadurch sozialen Status erhalten
                                                                    - indem sie Fähigkeiten entwickeln

                            Themenorientierte Projektgruppen,       - Vermittlung von Fähigkeiten,
                            Runde Tische und Foren, vielfältige       Informationen, Wissen
     Alle Klient*innen      interessensorientierte, auch            - Stärkung des Selbstvertrauens
                            außerbetriebliche Aktivitäten             und des Selbstbewusstseins
                            (Ausflüge, Veranstaltungen,             - Teilhabe am gesellschaftlichen
                            sportliche Aktivitäten), Lern-,           Leben
                            Fortbildungs- und                       - Sammeln von Erfahrungen
                            Qualifizierungsangebote                   außerhalb der eigenen
                                                                      Einrichtung und Vernetzung mit
                                                                      Personen aus anderen
                                                                      Einrichtungen

                            Personenzentriertes Arbeiten und        Ziele und Wünsche der
                            Persönliche Lagebesprechung             Klient*innen werden durch
                                                                    personenzentrierte
                                                                    Prozessbegleitung - bezogen auf
                                                                    alle Lebensbereiche - klarer.
                                                                    Veränderungsprozesse werden
5

                                                                  angestoßen. Den Klient*innen sind
                                                                  konkrete Schritte zur Umsetzung
                                                                  ihres angestrebten Lebenswegs
                                                                  bewusst. Sie kennen ihre eigene
                                                                  Verantwortung in diesem
                                                                  Zusammenhang und wissen, wer
                                                                  sie bei welchem Schritt wie
                                                                  unterstützt, um ihren Zielen näher
                                                                  zu kommen.

                         Mitbestimmungsstrukturen (Haus-          Die Klient*innen gestalten ihre
                         und Gruppensprecher*innen)               Arbeitswelt verantwortlich mit.

                         - Tagesstrukturierende Angebote mit      Die Klient*innen steigern oder
                           dem Schwerpunkt Ruhe und               erhalten ihre Lebensqualität
                           Rückzug                                - durch das Leben sozialer
                         - Bedürfnis- und altersgerechte             Beziehungen
                           Angebote                               - durch den Erhalt oder die
Alte und ältere
                         - Teilzeit- und Auszeitmodelle für          Verbesserung ihrer Fähigkeiten
Menschen mit
                           den Übergang der Werkstätte in         - durch Reduzierung der
Beeinträchtigung
                           eine „Pensionierung“                      Anforderungen
                                                                  - indem sie Rahmenbedingungen
                                                                     vorfinden, die ihren
                                                                     Bedürfnissen entsprechen und
                                                                     Orientierung geben

                         - differenzierte, tagesstrukturierende   Die Klient*innen steigern oder
                           Angebote                               erhalten ihre Lebensqualität
                         - Basale Förderung                       - durch das Leben sozialer
                         - individuell bewältigbare                  Beziehungen
Menschen mit hohem         Arbeitsaufträge                        - indem sie Orientierung und
oder intensivem                                                      Stabilität erleben
Unterstützungsbedarf                                              - indem sie durch individuelle
                                                                     Förderung Fähigkeiten
                                                                     entwickeln oder erhalten
                                                                  - indem ihre basalen Bedürfnisse
                                                                     erfüllt sind

                         - tagesstrukturierende Angebote in       Klient*innen steigern oder erhalten
                           bedürfnisgerechten Settings            ihre Lebensqualität durch
                         - intensive Betreuung durch höheren       - das Erfahren von Sicherheit
                           Personaleinsatz                            und Stabilität
                         - MUT:                                    - das Leben sozialer
Menschen mit
                           Mobiles Unterstützungs Team                Beziehungen
Beeinträchtigung und
                                                                   - den Erhalt von Fähigkeiten und
speziellem Bedarf an
                                                                      Kompetenzen
flexibler und
                                                                   - den Erhalt und die Förderung
individueller
                                                                      größtmöglicher Selbständigkeit
Begleitung
                                                                   - die Erfüllung ihrer basalen
                                                                      Bedürfnisse
                                                                   - Vermeidung von und intensive
                                                                      Begleitung in Krisen und
                                                                      schwierigen Phasen

Angehörige               - Angehörigenarbeit                      -   Angehörige gewinnen
(indirekte Zielgruppe)   - Vertrauensbildende Maßnahmen               Vertrauen und fühlen sich im
                                                                      Loslösungsprozess unterstützt.
                                                                  -   Sie kennen die Potentiale und
                                                                      möglichen Ziele ihres /ihrer
6

                                                                           Angehörigen und unterstützen
                                                                           bei der Erreichung der Ziele

                              - Aktivitäten zur beruflichen Teilhabe   -   Kontaktmöglichkeiten zu
                              - Information und Aufklärung                 Menschen mit Beeinträchtigung
     Unternehmen,               hinsichtlich der Teilhabe von              und dadurch Abbau von
     Betriebe und               Menschen mit Beeinträchtigung              Berührungsängsten und
     öffentliche Ein-                                                      Sensibilisierung
     richtungen (indirekte                                             -   Wahrnehmung von Potenzialen
     Zielgruppe)                                                           von Menschen mit
                                                                           Beeinträchtigung
                                                                       -   Information und Aufklärung

                              - Sozialraumorientierte Maßnahmen,       -   Kontaktmöglichkeiten zu
                                wie z.B. Kooperationen mit Firmen,         Menschen mit Beeinträchtigung
                                Schulen und/ oder Gemeinden                und dadurch Abbau von
                              - Unterstützung von Bürger*innen             Berührungsängsten und
                                dabei, sich freiwillig für Menschen        Sensibilisierung
                                mit Beeinträchtigung zu                -   Wahrnehmung von Potenzialen
     Gesellschaft
                                engagieren (Freiwilligen-                  von Menschen mit
     (indirekte Zielgruppe)
                                Management)                                Beeinträchtigung
                              - Aktivitäten zur beruflichen Teilhabe   -   Information und Aufklärung
                                durch Kooperationen mit Firmen         -   Bürger*innen erhöhen durch ihr
                                und/ oder Gemeinden                        freiwilliges Engagement ihre
                                                                           individuelle
                                                                           Lebenszufriedenheit

    Eingesetzte Ressourcen
    Der Bereich Arbeit setzte 2020 insgesamt € 13.137.561 an Ressourcen ein. Davon entfielen auf
    Personalkosten € 9.290.921 und € 3.846.640 auf Sachkosten.
    241 Mitarbeiter*innen (davon 82 Vollzeit und 159 Teilzeit) begleiteten im Jahr 2020 an 27
    Standorten Menschen mit Beeinträchtigung im ganzen Bundesland. 60 freiwillig Engagierte
    haben im Jahr 2020 im Bereich Arbeit 2.500 Stunden für Menschen mit Beeinträchtigung
    erbracht. 2020 leisteten in den einzelnen Turnussen insgesamt 58 junge Männer ihren Zivildienst
    in den (Fach)-Werkstätten der Lebenshilfe. Zusätzlich gab es 2020 aufgrund der Covid-19
    Pandemie die Möglichkeit eines Außerordentlichen Zivildienstes, den drei junge Männer nutzten
    (je einer in den Zeiträumen von 1.4. bis 30.6., von 4.5 bis 30.6. und von 4.5. bis 31.7.).
    166 Kooperationsbetriebe und öffentliche Einrichtungen ermöglichen Menschen mit
    Beeinträchtigung Erfahrungen am ersten Arbeitsmarkt und bieten breit gefächerte
    Arbeitsmöglichkeiten, ohne dass diese auf die Angebote der Lebenshilfe und die Leistungen aus
    der Behindertenhilfe verzichten müssen. 2020 waren 397 Personen auch außerhalb der
    Werkstätte tätig. Davon 123 auf Einzelarbeitsplätzen, 161 im Rahmen von Außenarbeitsgruppen
    und 73 sowohl in Außenarbeitsgruppen als auch auf Einzelarbeitsplätzen.
    29 Klient*innen hatten eine geringfügige Anstellung. (Stand: 31.12.2020)
7

                                                        Unterstütztes
                                                        Arbeiten
                20 41                                   Stichtag 2020
                                                        Anzahl Personen

       123

                                                               Werkstätten

                                                               Fachwerkstätten und
                                    562                        IAB
                                                               Schulbuffets

                                                               TB WS im WH

         Beschäftigte Stichtag nach Geschlecht (m/w)
                     Stichtag 31.12.2020

                                                        319
Unterstütztes Arbeiten
                                                                    427

                         0          100          200      300          400         500

                                      w     m

             Alter von Menschen mit Beeinträchtigung
               im Bereich Unterstützes Arbeiten 2020
250
                              197                                        Klient*in
                   191
200
                                                        148
150                                        133

100
                                                                  48
50      20
                                                                               9
 0
      bis 20     21-30       31-40        41-50        51-60    61-70        über 70
8

    Unterstütztes Wohnen

    Das Angebot umfasst Teilbetreutes Wohnen, Vollbetreutes Wohnen und Senior*innen-Wohnen
    sowie die mobile Wohnbegleitung in der eigenen Wohnung.
    Für die Darstellung der Leistungen gliedern wir unsere Angebote zwar nach Zielgruppen, wir
    ziehen allerdings keine starre Trennlinie und schließen per se niemanden von einem Angebot
    aus.

    Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote im Überblick:
          Zielgruppe                   Leistung                          Erwartete Wirkung
                             WKS Einzelbegleitung (nach        Bewohner*innen
                             dem Modell von Willem Kleine      - artikulieren ihre Wünsche und Ziele
                             Schaars).                         - entwickeln für ihre Lebensfragen
    Alle Bewohner*innen      PZA analog zum Bereich Arbeit        eigene Lösungen und übernehmen
                                                                  Verantwortung für deren Umsetzung
                                                               - treffen Entscheidungen, die ihre
                                                                  Person betreffen, selbst
                             WKS Gruppenbegleitungen           Bewohner*innen
                             (nach dem Modell von Willem       - entwickeln für die Fragen in ihrer
                             Kleine Schaars)                      Wohngemeinschaft eigene Lösungen
    Alle Bewohner*innen                                           und übernehmen Verantwortung für
                                                                  deren Umsetzung
                                                               - erfahren die Möglichkeit, sich
                                                                  gegenseitig zu unterstützen
                             Mobiles und Teilbetreutes         Bewohner*innen steigern oder erhalten
                             Wohnen:                           ihre Lebensqualität durch
                             - Unterstützung bei der           - das Erfahren von Sicherheit und
                               Alltagsorganisation                Geborgenheit
    Menschen mit             - Begleitung im                   - das Leben sozialer Beziehungen
    geringem                   Zusammenhang mit sozialen       - die Stärkung des sozialen Status
    Unterstützungsbedarf       Fragestellungen                 - die Verbesserung der Fähigkeiten und
                             - Unterstützung beim Aufbau          Kompetenzen
                               sozialer Netzwerke              - die Übernahme von
                             - Assistenz bei                      Eigenverantwortung
                               Freizeitaktivitäten             - mehr Selbständigkeit
                             Vollbetreutes Wohnen              Bewohner*innen steigern oder erhalten
                             (Begleitung außerhalb der         ihre Lebensqualität durch
                             Arbeits-/Werkstättenzeit sowie    - das Erfahren von Sicherheit und
                             bei Krankheit)                       Geborgenheit
                             - Unterstützung bei der           - das Leben sozialer Beziehungen
                               Alltagsorganisation             - den Erhalt oder die Verbesserung von
                             - Unterstützung bei der              Fähigkeiten und Kompetenzen
    Menschen mit               Anwendung bestehender           - die Übernahme von
    mittlerem bis hohem        Fähigkeiten und                    Eigenverantwortung
    Unterstützungsbedarf       Kompetenzen                     - die Förderung und den Erhalt
                             - Unterstützung beim Erlangen        größtmöglicher Selbständigkeit
                               neuer Fähigkeiten und           - die Erfüllung ihrer basalen Bedürfnisse
                               Kompetenzen
                             - Unterstützung bei der
                               individuellen Mobilität
                             - Unterstützung beim Aufbau
                               und Erhalt sozialer Netzwerke
9

                          - Assistenz bei
                            Freizeitaktivitäten
                          - Begleitung in Zusammenhang
                            mit sozialen Fragestellungen
                          - Assistenz bei der Pflege
                            (Pflege als unterstützender
                            Prozess)
                          Vollbetreutes Wohnen mit          Bewohner*innen steigern oder erhalten
                          Tagesstruktur                     ihre Lebensqualität durch
                          - Unterstützung bei der           - das Erfahren von Sicherheit und
                            Alltagsgestaltung                  Geborgenheit
                          - Unterstützung bei der           - das Leben sozialer Beziehungen
                            Anwendung bestehender           - den Erhalt von Fähigkeiten und
                            Fähigkeiten und                    Kompetenzen
                            Kompetenzen                     - die Übernahme von
                          - Unterstützung beim Erlangen        Eigenverantwortung
Alte und ältere             neuer Fähigkeiten und           - den Erhalt größtmöglicher
Menschen mit                Kompetenzen                        Selbständigkeit
Beeinträchtigung          - Begleitung beim Übergang        - die Bewältigung von altersspezifischen
                            von der Werkstätte/Arbeit in       Herausforderungen wie Krankheit,
                            die darauffolgende                 Verlust nahestehender Personen und
                            Lebensphase                        Auseinandersetzung mit der eigenen
                          - Trauerbegleitung                   Endlichkeit
                          - Pflege
                          - Unterstützung beim Aufbau
                            und Erhalt sozialer Netzwerke
                          - Assistenz bei
                            Freizeitaktivitäten
                          Vollbetreutes Wohnen mit          Bewohner*innen erhalten oder steigern
                          Tagesstruktur                     ihre Lebensqualität durch
Menschen mit
                          - Schaffung bedürfnisgerechter    - das Erfahren von Sicherheit und
Beeinträchtigung und
                            Betreuungssettings                  Stabilität
speziellem Bedarf an
                          - Anpassung der Strukturen,       - das Leben sozialer Beziehungen
individueller Anpassung
                            Betreuungszeiten und            - den Erhalt von Fähigkeiten und
von Strukturen und
                            Räumlichkeiten,                     Kompetenzen
Umfeld, zum Beispiel
                            zum Beispiel Entlastung durch   - die Übernahme von
Menschen mit
                            die Reduzierung räumlicher          Eigenverantwortung
Autismus-Spektrum-
                            Wechsel                         - den Erhalt größtmöglicher
Störungen
                                                                Selbständigkeit
                                                            - die Erfüllung ihrer basalen Bedürfnisse
                          Gastzimmer:                        - Nutzer*innen sammeln Erfahrungen in
                          - Unterstützung bei der              einem für sie neuen Wohnumfeld und
                            Alltagsorganisation                bauen neue soziale Beziehungen auf
Menschen mit              - Assistenz bei                    - Angehörige erhalten Freiräume und
Beeinträchtigung, die       Freizeitaktivitäten                Zeiten für sich selbst.
bei Angehörigen           - Unterstützung beim Aufbau
wohnen                      und Erhalt sozialer Netzwerke
                          - Begleitung in Zusammenhang
                            mit sozialen Fragestellungen
                          - Assistenz bei der Pflege
                          - Angehörigenarbeit               - Angehörige gewinnen Vertrauen und
Angehörige (indirekte
                          - Vertrauensbildende                fühlen sich im Loslösungsprozess
Zielgruppe)
                            Maßnahmen                         unterstützt
                          - Sozialraumorientierte           - Kontaktmöglichkeiten zu Menschen mit
                            Maßnahmen                         Beeinträchtigung und dadurch
                          - Unterstützung von                 Sensibilisierung und Abbau von
Gesellschaft (indirekte     Bürger*innen dabei, sich          Berührungsängsten
Zielgruppe)                 freiwillig für Menschen mit     - Wahrnehmung der Potenziale von
                            Beeinträchtigung zu               Menschen mit Beeinträchtigung
                            engagieren (Freiwilligen-       - Information und Aufklärung
                            Management)
10

     Die Freizeitaktivitäten im begleiteten Wohnen richten sich nach den Interessen und
     Wünschen der Bewohner*innen. Entsprechende Wünsche können meist nur in der
     Gruppe umgesetzt werden. Ab dem Jahr 2020 war die Umsetzung eines neuen
     Urlaubskataloges geplant, bei dem eine individuellere Reisemöglichkeit über einen
     von der Lebenshilfe organisierten Reisekatalog möglich gewesen wäre. Corona-
     bedingt konnte leider weder der „Urlaub aus dem Reisekatalog“, noch andere
     Gruppenreisen stattfinden.
     Individuelle Freizeitwünsche können in der Regel nur durch den Einsatz von
     Freiwilligen, Zivildienern und Praktikant*innen ermöglicht werden.

     Eingesetzte Ressourcen
     Der Bereich „Unterstütztes Wohnen“ setzte 2020 insgesamt € 16.238.294 an Ressourcen ein.
     Davon entfielen auf Personalkosten € 13.175.872 und auf Sachkosten € 3.062.422.
     426 Mitarbeiter*innen (davon 37 Vollzeit und 389 Teilzeit) arbeiteten im Jahr 2020 im Bereich
     „Unterstütztes Wohnen“. Die Wohnangebote gliedern sich in 20 teilbetreute Wohnungen,
     6 Mobil begleitete Wohnungen und 24 vollbetreute Wohnangebote. In 4 Seniorenwohnhäusern
     werden Bewohner*innen 24 Stunden am Tag begleitet.
     Im Jahr 2020 leisteten im Bereich „Unterstütztes Wohnen“ in den einzelnen Turnussen insgesamt
     20 junge Männer ihren Zivildienst. Zusätzlichen Außerordentlichen Zivildienst leisteten von 1.4.
     bis 30.6. vier Zivildiener, von 4.5. bis 306. 8 Zivildiener und von 4.5. bis 31.7. weitere 7
     Zivildiener.
     20 Freiwillige unterstützten in insgesamt 400 Stunden die Bewohner*innen. Auch hier spiegelt
     sich das „Corona-Jahr“ wieder.

     Anzahl, Alter und Geschlecht der BewohnerInnen
     2020 wurden mit Stichtag 31. Dezember im Bereich “Unterstützes Wohnen” 385 Menschen (181
     Frauen und 204 Männer) mit Beeinträchtigung durch unterschiedliche Wohnangebote der
     Lebenshilfe begleitet.
     53 Menschen mit Beeinträchtigung konnten im Covid-19-Pandemiejahr 2020 das
     Angebot des Gastwohnens an 665 Tagen nutzen.

        Alter von Menschen mit Beeinträchtigung
                 im Bereich Wohnen 2020                     Klient*in
     140                                    128
     120
     100                              89
      80
                              62
      60                                               52

      40               34
                                                                 20
      20        0
       0
            bis 20   21-30   31-40   41-50   51-60   61-70 über 70
11

                                                                        Anmerkung: Die Darstellung
             Bewohner*innen Stichtag 31.12.2020                         folgt der Produkt- und
                                                                        Abrechnungslogik des Landes
                                                                        Salzburg, wonach 30
                         7                                              BewohnerInnen in einem
                                                 Vollbetreutes Wohnen   SeniorInnen-Wohnhaus mit
            76                                                          Tagesstruktur leben. Darüber
                                                                        hinaus bietet die Lebenshilfe
                                                 Senior*innen Wohnen    bedarfsorientierte Angebote für
                                                                        Menschen, die aufgrund von
                                                 Teilbetreutes Wohnen   Alter oder Überforderung
       30                                                               entweder in einem 24-Stunden-
                                                 Mobile                 Setting begleitet werden oder
                                                 Wohnbegleitung         eines der Teilzeit-Modelle in
                                     272                                Anspruch nehmen – das heißt
                                                                        Auszeittage, die im Wohnhaus
                                                                        verbracht werden, oder
                                                                        reduzierte Arbeitszeiten in der
                                                                        Werkstätte.

          Bewohner*innen m/w Stichtag 31.12.2020

                              5
 Mobile Wohnbegleitung
                             2

                              33
  Teilbetreutes Wohnen
                               43
                                                                   w
                          18                                       m
  Senior*innen Wohnen
                         12

                                            125
  Vollbetreutes Wohnen
                                               147

                         0          50     100       150   200

Fortlaufende qualitätssichernde Maßnahmen für die Bereiche
Wohnen und Arbeit:
Geplant waren 2020 insgesamt 34 Fortbildungs-Veranstaltungen für 320 Klient*innen sowie 42
Fortbildungen für rund 550 Mitarbeiter*innen. 2 Seminare für 21 Klient*innen konnten im
Februar/Anfang März noch durchgeführt werden, danach mussten Fortbildungen in Präsenzform
leider abgesagt werden. 29 Klient*innen haben sich getraut und die Alternative der Webinare
genutzt.
Bei den Mitarbeiter*innen-Fortbildungen konnte nur eine einzige Fortbildung für 18
Teilnehmer*innen vor dem Lockdown in Präsenzform umgesetzt werden. Im Herbst wurden die
Konzepte adaptiert und folgende Veranstaltungen in Form von Webinaren durchgeführt:

      6 Einführungsveranstaltungen für neue Mitarbeiter*innen mit 78 Teilnehmer*innen
      14 Fach-Veranstaltungen mit 160 Teilnehmer*innen
      Umsetzung des neuen Konzepts für Einzel- und Teamsupervisionen (Verpflichtende
       Teilnahme) war aufgrund der Pandemie in der geplanten Form nicht möglich,
       Supervision wurde aber online angeboten
12

           Begleitung und Coaching der Teams durch das PACT (psychologisch-agogisches
            Coachingteam) in Form von Teamcoaching und Fallbesprechungen, v.a. online und
            telefonisch.
           Die Sicherstellung fachlicher Standards sowie Beratung und Unterstützung der Teams bei
            Pflegemaßnahmen und –prävention durch regionale Diplomierte Gesundheits- und
            Krankenpflegekräfte war im Jahr 2020 besonders wichtig und hat sich dank guter
            Vorarbeit in den Vorjahren während der Pandemie bestens bewährt.
           Unterstützung von Ausbildungen in der Pflegehilfe, Behindertenbegleitung und
            Unterstützung bei der Basisversorgung.

     Ambulatorium für Entwicklungsdiagnostik
     und Therapie

     Das Ambulatorium für Entwicklungsdiagnostik und Therapie bietet medizinische Diagnose und
     ärztliche Behandlung, psychologische Diagnostik und Beratung, Ergotherapie, Physiotherapie,
     Logopädie, Musiktherapie und Sozialberatung an.
     Zielgruppen sind einerseits Kinder und Jugendliche mit Behinderungen oder
     Entwicklungsverzögerungen, andererseits Erwachsene in den Werkstätten der Lebenshilfe
     Salzburg.
     Die Anzahl der Patient*innen (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) ist im Vergleich zum Vorjahr
     aufgrund der pandemiebedingten Schließung über 5 Wochen ab Mitte März auf 1816 gesunken.
     Insgesamt wurden 271 Patient*innen neu aufgenommen.
     31 Kinder bzw. Jugendliche, deren Eltern um eine Behandlung im Ambulatorium nachgefragt
     hatten, wurden an andere Einrichtungen verwiesen, da deren Fragestellung nicht dem Auftrag
     unseres Ambulatoriums entsprochen hat.
     Verschiedene spezielle Angebote wie Ergotherapie bzw. Physiotherapie im Wasser oder
     Therapeutisches Klettern konnten nur bedingt stattfinden, da aufgrund der Vorgaben
     Schwimmbäder und Kletterhallen geschlossen waren. Stattdessen wurden vermehrt Therapien in
     unseren Räumen durchgeführt.

     Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote im Überblick:
            Zielgruppe                  Leistung                      Erwartete Wirkung
       Kinder und             Medizinische Diagnose,          Therapieerfolge und ein verbesserter
       Jugendliche            Erstellung eines                Umgang mit der Beeinträchtigung
                              Behandlungsplans und            führen zu einer verbesserten
       Erwachsene             Durchführung von Therapien      Funktion, Aktivität und Teilhabe (im
                                                              Sinne der ICF)
13

Eingesetzte Ressourcen
Der Bereich Ambulatorium setzte 2020 insgesamt € 2.765.989 an Ressourcen ein. Davon
entfielen auf Personalkosten € 2.449.240 und auf Sachkosten € 316.749.
Insgesamt waren im Berichtszeitraum 57 Mitarbeiterinnen und 7 Mitarbeiter im Ambulatorium
beschäftigt. Davon 56 in Teilzeit und 8 in Vollzeit (das entspricht 42 Vollzeitäquivalenten).

Fortlaufende qualitätssicherende Maßnahmen
          Zielformulierung und ärztliche Kontrolluntersuchungen
          Dokumentation und Berichtswesen
          Patientenbezogene Teambesprechungen
          Fortbildungen und Supervision
          Teilnahme an der verpflichtenden Qualitätsberichterstattung an Gesundheit Österreich
           GmbH

                          Anzahl der Patient*innen
 2500

            2012       2005               1946      2009     2000    1950
                                1918
 2000                                                                        1816

 1500

 1000

  500

      0
            2013       2014     2015      2016      2017     2018    2019    2020

500
                       Neuaufnahmen                   Abweisungen
450                                                  419
400
                                             340              346
350                       329
                 307                                                 309
                                    290
300       270                                                                271

250

200
           160
150                 129                133
                                              110              117
                              101
100                                                    69              59
 50                                                                            31

  0
          2012     2013   2014      2015     2016     2017    2018    2019   2020
14

     Frühförderung und Familienberatung

     In Salzburg ist die Lebenshilfe einziger Anbieter von allgemeiner Frühförderung und
     Familienbegleitung. Von der Geburt bis zum vierten Lebensjahr begleitet die Frühförderung und
     Familienbegleitung Kinder und ihre Familien. Die Empfehlung des Kinderarztes oder eines Arztes
     für Allgemeinmedizin genügt, um das Angebot in Anspruch nehmen zu können.
     Die Leistung wird mobil, im häuslichen Umfeld oder in einer der sieben Frühförderstellen
     angeboten.

     Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote im Überblick:
               Zielgruppe                      Leistung                    Erwartete Wirkung

                                     Familienbegleitung              Förderung der parenting skills,
                                                                     erhöhtes Wissen über die
                                                                     kindliche Entwicklung,
                                                                     adäquates Spielmaterial, die
                                                                     Bedeutung des Spiels in der
     Eltern
                                                                     kindlichen Entwicklung,
                                                                     Verringerung depressiver
                                                                     Symptomatik, Kenntnis guter
                                                                     äußerlicher Bedingungen für
                                                                     die kindliche Entwicklung.

                                     Frühförderung                   Entfaltung der individuellen
     Frühgeborene und Kinder mit                                     Entwicklungsmöglichkeiten im
     Entwicklungsverzögerung                                         vollen Umfang, eingebettet in
     oder intellektueller                                            ein sicheres Familiensystem,
     Beeinträchtigung                                                verbesserte Aktivität und
                                                                     Teilhabe nach ICF.

                                     Frühförderung                   Stärkung im Umgang mit der
                                                                     neuen Situation oder
     Familiensystem
                                                                     auftretenden
                                                                     Herausforderungen.

     Eingesetzte Ressourcen

     Der Bereich Frühförderung und Familienbegleitung setzte 2020 insgesamt € 1.038.057 an
     Ressourcen ein. Davon entfielen € 883.100 auf Personalkosten und € 154.958 auf Sachkosten.
     2020 waren 19 Frauen und 1 Mann in der Frühförderung und Familienbegleitung tätig
     (Vollzeitäquivalente: 12,35)
15

Im Regelfall steht den Familien einmal pro Woche eine Einheit von 90 Minuten zur Verfügung.
Trotz der Pandemie und Kurzarbeit von Mitte März bis Ende Mai konnten im Laufe des Jahres
361 Familien begleitet werden. Auch die mobile Arbeit wurde unter Einhaltung des
Hygienekonzeptes im Juni 2020 wieder aufgenommen und aufgrund des großen Bedarfs der
Familien auch unter den folgenden Lockdown-Bedingungen aufrechterhalten.

Qualitätssicherende Maßnahmen - Fortbildungen:
      Einzel- und Gruppensupervision aller Mitarbeiter*innen, im Bedarfsfall Coaching
      Teilnahme aller Mitarbeiter*innen an der Linzer Sprachtagung (Webinar)
      Teilnahme an online Veranstaltungen des Early Life Care Institutes
      Geplante Präsenzveranstaltungen wurden aufgrund der Pandemie abgesagt

                       Anzahl der begleiteten Familien
 450
 400                                                       422
                                                   405
 350
                                          364                       361
                                   346
 300                       317
        292      304
 250
 200
 150
 100
  50
   0
        2013    2014       2015   2016    2017    2018     2019    2020
16

     Integrativer und heilpädagogischer
     Kindergarten

     Seit 1979 führt die Lebenshilfe in der Stadt Salzburg einen Kindergarten für Kinder im Alter von 3
     bis 6 Jahren mit zwei heilpädagogischen und zwei integrativen Gruppen. Ein Wechsel zwischen
     den Gruppen ist möglich. Eine eigene Küche versorgt die Kinder täglich mit frisch gekochtem
     Essen.
     Kinder mit Beeinträchtigung können Therapien über das Ambulatorium der Lebenshilfe im
     Rahmen des Kindergartenalltags in Anspruch nehmen.
     Auch im Jahr 2020 war der Kindergarten mit insgesamt 52 Kindern (davon 24 Kinder mit
     Beeinträchtigung) voll belegt. Gemäß den Vorgaben wurde Eltern in systemrelevanten Berufen
     und Eltern, die einen Betreuungsbedarf hatten, eine durchgehende Versorgung angeboten.
     Weiterhin herausfordernd bleibt die Begleitung von Kindern mit ASS. Es gilt in jeder Gruppe eine
     Zusammensetzung zu finden, die sowohl für Kinder mit ASS, als auch für Kinder mit sehr hohem
     pflegerischem Aufwand ein förderndes und adäquates Lernumfeld darstellt.

     Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote im Überblick:
                Zielgruppe                       Leistung                   Erwartete Wirkung

       Kinder mit und ohne             2 Integrative und                Kinder entfalten ihr individu-
       Beeinträchtigung zwischen 3     2 Heilpädagogische Gruppen       elles Potential und erleben
       und 6 Jahren                    in einem Haus                    ein inklusives Miteinander

     Eingesetzte Ressourcen
     Der Kindergarten setzte 2020 insgesamt € 767.567 an Ressourcen ein. Davon entfielen 636.221
     auf Personalkosten und € 131.346 auf Sachkosten.
     14 Frauen und 4 Männer waren im Kindergarten beschäftigt (Vollzeitäquivalente: 14,23).
     Unterstützt wurden sie von insgesamt 4 Zivildienern.

     Qualitätssicherende Maßnahmen – Fortbildungen
           Teilnahme der Leiterin am Lehrgang für Leiter*innen in der Kinderbildung und -betreuung
            mit positivem Abschluss
           Teilnahme am jour fixe für Sonderkindergartenpädagog*innen (online)
           Abschluss der BADOK Einschulung Land Salzburg (Bildungs- und Arbeitsdokumentation)
           Absage aller geplanten Präsenzveranstaltungen
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Persönliche Assistenz

Die Persönliche Assistenz wird weiterhin im Regelbetrieb angeboten und hat im Jahr 2020 ein
deutliches Wachstum erfahren.
Nahezu alle Auftraggeber*innen nehmen umfassende Serviceleistungen bei der
Personaleinsatzplanung und beim Personalersatz in Anspruch. Sehr herausfordernd für die
Lebenshilfe Salzburg gestaltet sich die Personalsuche, da es sich oft um Anstellungen mit sehr
geringem Stundenausmaß, z.T. unattraktiven Dienstzeiten und vergleichsweise geringer
Entlohnung in VW 4 handelt.

Unsere Leistungen, Zielgruppen und Angebote:
           Zielgruppe                       Leistung                   Erwartete Wirkung
 Menschen mit körperlicher      Suche, Administration und       Selbstbestimmtes Leben und
 und/oder intellektueller       Schulung von Persönlichen       unabhängige Lebensführung
 Beeinträchtigung               Assistent*innen in enger
                                Zusammenarbeit mit dem/ der
                                Kunden*in.

Eingesetzte Ressourcen
Die Persönliche Assistenz setzte 2020 insgesamt € 562.045 an Ressourcen ein. Davon entfielen
€ 553.384 auf Personalkosten (93 %) und 8.661 auf Sachkosten.
Im Jahr 2020 haben sich insgesamt 12 Personen entschieden, ihre maßgeschneiderte
Unterstützung über die Lebenshilfe in Anspruch zu nehmen, 2019 waren es erst 3.
Die Lebenshilfe Salzburg organisiert seit 2020 monatlich 2.998 Assistenzstunden (2019 waren es
618 Stunden). 39 Persönliche Assistent*innen (Vollzeitäquivalente: 18,72) waren 2020 bereits
angestellt.
Alle Auftraggeber*innen haben den Wunsch geäußert, die Erstellung des Dienstplanes und die
Organisation von Ersatzdiensten an die Lebenshilfe delegieren zu können. Die Lebenshilfe hat
darauf reagiert und stellt diese zusätzliche, sehr zeitaufwendige Leistung zur Verfügung.

Qualitätssicherende Maßnahmen – Fortbildungen
Aufgrund der Pandemiesituation mussten alle Präsenzveranstaltungen abgesagt werden, einige
Webinare haben stattgefunden:
      Webinar „Einführung in die Persönliche Assistenz“ (5 Assistent*innen)
      Teamsupervision im Ausmaß von 2 Stunden (Team von 5 Assistent*innen)
      Vierteljährliche Befragung seitens der Bereichsleitung zur Zufriedenheit aller
       Assistent*innen. Daraus werden gegebenenfalls Maßnahmen abgeleitet
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     NEU 2020

     Covid-19: Angesichts der Pandemie ab März 2020 stand auch die Lebenshilfe Salzburg vor
     völlig neuen Herausforderungen. Begonnene Projekte und Prozesse mussten zum Großteil
     unterbrochen werden. Ein Krisenteam war wochen- und monatelang mit noch nie dagewesenen
     Themen konfrontiert: Beschaffung von Schutzausrüstung, Gestaltung infektionsvermeidender
     Alltagsabläufe, Erarbeitung unzähliger Richtlinien und Sicherheitskonzepte, …
     Im Vordergrund aller Maßnahmen stand immer die Sicherheit der Klient*innen. Die Leistungen
     unserer Mitarbeiter*innen und Mitarbeiter in diesem Jahr 2020 waren außergewöhnlich und
     verdienen höchsten Respekt!

     Befragung: In einer umfassenden Umfrage bei Mitarbeiter*innen, Klient*innen und
     Angehörigen wurden die Schwierigkeiten (und Chancen) während des ersten Covid-19 bedingten
     Lockdowns erhoben. Die Erfahrungen sollen sich auch in unserem Dienstleistungsangebot
     widerspiegeln (vgl. „Planung und Ausblick 2021“ – PZP).

     Klimastrategie 2050: Im September haben Lebenshilfe Salzburg, Caritas und Rotes Kreuz
     die Klima- und Energievereinbarung „SALZBURG 2050“ unterzeichnet, in dem eine gemeinsame
     Strategie zur Erreichung der Klimaziele festgelegt wird. Bereits mehr als 40 Betriebe und
     Institutionen sind Partner*innen bei diesem Programm. Ziel ist es, dass bis zum Jahr 2050 unser
     Bundesland zu 100 Prozent klimaneutral, nachhaltig und energieautonom ist. Ein hochgestecktes
     Ziel, das nur gemeinsam erreicht werden kann.

     Auszeichnung mit dem Gütesiegel „Betriebliche Gesundheitsförderung“:
     Das Gütesiegel „Betriebliche Gesundheitsförderung“ wird für einen Zeitraum von 3 Jahren
     vergeben und ist die höchste Auszeichnung in Österreich für die Investition in die
     Mitarbeiter*innen. Das Gütesiegel erhielt die Lebenshilfe Salzburg für Maßnahmen, wie flexible
     Arbeitszeitmodelle, Fortbildungsprogramme, Auszeitmodelle, Angebote für Mitarbeiter*innen 50+,
     regelmäßige Mitarbeiter*innen Befragung, die partizipative Führungskultur und zahlreiche
     Auszeichnungen für Innovation.

     UNIC: In dem Projekt "UNIC" beschäftigen sich 9 Organisationen aus 8 europäischen Ländern -
     darunter auch die Lebenshilfe Salzburg als einziger österreichischer Partner – seit Oktober 2020
     drei Jahre lang intensiv mit dem Thema Persönliches Budget und Persönliche Assistenz. Ziel ist
     es, Erfahrungen zu sammeln und europaweit zu qualitätsvollen Modellen zu kommen.
     Wesentliche Etappen dafür sind ein wissenschaftlich begleitetes Pilotprojekt in Flandern sowie
     Transferworkshops in den Ländern der Projektpartner*innen, um die erfolgreichen Ansätze
     möglichst breit zu nutzen (siehe „Planung und Ausblick 2021).

     Wohnen Tamsweg: Gemeinsames Projekt von Werkstätte und Wohnhaus zum Thema
     „Bedarfe und Bedürfnisse von Senior*innen in der Lebenshilfe im Lungau“. Hintergrund ist das
     hohe Durchschnittsalter der Klient*innen. Im Herbst wurden aufgrund dringenden
     Handlungsbedarfes die teilbetreuten Wohnungen in ein vollbetreutes Angebot umgewandelt. Seit
     1.4.2021 wird nun das ehemalige teilbetreute Wohnen offiziell als vollbetreutes Wohnhaus
     geführt.
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Planung und Ausblick 2021

Covid-19: Anfang 2021 – zeitgleich mit dem Beginn der Impfungen – sind leider 2 Klient*innen
an den Folgen ihrer Covid-19 Erkrankung im Krankenhaus verstorben. Ab Mitte Jänner hat unser
Ärzteteam des Ambulatoriums für Entwicklungsdiagnostik und Therapie in Kooperation mit den
DGKPs der Lebenshilfe Salzburg in insgesamt 3 Durchgängen im Jänner, Februar und März rund
800 Klient*innen und Mitarbeiter*innen des Bereichs „Unterstütztes Wohnen“ geimpft. Die
Impfungen der Klient*innen und Mitarbeiter*innen des Bereichs „Unterstütztes Arbeiten“ erhielten
die erste Impfung in Impfstraßen bzw. von Hausärzten im März/April. Damit war ein erster großer
Schritt zur Verdrängung des Virus aus den Einrichtungen der Lebenshilfe Salzburg getan.
Tatsächlich gab es ab dem Zeitpunkt der großflächigen Immunisierung bis zum Erscheinen des
Tätigkeitsberichtes keine weiteren positiven Fälle in den Bereichen Wohnen und Arbeiten.

Persönliche Zukunftsplanung (PZP): Corona hat gezeigt, dass die im Wohnbereich
durchgeführte Tagesstruktur während der Pandemie für einige Bewohner*innen positive
Auswirkungen hatte, besonders für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf. Die Erfahrungen
sollen auch durch PZP mit unseren Dienstleistungen verknüpft werden, was teilweise z.B. durch
individuelle Altersteilzeit etc. bereits umgesetzt wird (z.B. WV Niedernsill und WS Zell am See:
Ausbau der Altersteilzeit sowie Entwicklung und Umsetzung eines passenden,
personenzentrierten Konzepts: Evaluierung ab Herbst 2021).

UNIC: Ab Herbst 2021 sind Workshops zum Thema „Persönliches Budget und Persönliche
Assistenz“ geplant. Anhand von erfolgreichen Modellen und praktischen Werkzeugen zu ihrer
Umsetzung werden wir mit Vertreter*innen von Politik, Verwaltung und Dienstleistungs-
Organisationen sowie Menschen mit Behinderungen und ihren Angehörigen diskutieren, wie
diese Ansätze auch in unserer Region genutzt werden können.

Zentrum für Entwicklungsförderung: Nach vielen Jahren der Suche wurde der neue
Standort für das „Zentrum für Entwicklungsförderung“ gefunden: In Salzburg Itzling (Raiffeisenstr.
20) wird ein neues Gebäude errichtet – dort werden voraussichtlich ab 2023 die
Dienstleistungsbereiche Ambulatorium für Entwicklungsdiagnostik und Therapie, Frühförderung
und Familienbegleitung sowie die Familienberatung (Verein Lebenshilfe Salzburg) im „Zentrum
für Entwicklungsförderung“ der Lebenshilfe Salzburg angeboten werden.

Urlaub NEU: Im Jahr 2020 hätte eigentlich das Projekt „Urlaub Neu“ umgesetzt werden sollen.
Mithilfe eines von der Lebenshilfe zusammengestellten Urlaubskataloges sollten Klient*innen
ihren Urlaub selbst wählen können – unabhängig von ihrer Werkstätte oder ihrer Wohngruppe.
Auch 2021 wird in Hinblick auf Urlaubsaktionen noch im Zeichen der Pandemie stehen. Wir
hoffen im Jahr 2022 mit Urlaub NEU starten zu können.

Agogische Dokumentation: geht 2021 in die Umsetzung, Schulungen von Mitarbeiter*innen
haben bereits gestartet.

Digitales Handbuch: Ab 2021 stehen die relevanten Dokumente für Lebenshilfe-
Mitarbeiter*innen in einem neu strukturierten digitalen Handbuch im Intranet zur Verfügung.
Pflegestandards, Formulare, Konzepte, Richtlinien, Anleitungen etc. werden im Zuge dessen
geprüft, überarbeitet und ergänzt. Wesentliche Kern- und Supportprozesse werden erfasst,
visualisiert und ins Handbuch integriert.

Werkstätte Steindorf: Umzug in neue Außenstelle, Fertigstellung Anfang 2022.
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     Organisation
     Der Verein Lebenshilfe Salzburg ist alleiniger Eigentümer der Lebenshilfe Salzburg gGmbH.

     Organisationsprofil
      Name                                     Lebenshilfe Salzburg gemeinnützige GmbH
      Sitz der Organisation gemäß              Nonntaler Hauptstraße 55, 5020 Salzburg
      Satzung
      Gründung                                 20. September 2001
      Weitere Niederlassungen                  keine
      Rechtsform                               Gemeinnützige GmbH
      Kontaktdaten                             Nonntaler Hauptstraße 55
                                               Tel. 0662 820984-0
                                               Fax 0662 820984-19
                                               office@lebenshilfe-salzburg.at
                                               www.lebenshilfe-salzburg.at
      Firmenbucheintrag                        FN 213807y
      Gemeinnützigkeit                         Im §3 des Gesellschaftsvertrages 20.9.2001 wurde
                                               festgehalten: Die Tätigkeit der Gesellschaft dient
                                               ausschließlich der Behindertenfürsorge und ist daher
                                               gemeinnützig.
      Arbeitnehmer*innen-Vertretung            Betriebsrat
      Gewerbeberechtigungen                    Seit 10.2.1975: Mietwagengewerbe (ruhend!)
                                               Seit 16.04.1980: Ambulatorium und Tageskliniken

     Impressum: Lebenshilfe Salzburg gGmbH, Nonntaler Hauptstraße 55, 5020 Salzburg.
     FdIv: Geschäftsführer Guido Güntert. Coverfoto: Lebenshilfe WS Fürbergstraße, Fürberg Kurier
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