Technische Regel - Arbeitsblatt - DVGW W 102 (A) März 2021 Richtlinien für Trinkwasserschutzgebiete; Teil 2: Schutzgebiete für Talsperren
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www.dvgw-regelwerk.de Technische Regel – Arbeitsblatt DVGW W 102 (A) März 2021 Richtlinien für Trinkwasserschutzgebiete; Teil 2: Schutzgebiete für Talsperren Guidelines for Drinking Water Protection Areas; Part 2: Reservoir Protection Areas WASSER
Der DVGW mit seinen rund 14.000 Mitgliedern ist der technisch-wissenschaftliche Verein im Gas- und Wasser fach, der seit 160 Jahren die technischen Standards für eine sichere und zuverlässige Gas- und Wasserversor- gung setzt, aktiv den Gedanken- und Informationsaustausch in den Bereichen Gas und Wasser anstößt und durch praxisrelevante Hilfestellungen die Weiterentwicklung im Fach motiviert und fördert. Der DVGW ist wirtschaftlich unabhängig, politisch neutral und dem Gemeinwohl verpflichtet. Das DVGW-Regelwerk ist ein zentrales Instrument zur Erfüllung des satzungsgemäßen Zwecks und der Auf- gaben des DVGW. Auf Basis der gesetzlichen Bestimmungen werden im DVGW-Regelwerk insbesondere sicherheitstechnische, hygienische, umweltschutzbezogene, gebrauchstauglichkeitsbezogene, verbraucher- schutzbezogene und organisatorische Anforderungen an die Versorgung und Verwendung von Gas und Wasser definiert. Mit seinem Regelwerk entspricht der DVGW der Eigenverantwortung, die der Gesetzgeber der Versor- gungswirtschaft zugewiesen hat – für technische Sicherheit, Hygiene, Umwelt- und Verbraucherschutz. Benutzerhinweis Mit dem DVGW-Regelwerk sind folgende Grundsätze verbunden: • Das DVGW-Regelwerk ist das Ergebnis ehrenamtlicher Tätigkeit, das nach den hierfür geltenden Grundsät- zen (DVGW-Satzung, Geschäftsordnung GW 100) erarbeitet worden ist. Für dieses besteht nach der Recht- sprechung eine tatsächliche Vermutung, dass es inhaltlich und fachlich richtig ist. • Das DVGW-Regelwerk steht jedermann zur Anwendung frei. Eine Pflicht kann sich aus Rechts- oder Verwal- tungsvorschriften, einem Vertrag oder sonstigem Rechtsgrund ergeben. • Durch das Anwenden des DVGW-Regelwerkes entzieht sich niemand der Verantwortung für eigenes Han- deln. Wer es anwendet, hat für die richtige Anwendung im konkreten Fall Sorge zu tragen. • Das DVGW-Regelwerk ist nicht die einzige, sondern eine wichtige Erkenntnisquelle für fachgerechte Lö- sungen. Es kann nicht alle möglichen Sonderfälle erfassen, in denen weitergehende oder einschränkende Maßnahmen geboten sein können. ISSN 0176-3504 Preisgruppe: 4 © DVGW, Bonn, März 2021 DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. Technisch-wissenschaftlicher Verein Josef-Wirmer-Straße 1– 3 D-53123 Bonn Telefon: +49 228 9188-5 Telefax: +49 228 9188-990 E-Mail: info@dvgw.de Internet: www.dvgw.de Jede Art der urheberrechtlichen Verwertung und öffentlichen Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V., Bonn, gestattet. Vertrieb: Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH, Josef-Wirmer-Str. 3, 53123 Bonn Telefon: +49 228 9191-40 · Telefax: +49 228 9191-499 E-Mail: info@wvgw.de · Internet: shop.wvgw.de Art. Nr.: 310749
Richtlinien für Trinkwasserschutzgebiete; Teil 2: Schutzgebiete für Talsperren Inhalt Vorwort ............................................................................................................................................... 5 1 Anwendungsbereich.............................................................................................................. 7 2 Normative Verweisungen....................................................................................................... 7 3 Begriffe .................................................................................................................................. 9 3.1 Ausbaugrad............................................................................................................................. 9 3.2 Beileitung ................................................................................................................................ 9 3.3 Einzugsgebiet.......................................................................................................................... 9 3.4 Gefährdung ............................................................................................................................. 9 3.5 Hauptsperre ............................................................................................................................ 9 3.6 Speicherbecken....................................................................................................................... 9 3.7 Stausee................................................................................................................................... 9 3.8 Talsperre................................................................................................................................. 9 3.9 Talsperrensystem .................................................................................................................... 9 3.10 Trinkwassertalsperre ............................................................................................................. 10 3.11 Vorsperre und Vorbecken ...................................................................................................... 10 3.12 Trinkwasserschutzgebiet ....................................................................................................... 10 3.13 Vulnerabilität ......................................................................................................................... 10 4 Schutzziele und Schutzzonen von Trinkwasserschutzgebieten für Talsperren ................. 10 5 Bestimmung des Wasserschutzgebietes und seine Untergliederung in Schutzzonen ...... 11 5.1 Allgemeines .......................................................................................................................... 11 5.2 Schutzzone I ......................................................................................................................... 13 5.3 Schutzzone II ........................................................................................................................ 13 5.4 Schutzzone III ....................................................................................................................... 14 5.5 Beileitungen und dadurch erschlossene Einzugsgebiete ......................................................... 14 5.6 Talsperrensysteme ................................................................................................................ 15 5.7 Festsetzung der Schutzzonengrenzen.................................................................................... 15 6 Gefährdungen und Regelungsbedarf .................................................................................. 15 6.1 Allgemeines .......................................................................................................................... 15 6.2 Schutzzone I ......................................................................................................................... 16 6.3 Schutzzone II und III.............................................................................................................. 17 DVGW W 102 Arbeitsblatt 3 DVGW W 102 Arbeitsblatt 03
6.3.1 Grundsätzlich nicht tragbare Einrichtungen, Nutzungen und Handlungen .................................17 6.3.2 Einrichtungen, Nutzungen und Handlungen mit Prüf- und Regelungsbedarf .............................17 7 Betriebliche Schutzmaßnahmen und Überwachung des Wasserschutzgebietes................24 7.1 Allgemeines ...........................................................................................................................24 7.2 Objektschutz für Anlagen der Wasserversorgung im Wasserschutzgebiet ................................24 7.3 Besichtigungen des Wasserschutzgebietes .............................................................................24 7.4 Gewässermonitoring im Wasserschutzgebiet ..........................................................................25 7.5 Vorhaben Dritter im Wasserschutzgebiet.................................................................................25 7.6 Meldewege und Alarmpläne....................................................................................................25 7.7 Öffentlichkeitsarbeit................................................................................................................25 8 Literaturhinweise..................................................................................................................26 Anhang A (informativ) – Beispielhafte Gliederungen von Talsperrenschutzgebieten .....................27 A.1 Talsperren ohne Vorsperre .....................................................................................................27 A.2 Talsperren mit Vorsperre ........................................................................................................28 A.3 Talsperren mit Beileitung in einen Talsperrenzufluss ...............................................................29 A.4 Talsperren mit Beileitung in das Speicherbecken.....................................................................30 A.5 Talsperren mit oberstromiger kleinerer Talsperre ....................................................................31 A.6 Talsperren mit oberstromiger größerer Talsperre ....................................................................32 4 DVGW W 102 Arbeitsblatt 04 DVGW W 102 Arbeitsblatt
Vorwort Dieses Arbeitsblatt wurde von einem Projektkreis des gemeinsamen DVGW-Technischen Komitees / DWA-Fachausschusses „Grundwasser und Ressourcenmanagement“ in Abstimmung mit der Bund/Län- der-Arbeitsgemeinschaft Wasser und der Arbeitsgemeinschaft der Trinkwassertalsperren e. V. (ATT) überarbeitet. Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Dem vorsorgenden Schutz der Trinkwasserressourcen kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Zum Wohl der Allgemeinheit und im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung sind diese vor Verunreinigungen und sonstigen Beeinträchtigungen besonders zu schüt- zen. Bei konkurrierenden Nutzungen ist der Trinkwasserversorgung Vorrang einzuräumen. Nach dem Wasserhaushaltsgesetz und den ergänzenden Bestimmungen der Landeswassergesetze können für die Einzugsgebiete der Trinkwassergewinnung aus Trinkwassertalsperren Wasserschutzgebiete festgesetzt werden. Dieses Arbeitsblatt definiert die Schutzziele für Wasserschutzgebiete und ihre Schutzzonen für Trinkwassertalsperren, legt die Grundsätze für die Bestimmung und Festsetzung dieser Wasserschutzgebiete und Schutz- zonen fest, benennt und bewertet wesentliche Gefährdungen als Grundlage für die Erarbeitung einer an die je- weiligen örtlichen Verhältnisse anzupassenden Wasserschutzgebietsverordnung mit schutzzonen- bezogenen Regelungen und gibt Hinweise zu Überwachung und betrieblichen Schutzmaßnahmen. Neuere Erkenntnisse bezüglich der Abgrenzung von Schutzzonen und der Gefährdungen für Trinkwasser- talsperren führten zu der vorliegenden Überarbeitung und Erweiterung. Das Verfahren zur Schutzgebietsfestsetzung sollte von der zuständigen Behörde zum frühestmöglichen Zeitpunkt begonnen werden, damit rechtzeitig eine notwendige Planungssicherheit für den Vorrang der Trinkwassergewinnung erreicht wird und die geeigneten Vorkehrungen getroffen werden können, um nach- träglich schwierig durchführbare oder kostenaufwändige Sanierungs- und Aufbereitungsmaßnahmen zu vermeiden. Art und Umfang der für die Festsetzung des Trinkwasserschutzgebietes erforderlichen Anga- ben und Unterlagen sollten vor Beginn der Bearbeitung mit den zuständigen Behörden abgestimmt werden. DVGW W 102 Arbeitsblatt 5 DVGW W 102 Arbeitsblatt 05
Änderungen Gegenüber DVGW-Arbeitsblatt W 102:2002-04 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Aufgabe der bisherigen 100-Meter-Abstandsregelung als Standard für die Bestimmung der Schutz- zonen I und II. Stattdessen soll die Bestimmung anhand vulnerabilitätsbezogener Kriterien zur Identifizierung der besonders gewässersensiblen Bereiche erfolgen. b) Aufnahme einer schutzzonenbezogenen Gefährdungsbeurteilung relevanter Nutzungen, Anlagen und Einrichtungen in Wasserschutzgebieten in tabellarischer Form c) Verknüpfung mit dem Risikomanagement nach DIN EN 15975-2 und Anlehnung an DVGW W 1001(M) d) Soweit fachlich möglich und sinnvoll, Vereinheitlichung der Gliederungen sowie grundsätzlicher Aus- sagen in den DVGW-Arbeitsblättern W 101 und W 102 Frühere Ausgaben DVGW W 102: 1959-09 DVGW W 102: 1975-02 DVGW W 102: 2002-04 6 DVGW W 102 Arbeitsblatt 06 DVGW W 102 Arbeitsblatt
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