The Making of Husbands: Christina Ramberg in Dialogue 14. September 19 - 5. Januar 20
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The Making of Husbands: Christina Ramberg in Dialogue 14. September 19 – 5. Januar 20
The Making of Husbands: Contemporary Art bildet eine Auswahl von Rambergs Christina Ramberg in Dialogue Gemälden und Zeichnungen. Gezeigt werden sie 14. September 19 – 5. Januar 20 zusammen mit Arbeiten weitere*r Künstler*innen, Eröffnung: 13. September 19, 19 Uhr um in der Gegenüberstellung unser Verständnis von Deutungsrahmen und die physische, psychische und Alexandra Bircken, Rachal Bradley, Sara Deraedt, metaphorische Prägung von Identität zu erweitern. Gaylen Gerber, Frieda Toranzo Jaeger, Konrad Klapheck, Ghislaine Leung, Hans-Christian Lotz, Der Ausstellungstitel The Making of Husbands verweist Senga Nengudi, Ana Pellicer, Christina Ramberg, auf eine BBC-Dokumentation über die Dreharbeiten Richard Rezac, Diane Simpson, Terre Thaemlitz, zum Film Husbands des Regisseurs John Cassavetes Kathleen White aus dem Jahr 1970. Er spielt mit Cassavetes’ Interesse an der Konstruktion semi-improvisierter Verhaltens- „Eine unförmige Gestalt in eine saubere, glatte Linie und Geschlechterinszenierungen und kompliziert diese einfassen, bändigen, umformen, verletzen, zusammen durch die Metaebene des Dokumentarfilms, der das pressen, einschnüren, verwandeln“, so hat die angeblich „natürliche“ Verhalten hinter den Kulissen amerikanische Künstlerin Christina Ramberg (1946– am Set einzufangen versuchte. Gerade durch diese 1995, US) selbst die Zeichnungen von Korsetts in ihren Herangehensweise offenbarte die Dokumentation Skizzenbüchern beschrieben. Ramberg war eine der jedoch die Künstlichkeit stereotyper Rollen wie dem faszinierendsten Maler*innen der Chicago Imagists „Ehemann“ und die Komplexität des Konzepts und hinterließ ein komplexes Werk an eigenwillig „natürlichen“ Verhaltens sowie die Konstruiertheit der humorvollen, formal eleganten und düster erotischen Geschlechterrollen im allgemeinen. Malereien. Ihre scharf gezeichneten, in bizarren Varianten geschnürten Torsi erkunden den von Christina Ramberg war als Künstlerin und Lehrende Korsetts, Frisuren und Verhaltensnormen geformten von den 1960er Jahren bis zu ihrem Tod 1995 eine Körper in seinem Verhaftetsein mit seiner Umgebung. dynamische Gestalt der Chicagoer Kunstszene. Den Kern der Ausstellung in den KW Institute for In ihren unzähligen kleinen, obsessiven Zeichnungen und Skizzen sowie in etlichen akribisch vollendeten Gemälden in Acryl auf Hartfaserplatte untersuchte Ramberg den menschlichen Körper in seinen vielfältigen Modulationen und Verwandlungen. In ihrem künstlerischen Forschen erkundete sie zugleich weit verbreitete Verhaltensmuster im Kontext von Machtverhältnissen, Hierarchien und Geschlechter konstruktionen, sowie Begierde, Fetischismus und einem zunehmenden gesellschaftlichen Normierungsdruck. Beginnend mit den frühen kleinformatigen Zeichnungen halbbekleideter Frauen bis zu den späteren gemalten Torsi eignen sich die Bildoberflächen und Konstruktionsverfahren den dargestellten Körper allmählich an und werden zur androgynen Prothese, einem Cyborg gleich. Rambergs umfangreiches wie eigenwilliges Recherchearchiv von 35mm-Dias (die im Ausstellungs katalog in Auszügen abgebildet sind) erschließt die Bandbreite an Bildmaterial, das in ihre Malerei einfloss: Werbegrafik, Schnittmuster, medizinische Illustrationen, BDSM und Fesselspiele, Korsagen, Comicbücher, volkstümliches Kunsthandwerk und Naive Kunst, Kostümgeschichte und Quilts. Die Dias skizzieren eine eigenwillige Sicht auf die Welt, auf den damaligen Alltag und auf kanonisierte Bildkultur. Auch Rambergs Sammlung eigener Collagen aus Comicbüchern verdeutlicht ihr Interesse an gesellschaftlichen Konventionen sowie an der Art, wie diese in alltäglichen Bildern vorprogrammiert und fortlaufend einstudiert werden. Christina Ramberg, Willful Excess, 1977, Copyright the Estate of Christina Ramberg, Rambergs Vorstellung des Körpers als wandelbarer Courtesy Sammlung Karin Tappendorf. Ort in Wechselwirkung mit seiner Umwelt wird in der
Gruppenausstellung fortgesetzt. Die gezeigten Arbeiten Der sexualisierte Blick von Konrad Klapheck artikulieren auf unterschiedlichste Weise eine reziproke (*1935, DE) auf Alltagsobjekte entspricht beispielhaft Abhängigkeit zwischen Körper und Alltagsobjekten, Rambergs Forderung nach einer Neubewertung gebauten Konstruktionen und der Infrastruktur, die ihn unserer konstruierten Umgebung und deren umgeben. Sie erweitern eine oft eindimensionale Wechselbeziehungen mit uns. Aus einem ähnlichen Sicht auf Ordnungsprinzipien und die Art und Weise, Interesse an surrealistischen, überbordenden wie diese Spuren im persönlichen Erleben und Wahrnehmungen alltäglicher Objekte heraus schuf sozialen Miteinander hinterlassen. Ana Pellicer (*1946, MX) zwischen 1978 und 1986 eine Serie überdimensionaler Schmuckstücke aus An allen Übergängen innerhalb der Ausstellungs Kupfer, um sie der New Yorker Freiheitsstatue anläss architektur macht die neue Auftragsarbeit GATES von lich ihres hundertjährigen Bestehens anzulegen. Ghislaine Leung (*1980, SE) räumliche Bewegung in ihrer Begrenztheit erfahrbar, während ihre Arbeit SHROOMS gerade das beleuchtet, was an Institutionen oft übersehen oder für gegeben erachtet wird. Ähnlich akzentuiert Backdrop von Gaylen Gerber (*1955, US) die Infrastruktur der KW: Indem er handelsübliche Fotohintergründe aus grauem Papier an den Wänden der beiden Ausstellungsräume anbringt, erzeugt Gerber eine erzählerische Spannung zwischen den hier präsentierten Inhalten und ihrer – physisch-räumlichen wie metaphorisch- institutionellen – Darstellung. In unmittelbarer Nähe stellen die Fotografien von Sara Deraedt (*1984, BE) eine verdeckte Dynamik zwischen Begierde, Haushaltsgegenständen und Körpern her. Kathleen White (1960–2014, US) spielt mit der Videodokumentation zu ihrer Performance The Spark Between L and D auf die unreflektierte Position von Frauen innerhalb der Narration der Aids-Krise und deren vorurteilsbehaftetes Andenken hin. Der Körper als Schauplatz historisch, gesell schaftlich und technisch überdeterminierter Mechanismen kommt in der multimedialen Arbeit von Terre Thaemlitz (*1968, US) zur Geltung. Thaemlitz verdeutlicht damit, wie jegliche Existenz des Menschen von jeher auf vereinnahmenden Organisationsprinzipien basiert. Diane Simpson, Box Pleats, 1989, Courtesy die Künstlerin und Herald St, London. Foto: Tom Van Eynde Als Zeitgenossin von Ramberg schuf Diane Simpson (*1935, US) Skulpturen, die abstrakt auf Darstellungen formal hervorstechender und geschlechtskodierter Garderobe verweisen, um Zwänge und Befreiungen des Körpers durch Kleidung zu verdeutlichen. Richard Rezac (*1952, US) gehört zu einer nachfolgenden Generation Chicagoer Künstler*innen. Seine formal sorgfältig austarierten Strukturen vereinen kontrastierende Formen, Materialien und Funktionen und fragen nach ihrer strukturellen und ästhetischen Integrität. Besonders wo sie Material eigenschaften umkehren, schließen sie an Rambergs Kathleen White, The Spark Between L and D, 1988, Interesse an der Vertauschung und Übertragung Standbild, Courtesy Nachlass Kathleen White und qualitativer Eigenschaften von Gegenständen auf Martos Gallery, New York. andere an.
Alexandra Bircken (*1967, DE) erforscht Grenzen Betrachter*innen, während sie sich innerhalb ihres zwischen innen und außen, Verletzlichkeit und Schutz, Erfassungsbereichs hin und her bewegen. Sichtbarkeit und Verborgenem. Ihre mechanisch und industriell anmutenden Hüllen bilden eine Mit A.C.Q. I artikuliert Senga Nengudi (*1943, US) Schnittstelle, an der Körper und Welt sich verbinden, ein weiteres strukturelles Spannungsverhältnis – ineinander übergehen und aufeinanderprallen. In zwischen einem zerlegten technischen Gerät und einem ähnlichen Grenzgang betrachtet die Installation Nylonstrümpfen, die an Haut erinnern – und skizziert von Frieda Toranzo Jaeger (*1988, MX) die darin die Ränder eines möglichen performativen geschlechtliche Codierung des Autos als einer Raums, der auf ihre langjährige Beschäftigung mit archetypisch männlichen Maschine. Aus den Innen rituellen Räumen und Verkörperungsakten als Orten ausstattungen geräuschloser Elektroautos politischen Handelns zurückverweist. imperialistischer Hersteller macht sie intime, feminine Privatsphären, um nach den Handlungsmöglichkeiten, Anlässlich der Ausstellung erscheint eine umfangreiche dem Stellenwert und der Selbstbestimmung des Publikation, die neue Essays von Kunsthistorikerinnen Körpers in einer zunehmend von Automatisierung und -theoretikerinnen wie Anna Gritz, Larne Abse geprägten Welt zu fragen. Indem Hans-Christian Lotz Gogarty und Judith Russi Kirshner mit experimentell- (*1980, DE) mit seiner Readymade-Elektroschiebetüre fiktionalen Texten von Dodie Bellamy und Jen George die Autonomie des Kunstwerks vis-a-vis von vereint. Automatisierung befragt, entwirft er den ästhetischen Raum als von vornherein vermittelt und medial durchdrungen. Seine Arbeit reagiert auf die KW Institute for Contemporary Art Impressum KUNST-WERKE BERLIN e. V. Kuratorin: Anna Gritz Auguststraße 69 Assistenzkurator*innen: Kathrin Bentele, Léon Kruijswijk 10117 Berlin Programmkoordination & Outreach: Sabrina Herrmann Tel. +49 30 243459-0 Produktionsleitung: Claire Spilker info@kw-berlin.de Technische Leitung: Wilken Schade kw-berlin.de Leitung Aufbauteam, Medientechnik: Markus Krieger Aufbauteam: KW Aufbauteam Öffnungszeiten Registrarin: Monika Grzymislawska Mittwoch–Montag 11–19 Uhr Presse & Kommunikation: Karoline Köber, Katja Zeidler Donnerstag 11–21 Uhr Text & Redaktion: Kathrin Bentele, Anna Gritz, Dienstag geschlossen Léon Kruijswijk, Katja Zeidler Praktikantinnen: Nina Köppert, Adriana Quezada, Eintrittspreise Johanna Weiss 8 € / 6 € ermäßigt Kombi-Tageskarte KW / me Collectors Room Berlin © KW Institute for Contemporary Art, Berlin. 10 € / 8 € ermäßigt Alle Rechte vorbehalten. berlinpass-Inhaber*innen 4 € Freier Eintritt bis 18 Jahre, für KW Lover* sowie am Donnerstagabend von 18 bis 21 Uhr Führungen Die KW bieten während der regulären Öffnungszeiten kostenfreie, moderierte Rundgänge durch Die Ausstellung The Making of Husbands: Christina die Ausstellung an. Für weitere Informationen zu Ramberg in Dialogue wird produziert von den Gruppenführungen (ab 10 Personen) kontaktieren Sie KW Institute for Contemporary Art in Zusammenarbeit bitte Duygu Örs unter do@kw-berlin.de oder mit 49 Nord 6 Est – Frac Lorraine, Metz (FR) und telefonisch: +49 30 243459-132. dem BALTIC Centre for Contemporary Art, Gateshead (GB), wo sie 2020 gezeigt wird. Die Ausstellung wird ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds und die Terra Foundation for American Art. Die KW Institute for Contemporary Art werden Die Eröffnung findet im Rahmen der Berlin Art Week institutionell gefördert durch die Senatsverwaltung für 2019 statt. Kultur und Europa.
Begleitprogramm The Erotics of Infrastructure … And yet we are becoming The Erotics of Infrastructure ist eine von der Performance von Frieda Toranzo Jaeger Künstlerin Rachal Bradley (*1979, GB) gestaltete 15. September 19, 17 Uhr, 18 Uhr Programmreihe mit Workshops, Lesungen und Ort: KW Halle Vorträgen, die eine Diskussionsgrundlage für den In englischer Sprache Begriff der Infrastruktur – vor allem innerhalb der Kunst, aber auch anderswo – erarbeitet. Wenn man The Berlin Sessions: Elvia Wilk Infrastruktur als oft ungreifbare Mitproduzentin von Präsentation und Lesung von Elvia Wilks Konditionierungs- und Regelungsprozessen versteht, Debütroman Oval, mit anschließendem Gespräch so wollen die einzelnen Formate ausloten, wo und 17. September 19, 19 Uhr wie sich das Erotische als Handlungsansatz anbietet, Ort: KW Studio, Vorderhaus, 1. Stock um innerhalb solcher Prozesse Handlungsfähigkeit In englischer Sprache aufrechtzuerhalten und wiederzuerlangen. Der diskursive Körper, der sich im Laufe der Veran Führung durch die Ausstellung mit der Kuratorin staltungen entwickelt, stellt die Frage, inwiefern Anna Gritz Lustbesetztes, diskursiv Belastetes oder allgegen 19. September 19, 18 Uhr wärtig Zirkulierendes unser Verständnis von In deutscher Sprache Infrastruktur repositionieren kann; von einem neutralen zu einem verhandelbaren Rahmen, der Führung durch die Ausstellung mit dem unsere Wahrnehmung und unser Verhalten grund Assistenzkurator Léon Kruijswijk legend konditioniert. Die Programmreihe schlägt vor, 25. Oktober 19, 17 Uhr Infrastruktur in wechselseitiger Abhängigkeit mit In englischer Sprache den Menschen und den Dingen zu verstehen, die sie bewohnen. The Erotics of Infrastructure ist The Erotics of Infrastructure die Berlin-spezifische Weiterentwicklung eines Programm bestehend aus Workshops, Lesungen fortlaufenden Projekts, das 2017 bei Gasworks in und Vorträgen, konzipiert von Rachal Bradley London begann und von Kathrin Bentele kuratiert 28. Oktober bis 10. November 19 wird. Details siehe Rückseite Klappentext Ort: KW Studio, Vorderhaus 1. Stock und weitere Orte Die Programmreihe The Erotics of Infrastructure In englischer Sprache findet vom 28. Oktober bis 10. November 2019 in den KW statt. Weitere Informationen werden auf der Gespräch zwischen Julia Bryan-Wilson, Website veröffentlicht. University of California, Berkeley, und Eva Ehninger, Humboldt-Universität zu Berlin 21. November 19, 19 Uhr Ort: KW Studio, Vorderhaus, 1. Stock In englischer Sprache Führung durch die Ausstellung mit der Assistenzkuratorin Kathrin Bentele 5. Dezember 19, 18 Uhr In deutscher Sprache ALLER-RETOUR ET ALLER Lesung von Karolin Meunier im Dialog mit einem Film, einer Schauspielerin und einer Autorin: Wanda, Barbara Loden, Nathalie Léger 13. Dezember 19, 19 Uhr Ort: KW Studio, Vorderhaus, 1. Stock In deutscher Sprache
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